135 am 24.04.2016 31. Spieltag: DSC Arminia

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4.04.20
#135 am 2
31. Spie
h
reuther Fürt
rminia - G
ltag: DSC A
Spielberichte
Zug zum Tor und es kam zu einigen
Gelegenheiten welche nicht genutzt
werden konnten. Der eingewechselte
gebürtige Bielefelder Kacper Przybylko
machte es besser und erzielte nach
siebzig Zeigerumdrehungen das Tor
des Tages. Die Schwarz-Weiß-Blauen
unter den 18.511 Zuschauern waren
wenig begeistert, während die Pfälzer
den Klassenerhalt noch Minuten nach
dem Abpfiff feierten.
Kaiserslautern: Wir trafen uns vor
dem Heimspiel gegen die „Roten Teufel“ an gewohnter Stelle. Nicht Wenige haben zu dieser frühen Stunde des
Sonntagvormittags das Frühstücksbuffet genossen, während Andere schon
das erste Bier oder Alster verköstigten.
Ein typischer Spieltags-Vorlauf zu dieser, immer wieder, nervig-frühen Anstoßzeit.
In Kaiserslautern hingegen rief die Ultraszene zur „Westkurvenfahrt“ auf,
was dazu beitrug, dass der Gästebereich gut gefüllt war. Zum Einlaufen der
Teams präsentierte die Alm mit der parallel laufenden Hymne eine ansehnliche Schalparade. Block Eins und Teile
der Südtribüne zeigten sich zunächst
auf einem akzeptablen Level. Viel zu
schnell flachte die Stimmung jedoch
wieder ab. Das Spiel auf dem - nun
komplett neuen und hochmodernen Hybridrasen tat sicher sein Übriges.
Etwa 1.300 Lauterer fanden sich im
Gästebereich ein. Der untere Bereich
des Blocks A1 war durchgehend in Bewegung und auch akustisch erreichte
uns der ein oder andere Schlachtruf.
Der Support der Südtribüne war am
vergangen Wochenende mau. Block
Eins konnte zwar wie gewohnt mit einem passablen Tifo- Einsatz aufwarten
und war zumindest bemüht; die anderen Tribünen des Stadions verpassten es jedoch auf ganzer Linie etwas
zur Gesamtatmosphäre beizutragen.
Über die kompletten 90 Minuten konnte so nicht ein einziges Ausrufezeichen
gesetzt werden. Was darüber hinaus
schon über mehrere Heimspiele hinweg deutlich erkennbar war: wie unfassbar träge und ambitionslos sich
der „Fanblock Block 3“ im Unterrang
darstellt. Wer keinen Bock hat, für seine
Stadt und seinen Verein Gas zu geben,
der sollte sich doch bitte einen neuen
Standort im Stadion suchen. Miesepeter, Doofgucker und Stimmungskonsumenten brauchen wir nicht!
Beide Mannschaften gingen auf Nummer sicher. Das Match zwischen den
beiden Traditionsclubs hatte in der ersten Hälfte nichts zu bieten. Der Unmut
an der einen oder anderen Stelle ist
daher absolut verständlich und muss
auch mal geäußert werden dürfen.
Nichtdestotrotz darf die Stimmung auf
der Südtribüne nicht so spielabhängig
gut oder schlecht sein. Wir brauchen
immer ein anständiges Niveau, um unsere Farben würdig darzustellen. Wieder auf dem grünen Geläuf, entwickelte Arminia im zweiten Durchgang mehr
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Gegenüber
bis in die 1930er Jahre diverse weitere Fußballvereine in Deutschland an.
Zwar wechselte er schon 1913 zum FA
Bayern im Münchner SC, Vorgänger
des FC Bayern, aber kehrte 1914 auf
Leihbasis zu den Fürthern zurück, um
letztlich im Endspiel um die Deutsche
Meisterschaft gegen den VfB Leipzig
zu gewinnen. Weitere Erfolge folgten
1926 und 1929. Kurioserweise war die
Spvgg trotz dreier Titel insgesamt acht
Jahre amtierender Meister, da während des Ersten Weltkriegs kein Spielbetrieb um die Fußballmeisterschaft
stattgefunden hat.
Fürth: Wenn es in der 2. Liga einen
Verein gibt, der quasi zum Inventar
gehört, dann ist es mit Sicherheit die
Spielvereinigung aus Fürth. Mit Ausnahme der einzigen Bundesligasaison
der Vereinsgeschichte in der Spielzeit
2012/13, traten die Franken in den
vergangenen 19 Jahren durchweg in
dem Fußballunterhaus an.
