H WIE ... | SPORT + ZUCHT S Teamspirit verkündet Derby: An- und Aussichten Hoch hinaus - Denise Svensson im Sattel des als Elitehengst ausgezeichneten Chap I von Cellestial. WIE HENGSTSTATION, HALLEN-DERBY, HENGSTPRÄSENTATION Mit dem Sieg von Philipp Makowei im Mecklenburgischen Hallen-Derby endete das dreitägige Turnier in NeuBenthen auf der Hengststation Heiko Schmidt. Der 25-jährige Profi aus Gadebusch und der neun Jahre alte Holsteiner Wallach Chelsea, der übrigens Makoweis Schwester Birthe gehört, überzeugten mit zwei tadellosen Runden im Umlauf und im Stechen. Prompt ging die Siegerfaust beim Reiter in die Höhe, der sich diebisch über den gelungenen Coup freute. Hausherr Heiko Schmidt hingegen kassierte mit Chap Fehler. „Das muss ich mir ankreiden“, so Schmidt, „ da hat die letzte Konzentration gefehlt, die hat man als Veranstalter nicht. Als ich schon im Einritt stand, hat mich noch jemand auf Lichttechnik angesprochen“. 6 I MECKLENBURGER PFERDE – 05 I 16 Schmidt hatte gleichwohl Grund zum feiern, denn mit dem „Hausturnier“ in Neu-Benthen fiel auch der Start in die Zukunft als Team zusammen. Schmidt, Lebengefährtin Denise Svensson und ihre Kollegen Anna-Katharina Hübner (Dellien) und Thorsten Wittenberg (Schretstaken) gehen künftig unter dem Namen „aldrip TEAM“ an den Start, vor allem aber wollen alle vier eng zusammenarbeiten. Initiator für die Arbeit „im Quartett“ ist der Wittenburger Unternehmer Alexander Drewke. Schmidt: „Das tut uns gut, Thorsten und ich sind sonst so Einzelkämpfer“. drei. Das so ein Name irreführend sein kann, hat Kokolores bereits unter Beweis gestellt, der Schimmel ist ein verläßliches Derbypferd … aldrip TEAM vorgestellt - Quartett aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Die Idee hatte Alexander Drewke schon 2011. Aus vielerlei Gründen rückte sie in den Hintergrund, bis 2015 im Gespräch der Gedanke wieder belebt wurde. Ein Team aus Springreitern bilden, das auf unterschiedlichen Ebenen zusammenarbeitet, das war und ist Drewkes Idee. Nun hat sie einen Namen - aldrip TEAM - und vier Gesichter: AnnaKatharina Hübner, Heiko Schmidt, Denise Svensson und Thorsten Wittenberg. In Neu-Benthen stellte Alexander Drewke das Quartett vor. Und eines wurde dabei deutlich - der Unternehmer aus Wittenburg (Drewke-Bauunternehmung, aldrip) hat dabei andere Kriterien angelegt, als so manch anderer. „Charakterlich und menschlich muss es passen“, ist sich Drewke sicher. So sei das auch in jeder Firma. Da ist ein gutes Team auch mehr als die Summe der Köpfe. Also war der Maßstab nicht ein Championatstitel oder die Weltranglistenposition, sondern die Professionalität der einzelnen Teammitglieder und die individuellen Stärken, die sich ergänzen sollen. Anna-Katharina Hübner (Dellien) holt sich Unterstützung bei Heiko Schmidt, Thorsten Wittenberg (Schretstaken) und Schmidt planen gemeinsam das Ziel Deutsche Meisterschaften und alle zusammen beklatschten Denise Svensson, die das Goldene Reitabzeichen verliehen bekam. Durchaus denkbar, dass die Kollegen Hübner auch mal ein ganz junges Pferd anvertrauen, denn die Amazone hat ein Händchen dafür. Andererseits profitiert sie von der größeren Routine und internationalen Erfahrung ihrer drei Mitstreiter…. Drewke, der das 1991 gegündete Familienunternehmen weiter entwickelte, Spezialisierungen wie Altbausanierung weiter vorantrieb, sieht die sportlichen Planungen gelassen: „Es gibt keine Leistungsvor- Interessante Ein- und