Power. Tempo. Eleganz.

Ostschweizer Autorevue
Bild: Mareycke Frehner
Neue Modelle im Test
Power. Tempo. Eleganz.
Vielseitig
Der BMW 340i xDrive ist so elegant wie
vielseitig. Auf einer Fahrt Richtung Matterhorn trumpft die
Limousine mit hohem Spassfaktor, rasantem Sportmodus
und luxuriösem, komfortablen Innern. u SEITE 3
Dynamisch
Der Subaru Levorg verbindet den
Komfort des Legacy mit der Sportlichkeit des WRX STI.
Mit dem dynamischen Modell versucht Subaru an die
u SEITE 5
Erfolgsgeschichte des Legacy anzuknüpfen.
Sportlich
Seit 1988 stürmt der Suzuki Vitara die
Verkaufshitparaden. Damit diese Entwicklung nicht
nachlässt, gibt es jetzt eine kleine Benzinauffrischung:
Der Suzuki Vitara Boosterjet hält 140 PS bereit. u SEITE 6
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Redaktion: Tobias Söldi
Redaktionelle Mitarbeit:
Jil Lüscher
Layout: Sina Item,
Raffaela Breda
Verlag:
St. Galler Tagblatt AG
Fürstenlandstrasse 122
9001 St. Gallen
Telefon 071 272 78 88
Druck:
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Autorevue 3
Donnerstag, 28. April 2016
Bilder: pd
Der konzentrierte Blick der neugestalteten Scheinwerfer mit optionalem Voll-LED-Licht betont die Sportlichkeit der BMW-3er-Reihe schon von weitem.
Auf ein Selfie mit dem BMW 340i
Mit dem BMW 340i xDrive ist man gut unterwegs. Egal, ob gemütlich, dynamisch oder im «Spiel» mit einem Porsche– die Limousine ist so vielseitig
wie elegant. Im Innern wähnt man sich bei der richtigen musikalischen Untermalung gar beinahe in einem Konzertsaal. Ein Erfahrungsbericht.
JIL LÜSCHER
Mal kurz von St. Gallen via Luzern
nach Zermatt auf ein Treffen mit
alten Freunden aus Japan – da ist
das 340er-Modell von BMW mit
seinem Allradantrieb (xDrive)
und 326-PS-Sechszylinder-Twinturbomotor genau das richtige
Modell. Dann zum Beispiel, wenn
die Anreisezeit knapp bemessen
ist und der Brünig zwischen Ausgangs- und Zielpunkt liegt. Bekanntlich ein Pass, der Cars anlockt und auch viele «Ausflügler»
zum eher gemütlichen Fahren inspiriert. Easy für den 340i: Im
Sportmodus lassen sich vordere
Fahrzeuge auf kürzester Distanz
übersprinten.
Klar, dass bei solchen Manövern der Verbrauchswert heftig in
die Höhe schiesst, aber dank
Sparmodus und Segeltechnik
(automatischer Leerlauf, wenn
Leistung nicht gebraucht wird)
kann ab Kulminationspunkt bis
runter in die Ebene des Haslitals
Vieles wieder wettgemacht werden. Abgerechnet betrug der
durchschnittliche Verbrauchswert nach knapp 1000 Testkilometern 8,1 Liter pro 100 Kilometer 95er-Most.
«Spiel mit mir»
War die dynamische Anreise
Richtung Matterhorn dem engen
Zeitmanagement geschuldet, hatte der zwischenzeitlich sehr
sportliche Fahrstil bei der Heimreise einen eher spielerischen
Hintergrund. Das ging so: Im
Rückspiegel taucht ein Porsche
Cayenne auf. Der Fahrer weiss
offenbar um das Potenzial des
BMW 340i xDrive, von hinten
optisch gut an der Doppelauspuffanlage zu erkennen. Der Cayenne-Fahrer signalisiert: «Spiel
mit mir». Im Zeitraffer zusammengefasst: Die Fahrt von Täsch
runter nach Visp hat unter Einhaltung sämtlicher Sicherheitsaspekte viel Spass gemacht.
Das für 900 Franken optional
erhältliche adaptive M-Fahrwerk
hält die 1690 Kilogramm schwere Limousine auch in engen Kurven satt auf der Strasse. Und das
8-Gang-Steptronic-Automatikge-
triebe kann per Schaltwippen am
Lenkrad für optimale Verzögerungs- und Beschleunigungsmomente genutzt werden.