Seine Wurzeln hat die Spvgg Fürth im
Jahre 1903, als ehemalige Faustballspieler der TV 1860 Fürth die „Spielvereinigung des Turnvereins Fürth“ gründeten. Da es jedoch an Unterstützung
des Hauptvereins mangelte, machte
sich die Spvgg drei Jahre später selbständig. Anschließend erfreute sich der
Verein an steigendem Interesse und
einem stetigen Mitgliederzulauf, so
dass zum einen neue Vereinslokale gesucht werden mussten aber auch eine
neue Sportanlage erforderlich wurde.
So entschied sich die Vereinsführung
1910 für ein Grundstück in der Gemeinde Ronhof, die bis zur Eingemeindung
1927 außerhalb der Stadt Fürth lag. Der
Sportpark Ronhof, dem das Kleeblatt
bis heute treu ist, war zum damaligen
Zeitpunkt tatsächlich die größte Sportanlage des Deutschen Reichs und
wurde darüberhinaus aus eigener Kraft
erworben.
Daraufhin folgten jedoch durchwachsende Zeiten in der neugeschaffenen
Gau-Liga und nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs in der Oberliga.
Ein kleines Zwischenhoch gab es lediglich 1950 mit dem Gewinn der Süddeutschen Meisterschaft und durch
das Abstellen einiger Nationalspieler.
Der bekannteste unter ihnen war Karl
Mai, der 1954 zur Elf von Bern gehörte
und Weltmeister wurde. Aufgrund der
durchschnittlichen Ergebnisse gelang
in den 60ern lediglich die Qualifikation
für die Zweitklassige Regionalliga und
nicht für die Bundesliga. Somit sank
auch schleichend das Interesse an der
Spvgg, wodurch zwangläufig finanzielle Probleme auftraten. So mussten u.a.
Teile vom Grundstück des Ronhofs verkauft werden bis durch den weiteren
sportlichen Niedergang die Schulden
sogar auf 6 Mio. DM angewachsen
waren. So wurde der Ronhof 1983 von
Horst Brandstätter, einem Spielwarenfabrikanten aus Zirndorf, erworben.
Dennoch konnte 1987 der Absturz in
die viertklassige Bayernliga nicht verhindert werden, aus der man erst vier
Jahre später wieder aufstieg.
Schon bald war die Spvgg Fürth der
mitgliederstärkste Verein Deutschlands
und den Aufschwung spiegelt auch
der erste Sieg gegen den 1. FC Nürnberg, dem Erzrivalen aus der Nachbarstadt, wieder. Seinen Höhepunkt
fand dieser schließlich in der Deutschen Meisterschaft 1914. Einen wichtigen Anteil an der „goldenen Ära“ der
Fürther hatte der englische Trainer William Townley, der als Spieler zweimal
den FA Cup mit den Blackburn Rovers
gewann. Vor seinem Engagement bei
der Spvgg führte er schon den Karslruher FV zur Meisterschaft und leitete
1996 erfolgte der bis heute vielkritisiert
Zusammenschluss, erneut aufgrund fi-
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nanzieller Gesichtspunkte, mit dem TSV
Vestenbergsgreuth. Der neue Name
des Vereins lautete „Spvgg Greuther
Fürth“, die alteingesessen Vereinsanhängern und auch die aktive Fanszene
gehen dennoch immer nur zu Spvgg
Fürth und kritisieren die Entwicklung seit
dem Zusammenschluss. Zudem erfolgte die Umbenennung des Sportparks
am Ronhof in „Playmobil-Stadion“,
welches für nationale Aufmerksamkeit
sorgte. „Playmobil“ ist die bekannteste
Marke des Stadionbesitzers Brandstätter. Mit der Umbenennung begann der
unsagbare Trend, dass Sponsoren die
Namensrechte von Stadien erwarben.
Rein sportlich gesehen machte sich
die Fusion hingegen schnell bezahlt,
da unmittelbar der Aufstieg in die 2.
Liga gelang, der man bis heute treu
ist. Mehrere Jahre lang galt Fürth in
Liga 2 als unaufsteigbar, da der Aufstieg immer nur um wenige Punkte
verpasst wurde und Platz 5 beinah für
die Spvgg reserviert war. In den vielen Jahren kam es natürlich auch zu
einigen Begegnungen mit unserer Arminia, verbunden mit einigen guten
und erlebnisreichen Touren. Auch die
Heimbilanz mit vier Siegen, zwei Remis
und nur einer Niederlage liest sich gut.
