PATRONE DES MON AT S . 416 R e m i n g t o n M a g n u m Magisches Mittelmaß Seit mehr als 20 Jahren ist eine gewisse Renaissance der klassischen Großwildkaliber auf dem internationalen Munitionsmarkt zu beobachten, wobei selbst vermeintliche Neukonstruktionen oft an alten Ideen und Tugenden anknüpfen. Die .416 Remington Magnum, eine moderne Kopie der klassischen .416 Rigby, ist ein anschauliches Exempel dafür. E inerseits waren bereits vor zwei Dekaden originale Mauser Magnum-Zylinderverschlußsysteme kaum noch zu ergattern und die wenigen, in Kleinstserien aufwendig hergestellten Nachbauten unverschämt teuer, andererseits hatten bei der Kreation neuer Patronen aufgrund der rasanten Weiterent- die gute alte .416 Rigby neu interpretierte und eine standardisierte Version vieler vorausgegangener Patronenentwicklungen mit WildcatStatus entwickelt hatte. Als Beispiele seien hier nur die .416 Hoffmann, welche sich nur im Hülsenkonusverlauf und dem Sitz der Schulter unterscheidet, sowie die .416 Taylor auf Basis Die beiden originalen RemingtonUrsprungslaborierungen mit Swift A-Frame- (links) und Barnes SolidGeschoß (rechts). usw.) für Patronen bis zu einer Maximallänge von 3,6" (91,5 mm) packen läßt. Die .416 Rem. Mag. basiert auf der kleinen Schwester 8 mm Remington Magnum mit einer Hülsenlänge von 2,85" (72,4 mm), die wiederum ihre Verwandtschaft zur Gürtelpatrone .375 Holland & Holland nicht verleugnen kann. Bei deutlich geringerem Hülsenvolumen wird durch die Ausnutzung des höheren Gasdrucks (3.800 bar der .416 Rem. Mag. im Vergleich zu 2.850 bar der .416 Rigby) eine identische Ballistikleistung erzielt. Ein 400 Grains (25,9 Gramm) schweres Projektil wird auf die "magische" Geschwindigkeit von 2.400 fps (731 m/s) beschleunigt und erzeugt dabei eine Energie von 6.920 Joule. Dieser Geschwindigkeitsbereich der "magical 2.400 feet per second" wird von vielen Experten als das Optimum bei der Großwildjagd angesehen: nicht zu langsam um genügend Tiefenwirkung, beziehungsweise DurchschlagPatronensteckbrief Kaliber: .416 Remington Magnum: Geschoßdiameter: .416’’/10,57 mm Einführungsjahr: 1988 Hülsentyp: Schulterhülse mit Gürtel Schulterwinkel: 25 Grad Hülsenvolumen: (randvoll Wasser) 107 grs. (Rigby 127,5 grs.) Feld- und Zugmaß 72 caliber 10/2007 des Laufes: (CIP) wicklungen in der Metallurgie (sprich bessere Möglichkeiten in der Vergütung von Stählen) die einstigen Belastungsgrenzen ihre Gültigkeit verloren. So sind bei leistungsstarken Gewehrpatronen Gasdrücke von 3.400 bis 4.000 bar durchaus realisierbar und heute üblich, allerdings auch in waffentechnischer Sicht und aus der Perspektive des Wiederladers nicht ganz so unproblematisch, weil sie definitiv das Material stärker belasten. Es geschah 1988... ...als das traditionsreiche Unternehmen Remington mit der .416 Remington Magnum der .338 Winchester Magnum mit nur 63,5 mm langer Hülse bei lediglich sechs Prozent weniger Leistung, erwähnt. Das Mindestkaliber für wehrhaftes Großwild, also die legendären "Big Five", beträgt in den meisten afrikanischen Staaten .40" (10 mm) und die vom britischen Büchsenmacher John Rigby aus London bereits 1911 eingeführte .416 Rigby wurde lange Zeit als "der" Standard angesehen und verfügte über eine ausgezeichneten Reputation. Ihr Nachteil bestand aber darin, daß sie aufgrund ihrer riesigen Abmessungen eben nur in Systeme der Magnum-Größe paßte. Hier kommt dann die .416 Remington Magnum ins Spiel, die sich in Zylinderverschlüsse der Standardkategorie (Mauser 98, Remington 700, Winchester 70, 10,36/10,57 mm Standard-Drallänge: (CIP) 356 mm Hülsenbodendurchmesser: 13,59 mm Hülsenlänge, Maximal/Trimmlänge: 73,94/72,39 mm Patronenlänge: (max. lt. CIP) 91,44 