Ausblicke gewährte das Mecklenburgische Hallen-Derby, auch dank wuchtiger und eben ungewöhnlicher Hindernisse. Abgefragt wurde: Vermögen. Auf Vermögen und Mut der Pferde kommt es an. André Plath (Timmendorf) und sein Derbypartner Cosmic Blue - 2014 und 2015 in Hamburg jeweils unter den Top-Drei des Deutschen Spring-Derbys - sind ersichtlich in richtiger Verfassung, wurden Sechste in Neu-Benthen. Hingucker und großartige Vererber: Christ von Competent – Lebensgefährtin Kristin Köpp hat das „Geausgezeichnet als Elitehengst. ländetraining“ mit den ersten Sonnenstrahlen eröffnet - Klettern am Strand, Galopp im Feld. Mit Spannung erwartet wurde Andre Thieme (Plau am See), der von seiner hocherfolgreichen USA-Tour Quonschbob mit nach Hause gebracht hat. Der 12 Jahre alte, schwarzbraune Wallach bescherte Thieme 2015 Platz zwei im Deutschen Spring-Derby und seine neuen US-amerikanischen Besitzer waren so begeistert vom Hamburger Auftritt, dass sie Thieme baten, den Wallach auch 2016 in Hamburg zu reiten. Ich habe zwei Prüfungen in den USA geritten, dann hier Neu-Benthen“, so Thieme, „damit habe ich ihn etwas überrascht, weil das jetzt in der Halle war, aber das ist kein Problem.“ In den Fokus der Pferdefans rückte in NeuBenthen auch Mecklenburgs „Neuzugang“ Ulf Ebel aus Polzow mit dem Schimmel Les Lennet mit Platz zwei im Mecklenburgischen Hallen-Derby und der drittplatzierte Jan Peters (Schwanebeck) ritt Kokolores auf Platz Foto: Tauchnitz Foto: Tauchnitz H JUBILÄUM BEI FAMILIE SCHMIDT o ist das, wenn man reitet und veranstaltet. Tagelang hatten Schmidt und seine Mitarbeiter, Helfer und Freunde die Neuauflage des Mecklenburgischen Hallen-Derbys vorbereitet. Den Rahmenbedingungen entsprechend und dem Wetter wurden Prüfungen auch draußen auf dem großzügigen Außenplatz ausgetragen das kam gut an. Mecklenburgs Hallen-Derby fand nämlich erstmals im April statt - nicht unbedingt der Wunschtermin Heiko Schmidts, aber dem Jubiläum zuliebe genau so gewählt. Vor 25 Jahren gründete Heinz Schmidt die Hengststation Schmidt, die inzwischen Heiko Schmidt leitet und lenkt und die zu den bekanntesten Station in ganz Deutschland zählt. Grund genug, die Tore und Türen weit zu öffnen und den Sport am Sonntag ein wenig in den Hintergrund zu stellen (s.a. folgende Seiten). In den Folgejahren soll das Turnier dann wieder in den März rücken. 05 I 16 – MECKLENBURGER PFERDE I 7 Auf in die Zukunft - Alexander Drewke (mi.) ist stolz auf das aldrip TEAM: Heiko Schmidt, Denise Svensson, Anna-Katharina Hübner und Thorsten Wittenberg (v.l.). gabe, aber es ist interessant zu beobachten wie die Teamgründung die Kontakte untereinander gestärkt hat.“ Das aldrip TEAM ist das erste von einem mecklenburgischen Unternehmen gegründete Pferdesportteam. Grandiose Hengstpräsentation – Vier Elitetitel verliehen Nach einem gelungenen Reitturnier inklusive Mecklenburger HallenDerby hatte die Familie Schmidt zur Hengstpräsentation eingeladen. Mit eingebunden waren drei befreundete Hengstställe: das Gestüt Sprehe aus dem Oldenburger Land, die Hengststation René Tebbel aus Niedersachsen und die bayerische Hengststation Holzeder. Die Stimmung auf der voll besetzten Zuschauertribüne war ausgesprochen gut, als Heiko Schmidt in der sonnendurchfluteten Reithalle die Show der 22 angekündigten Hengste eröffnete. Die Moderation übernahm erstmals der bekannte Auktionator und Pferde-Experte Hendrik Schulze-Rückamp, unterstützt durch Claus Schridde. Den