Diese Bilanz sowie die Heimbilanz der
laufenden Serie dürfen also heute gerne ausgebaut werden.
LC-News
und Fußball lässt es sich gut aushalten.
Dazu freut sich auch die Solikasse über
wichtige Einnahmen. Nach dem wirklich sehr gut frequentierten Start freuen wir uns schon auf das nächste Mal!
Die Infos dazu erhaltet ihr über die bekannten Kanäle.
Block Eins Café: Zum zweiten Mal
fand am vergangen Mittwoch das
Block Eins Café statt. Mit dem B1 Café
wollen wir allen Mitgliedern des Block
Eins e.V. die Möglichkeit geben, zusammen abzuhängen, sich auszutauschen
oder sich einfach besser kennenzulernen. Bei Bier, Bratwurst, chilliger Mucke
Auswärtsinfo
Leipzig:
Den vorletzten Spieltag bestreitet der Sportclub der Ostwestfalen,
am kommenden Freitag im ca. 360 km
entfernten Leipziger Zentralstadion. Insgesamt finden dort 42.959 Zuschauer
Platz.
Vollzahlerticket und 9,00 für die ermäßigte Variante.
Da wir außer Abscheu und Verachtung
nichts empfinden für dieses Marketingkonstrukt, halten wir uns dieses mal kurz
und knapp.
Im Gästebereich wird nicht unterschieden zwischen Steh- und Sitzplazblock,
somit gibt es freie Platzwahl.
Der Ticketpreis liegt bei 11,00 € für das
Wir möchten hiermit auf unsere Aktionen, rund um das Heimspiel gegen den
Werbeverein aus Lepzig verweisen.
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Aus der Fussballwelt
Auch in der Frage zur Vorstellung eines gelungenen Spieltages konnten
Gemeinsamkeiten herausgearbeitet
werden. Darüber hinaus führte der gemeinsame Dialog zu mehr Verständnis
für abweichende Positionen, die sich
aus der jeweiligen Berufs- bzw. Fanrolle
ergeben. Von Seiten der Fans war es
ein Anliegen hervorzuheben, dass sie
es als Fußballfans leid sind, vor allem
auswärts, als Sicherheitsrisiko wahrgenommen zu werden, da diese Sicht
alle Maßstäbe der Wirklichkeit verzerrt.
An dieser Stelle spielte insbesondere
das Thema Kollektivstrafen, verordnet
durch den DFB, eine besondere Rolle.
Kollektivstrafen, so der einhellige Tenor
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
widersprechen nicht nur rechtsstaatlichen Grundsätzen, sondern erfüllen
ebenso wenig ihren Zweck. Die gängige Praxis des Verhängens von Kollektivstrafen durch das Sportgericht des
DFB, nach tatsächlichem oder auch
nur empfundenem Fehlverhalten einzelner Zuschauer, gehört daher dringend infrage gestellt.
Fankongress 2016:
Auch beim
diesjährigen Fankongress war die Bielefelder Fanszene durch jeweils ein
Mitglied der „Boys“ und „Lokal Crew“
vertreten. Nachfolgend findet ihr die
gemeinsame
Pressemitteilung von
„ProFans“ und der Interessenvertretung „Unsere Kurve“.
„Rund einhundert aktive Fans, von Szenen der verschiedensten Fußballvereine der 1. bis 4. Spielklasse Deutschlands entsandt, sind am Karsamstag in
Hannover zusammengekommen und
haben mit Vereinsverantwortlichen
aus dem ganzen Land über eine neue
Form des Dialogs wie auch über inhaltliche Themen debattiert.
Nachdem der 2007 ins Leben gerufene Fandialog unter der Federführung
des DFB über all die Jahre praktisch
ergebnislos verlaufen war, hatten alle
daran beteiligten Fanorganisationen
im letzten Herbst jene Gespräche
aufgekündigt. Mit dem neuerlichen
Anlauf wollen die bundesweit tätigen
Fanbündnisse ProFans und Unsere Kurve zeigen, dass ihnen an einem ergebnisorientierten Dialog mit Verantwortlichen des deutschen Fußballs sehr
gelegen ist.
Die den Kongress tragenden Fanorganisationen rufen zu einer gesellschaftlichen Debatte über diese bis dato gängige Praxis des DFB auf und fordern die
Abschaffung von Kollektivstrafen, die
Fans in Sippenhaft nehmen und Vereine für das Handeln Einzelner verantwortlich machen.
