Dax 10259.59 -0.34% E-Stoxx 50 3121.29 +0.12% Dow Jones 17990.32 +0.07% S&P 500 2090.71 +0.14% Euro/Dollar 1.1289$ +0.19% Euro/Yen 125.80¥ +0.40% Brentöl 44.39$ +2.26% Gold 1242.46$ +0.37% Bund 10J. 0.299% +0.035PP US Staat 1.934% +0.021PP Stand: 22h00 G 02531 NR. 81 / PREIS 2,80 € MITTWOCH, 27. APRIL 2016 DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG 2 Groß, größer, BASF THEMEN DES TAGES Andere Chemiekonzerne suchen ihr Heil in Aufspaltungen. Kurt Bock, Chef des Branchenführers, verteidigt im Handelsblatt-Interview seinen Wachstumskurs. Er will zwar sparen – aber gern auch weiter zukaufen. Wenn es um die Förderung von E-Autos geht, ist der Koalitionsvertrag eindeutig. „Bei der Unterstützung des Markthochlaufs der Elektromobilität setzen wir auf nutzerorientierte Anreize statt auf Kaufprämien“, heißt es dort. Tatsächlich wird aus dem „statt“ nun ein „und“. Ökonomen sehen diese Subvention höchst kritisch. Seiten 8, 16 überzeugt, dass der Branchenriese mit seiner bisherigen Strategie – einer Kombination aus hohen Sachinvestitionen und kontinuierlicher Portfoliobereinigung – aus der Flaute finden wird. Der BASF-Chef signalisiert dabei durchaus Bereitschaft für größere Zukäufe. Wenn die Supergelegenheit käme, wäre BASF bereit zu agieren. Aber: „Wir wollen nicht nur Geld tauschen, sondern Wert schaffen für unsere Aktionäre.“ Siegfried Hofmann, Grischa Brower-Rabinowitsch Ludwigshafen „Teilzeitlehre für Flüchtlinge“ Thomas Sattelberger, Ex-Personalchef der Telekom, kümmert sich im Ruhestand vor allem um sein Lieblingsthema, die Ausbildung. Im Handelsblatt-Interview fordert er ein Stufensystem für die Qualifizierung von Flüchtlingen, da die traditionelle Form der Lehre die meisten von ihnen überfordere. Seite 11 BASF Umsatz 2015 in Mrd. Euro 15,6 PerformanceProdukte 2,8 Sonst. 5,8 Agrochemie BASF-Chef Kurt Bock: Nahezu die ganze Welt der Chemie im Angebot. BASF-Chef Bock lässt sich davon nicht beirren: „Das, was einige am Kapitalmarkt versuchen, können wir auch im Konzern machen“, sagt er. „Ich kann nicht erkennen, dass das unsere Strategie infrage stellt.“ BASF müsse sich auch „nicht erklären lassen, wie Kosten- effizienz und Strukturoptimierung funktionieren. Auch wir fokussieren uns auf das, was wir wirklich können.“ Sein Anspruch: „leicht oberhalb des Marktes zu wachsen“. Dass ihm das in den vergangenen beiden Jahren nicht gelungen ist, ficht Bock nicht an. Er zeigt sich Thyssen-Krupp geht bei U-Boot-Auftrag leer aus 35 Milliarden Euro hätte ThyssenKrupp auf der Habenseite verbuchen können. Doch Australien hat sich anders entschieden: Die neue U-Boot-Flotte für Down Under kommt aus Frankreich. Damit sind die Essener auch die Weltmarktführung los. Seiten 18, 47 Handelsblatt Quelle: BASF 18,5 Materials & Solutions 13,0 Öl & Gas 14,7 Chemikalien Die bedenkt BASF üblicherweise üppig – und auch das verteidigt Bock: „Wir wollen die Dividende jedes Jahr steigern, es sei denn, uns fällt der Himmel auf den Kopf. Dann halten wir sie auch mal konstant.