Wilfried Skreiner, in: Werke der XVI. internationalen Malerwochen in der Steiermark, Graz 1981 Alois Krenn, in Graz geboren, studiert an der Kunstgewerbeschule in Graz und an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Er lebt bei Wettmannstätten in einem kleinen Dorf. Die Menschen seiner Umgebung sind das Thema seiner Bilder, die er in Ölkreide portraitiert. In Indifferenten, seichten Innenräumen, die nur durch den Stuhl oder die Sitzbank (die manchmal von beiden Bildrändern überschnitten wird) artikuliert werden, sitzen diese Menschen, en face oder leicht ins Profil gerückt. Es sind die realen Typen der Umwelt, der junge Bursch, die kräftige, erblühte junge Frau, die knappe hagere Gestalt im Schürzenkleid. Menschen vom Lande ohne Verschönerung oder Stilisierung in ihrer Körperlichkeit erfaßt [sic], in einer Haltung, die durchaus ihre eigene ist, obwohl alle Hemmungen, bewußten [sic] Gesten, Angst, Unsicherheit und Mißtrauen [sic], aber auch ruhige, sich darbietende Existenz, diese Figuren charakterisieren. Ihre Isolierung erscheint in diesen Räumen besonders stark, sie sind wie eingeschlossen von diesen Räumen, aber auch von ihrem Körper, der Blick heraus auf den Betrachter oder sich verweigernd an uns vorbeisehend, hat Brückenfunktion. Die Zeichentechnik mit der Ölkreide, das langsame zusammensetzen und entstehen des Bildes aus der Fülle einzelner Striche in verschiedenen Farben, läßt [sic] diese Bilder realistisch erscheinen, und verleiht ihnen eine, wie aus dem Imp0ressionismus entwickelte Farbigkeit. Die Auflösung der realistischen Oberfläche durch die Summe der Farbstriche wie durch das Licht spielt eine große Rolle, es wird uns bewußt [sic], dass [sic] Krenn bei aller Gegenständlichkeit, farbig und formal, sehrwohl das Mittel der Abstraktion einzusetzen versteht.
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