So ging es in Hannover darum, festzustellen, wo gemeinsame Interessen
und Standpunkte im Spannungsfeld
zwischen Fankultur und Vereinszielen liegen. Während etwa zur Frage
der Kommerzialisierung des Fußballs
durchaus unterschiedliche Ansprüche
bestehen, herrschte weitestgehende Einigkeit darüber, dass der gesellschaftliche, aber auch der kommerzielle Wert der gelebten Fankultur für
den deutschen Fußball weitaus höher
ist, als ihr allem Anschein nach durch
den DFB zugemessen wird.
Fans wie auch Vereinsverantwortliche
sind sich einig, den Austausch weiterführen und diese Plattform als festes
Instrument des Dialogs etablieren zu
wollen. Dazu ist bereits eine Nachfolgeveranstaltung im Herbst dieses Jahres ins Auge gefasst.“
ProFans und Unsere Kurve, 30. 3. 2016
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Theoretisch, praktisch, klug?
grinsen. Ich muss dann an Arminia
und seine Geschichte denken. Dabei
dringen immer die gleichen Gedankengänge oder nennen wir sie lieber
Geschichtsbrocken vor mein geistiges
Auge. Das erste Spiel bestritt das erste
Team von Arminia in orangenen Trikots.
Zweimal Westdeutscher Meister in den
20er. Der einarmige Kitti Hellweg. Die
Geschichte um den Spielort unserer
Alm. In den 70er Jahren der Manipulationsskandal und die Tatsache, dass
Arminia wirklich der einzige Verein war,
der deutlich sanktioniert wurde. Ganz
zu schweigen von den Tausend Anekdoten, die diesen Skandal in der Nachbetrachtung richtig amüsant machen.
10 Jahre kein Pro fußball und dann der
Durchmarsch in die zweite Liga. Der
Hundert Tore Sturm. Prx. Die Beine von
Thomas Stratos, Rekordaufsteiger und
doofe Ost. Ratssitzungen, Mitgliederversammlungen und fast zappen- duster. Ab der Jahrtausendwende meine
ganz persönlichen Erlebnisse in und um
den Verein und der Tribüne.
Kommerz versus Tradition?: Bereits
vor anderthalb Jahren durftet ihr euch
den nachfolgenden Text in dieser Publikation zu Gemüte führen. Auch
nach unserem ersten Spiel gegen das
Dosenprojekt hat sich unsere Haltung
nicht verändert. Unsere Kritik hat weiterhin Bestand, auch wenn unser kommendes Gastspiel in Leipzig vorerst das
Letzte für längere Zeit gewesen sein
wird:
Das Thema RB Leipzig erhitzt weiterhin die Gemüter. Stimmen, die sich zu
den Retortenverein bekennen, gibt
es wenige. Gegenstimmen sind nicht
zählbar, zudem das Aktionsbündnis
gegen RB. Texte zu dem Thema, die
lesenswert sind, gibt es genug und jeder sollte sich etwas Zeit nehmen, um
sich damit zu beschäftigen. Allerdings
ist es wirklich mühsam und zeitaufwendig alles, was in und um diesen Verein
passiert sachlich aufzuarbeiten und
anhand der Satzung des DFBs fundamental zu kritisieren. Beispiel hierfür die
50+1 Regel oder die Kriterien für ein
Vereinslogo. Die Strukturen zu durchleuchten und zu analysieren sollen die
machen, die Ahnung davon haben.
Doch ein emotionales Statement sollte
jeder formulieren können. Meines geht
in etwa so:
Und dann kommt mir RB Leipzig in den
Sinn. Rasenball Leipzig. Was Rasenball
bedeuten soll, erschließt sich mir im ersten Moment nicht. Ein rasiger Ball? Ein
Ball auf dem Rasen? Wirr. Ich seh das
Stadion, in dem Weltmeisterschaftsspiele ausgetragen wurden. Das Logo,
das nach einem Getränk aussieht. Die
Mitgliederzahl und die Mitgliedsbeiträge von 100€,500€ und 1000€. Keinerlei
Chance auf Mitbestimmung. Von der
ersten Minute an Top Spieler mit enormen Zuwendungen. Einen namhaften
Sportdirektor. Das Publikum eher amerikanisch anmutend. Geschichte? Von
vielen Vereinen weiß ich etwas. Aber
von dem? Ein Verein in Österreich, der
ziemlich identisch anmutet. Kann ich
mich mit einem, nennen wir ihn An-
Mein Verein, überraschenderweise Arminia Bielefeld, wurde vor 109 Jahren
am 3.Mai 1905 gegründet. Wenn mich
jemand fragt, warum ich Arminia Fan
bin, warum ich zu so einen LuschenVerein gehe, für den nur Versager spielen, kann ich darauf nichts vernünftiges antworten. Mittlerweile will und
muss ich das auch gar nicht. Meine
Antwort fällt plump aus: “Ist halt so...”
