Capital Market Day 2016 Telefonkonferenz für

Capital Market Day 2016
Telefonkonferenz für Journalisten
London, 26. April 2016
Ausführungen
Klaus Schäfer, Vorstandsvorsitzender, Uniper SE
Christopher Delbrück, Finanzvorstand, Uniper SE
Es gilt das gesprochene Wort.
[Sprecher: Klaus Schäfer]
Danke, Herr Birnstiel,
Sehr geehrte Damen und Herren, auch von mir ein „Herzliches Willkommen!“ – diesmal in
meiner neuen Funktion als Vorstandsvorsitzender der Uniper und nicht mehr als Finanzvorstand der E.ON.
Für Uniper ist dies ein sehr wichtiger Tag. Denn wir stellen uns heute zum ersten Mal der
Öffentlichkeit und dem Kapitalmarkt als selbständiges Unternehmen vor. Die Konturen von
Uniper werden damit für unsere Aktionäre, aber auch für unsere Kunden, die allgemeine
Öffentlichkeit und die Medien, wesentlich klarer. Der Spaltungsbericht, welcher heute im
Laufe des Tages noch veröffentlicht wird, liefert den E.ON-Aktionären wichtige Grundlagen
für ihre Entscheidung über den Spin-off auf der Hauptversammlung am 8. Juni.
Es gibt aber darüber hinaus heute eine Menge Informationen zu Uniper. Und hierzu
möchten Christopher Delbrück und ich die aus unserer Sicht wesentlichen Punkte kurz
zusammenfassen. Im Anschluss beantworten wir beide bis 9.45 (CET) Uhr gerne Ihre
Fragen, denn um 10.00 Uhr startet bereits der Kapitalmarkttag.
Wo steht Uniper sechs Wochen vor der Entscheidung der E.ON-Aktionäre über die
Abspaltung? Diese drei Themenschwerpunkte möchten wir ansprechen:
Erstens: Wie sieht Uniper vor dem Spin-off aus und wofür stehen wir, welche
Funktion erfüllt Uniper im Markt?
Zweitens: Wie sieht unsere wirtschaftliche Lage aus und woran arbeiten wir in
diesem Zusammenhang?
Drittens: Welche zukünftigen Entwicklungen sehen wir im Markt und wie
positionieren wir uns dafür?
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Zunächst also zu der Frage: Wofür steht Uniper?
Uniper ist erst einmal ein neuer Name, aber mit in unserer Branche sehr bekannten
Vorfahren – E.ON Kraftwerke, Ruhrgas, E.ON Engineering, E.ON Energy Sales, Powergen,
Sydkraft oder SNET. Unser Geschäft ist die verlässliche Versorgung unserer Kunden und
Märkte mit Energie – sowohl in Europa wie auch darüber hinaus. Die Basis dafür ist ein
ausgewogenes Portfolio an Anlagen, die einen sicheren Energiefluss gewährleisten – seien
es Kraftwerke, Speicher, Pipelines oder auch modernste Handelssysteme – in Verbindung
mit den Kompetenzen unserer 14.000 Mitarbeiter. In unserem Portfolio spielt klimafreundliches Erdgas eine besonders herausgehobene Rolle: als Rohstoff, als Produkt und als
Handelsware.
Wir sind also kein Gegenentwurf zur Transformation der Energiemärkte, sondern wollen
Partner und Stütze der erneuerbaren und dezentralen Energieformen sein. Dies ist mir
wichtig, denn gerade in der Transformation der Energiemärkte sehen wir viele Chancen.
Dies gilt für Europa, aber auch für das weltweite Energiegeschäft, wo der Bedarf nach
Energie weiterhin steigt und technische Expertise gefragt ist. Wir sehen uns als ein
verlässlicher, kompetenter und fairer Dienstleister für unsere Kunden und Partner weltweit.
Wie sieht Uniper heute aus? Dazu finden Sie im Spaltungsbericht unzählige Fakten. Ich
möchte es für Sie so zusammenfassen: Uniper ist ein europäischer Energieversorger mit
globaler Reichweite: Mit rund 40 Gigawatt Erzeugungskapazität sind wir erstens ein
bedeutender Stromerzeuger in Europa und in Russland. Unser eigener Kraftwerkspark ist
effizient und ausgewogen: von der CO2-freien Stromerzeugung aus Wasserkraft, vor allem
in Schweden und Süddeutschland, über besonders flexible und klimaschonende
Erdgaskraftwerke, von denen einige zu den modernsten ihrer Art zählen, bis hin zu unseren
Steinkohlekraftwerken, die sich ebenfalls durch vergleichsweise hohe Wirkungsgrade und
flexible Einsatzmöglichkeiten auszeichnen. Erst vor wenigen Tagen haben wir unseren
neuesten Kraftwerksblock Maasvlakte 3 eingeweiht, der im Hafen von Rotterdam das
Herzstück eines zeitgemäßen Konzepts für die Strom- und Wärmeversorgung darstellt. Wir
helfen aber auch unseren Partnern, ihre Kraftwerke erfolgreich und klimaschonend zu
betreiben.