Wie in einem Konzertsaal
Dass der Spassfaktor auch bei
gemütlichem Fahrstil im Comfort-Modus hoch sein kann, hat
Weisses Leder und schwarze Designelemente sind bestimmend.
sich auf der Strecke von Gampel
hinauf zur Verladestation Goppenstein gezeigt. Bitte bequem
machen im hochwertigen Sitz
und Beethovens 5. Klavierkonzert
(Empfehlung: interpretiert vom
Chinesen Lang Lang) über das
optionale Harman/Kardon Surround Sound System (1380 Franken) geniessen. Passend dazu der
Innenraum mit weissem Leder
und Designelementen in Pianolack Schwarz. Da könnte man sich
glatt in einem Konzertsaal wähnen. Dazu ein feiner Cappuccino,
der in der neugestalteten Mittelkonsole mit verschiebbarer Abdeckung über den Cupholdern
prima Platz findet.
Insgesamt ermöglicht die Mittelkonsole eine bessere Nutzung
der Ablageflächen vor dem Gangwahlschalter. Den Mahnfinger
müssen sich die Herren der Designabteilung aber beim Spiegel
in der Sonnenblende auf Fahrer-
seite gefallen lassen. Viel zu klein
für ein anständiges SchminkFresh-Up, wie im Verladezug von
Goppenstein nach Kandersteg
beabsichtigt.
Das Navi kann vieles
Die Strecke von Thun über
Bern nach Luzern war die heikelste, weil extrem staugefährdet
(A1). Also lernfähiges Navi ein
und Route laufend berechnen lassen. Mit minutengenauen Angaben über die zu erwartenden
Verzögerungen. Stauzeit nutzen
und gedanklich zurück zum wunderschönen Treffen mit den japanischen Freunden. Das Matterhorn haben sie tausendfach
geknipst – logisch. Aber ein Selfie mit «meinem» BMW in Transitblau Metallic (plus 2550 Franken), das musste ganz einfach
auch noch sein. Den 340er gibt es
ab 59 100 Franken (Preis Testauto: 97 290 Franken).
Variabilität nochmals verbessert
Nachdem die Steilhecklimousine bereits erfolgreich neu aufgelegt wurde, schiebt Opel nun den Kombi nach. Die Astra Sports Tourer ST genannte
Ladeversion bietet viele praktische Lösungen wie etwa die Sensorsteuerung der Heckklappe und führt einen neuen Topdiesel in der Modellreihe ein.
eine Kamera gezielt ein- und ausgeschaltet werden. In der Schweiz
wird nahezu jeder zweite Astra
mit Matrix-Licht bestellt.
Der Sports Tourer ist um 1200
Franken teurer als die Limousine
und kostet ab 22 100 Franken.
Fahrkomfort, Kurvenverhalten
und Fahrstabilität sind im Kombi genauso manierlich wie in der
Limousine. Der Sports Tourer
fährt sich agil, folgt willig den
Lenkbefehlen und wirkt auch bei
schneller Kurvenfahrt gut beherrschbar.
MARTIN SCHATZMANN
Opel bringt beim Astra jetzt auch
den Kombi neu. Bei ihm nutzen
die Rüsselsheimer die gleiche
Fahrzeugarchitektur, wie beim
kürzlich lancierten Fünftürer mit
Steilheck. Der Kombi ist mit 4,70
Metern Länge praktisch gleich
lang wie sein Vorgänger, gleichwohl konnte dank der neuen Architektur das Gewicht je nach
Version um 110 bis 190 Kilogramm reduziert werden.
Auch ermöglicht sie eine bessere Raumnutzung für die Insassen wie fürs Gepäck. Das Kofferraumvolumen beispielsweise ist
um 80 Liter angewachsen. Für die
Fahrzeugklasse hat der Astra ST
einen ordentlich grossen Kofferraum zu bieten, wobei einige der
direkten Konkurrenten gut mit
dem Volumen von 540 bis 1630 Liter mithalten können (VW Golf
Variant 605 bis 1620 Liter; Peugeot
308 SW 610 bis 1660 Liter).
Konkurrenzloses Sitzsystem
Die grosse Stärke beim Opel ist
die Möglichkeit zur Variabilität.