mm Gasdruck, max.: (lt. CIP/ Europa) 4.300 bar Gasdruck, max. : (lt. SAAMI/USA) 3.800 bar Zündhütchengröße: Large Rifle Magnum .416Remington Magnum Loads skraft zu haben, und nicht zu schnell, damit die Geschosse nicht ohne Energieabgabe einfach so durchmarschieren oder sich zerlegen ohne den gewünschten Ausschuß zu haben. Selbstverständlich ist hierbei auch der Geschoßaufbau mitentscheidend. Hinsichtlich der verbürgten Jagderfolge genießt die altehrwürdige .416 Rigby, wie bereits erwähnt, einen guten Ruf, von dem auch etwas auf die jüngere .416 Rem. Mag. abfärbt, die davon profitiert. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten: wegen des heißen Klimas in Afrika werden oftmals Gasdruckanstiege oder Gasdrucksprünge beklagt, weil eben die Gasdruckgrenze der heißeren .416 Rem. Mag. im oberen Bereich angesiedelt ist. Wiederlader können diese unerwünschten Effekte aber bereits bei den Reisevorbereitungen durch eine Pulverchargereduzierung von drei bis fünf Prozent umgehen. Derzeit auf dem Markt verfügbar sind nach unserem Kenntnisstand Remington-Fabrikpatronen mit 400 Grains schwerem Swift AFrame-Geschoß. Mit etwas Glück sind noch Munitionsbestände von A-Square mit den drei klassischen Geschoßtypen, allesamt 400 Grains schwer, aufzutreiben: das Teilmantel-Projektil mit dünnem Mantel namens "LL" (Lion Load), das Starkmantel-Teilmantel-Geschoß "DT" (Dead Tough) sowie das aus Tombakmaterial gedrehte Vollgeschoß "MS" (Monolithic Solid). Ebenfalls dürften die Federal-Munitionssorten "Trophy Bonded Bear Claw" und "Trophy Bonded Sledgehammer Solid" mit 400 Grains schweren Teilmantel- oder Vollprojektilen auf dem Inlandsmarkt zur Verfügung stehen. Die passenden Remington-Büchsen sind übrigens nur gegen Festbestellung aus dem hauseigenen Custom Shop erhätlich. Doch dafür wird hier auch der Linkshänder fündig oder es steht eine allwettertaugliche Variante mit Kunststoffschaft und Metallteilen aus rostträgem Stahl zur Auswahl, die ideal ist für den Einsatz in tropischen Gefilden oder Regionen mit arktischem Geschoß Barnes X Bullet 300 grs. Treibladung Hodgdon H 322 / 72,0 grs. m/s 780 Joule 5.913 Bemerkung leichtestes Geschoß Barnes Triple X 350 grs. Hodgdon H 335 / 85,0 grs. 745 6.293 neues Expansionsgeschoß Barnes Triple X 400 grs. IMR 4064 / 80,0 grs. 751 7.315 Maximalleistung Swift A-Frame 350 grs. Kemira N140 / 76,5 grs. 750 6.378 nicht für Büffel und Elefant Swift A-Frame 400 grs. Alliant Re 15 /. 82,0 grs. 732 6.944 Standard-Fabrikpatrone Hornady FMJ-RN 400 grs. IMR 4895 / 76,5 grs. 731 6.931 klassische Ladung Speer AGS 400 grs. 732 6.944 klassische Ladung Hodgdon H 335 / 83,0 grs. Alle Ladeangaben ohne Gewähr. Jeder Wiederlader handelt nach dem Gesetz eigenverantwortlich. RN = Round Nose = Rundkopf, JSP = Soft Point = Teilmantelgeschoß, FMJ = Full Metal Jacket = Vollmantel, HP = Hollow Point = Hohlspitz, Solid = Tombakmassivgeschoß, X-Bullet = Kupfermassiv-Hohlspitzgeschoß, Triple X Bullet = Kupfermassiv-Hohlspitzgeschoß, Africa Grand Slam = JSP = Soft Point = Teilmantelgeschoß 2 Vertreter der Big Five gewappnet sein möchte, mit einer Büchse in .416 Rem. Mag. bestens beraten sein dürfte – ohne ein ganzes Arsenal an Waffen mitnehmen zu müssen. Aus der Sicht des Wiederladers... ...steht jede Menge Spielraum zur Verfügung, um die Flexibilität der leistungsstarken .416 Rem. Mag. in Verbindung mit 300 Grains bis 410 Grains schweren Geschossen auszuloten. Auch an Pulvern mangelt es nicht, denn alle mittelschnell abbrennenden Sorten, wie IMR 4064, Rottweil 907, Vihtavuori N140 oder Hodgdon 380, sind unproblematisch verwendbar. Die leichten Geschosse können sogar mit den offensiveren Treibladungsmitteln, wie Hodgdon H 322 oder