Wie der Mohn zu seiner roten Farbe kam Blumenmärchen und Gedichte Christina Telker Impressum Texte: Umschlag: Druck: © Copyright by Christina Telker © Copyright by Christina Telker [email protected] epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin ISBN Printed in Germany Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Ein Wort zuvor Mein Dank gilt meinem Vater, der mich bereits in früher Kindheit bei gemeinsamen Spaziergängen die Schönheiten der Botanik lehrte. So lernte ich beizeiten Augen für das kleine, unscheinbare in Tier- und Pflanzenwelt zu entwickeln. Seine Art aus dem Stegreif Geschichten zu erfinden und zu erzählen trug zur Entwicklung der kindlichen Phantasie bei. Schon bald bereitete es mir Freude, Gedanken und Texte aufzuschreiben. Im Laufe der Jahre entstanden einige Texte, die sich speziell mit den Schönheiten der Natur befassen. Diese habe ich in diesem Büchlein zusammen gefasst. Die schönste Rose, die je erblühte ist die Rose der Liebe und des Vertrauens Wie das Schneeglöckchen zu seinem Namen kam Wieder einmal ging ein langer, harter Winter seinem Ende entgegen. Die Natur begann langsam vom Winterschlaf zu erwachen. Nur noch in einigen Winkeln des Waldes oder unter mancher Hecke lag ein kleiner Rest letzten Schnees. Mutter Sonne sandte ihre ersten wärmenden Strahlen aus und hielt Ausschau nach dem ersten Grün und den ersten Blumen. Aber nirgends rührte sich etwas. Der Südwind kam gezogen und strich sanft mit lauem Hauch über den Boden in Wald und Wiese um nach den ersten Frühlingsboten Ausschau zu halten. Aber auch er fand nicht ein Hälmchen. Nun begannen die Vöglein ihr zartestes Frühlingslied anzustimmen. Fröhlich riefen sie es in Wald und Feld hinaus: „Der Winter ist vorbei, der Frühling ist da.“ Nachdem sie schon einige Tage gesungen hatten, ließ sich plötzlich von fern her ein feines, zartes Stimmchen vernehmen: „Ich möchte ja so gerne meine Blüten zeigen nur sieht mich niemand.“ „Wer kann das sein“, überlegte Frau Sonne und schaute unter jeden Strauch. Plötzlich entdeckte sie ein paar kleine Blättchen, eine Blüte konnte sie jedoch nicht entdecken. „Wer bist du,“ erkundigte sich die Sonne. „Ich bin ein kleines Glöckchen, das jeden Frühling mit seiner zart violetten Farbe den Frühling einläutet, nun habe ich meine Farbe verloren, nun kann mich keiner mehr sehen“, antwortete das zarte 1 Stimmchen. „Wie konnte das geschehen“, fragte erschrocken die Sonne. „Der Winterkobold hat mich verzaubert damit in diesem Jahr der Frühling nicht einkehren könne“, antwortete das Blümlein. „Wie können wir dir helfen“, wollte die Sonne wissen. „Nur wenn mir ein anderer seine Farbe schenkt, mir von seiner Farbe etwas abgibt, kann ich wieder läuten. Aber wer soll das sein, wo doch ohne mein läuten die Pflanzenwelt nicht erwachen kann?“ Die Sonne hörte das Blümlein weinen. Schnell sprach sich die Nachricht im ganzen Wald herum. Die Vögel verbreiteten sie, der Bach plätscherte sie weiter. Alle überlegten wie man dem kleinen Blümlein helfen könne. Aber wie man auch Wald und Feld helfen könne, dass endlich der Frühling einkehre. Plötzlich meldete sich ein Schneefleck unter einer alten Tanne: „Ich könnte euch helfen“, meinte er. „Du?? Der du uns den ganzen Winter mit deiner Last und Kälte gedrückt hast?!