Den kompletten Beitrag lesen Sie
in der Print-Ausgabe 3/2016 des
BME-Magazins
"BIP - Best in Procurement".
Erscheinungstermin: 9. Mai
Die Chemie muss stimmen
MARKETINGEINKAUF. Zufriedenheit zwischen Einkauf, Marketing und Kreativagentur kann nur entstehen, wenn Vorurteile abgebaut und die Erwartungen klar
definiert werden. Und der Auswahlprozess muss stimmen. „Chemistry Workshops“
können hier von Vorteil sein.
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Lammers von der Pahnke Markenmacherei Stellung zu den Vorurteilen, die offensichtlich immer noch nicht ausgeräumt
sind. Ihr Fazit: Konflikte entstehen, weil
verschiedene Ziele verfolgt und gleiche
Botschaften oft völlig unterschiedlich
verstanden werden. Marketing und
Agentur zum Beispiel haben zwar den-
tivem Verhalten. Ergebnis davon ist, dass
andere nur noch halb ernst genommen
werden“, erklärt Lammers das klassische
Spannungsfeld im Marketingeinkauf. Er
appelliert deshalb daran, offenherzig an
die Materie heranzugehen und sich der
eigenen Vorurteile bewusst zu werden:
„Negative Emotionen lassen sich ver-
Konflikte entstehen, weil verschiedene Ziele
verfolgt und gleiche Botschaften oft
völlig unterschiedlich verstanden werden.
selben Plan, das Angestrebte bestmöglich zu erreichen, sie verfolgen jedoch
andere wirtschaftliche Interessen: Der
eine will möglichst viel Leistung, der
andere jedoch eine möglichst gute Honorierung. Eine besondere Rolle kommt
da dem Einkauf zu, der das kaufmännische Prinzip der Effizienz verfolgt; er
möchte schlichtweg eine gute Leistung
zum besten Preis.
Erwartungen definieren. „Extreme Polari-
sierungen führen in diesem Gemenge zu
einem Teufelskreis mit kontraproduk-
hindern, wenn man sich klar macht, dass
alle nur ihren Job machen.“ Doch nicht
nur über gegenseitige Vorurteile, sondern auch über ihre eigenen Erwartungen sollten sich alle im Klaren sein, um
das Erreichte beurteilen zu können. Damit man sich dessen bewusst wird, raten
Lammers wie auch Lüdtke dazu, nachvollziehbare Eigenschaften zu definieren,
die mindestens genauso wichtig seien
wie die Leistung selbst.
In der Praxis ist die Situation jedoch
eine andere: „Häufig spielen die Erwartungen bei der Bewertung des ErgebnisBIP 3 · 2016,
2015, 7.
6. Jahrgang
Foto: Fotolia
B
eschaffer wollen nur den günstigsten Anbieter durchdrücken“, heißt es oft vonseiten
der Kreativen. „Wir müssen
stärker am Auswahlprozess von
Dienstleistern beteiligt werden“, klagen
dagegen die Einkäufer. Und dennoch
sind sich alle bewusst, dass für ein zufriedenstellendes Ergebnis ein Mittelweg
zwischen den individuellen Denkweisen und Ansprüchen gefunden werden
muss. Dies war der Grundtenor unter
den fast 100 Teilnehmern der Konferenz
„Zusammenarbeit von Einkauf, Marketing und Kreativagentur“ in Wiesbaden,
die der BME im März zum mittlerweile
vierten Mal mit dem Gesamt-verband
der Kommunikationsagenturen (GWA)
organisiert hat. „Reden wir lieber miteinander statt übereinander“, gab Ralf
Nöcker vom GWA als Moderator die
Marschroute für die Veranstaltung vor.
Über das Zusammenspiel zwischen
dem stylischen Marketing, der kreativen
Agentur und dem bürokratischen Einkauf
wird schon seit Jahren viel diskutiert.
Neu war in Wiesbaden ein Vortrag, der
dieses „Minenfeld“ sowohl von der Einkaufs- als auch von der Agenturseite her
beleuchtete. Silke Lüdtke, Facheinkäuferin für Dienstleistungen bei der Talanx
Service AG, bezog gemeinsam mit Lars