Doch meist geh ich ein paar Sekunden
später ganz unbewusst in mir und muss
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hänger, von RB Leipzig an einem Tisch
setzen und drauf los plaudern, was wir
an unseren Verein so haben.
gendes an den Kopf oder die Dose
werfen: Das Wasser reichen, kann uns,
uns Traditionsvereine, niemand. Kein
Projekt, kein Werksclub und kein aus
dem Boden gestampfter Verein, der
zu Marketingzwecken gepusht wird,
um Gewinnmaximierung eines Unternehmens zu erzielen. Und er? Was will
er mir denn schon von meinem Fußball
erzählen?
Ich bin mir sicher, dass ich stundenlang
quatschen kann. Sein Storyvolumen
kann nicht mal 10% an meinen rankommen. Selbst wenn wir es nur anhand
der zu erzählwürdigen Jahre ausmachen. Auf und Ab‘s oder der Herkunft
des Stadions. Ich würde ihm auch fol-
Szeneticker
mal die Polizei bereits über die bundesweite Datei Gewalttäter Sport verfügt
und nicht ersichtlich ist, weshalb weitere Datenbanken zulässig sein sollten.
Nach Auffassung der AG Fananwälte
sind derartige im Geheimen errichtete
Datenbanken ein klarer Verstoß gegen
das Grundrecht auf informationelle
Selbstbestimmung. Die Sammelwut erinnert an staatliche Totalüberwachung,
zumal zu speichernde Informationen
von der Polizei aktiv ermittelt werden.
Das Umgehen der Datenschutzbeauftragten spricht eine deutliche Sprache.
Kriterien für die Aufnahme sind nicht
vorhanden, vielmehr ist die Datenerhebung willkürlich einzelnen Polizeibeamten überlassen.“
SKB-Datenbank:
Nach und nach wurden immer mehr der geheimen SKB-Datenbanken entdeckt. Mittlerweile sind
diese aus 12 von 16 Bundesländern
bekannt. Nur Bremen und Thüringen
sind offiziell ohne Datenbank, Brandenburg und Saarland ist bisher noch
nichts bekannt. Die Arbeitsgemeinschaft Fananwälte fordert die sofortige
Abschaffung dieser Datenbanken sowie der Löschung aller gespeicherten
Daten.. Neben einer Aufzählung der
gesammelten Daten werden die Datenbanken rechtlich eingeordnet. „Das
Grundgesetz schützt das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Bereits
in seiner Volkszählungs-Entscheidung
vom 15.12.1983 (1 BvR 209/83) betonte das Bundesverfassungsgericht, dass
Einschränkungen dieses Grundrechts einer verfassungsgemäßen gesetzlichen
Grundlage, die dem rechtsstaatlichen
Gebot der Normenklarheit entsprechen
muss, bedürfen. Hier fehlt es in den
meisten Bundesländern bereits an einer
Ermächtigungsgrundlage. Dies ist besonders skandalös, da den Polizeibehörden die Notwendigkeit einer solchen
Ermächtigung bekannt sein muss. Zu-
Montagsspiel:
Nachdem dieDFL das
Montagsspiel am 02. Mai festgelegt hat
zuerst die Stuttgarter Fanszene bekannt
gegeben, dieses Spiel zu boykottieren.
Sie wird stattdessen eine Protestaktion
am Samstag vorher organisieren. Beim
vergangenen Heimspiel riefen auch die
Bremer Ultragruppen zum Boykott des
Montagsspiels auf um gegen die weitere Spieltagszerstückelung zu protestieren.
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Es war einmal der 23. Februar 1995
Impressum
Dieses Heft ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern
lediglich eine kostenlose Informationsweitergabe an Freunde und
Bekannte der Gruppierung Lokal Crew Bielefeld. Das pubLiC erscheint
bei jedem Heimspiel des DSC Arminia Bielefeld in einer Auflage von
1000 Stück und wird unter der Südtribüne verteilt. Kontakt persönlich
am Infostand oder per Mail [email protected]
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