Als Premiere ist die Rücksitzlehne im Astra ST auch im Verhältnis 40:20:40 unterteilt erhältlich.
Allerdings gehört dieses Sitzsys-
Bild: pd
Der Astra Sports Tourer ist gleich lang wie sein Vorgänger, hat aber über 100 Kilogramm abgespeckt.
tem erst in den beiden Top-Ausstattungen und nur in Kombination mit Leder im Preis dazu, ansonsten kostet es 250 Franken
Aufpreis. Bislang bietet übrigens
keiner der Konkurrenten eine solche Sitzkonfiguration in ihrem
Kombi dieses Segments an.
Oberklassig, jedoch optional,
ist die elektrische Betätigung mit
Sensorsteuerung der Heckklap-
pe. Eine Kickbewegung des Fusses nahe des Sensors im Stossfänger lässt die Klappe auf, aber auch
wieder zuschwingen. Wer schon
mal mit vollen Händen vor dem
geschlossenen Heck stand, wird
die Vorteile dieser Option zu
schätzen wissen, sie ist allerdings
nur ab Ausstattung Dynamic
erhältlich. Premiumtauglich wie
die Heckklappe sind On-Star und
die Option LED-Matrix-Licht. Das
Kommunikationsmodul On-Star
übermittelt einerseits bei einem
Crash automatisch die Fahrzeugposition, andererseits übermittelt
es über ein Callcenter zusätzliche
Naviziele und bietet touristische
Angaben.
Das LED-Matrix-Licht ist eigentlich ein blendfreies Volllicht,
bei dem die Lichtelemente durch
Leistungsstufe beeindruckt
Motoren und Ausstattungen
sind in der Limousine und im
Kombi identisch. Ganz besonders
angetan waren wir beim Fahren
mit dem Sports Tourer von der
neuen Leistungsstufe des bekannten 1,6-Liter-Diesels. Ein
Biturbo sorgt bei ihm für den
Leistungsschub auf 160 PS und
eliminiert zugleich das berüchtigte Turboloch.
Eine kleine, reaktionsschnelle
Turbine mit variabler Geometrie
sorgt dabei für ein praktisch verzögerungsfreies Anfahrverhalten,
in den höheren Lagen kommt
dann der zweite, grösser dimensionierte Lader zum Einsatz. Die-
ser geschmeidige und munter
wirkende 160-PS-Diesel ist ausschliesslich mit 6-Gang-Getriebe
und ab Dynamik-Version (33 600
Franken) im Angebot. In der
Schweiz rechnet Opel damit, dass
der 1,4-Liter-Benziner mit seinen
150 PS die Hauptmotorisierung
werden wird.
Steckbrief Opel Astra
Modell: fünftüriger Kombi
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Motor/Leistung: 1,6 Liter
Diesel mit Biturbo und 160 PS
bei 4800 U/min., Max. Drehmoment 350 Nm bei 1500 bis
2250 U/min
Antrieb: 6-Gang-Handschaltung
Fahrleistungen (Werk): 0 bis
100 km/h 8,9 Sek., Höchstgeschwindigkeit 220 km/h
Verbrauch: 4,2 Liter/100 km
(Werksangabe)
Masse/Gewichte: Länge/Breite/Höhe: 4702/1871/1510 mm,
Radstand 2662 mm, Leergewicht inkl. Fahrer 1425 kg,
Gepäckvolumen 540 bis
1630 Liter
Preis: ab 33 600 Franken
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Autorevue 5
Donnerstag, 28. April 2016
Es war einmal der Legacy
Er heisst Levorg und soll an die Erfolgsgeschichte des Subaru Legacy anknüpfen, der in Europa Geschichte geworden ist. Konsequenterweise
ähnelt der Levorg mehr der vierten als der fünften Legacy-Generation. Subaru will das neue Modell dabei schärfer und dynamischer positionieren.
