Pressemeldung - Landesjagdverband Rheinland

LANDESJAGDVERBAND RHEINLAND-PFALZ E. V.
ANERKANNTER NATURSCHUTZVERBAND
Pressemeldung
29.04.2016
Landesjägertag: Resolution zu Wildtierkorridoren und Fortschritte beim
„Wildschutzprogramm Feld und Wiese“
Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) verabschiedet auf seiner Jahreshauptversammlung in Worms eine Resolution zu Wildtierkorridoren und Querungshilfen. Zudem nimmt der Verband mit der Implementierung eines Beratungssystems für
Landwirte und Jäger den Kampf gegen den drohenden Artenschwund im Offenland
auf.
„Angesichts der fortschreitenden Verinselung von Lebensräumen und einer zunehmender Zerschneidung der Landschaft durch Verkehrswege und Siedlungen ist es höchste Zeit, die Wiedervernetzung von Lebensräumen zu forcieren“, betont LJV-Präsident
Kurt Alexander Michael. Der genetische Austausch von Wildtierpopulationen ist eine der
Grundvoraussetzungen für gesunde, überlebensfähige Bestände nahezu aller Arten. „Ob
Rotwild, Wildkatze, Luchs oder Wolf: Sie alle brauchen sichere Querungshilfen wie Wildbrücken und Wild-Unterführungen“, so Michael.
Eine höhere Anzahl an Querungshilfen würde zudem die Wildunfallsituation im Land entschärfen. Im Jahr 2015 kam es in Rheinland-Pfalz zu knapp 23.000 Wildunfällen. Im Vergleich zum Vorjahr (20.021 Wildunfälle) bedeutet das einen Anstieg um mehr als 12 Prozent. Um Unfälle mit dramatischen Folgen für Mensch und Tier zu minimieren und Tierpopulationen zu vernetzen, fordert der LJV in seiner Resolution unter anderem die nachträgliche Realisierung von Querungshilfen an vielbefahrenen. In einem weiteren Schritt
müssten dann auch die in Rheinland-Pfalz behördlich verordneten insgesamt 31 Wildbewirtschaftungsbezirke für Rot-, Dam- und Muffelwild aufgelöst und geöffnet werden,
damit sich die genannten Wildarten die für sie geeigneten Lebensräume erschließen
können.
Weiterhin blicken die rheinland-pfälzischen Jägerinnen und Jäger mit Sorge auf die Entwicklung der Artenvielfalt im Offenland. Daher arbeitet der LJV mit Hochdruck an der
Umsetzung seines Aktionsprogramms „Wildschutzprogramm Feld und Wiese“ (WFW),
das sich insbesondere an Landwirte und Jäger vor Ort richtet. „Dabei treffen wir sowohl
Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V.
Egon-Anheuser-Haus - 55457 Gensingen - Tel. 06727/89440 - Fax. 06727/894422
[email protected] - www.ljv-rlp.de
Günther Diether Klein, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, E-Mail: [email protected]
Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e. V. ist eine nach § 38 Landesnaturschutzgesetz anerkannte Naturschutzorganisation. Aufgaben
und Ziele des Verbandes sind die Pflege und Förderung aller Zweige des Jagdwesens, insbesondere der Schutz und die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen sowie die Förderung des Natur- und Umweltschutzes, der Landschaftspflege und des Tierschutzes. Im 1949 gegründeten Landesjagdverband Rheinland-Pfalz sind die Jäger des Landes zusammengeschlossen. Er hat zurzeit rund 18.000 Mitglieder.
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bei den obersten Behörden in Mainz als auch bei den Landwirtschaftsverbänden auf große Bereitschaft zur Unterstützung“, sagt Jägerpräsident Michael.
Der Weg des beabsichtigten Wildschutzprogrammes führt primär über den Aufbau eines
speziellen Beratungssystems unter Einbeziehung der jeweils gültigen Agrarumweltprogramme, die im Rahmen der europäischen „Gemeinsamen Agrarpolitik“ (GAP) beschlossen und bei Bedarf angepasst werden. Vor allem bei den Förderprogrammen, die eine
nachhaltige und umweltschonende Bewirtschaftung und die ländliche Entwicklung im
Blick haben, setzt das LJV-Programm an.
Der Jagdverband strebt eine Kooperation mit den „Dienstleistungszentren Ländlicher
Raum“ (DLR) an. „Die DLR verfügen über einen breiten Sachverstand, über Fachpersonal
und Strukturen, die geeignet sind, Beratungen so zu gestalten, dass mögliche Agrarumweltmaßnahmen ökologisch sinnvoll umgesetzt werden“, erklärt Michael. In der Praxis
soll eine integrierte Wildlebensraum- und Wildhegeberatung im Rahmen der landwirtschaftlichen Beratung aufgebaut werden. „Wir sehen hierin einen wichtigen Beitrag, der
gesetzlichen Verpflichtung der Grundeigentümer zur Wildhege näherzukommen“, stellt
der LJV-Präsident fest.
Das Programm soll zudem über die landwirtschaftliche Beratung hinaus auch Hinweise
für das jagdfachlich richtige Vorgehen im Rahmen der Bodenordnung und im Ausgleichsflächenmanagement (Windkraft, Straßenbau, Siedlungsentwicklung etc.) liefern. „Die
Umsetzung des Wildschutzprogrammes ist ein wichtiger Schritt hin zur Bekämpfung des
Artenschwundes im Offenland. Denn nur wenn Jägerschaft, Landwirtschaft und Politik
gemeinsam an einem Strick ziehen, ist Artenvielfalt in der heutigen Kulturlandschaft
möglich.“
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Günther Diether Klein, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, E-Mail: [email protected]
Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e. V. ist eine nach § 38 Landesnaturschutzgesetz anerkannte Naturschutzorganisation. Aufgaben
und Ziele des Verbandes sind die Pflege und Förderung aller Zweige des Jagdwesens, insbesondere der Schutz und die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen sowie die Förderung des Natur- und Umweltschutzes, der Landschaftspflege und des Tierschutzes. Im 1949 gegründeten Landesjagdverband Rheinland-Pfalz sind die Jäger des Landes zusammengeschlossen. Er hat zurzeit rund 18.000 Mitglieder.