“ Eine frohe Botschaft für die Investoren, die zuletzt eher leiden mussten: Die Aktie ist mit rund 70 Euro weit vom 95-Euro-Höchststand vor einem Jahr entfernt. Schwerpunkt, Interview Seiten 4-7 Porsche: Die Clans bitten zur Kasse obs Handelsblatt GmbH Abonnentenservice Tel. 0800–0002053 (gebührenfrei innerhalb Deutschland), Fax 0211 887 3605, [email protected] Monatsabonnements: Handelsblatt Print: 60,00 Euro Handelsblatt Print + Digitalpass: 66,99 Euro Belgien 3,50 € Frankreich 3,90 € Großbritannien 3,40 GBP Luxemburg 3,50 € Niederlande 3,50 € Österreich 3,50 € Polen 21,50 PLN Schweiz 5,50 CHF Tschechien 130,00 CZK Ungarn 1200,00 FT B ASF gilt als eher stiller Riese. Der weltgrößte Chemiekonzern liefert Jahr für Jahr einen Milliardengewinn sowie üppige Dividenden ab und wächst ebenso kontinuierlich, aber ohne großes Aufsehen. Auch Kurt Bock, seit 2011 Chef des Konzerns, hielt sich mit Statements zurück. Bisher. Doch im vergangenen Jahr gingen bei BASF erstmals seit vielen Jahren Umsatz, Gewinn und Rendite zurück – gegen den Branchentrend. Die Öl- und Gassparte leidet unter dem globalen Preisverfall. Im Chemiegeschäft werden die Ludwigshafener von Überkapazitäten und Margendruck gebremst. BASF macht zwar weiterhin einen Milliardengewinn, muss aber „den Gürtel enger schnallen“, kündigt Bock im Handelsblatt-Interview an. Zugleich verteidigt er seine Strategie, dass der Konzern sein Heil in Größe und breiter Aufstellung sucht. BASF ist der Letzte unter den Großen, der nahezu die ganze Welt der Chemie im Angebot hat. Rund um den Weltmarktführer haben sich die Konkurrenten mittlerweile aufgespalten und spezialisiert. Erst jüngst vereinbarten die US-Konzerne Dow Chemical und Dupont eine Fusion, um sich anschließend in drei neue Unternehmen für Kunststoffe, Spezialchemikalien und Agrochemie aufzuspalten. Sündenfall: Berlin und das E-Auto Kontinuität lautet die Begründung von Porsche für die überraschend von zunächst geplanten 20 Cent auf nunmehr gut einen Euro je Aktie angehobene Dividende. Und den Löwenanteil der Ausschüttung, von der vor allem die Familien Porsche und Piëch profitieren, stemmt der VW-Großaktionär aus der Substanz. Seiten 20, 26 ANZEIGE Verdi legt die Republik lahm Warnstreiks der Gewerkschaft treffen vor allem die großen Flughäfen. Jens Koenen, Frank Specht Frankfurt, Berlin S chon länger gilt Verdi als streikfreudigste Gewerkschaft der Republik. Nun demonstriert Gewerkschaftschef Frank Bsirske erneut seine Konfliktfreude: Vor der dritten Verhandlungsrunde für die gut 2,1 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen hat die Gewerkschaft ihre Mitglieder an sechs großen Flughäfen zeitweise zum Ausstand aufgerufen. München soll an diesem Mittwoch sogar ganztägig bestreikt werden. Hauptleidtragende sind die Lufthansa und Air Berlin, die selbst gar keine Beteiligten des Tarifkonflikts sind, sowie deren Passagiere. Allein die Lufthansa muss wegen der streikenden Airport-Sicherheitsdienste und -Feuerwehren 895 Flüge streichen. Personalchefin Bettina Volkens kritisierte, dass erneut ein Tarifkonflikt auf dem Rücken der Passagiere ausgetragen werde. 87 000 Fluggäste sind betroffen. Verdi hatte den Ausstand zwar bereits am Freitag angekündigt, das Ausmaß wurde aber erst einen Tag vor Streikbeginn klar. Die Luftfahrtverbände ADV und BDL forderten schärfere Regeln für Arbeitskämpfe im Verkehrsbereich. Dafür hatte sich in der Debatte über das Tarifeinheitsgesetz im vergangenen Jahr auch der Wirtschaftsflügel der Union starkgemacht. Er war damit aber beim Koalitionspartner SPD nicht durchgedrungen. „Nun zeigt sich, wie richtig unsere Vorschläge waren“, sagte CDU-Wirtschaftsexperte Joachim Pfeiffer dem Handelsblatt. Bericht, Kommentar Seiten 10, 16 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected].
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