DGQ-Fokus Ausgabe 1, April 2016

FOCUS
Informationen für Mitglieder der DGQ
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Chancen durch die Lebenswegbetrachtung
ISO 14001:2015 enthält zahlreiche Anregungen, damit Unternehmen Umweltaspekte nicht nur als Belastung in Form
einzuhaltender Gesetze und auf Druck der Öffentlichkeit behandeln. Vielmehr soll die Konzentration auf Umweltaspekte
dazu dienen, Chancen am Markt zu erkennen.
ISO 14001 zielt insbesondere auf Chancen für die Organisationen durch eine Lebenswegbetrachtung ab. Solche Chancen
setzen allerdings voraus, umweltfreundliche Lösungen anzustreben. Sie sind erfolgreich, wenn sie in erweiterte oder neue
Geschäftsmodelle umgesetzt werden. .Viele Konzepte sind
bereits bekannt und werden nun eingesetzt, um die Umwelt
zu schonen", erläutert Claudia Nauta, Produktmanagerin der
DGQ Weiterbildung. Nauta verweist auf das 2015 erschienene
Fachbuch "Wertschöpfung statt Verschwendung" von Peter
Lacy, Jakob Rutquist und Philipp Buddemeier, das neue Geschäftsoptionen auf Basis der Kreislaufwirtschaft vorstellt.
Recycling
und Upcycling
So ermöglicht es die Circular-Supply-Chain Organisationen
zunehmend, auf recyclingfähige, umweltfreundlichere und
erneuerbare Materialien und Energieträger zuzugreifen. Dies
kann laut Nauta von Beginn an in den Entwicklungsabteilungen und anschließend in der Lieferkette berücksichtigt
werden. (Beispiel: Food Service Verpackungen aus nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen)
Wiederverwertung und Recycling zielen darauf, Ressourcen,
die in benutzten und ausrangierten Produkten stecken, zu
bewahren, rückzugewinnen und wiederzuverwerten. Upcycling wandle gar Altprodukte in wertvollere Materialien um.
Zur Rückgewinnung würden dann nicht nur Lieferketten,
sondern auch Rückführungsketten aufgebaut. Diese bilden
die Basis für die Gestaltung ökologisch geschlossener Kreisläufe ohne Ressourcenverluste. (Beispiele: Sammlung und
Upcycling schwer recycelbarer Verpackungen und Produkte);
Rückführung alter Automobilteile)
Lebenszyklusverlängerung
Lebenszyklusverlängerung bedeutet, Produkte möglichst langlebig zu gestalten - also das Gegenteil von Obsoleszenz, der
bewussten Konstruktionen für den frühzeitigen Kollaps oder
den Ausfall eines Produktes. Langlebigkeit könne dagegen
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unterschiedliche Strategien unterstützen. So könnten Organisationen statt neuer Produkte künftig Dienstleistungen anbieten wie etwa Nachrüsten, Warten, Auffüllen, Aufbereiten,
Aktualisieren, Reparieren, Wiederverkauf langlebiger Produkte. (Beispiele: Serviceangebot zur Lebenszeitverlängerung von
Gasturbinen; Bewertung der Reparierbarkeit von Smartphones und anderen Geräten)