Für das Swiss-S-Paket mit Keyless
Entry, verschiedenen SicherheitsAssistenten, Rückfahrkamera,
einem 7-Zoll-Display und 18-ZollLeichtmetallfelgen muss der Käufer 34 400 Franken bezahlen. Und
für 37 700 Franken gibt es auch
noch Ledersitze und ein elektrisch verstellbares Glasschiebedach. Eine Edition Blue und eine
Edition Red mit zusätzlichen Design-Features gibt es für einen
Aufpreis von 2450 Franken (Wert:
4450 Franken).
TOM FELBER
Fünf Millionen Mal weltweit und
70 000 Mal in der Schweiz war der
Legacy seit seiner Einführung
1989 verkauft worden. Zeitweise
wurden hierzulande 5000 Fahrzeuge pro Jahr immatrikuliert,
wie sich Subaru-Marketingdirektor Werner Bärtschi erinnert. Die
vierte Generation, die von 2003
bis 2009 produziert wurde, war
aber wesentlich beliebter als die
nachfolgende letzte, die vielen
Kunden zu gross erschien und
sich in ihren Dimensionen und
der Verarbeitung am amerikanischen Markt orientierte. Zuletzt
sind von der fünften Generation
des legendären Modells jährlich
nur noch einige hundert Modelle verkauft worden.
Vom Vermächtnis zur Altlast
Jetzt ist das Modell, dessen Name je nach Interpretation mit
«Vermächtnis» oder «Altlast» aus
dem Englischen übersetzt werden kann, aus dem europäischen
Markt verschwunden und durch
den Levorg ersetzt worden, während in den USA und Asien die
Legacy-Verkäufe aber durchaus
weiter laufen. Die Bezeichnung
Levorg setzt sich laut Subaru aus
Elementen von «Legacy», «Revolution» und «Touring» zusammen. Konsequenterweise ähnelt
der Levorg wieder mehr der vierten als der fünften Legacy-Generation und ist in der Länge und
beim Radstand um rund zehn
Zentimeter geschrumpft, womit
Steckbrief
Subaru Levorg
Bild: pd
Typisch Subaru: Die Hutze auf der Haube unterstreicht optisch die Dynamik des Levorg – und dient gleichzeitig der besseren Luftkühlung.
er praktisch genau wieder die
Ausmasse der vierten Generation
erreicht. Rein äusserlich sticht
sofort die grosse Öffnung – Hutze genannt – im Zentrum der Motorhaube ins Auge, welche nicht
nur der besseren Luftkühlung
dient, sondern gleich unterstreichen soll, dass Subaru das neue
Modell schärfer und dynamischer positionieren und «den
Komfort des Legacy mit den
sportlichen Eigenschaften des
WRX STI verbinden» will.
Der Levorg bekam zwar mit
einem 1,6-Liter Boxer-Turbo-Direkteinspritzer-Benziner einen
speziell für dieses Modell entwickelten kleineren Motor als der
Legacy, entfaltet dann aber doch
mehr Drehmoment. Es gibt das
Modell mit Stop-Start-System
und nur dieser einen Motorisierung als Allrad-Benziner und
einem einzigen Getriebe, der
CVT-Automatik, die bei Subaru
Lineartronic heisst und virtuell
6 Stufen simuliert. Über Schaltwippen kann man damit auch am
Lenkrad spielen.
Familientaugliches Auto
Denn ganz so sportlich wie er
aussieht, fährt sich der Levorg
dann doch nicht, was aber bereits
seine äusseren Leistungswerte
verraten. Dafür bietet er auf den
ersten Testfahrten trotz etwas
härter eingestelltem Fahrwerk
den aus dem Legacy gewohnten
Komfort und trumpft als praktischer Kombi mit einem Ladevolumen von 522 Liter auch als
Familienauto auf. Die A-Säule
wurde deutlich nach vorne verschoben, was die Einstiegsöffnung für das bequemere Einsteigen vergrössert. Der Innenraum
wurde sehr schön gestaltet, es
gibt viele praktische USB-Anschlüsse und einen leicht und
intuitiv zu bedienenden LCDBildschirm, der bei der Einstiegsvariante die Standardgrösse
6,2 Zoll aufweist.
Verkaufsziel: 1700 Fahrzeuge
Laut Marketingdirektor Werner Bärtschi sollen dieses Jahr
1700 Levorg verkauft werden. Die
Preise starten ab 27 900 Franken
mit einem Paket, bei dem Regensensoren, eine Lichteinschaltautomatik, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, ein Tempomat mit
Lenkradbedienung, Schaltwippen am Lenkrad und LEDScheinwerfer inbegriffen sind.