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Zweitens gehören wir aber auch zu den größten Energiehändlern Europas. Dabei sind wir
an den meisten wichtigen Handelsplätzen dieser Welt aktiv und decken praktisch die
gesamte Kette der Energierohstoffe ab: Strom, Gas, Verflüssigtes Erdgas (LNG), Kohle, Öl,
Fracht etc. In dieses Segment gehört auch das große integrierte Gasgeschäft der Uniper.
Es umfasst sämtliche Handels-, Transport- und Speicheraktivitäten im Zusammenhang mit
Gas, darunter insbesondere die Beschaffung von Gas, die Beteiligung an Gaspipelines,
den Gasabsatz an Großkunden sowie unseren Anteil an dem sibirischen Gasfeld Yushno
Russkoje in Russland.
Dieser Zugang zu den weltweiten Märkten ist für uns und unsere Kunden von enormer
Bedeutung – wir sind ständig am Puls der Energiemärkte. Wir leisten damit unseren
Beitrag, diese Märkte zum Wohle unserer Abnehmer weltweit miteinander zu vernetzen.
Und unsere dritte Säule sind die Stromerzeugungsaktivitäten außerhalb Europas, vor allem
in Russland, wo wir – großenteils auf der Basis gasbefeuerter Anlagen – ein führendes
Unternehmen in der Stromerzeugung sind – und zugleich einer der größten privaten
Investoren überhaupt.
Insgesamt sind wir in mehr als 40 Ländern der Erde aktiv, mit geographischen Schwerpunkten in Deutschland, Russland, Schweden, Großbritannien, Frankreich, Benelux sowie
den USA. Ich sage deshalb auch ganz klar: Wir sind ein internationaler Energieversorger
und nicht – wie häufig sehr verkürzt angenommen – ein deutscher Stromerzeuger.
Meine Damen und Herren, Christoper Delbrück kommt nun zur wirtschaftlichen Entwicklung
der Uniper SE.
[Sprecher: Christopher Delbrück]
In den Dokumenten des heutigen Kapitalmarkt-Tages finden Sie erste Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung von Uniper in den Jahren 2013 bis 2015.
Dabei bleibt natürlich zu berücksichtigen, dass es Uniper in diesen Jahren als eigenständiges Unternehmen so noch nicht gab. Es handelt sich also um eine Pro-forma-
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Betrachtung, die unter den Voraussetzungen der alten Konzernstruktur zu sehen ist.
Gleichzeitig spiegelt diese Entwicklung über die drei Jahre die tiefen Verwerfungen auf den
Strom- und Gasmärkten in diesem Zeitraum wider. So haben die für uns wichtigen
Forward-Kontrakte für das Folgejahr an den Strombörsen zuletzt mehrjährige Tiefs von
rund 20 Euro je Megawattstunde erreicht. Am Aktienmarkt würde man von einem „Crash“
reden. Teilweise konnten wir dies jedoch durch erfolgreiche Preis-Absicherungs-Geschäfte
oberhalb des Spotmarkt-Niveaus im Trading auffangen.
Insgesamt betrug unser Bereinigtes EBIT 2015 – pro forma – 801 Millionen Euro und unser
Umsatz – stark vom Handelsvolumen getrieben – gut 92 Milliarden Euro. Dies bedeutet
einen Rückgang des EBIT um rund ein Fünftel seit 2013. Das EBITDA lag 2015 bei 1,717
Milliarden Euro, gegenüber 1,966 Milliarden Euro im vorletzten Jahr.
Schaut man auf die drei Uniper-Segmente European Generation, Global Commodities und
International Power, so haben alle drei trotzdem noch solide positive Ergebnisbeiträge
geliefert, darunter die Europäische Erzeugung mit 506 Millionen Euro Bereinigtes EBIT den
höchsten.
