Sachsen und seine Lotto-Millionäre. Sachsen Sächsische Zeitung Die Tageszeitung für Bautzen, das Oberland und das Heide-Teichland. DIENSTAG, 12. APRIL 2016 1, 30 EURO ANZEIGE Preiswerte Gebrauchte Ein Hoch auf Herbert S elbst als Senior ist er einer der populärsten Musiker Deutschlands: Herbert Grönemeyer wird am Dienstag 60, denkt aber noch gar nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen. Im Gegenteil: Der auch als Schauspieler überaus erfolgreiche Sänger geht demnächst samt Band wieder auf große Tour und kommt am 30. Mai nach Dresden. Im DDV-Stadion präsentiert der Mann mit der markanten Stimme, der allein hierzulande mehr als 13 Millionen Alben verkaufte, sein aktuelles Live-Programm „Dauernd jetzt“. Karten für die spektakuläre Show sind im Vorverkauf in den SZ-Treffpunkten und telefonisch unter 0351 48642002 zu haben. q Politik Gebrauchte Fahrzeuge aus der Region finden Sie samstags in Ihrer SZ und unter sz-motor.de Bautzen Mittwoch kommt die SZ-Jubiläumsausgabe Sachsen will Flüchtlinge schneller in Arbeit bringen Der Freistaat startet ein Förderprogramm für Betreuer, die Asylbewerbern bei der Jobsuche helfen sollen. Von Nora Miethke Dresden. Flüchtlinge können sich am besten in Deutschland integrieren, wenn sie die Chance erhalten, zu arbeiten und so mit zum eigenen Lebensunterhalt beizutragen. Doch bis auf wenige Einzelfälle gelingt die Vermittlung in Jobs in Sachsen bislang kaum. Die Landesregierung will das nun ändern und den Flüchtlingen sogenannte Arbeitsmarktmentoren an die Seite stellen. Ein entsprechendes Förderprogramm wird am Dienstag vom Kabinett verabschiedet. Das Programm ist auf drei Jahre angelegt und hat ein Volumen von 9,5 Millionen Euro. Damit könnten nach Kalkulation des NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Bürgerwehr FTL/360 Terrorverdacht bestätigt Karlsruhe/Dresden. Nun ist es amtlich. Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt gegen Bürgerwehr FTL/360 aus Freital wegen des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung. Seit Ende März prüft die Behörde mit Sitz in Karlsruhe entsprechende Schritte. Am Montag haben die Ermittler das Verfahren der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen formal übernommen, so Sprecherin Frauke Köhler. (SZ/lex) Zollbilanz Gefälschte Arzneimittel Berlin. Die deutschen Verbraucher nutzen illegale Internet-Angebote im internationalen Vergleich besonders intensiv und lassen jede Vorsicht missen. Nach der am Montag in Berlin vorgelegten Zollstatistik für 2015 zogen Fahnder weit mehr illegale und gefälschte Arzneimittel aus dem Verkehr als in den Vorjahren. 2015 seien 3,9 Millionen Stück Tabletten sichergestellt worden – annähernd viermal mehr als im Jahr 2014. Täter seien zunehmend kriminelle Verteilerbanden. (dpa) q Politik Wirtschaftsministeriums insgesamt rund 1200 Asylbewerber in Ausbildung und Beschäftigung gebracht werden. Ein Arbeitsmarktmentor soll 15 bis 20 Flüchtlinge betreuen. Zu seinen Aufgaben wird gehören, die beruflichen Fähigkeiten festzustellen, für passende Qualifizierung und Sprachkurse zu sorgen, die Unternehmen bei der Vorbereitung von Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnissen zu unterstützen und die Flüchtlinge in den Betrieben zu begleiten. Der Arbeitsmarktmentor soll die Schnittstelle zwischen allen beteiligten Behörden, Bildungsträgern und Arbeitsagenturen sein und vor allem die Arbeitgeber entlasten, die bereit sind, Flüchtlinge zu beschäftigen. „Wir brauchen endlich Erfolg bei der Integration in Arbeit. Das ist nur zu erreichen mit einer passgenauen und individuellen Vermittlung, die auf den Bedarf der Unternehmen zugeschnitten ist, und das ist sehr personalintensiv“, begründet Stefan Brangs, Staatssekretär im sächsischen Wirtschaftsministerium, den hohen finanziellen Aufwand. Das Programm wird aus zusätzlichen Landesmitteln finanziert. Es werde deshalb aber nicht bei anderen Förderprojekten oder sozialen Leistungen Geld gespart, versichert Brangs. Sollte die Bundesregierung ähnliche Programme auflegen oder die Bundesagentur für Arbeit ihre Integrationsmaßnahmen „nachsteuern“, will der Freistaat das eigene Programm beenden. Nach der Veröffentlichung des Förderkonzepts in den nächsten Tagen können sich Bildungsträger und Kammern, die Mentoren beschäftigen wollen, bewerben. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden wird dies nach eigenen Angaben nicht tun, da die Arbeitsvermittlung nicht zu ihren Aufgaben gehöre. „Wir halten den Ansatz grundsätzlich für praktikabel“, sagt IHK-Sprecher Lars Fiehler. Auch sei die Begrenzung auf 20 Personen pro Mentor angesichts der Komplexität der Aufgabe nachvollziehbar. Allerdings erscheine die Zahl von maximal 20 Mentoren für ganz Sachsen laut Programmentwurf „doch recht wenig“, so Fiehler. Bautzen. Am Mittwoch ist es so weit: Unter dem Motto „70 Jahre für Sachsen“ erscheint die große Jubiläumsausgabe der Sächsischen Zeitung. Vor 70 Jahren, am 13. April 1946 erschien die allererste Ausgabe – insgesamt vier Seiten. Die Geburtstagsausgabe wird sehr, sehr viel umfangreicher sein und sich mit zahlreichen Extraseiten der Geschichte, der Gegenwart und der Zukunft der SZ widmen. Gefeiert wird auch im Internet unter anderem mit einer Multimedia-Story unter www.sz-online.de. Zugleich startet das große JubiläumsGewinnspiel. Anhand von im Blatt verteilten Buchstaben sollen Schlagzeilen aus den letzten 70 Jahren vervollständigt werden. Vom 13. bis zum 28. April gibt es täglich tolle Preise zu gewinnen. Als Hauptpreis wartet zum Schluss ein Infiniti Q30, bereitgestellt von der Mobilforum Gruppe. Mehr dazu unter www.sz-gewinnspiel.de (SZ) KOMMENTAR ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Halbmond über Berlin Türkei verlangt Strafe für Böhmermann Berlin. Die Türkei verlangt, dass der Satiriker Jan Böhmermann strafrechtlich verfolgt wird. Eine entsprechende diplomatische Note sei an die deutschen Behörden geschickt worden, sagte ein Sprecher von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Montag in Ankara. Erdogan selbst stellte Strafantrag gegen Böhmermann wegen Beleidigung, wie die Staatsanwaltschaft Mainz am Abend mitteilte. Die Bundesregierung prüft nun den förmlichen Wunsch der Türkei nach Strafverfolgung, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Das Gedicht sei nicht nur eine Beleidigung Erdogans, sondern von allen 78 Millionen Türken, sagte Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus am Montag. Er warf Böhmermann vor, mit dem Gedicht ein „schweres Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ begangen zu haben. Der Text habe „alle Grenzen der Schamlosigkeit übertroffen“. Die Regierung in Ankara könne das nicht akzeptieren. Der 35-Jährige hatte in seinem Gedicht bewusst beleidigende Formulierungen benutzt, um – wie er selbst erläuterte – die UNTERM STRICH |||||||||||||||||||||| Unterschiede zwischen in Deutschland erlaubter Satire und verbotener Schmähkritik deutlich zu machen. Unterdessen verstärkt sich die Diskussion über die Grenzen der Satirefreiheit noch einmal. Seibert betonte, die Freiheit der Kunst und die Pressefreiheit seien für Kanzlerin Angela Merkel weder nach innen noch nach außen verhandelbar. Dies gelte unabhängig davon, ob sie etwas für geschmacklos halte und davon, dass die EU mit der Türkei in der Flüchtlingskrise zusammenq Kommentar arbeite. (dpa) AU CH DA S G I B T ’S |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Mann wirft vor Wut Fernseher aus dem Fenster Stollenbäcker Firmengründer Quendt tot Dresden. Der Gründer des größten Herstellers von Dresdner Christstollen, Hartmut Quendt, ist tot. Der Unternehmer hatte von der Treuhand den maroden VEB Dauerbackwaren übernommen und mit der Herstellung von Russisch Brot daraus die Dr. Quendt Backwaren GmbH gemacht. Später kam die Produktion von Christstollen hinzu. Quendt erlag im Alter von 75 Jahren eiq Wirtschaft nem Krebsleiden. (dpa) Zeichnung: Markus Grolik/toonpool 20015 SACHSENS ERSTER KÖ ÖNIG 71. Jahrgang – Nr. 85 6° Das ganze Wetter – Panorama Foto: Universal Music/Ali Kepenek 4 194110 101309 15° LOKALES WETTER FRIEDRICH AUGUST I. Rostock. Weil er mit dem Fernsehprogramm nicht zufrieden war, hat ein Mann am Wochenende kurzerhand sein TV-Gerät aus seiner Wohnung im achten Stock eines Hochhauses in Rostock geworfen. Laut Polizei folgten das Soundsystem und die Fernbedienung. Verletzt wurde niemand. Nachdem mehrere Zeugen die Beamten alarmiert hatten, mussten diese klären, aus welcher Wohnung die Geräte gekommen waren. Sie fanden schließlich den Verursacher: Ein 52 Jahre alter Mann räumte schließlich die Tat ein. Wie die Ostseezeitung berichtet, ließ die Begründung die Polizisten staunen: Ein angeblich im Programm des RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg) laufender Pornofilm, bei dem sein Name gefallen sei, hätte ihn so in Rage gebracht, dass er den Fernseher im Wert von 550 Euro „entsorgte“. (dpa/fa) 13.04.16 Lesung im Lingnerschloss mit Reinhard Delau Sachsens erster König, Beginn 19 Uhr Karten in allen SZ-Treffpunkten oder unter 0351 4864-2002 Saxo-Phon GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Peter Heimann über den Satire-Fall Böhmermann S atire kann gut, sie kann aber auch furchtbar schlecht sein. Über Herrn Böhmermanns Schmähgedicht auf den türkischen Präsidenten Erdogan haben sich Leute erklärtermaßen amüsiert, ja sogar lauthals gelacht. Und zwar auch solche, die die „heute show“ nicht für eine Informationssendung halten. Andere wiederum – auch außerhalb des Sultanpalastes – fanden den Künstler dieses Mal nur mies, bewusst verletzend, ja sogar homophob, vielleicht auch rassistisch. Vieles davon kann und sollte man dem Feuilleton und der Kunstkritik überlassen. Wenn nun aber der verschmähte Erdogan alles derart übel nimmt, dass er so wie daheim auch in Deutschland mit Strafverfolgung reagieren will, wird es schwieriger. Aber nicht so sehr, wie es auf den ersten Blick aussieht. Denn hierzulande klärt das Gesetz, was erlaubt ist und was nicht. Der Rechtsstaat handelt ohne Ansehen der Person. Es ist gleichgültig, ob jemand sympathisch ist oder nicht. Er wird nach seinen Handlungen beurteilt. Und zwar nicht von der Politik, sondern von der Justiz. Wenn also die Türkei eine Ermittlung gegen Böhmermann begehrt, muss darüber ein Staatsanwalt oder ein Gericht entscheiden. In Deutschland sind die Freiheit von Kunst und Presse nicht verhandelbar – der Ausgang mithin absehbar. Das hat, nach Irritationen, nunmehr selbst die Kanzlerin ausdrücklich erklären lassen. Die Bundesregierung sollte sich also, wenn sie keinen Formfehler der Verbalnote entdeckt, am besten raushalten. mail [email protected] 2 |||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG POLITIK D I E N S TA G 12. APRIL 2016 „Unsere Basis ist unberechenbar“ AfD-Vize Alexander Gauland über die inhaltliche Ausrichtung der Partei und angebliche Machtkämpfe mit Frauke Petry. Herr Gauland, Sie finden, die Flüchtlingskrise sei ein Geschenk für die AfD gewesen. War das ein fataler Satz? Ich habe gesagt, die falsche Politik der regierenden Parteien in der Flüchtlingskrise war ein Geschenk für die AfD. Diesen Satz finde ich nicht fatal – auch wenn es Frauke Petry anders sieht. Man muss ja auch zu sich selber ehrlich sein. Die AfD war in den Wochen nach ihrem Parteitag im Juli 2015 in Essen – das muss man nüchtern sagen – weitgehend tot. Und indem wir das Flüchtlingsthema aufgenommen haben, haben wir uns auch politisch erholt. Das ist einfach so. Das kann man auch aussprechen und zugeben. Das wird auch noch lange so bleiben. Eine zu frühe Festlegung in irgendeine Regierungsverantwortung würden die Wähler nicht mitmachen, das würde auch der Partei schaden. Alle, die schnell mitregierten, sind auch schnell wieder verschwunden. Gerade warnte mich der Generalsekretär der österreichischen FPÖ vor zu früher Verantwortungsübernahme. Erstens sind wir darauf nicht vorbereitet. Aber selbst wenn wir das wären, würden uns die anderen Parteien natürlich sofort an die Wand drücken. Also muss man sehr vorsichtig sein mit jeder Verantwortungsübernahme. Wir haben in der Opposition enorm viel erreicht, wir verändern die Republik. Und das ist mir genug. Staatssekretär war ich schon, also das muss ich bei Gott nicht mehr werden. Ist es ein kleines, ein großes oder gar kein Problem, dass die Parteivorsitzende Frauke Petry das anders beurteilt? Ich habe überhaupt kein Problem mit unserer Parteivorsitzenden. Gut: Sie hat sich kritisch dazu geäußert, aber ich habe mich auch schon kritisch zu Aussagen von ihr geäußert Ich nehme das sehr gelassen. Ich unterstütze Frauke Petry und will überhaupt nicht, dass sie in irgendeiner Weise ersetzt wird. Manchmal sind wir eben verschiedener Meinung. Das ist für mich ganz normal. Wer glaubt, daraus schließen zu müssen, dass es wieder eine Spaltung gibt, liegt völlig daneben. Inhaltlich trennt uns eigentlich gar nichts. Uns trennt vielleicht manchmal ein bisschen der Umgang mit Medien. Das ist aber keine Grundsatzfrage in der Partei. Wir sind eben unterschiedliche Menschen mit unterschiedlicher Lebenserfahrung. Wo sehen Sie denn am rechten Rand die Grenzen? Wen wollen Sie nicht bei sich haben? In der Partei will ich alle bei mir haben. Die Grenze haben wir ganz deutlich beschrieben: Keine ehemaligen NPD-Mitglieder und keine ehemaligen DVU-Mitglieder. Herrn Höcke wird vorgehalten, mit seiner Sprache und seiner Interpretation der Vererbungslehre transportiert er unterschwellig eine Botschaft ganz weit rechts draußen? Höcke gehört bestimmt ganz fest in die Partei, und alle Versuche, ihn irgendwie an den Rand zu drängen, würde ich jedenfalls innerhalb des Bundesvorstandes nicht billigen. Ich kenne Höcke gut. Er ist kein Rassist, er ist nicht braun, er ist kein Nazi. Björn Höcke ist ein Nationalromantiker. Ist es ein Problem, dass die AfD aus vielen politischen Amateuren besteht? Natürlich. Aber Professionalisierung geschieht automatisch durch Zunahme von Lebens- und politischer Erfahrung. Seit unserer Gründung 2013 haben wir schon viel gelernt. Klar: Da geht auch mal was daneben. Aber dann ist das halt so. Ein Unionsgrundsatz hieß: Rechts von uns darf es keine demokratische Partei geben. Hat sich Angela Merkel damit abgefunden, dass es jetzt die AfD gibt? Oder fürchten Sie, dass die CDU diesen Bereich wieder in ihren Reihen integrieren will – vielleicht nicht gerade Herrn Höcke? Ich glaube, es interessiert Merkel nicht mehr, ob es rechts der Union noch etwas gibt, denn sie will eigentlich die Sozialdemokratie ersetzen. Und das gelingt ihr ja gar nicht schlecht, wenn ich mir die Wahlergebnisse angucke. Die CDU hat sich unter ihr zu einer leeren Hülle entwickelt, die Angela Merkel füllt. Sie hat das rechte Spektrum nicht mehr ernst genommen. Nach dem Motto: Die spielen ja doch keine Rolle, die können gar nicht anders, die müssen die CDU wählen, auf die muss man keine Rücksicht nehmen. Es gab Auseinandersetzungen um den Sprecher des Vorstandes. Gibt es in der AfD-Spitze einen Machtkampf? Nein. Überhaupt nicht. Frauke Petry vertraut dem Pressesprecher nicht mehr. Sie wollte sich von ihm trennen. Und die anderen Vorstände haben alle gesagt, wir sind mit ihm zufrieden. Damit war und ist die Sache erledigt. Das hat mit Machtkampf überhaupt nichts zu tun. AfD-Leute behaupten anonym, Frauke Petry sei im Vorstand isoliert. Sorgen ihre Alleingänge für Kopfschütteln und Unverständnis? Ich sehe das so nicht. Das ist schon zugespitzt. Frauke Petry ist die Chefin, und das wird sie auch bleiben. Wir sind keine Partei, wo oben einer vorgibt, was gemacht wird. Sondern es ist immer schon noch so eine Graswurzelbewegung, und da gibt es auch unterschiedliche Ansichten. Sie sind ja jetzt nach den großen Wahlerfolgen in der heiklen Phase, den Vorschuss, den Sie von den Wählern bekommen haben, in politisches Handeln umzusetzen. Dazu brauchen Sie ja eine Kommunikation innerhalb der Parteispitze, die funktioniert und nicht immer den Eindruck erzeugt, der Laden ist eigentlich nicht einig. Im AfD-Bundesvorstand gibt es eine völlig vernünftige Zusammenarbeit. Dass es immer mal Querschläge gibt, gehört zu einer jungen Partei dazu. Ich sehe eher ein Problem darin, dass die AfD-Landtagsfraktionen nicht gleich die Erwartungen erfüllen können, die die Wähler in sie setzen. Was meinen Sie konkret? Ich kann jedenfalls nicht beurteilen, was AfD-Vize-Vorsitzender Alexander Gauland lächelt zufrieden vor sich hin. Die Wahlergebnisse der letzten Wochen machen den 1941 in Chemnitz geborenen Politiker glücklich. Das Erfolgsrezept: „Wir sind eine Protestpartei. Ich bin sehr dafür, und ich bin auch für Populismus.“ Foto: dpa/Patrick Plaul denn nun für Menschen in die Fraktionen gekommen sind. Ob das nun alles die guten Fachleute sind, die sich die Wähler erhofft haben, das weiß ich auch nicht. In welche Richtung soll die AfD nach Ihrer Auffassung inhaltlich gehen? Soll sie eher den Protest von der Straße bündeln? Soll es eher ins Konservative oder sogar ins Völkische gehen oder – wie ursprünglich – ins Wirtschaftsliberale? Da die Basis bei uns unberechenbar ist, würde ich hier keine Voraussagen treffen. Aber wir brauchen als jetzt schon kleine Volkspartei unterschiedliche Richtungen, und die werden in unterschiedlichen Personen dargestellt. Ich habe überhaupt kein Problem mit dem wirtschaftsliberalen Pro- fil von Jörg Meuthen. Und ich hätte nicht so viel Wahlkampf in Baden-Württemberg gemacht, wenn ich nicht gewollt hätte, dass Meuthen in der Partei stark wird. Ich bin ganz und gar dagegen, irgendwelche Menschen auszugrenzen. Wir müssen und werden alle mitnehmen. Da ist eben die Position Björn Höcke, da ist eben die Position Jörg Meuthen, und da ist die Position Frauke Petry. Es gibt natürlich Grenzen. In dem ersten Programmentwurf tauchte plötzlich die Privatisierung der Arbeitslosenversicherung auf. Aber hinter Bismarck gehen wir natürlich nicht zurück. Und der Protest? Ja, wir sind eine Protestpartei. Ich bin sehr dafür, und ich bin auch für Populismus. Sie selbst, Sie sind ja jetzt nicht mehr der Allerjüngste … … das kann man wohl laut sagen … … aber Sie wollen ja weitermachen, bei einem Wahlerfolg womöglich im Bundestag? Das hängt an der Gesundheit. Wenn ich gesund bleibe und noch tatkräftig bin, dann hätte ich noch Lust dazu. Im Moment stehen da allerdings noch viele Fragezeichen. Das entscheide ich heute nicht. Haben Sie eigentlich viele frühere Freunde, Weggefährten, politische Bekannte seit ihrem AfD-Engagement verloren? Das werde ich oft gefragt. Die Antwort lautet: Nein. Die richtigen Freunde von früher sind mir eigentlich alle geblieben. Da gibt es auch keinen, der sich sozusagen bewusst abgewandt hat. Wir haben unterschiedliche Meinungen, aber da habe ich keine Verluste zu beklagen. Das Gespräch in Potsdam führten Peter Heimann und Sven Siebert. Schäuble warnt vor illegalen Arzneimitteln Immer mehr Deutsche riskieren ihre Gesundheit mit gefälschten Medikamenten aus dem Internet. Das belegen die Funde des Zolls im vergangenen Jahr. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble spricht bei der JahresPressekonferenz des Zolls im Bundesfinanzministerium in Berlin. Dabei wundert er sich über die Leichtsinnigkeit vieler Deutscher. Von André Stahl Berlin. Ob Potenzmittel, Schlankmacher oder Anabolika – der illegale Handel mit gefälschten Arzneimitteln boomt. Nach Erkenntnissen des Zolls nutzen im internationalen Vergleich ausgerechnet die deutschen Verbraucher illegale Internet-Angebote besonders intensiv und lassen jede Vorsicht missen. Nach der am Montag in Berlin vorgelegten Zollstatistik für 2015 zogen Fahnder im vergangenen Jahr weit mehr illegale und gefälschte Arzneimittel aus dem Verkehr als in den Vorjahren. 2015 seien 3,9 Millionen Stück Tabletten sichergestellt worden – fast viermal mehr als im Jahr 2014. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble Foto: dpa warnte: „Ich empfehle jedem, Medikamente online nur aus nachweislich seriösen Quellen zu kaufen.“ Die vermeintliche Schnäppchenjägerei könne erhebliche gesundheitliche Folgen haben. Die Zahl der Personen, gegen die der Zoll ermittelt habe, sei gegenüber 2014 von 3 100 auf 4 100 gestiegen. Der überwiegende Teil der Wirkstoffe und Fertigprodukte kommt nach Angaben des Zolls aus China, vieles aber auch aus Indien und Thailand. Das Geschäft sei lukrativ. Hier könne mehr Geld gemacht werden als im Handel mit Betäubungsmitteln und Drogen. Internetseiten illegaler Online-Apotheken seien professionell gestaltet, um Seriosität vorzutäuschen, so die Zoll-Experten. Die Täter verfügten über eine umfangreiche Logistik und ausgefeilte Handelssysteme. Die deutschen Verbraucher lassen nach Erkenntnissen der Experten ausgerechnet bei OnlineBestellungen von Arzneimitteln jede Vorsicht missen. Bei der Risikofreudigkeit von InternetBestellungen liege Deutschland nach einer britischen Studie „erstaunlicherweise“ auf Platz eins. 38 Prozent der Deutschen seien bereit, risikobehaftete Produkte im Internet zu bestellen. Das Ergebnis sei umso unverständlicher, weil gerade bei Arzneimitteln verschreibungspflichtige Medikamente überwiegend von den Krankenkassen bezahlt würden. Oft werde bei Bestellungen nicht einmal das Impressum von Online-Apotheken gelesen, kritisieren Zoll-Experten. Bei einer von Ermittlern für genehmigte Tests eingerichteten Fake-Adresse einer Internet-Apotheke seien 1 400 Bestellungen eingegangen. Und dies, obwohl im Impressum des Online-Angebots ausdrücklich auf Folgendes hingewiesen worden sei: „Diese Apotheke wurde nur geschaffen, Sie zu belügen und zu betrügen …“ (dpa) Bundeswehr schickt mehr Soldaten Berlin. Die Bundeswehr beteiligt sich dieses Jahr mit rund 5 500 Soldaten an Manövern und Ausbildung in den östlichen Mitgliedstaaten der Nato. Das sind etwa 500 mehr als im Vorjahr, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Auch die Zahl der Manöver steigt im Vergleich zum Vorjahr von 16 auf 21. Die größte Übung ist im Juni „Anakonda“ in Polen mit etwa 25 000 Nato-Soldaten von Heer und Luftwaffe, darunter 400 Deutsche. Im selben Monat übt die Marine in der Ostsee. An „Baltops“ sind 4 000 Soldaten beteiligt, darunter 800 aus der Bundeswehr. Die Nato hat seit Beginn der UkraineKrise ihre Präsenz in den östlichen Bündnisstaaten deutlich verstärkt. Polen und die baltischen Staaten grenzen an Russland und fühlen sich durch den mächtigen Nachbarn bedroht. Die Beteiligung an den schnellen Einsatzkräften der Nato für Krisensituationen hat Deutschland dieses Jahr von 4 700 auf 3 600 Soldaten etwas heruntergefahren. (dpa) NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Gauck verspricht Mexiko Hilfe im Drogenkampf Berlin. Bundespräsident Joachim Gauck hat dem mexikanischen Staatschef Enrique Peña Nieto deutsche Hilfe im Kampf gegen Drogenkartelle und Verbrecherbanden angeboten. Die Bürger erwarteten, dass Straftaten zügig und unter Achtung rechtsstaatlicher Prinzipien aufgeklärt und geahndet würden, sagte Gauck am Dienstagabend im Schloss Bellevue bei einem Staatsbankett zu Ehren des mexikanischen Präsidenten. „Mir ist bewusst, dass Mexiko damit vor einer schwierigen Aufgabe steht. Deutschland bietet Hilfe an“, sagte Gauck. Es gebe bereits ein Projekt zur Unterstützung der mexikanischen Staatsanwaltschaft. Weitere Kooperationen könnten folgen. (dpa) Zehn-Punkte-Plan im Kampf gegen Geldwäsche Berlin. Nach der Aufdeckung Hunderttausender anonymer Briefkastenfirmen in Panama legt Finanzminister Wolfgang Schäuble einen Zehn-Punkte-Plan im Kampf gegen Steuerbetrug und Geldwäsche vor. Der Plan solle es erschweren, Geld vor dem Staat in Steueroasen zu verstecken. Konkret solle in Deutschland zügig ein sogenanntes Geldwäsche-Register entstehen, das sämtliche Unternehmenskonstruktionen und die jeweils Begünstigten aufführe. Laut der Tageszeitung Welt will die Regierung bis zur Sommerpause einen entsprechenden Gesetzentwurf einbringen. Schäuble strebe darüber hinaus an, dass alle Länder ihre nationalen Register vernetzen. (dpa) Stasiunterlagenbehörde soll reformiert werden Berlin. Eine vom Bundestag eingesetzte Expertenkommission zur Zukunft der StasiUnterlagen-Behörde stellt an diesem Dienstag in Berlin ihre Empfehlungen vor. Nach den Eckpunkten soll die vor 25 Jahren gegründete Behörde in der jetzigen Form nicht weiterbestehen. Die Stasi-Akten sollen in das Bundesarchiv überführt sowie eine Stiftung „Diktatur und Widerstand. Forum für Demokratie und Menschenrechte“ gegründet werden, wie es in dem Papier heißt. Installiert werden soll demnach auch ein „Bundesbeauftragter für die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur und ihren Folgen“. Der Bundestag muss noch darüber entscheiden. (dpa) Heute vor 175 Jahren Königliches Hoftheater ist fertig Am 12. April 1841 eröffnet unweit des alten Opernhauses das erste Königliche Hoftheater. Erbaut von Gottfried Semper zwischen 1838 und 1841, ist es das größte in Europa seiner Zeit. Semper konzipierte es für den Zwinger, der vom Kronentor bis direkt an die Elbe verlaufen sollte. Bereits wenige Jahre nach der Eröffnung wird das Haus 1869 durch einen Brand zerstört. Zwei Jahre später beginnt 1871 der Neubau, für den wiederum Gottfried Semper die Pläne liefert. Wegen seiner aktiven Teilnahme am Dresdner Maiaufstand 1848 darf er jedoch nicht persönlich nach Sachsen reisen. Sein Sohn Manfred Semper übernimmt die Bauleitung. Das zweite Königliche Hoftheater wird 1878 eröffnet und ist bis 1895 zugleich Spielstätte für Oper und Schauspiel. 1945 zerstören alliierte Bomber mit der historischen Dresdner Altstadt auch das traditionsreiche Opernhaus. Erst 1977 beginnt der Wiederaufbau. (SZ/es) DIE SEITE DREI D I E N S TA G 12. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 3 |||||||||||||||||||||||||||||||| Flüchtling in 30 Minuten Auf der Ägäis-Insel Chios versucht Europa, die Migrationsströme in den Griff zu bekommen. Zu Besuch in einem Hotspot. Von Ferry Batzoglou, Chios E H otspot. Das ist das neue Zauberwort in der Flüchtlingskrise, die Europa in ihren Grundfesten erschüttert, viel stärker als es die Euro-Krise jemals vermochte. Griechenland hatte sich schon im Oktober dazu verpflichtet, fünf solcher Zentren – Registrierungsstelle und Erstaufnahmelager in einem – für Flüchtlinge und Migranten in der Ost-Ägäis zu errichten. Auf Lesbos, Samos, Leros, Kos – und eben in Chios. Schon Ende vorigen Jahres sollten alle fertig sein. Doch daraus wurde nichts. Die Europäische Union Druck auf Griechenland aus. Hellas avancierte wieder einmal zum roten Tuch, zum unartigen Kind. Diesmal nicht in der Eurokrise, sondern in der Flüchtlingskrise. Erst als die EU die Athener Regierung medienwirksam tadelte, legten sich die Griechen ins Zeug. Und wie. Dem Einsatz des griechischen Militärs und Ingenieuren der Polizei rund um die Uhr sei Dank: In nur zwei Wochen bauten die Griechen die Hotspots – pünktlich zum jüngsten EU-Gipfel. Nur auf Kos sorgen massive Bürgerproteste für Verzug. Dort befürchten die Leute einen Einbruch beim Tourismus, der dort, im Gegensatz zu den anderen Inseln, praktisch die einzige Einnahmequelle ist. Anders in Chios. „Wir haben die einheimische Bevölkerung auf den Hotspot vorbereitet. Alles muss mit Organisation und Plan getan werden. Dann zeigen die Menschen Verständnis“, sagt Chios’ Bürgermeister Manolis Vournous. Die EU verspricht sich viel von den neuen Flüchtlingszentren. Sie sollen den gewaltigen Flüchtlingsstrom aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und von anderswo nach Mittel- und Nordeuropa kontrollieren, ihn optimal kanalisieren, am liebsten begrenzen. So lautet jedenfalls die Theorie. Unstrittig ist: Griechenland spielt dabei eine Schlüsselrolle. Kein Wunder: Rund 850 000 Flüchtlinge und Migranten strömten 2015 nach Hellas. Seit Jahresbeginn waren es mehr als 80 000 – ein Vielfaches im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Gros kam über die griechischtürkische Seegrenze. Nach Lesbos verzeich- Zwischen Olivenhainen und malerischen Dörfern: das neue Flüchtlingszentrum auf Chios. Die Zeit des Durchwinkens nach Westeuropa ist vorbei. Es gibt Momente, da bin ich gerührt, kann meine Gefühle nur schwer beherrschen. Charalambos Lolos nete Chios, nur fünf Seemeilen vom türkischen Festland entfernt gelegen, im Rekordjahr 2015 den stärksten Flüchtlingsandrang: 125 000 Menschen. Im Jahr 2014 waren es lediglich 6 500. Das Flüchtlingslager auf Chios liegt zwischen Olivenhainen und kleinen, malerischen Dörfern auf einer leichten Anhöhe gut acht Kilometer südlich vom Hauptort und Hafen der Insel. Auf einem alten Fabrikgelände, wo früher Aluminium hergestellt wurde und das nun der Stadtverwaltung von Chios gehört, stehen jetzt 67 kleine Fertighäuser mit insgesamt 600 Betten. Alle haben Fenster, Klimaanlagen, Warmwasser, Feuerlöscher. Baukosten bisher: 1,2 Millionen Euro, finanziert vom griechischen Staat. Bis zu 1 100 Flüchtlinge und Migranten finden hier Platz. Und der weitere Ausbau läuft schon auf Hochtouren. Ob Elektriker oder Klempner, überall sind Handwerker im Einsatz. Geplante Kapazität des Aufnahmenzentrums nach dem Ausbau: 1 500 Menschen. D ie Neuankömmlinge sollen hier höchstens 72 Stunden bleiben. Ein Zaun ist um das knapp 3 000 Quadratmeter große Areal gezogen, am einzigen, stets bewachten Eingang steht ein Gitter, aber ohne Schloss. Das Lager sei zwar immer bewacht, bleibe aber jederzeit offen, wie Babis Lolos betont. „Wir schließen nie. Alle Flüchtlinge und Migranten werden hier registriert. 