“ „Ja ich, “ gab der Schnee zur Antwort. Ich muss sowieso weichen und das dauert nur noch wenige Tage dann haben Sonne und Südwind mich geschmolzen. Ich könnte meine Farbe dem Blümlein geben.“ „Das würdest du tun“, fragte der Bach im vorbei rauschen. „Ich würde es gerne tun“, antwortete der Schnee. Nun kamen die Vöglein geflogen, jedes nahm in seinen Schnabel ein wenig von dem Schnee und brachte ihn dem Blümlein und wie durch einen Zauber strahlte das Blümlein in einer zartweißen Farbe. Nun sah man, dass es ein Glöcklein war. Und gleich 2 begann es zu läuten um dem Schnee ein „Hab dank“ zu sagen. Der letzte Schnee schmolz, die Blümelein erwachten, die Gräser streckten ihre ersten Halme dem Frühling entgegen. Seit dem heißt das erste Glöckchen das nach langem Winter den Frühling begrüßt, Schneeglöckchen. Das erste Blümlein Das erste Blümlein konnt es kaum erwarten, es blüht bereits bei der Hecke im Garten. Der Wind bringt noch manch eisige Bö, doch reckt es schon keck sein Köpfchen zur Höh. Der Schneesturm blies und deckte es zu, doch das Blümlein wollt keine Winterruh. Jeden Morgen sah ich nach ihm, wollt gerne wissen wie es ihm ging. Der Frühling kam und die Sonne schien, da konnte das Blümlein neu erblühn. 3 Erstes Erwachen Sinnend schaute die Eule ins Land hinein. ‚Endlich ist der lange Winter vorbei‘, dachte sie bei sich und hielt Ausschau nach dem ersten Mäuschen, das sich verirrte. Im Winter war Schmalhans Küchenmeister gewesen, jetzt freute sie sich auf einen recht fetten Happen. Überall gab es neues Erwachen. Die Frühlingsblumen blühten um die Wette. Uschi hatte ein Körbchen, prall voll, der ersten Blumen für die Mutter gepflückt. Glücklich streifte sie durch Wald und Feld. Uschi liebte die Tiere und Pflanzen über alles. Sie nahm sich viel Zeit zum beobachten. Sie kannte jeden Käfer und jeden Vogel. Dort, ihr Lieblingsbaumstumpf. Hier ruhte sie gerne aus und träumte vor sich hin. Auch heute saß Uschi hier, als sie plötzlich vor sich eine kleine Blüte sah. Das war nichts Besonderes, denn Uschi war hier überall von Blumen umgeben. Auf dieser Wiese blühte es fast das ganze Jahr. Darum war sie ja so gerne hier. Jede Blüte hatte ihre eigene Geschichte. Aber was Uschi heute entdeckte, hatte sie noch nie gesehen. Diese Blüte, die sie gerade beobachtete, öffnete sich ganz behutsam und ihr entstieg eine winzig kleine Elfe. Uschi hielt vor Staunen den Atem an. ‚Das gibt’s doch nicht‘, dachte sie bei sich. Aber die Elfe reckte und streckte sich und schaute sich dabei in ihrem Umkreis um. Es dauerte auch nicht lange und ein wunderschöner Schmetterling kam geflogen. Er setzte sich auf genau die Blüte, der 4 eben die kleine Elfe entstiegen war und schien sich mit ihr zu unterhalten. Die Elfe stieg auf den Rücken des Schmetterlings und dieser erhob sich in die Lüfte. Wie im Traum stand Uschi auf und lief dem zauberhaften Schmetterling hinterher. Fröhlich segelte der kleine Papillon über die Wiese, um am Ende auf einer ganz besonders hübschen Blüte zu landen. Uschi war den Beiden die ganze Zeit gefolgt. Nun beobachtete sie jede Bewegung des Schmetterlings. Die kleine Elfe glitt behutsam vom Rücken des kleinen Seglers. Die smaragdblaue Blume schien sehr stolz über diesen Besuch zu sein, denn sie neigte sich, als wolle sie sich vor dem Paar verbeugen. Plötzlich rief eine zarte Stimme: „Uschi, komm ruhig näher.