Modell: Fünftüriger
Allrad-Kombi
Motor/Leistung: 1,6 Liter BoxerTurbo-Benziner mit 170 PS
bei 4800 bis 5600 U/min,
Max. Drehmoment: 250 Nm
bei 1800 bis 4800 U/min
Antrieb: CVT-AutomatikGetriebe
Fahrleistungen (Werk): 0 bis
100 km/h: 8,9 Sek., Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Verbrauch: 6,9 Liter/100 km
(Werksangabe)
Masse/Gewichte: Länge/Breite/Höhe: 4690/1780/1485 mm
Radstand: 2650 mm
Leergewicht inkl. Fahrer:
1636 kg
Gepäckraumvolumen: 522 bis
1466 Liter
Preis: ab 27 900 Franken
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6 Autorevue
Donnerstag, 28. April 2016
Mehr Schub für Hitparadenstürmer
Der Suzuki Vitara hat vieles, nur nicht zu viel «Pfupf». Deshalb schieben die Japaner den Boosterjet hinterher. Er lockt mit einem neuen Benzinmotor,
der dank Turbotechnik und Direkteinspritzung 140 PS bereithält. Auch optisch wirkt das Auto um einiges sportlicher als sein Schwestermodell.
kennen, dazu kommen eine
Chrom-Auspuffblende und neu
gezeichnete Aluräder in Glanzschwarz. Innen herrscht ein völlig neues Ambiente mit Hang zum
Detail. So sitzen die Passagiere
auf bequemen Velourleder-Polstern mit roten Nähten – ein gelungener Akzent, der sich am Lenkrad und auf der Beifahrerseite am
Armaturenbrett wiederholt. Auch
die Lüftungsdüsen, die Uhr oben
auf der Mittelkonsole sowie Tacho und Drehzahlmesser tragen
rote Ringe – ein gelungener Trick,
mit dem der Boosterjet im
Zusammenspiel schon optisch
viel sportlicher wirkt als seine
Schwestermodelle.
HEINZ SCHNEIDER
Mit einem Marktanteil von 2,3
Prozent gehört Klein- und Kompaktwagenhersteller Suzuki mittlerweile bei uns schon fast zu den
Grossen. Ein Modell, das wesentlichen Anteil an diesem Erfolg
hat, ist der Vitara: Seit 1988 im
Angebot, stürmt der Bestseller aktuell in seiner kürzlich neu aufgelegten Version in der Schweizer
Verkaufshitparade nach oben.
Damit diese Entwicklung nicht
nachlässt, gibt es jetzt eine kleine Benzinauffrischung. Und zwar
in Form eines komplett neu entwickelten Turbobenziners mit Direkteinspritzung und 140 PS. Der
Boosterjet genannte AluminiumVierzylinder feiert im Vitara seine Premiere und soll nach und
nach auch in anderen Modellreihen zum Einsatz kommen.
Leise, agil, harmonisch
Eine gute Entscheidung des
Managements, schliesslich hinterlässt der 1,4-Liter-Turbo im
Testwagen einen überaus angenehmen Eindruck, wirft sich
gleich nach dem Anfahren ins Geschirr und arbeitet geräuscharm,
agil und harmonisch. Geschmeidig dreht der Vierzylinder hoch,
peilt das Drehmoment-Maximum
von 220 Newtonmetern schon bei
1500 Umdrehungen an, während
der bisherige 1,6-Liter-Sauger sich
im Vitara damit begnügt, sich erst
bei 4400 Touren zu gerade mal 156
Newtonmetern aufzuschwingen.
Über den Fahrmodus «Sport»
kann per Drehschalter auf der
Mittelkonsole sogar noch die Gaspedal-Kennlinie beeinflusst werden, womit das Triebwerk noch
Steckbrief Suzuki
Vitara 1.4 Boosterjet
4x4
Bild: pd
Die roten Akzente betonen den sportlichen Charakter des Vitara Boosterjet, während im Innern ein 1,4-Liter-Turbo-Motor für Power sorgt.
direkter auf Gasbefehle reagiert.
Kein Schelm also, wer voraussagt,
dass Vitara-Interessenten den
bisherigen Benziner und den Diesel (je 120 PS) bei Seite lassen und
sich auf den Boosterjet konzentrieren werden.
Wichtig zu wissen: Im Vitara
1.4 Boosterjet gehört der Allradantrieb grundsätzlich dazu. Das
System, Suzuki nennt es «Allgrip», bietet neben der variablen
Kraftverteilung zwischen Vorderund Hinterachse eine starre 50 zu
50 Prozent Beaufschlagung bei
schwierigen Traktionsverhältnissen. Ein elektronisches Sperrdifferenzial verhindert das Durchdrehen einzelner Räder.