100 Prozent. Sie müssen alle sechs Schritte der Registrierung durchlaufen. Erst dann sind sie vollständig erfasst. Danach können sie das Flüchtlingslager jederzeit verlassen. Wir halten niemanden auf.“ Die „vollständige Registrierung“ ist das, was die neuen Aufnahmezentren im Kern ausmacht. Das Herz der Einrichtung in Chios schlägt in einem großen, überdach- ten Gebäude. Schon früh herrscht hier Hochbetrieb. Viele Frauen sind da, fast alle tragen Kopftücher, zudem viele Kinder, Männer, auch alte. Sie wirken müde, zugleich erleichtert nach der kurzen, aber gefährlichen Fahrt von der türkischen Küste in den zumeist überfüllten Booten. Nun warten sie hier geduldig, bis sie an der Reihe sind. Gesamtdauer der Registrierungsprozedur: rund 30 Minuten. Schritt eins: Zuerst werden Karteikarten verteilt, die auszufüllen sind. Name, Geburtsdatum, Herkunft. Dann heißt es anstehen. Schritt drei: Mithilfe eines Übersetzers folgt ein persönliches Interview, im Fachjargon Screening genannt, Passkontrolle inklusive – falls Dokumente vorhanden. Meist wird schon in diesem Stadium der Registrierung deutlich, woher die Menschen genau stammen, ob sie Kriegsflüchtlinge sind oder Wirtschaftsmigranten. Noori Shaatat, Anfang 60, klein, graue Haare, Dreitagebart, ist Syrer kurdischer Abstammung. Er trägt ein blaues Armband. Alle, die heute ein blaues Armband tragen, sind gestern angekommen. Noori ist in Gruppe 19 eingeteilt. Zur Gruppe 19 gehören 62 Personen, angekommen auf Chios am Mittwoch um 13.25 Uhr. So steht es auf einer Tafel mitten in der Halle. Gerade läuft die Registrierungsprozedur von Gruppe 19. Noori Shaatat hat schon Schritt vier hinter sich: ein Foto von ihm ist gemacht und im Computer gespeichert worden. Nun aber kommt der allerwichtigste Schritt der Registrierung: Die Fingerabdrücke werden abgenommen, auf den sogenannten Eurodac-Geräten. Andreas A., Deutscher, Atemschutzmaske, Handschuhe – eine „Organleihe“ an Frontex, wie es im besten Beamtendeutsch heißt, erzählt er lachend. Der Polizeibeamte aus Düsseldorf ist jetzt Fingerabdruck-Experte im Registrie- Flüchtlin s-Hots ots der EU Flüchtlings-Hotspots An elf Standorten an den EU-Außengrenzen, fünf davon in Griechenland, werden Registrierungszentren für Flüchtlinge eingerichtet. Dort unterstützen Mitarbeiter der Europäischen Union die Behörden vor Ort. Hotspots KOS in Betrieb geplant Bulgarien MDK Istanbul ALB Gri Griechenechenland land Athen TÜRKEI Lesbos Izmir Chios Samos Leros Kos Persönliches Interview, Passkontrolle, Fingerabdrücke: Die Registrierung dauert rund eine halbe Stunde. Foto: AP Mittelmeer Stand 16.2.2016 Quelle: italienisches Innenministerium, griechische Behörden 200 km 23615 maps4news.com/©HERE s ist angenehm warm, es weht ein sanfter Wind, die Sonne strahlt schon so stark vom blauen Himmel wie just zu dieser Zeit im Hochsommer, als Charalambos Lolos mit dem diensthabenden Offizier vor der Pforte steht, um ein paar Dinge zu besprechen. Sein Händedruck ist fest, ganz so wie man es von einem Mann wie ihm erwartet. Man wechselt die ersten Worte, dann lächelt er. „Weißt du, ,Charalambos‘, den Namen kann sich hier keiner merken! Babis (die Kurzform, Anm. d. Red.) schon. Deswegen nennen mich hier alle Babis.“ Er macht eine kurze Pause. Dann sagt er: „Na klar, wir duzen uns hier alle. Das geht, wir sind ja hier nicht in einer Kaserne.“ Babis Lolos, 44, Oberstleutnant des griechischen Heeres, grüne Augen, stechender Blick, braun gebranntes Gesicht, sportlicher Typ, grüne Uniform, schaut auf seine Uhr. Es ist 8.34 Uhr an diesem frühlingshaften Tag, ein paar Kilometer südlich des Hauptortes der Insel Chios in der Ost-Ägäis. Sein Arbeitstag beginnt, sein Handy wird fortan ständig klingeln. Er hebt immer ab, er hört stets aufmerksam zu, er hilft, er gibt Anweisungen. Alle wollen etwas von ihm. Babis hier, Babis dort. So gehe das den ganzen Tag über, manchmal komme er auch in der Nacht nicht zur Ruhe. Wenn hier „viel los“ sei, wie er hinzufügt. Er meint: Immer, wenn ein neuer Schub Flüchtlinge und Migranten auf Chios angekommen ist. Lolos leitet das gerade eröffnete Registrierungszentrum auf Chios. „Sagen wir besser: Ich bin der Koordinator“, korrigiert er. Und Babis Lolos hat alle Hände voll zu tun. In dem sogenannten Hotspot sind neben Lolos und drei weiteren Offizieren der griechischen Streitkräfte noch mehrere einheimische Polizisten sowie im Moment 86 Mitarbeiter der europäischen Grenzschutzagentur Frontex tätig. Dazu kommen Mitarbeiter des Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR), 18 Nichtregierungsorganisationen wie Ärzte der Welt, das spanische Rote Kreuz oder Caritas. Ein bunter Haufen. Arbeitssprache: Englisch. Lolos: „Bisher habe ich es immer mit Rekruten in einer Kaserne zu tun gehabt, sie befehligt. Das ist das erste Mal, dass ich es mit Flüchtlingen zu tun habe, die Dinge hier koordiniere – und zwar mit Mitarbeitern aus verschiedenen Ländern.“ Nach einer kurzen Pause sagt er mit fester Stimme: „Wir schaffen das.“ Babis Lolos klingt wie Merkel. „Wie lange, Babis?“ „Ich weiß es nicht. Ende offen.“ Foto: imago/Zuma Press rungszentrum Chios. Sechzehnmal muss Noori seine Finger oder Handfläche auf das Eurodac-Gerät legen, davon alle zehn Finger getrennt. Alles wird digital gespeichert, alles ist künftig europaweit von den Polizeibehörden abrufbar. „Mit dem persönlichen Foto, Fingerabdrücken und allen sonstigen Daten erreichen wir eine faktisch hundertprozentige Genauigkeit, um die Identität einer Person sofort zu erfassen und abgleichen zu können. Um welche Person handelt es sich? War sie schon einmal in Europa? Wo genau?“, erklärt Andreas. Das sei nicht zuletzt im Kampf gegen Terrorismus, aber auch zur Bekämpfung von Sozialbetrug in den Zielländern von großer Bedeutung. Im Aufnahmelager Chios sind an diesem Morgen alle sechs Eurodac-Geräte in Betrieb, weitere stünden jederzeit zur Verfügung. „Wir arbeiten hier bei den Fingerabdrücken niemals mit Tinte, nur digital mit den Eurodac-Geräten. Da ist über Griechenland viel Quatsch berichtet worden“, bricht Andreas A. eine Lanze für die griechischen Kollegen. Nun folgt der letzte, der sechste Schritt: das „offizielle Dokument“ der griechischen Regierung. Es wird am PC ausgedruckt und dem Neuankömmling übergeben. Noori Shataat zeigt das ominöse Blatt. Darauf steht, wie lange er in Hellas bleiben darf, nur auf Griechisch wohlgemerkt. Noori Shataat darf sechs Monate bleiben, weil er Syrer ist. Wäre er Wirtschaftsmigrant, beispielsweise aus Marokko, hätte er hingegen nur einen Monat bleiben dürfen. Egal. Kaum einer will in Griechenland, dem ewigen Euro-Sorgenland, bleiben. Das Motto lautet: Bloß weg hier! Die beliebtesten Zielländer, wenn man im Registrierzentrum auf Chios an diesem Morgen in die Runde fragt: zuerst Deutschland, seltener Schweden. Auch Noori Shataat ist da keine Ausnahme. „Wohin wollen Sie, Herr Shataat?“ „Nach Hamburg. Dort ist mein Sohn mit seiner Familie.“ D as Flüchtlingslager Chios hat zwei sogenannte Registrierungslinien mit ihren jeweils sechs Schritten. Maximale Registrierungskapazität: täglich 1 050. Bei Bedarf könnten die Abfertigungen auf das Vierfache gesteigert werden, mit maximal acht Registrierungslinien und mehr als 4 000 Registrierungen pro Tag. Ein Frontex-Mitarbeiter, ein Italiener, kommt zu Babis Lolos. Er hält einen Zettel in der Hand. Darauf stehen Zahlen, handschriftlich notiert. „Babis, da kommt heute einiges auf uns zu. Seit Mitternacht sind 925 angekommen.“ Babis Lolos nickt. Nach einer kurzen Pause sagt er leise: „Es gibt Momente, da spüre ich zum ersten Mal in meinem Leben Stress. Und es gibt Momente, da bin ich gerührt, kann meine Gefühle nur schwer beherrschen. Besonders wenn man die vielen Kinder sieht, die dem Krieg entronnen sind.“ Es ist 12.18 Uhr. Die Mittagssonne brennt vom nun tiefblauen Himmel. Der nächste Bus kommt am Lager an – mit neuen Flüchtlingen und Migranten ... 4 |||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG POLITIK D I E N S TA G 12. APRIL 2016 KOMMENTAR ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Der Wechsel in Kiew löst nichts Frank Grubitzsch über die Regierungskrise in der Ukraine S Jan Böhmermann provoziert gern. Hat er mit seinem Schmähgedicht über den türkischen Präsidenten Erdogan den Bogen überspannt? Die Regierung in Ankara verlangt, dass der Moderator strafrechtlich belangt wird. Foto: imago/STAR-MEDIA Ankaras deutscher Staatsfeind Die Türkei will eine strafrechtliche Verfolgung von Jan Böhmermann. Die Justiz braucht die Ermächtigung der Politik. Von Sven Siebert, Berlin I n der vorigen Woche hatte Angela Merkel erklären lassen, sie sei sich mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu einig, dass die sogenannte „Schmähkritik“ des Fernseh-Moderators Jan Böhmermann „bewusst verletzend“ angelegt gewesen sei. Es wird gemutmaßt, die Bundeskanzlerin habe mit dieser öffentlichen Stellungnahme erreichen wollen, dass die türkische Regierung auf rechtliche Schritte gegen Böhmermann verzichtet. Sollte es diese Hoffnung gegeben haben – sie ist nun zerstört. Denn der türkische Präsident Recip Erdogan hat der Bundesregierung durch eine diplomatische Note übermitteln lassen, er fühle sich durch Böhmermann beleidigt und erwarte eine strafrechtliche Verfolgung. Ein Sprecher Erdogans erklärte, „vulgäre Aussagen, die derartige Beleidigungen enthalten“, hätten nichts mit Meinungs- oder Pressefreiheit zu tun, sondern seien eine Straftat. Böhmermann hatte in der ZDF-Sendung Neo Magazin Royale ein Schmähgedicht auf Erdogan vorgetragen, das eine ganze Reihe Beleidigungen sexueller und rassistischer Natur enthielt. Böhmermann gab vor, den Unterschied zwischen erlaubter Satire und strafbarer Schmähung erklären zu wollen. Wenn er vortragen würde, was er dann vortrug, wäre das strafbar, erläuterte er. Nun holen ihn offenbar die Geister ein, die er selbst gerufen hatte. Denn im deutschen Strafgesetzbuch gibt es in Paragraf 103 den Straftatbestand der Beleidigung ausländischer Staatsoberhäupter. Sie ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren belegt. Allerdings ist Voraussetzung für staatsanwaltliche Ermittlungen, dass „ein Strafverlangen der ausländischen Regierung vorliegt und die Bundesregierung die Ermächtigung zur Strafverfolgung erteilt“. So steht es in Paragraf 104 a. „Je suis Böhmermann“ Die Bundesregierung muss nun nach Eingang der türkischen Note klären, ob sie eine solche Ermächtigung zu Ermittlungen erteilt. Tut sie das nicht, kann die Sache nicht weiter verfolgt werden. Merkels Regierungssprecher Steffen Seibert teilte am Montag mit, diese Klärung durch Kanzler- amt, Außen- und Justizministerium werde „einige Tage“ in Anspruch nehmen. Die Bundesregierung steht wegen dieser Affäre Böhmermann in der Kritik. Vergangene Woche wurde Merkel bereits vorgeworfen, sie beschädige die Freiheit der Satire, weil sie sich öffentlich zu Böhmermanns Auftritt geäußert hatte. Vielfach wurde Merkel vorgeworfen, sie kusche vor Erdogan, weil sie mit der Türkei einen „Deal“ zur Beilegung der Flüchtlingskrise geschlossen habe. Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Oppermann hatte Merkels Äußerung als „unglücklich“ bezeichnet. Eine Anpassung an die Maßstäbe Erdogans in Sachen Demonstrations- und Meinungsfreiheit sei „völlig indiskutabel“, sagte er auf n-tv. Der Vorstandsvorsitzende des SpringerKonzerns Matthias Döpfner kritisierte in einem Offenen Brief an Böhmermann Merkels Flüchtlingspolitik, den „Kotau“ vor der Türkei und schloss mit den Worten, er schließe sich „vorsichtshalber allen Ihren Formulierungen und Schmähungen inhaltlich voll und ganz an“ und mache sie sich „in jeder juristischen Form zu eigen“. Der Alt-Komiker Dieter Hallervorden verfasste seinerseits ein Lied mit der Zeile: „„Ich sing’ einfach, was du bist. Ein Terrorist, der auf freien Geist scheißt.“ Auch er wünscht sich: „Erdogan, zeig mich an.“ Spiegel TV zeigte in mehreren Beiträgen den Schriftzug „Je suis Böhmermann“ – in Anlehnung an „Je suis Paris“, eine Solidaritätserklärung mit der Stadt, in der im November mehr als 130 Menschen durch Terroranschläge starben. „Meinungsfreiheit unverhandelbar“ Regierungssprecher Seibert sah sich am Montag nun veranlasst, dem Eindruck entgegenzutreten, die Bundeskanzlerin messe der Meinungsfreiheit keinen hohen Stellenwert mehr zu, um die Vereinbarung mit der Türkei in der Flüchtlingspolitik nicht zu gefährden. Das sei falsch. Die Meinungsund Pressefreiheit, wie sie in Artikel 5 des Grundgesetzes festgeschrieben sei, sei „selbstverständlich höchstes Gut, das weder nach außen noch nach innen verhandelbar sei – „unabhängig davon, ob eine Äußerung geschmacklos ist“. Ukraine tauscht den Regierungschef aus Ein Nachfolger steht schon bereit für Arseni Jazenjuk. Der Deal vermeidet Neuwahlen. Von Nina Jeglinski, Kiew Was in der Ukraine seit Wochen erwartet worden war, ist nun eingetreten: Ministerpräsident Arseni Jazenjuk tritt zurück und macht den Weg frei für Wladimir Groismann, derzeit noch Parlamentspräsident und Vertrauter von Staatschef Petro Poroschenko. Groismann war jahrelang Bürgermeister der Stadt Winniza, Standort der größten Produktionsanlagen von Poroschenkos Süßwarenkonzern Roshen. Spätestens nach der öffentlichen Kritik durch den US-Vize-Präsidenten Joe Biden, der während seines Kiew-Besuchs im Dezember 2015 eine handlungsfähige Regierung forderte, stand Jazenjuk unter Dauerkritik. Mitte Februar scheiterte ein Misstrauensvotum gegen den Bankexperten, der seit Februar 2014 im Amt war. Anders als versprochen, gelang es Jazenjuk nicht, die weit verbreitete Korruption zu bekämpfen. Noch schlimmer sieht die Wirtschaftsbilanz seiner Regierung aus. In den vergangenen zwei Jahren hat die Landeswährung fast 80 Prozent ihres Wertes verloren. Breite Schichten der Bevölkerung verarmen. Jazenjuks neoliberale Rezepte verpufften ohne Wirkung. Zuletzt lagen die Umfragewerte Jazenjuks bei 0,6 Prozent. Um den drohenden Machtverlust und vor allem Neuwahlen abzuwenden, haben IMPRESSUM |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sächsische Zeitung Unabhängige Tageszeitung • Pflichtblatt der Börse Berlin Verlag DDV Mediengruppe GmbH & Co.KG, Dresden Chefredakteur Uwe Vetterick (verantwortlich i. S. d. P.) Geschäftsführer Carsten Dietmann (verantwortlich) Hausanschrift Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Postanschrift Sächsische Zeitung, 01055 Dresden Druck Dresdner Verlagshaus Druck GmbH Meinholdstraße 2, 01129 Dresden Geschäftsführer Volker Klaes [email protected] Anzeigen, Vertrieb und Marketing Sächsische Zeitung GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Verlagsgeschäftsführer Torsten Klose [email protected] Anzeigenleitung Tobias Spitzhorn (verantw.) [email protected] Vertriebsleitung Nikolaus von der Hagen [email protected] Marketingleitung Susann Puschke [email protected] Im Abonnement ist das wöchentlich erscheinende TV-Magazin „rtv“ enthalten. Abbestellungen können nur zum Quartalsende ausgesprochen werden und müssen 6 Wochen vorher schriftlich beim Verlag oder den Treffpunkten vorliegen. Im Falle höherer Gewalt und bei Arbeitskampf besteht kein Belieferungs- oder Entschädigungsanspruch. Es gilt die Anzeigenpreisliste 18a vom 1. März 2015. Ausführliches Impressum sonnabends. Impressum Lokalteil siehe dort. Aboservice 0351 4864-2107 o. 01802 328328 (Mo – Fr 7 –18 Uhr, Sa 8 – 12 Uhr; 6 Ct./Anruf a. d. dt. Festnetz, Mobilfunknetz max. 42 Ct./Min SZ-Ticketservice/Anzeigen 0351 84042002 / 840444 SZ-Reisen 0800 2500000 (Anruf kostenlos) Mo – Fr 9 – 18Uhr E-Mail-Adressen [email protected] [email protected]; [email protected] Internet http://www.sz-online.de; http://www.doebelneranzeiger.de sich die beiden größten politischen Parteien im Parlament, Jazenjuks „Narodni Front“ und die Präsidentenpartei „Block Poroschenko“, auf einen Deal geeinigt. Zusammen will man am Dienstag erst für den Rücktritt Jazenjuks stimmen und dann Groismann zum Regierungschef wählen. Die angesehene Wochenzeitung Zerkalo Nedeli hatte bereits am Wochenende eine Art Regierungsprogramm Groismanns veröffentlicht. Anstatt den Ukrainern einen schnellen Beitritt in die EU zu versprechen, stimmt er seine Landsleute auf einen „Anti-Krisen-Aktionsplan“ ein, mit dem das Land wirtschaftlich wieder auf die Beine kommen soll. Groismann setzt Prioritäten: Zum einen müssten die Bürokratie abgebaut und moderne Strukturen aufgebaut werden. Das Land soll weltweit um Investo- ren werben. Der Blick geht dabei auf die Schwarzmeer-Region, vor allem die Türkei. Die Ukraine benötigt einen Masterplan zur Erneuerung der Infrastruktur und zur Bekämpfung der Korruption. Vermutlich werden einige Reformer dem neuen Kabinett nicht mehr angehören, darunter Finanzministerin Natalia Jaresko und Infrastrukturminister Andrej Piwowarski. Was aus Jazenjuk wird, ist ebenfalls offen. Einiges deutet darauf hin, dass er künftig die Nationalbank führt. Die Opposition übt Kritik. Die Ex-Koalitionäre der Regierung, Vaterlandspartei, Samopomitsch und Radikale Partei, wollen Groismann nicht wählen. Der Oppositionelle Block von Ex-Präsident Viktor Januowitsch fordert Neuwahlen. q Kommentar chon lange ließ sich der ukrainische Premier Arseni Jazenjuk nur noch mit Mühe im Amt halten. Unübersehbar war der rapide Vertrauensverlust – beim Staatspräsidenten, in den Regierungsparteien, im Ausland und nicht zuletzt in der eigenen Bevölkerung. Der Rücktritt blieb unausweichlich. Wohin das Land steuert, ist mehr als zwei Jahre nach dem Aufstand vom Maidan ungewisser denn je. Viele wirtschaftliche und soziale Probleme, unter denen die Ukraine leidet, lassen sich auf den Krieg mit den Separatisten im Osten des Landes zurückführen. Dennoch taugt das nicht als Alibi für politisches Versagen. Jazenjuk muss sich vorwerfen lassen, versprochene Reformen nicht umgesetzt und den Kampf gegen Korruption – wenn überhaupt – nur halbherzig geführt zu haben. Hinzu kommt, dass seine Regierung ihren Teil der Minsker Vereinbarungen nicht erfüllt hat: nämlich Verfassungsänderungen einzuleiten, die dem Land eine föderale Struktur geben, und damit den Konflikt mit den Separatisten zu entschärfen. Mit seinem Rücktritt erweist Jazenjuk den Regierungsparteien einen letzten Dienst. Ein Austausch des Regierungschefs vermeidet Neuwahlen, bei denen der Verlust der Mehrheit drohen würde – erst recht dann, wenn der gescheiterte Premier tatsächlich mit dem Chefsessel bei der Nationalbank belohnt werden sollte. Der Amtswechsel löst nichts in Kiew. Neuwahlen wären zwar ein unbequemer, aber politisch sauberer Ausweg aus der Dauerkrise. mail [email protected] NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Erster US-Außenminister am Hiroshima-Mahnmal Hiroshima. Mit einem gemeinsamen Besuch am Mahnmal für die Opfer des Atombomben-Abwurfs in Hiroshima haben die Außenminister der sieben großen Industrienationen (G 7) am Montag der Toten gedacht. Als erster US-Außenminister überhaupt legte auch John Kerry einen Kranz nieder. Deutschland wurde von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier vertreten. Hiroshima wurde am 6. August 1945 durch den Abwurf der ersten Atombombe von den USA zerstört. In den ersten Stunden gab es 70 000 Todesopfer. Bis heute starben rund 300 000 Menschen an den Folgen radioaktiver Strahlung. (dpa) Amerikanern droht Verlust der Visafreiheit in der EU Brüssel. US-Amerikanern droht der Entzug der Visafreiheit in der Europäischen Union. Die EU-Kommission sei verpflichtet, die Situation zu überprüfen, und berücksichtige mögliche Konsequenzen für EU-Bürger, die Wirtschaft und die Außenbeziehungen, sagte eine Kommissionssprecherin. Am Dienstag will die Brüsseler Behörde über das Problem beraten. Die EU lässt US-Bürger ohne Visum einreisen und erwartet im Gegenzug Gleichbehandlung. Doch für Bürger der EU-Staaten Bulgarien, Kroatien, Polen, Zypern und Rumänien verlangen die USA ein Visum zur Einreise. (dpa) Stimme der Nation Im Blickpunkt Herbert Grönemeyer spricht vielen Deutschen aus der Seele. Am Dienstag wird er 60. In seinem Album „Mensch“ hat er seinen doppelten Schicksalsschlag verarbeitet. Mit mehr als drei Millionen verkauften Exemplaren wurde es zum erfolgreichsten Album in Deutschland. Von Jenny Tobien, Berlin A utosammler, Fußballfan, Unternehmer, Schauspieler und vor allem: die Stimme der Nation. Kaum ein Sänger berührt die Deutschen so sehr wie Herbert Grönemeyer. Seit mehr als 30 Jahren landet jedes seiner deutschsprachigen Studioalben auf Platz eins der Charts. Dabei wollte Grönemeyer, der am Dienstag 60 Jahre alt wird, gar nicht Sänger werden. „Ich dachte, vielleicht werde ich Fußballer oder Gebrauchtwagenhändler.“ Doch bekanntermaßen kam es anders. Am 12. April 1956 wird Herbert Arthur Wiglev Clamor Grönemeyer als jüngster von drei Brüdern geboren. Er wächst in Bochum auf. Nach dem Abitur wird er musikalischer Leiter am dortige Schauspielhaus Foto: dpa unter Intendant Peter Zadek. In den nächsten Jahren steht er auch in Hamburg, Berlin, Stuttgart und Köln als Darsteller auf der Bühne. Bei gemeinsamen Dreharbeiten lernt er die Schauspielerin Anna Henkel – seine große Liebe und Mutter seiner Kinder – kennen. 1981 wird ein Millionenpublikum auf ihn aufmerksam, als er in Wolfgang Petersens Kinoepos „Das Boot“ den Leutnant Werner gibt. Parallel versucht sich Grönemeyer als Sänger, allerdings ohne Erfolg. Er bringt vier Alben heraus, die allesamt floppen – in der heutigen Zeit des massiven Erfolgdrucks nahezu undenkbar. Auch sein Label rät ihm aufzuhören. Doch dann kommt „4630 Bochum“. Die Platte mit Hits wie „Männer“, „Flugzeuge im Bauch“ oder der Lokal-Hymne „Bochum“ wird 1984 in Deutschland das erfolgreichste Album. Neben Peter Maffay, Udo Lindenberg und Marius Müller-Westernhagen zählt er zu den großen Stars des deutschen Rock. Drei Jahrzehnte nach „Bochum“ hören sich Grönemeyers Stücke komplexer und vielschichtiger an. Sie erzählen von Euphorie und Glück, aber auch von Melancholie und Trauer. Einen doppelten Schicksalsschlag erlebt der Sänger 1998, als innerhalb weniger Tage erst der Bruder und dann seine Frau Anna an Krebs sterben. Grönemeyer verarbeitet seine Trauer auf dem Erfolgswerk „Mensch“, laut Bundesverband Musikindustrie mit mehr als drei Millionen verkauften Einheiten das erfolgreichste Album in Deutschland. (dpa) Herbert Grönemeyer am 30. Mai im DDV-Stadion WISSEN D I E N S TA G 12. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Was der Zahn des Wollnashorns Sasha verrät Biologen untersuchen Überreste eines längst ausgestorbenen Tieres. Bewahrt hat diese die Kälte des Dauerfrostbodens. Von Christina Sticht R und 45 000 Jahre lang schlummerte ein kleines Wollnashorn im sibirischen Permafrostboden. Dann kam die Eismumie zum Vorschein – vermutlich, weil sich die Fundregion wegen des Klimawandels zunehmend erwärmt. Russische Jäger entdeckten die Überreste des eiszeitlichen Rhinozerosses Ende 2014. Vor einem Jahr präsentierte die Akademie der Wissenschaften der Republik Jakutien stolz „den einzigartigen Fund“, der jetzt mit Beteiligung von Biologen der Universität Hildesheim untersucht wird. Der Kadaver ist ungefähr zur Hälfte erhalten: Dazu zählen der Kopf mit den beiden noch sehr kleinen Hörnern, ein Auge, ein Ohr, Teile der Beine und jede Menge hellbraunes Fell. Das Jungtier wurde nach einem seiner Entdecker „Sasha“ getauft und ist jetzt Forschungsobjekt für ein internationales Wissenschaftlerteam. Seit gut drei Monaten beschäftigen sich die niedersächsischen Zoologen Horst und Uwe Kierdorf – die beiden sind Zwillinge – sowie Carsten Witzel mit zwei extrem gut erhaltenen Milchzähnen von Sasha. Die drei Wissenschaftler sind Experten für tierische Hartsubstanzen – anhand von Zähnen und Knochen haben sie beispielsweise Aussagen über die Umweltbelastungen von Beuteltieren in Australien getroffen. Von Sashas sechs Zentimeter hohen Backenzähnen fertigen sie sogenannte Anschliff- und Dünnschliffpräparate für die Analyse mit dem Elektronen- und Lichtmikroskop. Abriebspuren und Nahrungsreste „Anhand bestimmter Strukturen lässt sich der vor der Geburt gebildete Zahnanteil von dem nach der Geburt entstandenen abgrenzen“, sagt Horst Kierdorf. „Nach unseren vorläufigen Ergebnissen starb Sasha mit höchstens sechs Monaten.“ Bei der ersten Präsentation in Russland war das Tier zunächst auf 12 bis 18 Monate geschätzt worden. Das Baby-Rhinozeros wurde noch von seiner Mutter gesäugt, muss aber zusätzlich schon Gras und Kräuter gefressen haben. Das belegen Abriebspuren und Nahrungsreste an den Zähnen. Ihre chemische So wurden die Überreste des Wollnashorns in Sibirien gefunden. Aus dem aufgeschnittenen Zahn (r.) lesen die Wissenschaftler einiges über das Leben des Jungtiers heraus. Fotos: Akademie der Wissenschaften der Republik Jakutien, dpa/Holger Hollemann Zusammensetzung wird in England untersucht, wo die Koordinatorin der Zahnuntersuchungen, Wendy Dirks, forscht. Dort ist auch eine Isotopen-Analyse an den Haaren geplant. Darüber hinaus könnte eine DNA-Analyse enthüllen, ob Sasha ein Junge oder Mädchen war. Das Wollnashorn (Coelodonta antiquitatis) war ein Zeitgenosse des WollhaarMammuts (Mammuthus primigenius) und lebte in der trocken-kalten Mammutsteppe. Dieser Lebensraum erstreckte sich von Westeuropa bis Ostasien. Der früheste Nachweis aus Europa ist etwa 460 000 Jahre alt und stammt aus Thüringen. Die zotteligen Großsäuger hatten zwei Hörner, das vordere war bis zu 1,20 Meter lang. Mit seiner Hilfe legten sie vermutlich von Schnee überwehte oder angefrorene Pflanzen am Boden frei. Im Körperbau und in der Ernährungsweise hatte das zwei Meter hohe Wollnashorn Ähnlichkeiten mit dem heutigen afrikanischen Breitmaulnashorn. Nächster le- bender Verwandter ist allerdings das stark gefährdete asiatische Sumatra-Nashorn. In Europa und Asien gibt es viele Funde von Fossilien und Skeletten, die auch in deutschen Museen zu bestaunen sind. Allerdings wurden erst wenige Frostmumien von Wollnashörnern entdeckt. Vor etwa 14 000 Jahren starb die Art aus. Als Ursache gelten massive Klimaveränderungen, die zum Verschwinden ihres Lebensraums führten. Lebensraum gibt es nicht mehr Häufig wird über das Klonen von Mammuts oder Dinosauriern spekuliert. Ließe sich das eiszeitliche Wollnashorn mithilfe von Sashas Überresten wieder zum Leben erwecken? „Dies wird vermutlich eines Tages möglich sein, aber wozu wollen Sie eine Art wiederbeleben, deren Lebensraum es nicht mehr gibt?