Global Commodities und International Power – im Wesentlichen also die Stromerzeugung
in Russland – liegen mit 262 und 236 Millionen Euro Bereinigtem EBIT in etwa auf dem
gleichen Niveau. Insbesondere die Wasserkraftflotte mit niedrigen variablen Kosten und
das Gas-Midstream-Geschäft haben sich positiv auf das Ergebnis ausgewirkt. Auch wenn
es durch einzelne Nicht-Verfügbarkeiten und den schwachen Rubel einen Rückgang gab,
liefert das Russlandgeschäft weitgehend stabile Erträge aus einem regulierten Markt.
Dennoch waren die letzten Jahre – wie Sie wissen – von hohen Abschreibungen auf
Anlagen- und Firmenwerte gekennzeichnet. Und die Situation in unseren Märkten bleibt
weiter sehr angespannt. Der Verfall der europäischen Strompreise hat sich in den vergangenen Monaten noch einmal erheblich beschleunigt. Uniper spürt – wie viele andere
europäische Energieunternehmen – diesen Crash der Commodity-Preise sowie negative
Währungseffekte, etwa aus dem Rubel, sehr deutlich.
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Wir wollen und können nicht bloß auf eine Erholung der Märkte hoffen, sondern müssen
aktiv gegensteuern. Wir erarbeiten derzeit Maßnahmen, die im gesamten Unternehmen
spürbar sein werden. Das Ziel ist eine Optimierung auf allen Ebenen: bei Kosten, Investitionen und im Portfolio. Durch die Abspaltung können wir auch das Thema Unternehmensstrukturen noch einmal konsequent angehen. Es wird auch notwendig sein, die Personalkosten weiter zu senken. Uniper soll so schlank aufgestellt sein, dass wir auch in einem
weiter schwierigen Umfeld handlungsfähig bleiben und eine führende Rolle in der Industrie
beibehalten können. Alle Maßnahmen sollen schnell greifen und bis 2018 ergebniswirksam
abgeschlossen sein. „Heilige Kühe“ wird es dabei nicht geben.
Wir – das heißt E.ON und darin die Einheiten der heutigen Uniper – haben schon in den
letzten Jahren bewiesen, dass wir erfolgreich unsere Kosten managen können: Um
handlungsfähig zu bleiben, wird auch in Zukunft jede einzelne Anlage laufend auf dem
Prüfstand stehen, ebenso wie jedes Projekt, jede Organisationsstruktur, jeder Kostenfaktor.
Neben der Optimierung von Kosten und Strukturen arbeiten wir weiter an einem Portfolio,
das möglichst stabil auf Schwankungen in einzelnen Märkten reagiert und einen stabilen
Cashflow generiert.
Bereits heute ist unser Portfolio technologisch und geographisch gut diversifiziert. In der
Europäischen Stromerzeugung liefern unsere Wasserkraft und die fossilen Kraftwerke
jeweils ähnlich hohe Ergebnisbeiträge. Bei Global Commodities erwirtschaftet unter
anderem unser großes Gasgeschäft mit Pipeline-Beteiligungen und Gasspeichern ebenfalls
zuverlässige Margen. Und die Internationale Erzeugung ist dank des intelligenten
russischen Kapazitätsmarktmodells stabil aufgestellt. Auch unter Umweltgesichtspunkten
sind wir gut positioniert: rund 13 Prozent unserer europäischen Kraftwerkskapazität steuert
die Wasserkraft bei, rund 37 Prozent die klimafreundlichen Gaskraftwerke. Der Rest verteilt
sich auf effiziente Steinkohlekraftwerke und unsere schwedischen Beteiligungen an CO2neutralen Kernenergieanlagen.
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Der Ansatz, das Portfolio möglichst breit zu diversifizieren, wird auch in Zukunft konsequent
weiter verfolgt werden. Hinzu kommt unsere Erwartung, dass sich die Märkte nach jahrelangem Rückgang mittelfristig wieder beleben dürften.
Mit dem Spin-off entfallen allerdings einige positive Skaleneffekte, die der E.ON-Konzern
uns geboten hat, beispielsweise die gemeinsamen Finanzierungsstrukturen mit E.ON. Dies
gehört zu den unbequemen, aber notwendigen Folgen unserer gemeinsamen Entscheidung. So wird Uniper bisher über den E.ON-Konzern bezogene Fremdfinanzierungen
kurzfristig ablösen. Und dies unter schwierigeren Bedingungen, da Uniper nicht die
Schuldentragfähigkeit und Größe des integrierten E.ON-Konzerns der letzten Jahre hat.