Grosszügiges Ausstattungspaket
Der Testwagen in der Topversion Sergio Cellano steht inklusive Sechsstufen-Automatik mit
32 490 Franken in den Preislisten.
Wer das manuelle Sechsganggetriebe der Automatik vorzieht,
spart 2000 Franken. So oder so:
Das grosszügig geschnürte Ausstattungspaket fährt serienmässig mit. Darin enthalten sind
unter anderem sieben Airbags,
LED-Scheinwerfer, ein adaptiver
Tempomat, die Berganfahr- und
Bergabfahrhilfe, Parksensoren,
Navi und Rückfahrkamera. Hin-
zu kommen verschiedene exklusive und entsprechend beschriftete Ausstattungsdetails, die auf
das Topmodell hinweisen – zum
Beispiel die Sitze, Bodenteppiche
oder die Seitendekors.
Neues Ambiente im Innern
Äusserlich gibt sich Sergio
Cellano an rot umrahmten LEDScheinwerfern und einem moderneren Kühlergrill-Design zu er-
Modell: Fünftüriges KompaktSUV
Motor/Leistung: 1,4 LiterTurbo-Benziner mit 140 PS bei
5500 U/min., Max. Drehmoment 220 Nm bei 1500 U/min
Antrieb: SechsstufenAutomatik
Fahrleistungen (Werk): 0 bis
100 km/h: 10,2 Sek., Höchstgeschwindigkeit 200 km/h
Verbrauch: 5,5 Liter/100 km
(Werksangabe)
Masse/Gewichte: Länge/Breite/Höhe: 4175/1775/1610 mm
Radstand: 2500 mm
Leergewicht inkl. Fahrer:
1310 kg, Gepäckraumvolumen:
375 bis 1120 Liter
Preis: ab 32 490 Franken
Markteinführung: ab sofort
100 Jahre Faszination für Mobilität
Am 7. März 2016 blickte die BMW Group auf die Gründung des Unternehmens vor 100 Jahren zurück. Aus einer kleinen, im Norden Münchens
ansässigen Flugzeugmotorenfabrik ist im Laufe der Zeit der weltweit führende Premiumhersteller von Automobilen und Motorrädern geworden.
Das Streben nach überlegenen Eigenschaften und die Bereitschaft,
dafür auch neue und technisch
aufwendige Lösungen zu wählen,
bestimmt die Produktentwicklung von BMW seit den Anfangsjahren des Unternehmens. Schon
der im Jahr 1917 vorgestellte Flugzeugmotor BMW IIIa zeichnete
sich durch eine aussergewöhnliche Leistung, Zuverlässigkeit und
Effizienz beim Betrieb in grossen
Höhen aus.
Nachdem das Unternehmen
im Jahr 1928 auch zum Automobilhersteller geworden war, entstanden zunächst Kleinwagen
nach zeitgemässem Muster. Doch
schon mit dem BMW 303, dem
ersten Mittelklasse-Fahrzeug der
Marke mit Sechszylinder-Reihenmotor, wurden gängige Konventionen gebrochen. Das 1933 eingeführte Modell unterschied sich
nicht nur durch die KühlergrillKontur von seinen Wettbewerbern, sondern vor allem durch
sein geringes Gewicht. Jüngstes
Beispiel für intelligenten Leichtbau, Innovationskraft und eigenständige Lösungen sind die Automobile der Marke BMWi. Ihre
Fahrzeugarchitektur kombiniert
ein Aluminium-Chassis mit einer
Fahrgastzelle aus carbonfaserverstärktem Kunststoff.
Herausforderungen meistern
Anstelle von Flugzeugmotoren
trugen von 1918 an unter anderem Motoren für Lkw und Boote
sowie von 1920 an auch Antriebe
für Motorräder das BMW-Logo.
Zu den Abnehmern gehörte die
Bayerische Flugzeugwerke AG.
Letzteres Unternehmen übernahm im Juni 1922 die Markenrechte. Schon bald nach dem
Neustart der Bayerischen Motoren Werke gerieten erneut Flugzeugmotoren in das Visier der
staatlichen Auftraggeber und ihrer militärischen Zielsetzungen.