“, sagt Uwe Kierdorf. „Viel sinnvoller wäre es, sich um den nächsten lebenden Verwandten, das vom Aussterben bedrohte Sumatra-Nashorn, zu kümmern.“ Dieser Ansicht ist auch der Bonner Paläontologe Rico Schellhorn. „Klonen wäre ethisch nicht vertretbar“, betont der Experte für Wollnashörner. Anders als bei der Südtiroler Eismumie „Ötzi“ gibt es bei Sasha keine Hinweise auf einen unnatürlichen Tod. Erst der angetaute Kadaver wurde von Wildtieren wie Füchsen oder Mäusen angeknabbert. Die Mumie lagert jetzt strikt gekühlt, selbst die entnommenen Zähne werden im Kühlschrank aufbewahrt. Nach Abschluss der Untersuchungen werden Sashas Zähne zurück nach Russland gebracht. Ob das Wollnashorn dort in einem Museum zu sehen sein wird, ist unklar. Nach Einschätzung der Hildesheimer Biologen sind weitere Funde von Frostmumien eiszeitlicher Großsäuger in Sibirien zu erwarten. Uwe Kierdorf: „Durch den Klimawandel wird der Permafrost zurückgedrängt. Nach und nach kommen dort Dinge zum Vorschein, die Tausende von Jahren gefroren waren.“ (dpa) 5 |||||||||||||||||||||||||||||||| Dresdner finden neue Schildkrötenart Bei genetischen Analysen machen Zoologen eine unerwartete Entdeckung. Dresden/Bonn. Da waren`s plötzlich drei: Bei genetischen Untersuchungen von Schildkröten aus Thailand sind Dresdner Senckenberg-Wissenschaftler auf eine neue Art gestoßen: die SchneckenfresserSchildkröte Malayemys khoratensis. Gemeinsam mit einem internationalen Team hatten die Forscher Vergleichsanalysen der bisher in zwei Arten aufgeteilten Schneckenfresser-Schildkröten vorgenommen. „Durch genetische Untersuchungen stellt sich immer wieder heraus, dass beschriebene Arten eigentlich zu einer Art gehören“, erklärt Uwe Fritz, Direktor der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen in Dresden. „Zu unserer Überraschung wurde es aber in diesem Fall eine Art mehr.“ Auch von den äußeren Merkmalen lasse sich die neue Art von den beiden anderen unterscheiden, berichten die Forscher. „Jede Art hat eine eigene, ganz spezielle Gesichtszeichnung“, erläutert Flora Ihlow vom Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn. Die Studie wurde jetzt im Fachjournal Plos One veröffentlicht. Das im Nordosten Thailands lebende Reptil ernährt sich demnach unter anderem von Wasserschnecken und wird von der dortigen Bevölkerung als Nahrungsmittel und für religiöse Zwecke genutzt. Schneckenfresser-Schildkröten bevorzugen flache Gewässer, ihr Panzer wird bis zu 22 Zentimeter lang. (SZ/fi) Hat die Forscher überrascht: die Schneckenfresser-Schildkröte Malayemys khoratensis. Foto: Ihlow/Senckenberg PUBLIC VIEWING IM DDV-STADION Wir machen den Aufstieg zum Heimspiel! 80 m2 LED Wand · Eintritt: 5€ Tickets sind in allen SZ-Treffpunkten und bekannten Vorverkaufsstellen sowie im etix Onlineshop erhältlich. OBERUEBER-KARGER.DE 16.04.2016 · 14 Uhr SÄCHSISCHE ZEITUNG SACHSEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 6 ||||||||||||||||||||| Sachsen, einig Lottoland Die Sachsen werden immer spielfreudiger. In der Hoffnung auf das große Los gaben sie 2015 fast 310 Millionen Euro aus. Von Linda Barthel D er Lotto-Sachse ist genügsam. Ein Ferrari vor der Haustür wäre super, ist aber kein Muss. Ein bisschen mehr Geld, um sich das Leben schöner zu machen, das reicht dem Lotto-Sachsen voll und ganz. Im Schnitt ist er um die 60, männlich, lebt in der Stadt und hat ein eher risikounfreudiges Gemüt. Doch nicht nur die Herren setzen gerne Kreuzchen. Im Freistaat ist die Spiellust allgemein gestiegen. Die sächsische Lotto-Gesellschaft hat vergangenes Jahr 310 Millionen Euro umgesetzt und damit das drittbeste Ergebnis seit ihrer Gründung im Jahr 1990 erzielt. Hier leben Sachsens Lotto-Millionäre (seit 1990) unter 6 Millionäre 6 bis 8 Millionäre 9 bis 11 Millionäre über 12 Millionäre NORDSACHSEN 5 Millionäre LEIPZIG BAUTZEN MEISSEN 20 Millionäre 9 Millionäre GÖRLITZ 8 Millionäre 14 Millionäre 6 Millionäre LANDKREIS LEIPZIG Die Gewinner: Die meisten Glückspilze leben in Leipzig Auch die Gewinnsummen sind gestiegen. Die Sachsen erspielten insgesamt 152 Millionen Euro. Ein großer Teil davon ging an die vier Lotto-Millionäre. Sie hatten bei einer der beiden wöchentlichen Ziehungen das große Los. Über den höchsten Geldbetrag durfte sich im vergangenen Jahr ein Leipziger freuen. Er landete im Spiel 6aus49 sechs Richtige plus Superzahl. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt bei 1 zu 139 838 160. Sein Tipp brachte dem Mann fast zehn Millionen Euro. Die Leipziger scheinen allgemein ein gutes Händchen im Glücksspiel zu haben. Die Messestadt zählt bereits 20 Lotto-Millionäre. Das ist sachsenweiter Rekord. Auf Platz zwei folgt der Landkreis Bautzen mit 14, auf Platz drei die Region Mittelsachsen mit zwölf Lotto-Millionären. In Dresden zogen erst elf Tipper das große Los. D I E N S TA G 12. APRIL 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / S A C H S E N DRESDEN Immer mehr Homo-Ehen in Sachsen Dresden. Immer mehr gleichgeschlechtliche Paare geben sich in Sachsen das JaWort. Die 279 eingetragenen Lebenspartnerschaften – so heißt die Homo-Ehe offiziell – stellen 2015 den bisherigen Rekord dar, wie jetzt eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Sarah Buddeberg ergab. 154 Ehen wurden zwischen Frauen geschlossen, 125 zwischen Männern. Der Aufwärtstrend hält schon seit Jahren an. Die Zahl der aufgelösten Homo-Ehen war in den letzten Jahren weitgehend stabil und pendelte zwischen 28 (2012) und 33 im vergangenen Jahr. „Die Statistik macht deutlich, wie bedeutend die Sichtbarkeit nicht heterosexueller Beziehungen ist. Je größer ihre gesellschaftliche Selbstverständlichkeit ist, desto mehr Menschen trauen sich auch“, kommentierte Buddeberg die Zahlen. (dpa) 11 Millionäre MITTELSACHSEN 12 Millionäre NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| OSTERZGEBIRGE 6 Millionäre A4 bei Pulsnitz wird für vier Millionen Euro saniert CHEMNITZ ZWICKAU 8 Millionäre Pulsnitz. Die Autobahn 4 zwischen Pulsnitz und Ottendorf-Okrilla wird in Fahrtrichtung Dresden für rund vier Millionen Euro saniert. Die Arbeiten beginnen am 25. April, wie das Landesamt für Straßenbau und Verkehr mitteilte. Vorübergehend komme es zu Verkehrsbehinderungen. Ende Mai wird die Anschlussstelle Pulsnitz gesperrt. Voraussichtlich bis Mitte Juli sollen die Arbeiten beendet sein. (dpa) 9 Millionäre ERZGEBIRGSKREIS 10 Millionäre VOGTLANDKREIS 7 Millionäre Lutz Bachmann spricht wieder von Pegida-Partei Die Zahlen: Auf die Nummer 13 sollten Tipper besser verzichten Dabei sollte es gar nicht so schwer sein, die richtigen Zahlen anzukreuzen. Laut Sachsenlotto werden die Kugeln mit den Ziffern 6, 26, 32, 33, 38 und 49 vergleichsweise am häufigsten gezogen. Unterdurchschnittlich häufig kommen die 8, 21, 45 und 28. Am seltensten wird allerdings die 13 gezogen. An der Sache mit der Unglückszahl ist anscheinend etwas dran. Alle Gewinne ab 1 000 Euro wertet Sachsenlotto als Großgewinne. Den Gewinnern bleibt 13 Wochen Zeit, um sie abzuholen. In den letzten 18 Jahren gab es erst einen Großgewinn, der nicht den Besitzer wechselte. Ein Spieler aus dem Erzgebirge, der 125 000 D-Mark beim Tele-Bingo gewonnen hatte, holte das Geld nicht ab. Auch nach einem Gewinner aus einem Dorf bei Görlitz musste lange gesucht werden. Erst nach Tagen kam der Glückspilz in die Lotto-Filiale, um sein Los vorzuzeigen. Auf die Frage, warum er sich erst so spät meldet, hatte der Gewinner eine simple SZ-Grafik: Romy Thiel Quelle: sachsenlotto Antwort parat: Er habe nicht die Zeit gehabt, früher vorbeizukommen. Der Trend: Seit 2012 ist die Spiellust der Sachsen steigend Es muss allerdings nicht immer der große Sofort-Gewinn sein. Ein Dresdner darf sich seit zwei Jahren über eine monatliche Rente von 7 500 Euro freuen. Im Gewinnergespräch erzählte der damals 31-Jährige, dass er seinen Eltern schon immer gesagt habe, dass er mit 30 aufhört zu arbeiten. Einziger Wermutstropfen: Ab dem 100. Lebensjahr wird die gewonnene Rente gestrichen. Das dürfte allerdings zu verschmerzen sein. Seit 2012 wächst die Spiellust der Sachsen von Jahr zu Jahr. Allein 2015 wurden fast 56 Millionen Spielaufträge und Lose gespielt. Zwar geben immer mehr Sachsen ihren Tipp auf der Internet-Plattform von Verdächtiger bestreitet Mord vor 30 Jahren Zwickau/Gera. Der im Mordfall Heike Wunderlich nach fast 30 Jahren verhaftete Verdächtige will nichts mit der Tat zu tun haben. Der Mann bestreitet die Vorwürfe, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Zwickau, Ines Leonhardt, am Montag sagte. Der 60-Jährige war in der vergangenen Woche festgenommen worden, nachdem Ermittler mit einer bislang nicht bekannten DNA-Spur einen Treffer in der DNA-Datei gelandet hatten. Der Verdächtige aus Gera steht unter Mordverdacht und befindet sich im Haftkrankenhaus Leipzig - wegen gesundheitlicher Probleme. Zu den Gründen gab Leonhardt keine Auskunft. Der Mann ist mehrfach vorbestraft. „Er war we- gen gefährlicher Körperverletzung in der DNA-Datei.“ Die damals 18-jährige Heike Wunderlich war im April 1987 in einem Wald bei Plauen vergewaltigt und erdrosselt worden, als sie spätabends mit ihrem Moped nach Hause fahren wollte. Ihre Leiche und das Zweirad waren am Tag darauf gefunden worden, Personalausweis, Schlüsselbund mit silberfarbener Schmuckkette sowie ein schwarzer Ledergürtel fehlten. Die Ermittlungen führten ins Leere, nach zwei Jahren war die Akte geschlossen worden. Die Polizei hatte sich seitdem immer wieder mit dem Fall beschäftigt und auch per Gentest nach dem Mörder gefahndet. (dpa) Sachsenlotto ab, die meisten gehen jedoch nach wie vor in eine Annahmestelle. Schließlich könnte es Unglück bringen, wenn man seinen Schein nicht wie in den letzten zehn Jahren bei Frau Müller abgibt. Der Nutznießer: Ein Teil der Millionen geht an den Freistaat Von der steigenden Spiellust der Sachsen profitiert auch die Staatskasse. Rund 122 Millionen Euro Reinerträge und Steuern hat die Lotto-Gesellschaft vergangenes Jahr an den Freistaat abgeführt. Das Geld wird gemeinnützig eingesetzt und kommt unter anderem Sport, Kultur, Suchtprävention, Umwelt, Jugend und Wohlfahrtspflege zugute. Zwischen 1993 und 2015 hat Sachsenlotto etwa 1,4 Milliarden Euro an den Freistaat abgegeben. Obwohl die Gesellschaft gern damit werben würde, darf sie das nicht, denn die Werbung für Glücksspiel ist laut Europäischem Recht verboten. Darüber hinaus bekommt Sachsenlotto zunehmend Konkurrenz durch private Anbieter. Dabei lassen sich zwei Formen von Lottovermittlern unterscheiden. Die einen verkaufen Spielscheine, die dann zum Beispiel bei der sächsischen Lotto-Gesellschaft abgegeben werden. Dafür haben sie sich die notwendigen Genehmigungen im jeweiligen Bundesland eingeholt. Die anderen vermitteln dagegen Wetten auf die Ergebnisse staatlicher Lotterien. Laut Sachsenlotto gehört dazu die Lottoland Ltd. aus Gibraltar. Sie würde nicht über die notwendigen Genehmigungen verfügen, um Lotterien wie beispielsweise Lotto 6aus49 in Deutschland online zu vermarkten. Es sei jedoch sehr schwer, der Verantwortlichen habhaft zu werden. Bei Wolfsriss gibt’s ohne Zaun kein Geld Wer in Sachsen Schafe, Ziegen oder Gatterwild hält, für den gelten seit Februar verschärfte Bedingungen. Werden die Tiere von Wölfen gerissen, gibt es nur noch Entschädigung bei ausreichendem Schutz. Darauf weißt das Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz hin. Nutztierhalter in ganz Sachsen müssen mindestens 90 Zentimeter hohe, stromführende Elektrozäune aufstellen oder sie nutzen 120 Zentimeter hohe, feste Koppeln aus Maschendraht, Knotengeflecht oder ähnlichem Material. Die Wölfe dürfen nicht darunter hindurchkriechen können. Ein Schaden muss innerhalb von 24 Stunden an das zuständige Landratsamt gemel- det werden. Sachsen fördert die Herdenschutzmaßnahmen allerdings zu 80 Prozent. 2016 wurden im Freistaat, laut Kontaktbüro, bislang 78 Nutztiere durch Wölfe getötet oder verjagt, sodass sie als vermisst gelten; im Raum Schwepnitz im Landkreis Bautzen waren bei einem Angriff 70 Schafe und Ziegen betroffen. Die Tiere waren ausreichend geschützt; der Züchter setzt nun zusätzlich Flatterband ein. (ihg) Informationen zum Thema gibt es im Internet unter www.smul.sachsen.de; Ansprechpartner für Herdenschutz ist André Klingenberger: G 0172 3757602, mail [email protected] Der Verschenker Rudi Hörnig aus Niesky bastelt auch mit 93 Jahren noch gern in seiner Werkstatt. Die Ergebnisse hängt er an den Gartenzaun. Zum Mitnehmen. Von Jens Trenkler Zum alten Eisen zählt sich Rudi Hörnig noch lange nicht. Mit seinen 93 Jahren hält er sich fast täglich in seinem Keller in Niesky fit. Dort werkelt er für sein Leben gern, erschafft einmalige Basteleien – und verschenkt sie dann am liebsten. Nicht etwa an Familie, Freunde oder Nachbarn. Sondern einfach so an Passanten. Heute hängt Hörnig zum Beispiel ein Vogelhaus draußen am Zaun. Ein kleines Pappschild hängt daneben und lädt ein, das Häuschen einfach mitzunehmen. Ungewöhnlich, aber liebenswert. Die Bastelarbeit ist für den rüstigen Rentner ein sinnvoller Ausgleich zu dem sonst „eher langweiligen Rentnerdasein“, wie er Rudi Hörnig hängt sein 27. selbst gebautes Vogelhaus an seinen Gartenzaun in Niesky. Wer es will und schätzt, kann es kostenlos mitnehmen. Foto: Jens Trenkler mit einem Schmunzeln erklärt. Auch wenn seine Lebenspartnerin hin und wieder die Frage stellt, ob Rudi schon wieder unbedingt in den Keller muss, lässt sich der gelernte Landwirt nicht von der unterschwelligen Kritik an seinem VerschenkerDasein beirren und schneidet, klebt und la- ckiert fleißig weiter. Und nett ist er auch noch: „Es ist gut, dass sie ihre Fototechnik mitgebracht haben – da können wir gleich bildlich festhalten, wie ich das 27. Häuschen an den Zaun hänge“, sagt er zum Fotografen. Schenken macht halt glücklich, findet der Bastler. Gebastelt hat Rudi Hörnig bereits seit seiner Kindheit. „Damals habe ich mit Laubsägearbeiten begonnen und Pferde und Soldaten hergestellt.“ Später im Krieg habe er sich auf Schachspiele spezialisiert und jede Figur eigenhändig geschnitzt. Dann sind die diversen Fachwerkhäuser für eine Gartenbahn an der Reihe gewesen. Ausstellungen in der Region und auch in Polen sind die Folge. Aber der Spaß steht für ihn immer im Vordergrund. Und das Gefühl, mit der Bastelei auch mal Danke sagen zu können. Zu Ostern werden die Pflegeschwestern, die das Rentnerpaar umsorgen, wieder eine Einzelstück bekommen. Das größte Problem für Rudi Hörnig ist, dass in den vergangenen 20 Jahren vor allem die Materialbesorgung schwieriger geworden ist. Früher gab es mehr Betriebe, bei denen mehr Holz- und Farbreste angefallen sind, die Bastler weiterverarbeitet haben. Heute freut sich Rudi Hörnig über jedes Stück Holz, das er umsonst bekommt. Bislang hat sich übrigens nur ein Passant für sein Geschenk bedankt. Dresden. Pegida-Chef Lutz Bachmann hat von einer „bevorstehenden Gründung“ einer eigenen Partei gesprochen. Dies sei unerlässlich, um vereint mit der AfD, der Identitären Bewegung und andern Kräften ein starkes Wählerbündnis zu schaffen. Er betonte, auch eine Pegida-Partei werde diese patriotische Bewegung nicht spalten. Nach Angaben von „Durchgezählt“ waren am Montagabend bis zu 3 000 Pegida-Anhänger in Dresden auf der Straße. Auf der Seite der Gegendemonstranten versammelten sich bis zu 250 Anhänger. Die Demos blieben friedlich. (SZ/lex/jv) ANZEIGE FAMILIENNACHWUCHS. Sie haben die SZ abonniert? Für nur 3€ extra im Monat liest die Familie online mit. Rund um die Uhr. Weltweit. SZ-Digital – jetzt bestellen: www.abo-sz.de/digitaldazu Autobahn wegen Bombe tagelang gesperrt Forst. Beim Verlegen einer Gasleitung unter der A 15 nahe der sächsisch-brandenburgischen Grenze ist ein Tunnelbohrer am Freitag auf eine Weltkriegsbombe gestoßen. Seitdem ist die Autobahn bei Forst in beiden Richtungen dicht. Die Entschärfung dauert länger als geplant. Nun müsse zunächst die Fahrbahn von einer Spezialfirma aufgefräst und die Bombe freigelegt werden, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Erst danach könne der Kampfmittelräumdienst entscheiden, ob die Bombe abtransportiert werden kann oder am Fundort gesprengt werden muss. Am Wochenende waren zwei Versuche fehlgeschlagen, den Blindgänger unterirdisch zu sprengen. Auch mit einem Bergungsgerät ist er nicht erreichbar. „Die Autobahn bleibt auf jeden Fall mindestens bis zum Mittwoch gesperrt“, berichtete der Sprecher. Falls die Bombe gesprengt werden muss, könnte die Sperrung wegen der dann notwendigen Reparaturen an der Autobahn noch deutlich länger andauern. (dpa) LAUSITZER LEBEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| D I E N S TA G 12. APRIL 2016 |||||||||||||||||||||7 KULTUR & GESELLSCHAFT SÄCHSISCHE ZEITUNG RAMPENFIEBER ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Doppelte Regiespiele als Liebe ohne Zufall Andreas Herrmann über die aktuelle Theaterwoche D Foto: dpa/Andrea Warnecke Das 24-Stunden-Reisebüro und die Oberlausitz Junge Leute tragen das Internet ständig bei sich. Darauf müssen sich Touristiker einstellen – bei Strafe ihres Untergangs. Von Tilo Berger D ie Buchungsanfrage an ein Hotel im Zittauer Gebirge wurde Mitte März abgeschickt, per E-Mail. Bis zur Antwort vergingen etwas mehr als zwei Wochen: Zur gewünschten Zeit ist das Hotel leider ausgebucht. Selbst wenn noch ein Zimmer frei gewesen wäre, kam die Antwortmail viel zu spät. Denn inzwischen sind die Reisewilligen ausgebucht. Sie fahren nun in den Spreewald. Ein dortiges Ferienhotel hat die Anfrage binnen einer Stunde beantwortet. Roland Gaßner kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn er solche Sachen hört. Gaßner ist Tourismus-Experte bei der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg. Sein Rat ist deutschlandweit gefragt, wie jüngst beim Oberlausitzer Tourismustag der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden. Und dort sagt Gaßner den anwesenden Betreibern von Hotels, Pensionen und Freizeiteinrichtungen klipp und klar: Wer das digitale Zeitalter verschläft, hat früher oder später keine Gäste mehr – er wird schlichtweg nicht wahrgenommen. „Wir müssen da mit, ob wir wollen oder nicht“, redet Gaßner den Oberlausitzern ins Gewissen. Um zu verdeutlichen, wie er das meint, zeigt der Konsumforscher einen kleinen Trickfilm. In dem ist erst eine 50-jährige Frau bei der Urlaubsbuchung zu beobachten. Sie blättert in Katalogen, schaut auch auf Internetseiten, aber zum Buchen greift sie dann doch – wie gewohnt – zum Telefon. Der zweite Teil des Trickfilms zeigt einen 20-jährigen Radfahrer. Als es zu regnen beginnt, zückt der junge Mann sein Smartphone. Über eine App bucht er kurzerhand eine Unterkunft, und über eine andere App lässt er sich den schnellsten Weg dorthin zeigen. „Die jungen Leute von heute haben das Internet ständig bei sich“, erklärt Gaßner. Das heißt aber auch: Sie nehmen bei der Suche nach Informationen keine Rücksicht auf irgendwelche Öffnungszeiten. Sie warten nicht, bis am nächsten Tag die TouristInfo in der angesteuerten Stadt öffnet, sondern wollen sofort erfahren, wie es dort ist und was sie da unternehmen können. Die Oberlausitzer haben es bisher mit dem mobilen Internet nicht so eilig, hat sich der Marktforscher vor seiner Reise in die Region sagen lassen. Das weiß offenbar nicht nur er, verrät ein Blick auf das Buchungsverhalten der Deutschen. Wer 2015 einen Aufenthalt in der Oberlausitz buchen wollte, tat dies in 45 von 100 Fällen per Telefon oder E-Mail. Nur 21 Prozent der Buchungen wurden direkt online abgeschlossen. Online buchen lässt sich eben nur, was auch im Internet buchbar ist. Mit diesen 21 Prozent lag das Reiseziel Oberlausitz fernab des deutschlandweiten Durchschnitts. Der sah so aus: 36 Prozent aller Aufenthalte wurden noch per Telefon oder E-Mail getätigt, aber schon 32 von 100 Buchungen erfolgten sofort im Internet. Noch bleibt ein kleines Zeitfenster Etwa 55 Millionen Deutsche verfügen laut GfK heute über Internet. Davon haben sich allein im Januar dieses Jahres mehr als 45 Millionen im weltweiten Netz zum Thema Reisen informiert. Mehr Interesse fanden nur der Unterhaltungsbereich (knapp 48 Millionen Nutzer) und alle Plattformen, die sich mit dem Internet selbst beschäftigen (fast 47 Millionen Nutzer). Nun ist der Januar ein Monat, in dem traditionell sehr viele Deutsche ihre Urlaubspläne für das neue Jahr festzurren. Aber auch wenn in anderen Monaten vielleicht „nur“ 40 oder 30 Millionen Menschen im Internet nach Reise-Informationen suchen, ist das ein gigantischer Markt. Für Tourismus-Forscher Roland Gaßner steht deshalb fest: „Wer nicht online ist, existiert für den Gast praktisch nicht mehr.“ Einschränkend sagt er: „für den jüngeren Gast“. Aber auch immer mehr 50oder 70-Jährige nutzen heute das Internet, und speziell die mobilen Anwendungen für das Smartphone werden immer einfacher und bedienerfreundlicher. Auch in sozialen Netzwerken, den Social Media, registrieren sich immer mehr Ältere. Gleichzeitig wird die erste Generation, die im digitalen Zeitalter aufgewachsen ist, jetzt erwachsen. Von ihnen blättert niemand mehr in einem Katalog oder Gästeführer. Das heißt für Hoteliers, Gastronomen und überhaupt alle, die in und mit der Touristikbranche zu tun haben und noch nicht online sind: Es bleibt nur noch ein kleines Zeitfenster für den Weg ins Internet. Und zwar ins mobile Internet, das in Gestalt eines Smartphones in jede Jackentasche passt. „Nicht zu viel Text auf die Internetseite stellen“, rät Roland Gaßner, „damit beschäftigt sich niemand mehr. Am besten gleich auf der Startseite Möglichkeiten zum Buchen und Bestellen platzieren! Und natürlich einen Button zu Ihren Auftritten in Netzwerken wie Facebook oder Youtube.“ In Skandinavien und Südtirol sei das schon längst üblich. „Die sind uns da um einiges voraus.“ Die Chance, direkt einen Urlaub in der Region zu buchen, vermisst der GfK-Experte auch auf der Internetseite der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH (MGO). Deren Geschäftsführer Olaf Franke schreibt sich die Kritik auf. Er weiß, was zu tun ist. „Sprechen Sie die Sprache der Leute, die Sie im Internet erreichen wollen“, empfiehlt Anne-Kathrin Liebthal, MarketingBeraterin aus Dresden. Und wichtig sei Aktualität. Wer heute in seinem Veranstaltungskalender noch die letzte Silvesterfeier aufführe, stoße die Leser nur ab. „So etwas geht gar nicht“, findet auch Jörg Funda, der Geschäftsführer der Erlebniswelt Krauschwitz. Auf der Internetseite des Badeparadieses erfahren die Nutzer zum Beispiel die tagaktuellen Öffnungszeiten und können Gutscheine ordern. Neuigkeiten schreiben die Krauschwitzer nicht nur auf ihre Internetseite, sondern auch auf Facebook und in andere soziale Netzwerke. Allein auf Facebook bekam die Mitteilung, dass neue Liegen aufgestellt wurden, mehr als 1 800 Klicks. Das heißt, mehr als 1 800-mal Aufmerksamkeit und vielleicht den einen oder anderen Besucher für Bad, Sauna, Wellness und Sole. Auf Anregungen oder Kritiken auf Facebook antwortet Jörg Funda oder jemand aus seinem Team persönlich. Und zwar nicht, wer vielleicht gerade Zeit hat. In der Erlebniswelt gibt es einen Social-MediaPlan, der festlegt, wer wann für die Aktualisierungen im Internet und für den Kontakt auf Facebook zuständig ist. „Für uns ist das Internet kein neues Medium mehr, sondern tägliche Selbstverständlichkeit.“ Konsumforscher Gaßner sagt das so: „Das Internet ist heute so selbstverständlich wie die Tatsache, dass jedes Auto ein Lenkrad hat.“ Neues Berufsfeld tut sich auf Was die oder der Online-Beauftragte in der Erlebniswelt Krauschwitz tut, ließe sich vielleicht als Social-Media-Manager bezeichnen. Aber so ein Berufsbild gibt es (noch) nicht. Maik Hosang ist überzeugt, dass es so einen Beruf in Zukunft geben muss und wird. Der Philosoph aus Pommritz bei Bautzen hat an der Hochschule Zittau/Görlitz eine Vertretungsprofessur für Kulturphilosophie, Kunstwissenschaften sowie kulturellen und sozialen Wandel inne. Den richtigen Platz für so ein Studium zum Social-Media-Manager sieht Hosang an der Fakultät Management- und Kulturwissenschaften, für die er arbeitet. Doch im ersten Anlauf blitzte der Zukunftsdenker mit seiner Idee für einen neuen Studiengang bei älteren Professoren ab. „Aber ich bleibe dran“, versichert Hosang. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Urlaubsangebote auf dem Smartphone vergleichen und gleich die Erholung buchen – das ist für immer mehr Menschen selbstverständlich. Dem müssen sich auch Hoteliers und Pensionsbetreiber in der Oberlausitz stellen. as seltsame „Spiel von Liebe und Zufall“, hier oft unterschwelliges Thema, treibt ab Freitag in Bautzen sein Unwesen und führt zu einem Doppelvergleich mit Zittau. Denn im dortigen Klosterhof lief das Verwirrstück von Marivaux vor knapp zwei Jahren in prägnanter Regie von Stefan Wolfram. Nun inszeniert es Hannes Hametner in Bautzen, nachdem dieser jüngst in Zittau die Uraufführung von „Der obdachlose Mond“ anbot. Wolfram-Fans können hingegen am Sonnabend in Bautzen dessen „Nervensäge“ sehen, während er in Zittau schon fleißig für „Alois Nebel“ probt. Im Cottbuser Staatstheater wartet am Sonnabend ganz große Oper, denn Verdis Musik trifft per „Don Carlo“ auf Schillers Drama. Die Geschichte ist bekannt: Der Papa schnappt aus politischen Gründen dem Sohn die Geliebte weg, doch deren Stiefmutterdasein schützt vor einer Hofaffäre nicht. So ein spanisches Königsschloss hat genug Wände, leider mit Ohren. Regie und Pult gehören den beiden Generälen: Intendant Martin Schüler inszeniert, während Evan Christ dirigiert, beide bieten die fünfaktige Pariser Urfassung in Italienisch und wagen eine eigene Spielfassung. Am Freitagabend pilgert die sorbische Community mehr oder minder kollektiv gen Ostberlin: In der russischen Botschaft wird die „Stalingradsinfonie“ unter Leitung von Dieter Kempe mit dem Orchester des Sorbischen National-Ensembles uraufgeführt. Das viersätzige Werk beschreibt von „Morgengrauen“ bis „Untergang“ jene Kriegswende, die Europa bis heute prägt und der sicher die gesamte Politprominenz beiwohnt. Alle, die wie der Autor ihre Vorfahren, also Väter, Opas oder Uropas dort verloren, werden in Gedanken dabei sein. Und noch mehr hoffen, dass die Zuwendung aus Steuergeldern von Bund und Land via Sorbische Stiftung dazu führt, das gewaltige Friedenswerk von Zeitzeuge Heinz Roy, geboren 1927 in Zimpel, dessen Aufführung durch die Mitwirkung der Philharmonie Jelenia Góra Sinn erfährt, bald hier in einem würdigen Rahmen zu erleben. Höhepunkte der Woche DONNERSTAG p Theater Zittau: Krabat (Märchen für Leute ab 12), 19.30 Uhr. FREITAG p Theater Bautzen: Das Spiel von Liebe und Zufall (Premiere), 19.30 Uhr. p Theater Görlitz: L’elisir d’amore – Der Liebestrank, 19.30 Uhr. p Theater Zittau: Das perfekte DesasterDinner, 19.30 Uhr. SONNABEND p Theater Bautzen: Die Nervensäge, 19.30 Uhr. p Staatstheater Cottbus: Don Carlo (Opernpremiere), 19.30 Uhr. p Theater Görlitz: Die kleine Meerjungfrau (Tanzmärchen für Leute ab 6), 19.30 Uhr. p Neue Bühne Senftenberg: Nellie Goodbye, 19.30 Uhr (Studiobühne). (Kurzfristige Änderungen möglich!) mail [email protected] Die Jugend traut sich Samba und neugierige Fragen Hoyerswerdas 51. Musifesttage wollen junges Publikum locken und Traditionen aufpeppen. Von Irmela Hennig D ie trauen sich was, die jungen Leute. Nach einem Konzert bleiben sie einfach ein bisschen länger und plaudern mit den Künstlern. Carmen Hoffmann, langjährige Organisatorin der Musikfesttage Hoyerswerda findet das gut. Genauso wie das ältere Publikum. Die würden das nämlich nicht wagen, stellen sich dann aber lauschend dazu. Und so geben junge Zuhörer den Musikfesttagen inzwischen ihr eigenes Gepräge. Und sie kommen zunehmend zu den Konzerten. Die Fünf-Euro-Tickets für Schüler, Studenten und Azubis gingen letztes Jahr 57-mal weg. Im Vergleich zu den Jahren davor, wo es nur so um die 20 waren, sei das ein echter Zuwachs. „Aber da ist natürlich noch Luft nach oben“, sagt Carmen Hoff- mann auch mit Blick auf die kommenden Musikfesttage. Die beginnen am 17. April und enden am 8. Mai. Um Publikum will die Lausitzhalle Hoyerswerda als Veranstalter wie schon 2015 verstärkt in sozialen Netzwerken im Internet werben. Das scheine zu funktionieren, sagte LausitzhallenChef Dirk Rolka gestern bei der Vorstellung des Programms für die 51. Ausgabe des Festivals. Das wird am Sonntag in der Lausitzhalle mit einem Philharmonischen Konzert der Neuen Lausitzer Philharmonie eröffnet. „West Side Story“ heißt es. Zu hören sind neben Tänzen aus Leonard Bernsteins berühmtem Musical weitere Werke. Und auch da kommt die Jugend zum Zuge. Violinistin Helene Vogel, 1. Preisträgerin des Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“, wird auftreten und ein Stück von Charles Auguste de Bériot spielen. Elf Veranstaltungen bieten die Musikfesttage. Rund 2 700 Karten gibt es dafür insgesamt. Etwa zwei Drittel sind schon weg. Gut ist der Zuspruch für Klarinettist Giora Feidmann und Organist Matthias Ei- Das Trio Milon aus Dresden spielt bei den Musikfesttagen Hoyerswerda Tango, Salsa, Samba und Bossa Nova. Foto: PR/David Pinzer senberg in der Johanneskirche. Quasi ausverkauft ist ein Klavierabend mit dem in Belgien lebenden Pianisten Louis Schwizgebel. Er wird am 28. April im Kleinen Festsaal des Schlosses zu erleben sein. Auch für das Konzert unter dem Motto „Das besondere Instrument – Gläsernes“ ist die Nachfrage riesig. Martin Hilmer stellt Gläserspiel, Glasharfe, Verrophon und Glashar- monika vor. Das Interesse an diesem Auftritt ist so groß, dass die Veranstaltung vom Kaminzimmer im Schloss in den größeren Festsaal umgezogen ist. Richtig viel Zuspruch gibt es zudem für Tango, Salsa, Samba und Bossa Nova. Das kommt am 6. Mai vom Dresdner Trio Milon. Unter der Überschrift „Lateinamerikanische Leidenschaft“ gibt es eine Mischung aus Klassik, afro-kubanischen Rhythmen und Jazz, bei der sich Carmen Hoffmann nicht so sicher war, wie das angenommen wird. Nicht alles war und ist nämlich ein Selbstläufer bei den Musikfesttagen, zu denen vergangenes Jahr rund 2 400 Besucher kamen. Lange war es schwierig, Publikum für das traditionelle Konzert mit sorbischen Kompositionen zu gewinnen. Im vergangenen Jahr wurde das erstmals umgestaltet zu einem Programm aus erzählten sorbischen Sagen und Musik – das hat funktioniert und wird fortgesetzt. Mehr Zulauf wünscht sich Carmen Hoffmann für die Auftritte der Musikschüler, die bislang immer ein eigenes Konzert gestaltet haben. Dazu kamen aber meist nur Angehörige. Dieses Mal gibt es stattdessen das Preisträgerkonzert des sächsischen Landeswettbewerbes von „Jugend musiziert“. Über einen neuen Weg für die Musikschüler denken die Veranstalter noch nach. Karten für die Musikfesttage Hoyerswerda gibt es unter anderem in den Treffpunkten der Sächsischen Zeitung und unter G 03571 904105; Programm: www.lausitzhalle.de SÄCHSISCHE ZEITUNG FEUILLETON Flucht und Moral Perspektiven Gesinnung oder Verantwortung – woran soll sich die Politik beim Umgang mit der Flüchtlingskrise orientieren? Von Konrad Ott M oralische Kontroversen können politische Gemeinwesen stärken, aber auch spalten. Deutschland war in der Nachkriegszeit hinsichtlich der moralischen Grundlagen des bürgerschaftlichen Zusammenlebens erfolgreich. Dies betrifft die Prinzipien und die zentralen Projekte. Die Verfassung des Grundgesetzes, die staatliche Einheit und der Aufbau Ost, die Integration der Europäischen Union, der Ausstieg aus der Atomkraft, die Energiewende und die Sicherung des Wohlfahrtsstaates sind, im Großen betrachtet, Erfolgsgeschichten. Auch das Management der diversen Krisen sollte man nicht schlechtreden. Unsere Politik war erfolgsverwöhnt und krisenerprobt. Verständlich, dass sich angesichts des Zustroms von Flüchtlingen und Migranten ehrenwerte moralische, darunter auch christliche Motive mit realpolitischer Zuversicht zu dem berühmten Dreiwortsatz „Wir schaffen das!“ verbanden. Die Hilfspflichten, Flüchtlingen Zuflucht gewähren zu sollen, und das Recht auf Asyl für politisch Verfolgte wurden in der sogenannten Willkommenskultur zu politischen Triebkräften. Das Lob, mit dem die deutsche Politik von Repräsentanten des Systems der Vereinten Nationen bedacht wurde, konnte als Indiz dafür genommen werden, dass die Aufnahme der Flüchtlinge und Migranten eine weitere Erfolgsgeschichte werden könnte, aus der die deutsche Konsensdemokratie gestärkt hervorgehen könnte. Wir sind nicht nur materiell „stark“, sondern auch „einig“. E s gibt indes politische Probleme, denen eine Kraft der Entzweiung innewohnt. An solch „antagonistischen“ Problemen können sich Gemeinwesen bitter zerstreiten. Das Flüchtlingsproblem scheint zu diesem Typus zu gehören. An welcher Ethik sollte sich der Umgang damit ausrichten: an Gesinnungsethik oder an Verantwortungsethik? Ich möchte diese von Max Weber stammende Unterscheidung aufgreifen. Die Logik der Gesinnungsethik geht von D I E N S TA G 12. APRIL 2016 punkt die Forderung steht, staatliche Grenzen zu öffnen, wie dies der kanadische Ethiker Josef Carens fordert. Damit aber begibt sich die Gesinnungsethik in einen Gegensatz zu den Kräften, die Zuwanderung begrenzen, steuern und kontrollieren wollen. Diese Kräfte lassen sich als „verantwortungsethisch“ bezeichnen. Die Verantwortungsethik behält die Unterscheidung zwischen Flucht und Migration bei. Sie fasst Fluchtgründe eng und rechnet damit, dass Migranten sich uns gegenüber als Flüchtlinge präsentieren werden. Verantwortungsethik sieht die Willkommenskultur als eine Wirkursache für Zuwanderung. Sie hält es nicht für moralisch anrüchig, Migrationsgeschehen als Investitionsstrategien zu modellieren, wie dies der Migrationsforscher Paul Collier in seinem Buch „Exodus“ tut. Verantwortungsethik hält es für zulässig, Anreize und Abreize zu setzen, etwa beim Asylbewerberleistungsgesetz. Dass es bei der Steuerung von Flucht und Migration auch zum Einsatz von Rechtszwang kommen kann, zu „Abschiebungen“, gilt nicht per se als ein moralischer Skandal. Allerdings begibt sich die Verantwortungsethik ebenfalls auf eine Bahn, an deren Ende die Forderung stehen könnte, eine „Festung Europa“ zu errichten, deren Zugänge von „uns“ kontrolliert werden. Diese Forderung steht der Forderung nach weitgehender Grenzöffnung diametral entgegen. D Flüchtling hinter Gittern: Der Zustrom nimmt ab, die Konfliktherde mehren sich.Foto: dpa Zuflucht gewähren sollten wir letztlich allen Menschen in echter Not. Menschenrechten und universellen Hilfspflichten aus. Das Menschenrecht auf Asyl bei politischer Verfolgung wird als zu eng befunden, da es nicht alle echten Fluchtgründe erfasst wie etwa Flucht vor Krieg, Bürgerkrieg, Terrorismus, Stigmatisierung sexueller Orientierung, extremer Armut, Klimawandel und vieles mehr. Zuflucht gewähren sollten wir letztlich allen Menschen in echter Not, sofern uns dies nicht überfordert. Die Unterscheidung zwischen Flucht und Migration wird häufig abgelehnt. Eigentlich sollte jede, die aufgenommen wurde, ein moralisches Anrecht auf eine Bleibeperspektive haben, die durch Integrationspolitik zu fördern sei. Damit begibt sich die Gesinnungsethik auf eine Bahn, an deren Ende kosmopolitische Ideale von globaler Freizügigkeit aller Menschen stehen. Mein Essay zeichnet Stationen auf dieser Bahn nach, an deren End- ie Grundpositionen erweisen sich als antagonistisch, und so lässt sich ein Dilemma konstatieren: Die Gesinnungsethik lässt sich politisch nicht durchhalten, wohingegen sich die Verantwortungsethik moralisch nicht durchhalten lässt. Nun möchte Realpolitik mittlere Linien finden, die mit den „Grundwerten“ vereinbar sein und die Zuwanderung deutlich verringern sollen. Hierzu hat die Bundeskanzlerin alle ihr zur Verfügung stehenden politischen Mittel aufgeboten. Der gesinnungsethische Galopp des Jahres 2015 soll gleichsam in die verantwortungsethische Dressur des Jahres 2016 überführt werden. Hierfür bittet sie die Bürgerschaft um Geduld. Dieser Versuch ist aller moralischen und politischen Ehren wert, aber Zweifel an den Erfolgsaussichten sind zulässig. Der erste Plan war eine europäische Lösung. Hier musste man mit ansehen, wie viele EU-Staaten sich ihr verweigerten. Der EU-Türkei-Plan ist bereits „Plan B“. Die Türkei allerdings hat sich zu einem zunehmend autoritären Präsidialsystem entwickelt, das in bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen mit der kurdischen Minderheit verwickelt ist. Aus der Migrationsforschung ist bekannt, dass sogenannte Durchgangsländer durchaus bereit sind, Migranten und Flüchtlinge aus anderen Ländern abzufangen, wenn sie von den Zielländern größere Mobilitätschancen für ihre eigenen Bürger erhalten. Insofern sind die Forderungen der Türkei (Visafreiheit, Perspektiven einer EU-Vollmitgliedschaft) nicht überraschend. Im Augenblick haben die EU und Deutschland eine Atempause, weil Mazedonien seine Außengrenze sichert. Erleichterung über Rückgang der Flüchtlingszahlen mischt sich mit Entrüstung angesichts der Bilder aus Idomeni. I nnenpolitisch hat die Flüchtlingspolitik zu Verwerfungen geführt, die von einigen als „tektonisch“ bezeichnet werden. Die Politik der Regierung wird von den Parteien der bürgerlichen Mitte verteidigt und von den Kirchen unterstützt. Der Weg der Union in die Mitte hat allerdings einen Bereich geräumt, der jetzt von der AfD besetzt werden kann. Das Dogma der Union, „rechts(außen)“ keine Parteien parlamentarisch aufkommen zu lassen, ist womöglich zuschanden geworden. Ironischerweise würde sich Deutschland hierdurch „europäisieren“, da ähnliche Parteien mittlerweile in vielen EU-Staaten reüssieren konnten. Die Auseinandersetzung mit der AfD wird, ebenso wie die Integration der Flüchtlinge und Migranten, einen langen Atem erfordern. Die Konfliktherde werden nicht weniger. So kann man zur Ansicht neigen, dass eine professionell versierte, in vielen Krisen erfolgreiche Kanzlerin das Flüchtlingsproblem zunächst aus einer moralischen Perspektive wahrnahm. Darauf bezöge sich der Satz aus dem Spätsommer 2015: „Dann ist das nicht mehr mein Land.“ Diese Perspektive könnte ihre politischen blinden Flecken gehabt haben: Ausmaß, Konflikt-Trächtigkeit und Schwierigkeitsgrad des Problems wurden unterschätzt. Vielleicht brauchten wir das Jahr 2015 als eine Lektion, um dieses antagonistische Problem zu begreifen. Es wird darauf ankommen, möglichst einvernehmliche Schlüsse aus dieser Lektion zu ziehen. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 8 |||||||||||||||||||||||||||||||| Unser Autor p Konrad Ott (56) ist Philosoph und Ethiker. Er lehrt und forscht an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. p Unser Text ist die Kurzform seines Essays „Flucht und Moral“, erschienen im Reclam-Verlag (94 S., 6 Euro) p Unter dem Titel Perspektiven veröffentlicht die SZ kontroverse Texte, die zur Diskussion anregen sollen. Herr Guillotin als Wendehals JETZT VIP-TICKETS SICHERN! 58 oder _ 0351-4864-18 iengruppe.de vip-ticket@ddv-med ickets sz-link.de/VIP-T Der Schriftsteller Günter Kunert brilliert mit kurzen Erzählungen, in denen der Hävelmann und Odysseus herumgeistern. Von Michael Wüstefeld I n einer seiner Geschichten heißt es:„Man lebt sein Leben ab, als hätte man noch eins im Vorrat.“ Das kann von Günter Kunert, der im März 87 Jahre geworden ist, nicht behauptet werden. Er hat sein Leben nicht einfach so abgelebt, sondern sich mit einem umfangreichen Werk in die Annalen deutscher Literatur eingeschrieben. Von Johannes R. Becher entdeckt und von Bertolt Brecht gefördert, erschienen von Kunert 1948 erste Gedichte und Geschichten in der Zeitschrift Ulenspiegel. 1950 folgte sein Buchdebüt im Aufbau-Verlag, der Gedichtband „Wegschilder und Mauerinschriften“. Bis heute gibt es, neben zahlreichen Hörspielen, Features und Drehbüchern, weit über einhundert Kunert-Bücher. Darunter viel beachtete Sammlungen mit essayistisch-feuilletonistischen Texten, Reiseberichte, seine Autobiografie „Erwachsenenspiele“ und immer wieder Gedichte, „Kerngeschäft seiner schriftstellerischen Existenz“, wie Kunert sagt. Aber auch Erzählungen, die er mit Understatement als „Geschichten“ bezeichnet wissen will, gehören dazu. Als vor zehn Jahren seine gesammelten Kurzerzählungen unter dem Titel „Irrtum ausgeschlossen“ herauskamen, konnte der Leser diese Edition als einen Abschluss denken. Das erweist sich jetzt doch als Irrtum. Denn es folgt ein Nachschlag. Nicht, um routiniert und unbedacht weitere literarische Kalorien in uns hineinzustopfen, sondern um zur Krönung der Hauptspeise ein Dessert zu reichen. All diese Geschichten sind, wenn überhaupt, bislang nur weit verstreut in Zeitschriften, Anthologien und teilweise in bibliophilen Ausgaben erschienen. Zusammengesammelt hat sie Hubert Witt, der als ehemaliger Lektor des Leipzi- ger Reclam Verlages dem Autor schon viele Jahre freundschaftlich verbunden ist und ihm mehrfach als kundiger Herausgeber zur Seite stand. Geschrieben zwischen 1954 und 2010, zeigen die erzählerischen Texte nahezu alle Facetten Kunert’schen Könnens. Apokalyptisch, sarkastisch, schwarzhumorig, unversöhnlich. Short Story steht neben Parabel, Adaption neben Märchen, Liebes- neben Kriminalgeschichte. Auf wundersame Weise entlehnt Günter Kunert diverse Figuren aus Mythologie und Literatur. Ein Herr O., unschwer als Odysseus zu erkennen, besucht Kirke, aus der inzwischen eine alte Vettel geworden ist. Herrn Wolf gelüstet es nach Fräulein Rotkeppel. Dr. Schlemihl und Herr Hävelmann geistern herum. An Thomas Mann und Georg Büchner wird ebenso komisch wie bedrückend erinnert. Heimweh nach Ostberlin Als ein besonderes Glanzstück erweist sich die als Brief angelegte biografische Skizze über Joseph-Ignace Guillotin, der 1792 die nach ihm benannte Hinrichtungsmaschine konstruiert hatte. Gezeigt wird ein Wendehals par excellence, der sich erst den Gewinnern der Französischen Revolution, dann den Führern der Schreckensherrschaft und nach ihrem Scheitern wieder den Royalisten andient. Obwohl Günter Kunert 1979 von Berlin in das schleswig-holsteinische Provinznest Kaisborstel zog, ein Ortsname wie für oder von Kunert erfunden, ist er doch niemals ganz von Berlin losgekommen. Wenn er sich in einigen seiner Texte dorthin zurückversetzt, kann mitunter Melancholie aufkommen. Wie in „Die Nixe vom anderen Ufer“, einer Geschichte aus dem Jahr 1982, in der ein West-Berliner „ins andere, gegenüberliegende Berlin“ fährt und es dort angesichts verfallender Mietskasernen „eigentümlich anheimelnd“ findet; „wie eine eigene, nur vergessene Vergangenheit, die man zufällig neu entdeckt“. Günter Kunert: Vertrackte Affären. Carl Hanser Verlag, 250 Seiten, 21,90 Euro PROGRAMM AKTUELL D I E N S TA G 12. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Lädierter Papa, genervter Sohn Manchmal nehmen familiäre Verwicklungen ungeahnte Formen an. So wie in der Komödie „Da geht noch was“. Conrad (Florian David Fitz, l.) beschränkt die Besuche bei seinen Eltern auf ein Minimum, doch als seine Mutter seinen mürrischen Vater (Henry Hübchen) verlässt, muss er sich um ihn kümmern. Foto: Sat 1 Von Klaus Braeuer D er Vater ist ein richtiger Kotzbrocken, das war er schon immer. Nach 40 Jahren begreift das die Gattin und verlässt ihn. Der Sohn gerät bald danach in tiefe Verwirrung und allerlei Verwicklungen. Darum geht es im Film „Da geht noch was“, der am Dienstag auf Sat 1 zu sehen ist. Eine andere Familie hat sich Sohn Conrad (Florian David Fitz) schon immer gewünscht, so eine wie in der Waschmittelwerbung. Denn seine Mutter konnte nicht backen, und sein Vater – ein strenger Gewerkschaftsboss – schickte den Sohn in den Garten, wenn der fernsehen wollte. In Wahrheit wurde er getriezt vom Papa, und Mama sah weg. Conrad wollte also ein Zuhause wie in seinem Traum, und nun scheint er dem näher gekommen zu sein: dem Bau eines eigenen Hauses mit Blick auf einen See. Aber erst mal will er mit seiner Frau Tamara und Sohn Jonas in einen Traumurlaub starten. Zuvor soll er noch einen di- cken Umschlag seiner Mutter Helene hinter einem Bild im Münchner Elternhaus verstecken. Dabei sieht er, dass der vereinsamte Papa Carl (Henry Hübchen) ziemlich verwahrlost wirkt, am helllichten Tag schon sein fünftes Bier trinkt und sich überall der Müll türmt. Kurzentschlossen nimmt Conrad ihn mit zum Flughafen, wo 9 |||||||||||||||||||||||||||||||| „Tatort“ erneut Quotensieger sie Helene mit ihrem neuen Freund Arno erwischen. Papa Carl regt sich furchtbar auf, stürzt und muss fortan eine Halskrause tragen. Also bleibt Conrad mit Jonas daheim, um sich um den lädierten Papa zu kümmern. Dabei stellen die beiden allmählich fest, wie ähnlich sie sich sind, und lernen sich endlich richtig kennen. Das wird zeitweilig zu einem wahren Albtraum für die zwei, ist aber von außen ganz hübsch anzusehen, was vor allem an den gut aufgelegten Darstellern liegt. Florian David Fitz spielt Conrad als nach außen tough wirkenden Sohnemann, der im Grunde sehr verletzbar ist, seiner verlorenen Kindheit nachtrauert und so gar nicht weiß, was Glück bedeutet. Er macht das also gut, doch hat er gegen Henry Hübchen kaum eine Chance. Er gibt diesen ungehobelten Grobian als im Grunde einsamen Mann, der sich unverstanden fühlt, aber schon ein ganz Sympathischer ist. (dpa) „Da geht noch was“, 20.15 Uhr, Sat 1 Berlin. Der „Tatort“ hat am Sonntagabend die Konkurrenz wieder weit hinter sich gelassen, ist aber unter dem Niveau anderer Episoden geblieben. Die Ermittlungen des Frankfurter Duos Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) verfolgten ab 20.15 Uhr 8,50 Millionen Zuschauer (22,4 Prozent). Das ZDF-Melodram „Inga Lindström: Alle lieben Elin“ sahen zeitgleich 5,97 Millionen Zuschauer (16,4 Prozent). Den RTLBlockbuster „Oblivion“ mit Oscar-Preisträger Morgan Freeman und Tom Cruise schauten zur Primetime im Schnitt 2,44 Millionen Zuschauer (7,2 Prozent). Bei Sat 1 erreichte die Krimi-Serie „Navy CIS“ mit einer Folge ab 20.15 Uhr 2,62 Millionen Zuschauer (7,3 Prozent). Die Talkshow „Anne Will“ zum Thema „Streit um ErdoganKritik – Kuscht die Bundesregierung vor der Türkei?“ verfolgten 4,70 Millionen (16,1 Prozent). Zum Vergleich: Als Anne Will im Januar startete, waren 4,41 Millionen Zuschauer (14,0 Prozent) dabei. (dpa) DAS FERNSEHPROGRAMM AM DIENSTAG, 12. APRIL 2016 |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| ZDFzeit ZDF 20.15 Doku-Reihe Wie korrupt ist Deutschland? Die Sendung sucht nach Antworten auf diese Frage. Denn Bestechung oder Schmiergelder sind viel weiter verbreitet als angenommen, und die Polizei sowie Staatsanwälte tun sich mit der Bekämpfung schwer. Foto: ZDF Ein riskanter Plan RTL2 20.15 Thriller Nick Cassidy (Sam Worthington) steht auf dem Fenstersims eines New Yorker Hotels, nachdem er aus dem Gefängnis gef lohen ist. Er verlangt nach der Psychologin Lydia Mercer (Elizabeth Banks), mit deren Hilfe er seine Unschuld beweisen will. Foto: RTL2 Sing meinen Song – Das Tauschkonzert Vox 20.15 Musikshow Bühne frei für Runde drei: Xavier Naidoo lädt wieder deutsche Musikgrößen ein, damit diese den Werken ihrer Kollegen zu einem neuen Klang verhelfen. In der ersten Ausgabe stehen die beliebtesten Hits von Pop-Ikone Nena im Mittelpunkt. Foto: Vox Die Unsterblichkeits-Formel dieser große Menschheitstraum wahr werden? Der Film von Sylvie Blum führt in die USA, nach Kanada, Europa und Russland und hinterfragt wissenschaftliche Errungenschaften sowie ihre Folgen. Foto: Arte SAT.1 5.30 J Morgenmagazin 9.00 J Tagesschau 9.05 J Rote Rosen 9.55 J Sturm der Liebe Telenovela 10.44 J Tagesschau 10.45 J Gefragt – Gejagt 11.35 Giraffe, Erdmännchen & Co. 12.00 J Tagesschau 12.15 J ARDBuffet 13.00 J Mittagsmagazin 14.00 J Tagesschau 14.10 J Rote Rosen 15.00 J Tagesschau 15.10 J Sturm der Liebe 16.00 J Tagesschau Mit Wetter 16.10 J Nashorn, Zebra & Co. Tiergeschichten aus dem Tierpark Hellabrunn. Fit in den Frühling 17.00 J Tagesschau Mit Wetter 17.15 J Brisant Boulevardmagazin 17.45 J C Fußball EM-Qualifikation der Frauen. Deutschland – Kroatien Live aus Osnabrück. Kommentar: Bernd Schmelzer. Expertin: Nia Künzer 20.00 J Tagesschau 20.15 J v Um Himmels Willen Superheld. Unterhaltungsserie Mit Janina Hartwig, Fritz Wepper 21.00 J v In aller Freundschaft 21.45 J Fakt U.a.: Dubiose Geschäfte: Warum deutsche Konzerne auf Offshore-Firmen setzten 22.15 J Tagesthemen 22.45 J In aller Freundschaft 0.15 J Nachtmagazin 0.35 D J C Love Ranch – Wahrheit und Liebe Drama, USA 2010 2.28 Tagesschau 2.30 In aller Freundschaft (VPS 2.28) 5.00 J hallo deutschland 5.30 J Morgenmagazin 9.00 heute Xpress 9.05 Volle Kanne 10.30 J v Die Rosenheim-Cops 11.15 SOKO Wismar 12.00 heute 12.10 drehscheibe 13.00 J Mittagsmagazin 14.00 heute – in Dt. 14.15 Die Küchenschlacht. Mario Kotaska sucht den Spitzenkoch. Magazin 15.00 J heute Xpress 15.05 J Bares für Rares 16.00 J heute – in Europa 16.10 J SOKO Wien Mordgesellen 17.00 J heute 17.10 J hallo deutschland 17.45 J Leute heute U.a.: Queen Elizabeth II. und ihr Philip – Eine große Liebesgeschichte 18.05 J SOKO Köln Durststrecke 19.00 J heute 19.20 J Wetter 19.25 v Die Rosenheim-Cops 20.15 J Wie korrupt ist Deutschland? Der große Check 21.00 J Frontal 21 U.a.: Geldwäsche in Deutschland – Das Versagen von Banken und Politik 21.45 J heute-journal 22.15 J Raus aus der Tretmühle 22.45 Mann, Sieber! 23.15 J Markus Lanz 0.30 heute+ Magazin 0.45 Neu im Kino Magazin 0.50 D J C The Cold Light of Day Actionthriller, USA/E 2012 2.15 J SOKO Köln Krimiserie RADIO – TIPPS MDR Figaro 6.00 Figaro am Morgen 6.08 Wort zum Tage 6.15 Thema 6.30 Kultur 6.40 Kalenderblatt 6.50 Presseschau 7.10 Thema 7.30 Kultur 7.40 Das Buch der Woche 7.50 Blick in die Feuilletons 8.10 Thema 8.30 Kultur 8.40 Thema 9.00 Figaro am Vormittag 9.05 Lesezeit. Bruno Frank: „Cervantes“ (4/20) 9.45 Kulturtipp 10.15 Musik Forum 10.30 Kultur 10.40 Kalenderblatt 10.50 Das Gedicht 11.15 Sachbuch 11.30 Kultur 11.45 Blick in die Feuilletons 12.10 Thema 12.30 Kultur 12.40 Thema 13.10 Lebensart 13.30 Kultur 13.40 Lebensart 14.15 Buch der Woche 14.30 Kultur 14.45 Figaro Vorschau 15.10 „Macbeth“. Hörspiel nach William Shakespeare 15.30 Kultur 15.45 Thema 16.10 Thema 16.30 Kultur 16.40 Kultur International 17.10 Internationales Feuilleton 17.30 Kultur 17.40 Thema 18.05 Figaro spezial 19.00 Figaro am Abend 19.05 Lesezeit. (Wh. von 9.05 Uhr) 19.35 Jazz Lounge 20.05 Figaro im Konzert. Nächste Generation. Preisträgerkonzert des 7. Internationalen Joseph-Joachim-Kammermusikwettbewerbs. Preisgekrönte Ensembles in den Kategorien Streichtrio, Streichquartett, Klaviertrio und Klavierquartett (1. Preis: Aris Quartett; 2. Preis: Amatis Piano Trio; 3. Preis: Quartet Berlin-Tokyo) 22.00 Figaro-Café 23.00 Figaros Nachtmusik 0.05 ARDNachtkonzert PRO 7 5.20 J Thüringen-Journal 5.50 J Sehen statt Hören 6.20 J LexiTV 7.20 J Rote Rosen 8.10 J Sturm der Liebe 9.00 J Brisant 9.40 J Mach dich ran! 10.05 Panda, Gorilla & Co. 10.55 J MDR aktuell 11.00 J MDR um elf 11.45 J In aller Freundschaft 12.30 J v Eins ist nicht von dir. Komödie, D 2015 14.00 J MDR um zwei 15.00 J LexiTV 16.00 J MDR um vier Magazin 16.30 J MDR um vier Magazin 17.00 J MDR um vier Sex vor Gericht Zu Gast: Alexander Stevens (Anwalt) 17.45 J MDR aktuell Nachrichten 18.10 J Brisant Boulevardmagazin 19.00 J SachsenSpiegel U.a.: Prozessbeginn gegen den sogenannten „Macheten-Mann“ 19.30 J MDR aktuell Nachrichten 19.50 J Einfach genial 20.15 J Umschau U.a.: Vorsicht, Diebe! Wie leicht es Langfinger bei Fernbusreisen haben 20.45 J Der Osten Eisenhüttenstadt – Stahl, Brot und Frieden 21.15 J Echt 21.45 J MDR aktuell Nachrichten 22.05 J v Buchenwald – Heldenmythos und Lagerwirklichkeit Reportage 22.50 A J Polizeiruf 110 In derselben Nacht. Krimi, DDR 1973 0.10 J Alpha 0.7 – Der Feind in dir 1.00 J Alpha 0.7 – Der Feind in dir 5.15 Der Blaulicht-Report 6.00 Guten Morgen Deutschland. Magazin 8.30 GZSZ. Soap 9.00 Unter uns 9.30 Betrugsfälle. Doku-Soap 10.00 Die Trovatos – Detektive decken auf. Doku-Soap 11.00 Die Trovatos – Detektive decken auf. Doku-Soap 12.00 Punkt 12. Magazin 14.00 Der Blaulicht-Report. Doku-Soap 15.00 Der Blaulicht-Report. Doku-Soap 16.00 Verdachtsfälle Doku-Soap 17.00 Betrugsfälle Doku-Soap 17.30 Unter uns Daily Soap 18.00 Explosiv – Das Magazin 18.30 Exclusiv – Das Star-Magazin Moderation: Frauke Ludowig 18.45 RTL aktuell Nachrichten 19.03 Wetter 19.05 Alles was zählt Soap 19.40 Gute Zeiten, schlechte Zeiten Soap. Mit Janina Uhse, Daniel Fehlow 20.15 C CSI: Vegas Erst Held, dann aus der Welt. Krimiserie. Mit George Eads, Eric Szmanda, Robert David Hall 21.15 J C CSI: Cyber #Notrufsperre #Massensterben? Krimiserie. Mit Patricia Arquette, James Van Der Beek 22.15 CSI: Miami Eine Frage der Ehre 23.10 C The Blacklist Krimiserie 0.00 RTL Nachtjournal 0.30 C CSI: Vegas Krimiserie 1.20 CSI: Miami Krimiserie 2.15 C The Blacklist Krimiserie 3.05 RTL Nachtjournal 3.30 Explosiv – Das Magazin 5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen. Pet Shop Boys / Gewissensfrage Organspende / Jette Joops Aldi-Mode / TV Tipp: Da geht noch was? Moderation: Marlene Lufen, Jan Hahn 10.00 Auf Streife – Die Spezialisten 11.00 Richterin Barbara Salesch. Show 12.00 Richter Alexander Hold 13.00 Richter Alexander Hold 14.00 Auf Streife 15.00 Auf Streife. Reportagereihe 16.00 Anwälte im Einsatz Doku-Soap 17.00 Mein dunkles Geheimnis 17.30 Schicksale Doku-Soap. Ein Traum von einer Hochzeit. Die Scripted-Doku-Soap zeigt, wie Menschen mit Schicksalsschlägen und emotionalen Extremsituationen umgehen. 18.00 Auf Streife – Die Spezialisten 19.00 Einsatz in Köln – Die Kommissare Krimiserie 19.55 Sat.1 Nachrichten 20.15 D C Da geht noch was Komödie, D 2013. Mit Florian David Fitz, Henry Hübchen, Marius Haas. Regie: Holger Haase 22.15 akte 20.16 – Reporter kämpfen für Sie! U.a.: Auf der Suche nach der großen Liebe. – Was eine Reporterin im Selbstversuch alles erlebt. 23.15 SAT.1 Reportage Ein Leben in Chaos & Müll: Messies in Deutschland 0.10 Criminal Minds Besessen 1.05 Criminal Minds Allesfresser 1.45 Auf Streife Scripted-Doku 2.30 Schicksale Doku-Soap 5.15 C Mike & Molly 5.50 How I Met Your Mother 6.35 Two and a Half Men 8.20 C 2 Broke Girls 9.15 The Big Bang Theory 10.55 C Mike & Molly 11.45 How I Met Your Mother 12.40 Two and a Half Men 14.25 C 2 Broke Girls. Darius, der Lach-Express / Süße Versuchung 15.15 C Big Bang Theory 15.40 C The Big Bang Theory. Such dir eine Inderin! 16.05 C The Big Bang Theory Ab nach Baikonur! / Mamis Liebling 17.00 taff Boulevardmagazin Moderation: Thore Schölermann 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons Vertrottelt Lisa? Zeichentrickserie 18.40 Die Simpsons Der merkwürdige Schlüssel. Zeichentrickserie 19.05 Galileo Trip: Airport Lot E – Leben am Airport. Mod.: Aiman Abdallah 20.15 C Die Simpsons Die große Simpsina. Zeichentrickserie 20.40 C Die Simpsons Die Mafiosi-Braut. Zeichentrickserie 21.10 C 2 Broke Girls Eher ungewöhnlich da unten / Das verstrickte Fahrrad 22.05 C Supergirl Der rote Tornado 23.05 The Flash Ein würdiger Nachfolger 0.00 C Two and a Half Men 0.55 C 2 Broke Girls Comedyserie 1.40 C Die Millers Comedyserie 2.20 ProSieben Spätnachrichten 2.25 C Two and a Half Men 2.45 C Two and a Half Men 14.15 Planet Wissen 15.15 Mit dem Zug durch ... 