Pressemitteilung PDF

 22/2016
25. April 2016
Industrie 4.0: Normenkonformität des „digitalen Zwillings“ soll
zukünftig automatisiert vorgeprüft werden
VDE|DKE, Phoenix Contact, Rittal und Eplan zeigen auf der Hannover Messe 2016
Demoversion zur digitalisierten Vorprüfung
Mit Industrie 4.0 und der Digitalisierung der produzierenden Industrie wachsen reale und
virtuelle Welt zusammen. Das heißt auch: Jedes reale physische Produkt hat einen „digitalen
Zwilling“, der ihn immer und überall begleitet. Er wird bereits mit der Produktidee geboren,
dient bei der Fertigung als Vorlage, wächst danach im Produkt-Entstehungsprozess immer
weiter mit an und bleibt über den gesamten Lebenszyklus untrennbar mit ihm verbunden. Ein
echter Zwilling eben. Allerdings stellt diese Entwicklung die Normung vor neue
Herausforderungen. Mit Blick auf Industrie 4.0 ist es sinnvoll, auch Normen in eine
maschinell interpretierbare, formalisierte Form zu überführen, denn mithilfe dieser
Vorgehensweise wird die Qualität der Normungserstellung und Anwendung wesentlich
gesteigert. So kann ein intelligentes Softwaresystem in die Lage versetzt werden, technische
Aspekte des digitalen Zwillings bereits während des Engineerings zu prüfen – mit dem Ziel,
frühzeitig mögliche Probleme des Endprodukts zu erkennen und auszuschließen. Der
digitale Zwilling wäre dann „gegen die Norm geprüft“, und der Begutachter müsste nur noch
die Ausführungen prüfen, die am digitalen Zwilling nicht prüfbar waren.
Wie dies realisiert werden kann, zeigt die vom VDE getragene Normungsorganisation DKE
(Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE) in
Kooperation mit Phoenix Contact, Rittal und Eplan anhand einer vereinfachten
Demosoftwareversion auf der Hannover Messe 2016. Am Stand „Smart Engineering and
Production 4.0“ Halle 8, Stand D28, erhalten Besucher Einblick in die Möglichkeiten, aktuelle
Grenzen und zukünftige Herausforderungen des neuen Ansatzes. Er soll die automatisierte
Auswertung von Normen wie zum Beispiel der Reihe DIN EN 61439 (VDE 0660-600)
ermöglichen, die bisher noch darauf ausgelegt sind, dass das Endprodukt am Ende der
Fertigung von einem Begutachter abgenommen wird.
Um die Vision einer automatisierten Vorzertifizierung zu verwirklichen, ist eine enge
Kooperation von Wissenschaft, Wirtschaft, Normung und Prüfhäusern erforderlich. Die
Präsentation von VDE|DKE und den Industrieunternehmen auf der Hannover Messe 2016 ist
daher auch eine Einladung zur Mitarbeit an der Normung der Zukunft.
Über VDE|DKE:
Die vom VDE getragene DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in
DIN und VDE erarbeitet Normen und Sicherheitsbestimmungen für die Elektrotechnik, Elektronik und
Informationstechnik. Sie vertritt die deutschen Interessen im Europäischen Komitee für
Elektrotechnische Normung (CENELEC) und in der Internationalen Elektrotechnischen Kommission
(IEC). Rund 5.500 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung erarbeiten das VDEVorschriftenwerk in der DKE. Die VDE-Bestimmungen basieren heute größtenteils auf Europäischen
Normen, die zu etwa 80 Prozent das Ergebnis der internationalen Normungsarbeit der IEC sind. Mehr
Infos unter www.dke.de und www.vde.com.
Über den VDE:
Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik ist mit 36.000 Mitgliedern
(davon 1.300 Unternehmen, 8.000 Studierende, 6.000 Young Professionals) und 1.200 Mitarbeitern
einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint Wissenschaft,
Normung und Produktprüfung unter einem Dach. VDE-Tätigkeitsfelder sind der
Technikwissenstransfer, die Forschungs- und Nachwuchsförderung in den Schlüsseltechnologien
Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die Sicherheit in der
Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln der Technik als nationale und internationale
Normen, Prüfung und Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte der
Verbandsarbeit. Das VDE-Zeichen, das 67 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym für
höchste Sicherheitsstandards. Die Technologiegebiete des VDE: Informationstechnik, Energietechnik,
Medizintechnik, Mikroelektronik, Mikrotechnik sowie Automation. Mehr Infos zum VDE unter:
www.vde.com.
Besuchen Sie den VDE in Halle 13, Stand C20.
Pressekontakt: Melanie Unseld, Tel. 069 6308461, [email protected]