Anfang der Hengste-Show machte der braune Celtic King von der Station Schmidt. Er ist ein Sohn des belgischen Champions Cooper v.d. Heffinck a.d. Ulrike v. Quintero. Der Youngster, der erst im Juni dreijährig wird, zeigte sich vor vollen Rängen absolut nervenstark und absolvierte mit Jan Peters die für sein Alter fair aufgebauten Hindernisse mit Bravour und in bester Manier. Es folgten drei Vierjährige: der Schimmel Special Effect v. Stakko / Corado II von der Station Tebbel mit Philipp Bölle, der belgische Körsieger 2015 Manchester van´t Paradijs v. Elvis ter Putter / Kashmir van Schuttershof mit Maximilian Zieler und Coupe Gold v. Coupe d´Or / Stakkato Gold mit Josef Jonas Sprehe im Sattel. Alle drei Hengste sind erfolgreich leistungsgeprüft und konnten sich entsprechend in Szene setzen. Manchester van´t Paradijs war sogar Springsieger beim 70-Tage-Test in Neustadt/Dosse. Der sehr rittige Fuchshengst steht zwar bei Holzeder in Bayern, wird aber auch über die Station Schmidt in der Besamung angeboten. Fünfjährig und somit in der Entwicklung noch einen Deut weiter, zeigte der von Heiko Schmidt in München erworbene Hannoveraner Quaid Fight v. Quaid I / Contendro I, warum er in seiner Abschlussprüfung seines 30-Tage-Tests in Schlieckau die Spring-Endnote 9,5 erhielt. Dressurhengste in Neu-Benthen Den Auftakt der Dressurhengste gestaltete das Gestüt Sprehe mit dem fünfjährigen Bernay v. Boston / Lord Loxley. Der Glanzrappe zeigte 8 I MECKLENBURGER PFERDE – 05 I 16 sich unter Hermann Gerdes altersgemäß in bester Versammlungsbereitschaft und einem hohen Maß an Balance. Er siegte bereits in Dressurpferdeprüfungen. Ihm folgte der bei mecklenburgischen Züchtern sehr begehrte schwarzbraune Christ v. Competent / Picard. Christ lieferte u.a. Collier, den Siegerhengst der Mecklenburger Körtage 2013, und Christella, die Landes-Siegerstute 2015 sowie Crizzly, die Reserve-Siegerstute 2015 und das Siegerhengstfohlen der Mecklenburger Elitefohlenschau 2015. Sabine Rühl präsentierte diesen inzwischen Serfolgreichen Vererber sehr eindrucksvoll und erhielt Szenenapplaus von dessen mecklenburgischer Fangruppe. Im schnellen Wechsel folgte die 2. Abteilung der Springhengste, angeführt vom vierjährigen Sir Mecklenburg v. Stylist / Cellestial. Der im Hause Schmidt selbstgezogene braune Hengst hat sich bestens weiterentwickelt und offerierte unter dem Schweden Örjan Larssen seine enorme Springveranlagung. Nach ihm kam ein potenzieller, aber erst wenige Tage alter Springcrack von Come and Fly in die Bahn. Dieses langbeinige sehr noble Fohlen aus einer Cellestial-Tochter begeisterte das Publikum mit viel Charme und schönen Bewegungen. Und was der Vater anschließend über den Sprüngen bot, sollte jeden Züchter überzeugen. Mit Denise Svensson zeigte der 5-jährige Schimmel v. Cornet Obolensky / Calido I / Lord Liberty, dass er von seinen Vätern Springqualität „hoch drei“ geerbt hat. Das lässt sich wohl auch von Chacco´s Son II v. Chacco-Blue / Lancer III sagen. Der HLP-Sieger 2014 in Neustadt/Dosse (Springanlage WN 10,0) und Hauptprämiensieger 2015 in Oldenburg bestätigte unter Philipp Bölle diese hohen Auszeichnungen mit exzellenter Sprungtechnik. Der 13-jährige Holsteiner Calcio v. Cassini I / Lorenz kann internationale Erfolge bis zur Klasse S*** vorweisen. Unter Jens Rensen ließ er sein Können am Sprung aufblitzen. „Dressurnachwuchs für höchste Ansprüche“, mit diesem Slogan wirbt das Gestüt Sprehe für seinen 