16.00 rbb UM4 17.00 rbb aktuell 17.05 Panda, Gorilla & Co. Geschichten aus dem Zoo Berlin und dem Tierpark Berlin. Reportagereihe 17.55 Unser Sandmännchen 18.00 rbb um 6 18.27 rbb wetter 18.30 zibb 19.27 rbb wetter 19.30 Brandenburg aktuell 20.00 J Tagesschau 20.15 J Die rbb Reporter (VPS 20.14) 21.00 Ein UFO im Wartestand. Was wird aus dem ICC? 21.45 rbb aktuell 22.15 Thadeusz 22.45 Mit Blaulicht und Gummiknüppel 23.30 Berlin – Ecke Bundesplatz 1.00 Ein UFO im Wartestand. Doku 15.25 Medizin in fernen Ländern (VPS 15.24) 15.50 Magische Gärten 16.20 X-Ray Run – Das Geheimnis des Laufens 17.10 X:enius. Putzen – Wie putzt man richtig und gesund? 17.40 Die Donau – Lebensader Europas 18.25 Dänemark – Glück und Meer. Auf den Inseln 19.10 Journal 19.30 J Zauberhaftes Albanien 20.15 Unter Wasser: Megacitys in Gefahr. Dokumentarfilm, F 2015 21.45 Gespräch. Zu Gast: Koko Warner 22.00 Die Unsterblichkeits-Formel. Dokumentarfilm, F 2014 23.30 Square für Künstler. Magazin 0.00 D Champagner-Mörder. Psychothriller, F 1967 12.10 J Am Schauplatz 13.00 J ZIB 13.15 Der Koch des Königs – Die Erfolgsrezepte des Stefan Trepp 13.35 Seidenstraße 14.20 Seidenstraße 15.00 Seidenstraße 15.40 Seidenstraße 16.20 Seidenstraße 17.05 Seidenstraße 17.45 Seidenstraße 18.30 nano 19.00 J heute 19.20 Kulturzeit 20.00 J Tagesschau 20.15 J v Das Millionen-Rennen. TV-Komödie, D 2012 21.45 kinokino 22.00 J ZIB 2 22.25 Ukraine trotz allem 23.15 Ukraina – Tagebuch aus einem zerrissenen Land 0.10 Antje und der Tod – Meine Freundin, die Rechtsmedizinerin 0.30 10vor10 (VPS 21.50) 12.00 Vor Ort 12.45 Thema 14.00 Vor Ort 15.15 Überlebt Volkswagen? 15.45 Als die Feuerwehr noch im Käfer kam 16.30 Mein erstes Auto 17.15 Panama – Im Schatten der Wolkenkratzer 17.30 Vor Ort 18.00 Polizei in Not. Überlastet und kaputt gespart? 18.30 Terra X 19.15 Terra X 20.00 J Tagesschau 20.15 Karl May – Das letzte Rätsel 21.00 Faszination Orient 21.45 J heute journal 22.15 Phoenix-Runde 23.00 Der Tag 0.00 Phoenix-Runde 0.45 Karl May – Das letzte Rätsel 1.30 Faszination Orient. Das Leben des Max von Oppenheim. Dokumentation 12.25 Garfield 12.55 Sherlock Yack 13.15 Die Wilden Kerle 13.40 J Die Pfefferkörner 14.08 logo! 14.10 Schloss Einstein 14.35 Schloss Einstein 15.00 J Dance Academy 15.25 J H2O 15.50 Zoom 16.15 logo! 16.20 J Lassie 17.00 Das Dschungelbuch 17.35 J Yakari 18.00 Shaun, das Schaf 18.15 Drache Kokosnuss 18.40 Dinotaps. Das Ding, das herunterfiel 18.50 Sandmännchen 19.00 J Der kleine Prinz 19.25 J Wissen macht Ah! 19.50 J logo! Die Welt und ich. Nachrichten 20.00 J Ki.Ka Live. Magazin 11.15 Family Stories 12.15 Family Stories 13.15 Köln 50667 14.15 Berlin – Tag & Nacht 15.15 Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt ... 16.10 Die Straßencops Süd – Jugend im Visier 17.05 KLUB 18.00 Köln 50667 19.00 Berlin – Tag & Nacht 20.00 News 20.14 Wetter 20.15 D C Ein riskanter Plan. Thriller, USA 2012. Mit Sam Worthington 22.20 C Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. 23.05 C Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. 0.00 C Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. 0.55 C Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. Actionserie 10.50 nachrichten 10.55 Mein himmlisches Hotel 11.55 Shopping Queen 12.55 4 Hochzeiten und eine Traumreise 14.00 Spa Wars 15.00 Shopping Queen 16.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise 17.00 Mein himmlisches Hotel 18.00 mieten, kaufen, wohnen 19.00 Das perfekte Dinner 20.00 Prominent! 20.15 Sing meinen Song – Das Tauschkonzert. Nena 22.05 Die Nena-Story 23.10 Goodbye Deutschland! Die Auswanderer. Reportagereihe 0.10 vox nachrichten 0.30 Medical Detectives 1.25 Medical Detectives. Doku-Reihe 10.25 C Castle 11.15 Without a Trace 12.10 Numb3rs. Markt und Marke 13.05 C Cold Case 14.00 Navy CIS 14.55 C The Mentalist. Die Geister, die wir riefen 15.50 News 16.00 C Castle 16.55 Abenteuer Leben 17.55 Mein Lokal, dein Lokal. „Renzis“, Duisburg 18.55 Achtung Kontrolle! 20.15 Rosins Restaurants – Ein Sternekoch räumt auf! Show 22.15 K1 Magazin. Das „Landhaus Eyendorf“ zwei Jahre nach Rosin: top oder Flop? Moderation: Kathy Weber 0.15 Mein Revier. Ordnungshüter räumen auf. Doku-Soap 12.04. MDR Info Zu jeder Stunde, rund um die Uhr: 6.00 Nachrichten 6.06 Top-Thema 6.13 Börse 6.17 Service 6.30 Nachrichten 6.40 Sport 6.47 Ereignisse in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 6.59 Ausblick Deutschlandfunk 18.10 Informationen 18.40 Hintergrund 19.05 Kommentar 19.15 Das Feature. „Der Wandel geht vom Süden aus“. „Podemos“ und der Geist der politischen Veränderung in Valencia 20.10 „Zeit ist ein spitzer Kreis“. Hörspiel von Herta Müller. Mit Michael Lentz, Herta Müller. Regie: Michael Lentz. Anschließend: Sabine Küchler im Gespräch mit Michael Lentz zum Hörspiel „Zeit ist ein spitzer Kreis“ 21.05 Jazz live. Fabian-Arends-Quartett. Mit Fabian Arends, Schlagzeug; Wanja Slavin (Altsaxofon); David Helm, Kontrabass; Simon Seidl, Piano 22.05 Musikjournal. Berichte – Informationen – Kommentare 22.50 Sport aktuell 23.10 Das war der Tag 0.05 Deutschlandfunk Radionacht Deutschlandradio Kultur 5.00 Guten Morgen, Sachsen (5.46 / 8.50 Wort zum Tag) 9.00 Wir gratulieren 10.00 Der Tag 13.00 Aktuell 14.00 Der Nachmittag 18.00 Aktuell 19.00 Musikgeschichten 20.00 Dienstags direkt 23.00 MDR-Musiknacht 17.07 Studio 9 18.30 Weltzeit 19.07 Zeitfragen. Wirtschaft und Umwelt 19.30 Feature. „Bitte bedienen Sie sich selbst“. Wie Schattenarbeit uns täglich die Zeit stiehlt 20.03 Hörprobe. Direkt aus der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Konzertreihe mit Studierenden deutscher Musikhochschulen 22.00 Alte Musik. Signor Nicola Matteis, ein extravaganter Italiener in London 22.30 Studio 9 kompakt 23.05 Fazit 0.05 Feature. Teslanauten. Eine Reise auf den Gehirnströmen des Mannes, der das Licht eingeschaltet hat 1.05 Tonart. Musikmagazin Sonderzeichenerklärung: D = Spielfilm G = Zweikanalton v = Audio-Description A = Schwarzweiß J = für Hörgeschädigte C = Dolby-Stereo-Ton E = Breitbildformat MDR 1 - Radio Sachsen Arte 22.00 Dokumentation Unsterblichkeit und ewiges Leben – kann WEITERE SENDER Bayern 19.00 J Gesundheit! 19.30 J v Dahoam 20.00 J Tagesschau 20.15 J C Tatort. Wer das Schweigen bricht. Krimi, D 2013 21.45 J Rundschau Mag. 22.00 J Faszination Wissen 22.30 J Citizenfour. Doku-Film, USA 2014 0.15 Vagabunden der Liebe (VPS 23.59) WDR 18.15 J Servicezeit 18.45 J Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 J Tagesschau 20.15 J Abenteuer Erde: Mississippi – Die große Flut 21.00 J Quarks & Caspers 21.45 J WDR aktuell 22.10 J v Unterm Radar. Thriller, D 2015 23.40 D A J Zwölf Uhr mittags. Western, USA 1952 1.00 Domian. Talk NDR 18.00 Regional 18.15 J NaturNah 18.45 J DAS! 19.30 Regional 20.00 J Tagesschau 20.15 J Visite 21.15 J Panorama 3 21.45 J aktuell 22.00 J v Polizeiruf 110 – Wendemanöver. Krimi, D 2015 23.30 J Weltbilder 0.00 Kill Zone USA. Spurensuche in einer waffenverrückten Nation. Dokumentarfilm, D 2014 SPORT 1 17.30 Storage Wars 18.30 Bundesliga akt. 19.45 Bundesliga aktuell spezial 20.15 Fantalk 23.15 Scooore! 0.00 Sport-Quiz Eurosport 1 19.30 Gewichtheben 21.30 Gewichtheben 22.30 Motorrad 23.00 Inside ERC 23.30 Motorsport 23.55 News 0.00 Gewichtheben 10 |||||||||||||||||||||||||||||||| LOKALSPORT SÄCHSISCHE ZEITUNG Berufsziel Sportpolizistin Cunewalde überzeugt Handball-Sachsenliga Männer Im Kampf gegen den Abstieg gelingt dem HV Oberlausitz ein 36:25-Heimsieg über Zwönitz. Der HVH Kamenz trudelt aus. Biathlon Die 14-jährige Luise Born vom Oberlausitzer Biathlon-Verein Ringenhain gehört zu den besten Nachwuchssportlerinnen ihres Jahrgangs in Deutschland. Und sie hat noch große Ziele. Riesenfreude herrschte am Sonntag beim Cunewalder Trainer Carsten John nach dem deutlichen 36:25 (20:13)-Erfolg über den Zwönitzer HSV 1928. „Wir haben bewiesen, dass wir Bock haben, auch in der kommenden Saison Sachsenliga zu spielen“, erklärte der HVO-Coach. „Meine Mannschaft ist zum zweiten Mal hintereinander mit diesem Druck sehr gut umgegangen.“ Sein Kamenzer Trainerkollege Steffen Wohlrab war vom Heimauftritt seiner Männer gegen die Reserve vom HC Elbflorenz weniger begeistert. Nach der 27:35 (10:14)-Niederlage sagte der am Saisonende scheidende HVH-Coach: „Elbflorenz war uns sportlich überlegen. Wir konnten in diesem Spiel die Spannung nicht halten, als wir beim 20:25 wieder nahe herangekommen sind. Man merkt, dass die Saison zu Ende geht.“ Die Kamenzer, die sich für die kommende Saison mit Matthias Wolf bereits einen überaus erfahrenen Trainer-Nachfolger für Steffen Wohlrab geholt haben, Von Christian Kluge Z eig mir, was du liest und ich weiß, wer du bist und wie du tickst. Tja, wenn das mal so einfach wäre. Ist es nicht, auch nicht bei Luise Born, der 14-jährigen Biathletin vom Oberlausitzer Biathlon-Verein Ringenhain. Seit eineinhalb Jahren ist die Neukircherin nun schon weg von ihrem Zuhause bei Bischofswerda. Gerade war sie in den Osterferien ein paar Tage zu Besuch bei ihren Eltern und den drei Geschwistern Hanna, Clara und Lena. Die Drillinge sind zehn Jahre jünger als sie. Aber erst mal zurück zum Buch. Derzeit liest Luise „17 Briefe oder der Tag, an dem ich verschwinden wollte“. Ein Jugendbuch und eine Liebesgeschichte. Hat auch etwas mit einem Mädchen zu tun, das von zu Hause „verschwindet“. Offenbar gut gelungen, ansonsten wäre das Werk nicht auf der Bestsellerliste gelandet. Aber verschwunden ist die junge Neukircherin nicht aus ihrem Heimatort. Sie hat einfach ihren Plan umgesetzt – und der sieht eine erfolgreiche Sportlaufbahn inklusive passendem Beruf vor. Und wer das im Biathlon schaffen will, muss eben dahin gehen, wo ein Teil der deutschen Top-Biathleten schon in jungen Jahren geformt wird: ins Erzgebirge nach Altenberg und Zinnwald. müssen sich als Tabellensechster mit 19:21 Punkten keine Gedanken mehr um den Verbleib in der Sachsenliga machen. Wolf, der am Sonntag das Kamenzer Spiel verfolgte, dürfte aber auch nicht begeistert gewesen sein vom Auftritt seiner künftigen Schützlinge, die in den letzten Wochen nicht gerade mit viel Trainingsfleiß aufwarteten. Der neue Coach musste übrigens vor einer Weile beim Sachsenligisten SV Koweg Görlitz gehen, weil er mit seinem Team fünfmal in der Woche trainieren und aufsteigen wollte. Das war den Spielern zu anstrengend. Es dürfte 2016/17 also interessant werden beim HVH. In Bautzen verfolgten derweil rund 300 Fans das wichtige letzte Heimspiel des HV Oberlausitz Cunewalde gegen das Tabellenschlusslicht. Die Lage ist prekär beim HVO, denn es könnte in dieser Saison – abhängig von der Situation in der Mitteldeutschen Oberliga – bis zu drei Absteiger aus der Sachsenliga geben. Bis zur 21. Minute verlief die Partie in der Schützenplatzhalle ausgeglichen und es stand 14:12 für den HVO. Dann folgte ein 5:0-Lauf, zur Pause hatten die Hausherren schon sieben Tore Vorsprung und am Ende sogar elf. Nun hat es Cunewalde selbst in der Hand, mit einem Sieg im letzten Spiel am 24. April in Aue – der Bus ist übrigens schon ausgebucht – die Klasse zu halten. (fs/ck) Präsident verteidigt Entscheidung Fußball-Landesliga Thorsten Edelmann sieht in der Oberliga Aufwand und Nutzen in keinem guten Verhältnis stehen. Vorbilder Dahlmeier und Fourcade Zeit zum Lesen ist also – außer in den Ferien – knapp bei der jungen Biathletin, die derzeit die achte Klasse der Oberschule in Geising besucht und versucht, ihren Vorbildern nachzueifern. Das sind derzeit die zweifache Biathlon-Weltmeisterin Laura Dahlmeier aus Garmisch-Partenkirchen und der französische Überflieger Martin Fourcade, der bei der WM 2016 in Norwegen vier Goldmedaillen holte. „Ich möchte nach der Oberschule erst mal auf das Gymnasium in Altenberg wechseln und mein Abitur machen. Danach ist mein Ziel eine Ausbildung bei der Polizei, wobei ich meinen Sport natürlich weiterbetreiben möchte.“ Denn es gibt auch bei der Polizei Ausbildungsplätze in Sportfördergruppen. Dafür trainiert Luise Born derzeit während der Schulzeit fünfmal in der Woche. Am Wochenende stehen im Winter dann die Wettkämpfe auf dem Programm. Wenig Zeit also für Familien- oder Heimatbesuche, die dann ihre und gleichgesinnte Eltern organisieren. Denn das junge Mädchen ist als Oberlausitzerin nicht allein im Sportinternat Altenberg. Auch andere gleichaltrige Nachwuchssportler aus der D I E N S TA G 12. APRIL 2016 Eine kleine Auswahl ihrer Medaillen präsentiert Luise Born gerne mal in ihrem Zuhause in Neukirch. Hier sind es zwei goldene von den Sachsenmeisterschaften 2015 und die bronzene, die die 14-Jährige beim Deutschen Schülercup mit der Staffel gewonnen hat. So kann es auch in der nächsten Saison gern weitergehen. Foto: Christian Kluge Region haben den Sprung dorthin geschafft: Justus Lebelt vom SC Kottmar, Pascal Nitschke vom eigenen OBV und auch Julia Stephan vom Bertsdorfer SV. „Mit den Freunden und Freundinnen vom Internat bin ich auch in meiner Freizeit in Altenberg gern zusammen“, erzählt Luise, deren Lieblingsfächer Geschichte, Geografie, Biologie und Sport sind. Dabei hat die Neukircherin gerade erst vor drei Jahren mit Sport angefangen. Und ist seitdem total begeistert vom Biathlon. „Meine Stärke ist das Laufen“, sagt sie. Was das Schießen angeht, muss die 14-Jährige sich demnächst umstellen. Dann wandert das Luftgewehr in die Ecke und Kleinkaliber ist angesagt. Aus zehn Meter Abstand zu den Zielscheiben werden 50 Meter. Luise lehnt sich entspannt zurück in ihren Stuhl im Zuhause im ersten Stock in der Neukircher Parkstraße und sagt: „Über meine Ziele in der nächsten Saison habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Auf jeden Fall will ich natürlich so gut sein wie letzten Winter.“ Da sprang im Deutschen Schülercup im Februar beispielsweise Platz drei beim Einzel in Oberwiesenthal heraus. Den Sieg verfehlte die Neukircherin nur durch die Schießergebnisse. Denn auf der 7,9-km-Strecke war sie im Ziel zwei Sekunden schneller als die Siegerin aus Kirchzarten. Überhaupt ist sie ziemlich schnell unterwegs auf den Laufstrecken der Region. So rannte sie letzten Sommer im 10-km-Crosslauf schon mal 43 Minuten. Bleibt noch der optimistische Ausblick für den OBV Ringenhain auf das Jahr 2026. Dann sind Luises Geschwister Hanna, Clara und Lena auch 14 Jahre alt – und wenn die Born-Drillinge Biathlon betreiben sollten, dann ist eine Vierer-Staffel allein mit ihnen schon fast komplett. Der SV Einheit Kamenz ist Tabellenführer der Fußball-Landesliga. Dem Sachsenmeister steht das Recht zu, in die NOFV-Oberliga aufzusteigen. Die Lessingstädter haben aber – im Gegensatz zu Chemie Leipzig, Grimma, Eilenburg und Stahl Riesa – keine Bewerbung für die 5. Liga beim Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) eingereicht. Der Aufstiegsverzicht wurde bekannt, nachdem der NOFV eine entsprechende Liste der Antragsteller veröffentlicht hatte. Nun meldet sich auch Präsident Thorsten Edelmann zu Wort und verteidigt im SZ-Gespräch diese Entscheidung. Herr Edelmann, nach 2013 erklärt der SV Einheit erneut seinen Aufstiegsverzicht. Warum? Das Präsidium hat auf der letzten Klausurtagung für den Bereich Fußball definiert, in allen Altersklassen eine Mannschaft in der höchsten sächsischen Spielklasse zu etablieren. Mit unserer ersten Männermannschaft gelingt uns das seit vielen Jahren. Aktuell freuen wir uns über die Tabellen- führung und haben das Ziel, den Meistertitel nach Kamenz zu holen. Die Mannschaft ist insgesamt sehr erfolgreich. In der letzten Saison gab es zum gleichen Zeitpunkt noch Unkenrufe, die uns im Abstiegskampf gesehen haben. Zu einem möglichen Aufstieg in die Oberliga sind wir grundsätzlich bereit, wenn damit auch eine klare Perspektive für einen weiteren Aufstieg in die Regionalliga verbunden werden kann. Wieso nur dann? Ein dauerhafter Verbleib in der NOFVOberliga oder sogar ein Wiederabstieg ist für uns keine Option. Hier stehen Aufwand und Nutzen für unseren Verein nach unserer Einschätzung in keinem ausreichend guten Verhältnis. Wie geht es weiter? Wir werden die knappen uns zur Verfügung stehenden Ressourcen weiter dazu verwenden, die Männermannschaft auch zukünftig an der Spitze des sächsischen Fußballs zu etablieren, dabei weiter junge Talente aus unserer Region einbinden und unser Nachwuchskonzept konsequent vorantreiben, um die eingangs genannte Zielstellung zu erreichen. Erste Erfolge sind bereits erkennbar. Gespräch: Jürgen Schwarz Motorsport Vier Fahrer unter den Top Ten Die vier Piloten vom Kiefer Racing Team haben in Silverstone beim zweiten Rennen des ADAC Northern Europe Cup in der Moto3-Klasse den Sprung unter die Top Ten geschafft. Auch in der Gesamtwertung belegen Dirk Geiger (20 Pkt.), Kevin Orgis (19), Toni Erhard (13) und Leon Orgis (11) die Plätze sieben bis zehn. Es führt derzeit der Tscheche Oliver König mit 41 Punkten. Nach wechselhaften Wetterverhältnissen zum Auftakt war der 5,901 km lange Silverstone Circuit am Sonntag trocken. Zusammen mit den Fahrern der britischen Moto3-GP-Klasse bestand das Feld auch zum zweiten Rennen der neuen Serie aus 46 Piloten. Dirk Geiger lag nach dem Start zunächst auf Position fünf und beendete das Rennen auf dem vierten Rang. Kevin Orgis sicherte sich mit dem sechsten Platz wichtige Punkte, während Leon Orgis und Toni Erhard mit guter Zusammenarbeit die Positionen acht und neun sicherten. Geiger meinte nach dem Rennende: „Kurz vor der Ziellinie habe ich mir noch einen harten Kampf mit Rick Dunnik geliefert, den ich gewinnen konnte. Das hat richtig Spaß gemacht. Das zweite Rennen lief auf jeden Fall schon besser als das erste. Ich hoffe, in Assen geht das so weiter.“ In den Niederlanden geht es schon am kommenden Wochenende im Rahmen der FIM World Superbike Championship weiter. Stefan Kiefer, der in Wilthen beheimatete Teammanager des Quartetts, war mit den beiden Rennen in Silverstone zufrieden: „Ich denke, das war ein guter Start für dieses Projekt und ein guter Auftakt in den Cup. Wir haben es mit allen Fahrern in beiden Rennen in die Punkte geschafft.“ (pr) Einheit-Präsident Thorsten Edelmann hatte vor dem Sachsenpokal-Halbfinale am Ostersonnabend gegen Zwickau einiges zu sagen. Den erneuten Verzicht auf den Aufstieg erwähnte er allerdings nicht. Foto: Kerstin Pravemann Markus Thomschke hat sein Ziel knapp verfehlt Triathlon Der Friedersdorfer Ironman wurde 13. in Südafrika. Leider lief es schon im Schwimmen nicht wie erhofft. „Ich kann das besser und werde es beweisen.“ Markus Thomschke war beim Schwimmen, Radfahren und Laufen meist allein unterwegs. Das macht einen Langstreckentriathlon nicht gerade leichter. Am Ende war er unter 1 856 Athleten im Ziel guter 13. Der sehr solide Marathonlauf sollte ihm Mut machen. Von Frank Oehl Port Elizabeth. Nach dem Rennen ist vor dem Rennen? Das gilt zumindest für einen Langstreckentriathleten nur bedingt. Wer in einem Weltklassefeld hintereinander 3,8 Kilometer geschwommen, 180 Kilometer mit dem Rad gefahren und einen Marathon gelaufen ist, braucht vor allem Ruhe und Regeneration. Mehrere Tage. Und manchmal dauert es auch länger, eh man wieder an die nächsten Aufgaben denkt. Markus Thomschke, der Crack des Ostsächsischen Schwimmvereins (OSSV) Kamenz, war am Sonntag bei den afrikanischen Kontinentalmeisterschaften in Port Elizabeth am Start. Er wollte unter die bes- Foto: Jana Wersch ten zehn, und am Ende wurde es ein immer noch guter 13. Platz. Und was war die erste Reaktion des Friedersdorfers: „Ich weiß, dass ich mehr drauf habe und brenne darauf, es zu zeigen.“ Nach dem Rennen ist vor dem nächsten Rennen. Wie ist der Sonntag denn aus der Sicht von Thomsch- ke verlaufen? „Voller Zuversicht ging ich an die Startlinie. Von den Rennen 2015 wusste ich, dass ich es auch mit den großen Namen aufnehmen kann. Die super Vorbereitung gab mir zusätzliche Zuversicht.“ Doch schon bald merkte Markus, dass er offenbar doch nicht den erhofften guten Tag erwischt hatte. „Schon auf den ersten 300 Metern zerriss das Feld und ich war allein.“ Seine Bestzeiten aus dem Becken – Markus hatte sich zuletzt deutlich verbessert – konnte er nicht umsetzen. „Mit denen ich sonst mitschwimmen kann, mit denen konnte ich nicht mithalten.“ Eine Blockade? Fast acht Minuten Rückstand – das war in diesem Rennen mit dieser starken Konkurrenz bereits eine Vorentscheidung gegen den OSSV-Ironman. „Beim Radfahren bildeten sich Gruppen, in denen viele unfair fuhren, sodass ich nicht entscheidend aufholen konnte.“ Am Ende stand ein ordentliches Radergebnis, aber auch kein überragendes, für das der starke Pedaleur zuletzt schon manchmal gesorgt hatte. Von Platz 25 bei den Profis hatte er sich auf Platz 19 vorgefahren, ehe es zum Marathonlauf ging. „Bis zum Halbmarathon ging es mit gutem Gefühl, aber der erhoffte Flow blieb aus.“ Dieser kann dazu beitragen, im zweiten Marathonteil die Konkurrenz beinahe fliegend von hinten aufzurollen. Nur wenige vor Markus brachen auf den 42,195 km ein, so- dass die Top Ten unrealistisch wurden. Am Ende fehlten etwa fünf Minuten auf das eigentliche Ziel, was bei einer Gesamtzeit von 8:38:52 Stunden natürlich keine Welt ist. „Stolz bin ich darauf, dass ich es dennoch solide durchgezogen habe.“ Die Marathonzeit von ziemlich exakt drei Stunden kann sich jedenfalls sehen lassen. Das Podium in Südafrika bestiegen der US-Amerikaner Ben Hoffman (Siegerzeit 8:12:37), der Australier Tim van Berkel (8:14:51) und der Este Marko Albert (8:18:52). Bester Deutscher war Boris Stein als Fünfter. Die „innersächsische Meisterschaft“ gewann Christian Kramer aus Leipzig , der Achter wurde. Markus hätte mit einem besseren Schwimmen an einem besseren Tag auf diesem Leistungsniveau garantiert mitgemischt. Und nun? Für den 13. Platz gab es noch 290 Punkte für das sogenannte Kona-Ranking. In der WM-Qualifikationsliste steht Markus jetzt mit 2410 Punkten auf Platz 38. Die besten 50 werden sich qualifizieren. Zwei Rennen kann der OSSV-Ironman noch einbringen. Noch ist also überhaupt nichts verloren. SPORT D I E N S TA G 12. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Der nächste Anlauf Die Galopper starten eine Champions League für mehr Popularität. Um Sachsen macht die Rennserie einen Bogen. Von Maik Schwert D resden und Leipzig fehlen in der Liga der Besten. Das gilt für Fußballer genauso wie für Galopper. German Racing, die Dachmarke der Turfbranche, startet in dieser Saison eine Champions League. Elf Wettbewerbe auf sechs Bahnen umfasst die Serie, die am 8. Mai in Köln beginnt und am 1. November in München endet. Dazwischen gastiert sie noch in Baden-Baden, Hamburg, Düsseldorf und Hoppegarten, der einzigen ostdeutschen Bahn mit international bedeutenden Rennen. „Das sind die Standorte mit den Wettbewerben der höchsten Kategorie“, sagt Uwe Tschirch. Der Geschäftsführer vom Dresdener Rennverein erwähnt Klassiker wie das Derby, den Preis der Diana, die Grand Prix von Berlin und Baden, den Preis von Europa in Köln und den Grand Prix von Bayern – alles Wettbewerbe mit Prämien von 155 000 bis 650 000 Euro. „Auch die anderen Rennen bieten ein Preisgeld ab 70 000 Euro aufwärts“, sagt er. „Dafür fehlen uns die Sponsoren.“ Der am besten dotierte Dresdner Wettbewerb bleibt auch 2016 das Auktionsrennen am 18. Juni mit 52 000 Euro. Außerdem stehen mit dem Sachsenpreis am 6. August und dem Großen Herbstpreis am 16. November zwei Listenrennen mit Prämien von je 25 000 Euro im Kalender. „Das sind auch gute internationale Wettbewerbe“, sagt Tschirch. „Sie kommen gleich hinter der Champions League.“ Beim Aufgalopp am Sonnabend, bundesweit der erste Tag der offenen Rennställe, geht es ab 14 Uhr um bis zu 5 100 Euro. Insgesamt veranstaltet der Klub in dieser Saison acht Renntage – so viele wie im Vorjahr. Die Nummer eins in Deutschland: Alexander Pietsch ist gebürtiger Dresdner, einziger Jockey-Champion aus dem Osten und Stammgast auf seiner Heimatbahn. Das Bild zeigt ihn nach seinem Erfolg auf Reality am Ostersonntag in Hoppegarten. Foto: dpa/Bernd Settnik Mehr Pferde reizen zum Zocken Der Geschäftsführer erwartet einiges von dieser neuen Serie: „Ich traue ihr zu, dass dadurch mehr Pferde in den Rennen starten. Vollere Teilnehmerfelder erhöhen den Anreiz zum Zocken. Das wiederum steigert die Totoeinnahmen.“ In der Vergangenheit litten einige dieser Rennen unter einem Mangel an Vollblütern. Außerdem beklagten beinahe alle Klubs sinkende Wettumsätze. „Gut möglich, dass auch andere Bahnen und Vereine wie wir von dieser neuen Serie profitieren.“ Er betrachtet die Champions League als Label: „Eine Marke halt, wie im Fußball. Sie ist als Name eingeführt und soll vor allem den Bekanntheitsgrad der Pferde fördern.“ Die Verantwortlichen von German Racing wünschen sich, dass die Vollblüter mindestens bei vier bis fünf Wettbewerben der Serie starten. Sie ist auch keine geschlossene Gesellschaft für Jockey- und Trainer-Champions, sondern offen für die Besten. „Im Fußball spielen ja auch nicht nur Meister in der Champions League, und möglicherweise kommt bei uns irgendwann die Europa League, und dann sind wir vielleicht mit unseren beiden Listenrennen dabei.“ Die erfolgreichsten Jockeys und Trainer nehmen an dieser neuen Serie teil, darunter die einzigen Ostdeutschen, die bisher das Championat für die meisten Siege in einer Saison gewinnen konnten. Der gebürtige Dresdner Alexander Pietsch musste sich den Jockey-Titel 2015 mit Rekordgewinner Andrasch Starke teilen. Roland Dzubasz aus Berlin-Hoppegarten holte sich das Trainer-Championat 2012 ganz allein. Gut drei Jahre konzipierte Petra Lersch von German Racing die neue Rennserie, mit der sie vor allem Spannung bis zum Schluss bieten will. „Wenn man die Ergebnisse der einzelnen Wettbewerbe in den vergangenen Jahren vergleicht, dann wäre die Entscheidung meist erst beim letzten Rennen gefallen“, sagt sie. „Unser Sport hat genügend Stars. Wir wollen sie besser präsentieren. Durch diese wiederkehrenden Duelle hoffen wir auf mehr Aufmerksamkeit für unsere Galoppgesichter.“ German-Racing-Geschäftsführer Jan Antony Vogel verfolgt noch ein anderes Ziel: „Mit der Champions League erleichtern wir den Einstieg in den Galopprennsport“, sagt er. „Sie lässt sich auch ohne das Wissen um den Regelkatalog wunderbar verfolgen. Damit öffnen wir uns neuen Zielgruppen.“ Vogel erwartet außerdem Prominente bei der neuen Rennserie – nach dem Motto: Fußball trifft Galopp. In der vorigen Saison kamen die Rennpferdbesitzer Klaus Allofs, Thomas Müller und Claudio Pizarro zu den Wettbewerben, die künftig zur Champions League gehören. Der Franzose Jean-Pierre Carvalho, Trainer am traditionsreichen Gestüt Schlenderhan im nordrhein-westfälischen Bergheim und auch Stammgast in Sachsen, will seine besten Pferde so häufig wie möglich für die bedeutendsten Rennen der neuen Serie satteln. „Es wäre eine große Bestätigung für die Arbeit eines Rennstalles, die Champions League zu gewinnen“, sagt er. „Das ist wichtig für das Renommee.