“ Uschi glaubte nun tatsächlich zu träumen. Das kann doch nicht sein, dachte sie. Aber schon wieder rief die kleine Elfe nach ihr. Vorsichtig ging das Mädchen zu der blauen Blume. „Hast du mich gerufen“, fragte sie leise. „Ja, da du uns gesehen hast, so sollst du auch auf unserer Hochzeit zu Gast sein.“ Uschi neigte sich zu den Blumen hinunter um sich die kleine Elfe etwas genauer anzusehen und sich zu bedanken. Die Kleine tanzte vor Seligkeit von Blüte zu Blüte. Nun begann die Blumenhochzeit. Die Grillen stimmten ihre Instrumente um zum Tanze aufzuspielen, die Hummeln spielten den Bass dazu. Uschi stand, mit offenem Mund, staunend daneben. Sie war überglücklich, soviel Schönheit erleben zu dürfen. 5 „Du durftest bei uns bleiben und mitfeiern, weil du uns immer geschützt hast. Weil du immer ein offenes Auge und Ohr für die Natur hattest“, erklärte ihr die Elfe. Viele rosa Heckenröschen hatten sich zu kleinen Herzen zusammen geschlossen. Mit einem Festmahl aus Sonnentau und Honig, den die Bienen als Geschenk brachten, endete das Fest. Als alle Gäste gegangen waren, nahm die kleine Fee auf dem Rücken ihres Gemahls Platz und sie flogen auf den schönsten Baum dieser Wiese. Ganz langsam ging Uschi zurück nach Hause. Noch lange träumte sie von diesem Erlebnis. 6 Ein kleines Blümlein Ein kleines Blümlein streckte, sein Köpfchen in die Höh´, es meinte, es sei Frühling, doch gab´s nur Eis und Schnee. Das kleine Blümlein dachte, jetzt wachs ich und werd groß, vielleicht ist dort die Sonne, und nicht die Kälte bloß. Das kleine Blümlein schaute, betrübt so um sich her, es sehnte sich nach Frühling, das Leben war so schwer. Das kleine Blümlein hatte, gekämpft mit Eis und Schnee, jetzt senkt es müd sein Köpfchen, die Kälte tut so weh. Doch plötzlich lockt die Sonne: „Komm Blümlein, gib nicht auf, der Winter ist vertrieben, so ist der Jahres Lauf“. 7 Blausternchen Noch hielt der Schnee die Erde gefangen und doch erklang früh am Morgen schon das erste Frühlingslied der Amsel. Sie stimmte den Gesang an und nach und nach fielen die anderen kleinen Sänger mit ein ins Frühkonzert. Was für den Menschen noch nicht zu spüren war, unsere gefiederten Freunde merkten längst das der Frühling nicht mehr weit war und sie sollten Recht behalten. Der Schnee schmolz und in den geschützten Lagen der Wälder erblühten die ersten Blumen. Am blauen Himmel erstrahlte die Sonne mit ihrem schönsten Lächeln. Wärmend sandte sie ihre Strahlen zur Erde. Die Wiese zeigte sich in saftigem Grün. So kam ein kleines Wolkenkind auf die Idee sich die Erde einmal aus der Nähe zu betrachten. „Kommt ihr mit“, fragte Wölkchen seine Geschwister. „Wie stellst du dir das vor?“, wollten seine Geschwister wissen. „Wenn wir auf einem Sonnenstrahl zur Erde gleiten verwandeln wir uns in blaue Glitzersternchen:“ „Was tun wir wenn die Sonne untergeht?“, wurde Wölkchen gefragt. „Wir müssen halt aufpassen, dass wir mit dem letzten Sonnenstrahl wieder gen Himmel reisen.“ „Spannend stell ich mir das vor, mal einen Tag auf der Erde“, stimmte ein anderes Wölkchen zu. „Na dann los!“, gab unser Wolkenkind das Kommando. In diesem Moment ließen sich viele kleine Wolkenkinder an einem Sonnenstrahl auf die Erde gleiten 8 Ende der Leseprobe von: Wie der Mohn zu seiner roten Farbe kam - Blumenmärchen und Gedichte Christina Telker Hat Ihnen die Leseprobe gefallen? Das komplette Buch können Sie bestellen unter: http://bit.ly/1SvAMpg
© Copyright 2024 ExpyDoc