Dojokun - Shotokan Ennepetal eV

Dojokun Shotokan Ennepetal e.V.
Erläuterungen zum Begriff Dojo und Dojokun allgemein:
Dojo bedeutet: „Ort des Weges“.
Dojo bezeichnet also den Ort (Jo), an dem der Weg (Do) beschritten wird, oder sinngemäß, die
Halle, in der die Kampfkunst geübt wird.
Mit dem Begriff des Dojo ist aber mehr gemeint als nur die Übungshalle, der Begriff umfasst
auch die Gemeinschaft der Übenden.
Dojokun bedeutet „Dojo-Regeln“ oder „Dojo-Grundsätze“.
Die Mitgliedschaft in einem Dojo verlangt die Anerkennung und Befolgung der Dojokun.
Die Dojokun des Karatevereins Shotokan Ennepetal e.V. lauten:
1. Sei respektvoll!
Der Sensei ist der Lehrer oder die Lehrerin - unabhängig von Geschlecht und Graduierung
- und muss durch alle Anwesende mit Achtung und Respekt behandelt werden.
Die Anweisungen des Sensei sind grundsätzlich zu befolgen, unabhängig von
Graduierungen oder vermeintlichen eigenen Verdiensten.
Dasselbe Verhalten wird auch gegenüber Gasttrainern oder externen Referenten erwartet.
Die Senpai sind die älteren oder höher graduierten Schüler, wörtlich die Vorausgehenden.
Die Senpai sind verantwortlich für das Benehmen und die Ordnung im Dojo und
unterstützen den Sensei beim Training in angemessener und erforderlicher Weise. Sie
müssen durch die Kohai, die Nachfolgenden oder jüngeren Schüler, respektvoll behandelt
werden, ihren Anordnungen ist Folge zu leisten.
Dabei müssen die Senpai sich vorbildlich verhalten und nicht herablassend oder
ungehalten reagieren, so dass sich die Kohai an ihnen orientieren können.
Dazu verhalten sie sich auch gegenüber den niedriger graduierten, ungeübteren Schülern
respektvoll und zeigen beim Korrigieren von Fehlern bei Ausführung oder Verhalten die
angemessene Nachsicht und Geduld.
2. Sei höflich!
Die Höflichkeit und die Etikette sind in der Kampfkunst Karate (und in Japan allgemein)
sehr hoch geschätzt.
Dazu gehören außer dem höflichen Umgang mit dem Lehrer und den Schülern auch die
Zeremonie zu Beginn und am Ende des Trainings und die Verbeugungen vor und nach den
Übungen in Kihon, Kata und Kumite.
Auch beim Betreten und Verlassen des Dojo und bei der verspäteten Aufnahme des
Trainings ist die Etikette zu beachten.
Das Gleiche gilt für Trainingsunterbrechungen, die nicht durch den Sensei veranlasst
wurden.
Bei verspätetem Erscheinen zum Training wartet der Karateka schweigend im Dojo neben
der Eingangstür, bis er vom Sensei die Erlaubnis zum Einreihen in die Trainingsgruppe
erhält und läuft nicht quer durch die Halle.
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3. Sei bescheiden!
Ein japanisches Sprichwort lautet:
„Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.“
Die Konzentration auf sich selbst soll im Vordergrund stehen, nicht Kritik und Abgrenzung
gegenüber anderen, vermeintlich schlechteren Karateka (=Karate-Übenden).
Da man die momentane Absicht und das Bestreben der anderen nicht kennt, führt dieses
Verhalten zu Vorurteilen, die für die Gemeinschaft der Übenden und damit für das Dojo
immer negative Folgen haben. Das ist oft gepaart mit Blindheit gegenüber eigenen
Schwächen und Fehlern, ist respektlos gegenüber der Individualität der Anderen und kann
nicht geduldet werden.
4. Bemühe dich stets!
Es genügt nicht, nur bei bestimmten Übungen seine ganze Konzentration und Kraft zu
entfalten. Karate verlangt auf allen Gebieten und ständig die volle Hingabe und das
Bestreben, sich selbst zu verbessern.
Dazu gehört auch ein regelmäßiges Training, das nicht zugunsten einer schneller und
leichter zu erlangenden Vergnügung aufgegeben werden soll. Nur andauernde
Trainingsteilnahme und ausdauernde Bemühungen führen schließlich zum Erfolg und
Anerkennung in Form von hohen Graduierungen und einer hohen charakterlichen
Festigkeit.
Jedoch darf dies nicht zu übertriebener Härte gegen sich selbst führen. Jeder muss
angemessen zu seiner eigenen Leistungsfähigkeit und Gesundheit trainieren, Verletzungen
müssen auskuriert werden, da sie sich sonst verschlimmern und chronisch werden. Bei
Krankheit muss pausiert werden, um schneller wieder gesund zu werden.
Die Bemühungen dürfen sich aber nicht nur auf die körperlichen Übungen beschränken.