“ Deutlich mehr als das springt für die Jockeys, Pferde und Trainer in der ersten Champions-League-Saison auch noch nicht heraus. Ein zusätzliches Preisgeld gibt es nicht, nur eine Ehrentrophäe. Beim Fernsehen kann Vogel aber einen Erfolg vermelden. „Wir sind froh, dass wir mit n-tv einen sehr guten Partner gefunden haben“, sagt er. Der Sender strahlt an jedem der elf Renntage ab etwa 19.05 Uhr ein Spezial zum Kampf um den Meisterschaftstitel aus. So etwas brauchen die Galopper, die so sehr um mehr Aufmerksamkeit kämpfen. web www.drv1890.de und www.german-racing.com Krisensitzung bei Energie Cottbus Cottbus. In der wohl prekärsten Situation der Vereinsgeschichte versucht Energie Cottbus mit Ad-hoc-Maßnahmen den ersten Absturz in die Viertklassigkeit zu verhindern. Man werde sich „zusammensetzen, erneut alles auf den Prüfstand stellen und alle Kräfte bündeln“, sagte Energie-Präsident Wolfgang Neubert vor der Krisensitzung der Verantwortlichen am späten Montag an. Nach mehrstündigen Verhandlungen kündigte Pressesprecher Lars Töffling einen Maßnahme-Katalog an, der am Dienstag vorgestellt werden soll. Offenbar will der Präsident die Entscheidungen zunächst der Mannschaft mitteilen. Während die Mannschaft versuchte, am freien Tag den Kopf freizubekommen und Trainer Vasile Miriuta bei seiner Familie in Budapest weilte, stand die Frage im Raum, ob nach vier Spielen ohne Sieg und Tor (0:9) der Weg mit dem Rumänen fortgesetzt wird. „Trotz der neuerlichen Enttäuschung glauben wir an den Klassenerhalt. Die Jungs wollen, unbedingt“, sagte Neubert auf der Vereins-Homepage. „Dass die Mannschaft es kann, hat sie vor nicht mal drei Wochen bewiesen.“ Es sei also keine Frage des Wollens, sondern der Nerven. Energie befindet sich nach der Negativserie im freien Fall, zwei Zähler trennen den einstigen Bundesligisten und Vorzeigeklub des Fußball-Ostens vom rettenden 17. Rang in der 3. Liga. (dpa) Grünes Licht für Vergabe der Bundesliga-Rechte Hannover. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) kann den Verkauf der milliardenschweren Fernsehrechte wie geplant fortsetzen. Das Bundeskartellamt hat die letzten Einwände zurückgenommen und das Vermarktungsmodell für die Vergabe der Rechte mit Beginn der Saison 2017/2018 gebilligt. Laut der Wettbewerbshüter haben DFL und Ligaverband ein sogenanntes Alleinerwerbsverbot vorgelegt. Danach darf ein TV-Sender nicht mehr alle Live-Spiele der Bundesliga kaufen. Bisher werden sämtliche Partien der Bundesliga und 2. Liga live vom Pay-TV-Sender Sky gezeigt. „Wir haben Wert gelegt auf Regelungen, die sicherstellen, dass im Ergebnis mehr als ein einziger Bieter die Live-Rechte erwirbt“, teilte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, am Montag mit. Die DFL will am Dienstag in Frankfurt die Ausschreibung der verschiedenen Rechtepakete erläutern. Die ARD, bisher mit der Sportschau Erstsender im Free TV, rechnet auch für das frei empfangbare Fernsehen mit einem Wettbieten. (dpa) DAS GROSSE JUBILÄUMSGEWINNSPIEL HAUPTGEWINN INFINITI Q30 (Abbildung ähnlich) Die Sächsische Zeitung feiert 70. Geburtstag. Feiern Sie mit und gewinnen Sie mit Schlagzeilen aus den letzten 70 Jahren einen von 70 tollen Preisen zum Entspannen, Genießen, Shoppen und Erleben. UND SO EINFACH GEHT,S: 1. Finden Sie ab dem 13. April täglich die versteckten grünen Buchstaben in der SZ. www.mobilforum-dresden.de 2. Setzen Sie die Buchstaben entsprechend der Reihenfolge sinnvoll zusammen und ergänzen Sie so die Schlagzeile des Tages. 3. Unter allen Teilnehmern verlosen wir täglich attraktive U N O Preise. Zusätzlich wandert Ihr Name bei jeder Teilnahme in den Lostopf für unseren Hauptgewinn: einen Infiniti Q30 der Mobilforum GRUPPE Dresden. U 11 |||||||||||||||||||||||||||||||| VOM 13. BIS 28. APRIL TEILNEHMEN UND TÄGLICH GEWINNEN. www.sz-gewinnspiel.de SÄCHSISCHE ZEITUNG * SPORT |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 12 ||||||||||||||||||||| WWW. S Z - O N L I N E . D E / S PO R T Görlitzerin Schwarzbach verhebt sich bei der EM Poulsen macht den Unterschied I m Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga ist RB Leipzig nach Punkten wieder mit Tabellenführer SC Freiburg gleichgezogen. Die Sachsen gewannen zum Abschluss des 29. Spieltages mit 3:1 bei Fortuna Düsseldorf und machten damit einen weiteren großen Schritt in Richtung Erstklassigkeit. Leipzig vergrößerte den Abstand zu Relegationsplatz drei, den der 1. FC Nürnberg belegt, auf sechs Punkte. Düsseldorf kassierte unterdessen im dritten Spiel unter seinem neuen Trainer Friedhelm Funkel die erste Niederlage und muss bei nur drei Zählern Vorsprung auf Relegationsplatz 16 nach wie vor um den Klassenerhalt bangen. Matchwinner vor 25 474 Zuschauern war RB-Stürmer Yussuf Poulsen (4. v. r.). Der Däne glich zunächst die Düsseldorfer Führung aus, bereitete dann Davie Selkes Führungstreffer vor und markierte den Endstand schließlich wieder selbst. (sid) Forde. Die deutschen Gewichtheberinnen sind durchwachsen in die EM und das Rennen um einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro gestartet. Am zweiten Wettkampftag im norwegischen Forde belegte die frühere Vize-Europameisterin Julia Schwarzbach (Görlitz) in der Klasse bis 53 kg mit einer Zweikampfleistung 181 kg (79 kg Reißen, 102 kg Stoßen) den siebenten Rang. Drei Fehlversuche kosteten sie eine bessere Platzierung, eine Medaille wäre für die 26-Jährige aber auch bei einem fehlerfreien Wettkampf außer Reichweite gewesen. Schwarzbach verfehlte jedoch auch die Olympia-Norm, die bei 190 kg im Zweikampf liegt. Das deutsche Team muss in der Nationenwertung unter die besten sechs Mannschaften kommen, die nach der WM noch ohne Quotenplatz geblieben sind. Dann hätte Julia Schwarzbach gute Chancen auf ihre dritte Olympia-Teilnahme. (sid/SZ) NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Union und FSV Frankfurt stellen neue Trainer vor Foto: Schueler/Eibner-Pressefoto Der verhinderte Aufsteiger Marco Hartmann erlebte den Abstieg 2014 mit und brummt ausgerechnet beim Spiel in Magdeburg eine Gelb-Sperre ab. E r steht in der 92. Minute nicht mehr auf dem Platz, kann also nicht mithelfen, den Ball irgendwie über die Linie zu drücken. Von der Auswechselbank fiebert und zittert Marco Hartmann mit bei diesem Gestocher vor dem Kieler Tor: „Als der Ball vor den Füßen von Lumpi lag, wusste ich: Jetzt passiert‘s.“ Doch das 1:0 fällt einfach nicht, die Party fällt aus. Dynamos Aufstieg fällt zwar nicht aus, wurde aber – mindestens um eine Woche – verschoben. „Sehr schade und sehr ernüchternd“, nennt das Hartmann rückblickend. „Auf der anderen Seite ist ja nichts Schlimmes passiert.“ Das gilt für die Mannschaft, für den Verein sowieso, nicht aber für den 28-Jährigen. Denn für ihn gibt es am Sonnabend in Magdeburg keine zweite Chance. Hartmann fehlt nach seiner fünften Gelben Karte. „Das nervt und ärgert mich“, sagt er, und man hört es auch an seiner Stimme. Ein paar Mal schon habe er dort gespielt. „Die Atmosphäre finde ich toll und für mich als Ex-Hallenser wäre es noch aus einem zweiten Grund ein besonderes Spiel geworden.“ Er fährt zwar mit elbabwärts, kann aber nicht eingreifen, nicht mitkämpfen. Wobei man über den Grund für die Zwangspause „nicht diskutieren braucht“, wie er selbst sagt. In der 66. Minute läuft er dem Kieler Fabian Schnellhardt hinterher, grätscht und trifft auch – aber nicht den Ball, der ist in dem Moment weit weg. „Ein taktisches Foul ist manchmal angebracht“, findet Hartmann, will sich die Szene aber noch einmal in Ruhe anschauen. Beim Videostudium wird er feststellen, dass er noch gut weggekommen ist. Ein kleines bisschen, gesteht er, habe er befürchtet, dass der Schiri Rot zeigt. „Ich bin gleich hin zu ihm, und habe gesagt, dass es doch ein klares Gelb war.“ Der Unparteiische schloss sich quasi dem Strafantrag des Beschuldigten an, verwarnte ihn zusätzlich aber auch verbal. „Er machte auf mich einen sehr souveränen Eindruck.“ Was man Hartmann in dieser Szene nicht bescheinigen kann, die auch sehr untypisch ist für den defensiven Mittelfeldspieler, der Fouls oftmals schon allein deshalb umgeht, weil er einen Schritt schneller am Ball ist als sein Gegenspieler. Gegen Kiel war die gewohnte Sicherheit ein Stück weit abhandengekommen – aber nicht nur ihm. Hartmann ist die Rückkehr in die 2. Liga auch deshalb wichtig, weil er das Gefühl hat, etwas gutmachen zu müssen. Neben Marvin Stefaniak ist er der einzige Dynamo, der vor zwei Jahren den Abstieg miterlebte. Beim 2:3 gegen Arminia Bielefeld am letzten Spieltag wurde er in der 80. Minute eingewechselt, konnte die Niederlage aber nicht mehr verhindern. Es sei der bisher bitterste Tag in seiner Karriere gewesen, erklärte er in einem Interview für das Stadion-Magazin DynamoKreisel. „Ich denke, was man selber mitverzapft hat, das sollte man nach Möglichkeit auch wieder geraderücken.“ Final mithelfen kann er nun am Sonnabend nicht, aber das ist vielleicht auch gar nicht nötig. Der Eichsfelder hat sich in den vergangenen beiden Drittliga-Jahren nicht nur zu einem Stammspieler entwickelt, sondern auch zu einer Führungspersönlichkeit. Als Trainer Uwe Neuhaus vor der Saison seinen Kapitän bestimmte, galt Hartmann als Favorit. Er selbst fühlte sich zum ersten Mal bereit dazu, doch die Binde bekam schließlich Michael Hefele. „Ich sage ganz offen, dass ich am Anfang enttäuscht war und ein paar Wochen gebraucht habe, um mich damit abzufinden“, erzählt Hartmann und auch, dass er längst eingesehen habe, dass der Trainer richtig lag. Denn die erste Reihe, das ist nicht sein Wohlfühlort. Er redet Klartext, was für einen Profi-Fußballer ungewöhnlich genug ist, aber nur, wenn man ihn nach seiner Meinung fragt. Der emotionale Ausbruch – egal, in welche Richtung – gehört nicht zu seinen Markenzeichen Deshalb wird er sich beim möglichen BierverMarco Hartmann nervt es, dass er in Magdeburg fehlt. Foto: Robert Michael Eislöwen holen Eispiraten Die Dresdner verpflichten den Angreifer Alexander Höller – und melden die ersten Abgänge. Von Maik Schwert D er erste Neuzugang steht fest. Alexander Höller wechselt in der Deutschen Eishockey-Liga 2 von den Eispiraten Crimmitschau zu den Dresdner Eislöwen. Der Flügelstürmer gehörte in der vergangenen Saison mit 23 Toren und 24 Vorlagen zu den punktbesten Spielern seines Klubs. Außerdem bringt der 31-Jährige die Erfahrung aus 396 Partien in Österreichs erster Liga mit. Die Westsachsen wollten den Vertrag mit ihm zwar verlängern, aber ihr Angebot genügte seinen Ansprüchen nicht. Der gebürtige Innsbrucker freut sich „auf die neue Herausforderung in Dresden“. Er wechselte vor einem Jahr aus seiner Heimat zu den Eispiraten und „möchte jetzt den nächsten Schritt gehen“. Den DEL-2-Halbfinalisten kennt der DeutschÖsterreicher „natürlich durch unsere Aufeinandertreffen in der Hauptrunde und den Pre-Play-offs bestens“. Dessen Geschäftsführer Volker Schnabel freut sich „sehr, dass Alexander in der neuen Saison unser Trikot trägt“. Der Angreifer habe in Crimmitschau zu den Leistungsträgern gezählt und seine Fähigkeiten als einer der stärksten Scorer bewiesen. Dem ersten Neuzugang stehen neun Abgänge gegenüber. Die Goalies Brett Jaeger und Marvin Cüpper verlassen Dresden. Jaeger sehen die Eislöwen eventuell in der nächsten DEL-2-Spielzeit wieder – als Keeper der Löwen aus Frankfurt am Main. Cüpper kehrt zu den Eisbären Berlin zurück. Er spielt künftig beim DEL-Viertelfinalisten den Ersatzmann für Stammtorhüter Petri Vehanen und dadurch den Nachfolger von Kevin Nastiuk, der möglicherweise zu den Eislöwen zurückkehrt. Mittelstürmer Max Campbell erfüllte die Ansprüche in Dresden nicht. Auch Center Mark Cullen greift nicht mehr für die Eislöwen an. Gleiches gilt für den erst im Januar geholten Flügelstürmer Michael Endraß. Für Center David Rodman ist ebenfalls Schluss. Er hatte sich am Ostermontag im zweiten Halbfinale gegen Bietigheim so schwer am Knie verletzt, dass die Saison für ihn beendet war. Auch für Jeffrey Szwez bleibt es bei einem kurzen Gastspiel in Dresden. Der Flügelstürmer war erst im Dezember verpflichtet worden. Das Eislöwen-Offensivtalent Vladislav Filin greift in der nächsten Spielzeit für den DEL-Halbfinalisten Nürnberg Ice Tigers an. Förderlizenzspieler Kai Wissmann kehrt wie Cüpper zu den Eisbären zurück. Für den Verteidiger war die Saison aufgrund von Schulterbeschwerden auch schon vor 14 Tagen vorbei. Er soll in Berlin den Weggang von Henry Haase zum DEL-Viertelfinalisten Düsseldorfer EG kompensieren. schütten am Sonnabend zurückhalten, anderen den Vortritt lassen. Und das nicht nur, weil er in den 90 Minuten zuvor auf dem Platz fehlte. Auch die beiden Aufstiege mit dem HFC feierte er eher im Stillen. 2008 ging es in die Regionalliga, 2012 in die 3. Liga. Man muss nicht wie er Mathe für die Gymnasialstufe studiert haben, um darin einen Vierjahresrhythmus zu erkennen. Die nächste Stufe käme demnach 2020. „Ich habe da so einen Traum“, sagt er, „aber den zu äußern, das ist in Dresden immer gefährlich.“ Dass es ganz schnell auch in die andere Richtung gehen kann, erlebt er gerade bei seinem Ex-Verein Halle. Die Niederlage gegen Chemnitz hat sich Hartmann komplett im Fernsehen angeschaut. „Ich hoffe, dass sie nicht komplett da unten reinrutschen. Aber so eine Negativserie zu stoppen, ist immer schwer.“ Im Vergleich dazu ist eine Gelb-Sperre ein Luxusproblem. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Daniel Klein D I E N S TA G 12. APRIL 2016 Begehrte Karten p Für das Public Viewing am Sonnabend im DDV-Stadion sind mehr als die Hälfte der 9 000 Karten verkauft. Das Spiel zwischen dem 1. FC Magdeburg und Dynamo Dresden wird dort auf einer 80 Quadratmeter großen Videowand gezeigt. Andreas Fritsch vom MDR und Stadionsprecher Peter Hauskeller moderieren. p Tickets sind in allen SZ-Treffpunkten, unter G 01805 / 30 34 35 sowie online unter www.dynamo-dresden.de für fünf Euro erhältlich. Der Reiz hierzubleiben Mit Katharina Schwabe verlängert beim Dresdner SC die erste Spielerin – und die dienstälteste. Rekordspieler Lüdemann hört nach 23 Jahren auf Köln. DEL-Rekordspieler Mirko Lüdemann beendet seine Karriere bei den Kölner Haien. Wie der Eishockeyclub bekannt gab, wird der 42 Jahre alte Verteidiger von Mai an einen Job auf der Geschäftsstelle der Haie antreten. Der gebürtige Weißwasseraner spielte 23 Jahre für die Kölner und ist mit 1 197 Pflichtpartien Rekordspieler des Klubs und der Liga. (dpa) Federer löst in Stuttgart Zuschauerboom aus Stuttgart. Weit vor dem ersten Aufschlag wird beim Stuttgarter Weissenhofturnier (4. bis 12. Juni) bereits die Zuschauerkapazität erhöht. Grund dafür ist die Ankündigung von Tennis-Star Roger Federer, bei der mit 675 645 Euro dotierten Rasenveranstaltung an den Start zu gehen. Schon kurz nach der Zusage des 17-maligen GrandSlam-Siegers waren die 4 500 Center-CourtTickets für die letzten vier Turniertage vergriffen. Nun erstellen die Veranstalter eine Zusatztribüne mit 1 500 Plätzen. (dpa) Kozuch gewinnt die Champions League Montichiari. Die deutsche Diagonalangreiferin Margareta Kozuch hat erstmals die Champions League der Volleyballerinnen gewonnen. Die 29 Jahre alte Nationalspielerin setzte sich mit ihrem italienischen Klub Pomi Casalmaggiore im Endspiel des Final Four im heimischen Montichiari nach 95 Minuten mit 3:0 gegen den türkischen Vertreter Vakifbank Istanbul durch. (sid) SPORT IN ZAHLEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| FUSSBALL p Champions League, Viertelfinale, Rückspiele: Von Michaela Widder E s ist für die Volleyballerin keine schwere Entscheidung. „Weil ich mich wohlfühle, super Bedingungen und einen Trainer habe, dem ich vertraue“, sagt Katharina Schwabe, „und weil ich gern mal nach Hause fahre.“ Für eine Familienverbundene ist die Nähe nach Krauschwitz in der Oberlausitz neben den sportlichen Gründen ein Argument für den Dresdner SC. Zwei Tage nach dem Einzug ins Meisterschaftsfinale hat der Verein am Montag seine erste Personalie verkündet – die Außenangreiferin verlängert um zwei Jahre. In der Volleyball-Szene, wo eher Saisonverträge üblich sind, überrascht ein Kontrakt bis 2018. „In 90 Prozent der Fälle ist ein Jahresvertrag der Spielerwunsch“, erklärt Trainer Alexander Waibl. In diesem Fall wollten beiden Seiten längerfristig zusammenarbeiten. Für den DSC mit seinem Multi-Kulti-Team ist es wichtig, Spielerinnen in seinen Reihen zu halten, die Identifikationsfiguren für den Verein sind. Eine von hier, die die Zuschauer lange kennen, die sie mögen, das ist Schwabe. Die 22-Jährige kann aber auch eine entscheidende Rolle auf dem Feld wie im Pokalfinale spielen – so- Berlin. Jens Keller wird Cheftrainer beim Fußball-Zweitligisten Union Berlin. Der 45Jährige übernimmt das Team zur neuen Saison. Bis zum Ende der laufenden Spielzeit betreut weiter André Hofschneider das Team, der für Sascha Lewandowski gekommen war. Der ehemalige Schalke-Coach unterschrieb bis 2018. In Frankfurt soll Falko Götz (54) dem akut abstiegsbedrohten FSV sofort den Klassenerhalt sichern. (sid) Die immer lacht. Stimmt bei Katharina Schwabe nicht ganz, im Pokalfinale am Ende aber schon. Foto: Robert Michael fern sie fit ist. Und das ist immer wieder ein Problem. „Ich habe eine mühsame Zeit hinter mir und freue mich, dass ich hier weiter angreifen darf“, sagt Schwabe. Seit ihrer Rückkehr 2011 vom Nachwuchsprojekt VC Olympia Berlin gehört sie zum Erstligateam und hat für ihre noch junge Sportlerkarriere schon viele Höhen, aber eben auch Tiefen erlebt. Der Kreuzbandriss im Herbst 2014 machte ihr sehr lange zu schaffen, am Ende war es der Kopf. „Das Besondere an ihr ist: Sie kommt immer wieder zurück“, sagt Waibl. Zu weiteren Personalien hielt sich der Trainer bedeckt. Bis auf zwei vereinsseitige Optionen laufen alle Verträge aus. Nach SZInformationen könnten Laura Dijkema und Louisa Lippmann den DSC verlassen. Real Madrid – VfL Wolfsburg (Hin.: 0:2) Di. 20.45 Uhr Manchester City – Paris Saint Germain (Hin.: 2:2) Di. 20.45 Uhr B. Lissabon – Bay. München (live im ZDF, Hin.: 0:1) Mi. 20.45 Uhr Atletico Madrid – FC Barcelona (Hin.: 1:2) Mi. 20.45 Uhr p 2. Bundesliga, 29. Spieltag: Fortuna Düsseldorf – RB Leipzig 1:3 (1:1) SR: Dingert (Lebecksmühle). Zu.: 25 474. Tore: 1:0 Fink (15.), 1:1 Poulsen (45.+1), 1:2 Selke (48.), 1:3 Poulsen (73.). 1. SC Freiburg (A) 29 19 5 5 65:34 2. RB Leipzig 29 19 5 5 50:28 3. 1. FC Nürnberg 29 16 8 5 58:34 4. VfL Bochum 29 12 11 6 49:31 5. FC St. Pauli 29 13 7 9 37:33 6. 1. FC Heidenheim 29 10 11 8 37:32 7. Union Berlin 29 10 10 9 50:41 8. SpVgg Greuther Fürth 29 11 7 11 40:44 9. Eintracht Braunschweig 29 10 9 10 36:30 10. Karlsruher SC 29 10 9 10 28:32 11. Kaiserslautern 29 9 8 12 38:39 12. Arminia Bielefeld (N) 29 6 16 7 30:34 13. SV Sandhausen 29 10 6 13 35:42 14. FSV Frankfurt 29 7 8 14 30:50 15. Fortuna Düsseldorf 29 7 7 15 26:41 16. 1860 München 29 5 10 14 26:42 17. SC Paderborn (A) 29 5 9 15 24:50 18. MSV Duisburg (N) 29 4 10 15 25:47 SV Sandhausen: Drei Punkte Abzug wegen Lizenzverstößen. TENNIS 62 62 56 47 46 41 40 40 39 39 35 34 33 29 28 25 24 22 Turnier in Monte Carlo, Männer , 1. Runde: Zverev (Hamburg) – Rublew (Russland) 6:1, 6:3, Thiem (Österreich) – Struff (Warstein) 1:6, 6:3, 6:4. BAUTZENER ZEITUNG 13 ||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| D I E N S TA G 12. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG L A N D K RE I S B A U TZE N ANZEIGE Topfarbeit HEUTE IST FIEMFEST-TAG! Alle Vorstellungen für 5 Euro. 12–17 APRIL 2016 WWW.FILMFEST-DRESDEN.DE TWITTER #FFDD16 AUF EIN WORT ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Schluss mit der Eisenbahnromantik Sebastian Kositz über die Elektrifizierung der Strecke nach Görlitz E S ie sind als Schnittblumen beliebt, aber auch im Topf machen sie viel Freude: die Gerberas mir ihren leuchtenden Blüten. Die Gärtnerei Steglich in Bautzen zieht sie in einem Gewächshaus heran. Mitarbeiterin Simone Dittrich steht hier mittendrin. Aber auch in den Gärten wird die Blüte immer vielfältiger und bunter. Bald können die Winterstauden, wie Phlox, Blaukissen, Gemswurz und Ampelpflanzen, aber auch Gemüse- und Gewürzpflanzen in den Garten gepflanzt werden. Noch heißt es aber vorsichtig zu sein, da es bis zu den „Eisheiligen“ Anfang Mai noch zu Frösten kommen kann. Am besten, man fragt beim Kauf den Fachmann. Gelegenheit ist dazu auch am 23. und 24. April beim Tag der offenen Gärtnereien. Daran beteiligt sich auch die Gärtnerei Steglich. Foto: Robert Michalk Ärger an der Bahnsteigkante Der Bund lässt sich bei der Elektrifizierung in der Oberlausitz viele Zeit. Deshalb macht Sachsen jetzt Dampf. Von Sebastian Kositz finanziert. Im Verkehrsministerium wird der Vorstoß wegen der offenen weiteren Schritte allerdings zurückgewiesen. Bei der Elektrifizierung der Bahnstrecke steht der Bund aber ohnehin in der Pflicht. Das Vorhaben war bereits 2003 in einem Staatsvertrag mit Polen fixiert worden. Das Nachbarland ist seinem Anteil bereits in weiten Teilen nachgekommen. Die Strecke zwischen Breslau und Węgliniec steht inzwischen unter Strom, lediglich auf etwa 26 Kilometern bis zur Grenze nach Zgorzelec fehlen noch Masten und Drähte. E inmal mehr blieben die großen Erwartungen unerfüllt. Als jetzt Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) in Berlin den neuen Bundesverkehrswegeplan präsentierte, tauchte darin zwar die seit Jahren geforderte Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Dresden und Görlitz auf – doch tatsächlich rangiert das millionenschwere Vorhaben in dem Papier nur als untergeordnetes Vorhaben. Eine Realisierung bis 2030 gilt daher als unwahrscheinlich. Politiker in Ostsachsen haben bereits scharfe Kritik geübt. Und auch der Freistaat will jetzt nachverhandeln, um beim Streckenausbau aufs Tempo zu drücken. Dass der Bund bei der Trasse durch die Oberlausitz in Richtung Polen keinen vordringlichen Bedarf sehe, sei nicht akzeptabel, heißt es dazu aus Sachsens Verkehrsministerium. Deshalb geht der Freistaat in die Offensive. „Die Staatsregierung wird sich auf allen politischen Ebenen für die notwendigen Nachbesserungen des Bundesverkehrswegeplans einsetzen“, erklärt Jens Jungmann, Sprecher des Verkehrsministeriums in Dresden. Außerdem setzen die Verantwortlichen darauf, dass die Verbände und Kommunen sowie die sächsischen Abgeordneten im Bundestag und die Fraktionen im sächsischen Landtag aktiv Druck auf Berlin ausüben werden. Tatsächlich treibt das Land Sachsen das Vorhaben schon länger mit Vehemenz und gegen allerlei Widerstände voran. Nachdem Bund und Bahn das Projekt jahrelang vor sich hindümpeln ließen, machte der Freistaat vor zwei Jahren noch unter dem vorangegangenen Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) zehn Millionen Euro locker, mail [email protected] Strecke nach Kamenz in der Prüfung Bislang fahren in Bautzen noch die behebigen Dieseltriebwagen. Wird die Strecke elektrifiziert, könnten hier künftig flotte Züge mit Elektroantrieb rollen. Foto: SZ/Uwe Soeder um damit die Vorplanungen für die Elektrifizierung der Trasse durch die Oberlausitz voranzutreiben. Es sei ein harter Kampf gewesen, der Bahn dieses Geld schenken zu dürfen, hatte seinerzeit Sven Morlok das eher unübliche Vorgehen kommentiert. Planungen sind auf dem Weg Im Juni des vergangenen Jahres hatte schließlich sein Nachfolger als Minister im Wirtschaftsressort, Martin Dulig (SPD), mit der Deutschen Bahn die entsprechende Planungsvereinbarung geschlossen. „Auf Basis des Vertrags hat die Bahn die Planungen auch umgehend aufgenommen“, sagt Ministeriumssprecher Jens Jungmann. Wann die Planungen abgeschlossen sind, ist noch offen. Erst danach seien überhaupt belastbare Aussagen über Kosten und Bauzeit möglich. Bislang stand für die Elektrifizierung die Summe von 200 Millionen Euro im Raum. Einige Experten glauben jedoch, dass dieses Geld nicht ausreichen wird. Um Bund und Bahn in Sachen Streckenausbau Beine zu machen, hat die verkehrspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion der Grünen, Katja Meier, jetzt vorgeschlagen, ähnlich wie bei den Planungen auch für den Bau eigene Mittel des Freistaats einzusetzen. „Um die Chancen für das Projekt zu erhöhen, sollte die Staatsregierung eine Mitfinanzierung anbieten“, sagt die Politikerin mit Blick auf die Nachverhandlungen zwischen Land und Bund. Dabei verweist Katja Meier auf den Neubau der A 72. Beim Bau der Autobahn habe der Freistaat über 50 Millionen Euro beigesteuert. Auch andere Bundesländer hätten Bahnprojekte mit- Milchlaster kippt um Weißenberg. Schwerer Unfall am Montagmorgen bei Weißenberg: Gegen 8.30 Uhr ist ein beladener Milchtransporter auf der S 112 in der Nähe von Särka umgekippt. Der Fahrer wurde schwer verletzt. Die Straße war bis in den Nachmittag gesperrt. Laut Polizei hatte der 55-jährige Berufskraftfahrer die Kontrolle über den Gliederzug verloren. Das Gespann schaukelte sich auf und kippte schließlich auf die Seite. Bei Eintreffen der Rettungskräfte lag die mit rund 21 000 Liter Milch beladene Zugmaschine samt Anhänger quer über der Fahrbahn. Der Fahrer musste mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Einige Tausend Liter Milch liefen aus den aufgesprungenen Ladeluken aus. Der verbliebene Rest der Ladung musste in ein Ersatzfahrzeug umgepumpt werden. Der Schaden liegt nach ersten Schätzungen bei etwa 100 000 Euro. Der Verkehrsunfalldienst der Polizeidirektion hat die Ermittlungen zur Ursache des Unfalls aufgenommen. Die Landstraße blieb zur Unfallaufnahme und Bergung bis etwa 16 Uhr gesperrt. (SZ) instückweit wähnen sich Pendler und Gelegenheitsfahrer auf den Gleisen in der Oberlausitz auf Zeitreise – zurück in die Vergangenheit des Nahverkehrs. Beinah gemächlich schieben sich die Dieseltriebwagen hier noch durch die Landschaft. Das verzückt allenfalls Eisenbahnromantiker, aber nicht jene, die tagein tagaus mit diesen Nebenbahngefährten von und nach Dresden unterwegs sind. Von Pirna, Freiberg und Meißen, in ihrer Bedeutung und Größe mehr oder weniger mit Bautzen vergleichbare Städte, rollen längst moderne und schnelle SBahnen nach Dresden. Wichtige Vororte wie Freital, Radebeul oder Heidenau sind über die roten Doppeldeckerzüge eng mit dem Öffentlichen Personennahverkehr in Dresden verzahnt. Dafür wurden in den vergangenen Jahren viele Hundert Millionen Euro investiert. Nur der Landkreis Bautzen ist und bleibt abgehängt. Ein krasser Nachteil für eine Region, die es ohnehin schon schwer genug hat. Doch auch mit Blick aufs Nachbarland Polen ist schlichtweg nicht hinnehmbar, dass Bund und Bahn bei der Elektrifizierung des Schienenstrangs in Richtung Osten nicht aus der Knete kommen. Bleibt zu hoffen, dass die Interventionen des Freistaats in Berlin am Ende auch Früchte tragen – damit mit der unfreiwilligen Eisenbahnromantik endlich Schluss ist! Der Fahrer ist verletzt, die Straße blockiert, die Milch ausgelaufen. Am Montag früh kippte bei Weißenberg ein Milchtransporter um. Foto: Christian Essler Der Bautzener CDU-Abgeordnete Marko Schiemann, der sich seit Jahren für den Ausbau der Strecke starkmacht, verweist einerseits auf den wichtigen Bahnkorridor zwischen West- und Osteuropa – sieht in der Elektrifizierung aber auch ein Bekenntnis zur Mobilität in der Oberlausitz. Die Elektrifizierung gilt auch als Voraussetzung für die Einrichtung einer S-Bahn-Linie von Dresden nach Bischofswerda und möglicherweise bis Bautzen. Ein Vorhaben, das viele Politiker in der Region fordern. Mit einer S-Bahn-Anbindung könne die Region noch deutlich attraktiver als Wohnungsstandort im Dresdner Umland werden, sagt etwa Bischofswerdas Oberbürgermeister Holm Große (parteilos). Auch die Stadt Dresden unterstützt das Ansinnen und hat das Projekt fest in ihrem Verkehrsentwicklungsplan verankert. Von der Elektrifizierung profitieren könnte indes aber auch die Kamenzer Ecke. Denn das Land lässt derzeit prüfen, ob die Strecke von Radeberg nach Kamenz mit dem Ausbau der Trasse nach Görlitz gleich mit unter Strom q Auf ein Wort gesetzt wird. Salzenforst. In der Nacht zu Montag stoppten Verkehrspolizisten an der Rastanlage Oberlausitz-Nord einen Autotransport. Der Mercedes-Sprinter hatte einen VW Sharan auf seinen Anhänger geladen. Das Gespann war mehr als 300 Kilo zu schwer. Die Beamten untersagten dem 46-jährigen Transporter-Fahrer die Weiterfahrt. Feuerwehreinsatz am stillen Örtchen Sächsische Lions tagen in Bautzen Bautzen. Die Toilettenanlage am Touristenparkplatz in der Bautzener Schliebenstraße ist nach einem Brand außer Betrieb. Ein Taxifahrer hatte am Montagmorgen gegen 7.30 Uhr das Feuer in dem Toiletten-Häuschen entdeckt. Er alarmierte sofort die Feuerwehr. Die rückte mit mehreren Einsatzfahrzeugen an. Die Berufswehr hatte die Flammen schnell gelöscht. Das Feuer war im Versorgungsraum des Gebäudes entstanden. Die Brandursache ist derzeit noch nicht bekannt. Die Ermittlungen dazu laufen. Wie die Bautzener Stadtverwaltung noch am Montagvormittag informiert, musste die gesamte Toiletten-Anlage außer Betrieb genommen werden. Das hat auch Konsequenzen für die Nutzer von Wohnmobilen und Reisebussen, die ihre Fahrzeuge auf dem Parkplatz abstellen. Da an den technischen Anlagen des Betriebsraums auch die auf dem Parkplatz befindlichen Sanitärmodule angeschlossen sind, können diese bis auf Weiteres von ihnen nicht genutzt werden. (SZ) Bautzen. Am 15. und 16. April treffen sich Mitglieder der sächsischen Lions-Clubs im Bautzener Burgtheater zur Landesversammlung. Im Fokus stehen vor allem die Diskussion und Auseinandersetzung zum Thema Wirksamkeit und Aktualität des Lions-Engagements in der heutigen Zeit. Dabei geht es unter anderem um die vielfältigen Aktionen zum Wohle der Allgemeinheit in Sachsen. „Wir haben zahlreiche Förderprogramme wie ‚Kindergarten plus‘, ‚Klasse 2000‘ und ‚Lions Quest‘, mit denen wir die Jugendbildung unterstützen“, erläutert Stefan Richter, Präsident der gastgebenden Bautzener Lions Clubs. Der Wahlspruch der Lions „We serve – wir dienen“ und die Maxime, dort einzugreifen, wo nicht ausreichend soziale Hilfe geboten wird, sollen auch mit dem 100-jährigen Bestehen weitergeführt werden. Der erste Lions Club entstand 1917 in Chicago. Weltweit gibt es heute etwa 46 000 Clubs mit 1,4 Millionen Mitgliedern. In Sachsen sind 78 Clubs mit rund 2 000 Mitgliedern tätig. (SZ) POLIZEIBERICHT |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Betrunken am Steuer Cunewalde. Mit 1,1 Promille Alkohol im Blut fuhr ein 38-Jähriger am Sonntag durch Cunewalde. Am Schulweg geriet er in eine Kontrolle. Die Polizisten stellten nicht nur fest, dass der Mann betrunken war. Er war auch nicht mehr im Besitz einer Fahrerlaubnis. Die Beamten untersagten ihm die Weiterfahrt, veranlassten eine Blutentnahme und eröffneten ein Strafverfahren. Autotransport gestoppt 14 |||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG Für Sie vor Ort BAUTZENER LAND & OBERLAND Redakteurin für DoberschauGaußig, Obergurig, Göda, Großpostwitz Madeleine Siegl-Mickisch D I E N S TA G 12. APRIL 2016 Katja Schäfer Redakteurin für Cunewalde, Sohland, SchirgiswaldeKirschau, Wilthen Telefon ................... 