Info - FIT

Mai 2016
Unsere Hunderter
im April 2016!
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Susanne Steinmair
€ 107.890,-
Wer leben will, der muss was tun.
- Wilhelm Busch
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Handeln heißt Widerstand abbauen.
-Lothar Schmidt
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Bewerten statt Messen
Die Messbarkeit von Leistung ist ein Mythos, den wahrscheinlich auch einige weitere
Jahrzehnte Aufklärungsarbeit nicht zur Seite schaffen werden. Dass qualitative
Leistungsaspekte nicht messbar sind, ist lange bekannt. Wie messe ich Qualität, die sich
von der Kundenerwartung herleitet? Wie messe ich Zuverlässigkeitsoptimierung?
Flexibilität? Kommmunikationsverhalten?
Dagegen wehren sich viele Menschen. Aber die Bündelung
operativer Indizes, die Suche nach Vergleichsmaßstäben und
Referenzrahmen führen oft zu bizarren Konstruktionen, die nur
einer Logik folgen: Sie sollen von Verantwortung entlasten.
Genau genommen beschreiben sie die Flucht aus einer zu verantwortenden Subjektivität
in die systembewehrte Scheinobjektivität. Und je schärfer Zielvereinbarungen formuliert
werden, desto weniger organisieren sie den Prozess der Leistungsentstehung, sondern
strahlen lediglich den Geist des Belohnens und Bestrafens aus. Es gibt jedoch kein
Entrinnen aus dem Zirkel, will man den Leistungsbegriff nicht wirklichkeitsfremd verengen.
Soll also das Gehaltssystem nicht nur Erfolg, sondern auch Leistung reflektieren, muss
neben dem Messen das Bewerten stehen. Mit Blick auf eine gemeinsame Zukunft ist das
entscheidend: Je relevanter ein Kriterium für die Zukunftsfähligkeit eines Unternehmens
ist, desto weniger messbar ist es. So sind die Geschwindigkeitsvorteile, die sich aus einer
realen Vertrauenskultur ergeben, zwar nicht messbar, aber bewertbar.
Am gemeinsamen Erfolg beteiligen
Unternehmen sind Kooperationsarenen, das heißt, ein Unternehmen ist um die Idee der
Zusammenarbeit herum gebaut. Damit ist ausdrücklich nicht die Addition von
Einzelleistungen gemeint. Sondern ein Ergebnis, das im Idealfall nur gemeinsam erzielt
werden kann und das Zusammenspiel von Kräften voraussetzt.
Individuelle Leistung ist daher im Unternehmen schwer zu isolieren, Resultate kaum
persönlich zurechenbar. Und das ist unter den Bedingungen der Zusammenarbeit nicht
einmal wünschenswert. Je höher jemand hierarchisch steht, desto indirekter ist seine
Wirkung. Wer das bedauert, hat nicht verstanden, dass es Aufgabe von Führung ist,
Zusammenarbeit mit Blick auf ein nur gemeinsam zu lösendes Problem zu organisieren.
Als Mottto kann gelten:
Wenn wir gut gearbeitet haben, dann haben wir alle gut gearbeitet.
Dann sollte auch jeder, der im Spiel ist, partizipieren: Oben und unten,
Innendienst und Außendienst, Festangestellte und Zeitarbieter. Dann
hat jeder, der im Unternehmen mitarbeitet, seinen Beitrag geleistet. Das
Entlohnungssystem ist also so zu strukturieren, dass es vorrangig die Zusammenarbeit
stützt, also eher beteiligt als individuell verhaltenssteuernd wirkt.
Das heißt nun nicht, dass individuelle Leistung nicht auch finanziell gewürdigt werden
sollte. Aber man darf Mitglieder einer Kooperationsarena nicht über das
Bezahlungssystem zu Konkurrenten machen. Wer Zusammenarbeit fordert, darf bei der
Entgeltfindung nicht den Einzelkämpfer fördern.
Ein Ausweg aus der individuellen Bonusfalle ist also eine allgemeine Erfolgsbeteiligung.
Das wift die Frage auf: Was ist Erfolg?
Erfolg
Leistung ist – wie oben gezeigt – ein weiträumiger, nicht objektivierbarer, nicht messbarer
Begriff. Er ist mehrdimensional, erwartungsabhängig und bewertungsoffen.
Erfolgsbeteiligung
Im strengen Sinne gibt es im Unternehmen keinen individuellen Erfolg. In dieser
Entschiedenheit müssen Sie mir nicht folgen, und es gibt sicher auch sehr unterschiedliche
Wirkungsgrade bei der Erfolgserreichung. Aber was immer irgendwelche heroischen
Manager für ihr Unternehmen erreicht haben – sie hatten sicher wenigstens eine
Sekretärin dabei. Deshalb scheint es naheliegend, dass das Gehaltssystem diese Tatsache
spiegelt und das Unternehmen als Solidargemeinschaft erlebbar macht.
PROFIT mit FIT!
Euer Gerd Steinmair
Wer sitzt am Steuer?
Sobald ihr handeln wollt, müsst ihr
die Tür zum Zweifel verschließen.
-Friedrich Wilhelm Nietzsche
Wer sitzt am Steuer Ihres Lebensautos? Sie selbst oder Ihr Chef? Sie oder Ihr Ehepartner?
Sie selbst oder das Geld, das Schicksal, die Verhältnisse? Lassen Sie „die Umstände“
steuern? Oder sind Sie gar Opfer einer mächtigen internationalen Verschwörung mit dem
Namen „die anderen“?
Sachzwänge scheinen besonders geeignet, der Freiheit eine Absage zu erteilen. Denn wer
sich dem Sachzwang beugt, tut, was zu tun ist, beziehungsweise lebt so, wie alle leben.
Man will ja kein Außenseiter sein. In der Tat ist der Weg der Notwendigkeit viel gebahnter
als der der Freiheit. Das ist vertrautes Gelände, die Sicherheit des Bewährten. Aber gibt es
Sachzwänge wirklich? Ist der Hinweis darauf nicht vielmehr eine Denkfaulheit,
Bequemlichkeit, ein vorgeschobenes Argument?
Meine These ist:
Es gibt keine Sachzwänge.
Einen Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt,
wo die anderen erst einmal reden.
-John F. Kennedy
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