So profitierte das Unternehmen
massiv von den neuen Rüstungsanstrengungen.
Immer wieder neu orientieren
In der unmittelbaren Zeit nach
dem Krieg musste sich das Unternehmen neu orientieren. Die Wiederaufnahme der Automobil-Produktion liess bis 1952 auf sich
warten und brachte zunächst
nicht den erhofften wirtschaftlichen Erfolg. Mit dem BMW 1500
kam der Durchbruch. Innerhalb
weniger Jahre entwickelte sich
das Unternehmen so vom Übernahmekandidaten zum Vorzeigeunternehmen.
Als der Aufschwung Anfang der
1970er-Jahre im Zuge der Ölkrise
jäh gebremst wurde, setzten die
Verantwortlichen bei BMW darauf, die Durststrecke zu überstehen und gestärkt aus ihr hervorzugehen. Und tatsächlich zog ab
1975 die Nachfrage wieder an.
BMW war mit neuen Modellen,
erweiterten Fertigungskapazitäten und optimierten Vertriebsstrukturen bestens vorbereitet.
Vor einer erneuten Weichenstel-
lung sahen sich die Verantwortlichen bei BMW zu Beginn der
1990er-Jahre. Dem branchenweiten Trend zu Konzentrationsprozessen folgend entschieden sie
sich 1994 zur Übernahme der
britischen Rover Group. Das Engagement war nicht von Erfolg
gekrönt. Im Jahr 2000 wurde die
Rover Group wieder verkauft.
Noch vor Ausbruch der weltweiten Finanzkrise 2008 wurden
mit der Unternehmensstrategie
«Number One» die Grundlagen
für nachhaltiges profitables
Wachstum und langfristige Wertsteigerung gelegt.
Bilder: pd
Der Kühlergrill des BWM 303 sollte typisch werden für BMW.
Der BMW i8 verbindet effizient Elektro- und Verbrennungsmotor.
Richtiges Produkt, richtige Zeit
Der Weg vom Flugzeugmotorenhersteller zum führenden Anbieter von Premiumfahrzeugen
ist eng verknüpft mit der
Geschichte der individuellen Mobilität. Immer wieder ist es dem
Unternehmen gelungen, zur richtigen Zeit die richtigen Produkte
zu entwickeln. Mit einem Gespür
für Kundenwünsche, Marktnischen Neuerungen, aus denen
sich Trends entwickeln, wurden
neue Fahrzeugsegmente begründet und erschlossen.
So orientierte sich das Unternehmen mit seinem ersten Motorrad präzise an den damaligen
Bedürfnissen. Die 1923 eingeführte BMW R 32 punktete nicht
nur mit sicheren und sportlichen
Fahreigenschaften, sondern auch
mit hoher Zuverlässigkeit. Auf anspruchsvolle Kunden zielte BMW
auch mit den ersten MittelklasseAutomobilen. Im Jahr 1961 brachte BMW mit dem BMW 1500 dann
jenes Modell an den Start, das die
Kundschaft bis dahin offenbar
vermisst hatte.
Eine neue Form der Vielseitigkeit kennzeichnete auch das wegweisende Fahrzeugkonzept, mit
dem BMW 1999 im Automobilbereich für Furore sorgte. Noch vor
dem Einsetzen des weltweiten
SUV-Booms präsentierte das Unternehmen auf der North American International Auto Show in
Detroit den BMW X5. Das Modell
kombinierte markentypische
Dynamik auf der Strasse mit souveränen Allroundeigenschaften,
einer hohen Sitzposition und Allradantrieb. Damit war das Segment des Sports Activity Vehicle
ins Leben gerufen, das BMW in
den Folgejahren ebenfalls als
Pionier in weitere Fahrzeugklassen übertrug.
An der Schwelle zum nächsten
Jahrhundert ihrer Unternehmensgeschichte übernimmt die
BMW Group die Vorreiterrolle bei
der Gestaltung einer von fossilem
Brennstoff unabhängigen und
lokal emissionsfreien Form der
Mobilität. Seit dem Jahr 2013 ermöglicht der BMW i3 Freude am
Fahren in einem rein elektrisch
angetriebenen Premiumautomobil. Darüber hinaus macht das
im Jahr 2014 eingeführte Plug-inHybrid-Modell BMW i8 die Zukunft des Sportwagens bereits
heute erlebbar. (pd)