Die Finanzierungsmöglichkeiten hängen künftig von der eigenen Bonität ab. Unser Ziel ist
es, ein komfortables Rating im Investment Grade-Bereich durch eine große Rating-Agentur
zu erhalten. Dies sicherzustellen, wird eine extrem wichtige Aufgabe der Zukunft sein. Wir
gehen zum Jahresende 2015 mit einer Pro-forma ökonomischen Netto-Verschuldung in
Höhe von 4,7 Milliarden Euro an den Start. Dies reflektiert die Verschuldungssituation des
Gesamtkonzerns E.ON und die Notwendigkeit, diese Lasten zum Zeitpunkt der Abspaltung
von Uniper zu verteilen. Für Uniper ergibt sich aus dem Verhältnis der Pro-forma NettoSchulden zu seinem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 2015 ein
Verschuldungsgrad von 2,7. Diese trennungsbedingte Verschuldung entscheidend
zurückzufahren, werden wir anstreben.
Dazu gehört, dass wir in den nächsten Jahren Unternehmensteile im Wert von mindestens
2 Milliarden Euro verkaufen werden. Es gibt dabei verschiedene Optionen – welche,
werden wir zu gegebenem Zeitpunkt kommunizieren.
[Sprecher: Klaus Schäfer]
Meine Damen und Herren, ich komme jetzt drittens und abschließend auf die Zukunft zu
sprechen.
Meine Kollegen und ich sind uns sicher, dass der Wandel der Energiesysteme unumkehrbar ist und ausreichend Chancen für Uniper bietet. Sicherheit in der Energieversorgung hat
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in allen Ländern einen hohen Wert. Dies gilt auch und gerade für die Industriestaaten.
Unsere Kraftwerke, Pipelines, Förderfelder und Gasspeicher sind und bleiben ein stabiles
Gerüst, das nicht an Wind und Wetter hängt. Sie sind ein unverzichtbares Fundament, auf
dem die Erneuerbaren Energien aufbauen. Dieses dezentrale Energiegeschäft kann nur
funktionieren, wenn die darunter liegenden zentralen Strukturen intakt sind. Und diese
werden noch viele Jahre und Jahrzehnte benötigt werden.
Laut den Prognosen des Analyse-Instituts IHS von Februar 2016 werden die konventionellen Energieerzeugungsformen bis 2025 noch über 65% des Strommixes ausmachen.
Dies ist ein Durchschnitt für alle Uniper-Kernmärkte. Vor allem die flexibel einsetzbare
Stromerzeugung aus Gas-Kraftwerken wird dieser Analyse zufolge immer häufiger als
Partner der Erneuerbaren Energien benötigt werden. Unser Portfolio bietet eine gute
Absicherung für erneuerbare und dezentrale Energieformen, die heute erst mit erheblichen
Schwankungen Strom beisteuern können.
In Europa gibt es aus meiner Sicht zwei Optionen: Entweder werden dort Märkte für die
Bereitstellung von sicherer Kapazitätsleistung eingeführt, dann bleiben die Kosten des
Systems beherrschbar. Viele Länder wie Großbritannien, Frankreich oder Russland sind
dabei, ihre Märkte bereits nach diesem Prinzip zu organisieren. Oder die Kosten zur
Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit steigen von Jahr zu Jahr – wie zum Beispiel
in Deutschland. Hier wird Versorgungssicherheit noch nicht angemessen vergütet.
Dazu ein paar Zahlen: Im letzten Winter – von November 2015 bis Februar 2016 – musste
Deutschland an 64 Tagen auf Reservekraftwerke zurückgreifen, überwiegend aus den
Nachbarländern. Erneuerbare Energieanlagen in Deutschland wurden dagegen zur
Systemstabilisierung abgestellt. Die Notfall-Eingriffe ins Stromsystem durch die deutschen
Netzbetreiber haben in den Jahren 2010 bis 2014 um 430 Prozent zugenommen. Allein für
den so genannten Redispatch – also Eingriffe durch Netzbetreiber – entstanden Kosten von
400 Millionen Euro, und das nur für die Monate Januar bis Oktober 2015. Die Kosten haben
sich damit gegenüber 2014 verdoppelt. Tendenz steigend. Dies ist keine gesunde
Entwicklung. Sie zeigt, dass es Reformen im Marktdesign auch in Ländern wie Deutschland
geben muss und wird. Daraus erwachsen Chancen für unser operatives Geschäft.