IMR 3031, laboriert werden. Bei Pulverchargen von bis zu 88 Grains ist das grobe "Vorwerfen" mit dem Pulverfüllgerät und das nachträgliche, exakte "Trickeln" (tröpfeln) empfehlenswert. Ein Trichter mit langem Füllrohr kann einem die Arbeit erheblich erleichtern, weil das je nach Pulversorte etwas stockende Einfüllen deutlich verbessert wird. Durch den Trichter macht man sich den Trägheitsmoment des Pulvers zu Nutze und verbessert das Verhältnis von Volumen zu Gewicht. Den entscheidenden Funken für die Pulverladung liefern Large Magnum-Zünder. Gezündet wird die Ladung letztlich mit Large Magnum Primern. Hülsen bekommt man von Remington, Federal und laut aktuellem Johannsen-Katalog auch von Bell und Horneber. Der obligatorische zweiteilige Matrizensatz, beispielsweise aus der Gruppe C von Redding, kostet etwa 90 Euro und in den Hülsenhalter Nummer 4 von RCBS passen beispielsweise alle Standard-Magnum-Patronen mit Gürtel. Wie hieß es in einem englischsprachigen Patronenbuch so treffend? "For the man who has to travel light, the .416 Remington Magnum would be a good one-gun-choice for use in Africa." 2 Text und Fotos: Hermann Jansen 73 caliber 10/2007 Klima, wie zum Beispiel Alaska. Denn auch hier wird die .416 Remington Magnum gerne geführt und eignet sich sehr gut auf starke Elche oder Bären. Auf weniger starkes Wild mag man vielleicht überbewaffnet aber jedenfalls auf der sicheren Seite sein. Wegen der gelungenen Außenballistik mit relativ gestreckter Flugbahn sind die gar nicht so seltenen Schußentfernungen von bis zu 200 Metern möglich. Und selbst hier in heimischen Gefilden ist die Verwendung auf sehr starkes Rot- und Schwarzwild denkbar. Im direkten Vergleich mit der berühmten.458 Winchester Magnum sieht die .416 Remington Magnum wirklich nicht schlecht aus. Nicht nur, daß bei der .458 Win. Mag. bei Schußdistanzen von über 120 Metern aufgrund der stark gekrümmten Flugbahn des schweren Geschosses exaktes Schätzen angesagt ist, vergleicht man zudem noch die Auftreffenergien der beiden, wird der Vorteil der .416er deutlich. Bei nahezu identischen Mündungsenergien kommen aufgrund des wesentlich besseren ballistischen Koeffizienten bei einer .416 Remington Magnum auf 200 Metern noch 4.700 Joule und bei der .458 Winchester Magnum nur noch 4.200 Joule an. Und 500 Joule sind in der Zielballistik eine ganze Menge, die den Uncaliber-Tip für Fabrikpatronen in .416 Remington Magnum terschied machen können. Natürlich führen Geschoß Herstellerv2 E2 Bemerkung auch europäische WafBezeichnung fenhersteller, wie beiSwift A-frame 400 Remington JFP 731 6.931 klassische Ladung spielsweise Heym mit der Express Light oder Lion Load 400 A-Square JRN 730 6.906 weicher Teilmantel Blaser mit der R93 Dead Tough 400 A-Square JRN 730 6.906 harter Teilmantel Safari, Büchsen im Kaliber .416 Rem. Mag. Monolithic 400 A-Square Solid 730 6.906 Vollgeschoß im Sortiment. Die .416 Trophy Bonded 400 Federal TBBC 732 6.938 Teilmantel Remington Magnum hat Trophy Bonded 400 Federal TBSS 732 6.938 Vollgeschoß im Vergleich zu anderen klassischen SafaWoodleigh 410 W. Romey JRN 695 6.417 Afrika reduziert ripatronen das größere Woodleigh 410 W. Romey FMJ-RN 695 6.417 Afrika reduziert Allroundpotential für verschiedene JagdsituWoodleigh 340 W. Romey JFP 730 5.870 Rot- & Schwarzwild ationen, so daß der v (Geschoßgeschwindigkeit in m/s)-Angaben aus 24“/61cm-Lauflänge/E in Joule, JFP Auslandsjäger, der Anti= Teilmantel Flachkopf, JRN = Teilmantel Rundkopf, TBBC = Trophy Bonded Bear Claw, TBSS = Trophy Bonded Sledgehammer Solid, FMJ-RN = Full Metal Jacked Round lopen gebucht hat und Nose = Vollmantel, Solid = Tombakmassivgeschoß dennoch auch für einen
© Copyright 2025 ExpyDoc