03591 49505005 E-Mail .... [email protected] Telefon ......................... 03592 502735 E-Mail .......... [email protected] Göda verkauft Häuser für anderthalb Millionen Göda Die Gemeinde veräußert jetzt 53 Wohnungen. Und es sollen noch mehr den Besitzer wechseln. Von Madeleine Siegl-Mickisch Die Jugendsprungschanze im Sohlander Ski-Areal bekommt eine LED-Beleuchtung. Sie wird von Daniel Kleißle (vorn) und Uwe Schiertz von der ortsansässigen Elektrofirma Paul an den Platten entlang des Anlaufes und des Aufsprungbereiches montiert. Stefan Eisold vom Skiclub (rechts), der alle elektrotechnischen Arbeiten koordiniert, spricht mit ihnen letzte Details ab. Rechts neben der großen Jugendschanze entstehen die Schüler- und Kinderschanze. Ihr Unterbau ist schon zu erkennen. Foto: SZ/Katja Schäfer In Sohland brauchen Skispringer keinen Schnee Mit viel Geld und Engagement entstehen drei moderne Schanzen. Und noch viel mehr. Von Katja Schäfer D ie Aussicht ist fantastisch. Doch die Männer haben keinen Blick dafür. Statt ihre Augen über Wiesen, Wälder und Berge schweifen zu lassen, schauen sie aufs Detail, unterziehen die LED-Beleuchtung der Jugendsprungschanze im Sohlander Wintersportzentrum einer letzten Kontrolle. Dabei müssen die Elektromonteure Daniel Kleißle und Uwe Schiertz sowie Skiclub-Mitglied Stefan Eisold aufpassen, auf dem steilen Untergrund nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Denn sie stehen auf dem Schanzenanlauf. Also dort, wo die Skispringer Schwung holen für den Absprung. Bis zum ersten Sprung dauert es aber noch eine Weile. Die Rekonstruktion der rund 40 Jahre alten Jugendschanze im Sohlander Tännicht, die jetzt auch ein richtiges Starthaus hat, ist zwar weitgehend abgeschlossen. Doch im Umfeld bleibt noch allerhand zu tun, bis das Gelände, das künftig Ski-Areal-Sohland heißt, eingeweiht werden kann. Der Termin dafür steht schon fest. Am ersten Wochenende im Oktober soll es so weit sein, kündigt Reiner Schwaar an. Er leitet die umfangreichen Arbeiten auf der Fläche oberhalb der Schanzenbaude, die der Skiclub im Juli 2015 begonnen hat, und deren Finanzierung. Dabei ist er ebenso ehrenamtlich tätig, wie viele Mitglieder und Freunde des Vereins. Rund 3 000 Stunden haben sie bisher schon unentgeltlich gearbeitet, berichtet Vorsitzender Günther Rößler. Auf diese Weise wurden die alte Anlage abgerissen, die Beplankung an Anlauf und Aufsprunghang der Schanze montiert, die Aufsprungmatten verlegt und vieles mehr. Nach der Winterpause haben die Arbeits- einsätze jetzt wieder begonnen. „Ohne das außergewöhnlich große Engagement von Vereinsmitgliedern und Helfern sowie Sponsoren ginge es nicht“, betont Reiner Schwaar. Er berichtet davon, dass viele Unternehmen aus der Region das Projekt unterstützen, zum Beispiel durch die Bereitstellung von Material und Arbeitsleistungen; aktuell unter anderem die Sohlander Elektrofirmen Paul und Menzel. Unterstützung kommt auch von der Gemeinde, von Ohne das außergewöhnlich große Engagement von Vereinsmitgliedern und Helfern sowie Sponsoren ginge es nicht. Reiner Schwaar, ehrenamtlicher Projektleiter |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| regionalen Banken und vom Skiclub Spitzcunnersdorf, der die Pläne für das Profil der Kinderschanze zur Verfügung gestellt hat. Für die Erneuerung der Jugendschanze fließen zwar Fördermittel. Doch im Zusammenhang damit setzt der Skiclub weitere Ideen in die Tat um, die ohne Förderung finanziert werden. So gibt es im Ski-Areal künftig auch eine Schüler- und eine Kinderschanze. Der Unterbau dafür ist schon fertig. In den nächsten Monaten werden sie komplettiert. Außerdem errichtet der Verein einen Schlepplift für die Skispringer. Er erleichtert künftig den Nutzern aller drei Anlagen Training und Wettkampf. Bisher müssen die jungen Skispringer den Berg hoch stapfen, um zum Start zu kommen. „Mit dem Lift sind sie schneller oben und können dadurch öfter springen. So steigen die Konzentration beim Training und der Spaß daran“, nennt Günther Rößler die Vorteile. Fertig sein soll die Anlage eben- SZ-Gesundheitsforum in Kooperation mit den Oberlausitz-Kliniken gGmbH Thema: Krampfadern – ein Schönheitsfehler oder ernsthafte Erkrankung? Referenten: Oberarzt Dr. med. Alexander Engwicht Dr. med. Wolfram Oettler Chirurgische Klinik, Krankenhaus Bautzen NL Praxis für Gefäßmedizin Wann: 14. April 2016, 19.00 Uhr Wo: Krankenhaus Bautzen, Konferenzbereich Der Zugang zum Konferenzbereich erfolgt über den Haupteingang Stadtwall 3, danach folgen Sie bitte der Beschilderung. Der Eintritt ist frei. falls bis Anfang Oktober. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich über Spenden. Oberhalb des neuen Lifts wird ein Flutlichtmast errichtet. Er beleuchtet das gesamte Areal, das nicht nur bei Schnee, sondern das ganze Jahr über nutzbar ist. Spezielle Matten und Materialien auf den drei Schanzen sorgen dafür. Auch eine elektronische Anzeigetafel gibt es künftig, auf der Sportler und Zuschauer die Ergebnisse ablesen können. „Mit dem Ski-Areal haben die Kinder und Jugendlichen bald wieder Trainingsund Wettkampfbedingungen, die dem neuesten Stand entsprechen“, freut sich Skiclub-Chef Günther Rößler. Aber auch die Gemeinde profitiert seiner Meinung nach davon. Denn etwas Vergleichbares gibt es im Landkreis Bautzen nirgends. Nach der Einweihung wird sich der Verein nicht entspannt zurücklehnen. Denn seine Pläne reichen weiter. Sie sehen zum Beispiel Starthäuser für die beiden kleinen Schanzen vor sowie eine Roller-Skater-Strecke, auf der Langläufer außerhalb des Winters trainieren können. Doch auch wenn sich der Skiclub unabhängig macht vom immer seltener werdenden Flockenwirbel – auf das Trainieren im Schnee brauchen die Kinder und Jugendlichen nicht zu verzichten. Im Winter organisiert der zuständige Regionaltrainer Fahrten zum Beispiel ins nahe Isergebirge. – Ob der Wintersportler-Nachwuchs künftig überhaupt noch aus Sohland weg will, ist allerdings fraglich, angesichts der super Bedingungen, die dort geschaffen werden. Training für Kinder und Jugendliche ist jeden Dienstag und Freitag von 16 bis 18 Uhr. Neue Interessenten sind jederzeit herzlich willkommen. web www.skiclub-sohland.de Neusalza-Spremberg Reiterhaus zeigt Neujahrsgrafiken Das Reiterhaus in Neusalza-Spremberg hat die Winterpause beendet und startet mit einer neuen Sonderausstellung. Die von Klaus Herzog aus Neusalza-Spremberg und Dieter Strahl aus Löbau gestaltete Schau steht unter dem Thema „Neujahrsgrafik aus vier Jahrzehnten“. Zu sehen sind eigene Arbeiten der beiden Oberlausitzer Künstler, wie auch Sammelobjekte aus deren Fundus. In Kunst-Kreisen ist es Brauch, sich gegenseitig zum Jahreswechsel kleine Grafiken als Aufmerksamkeit zu überreichen. Die Arbeiten spiegeln Gedanken, Hoffnungen, Wünsche der Urheber wider oder kommentieren das Zeitgeschehen. Die Schau ist bis 19. Juni zu sehen. (SZ) Geöffnet Di. bis Sa. sowie sonn- und feiertags von 10 bis 17 Uhr. Anmeldung außerhalb der Zeiten im Reiterhaus, G 035872 32957, oder im Rathaus, G 035872 3610. Das passiert nicht alle Tage: Meist entscheiden Gemeinderäte ja darüber, wofür Geld ausgegeben wird. Aber der Gödaer Gemeinderat hat jetzt mit vier Beschlüssen den Weg freigemacht für eine nicht alltägliche Einnahme. Rund 1,6 Millionen Euro fließen demnach in die Gemeindekasse. Allerdings trennt sich die Gemeinde Göda dafür von den meisten ihrer Wohnungen. Dass der kommunale Wohnungsbestand nahezu komplett verkauft werden soll, darauf hatten sich Gemeinderat und -verwaltung schon vorletztes Jahr verständigt. Das Bautzener Immobilienbüro Hornig wurde dann beauftragt, Käufer für die Wohnhäuser zu finden. Das ist gelungen – wenn auch mit unterschiedlichem Ergebnis. So hatte der Gemeinderat jetzt zu entscheiden, ob die Verkäufe wie vorgeschlagen über die Bühne gehen sollen. Die Mieter müssten keine Angst vor Kündigungen haben, so Bürgermeister Gerald Meyer (parteilos). Laut Gesetz muss der Käufer bestehende Mietverträge übernehmen. Der größte Brocken – sowohl von der Anzahl der Wohnungen als auch vom Preis her – sind die drei Blöcke mit 28 Wohnungen an der Gartenstraße. Sie gehen für 850 000 Euro – und damit zum höchsten Gebot – an die Calinus Stiftung mit Sitz in Regensburg. Welchen Zweck die Stiftung hat, fragte Gemeinderätin Sylvia Osses (Die Linke). „Denn ich finde, wir sollten schon wissen, an wen wir verkaufen.“ Der mit den Verkaufsverhandlungen betraute Mit- arbeiter von Hornig Immobilien erläuterte, dass es sich um eine Familienstiftung handelt, deren gesetzlicher Vertreter ein in Göda ansässiger Bürger ist. Er wolle, dass die Häuser nach dem Kauf langfristig in Familienbesitz bleiben und habe dafür die Form einer Stiftung gewählt. Zehn Gemeinderäte stimmten dem Verkauf zu, einer war dagegen, vier enthielten sich. Für 469 000 Euro will die Agrofarm Göda am Oberweg zwei Häuser mit insgesamt zwölf Wohnungen sowie das benachbarte Gebäude kaufen. In diesem befinden sich Arzt- und Zahnarztpraxis sowie eine weitere Gewerbeeinheit und eine Wohnung, die derzeit beide leer stehen. Auch sechs Garagen gehören dazu. Die Agrofarm besitzt am Oberweg bereits zwölf Wohnungen. Nur ein Angebot, das zudem unter dem Verkehrswert liegt, gab es für ein Haus mit zwölf Wohnungen in Nedaschütz. Da aufgrund des sanierungsbedürftigen Zustandes keine weiteren Angebote zu erwarten seien, wurde der Verkauf dennoch empfohlen. Erwerben will das Haus, in dem zurzeit drei Wohnungen leer stehen, für 275 000 Euro eine Familie aus Zockau bei Gaußig. Allerdings sei hier die Finanzierung noch nicht abschließend geklärt. Drei Häuser mit 13 Wohnungen an der Dahrener Straße sollen demnächst auch noch verkauft werden. Insgesamt könnte die Gemeinde somit rund zwei Millionen Euro einnehmen. „Wir müssen sehr gut überlegen, wie wir das Geld sinnvoll einsetzen“, sagt Bürgermeister Gerald Meyer. Auslöser für den Wohnungsverkauf war der Wunsch, die Schule zu modernisieren, wofür neben Fördergeld auch Eigenmittel gebraucht werden. Meyer plädiert allerdings dafür, nicht unbedingt den gesamten Erlös für die Schule zu verwenden. Wie teuer die Schulsanierung wirklich wird, müssten jetzt laufende Planungen ergeben. Bahnfreunde reisen zum Oldie-Festival Löbau Wegen einer Streckensperrung fährt der Zug diesmal durchs Oberland. Tickets gibt es noch. Die Ostsächsischen Eisenbahnfreunde fahren in diesem Jahr schon zum vierten Mal mit einem historischen Sonderzug zum Oldie-Festival nach Schwarzenberg. Am 4. Juni rocken dort die Bands Smokie, Manfred Mann’s Earth Band, Mungo Jerry, Nazareth, Christie und Karussell. Wie der Verein mitteilt, wird der Zug aufgrund einer Streckensperrung zwischen Bautzen und Bischofswerda diesmal über Ebersbach, Sohland und Wilthen fahren, sodass Besucher aus dem Oberland stressfrei mitreisen können. Fahrkarten für den Sonderzug gibt es ab 60 Euro, für den Mitropa-Speisewagen ist ein Zuschlag zu zahlen. Für Spätentschlossene halten die Eisenbahnfreunde noch Restkarten für die Veranstaltung bereit. (SZ) Nähere Infos unter web https://osef.de ANZEIGE Großes Gewinnspiel spiel p und der zum 15. Jubiläum der Messe Konvent'a 2016 Demnächst in Ihrer Zeitung Wir danken den Sponsoren TG Autohandelsgesellschaft mbH Neptun wirbt jetzt fürs Freibad Burkau Die Gemeinde startet eine Werbeoffensive – mit Logo, Flyer und Info-Tafel. Voraussichtlich am 1. Juni startet Burkau in die Freibadsaison. Es sei denn, der Hochsommer meldet sich schon im Mai. „Dann sind wir flexibel und können eher öffnen“, sagte Bürgermeister Sebastian Hein (CDU) jetzt der SZ. In diesem Jahr wartet die Gemeinde Burkau in ihrem Freibad mit einigen Neuheiten auf. Erstmals gibt es ein Logo. Neptun, als Riesenrutsche seit vergangenem Jahr die neue Attraktion, wirbt jetzt auch auf dem Signet fürs Bad. Hinter ihm strahlt die Sonne, darunter steht, wellengleich, „Freibad Burkau“. Sebastian Hein hat das Logo gemeinsam mit einer Kamenzer Firma entworfen. Man findet es unter anderem auf den Flyern, mit denen die Gemein- de ab diesem Jahr erstmals für ihre beliebte Freizeitanlage wirbt. 2 500 Stück davon werden gedruckt. Sie sollen vor allem über die Badbesucher verteilt werden. Der Grundgedanke: Wer vom Burkauer Bad mit seinem großen Schwimmbecken und den weiten Grünanlagen begeistert ist, erzählt es weiter. Besser aber ist, er kann Freunden und Bekannten etwas zeigen – eben den Flyer mit Fotos, Anfahrtsskizze und Lageplan, erläutert der Bürgermeister den Grundgedanken. Ebenfalls neu ist ein Willkommensschild am Eingang mit Angaben zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen. Im Schnitt der Vorjahre kamen 25 000 bis 29 000 Besucher ins Burkauer Freibad. 2015 waren es fast 42 000. Der Bürgermeister sieht den Grund nicht nur im schönen Wetter der vergangenen Freibadsaison, sondern auch im neuen Neptun, der viele neugierig machte. In diesem Jahr setzt die Gemeinde noch einen drauf: Sie installiert einen Wasserpilz. (SZ/ir) STADT BAUTZEN D I E N S TA G 12. APRIL 2016 Ulli Schönbach Für Sie vor Ort SÄCHSISCHE ZEITUNG Marleen hollenbach Sebastian Kositz Telefon ........................ 03591 49505015 E-Mail .. [email protected] Telefon ........................ 03591 49505010 E-Mail ............ [email protected] 15 |||||||||||||||||||||||||||||||| Telefon ........................ 03591 49505008 E-Mail ............. [email protected] Musikfest Schmochtitz blickt nach Skandinavien Kommende Woche beginnt der Kartenverkauf . Die Zuschauer erwartet ein vielseitiges Programm von Klassik bis Pop. Von Carmen Schumann Nichts erinnert mehr an einen Tanzsaal. Wo sich einst Paare im Takt bewegten, ziehen bald Polizisten ein. Das Revier an der Taucherstraße in Bautzen wird größer. Polizeioberrat Mario Steiner und Nobert Seibt vom SIB (v.l.) überwachen die Arbeiten. Foto: Robert Michalk Millionen-Investition für die Bautzener Polizei Das Revier an der Taucherstraße wächst– und sogar eine neue Wache ist geplant. Von Marleen Hollenbach D er Tanzsaal ist nicht mehr wiederzuerkennen. Die Spiegel sind verschwunden, das Parkett abgebaut. Große Leitern stehen in der Ecke. Davor Eimer und Kabeltrommeln. Ein Bauarbeiter hat seine Mittagspause beendet. Nun setzt er einen Stein auf den anderen. Eine kleine Mauer soll das werden. Leicht hat es der Mann nicht, denn der Lärm ist ohrenbetäubend. Beschwingte Musik war gestern, jetzt sind in dem Saal an der Taucherstraße nur noch die Schlagbohrer zu hören. Ein blecherner Klang. Getanzt werden kann hier nicht mehr. Und Schuld daran hat die Bautzener Polizei. Die Männer in Uniform brauchen mehr Platz. Derzeit gibt es etwa 100 Mitarbeiter im dem Polizeirevier, das sich gleich gegenüber dem Bahnhof befindet. Doch nun sollen noch weitere hinzukommen. Nicht etwa, weil der Freistaat im Bautzener Revier mehr Polizisten einstellt, sondern weil Kollegen umziehen wollen. 18 Mitarbeiter des Kriminaldienstes zieht es hierher. Noch haben sie ihre Büros in der Kaserne an der Käthe-Kollwitz-Straße. „Aber hier wird es für sie bessere Arbeitsbedingungen geben. Außerdem ist es gut, wenn wir an einem Ort sind“, sagt Mario Steiner, Polizeioberrat im Bautzener Revier. Schon jetzt arbeiten die Kollegen intensiv zusammen, telefonieren oft, besuchen sich bei Beratungen gegenseitig. „Aber es ist besser, wenn man sich dabei ins Gesicht schaut“, erklärt Steiner, der sich schon auf das Ergebnis freut. In der oberen Etage, wo der Tanzsaal einmal war, werden die Kollegen bald einziehen. Ende des Jahres soll es so weit sein. Wenn alles gut läuft. Und der Umzug wird nicht billig. Fast eine Millionen Euro investiert der Freistaat in dieses Projekt. „Wir haben uns entschieden, hier zu sanieren, weil der Anbau dem Freistaat gehört. Und weil das Gebäude gleich an das Revier angrenzt“, erklärt Norbert Seibt, Niederlassungsleiter des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) in Bautzen. Er selbst schaut sich an, wie weit die Arbeiten sind. Seit Februar werkeln die Bauarbeiter. Das Gebäude ist mittlerweile eingerüstet und wird entkernt, bevor es im Inneren mit den Kabeln und der Elektrik weitergeht. Große Pläne fürs Erdgeschoss Und die Mitarbeiter der Kripo ziehen nicht nur in schönere Büros. Lediglich ihre Telefonapparate werden sie mitnehmen, weil die noch neu sind. Der Rest wird ersetzt. Moderne Computer sind da nur ein Beispiel. „Wir benötigen auch einen Anschluss ans Funksystem“, sagt Mario Steiner. Mit dieser Technik wird den Beamten dann automatisch angezeigt, wo sich welcher Streifenwagen befindet. Und das nützt nicht nur den Kripo-Mitarbeitern, sondern allen Bautzener Polizisten. „Einfach eine gute Sache“, meint Steiner. Eine gute Sache? Für die Tanzschule Pohle bedeutete es zunächst Stress. Den Tänzern wurde der Mietvertrag gekündigt. Ende Januar mussten sie die Räume verlassen. Nur das Werbeschild hängt noch am Eingang. Zum Glück fand sich schnell ein neuer Raum. Eine Werkhalle im Bautzener Technologie- und Gründerzentrum. Die konnten die Tänzer umgestalten. Außerdem finden viele Kurse im Neubau an der Dresdner Straße statt. Und nicht nur die Die Melodien, mit denen er uns Freude bereitete, bleiben in unseren Herzen. Gustav (Gustl) Klose 1916–2016 Herzlichen Dank für die bewegende Anteilnahme in den schweren Tagen des Abschieds, Herrn Oberbürgermeister Dantz für sein ehrendes Gedenken, seinem Freund aus langen Jahrzehnten Dr. Hermann Schierz und Herrn Dr. Dieter Rostowski für ihre zu Herzen gehenden Abschiedsworte. Herzlichen Dank Herrn Dipl.-Med. Jens-Uwe Mai für die jahrelange Fürsorge. Herzlichen Dank dem Bestattungsinstitut Karsten Mitzschke und Herrn Oswald für den musikalischen Abschiedsgruß. In stiller Trauer Ingeborg Klose im Namen aller Angehörigen Tanzschule musste gehen. Auch das russische Restaurant Kalinka von André Gaschnikow bekam ein Kündigungsschreiben. Acht Jahre empfing der Wirt an der Taucherstraße seine Gäste. Das ist vorbei. Jetzt muss er sich andere Räume suchen, denn auch das Erdgeschoss haben die Bautzener Polizisten bereits komplett verplant. In einem zweiten Bauabschnitt richten die Beamten hier die neue Wache ein. Die befindet sich derzeit auf der Seite des Gebäudes, die zur Bahnhofstraße zeigt. Der Warteraum ist spartanisch eingerichtet. Nur ein paar braune Stühle aus Plastik stehen hier. Die Optik allein ist aber nicht das Problem. „Die Wache ist nicht barrierefrei“, erklärt Norbert Seibt. Die Treppe ist steil. Ein Mensch im Rollstuhl hat keine Chance und auch wer wackelig auf den Beinen ist, muss sehr aufpassen. Das soll sich nun ändern. „Wir wollen den Umbau des Hauses nutzen, um dieses Problem gleich mit zu beseitigen“, so Seibt. Wer sich also beim Bautzener Polizeirevier melden muss, der wird demnächst das Gebäude von der Taucherstraße aus betreten. Allerdings ist das noch eine Zukunftsvision. Zwar steht schon fest, wie viel der Freistaat in die neue Wache investieren will – von einer Summe zwischen 500 000 und 600 000 Euro ist die Rede. Wann allerdings die Arbeiten für diesen zweiten Bauabschnitt starten sollen, weiß Norbert Seibt noch nicht. Nur so viel: Wenn der Anbau fertig ist, haben die Bautzener Polizisten 400 Quadratmeter mehr. „Und das Revier ist dann für die Zukunft gewappnet“, erklärt Seibt. Dafür ertragen die Polizisten auch den Lärm nebenan. Schließlich haben sie ein Ziel vor Augen. Die Plakate und Flyer sind schon gedruckt, das Programm ist festgezurrt. Mit Vorfreude blicken Dieter Kempe und Margitta Luttner auf das Wochenende zwischen dem 17. und 19. Juni. Der Dirigent des Orchesters des Sorbischen National-Ensembles und die Vorsitzende des Vereins Via Regia Musikevents hoffen auf viele Besucher beim nun schon zwölften Musikfest in Schmochtitz. Bereits ab kommendem Montag können dafür die Karten im Vorverkauf erworben werden. Jedes Jahr konnten die Musikbegeisterten in Schmochtitz eine Reise in eine bestimmte Region erleben. Unter anderem gab es spanische, französische und italienische Nächte. Dies Mal steht nun eine Region im Mittelpunkt, die sonst eher weniger Beachtung findet, nämlich Skandinavien. Die Kunstmusik entstand dort erst relativ spät und entwickelte sich unter dem Einfluss Händels und Beethovens, war aber auch stark geprägt von folkloristischen Elementen. Wie Dieter Kempe und Margitta Luttner sagen, ließen sie sich bei der Musikauswahl davon leiten, nicht nur das in der skandinavischen Musik stark ausgeprägte melancholische Element zu Tragen kommen zu lassen, sondern auch deren temperamentvollen Seiten. Sie stießen dabei neben so bekannten Komponisten wie Edward Grieg und Jan Sibelius auch auf relativ unbekannte Komponisten. Die „Skandinavische Nacht“ findet am Sonnabend, dem 18. Juni, statt. Es musiziert ein Orchester, das sich aus Musikern des Sorbischen National-Ensembles und der Philharmonie Jelenia Gòra zusammen- Der Vorverkauf erfolgt unter anderem im SZ-Treffpunkt Bautzen, Lauengraben 18, geöffnet Mo. 10 bis 14 Uhr, Di.Fr. 10 bis 18 Uhr. Die Tickets kosten im Vorverkauf 25 Euro für den 17. und 18.6. und 10 Euro für den 19.6. Die Poster für das Musikfest Schmochtitz sind schon gedruckt. Dirigent Dieter Kempe und Organisatorin Margitta Luttner freuen sich auf das Ereignis im Juni. Foto: Carmen Schumann Ex-Stiftungsdirektor im Gespräch Vortrag zur Kirchengeschichte In der Gesprächsreihe „Gast im Domladen“ kommt am Mittwoch Marko Suchy zu Wort. Suchy war 23 Jahre lang Direktor der Stiftung für das sorbische Volk, seit Dezember ist er im Ruhestand. Wie sieht er sein Amt im Rückblick? Woher nahm er die Kraft und Motivation für diese Aufgabe? Über diese und weitere Fragen wollen die Initiatoren der Gesprächsreihe, die abwechselnd mit dem Literaturcafé zu Austausch und Begegnung in den Ökumenischen Domladen einlädt, mit Marko Suchy sprechen. Beginn ist 18.30 Uhr im Domladen, An den Fleischbänken 5. (SZ) Um zwei Persönlichkeiten der sächsischen Geschichte geht es in einem Vortrag an diesem Dienstagabend beim Archivverbund Bautzen. Dr. Jens Bulisch spricht zum Thema „Heinrich von Watzdorf und Heinrich von Brühl als Domheren von Meißen und Pröbste von Bautzen“. Der Theologe vermittelt dabei auch interessante Einblicke in die geistlichen Institutionen in Kursachsen sowie in der Oberlausitz. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. (SZ) Dein gutes Herz hat aufgehört zu schlagen und wollte doch so gern noch bei uns sein. Schwer ist es diesen Schmerz zu tragen, denn ohne Dich wird alles anders sein. Fassungslos müssen wir Abschied nehmen von meinem geliebten Ehemann, lieben Vati, unserem guten Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager, Onkel und Neffen Roland Anders * 11. 01. 1961 setzt. Mit dabei sind auch Tänzer des SNE und dessen Chor sowie die Schweizer Sängerin Rahel Indermauer. Durch den Abend führt die Moderatorin Kristina Nerad. Speziell für diesen besonderen Abend hat der Bautzener Komponist Tasso Schille Melodien der schwedischen Popgruppe Abba für großes Orchester adaptiert. Die Skandinavische Nacht endet mit einem Feuerwerk. Gleiches gilt auch für den Freitag. Anders als in den Vorjahren findet diesmal die musikalische Weltreise nur einmal statt. Am Vorabend findet ein Revuekonzert unter dem Motto „Showmusic meets classic“ statt. Der musikalische Bogen spannt sich dabei von Bachs „Air“ bis hin zu Broadway Evergreens von Bert Kaempfert oder Frank Sinatra. Dargeboten wird das Ganze vom Mercurius-Orchester sowie Götz Bergmann and his Gentlemen. Der vielseitige Götz Bergmann war unter anderem Tonmeister beim MDR und bis 2006 Leiter des Dresdner Salonorchesters. Moderatorin des Abends ist Annika Sesterhenn, die als Sängerin in vielen Genres zu Hause ist. Am Sonntag gibt es diesmal eine Veranstaltung, die dem 65-jährigen Bestehen der Kreismusikschule Bautzen gewidmet ist. Rund 130 Musikschüler werden in verschiedene Formationen vom Solisten bis hin zum großen Sinfonie-Orchester „Ohrwürmer“ präsentieren. Tänzerinnen der Tanzszene Bautzen runden das Programm ab. Das beliebte Familienfest findet in diesem Jahr erstmals im August statt. Zum einen, weil da die Ferien zu Ende sind, zum anderen, weil das eine relativ ereignisarme Zeit ist. Aufgrund gestiegener Kosten sind die Tickets diesmal etwas teurer, und zwar zwei Euro im Vorverkauf und drei Euro an der Abendkasse. Jugendliche bis 16 Jahre haben aber freien Eintritt. † 05. 04. 2016 In tiefer Trauer: Ehefrau Liane Sohn Sören mit Sophie Eltern Helmut und Brigitte Bruder Volker mit Gabi Schwiegermutter Bärbel mit Familie im Namen aller Angehörigen Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Mittwoch, dem 20. 04. 2016, 13.30 Uhr in der Feierhalle des Taucherfriedhofes Bautzen statt. Vortrag: Dienstag, 12. April, 19 Uhr im Archivverbund Bautzen, Schloßstraße 12 (Veranstaltungsraum). In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meiner lieben Ehefrau, unserer Mutter und Oma Hedwig Kretschmer geb. Marschner * 14. 10. 1927 † 10. 04. 2016 Ihr Ehemann Christian ihr Sohn Wolfgang ihr Sohn Albrecht mit Gabriele ihre Enkel Theresa und Christoph Das Requiem mit anschließender Beerdigung findet am Freitag, dem 15. 