asthma - Lungenliga Schweiz

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ASTHMA
Timo hat seine Krankheit im Griff.
Viele Beteiligte sorgen für
einen unbeschwerten Alltag
Früher war Timo oft kraftlos und müde. Husten und Atemnot belasteten ihn lange
Zeit. Nachdem die Ärzte Asthma als Ursache für Timos Beschwerden feststellten
und die geeigneten Massnahmen eingeleitet wurden, begann für ihn und die ganze
vierköpfige Familie ein neues Leben. Denn Asthma hat meist nicht nur Folgen für
das Kind, sondern auch für sein Umfeld.
In der Schweiz ist Asthma weit verbreitet
Jedes 10. Kind und jeder 14. Erwachsene sind von
Asthma betroffen. Bei dieser Erkrankung der Atemwege fällt den Patienten das Ein- und Ausatmen
schwer, bis hin zu Erstickungsgefühlen. Früher war
Asthma lebensbedrohlich, heute stirbt fast niemand
mehr an der Krankheit. Das liegt an den wirksamen
Medikamenten – und daran, dass viele Betroffene
wissen, wie sie einen Anfall vermeiden können.
Der Ablauf eines Anfalls ist bei allen Asthmaformen
der gleiche: Die Schleimhäute der Bronchien schwellen
durch eine Entzündungsreaktion an, die Bronchien
verkrampfen sich und die Schleimproduktion steigt. Die
Folge: Die Patienten können eingeatmete Luft nicht
mehr richtig ausatmen.
Es begann mit einer schlimmen Erkältung
In den ersten 4 Lebensjahren entwickelte sich Timo
prächtig, er war nie krank und ein regelrechtes Energiebündel. «Ich erinnere mich gut daran, als unser Sohn
im Frühjahr wegen einer hartnäckigen Erkältung längere
Zeit kraftlos und schwach war», sagt seine Mutter.
Denise Meyer und ihr Mann waren zuerst nicht be­un­
ruhigt, denn jedes Kind ist einmal erkältet. Doch als
Timo immer häufiger über Müdigkeit klagte, tagsüber
blass und träge auf dem Sofa lag und nur noch schlafen
wollte, machten sich seine Eltern zunehmend Sorgen.
«Ich hörte ein leises Pfeifen.»
«Einmal haben wir gesehen, dass er schwer atmete.
Sofort klingelten bei uns die Alarmglocken. Wir fuhren
unverzüglich mit ihm zur Kinderärztin», erinnert sich
Denise Meyer. Alles deutete darauf hin, dass Timo eine
Infektion hatte, die auf seine Erkältung zurückzuführen
war. Er bekam Medikamente, und die Beschwerden
hörten auf.
Es verging kaum ein Monat, bis der damals 5-Jährige
erneut über starke Müdigkeit klagte. «Timo legte
sich einmal auf dem Feld hin. Kurz danach war er auch
schon eingeschlafen, hat schwer geatmet und ich
hörte ein leichtes Pfeifen», erinnert sich sein Vater, der
einen landwirtschaftlichen Betrieb führt. Der Besuch
bei einem Lungenspezialisten brachte dann Klarheit
und eine eindeutige Diagnose: Timo hat Asthma.
«Heute kann Timo sogar aufs
Inhalieren verzichten.»
Denise und Rolf Meyer waren unsicher, wie sie mit
der Krankheit ihres Sohnes umgehen müssen.
Im Gespräch mit dem Arzt erfuhren die Eltern, dass
Asthma gut behandelbar ist, was sie sehr beruhigte.
Umfassende Unterstützung von der Lungenliga
Der Arzt verschrieb Timo eine regelmässige Inhalationstherapie. Nebst der fachärztlichen Betreuung war auch
die Unterstützung durch die Lungenliga wertvoll. «Die
Beraterin der Lungenliga hat uns im Beratungsgespräch
die Angst vor dem Asthma genommen.»
Timo besuchte die auf Kinder ausgerichtete Asthma­
patientenschulung der Lungenliga. Spielerisch wurde
ihm dort unter anderem das richtige Verhalten im Alltag
und der korrekte Gebrauch des Inhalationsgerätes
nähergebracht. Auch besuchte der Junge den LungenligaSchwimmkurs für Kinder mit Asthma. Denn Sport –
und Schwimmen ganz besonders – kräftigt die Lungenmuskulatur und ist äusserst hilfreich bei Asthma.
Massnahmen mit dauerhafter Wirkung
Dank den Fachärzten und der Beratung durch die
Lungenliga mit ihrem spezialisierten Personal ist Timo
heute frei von Beschwerden und kann sogar auf
das Inhalieren verzichten. «Auch die Umstellung bei
der Ernährung hat Positives bewirkt», sagt seine
Mutter, die mit ihrem Sohn bei einer Ernährungsberaterin
war. Timo ist eine Erfolgsgeschichte, die eindrücklich
zeigt, wie Kinder mit Asthma mit der Unterstützung
aller – und nicht zuletzt jener der Spenderinnen
und Spender – ihre Krankheit in den Griff bekommen.
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Umfassende Angebote sorgen
für mehr Lebensqualität
Wer an unbehandeltem Asthma er­krankt ist, erlebt, wie seine Lebensqualität
abnimmt. Deshalb berät und betreut die Lungenliga asthmakranke Kinder und
Erwachsene, damit sie möglichst sorgenfrei leben können.