Mit dem Fortschreiten in der Kampfkunst Karate soll auch selbständig über Bedeutungen
und Inhalte nachgedacht werden, nicht nur beim Training.
Dazu gehört auch, sich neuen Inhalten und anderen Sichtweisen gegenüber offen zu
zeigen und diese nicht vorschnell abzulehnen.
5. Sei ordentlich und reinlich!
Die Ordnung und Sauberkeit im Dojo ist sehr wichtig.
Aus diesem Grund sind folgende Punkte von allen zu befolgen:
–
das Dojo (die Halle) darf nicht mit Straßenschuhen betreten werden (auch nicht von
Besuchern).
–
Das Training wird immer im sauberen Karate-Gi begonnen.
Wenn ein T-Shirt unter dem Gi getragen wird, sollte es weiss sein.
Wenn Kopftücher, Turbane, Kippot o.a. getragen werden müssen, sollten sie möglichst
weiss oder schwarz sein, grelle Farben sollten vermieden werden.
Kopfbedeckungen, welche das Gesicht verdecken und/oder den Hals umschlingen
(Würgegefahr!), sind nicht zulässig.
–
Aus gesundheitlichen Gründen können beim Training ausnahmsweise
Hallensportschuhe getragen werden. Sie müssen jedoch eine helle und glatte Sohle
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haben und sollten nicht zu schwer sein. Bevorzugt sollten dann leichte
Kampfsportschuhe / Kickboxschuhe getragen werden.
–
Außer dem Tragen der persönlichen Schutzausrüstung darf keine weitere
Oberbekleidung zum Karate-Gi mit dem Gürtel (Obi) getragen werden.
–
Das Gleiche gilt sinngemäß auch für Neueinsteiger, die noch im „zivilen“ Sportzeug am
Training teilnehmen.
–
Die Hände, Füße und das Gesicht sind vor dem Training zu waschen.
–
Die Finger- und Fußnägel sind aus hygienischen und verletzungsgefährdenden
Gründen ausnahmslos kurz zu halten, das gilt auch für künstliche Nägel.
Außerdem sollten sie keine Ziersteine tragen. Wenn vorhanden, müssen sie sicher
abgeklebt werden. Außerdem sollten die Finger- und Fußnägel nicht mit auffallenden
Farben lackiert werden.
–
Lange Haare sind so anzuordnen, dass sie nicht ins Gesicht fallen können.
Das kann z.B. durch die Anordnung in einem Zopf geschehen, durch Haarklammern,
Gummis, Bänder o.a.
Sehr lange Zöpfe müssen zusammengefasst werden.
–
Schmuck ist grundsätzlich abzulegen, auch Eheringe.
Wenn das nicht möglich ist, muss der geschmückte Bereich durch Pflaster oder Tape so
überklebt werden, dass der Schmuck keine Verletzung verursachen kann.
–
Die Benutzung von Mobiltelefonen im Dojo ist für alle untersagt, auch für Eltern und
Besucher. Die Mobiltelefone müssen mindestens stumm geschaltet sein.
In sehr dringenden Fällen der Erreichbarkeit ist der Sensei vorher um eine
Ausnahmeerlaubnis zu fragen.
–
Wenn eine Gruppe trainiert, haben sich die bereits auf das folgende Training Wartenden
still zu verhalten, so dass das laufende Training nicht gestört wird, z.B. durch laute
Gespräche, Übungen oder Herumlaufen in der Halle.
–
Es ist nicht erlaubt, als wartendes Elternteil oder auf die nächste Trainingseinheit
wartender Karateka von der Bank aus die Übenden zu korrigieren oder ihnen Tipps zu
geben. Das ist eine Störung es Unterrichts und eine Respektlosigkeit gegenüber dem
Sensei oder unterstützenden Senpai.
–
Insbesondere während der Begrüßungs- und der Verabschiedungszeremonie darf das
Dojo weder betreten, noch verlassen werden, um die Zeremonie nicht zu stören.
–
Nach dem Training unterstützen die Trainingsteilnehmer den Sensei beim Aufräumen
der verwendeten Trainingsmittel und Gegenstände.
Die Senpai sind dabei gefordert, die Kohai angemessen anzuhalten und zu
unterweisen, sie sind verantwortlich für die Ordnung im Dojo.
6. Sei aufrichtig!
Ein Karateka sollte immer aufrichtig sein und sich auf das stützen, was beherrscht wird und
nicht auf das, was zu beherrschen geglaubt wird.
Man darf nicht vorschnell seine Meinung oder Einstellung ändern um eines vermeintlichen
Vorteils willen, man muss sich selbst treu bleiben in Geist und Herz.
Es soll auch nicht nach Entschuldigungen oder Ausflüchte gesucht werden, wenn etwas
nicht so läuft, wie es erwartet wurde, sondern man muss ehrlich zu sich selbst und zu
anderen bleiben.
Das bedeutet auch, sich fair und gerecht gegenüber den Mitübenden zu verhalten und die
Leistungen anderer anzuerkennen.
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