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Ein Trend, an dem wir teilhaben wollen, ist der weiter steigende weltweite Energiebedarf
und die damit verbundenen zunehmenden Energieflüsse zwischen den Erdteilen. Die
Internationale Energie-Agentur (IEA) erwartet in ihrem „World-Energy-Outlook“, dass die
globale Energieerzeugung bis 2040 – gegenüber 2012 – um knapp 80 Prozent ansteigen
wird. Den größten prozentualen Anstieg werden Wind- und Wasserenergie verzeichnen.
Aber auch im Jahr 2040 sollen demnach fossile Energieträger noch knapp unter 60 Prozent
der weltweiten Stromerzeugung ausmachen. In diesem Szenario wird Erdgas seinen Anteil
im Vergleich zu 2012 sogar noch leicht ausbauen. Durch das große Ungleichgewicht von
Angebot und Nachfrage weltweit, sehen wir im Handel und Transport von verflüssigtem
Erdgas gute Chancen. Durch den Rückgang der Eigenproduktion, die guten Importmöglichkeiten und die hohe Liquidität sowie Flexibilität wird der europäische Gasmarkt hier
eine Schlüsselrolle spielen. Wir sind aufgrund unserer Wiederverdampfungskapazitäten in
ganz Europa, unserer Speicheraktivitäten und unseres großen Gasbezugs- und -vertriebsportfolios dafür sehr gut positioniert. Auch die Zusammenarbeit mit unseren Partnern beim
langfristigen Gasbezug funktioniert. Dies belegt z. B die kürzlich erzielte Einigung mit
Gazprom bei den Konditionen.
Schließlich erwarten wir aus dem regulierten Stromgeschäft in Russland verlässliche
Einnahmen. Uniper ist in Russland einer der führenden privaten Stromproduzenten und
unser neues Kraftwerk Berezovskaya 3 sollte trotz des aktuellen Kesselschadens das
Potenzial aus diesem Markt deutlich erhöhen.
Wir sehen also in allen unserer drei Segmente gute Marktchancen.
Lassen Sie mich zusammenfassen:
Die sichere Versorgung mit Energie ist auch und gerade in Zeiten des Systemwandels ein
verlässliches Geschäftsmodell. Uniper hat ein ausgewogenes Portfolio, und damit eine gute
Grundlage von einer Erholung der Märkte zu profitieren. Der Vorstand wird mit Kostensenkungen und Veräußerungen den finanziellen Spielraum für die Spin-off-Phase und
darüber hinaus konsequent sichern.
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Die nächsten Jahre werden daher im Zeichen finanzieller Disziplin und sehr maßvoller
Investitionen stehen. Letztere werden wir mit Ausnahme bestehender bzw. angekündigter
Investitionsprojekte – wie z. B. die Fertigstellung von Datteln 4, die Instandsetzung von
Beresovskaya 3 und unsere Beteiligung an der Gaspipeline Nordstream 2 – auf das
notwendige Maß absenken. Finanzielles Augenmaß leitet uns auch bei unserer
Dividendenpolitik: Als neu an der Börse notiertes Unternehmen möchte und wird Uniper
seine Aktionäre angemessen am Unternehmenserfolg beteiligen. Dabei planen wir bereits
für das Geschäftsjahr 2016 eine Dividende auszuschütten. Diese soll in Summe rund 200
Millionen Euro betragen. Ab 2017 soll sich die Ausschüttung dann am freien Cash des
operativen Geschäfts orientieren. Mit dieser klaren Systematik wollen wir sicherstellen,
dass die jährliche Ausschüttung an den Erfolg unserer Geschäftsaktivitäten geknüpft bleibt.
Ich halte das für den unternehmerisch nachhaltigsten Ansatz und bin sicher, dass dies auch
im Sinne unserer künftigen Aktionäre ist.
Das Vorstandsteam und unsere Mannschaft blicken gespannt auf die kommenden Wochen.
Die endgültige Abspaltung unseres Unternehmens von E.ON ist und bleibt jetzt der richtige
strategische Schritt. Denn nur durch den Spin-off können wir als fokussiertes Unternehmen
der klassischen Energiewelt Kräfte für die Zukunft freisetzen. Wir sind zuversichtlich, dass
die Aktionäre von E.ON dies ebenso sehen und damit künftig in der Mehrzahl auch solche
von Uniper werden.
Und nun stehen Christopher Delbrück und ich Ihnen gerne für Fragen zur Verfügung.
Diese Präsentation enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen
Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der Uniper SE und anderen derzeit für diese verfügbaren Informationen
beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu
führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich
von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die Uniper SE beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei
Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren oder an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen
anzupassen.
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