Patientinnen- und Patientenschulung
In unseren Schulungen lernen Betroffene, wie sie
Asthma­anfälle vermeiden und die Leistungsfähigkeit
bewahren können. An speziell auf Kinder ausge­
richteten Schulungen lernen diese spielerisch den
Gebrauch der Inhalationsgeräte und das korrekte
Verhalten im Alltag.
www.lungenliga.ch/kurse
Schwimmkurse
Die Lungenliga bietet sportliche Aktivitäten wie Sporttage und Schwimmen an. Letzteres kräftigt die Muskulatur, verbessert die Körperhaltung und die Atmung.
www.lungenliga.ch/kurse
/// 1 Heute müssen sich die Eltern keine
Sorgen mehr um Timo machen.
/// 2 Tagsüber ist Timo wieder fit und braucht
nur noch abends seinen Schlaf.
/// 3 Entspannt kann Timo heute wieder
draussen spielen.
Psychosoziale Beratung
Eine chronische Erkrankung kann eine Familiensituation
auch psychisch belasten, durch Ungewissheit, Ängste,
Schwierigkeiten im schulischen Umfeld oder finanzielle
Konsequenzen. Die Lungenliga unterstützt die Eltern
und Kinder auch in diesen Bereichen.
www.lungenliga.ch/beratung
Erfahrungsaustauschgruppen
In Erfahrungsaustauschgruppen können sich Betroffene
treffen. Die Gespräche und das gesellige Beisammensein
tun ihnen gut, denn oft erschwert eine Atemwegs­
erkrankung soziale Kontakte.
www.lungenliga.ch/selbsthilfe
Fakten zu Asthma
– A sthma ist die häufigste chronische Erkrankung
bei Kindern.
– Ausgelöst wird Asthma u. a. durch Allergien,
Atemwegsinfekte, Passivrauchen und sonstige
Luftverschmutzung.
– A sthma ist nicht heilbar, aber gut behandelbar.
Weitere Infos unter: www.lungenliga.ch/asthma
Asthma bei Kindern – Rat vom Experten
Die wichtigsten Fragen zum Thema Asthma bei Kindern
beantwortet Dr. med. Thomas Rothe. Er ist Chefarzt Innere
Medizin in der Höhenklinik Davos.
Wie äussert sich die Krankheit?
Wie ist Asthma behandelbar?
Säuglinge oder Kleinkinder bis fünf Jahre, die – ohne
erkältet zu sein – immer wieder trocken husten und
keuchend oder pfeifend atmen, haben möglicherweise
Asthma. Bei älteren Kindern sind diese Symptome sogar
ein recht verlässlicher Hinweis auf verengte Atemwege.
In beiden Fällen ist eine ärztliche Abklärung nötig.
Die Entwicklung der Krankheit ist sehr individuell und
hängt stark davon ab, wie sie behandelt wird. Die richtige
Behandlung ermöglicht eine gute Entwicklung der Lunge
und hilft den Kindern, ein normales Leben zu führen.
Dabei besteht auch die Möglichkeit, dass sich die Krankheit bis zum Erwachsenenalter zurückbildet.
Was ist die Ursache von Asthma?
Es wird zwischen allergischem und nicht allergischem
Asthma unterschieden. Während es für nicht allergisches
Asthma verschiedene unspezifische Auslöser gibt, ist es
beim allergischen Asthma meist eine Überempfindlichkeit auf winzige Partikel in der Atemluft. Bis heute ist
nicht klar, weshalb manche Menschen eine Allergie entwickeln und andere nicht. Unbestritten ist, dass die
Vererbung eine Rolle mitspielt.
Sport bei Asthma
Regelmässige Bewegung steigert die Lungenfunktion
deutlich und ist daher hilfreich bei Asthma. Ebenso
stärkt Sport das Selbstbewusstsein der Kinder, was
vor allem im Umgang mit der Krankheit sehr wichtig
ist. Dennoch muss jede sportliche Aktivität im Vorfeld mit einem Lungenfacharzt besprochen werden.
Das Angebot der Lungenliga geht von Schwimmkursen für Kinder bis zu Yoga- und Nordic-WalkingKursen. Informieren Sie sich unter:
www.lungenliga.ch/kurse
Wichtige Tipps
– Erkennen und Vermeiden von Asthma-Auslösern.
–M
edikamentöse Therapie mit dem Ziel, die
Entzündung, die dem Asthma zugrunde liegt,
zu bekämpfen.
– Ärztliche Überwachung der Lungenfunktion alle
drei bis sechs Monate.
– Förderung von körperlicher Betätigung wie
Schwimmen.
Die Lungenliga bewegt
in der ganzen Schweiz.
Dank Ihrer Spende!
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kranke Menschen. Herzlichen Dank!
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www.lungenliga.ch
Impressum
Vivo erscheint viermal pro Jahr für Patientinnen und Patienten, Mitglieder, Spenderinnen und Spender der Lungenliga Schweiz. Abo-Beitrag
(pro Jahr CHF 5.–) im Mitglieder- und Spendenbeitrag inbegriffen. Verlag und Redaktion: Lungenliga Schweiz, Chutzenstrasse 10, 3007 Bern
Text: Walter Külling // Fotos: Roland Blattner