3-jährigen Junghengst Marc Cain. Die Verbindung des Trakehner Ausnahmehengstes Millenium mit dem ehemaligen Bundeschampion und Grand-Prix-Sieger Don Primero v. Donnerhall / Pik Bube I brachte einen noblen Rappen, der mit seiner Rittigkeit und herausragenden Grundgangarten unter Hermann Gerdes das Publikum schnell in seinen Bann zog. Der zweite Hengst mit lackschwarzer Jacke ist in Mecklenburg-Vorpommern kein Unbekannter mehr. Er lieferte 2014 in Redefin den gekörten Fürst William HC, der 2015 in Warendorf zum vielumjubelten Bundeschampion avancierte. Aufgrund seiner überragenden Vererbung wurde Fürst Foto: Tauchnitz Wilhelm v. Fürst Heinrich / Sandro Hit vom Pferdezuchtverband M-V mit dem Titel „Elitehengst“ ausgezeichnet und erhielt vom Präsidenten Jörg Hasselmann die Schärpe, mit der er unter Michelle Hagmann sein gewaltiges Bewegungspotenzial auf der Ehrenrunde demonstrierte. Die folgende Springabteilung wurde von einem galoppfreudigen Stutfohlen mit seiner Mutter v. Montelini eröffnet. Sein Vater Chancenreich v. Cellestial / Casall zeigte dann unter Christoph Lanske, warum er 2013 in Redefin Körsieger wurde, bei seiner Leistungsprüfung die Endnote 9,75 erhielt und seit 2015 mehrfacher Sieger in Springpferdeprüfungen war. Auch der 6-jährige Schimmel Coupie v. Coupe de Coeur / Cornet Obolensky war auf seiner Körung in Münster Springsieger und qualifizierte sich zweimal für das Bundeschampionat. Mit Josef Jonas Sprehe zeigte er in Neu-Benthen seine große Klasse. Eine tolle Erscheinung ist der frisch gekürte Die bewies auch Lycon v. Light On / ContenElitehengst Fürst Wilhelm von Fürst Heinrich. der aus der Zucht und dem Besitz von René Tebbel. Dieser braune Hengst, der 2011 und 2012 auf der vorpommerschen Hengststation Henning in Hohenmocker deckte, hat sich inChap I wurde zuvor vom Pferdezuchtverband Mecklenburgzwischen zu einem international erfolgreichen Springpferd entwickelt und war u.a. bei der WM der jungen Springpferde in Lanaken platziert. Vorpommern für seine erfolgreiche Vererbung mit dem Titel „Elitehengst“ ausgezeichnet. Unter Denise Svensson zeigte er dann über Mit dem 3-jährigen De Niro Gold v. De Niro / Florencio I und höchste Abmessungen sein enormes Springvermögen, mit dem er in dem 9-jährigen Destano v. Desperados / Brentano II stellte das Geseiner bisherigen Karriere schon über hundert S-Erfolge feiern konnstüt Sprehe zwei weitere Dressurspezialisten vor, die nicht nur mit te. Johannes Holzeder hatte seinen „Pachthengst“ Chap II gesattelt, ihrer Rappfarbe glänzten, sondern zeigten, welch hohen Stellenwert der beim Bundeschampionat 2015 spektakulär auf sich aufmerksam in Löningen-Benstrup Rittigkeit und Bewegungsqualität haben. Vermachte. Chap II lieferte auch in Neu-Benthen Kostproben seiner grogleichbar ist das mit den Präferenzen der Hengststation Schmidt, wo ßen Springveranlagung und außergewöhnlichen Rittigkeit. Man darf Rittigkeit und grenzenloses Springvermögen eine erfolgversprechenauf die Weiterentwicklung des „Kronprinzen“ von Cellestial gespannt de Synthese bilden. Ein Paradebeispiel ist Cellestial, der mit seinen sein – in sportlicher und züchterischer Hinsicht. Söhnen Chap I und Chap II den Schlussring einer abwechslungsreichen, gut gestalteten Hengstpräsentation bildete. Martina Brüske/ Volker Tauchnitz Ebenfalls in Neu-Benthen mit dem Titel Elitehengst geadelt wurde der Hengst Destano von Desperados. 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