Zurich verpasst sich neue Strategie

Stellen- und Standortabbau
Zurich verpasst sich neue Strategie
Im Rahmen der Jahrespressekonferenz stellte Marcus Nagel, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe
Deutschland, das neue Strategieprogramm „z e1ns“ des Versicherers vor. Ziel ist es, die Zurich als einen
der Top-5-Versicherer in Deutschland zu etablieren. Dazu werden Stellen und Standorte abgebaut und auch
etablierte Marken aufgegeben.
„Unser Plan sieht unter anderem vor, dass wir die Komplexität und Kostenbasis im Unternehmen
spürbar reduzieren. Wir werden in Zukunft radikal anders arbeiten – kreativer, kundenorientierter,
pragmatischer“, so Zurich-Deutschland-Chef Marcus Nagel auf der Bilanzpressekonferenz des
Versicherers am Donnerstag in Bonn.
Als Beispiel für eine der neuen kundenorientierten Lösungen nennt Nagel eine neue Schaden-App für
Kfz-Bereich. Damit könnten Kunden per Smartphone dokumentierte Schäden bis zu einer Grenze von
2.500 EUR innerhalb von vier Stunden begutachten und regulieren lassen, so der Vorstandschef. Nach
Hagelschäden am Wagen will der Versicherer künftig großflächige Scanner einsetzen, die einer
Portalwaschanlage ähneln. So sollen sämtliche Hagelschäden innerhalb weniger Minuten erfasst
werden können.
Um Kosten zu sparen hat die Zurich bereits im vergangenen Jahr angekündigt bis Ende 2017 500
Vollzeit-Stellen zu streichen. Bis Ende 2018 soll der Rückgang insgesamt bei rund 825 Stellen liegen.
„Die Digitalisierung nimmt nicht nur bei Zurich oder in der Versicherungsbranche, sondern weit über die
Branchengrenzen hinweg Fahrt auf. Bestimmte Jobs wird es in Zukunft nicht mehr geben. Dies gilt auch
für uns. Dort, wo wir Prozesse automatisieren und digitalisieren, beispielweise durch die Ausweitung
von Dunkelverarbeitung von Versicherungsanträgen, und dort, wo wir nicht auf andere Tätigkeiten
umschulen können, werden Stellen wegfallen“, so Nagel.
Aus fünf werden zwei Standorte
Auch die Zahl der Direktionsstandorte will der Versicherer reduzieren. So werden die Standorte in Bonn
und Köln voraussichtlich im Jahr 2019 in einem Neubau in Köln zusammengeführt. Auch im
Rhein-Main-Gebiet soll es statt drei künftig nur noch einen Direktionsstandort geben. Vorbehaltlich der
Verhandlungen mit der Arbeitnehmervertretung sollen die bisherigen Standorte Oberursel und
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Wiesbaden bis 2019 aufgegeben werden, die Arbeitsplätze werden nach Frankfurt verlegt.
Darüber hinaus werden die beiden Marken Deutsche Allgemeine Versicherung AG (DA Direkt) und
Baden-Badener Versicherung AG mittelfristig aufgegeben. Dieses Geschäft soll künftig nur noch als
Zurich laufen.
Dieser Artikel erschien am 29.04.2016 unter folgendem Link:
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