04. 2016, 8 Uhr auf dem Friedhof an der kath. Pfarrkirche in Schirgiswalde statt. Nur die Liebe ist stärker als der Tod. 16 |||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG HEIDE- UND TEICHLAND Redakteurin für Großdubrau, Königswartha, Malschwitz, Neschwitz, Puschwitz, Radibor und Weißenberg Für Sie vor Ort Kerstin Fiedler Telefon ................. 03591 49505016 E-Mail ....... [email protected] Redakteurin für Hochkirch und Kubschütz D I E N S TA G 12. APRIL 2016 Madeleine Siegl-Mickisch Telefon ................. 03591 49505005 E-Mail .. [email protected] Königswartha Kommt auf den Sportplatz eine Solaranlage? Hier ist Präzision gefragt: Im Neschwitzer Schlosspark haben die Arbeiten zur Sanierung der Brunnen begonnen. Mit einem Lasermessgerät ermittelt Lars Spaniel die Höhen für die einzelnen Schichten des Untergrundes. Foto: Carmen Schumann Schönheitskur im Park Neschwitz Die Sanierung der Brunnen vor dem Neschwitzer Schloss hat begonnen. Der Zeitplan der Bauleute ist ehrgeizig. Von Carmen Schumann D ort, wo sonst im Schlosspark Neschwitz idyllische Ruhe herrscht, die nur vom Vogelgezwitscher untermalt wird, rumoren jetzt Baumaschinen. Diese sind nach Ostern angerückt, um die drei Schlossbrunnen zu rekonstruieren. Die sandsteinernen Umrandungen und die Brunnenfiguren waren schon Anfang des Jahres abtransportiert worden. Letztere befinden sich zurzeit in der Obhut des Restaurators Uwe Konjen. Die Sandstein-Einfassungen wurden zur Reparatur ins Natursteinwerk nach Bischofswerda gebracht. Die Arbeiten an den drei Brunnen laufen parallel, aber zeitlich versetzt. So kann man schön die Phasen der Erneuerung ver- folgen. Bei dem am nördlichsten gelegenen Brunnen sind die Arbeiten schon am weitesten vorangeschritten. Da sind die Handwerker bereits am Flechten von Stahl für die Bewehrung des Stahlbetons. Dort kann dann als Nächstes bereits das Betonfundament gegossen werden. Bei dem mittleren Brunnen sind die Vorbereitungen für das Einschalen auch schon getroffen worden. Nach dem Ausschachten auf rund 1,20 Meter Tiefe wird zunächst eine Schicht aus groben Wasserbausteinen aufgebracht. Darauf kommt ein Vlies, das dafür sorgt, dass das Mineralgemisch, welches darauf geschüttet wird, sich nicht mit den Wasserbausteinen vermischen kann. Damit wird eine sogenannte Sohle geschaffen, auf die dann der Stahlbeton aufgebracht werden kann. Zunächst aber mussten alle drei Brunnen ausgeschachtet werden. Das Ausgießen mit Beton ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass das Wasser nicht wieder versickern kann, wie das bei den alten Brunnen der Fall war, sagt die Neschwitzer Bauamtsleiterin Katrin Ullrich. Nach ihrer Fertigstellung haben die Brunnen dann eine wasserdichte „Wanne“ im Untergrund, aus der kein Wasser mehr austreten kann. Am Brunnen Nummer drei, der sich direkt gegenüber der alten Schule befindet, kann man gut erkennen, dass das Grundwasser ein grundsätzliches Problem für den Schlosspark darstellt. Mithilfe einer Tauchpumpe wird es dort abgesaugt. Mittlerweile ist auch der Auftrag für den Bau der wassertechnischen Anlagen an die Firma Schreier aus dem thüringischen Buttelstedt vergeben worden. Wie der Neschwitzer Bürgermeister Gerd Schuster sagt, sollen die Mitarbeiter dieses Unternehmens für eine andere Wasserzuführung sorgen. Denn der bisher genutzte Tiefbrunnen führte stark eisenhaltiges Wasser, was zu Schädigungen der Figuren und der Umrandung geführt hatte. Künftig wird das Regenwasser von den Dächern der drei Pavillons genutzt. Dafür wird eine Zisterne an einer versteckten Stelle gebaut. Dort befinden sich dann auch die Filteranlagen der Zierbrunnen sowie die Pumpen, die für den Wasserkreislauf sorgen. – Der Neschwitzer Bürgermeister ist sehr zufrieden, dass es jetzt im Schlosspark ordentlich vorangeht. Die Erneuerung der Brunnen sei ein wichtiger Schritt bei der Erhöhung der touristischen Attraktivität seines Ortes. Deshalb hofft er, dass die Brunnen, wie geplant, zur Neschwitzer Schlagernacht am 18. Juni fertig werden. Die endgültige Wiederherstellung der Wege erfolgt dann nach der Schlagernacht. Gerd Schuster freut sich, dass die Brunnen einen eingebauten Scheinwerfer bekommen, mit dessen Hilfe bei speziellen Anlässen der Wasserstrahl in ein besonderes Licht gesetzt werden kann. Froh ist er auch, dass die Mittel für die Brunnensanierung aus dem Programm für die Beseitigung der Hochwasserschäden von 2013 kommen. Dabei waren die Seitenwände und Randsteine eingestürzt. Da die Brunnenfiguren jedoch nicht vom Hochwasser betroffen waren, müssen die Gelder für deren Restaurierung über Spenden aufgebracht werden. Von den 60 000 Euro, die dafür benötigt werden, sind bis jetzt reichlich 18 200 Euro zusammengekommen. WAS? WANN? WO? |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| BÜ Ü HNE p BAUTZEN Deutsch-Sorbisches Volkstheater, G 03591 584281: Dienstag/Mittwoch „Peter und der Wolf“ jeweils 10 Uhr (Burgtheater). KINO p BAUTZEN Filmpalast, Tuchmacherstr. 37, G 03591 42237: The Huntsman & The Ice Queen (3D) 14, 17, 19.30 Uhr; How to Be Single 14.30, 17, 19.30 Uhr; Zoomania (3D) 14.30 Uhr; Kung Fu Panda 3 14.45 Uhr; Kung Fu Panda 3 (3D) 16.15 Uhr; Eddie the Eagle - Alles ist möglich 17 Uhr; Zoomania 18.15 Uhr; Batman v Superman: Dawn of Justice 19.15 Uhr; Der geilste Tag 20.30 Uhr. FRAUEN p Frauenzentrum Bautzen, Karl-Marx-Straße 7, G 03591 42353: Dienstag 13 Uhr Nachhilfe, 18.30 Uhr Glanz durch Tanz (Rituelles Tanzen). Mi. 9 Uhr Runder Tisch–Frauenfrühst. p Familienbildungsstätte, Bischofswerda, Clara-Zetkin-Str. 6, G 03594 705290: Dienstag: Krabbelgruppe für Eltern mit Kindern von 4. Oberlausitzer Autoschau 23.–24.4.2016|10–18 Uhr Messe- und Veranstaltungspark Löbau | Görlitzer Straße 2 22.4.2016 · 19 Uhr · Eröffnung Oberlausitzer Autoschau · große Open-Air Musik-Laser-Show · Autoparade sechs bis 15 Monate in Kirschau, Bautzener Straße 2a/b (Ergotherapie), 9.30-10.30 Uhr. SENIOREN p Volkssolidarität Kreisverband Bautzen, Flinzstraße 15A, G 03591 603601: MG Mitte: Kreatives Gestalten – 14 Uhr. Mittwoch 10 Uhr Gymnastik; MG Allende: Kaffeeklatsch, 14 Uhr Café Richter. p Kontakt- und Begegnungsstätte des ASB für chronisch-psychisch kranke Menschen Bautzen, G 03591 497022: Spiele, 10 Uhr. Foto: Sergey Nivens / fotolia.com VEREINE p GRÜ ÜNE LIGA Sachsen, Regionalvereinigung Oberlausitz, Czornebohstr. 82, Bautzen, G 03591 605860: Dienstag: Treff des Arbeitsbereiches Naturschutz – Vorbereitung Tag des Baumes, 19 Uhr im Regionalbüro. NOTDIENSTE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| BLUTSPENDE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| APOTHEKEN ( 8 UHR BIS 8 UHR)) p Bautzen: Ost-Apotheke, Dr.-Salvador-AllendeStraße 49, G 03591 604477 p Oberland: (8 bis 21 Uhr, danach siehe Bautzen) Drohmberg-Apotheke Großpostwitz, Bautzener Straße 1, G 035938 50220 p nördliches Kreisgebiet: Apotheke am Markt Königswartha, Marktplatz, G 035931 2380 Termine in dieser Woche: Mittwoch, 14-19 Uhr, Haema Blutspendestation Bautzen, Innere Lauenstraße. Ä RZTE p Notarzt G 112 p Kassenärztliche Bereitschaft Mo./Di./Do. 19-7 Uhr, Mi./Fr. 14-7 Uhr/ Sa./So. 24 Stunden G 116117 p Anmeldung Krankentransport G 03571 19222 p Allgemeine Erreichbarkeit G 03571 19296 p Kindernotdienst: Krhs. Bautzen, Fr. 16-19 Uhr, Sa./So./feiertags, 9-11 Uhr/ 15-18 Uhr. G 03591 3632342 Teilnehmende Marken: p Seniorenbüro Bautzen, Löhrstraße 33: Computerlehrgänge für Anfänger vom 25.29.4., 9.-13.5. und vom 23.-27.5., für Fortgeschrittene 30.5.-3.6., jeweils 9-11.30 Uhr. Anmeldung unter G 0151 22742196. TIERARZT p Stiebitz: Dr. Grajcarek, G 03591 302092 oder 0172 9889737 p Wilthen: TÄ’in Breske, G 03592 544470 oder 0178 6274131 p Drehsa: TÄ’in Wiese, G 035939 81350 oder 0171 9315164 p Tierärztliche Klinik, Rennersdorf-Neudörfel, Alte Hauptstraße 15, G 035973 2830 IMPRESSUM |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sächsische Zeitung Lokalausgabe Bautzen Redaktions- und Verlagsgesellschaft Bautzen/Kamenz mbH Redaktion: Ralf Haferkorn (Regionalleiter), Ulli Schönbach (verantwortlich für den Lokalteil Bautzen und Kreispolitik), Kerstin Fiedler, Romy Hassert, Heike Garten, Sebastian Kositz, Katja Schäfer, Gert Schulze, Madeleine Siegl-Mickisch, Jana Ulbrich (Regionalreporterin), Uwe Soeder (Foto) Geschäftsführer: Ralf Haferkorn (Redaktion), Frank Bittner (Verlag). Anschrift Redaktion und SZ-Treffpunkt: Lauengraben 18, 02625 Bautzen. Postanschrift: PF 1319, 02603 Bautzen. Telefon: 03591 49505010 (Redaktion), 49505020 (Verlagsleitung, Anzeigen und Leserservice). Telefax: 49505011 (Redaktion), 49505022 (SZ-Treffpunkt). E-Mail: [email protected] Aboservice-Telefon: 01802 328328 (6 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Ct./Min.). Monatsabonnement bei Botenzustellung Euro 29,40 frei Haus, bei Postbezug Inland Euro 40,50, jeweils inkl. 7% MWSt. E-paper Euro 18,99, inkl. 19 % MWSt. Vertriebskennzeichen: F 1308. Auf dem Sportplatz Königswartha könnte in Zukunft umweltfreundlich Strom produziert werden. Der Sportverein trägt sich mit dem Gedanken, auf dem Hartplatz eine Photovoltaikanlage zu bauen, sagt Bürgermeister Swen Nowotny (CDU). Über dieses Ansinnen wird der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch diskutieren. Stimmt er grundsätzlich zu, müsste als Nächstes ein Bebauungsplan für ein Sondergebiet Photovoltaik aufgestellt werden. Der Sportverein möchte mit der Photovoltaikanlage Einnahmen erwirtschaften, um später mal einen der beiden Rasenplätze in einen ganzjährig nutzbaren Kunstrasenplatz umgestalten zu können. Außerdem beschäftigt sich der Königswarthaer Gemeinderat zum wiederholten Mal mit dem geplanten Netto-Markt auf dem Gutsgelände. Bereits 2011 hat die Gemeinde die Fläche an einen Investor verkauft, der zunächst einen Edeka-Markt errichten wollte. Nachdem Edeka abgesprungen war, plante er die Neuerrichtung eines Netto-Marktes. Allerdings gab es im Verfahren um den Bebauungsplan immer wieder neue Fragen, außerdem wurden formale Fehler gemacht. Swen Nowotny hofft, dass das langwierige Verfahren nun endlich abgeschlossen werden und auf dem Gutsgelände etwas passieren kann. (SZ/MSM) Öffentliche Gemeinderatssitzung am 13. April, 18 Uhr, im Treffpunkt, Neudorfer Straße 16 b Neschwitz Wissenswertes über Kräuter und Vögel Zu zwei Exkursionen lädt die Naturschutzstation Neschwitz für Sonnabend ein. Am Vormittag ist dort Treff für all jene, die mehr über Wildkräuter erfahren wollen. Ina Bartsch von der Naturschutzstation zeigt, wo sie wachsen. Es gibt auch eine Verkostung. Am Nachmittag nimmt Dr. Winfried Nachtigall vom Förderverein der Vogelschutzwarte Naturfreunde mit auf eine ornithologische Exkursion ins Teichgebiet Commerau bei Königswartha. (SZ) Treff für die Kräuterexkursion 9.30 Uhr, für die ornithologische Exkursion 13.30 Uhr an der Naturschutzstation WIR GRATULIEREN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Eberhard Seidel, Cunewalde Gottfried Bräuer, Wilthen Renate Casper, Dreistern Eva Sorkalle, Sohland Herzlichen Glückwunsch! 80 80 75 70 MÜLLABFUHR – 13. APRIL |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Restmüll: Bautzen Tour 1-5; Cunewalde. Restmüll/Bio: Am Hohberg, Ellersdorf, Karlsruhe, Neusorge, Pilzdörfel, Tännicht, Sohland; Taubenheim, Wehrsdorf. Gelbe Tonne: Bautzen Tour 4, 29-31; Hochkirch; Neschwitz; Obergurig; Puschwitz; Weißenberg. Blaue Tonne: Doberschau-Gaußig. NOTRUFE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Polizei 110 Feuerwehr/Rettungsdienst/Notarzt 112 Bundespolizei 03586 76020 Kassenarzt. Notdienst 116117 Anmeldung Krankentransport 03571 19222 Leitstelle allgemein 03571 19296 Enso AG 0800 6686868 Enso Netz GmbH 0800 0320010 Gas 0351 50178880 Strom 0351 50178881 EWB Gas/Bautzen 0800 1373460 Wasser/Kreiswerke 035934 62999 BÜRGERSPRECHSTUNDE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| p SPD Bürgerbüro Bautzen, Vor dem Schülertor 13, G 03591 464968: Mittwoch, 13. April: Sprechstunde mit Roland Fleischer, Mitglied des Ortsvereins sowie Stadt- und Kreisrat, 17-18 Uhr. Anfragen und Hinweise: E-Mail: [email protected] oder [email protected] oder G 03591 5310464 oder 0176 41606815 IMMOBILIENMARKT LAUSITZ Die Immobilienangebote Ihrer Region! Immobilien Verkäufe Einfamilienhäuser 02625 Bautzen: EF-DHH, Bungalowstil, Neubau 2016, 107 m² Wfl., 400 m² Areal, EnB 90 kWh (m² a), C, Fernwärme, KP 235 T€ + Käuferprov. Elke Kutschke Immob. 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D E / L O K A L A U S G A B E N LANDSTREICHER |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Zum Wegwerfen zu schade S Lichterloh steht der Dachstuhl der beliebten Traditionsgaststätte in Flammen. 80 Feuerwehrleute versuchen zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Fotos: Rocci Klein Feuer zerstört Traditionsgasthaus an der B 6 Die Bundesstraße musste gesperrt werden. Die Folge: Lange Umwege für Pendler aus dem Raum Bischofswerda. Von Annechristin Bonss D ie Ankündigung zum Brunch im Landhaus Schänkhübel ist noch gut auf der Tafel zu erkennen. Am Sonntag waren viele Gäste in das unmittelbar an der B 6 gelegene Traditionshaus in Rossendorf gekommen. Jetzt, nicht einmal einen Tag später, ist vom Gastronomiebetrieb – keine 25 Kilometer von Bischofswerda entfernt – kaum etwas geblieben. Der Dachstuhl ist komplett ausgebrannt. Schwarze Balken ragen empor. Die Regenrinne hängt rußverschmiert verbogen nach unten. Die Scheiben im ersten Stock sind zerbrochen. Das Feuer war in der Nacht zum Montag in dem markanten Gebäude an der Kreuzung der Radeberger/Pirnaer/Bautzner Landstraße ausgebrochen. Noch ist die Brandursache unklar. Die Ermittler konnten erst nach der Feuerwehr in den zerstörten Dachstuhl steigen. Fakt ist schon jetzt, dass sich die Flammen in der Dämmung zwischen Dach und Trockenbauwand vorgefressen haben. Immer weiter konnten sie sich dort ausbreiten. Nur mit einer Wärmebildkamera konnte der Verlauf des Feuers kontrolliert werden. Gegen 2.45 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein. Da drang schon dichter Rauch aus dem Dach. Zunächst versuchten die Helfer, von innen vorzudringen. Doch weil es im Haus sehr eng war und die Luft immer heißer wurde, mussten die Feuerwehrleute ihren Vorstoß abbrechen. Über drei Drehleitern wurde von außen gelöscht. Gegen 6 Uhr brachen dann hohe Stundenlang mussten die Bundesstraße 6 und die S 177 wegen der Löscharbeiten gesperrt bleiben. Flammen aus dem Dach heraus. Die Experten nennen dieses Phänomen Durchzündung. Dabei hatte einströmender Sauerstoff das Feuer nochmals angefacht. Auch gegen 11 Uhr musste immer wieder Wasser von oben auf das Dach gespritzt werden. Rauch stieg auf. „Das ist kein schwerer, aber ein sehr personalintensiver Einsatz“, sagt Einsatzleiter Ingo Krause. Über 70 Feuerwehrleute aus den Dresdner Wachen Striesen, Neustadt, Übigau und Altstadt sowie von den freiwilligen Truppen Eschdorf, Weißig und DresdenBühlau waren im Einsatz. Das Löschwasser wurde über Hydranten, aus einem Großtanklöschfahrzeug sowie einem nahen Teich gezapft. Neben den Löschzügen musste vor Ort ein Einsatzcontainer aufgebaut werden. Gegen Mittag rückten die Helfer ab. Brandwachen blieben vor Ort. Was bleibt, ist Entsetzen. Besitzer Jürgen Lohmann hatte erst im November das Haus neu eröffnet. Davor hatte der Unternehmensberater aus Dresden das Haus gekauft und saniert. Im ersten Stock und dem Dachgeschoss entstanden vier Ferienzimmer und ein Appartement. „Zum Glück war niemand im Gebäude“, sagt er. Am Sonntag hatten die Mitarbeiter das Landhaus 22 Uhr verlassen. „Davor haben sie alles kontrolliert“, sagt der Chef. Der 56-Jährige hat erst gegen 7 Uhr von seiner Mitarbeiterin vom Unglück erfahren. Die Servicekraft wohnt in Pappritz. Ein Bekannter rief sie an. Nun stehen sie und der Chef zusammen mit den beiden Köchen und der Serviceleiterin vor dem Brandort. Der Schock sitzt tief. „Das hier ist doch unsere Arbeitsstelle“, sagt Servicekraft Romy Werner. Vor allem, weil die neu eröffnete Wirtschaft gut angekommen sei, sagt ihr Chef. Nachbarn aus der Siedlung berichten, dass der kleine Parkplatz immer gut voll war. Nun sollte bald die Biergartensaison beginnen. Erst letzte Woche waren die Bänke dafür geliefert worden. Rocco Müller aus Dürrröhrsdorf-Dittersbach war noch am Sonntagabend hier essen. „Die Gaststube war gut besucht, es war lecker und gute Stimmung“, sagt er. „Schade um die Kneipe.“ Aufgeben will Jürgen Lohmann nicht. „Der Schänkhübel wird weiter bestehen“, sagt er. Er will improvisieren und wenigstens den Biergarten öffnen. Ob und wie es mit dem Haus weitergehen kann, dazu konnte er noch nichts sagen. Das Haus an der Bundesstraße ist auch vielen Leuten aus dem Raum Bischofswerda bekannt. Wer auf dem Weg nach Dresden die Bundesstraße nutzt, der kommt unmittelbar an der Gaststätte vorbei. Am Montagmorgen traf der Brand viele Berufspendler unerwartet. Denn während der Löscharbeiten musste die B 6 voll gesperrt werden – durchgehend für fast einen halben Tag von der Nacht bis zum Montagmittag. Für Autofahrer aus dem Raum Bischofswerda bedeutete das einen langen Umweg – zusätzlich zur Umleitung für die wegen Bauarbeiten bereits gesperrte Bundesstraße zwischen der Kreuzung nach Seeligstadt und Schmiedefeld und dem Kreisverkehr bei Fischbach. Der Verkehr wurde weiträumig umgeleitet – von Bischofswerda aus über Neustadt, Dürrröhrsdorf-Dittersbach und Pillnitz. chon oft bin ich an der Telefonzelle auf der Goschwitzstraße in Bautzen vorbeigegangen. Dort kann man nicht mehr telefonieren, dafür aber lesen. Vor einiger Zeit hat die Stadt hier eine kleine Bibliothek eingerichtet, die ganz ohne Ausweis funktioniert. Tür auf, Buch raus, Tür zu. Ganz einfach. Bislang habe ich aber niemanden gesehen, der dieses Angebot auch nutzt. Doch vor einigen Tagen ist mir ein Mann über den Weg gelaufen, der an der Bücherzelle hielt und den kleinen Raum betrat. Nicht weil er ein Buch mitnehmen wollte. Stattdessen packte er aus seinem Rucksack Bücher aus und ließ sie dort liegen. Keine schlechte Idee. In meinem Regal stapeln sich die Bücher. Einige sind Überbleibsel der Kindheit, die mich nicht mehr interessieren. Andere sind Geschenke, die mich eigentlich noch nie interessiert haben. Vielleicht komme ich auch mal mit einer Kiste vorbei. Oder ich mache es wie eine Freundin von mir. Die hat eine Kiste mit Büchern im Flur stehen. Als ich sie danach fragte, meinte sie, ich könne mich ruhig bedienen. Diese Bücher braucht sie nicht mehr, wegwerfen will sie die Werke aber auch nicht. Dafür sind sie ihr zu schade. Verständlich, findet Ihr Landstreicher Junge bei Absturz schwer verletzt Jugendliche betreten ein Tagebaugelände bei Heideberg. Ein 14-Jähriger stürzt in die Tiefe. Vierkirchen/Heideberg. Mit schweren Verletzungen am Kopf und Armen wurde ein 14-jähriger Junge am Sonnabendnachmittag aus einem Steinbruch bei Heideberg geborgen und ins Krankenhaus gebracht. Der Junge hatte mit anderen Jugendlichen auf dem Gelände eines Granittagebaus bei Döbschütz gespielt. Sie hatten das Tagebaugebiet einer Firma trotz Verbots betreten und sich im Bereich der Bruchkante aufgehalten. Plötzlich rutschte der 14-Jährige an der Steilwand aus und fiel etwa 19 Meter in die Tiefe. Wie die Polizei mitteilt, wurde er schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Auch die Feuerwehr war im Einsatz. Die Kriminalpolizei ermittelt. Die Steinbrüche in den Königshainer Bergen können sehr gefährlich werden, auch für erfahrene Kletterer. Unfälle ereignen sich leider immer wieder. Zuletzt war im Juni 2015 ein 28-Jähriger beim Abseilen im Firstensteinbruch abgestürzt und verletzt worden. Während das Klettern erlaubt ist, trifft das auf das Baden in den Steinbrüchen nicht zu. Die Jugendlichen hatten sich am Sonnabend aber auf einem Firmengelände aufgehalten, wo noch Naturstein abgebaut wird. (SZ/ag) Glücklich mit TV-Auftritt LEITUNG: KREUZKANTOR RODERICH KREILE René Peschel macht nicht die schlechteste Figur im Fernsehen. Und er hat sogar schon Fans. Ob es denn mit der Frau fürs Leben klappt, zeigt RTL im Herbst. Von Constanze Knappe 0 4 . S E P T E M B E R 2 0 1 6 // 1 6 . 0 0 U H R DOM ST. PETRI BAUTZEN VVK: 25,– € / ERMÄSSIGT: 20,– € // TAGESKASSE: 27,– € / ERMÄSSIGT: 22,– € VORVERKAUFSSTELLEN: SZ-Treffpunkte Bautzen, Kamenz, Görlitz, Zittau Ökumenischer Domladen Bautzen, Musikhaus Löbner Bautzen Mit freundlicher Unterstützung des Hauptsponnsors Ein Herz aus Rührkuchenteig. Welche Frau würde sich nicht gerne auf diese Art verwöhnen lassen? Bäckergeselle René Peschel hat angekündigt, ein solches Herz für seine Zukünftige backen zu wollen, nur für sie allein. Der 37-Jährige ist auf der Suche nach der Frau fürs Leben. Er lässt sich dabei von Vera Int-Veen und dem Fernsehsender RTL unter die Arme greifen. In der zehnten Staffel von „Schwiegertochter gesucht“. Am Sonntagabend wurden die „neuen Söhne“ vorgestellt. Darunter auch René aus der „lauschigen Lausitz“, wie es in der Sendung heißt. Der Bäcker aus dem schönen Sachsen sucht eine tierliebe Frau. „Ehrlich und treu sollte sie sein“, fügt er gegenüber SZ noch hinzu. Das Wichtigste ist ihm seine Familie. Sein Vater Horst, der die Bäckerei als Familienbetrieb in vierter Generation leitet und ihm außerdem Tipps fürs Leben gibt, wie auch seine Mutter Undine, die ebenfalls eine gelernte Bäckerin ist. „Wir lachen gerne, fauchen uns aber auch manchmal an“, sagt sie in der Sendung. Die Eltern sind seit 38 Jahren unzertrennlich. Der größte Traum von René Peschel ist es deshalb, ebenfalls eine solche Partnerin zu René Peschel aus Schönbrunn sucht im Fernsehen eine Frau. Foto: Steffen Unger finden, die zu ihm hält in guten wie in schlechten Zeiten. Als einer von zwölf Söhnen wurde der Schönbrunner am Sonntag vorgestellt. Elf von ihnen suchen die Frau fürs Leben, darunter mit Enrico (48) ein weiterer Sachse und mit Prinz Mario-Max zu SchaumburgLippe (38) sogar ein echter Blaublüter. Und zum ersten Mal, seit es das Format im deutschen Fernsehen gibt, wird auch ein Schwiegersohn gesucht. Der Schönbrunner ist zufrieden mit dem ersten Fernsehauftritt seines Lebens. Er habe jedenfalls nicht die schlechteste Figur abgegeben, sagt er auf SZ-Anfrage glücklich. Das sehen andere offenbar genauso. Denn direkt nach der Sendung, deren Ausstrahlung er sich mit seinen Eltern angesehen hat, wurde er vom Jugendklub Schönbrunn zu Hause abgeholt. An die 40 Leute wollten sich zur Feier des Tages mit ihm auf ein Bier treffen. Grund dazu hatten sie allemal, wann schafft es schon mal einer aus dem Bischofswerdaer Ortsteil ins Fernsehen. Und René Peschel hat sogar die ersten Fans. Als er am Montag in Bautzen etwas zu erledigen hatte, wollten sich einige mit ihm fotografieren lassen. WIRTSCHAFT |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| D I E N S TA G 12. APRIL 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / W I R TS C H A F T 19 ||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG Spreadshirt produziert wieder in Leipzig Nach der Schließung zum Jahresbeginn geht der T-Shirt-Druck heute wieder los. Von Sven Heitkamp Arbeiten die Braunkohlekraftwerke Boxberg (vorn) und Schwarze Pumpe bald unter tschechischer Hoheit, wie auch alle anderen Anlagen in der Lausitz, die jetzt noch Vattenfall gehören? Foto: Wolfgang Wittchen Tschechiens reichster Mann vor dem Sprung in die Lausitz Der ehemalige Liberecer Petr Kellner greift nach Vattenfalls Tagebauen und Kraftwerken. Er könnte im Osten Deutschlands ein neues Imperium schaffen. Von Tilo Berger V on mir haben Sie das aber nicht!“ Mit diesem Satz beginnt derzeit fast jede Antwort auf Fragen zur Zukunft der Tagebaue und Kraftwerke des Vattenfall-Konzerns. Nach dieser Einschränkung heißt es im zweiten Satz meist: „Es deutet schon einiges darauf hin, dass es EPH wird.“ Die Energetický a Prumyslový Holding (EPH) mit Sitz in Prag ist Tschechiens zweitgrößter Energieversorger – nach dem halbstaatlichen Konzern CEZ. Bis vor wenigen Wochen galten beide Unternehmen als aussichtsreichste Kandidaten für die Übernahme der Lausitzer Braunkohle, die der schwedische Vattenfall-Konzern loswerden will. Doch CEZ bekam kalte Füße, sprach von unkalkulierbaren Risiken und gab kein Gebot für Vattenfalls Kohle ab. Anders EPH: Am 16. März verkündete das Unternehmen sein Interesse an den vier Tagebauen und drei Kraftwerken im Lausitzer Revier sowie am halben Kraftwerk Lippendorf bei Leipzig. Die andere Kraftwerks-Hälfte gehört dem Energiekonzern EnBW in Karlsruhe. Weder Bestätigung noch Dementi Lippendorf bekommt sein Futter aus den zwei Tagebauen der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH (Mibrag) – und diese gehört EPH schon seit vier Jahren. Mit dem Kauf der Lausitzer Kohle könnte EPH im Osten Deutschlands ein neues Imperium schaffen. Beobachter schließen auch eine Fusion nicht aus und orakeln schon über einen Namen: Obrag (Ostdeutsche Braunkohlengesellschaft). Zu all dem gibt es weder eine Bestätigung noch ein Dementi – weder von EPH selbst noch von Vattenfall. Aber es gibt von allen Seiten Reaktionen auf die Spekulationen, die am Freitagnachmittag aus London gemeldet wurden. Die Nachrichtenagentur Reuters berief sich auf Insider, die mit dem Vattenfall-Verkauf vertraut seien. Und dieser Verkauf wurde in London vorbereitet, von der Citigroup-Investmentgesellschaft. Kaum war die Reuters-Nachricht raus, warnten Umweltschützer vor einer Übernahme der Lausitzer Kohle. „EPH muss klar sein, dass in der Lausitz alleine ein Auftrag zur Abwicklung einer überholten Energieerzeugung verkauft werden soll“, kommentierte Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid die Meldung. Das Pariser Klimaabkommen habe Vattenfalls Braunkohlesparte zum Auslaufmodell erklärt. „Jeder Die tschechische EPH-Gruppe wäre ein Investor mit Braunkohle-Kompetenz. Ute Liebsch, IG BCE-Bezirksleiterin |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| potenzielle Käufer erwirbt mit der Braunkohle unkalkulierbare Folgekosten.“ Die Grünen nannten den möglichen Verkauf an EPH „besorgniserregend“. Die Gefahr bestehe, dass der neue Besitzer nur Geld verdienen wolle, auf den Folgekosten für die Rekultivierung der Landschaften aber der deutsche Steuerzahler sitzen bleibe. Genau das wollen die Landesregierungen von Sachsen und Brandenburg vermeiden und betonen immer wieder, dass ein neuer Inhaber alle bestehenden Verpflichtungen von Vattenfall übernehmen müsse – außer den Arbeitsplätzen auch die Rekultivierung im Revier. Diese Bedingung müsse jeder Investor erfüllen. Bezirksleiterin Ute Liebsch von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) könnte mit EPH als Vattenfall-Nachfolger offenbar leben. „Die EPH-Gruppe wäre ein Investor mit Braun- kohle-Kompetenz“, erklärte die Gewerkschafterin. Wie jeder bisher genannte Kaufinteressent habe auch EPH ein Zehn-Punkte-Papier der Vattenfall-Betriebsräte bekommen. In diesem fordern die Arbeitnehmervertreter unter anderem die Einhaltung der Tarifverträge, betriebliche Mitbestimmung und soziales Engagment. Keine Pilsner-Urquell-Romantik Bei der Mibrag gelten die Prager Chefs als zuverlässig, aber knallhart im Verhandeln. „Da darf niemand eine Pilsner-Urquell-Romantik erwarten“, sagen Beschäftigte. Erst unlängst hatte die Mibrag-Geschäftsführung angekündigt, bis 2020 jede zehnte der derzeit rund 3 000 Stellen abzubauen. Anders als knallhart lassen sich wahrscheinlich auch keine 10,8 Milliarden USDollar anhäufen. Auf diese Summe wird das Vermögen des Pragers Petr Kellner geschätzt. Das US-Magazin Forbes zählt ihn zu den 100 reichsten Menschen der Erde. Kellner steht der Investmentgruppe PPF vor, die wiederum die Mehrheit bei der EPH-Gruppe hält. Außer in der Energiewirtschaft ist PPF unter anderem in der Telekommunikation, im Bankwesen und im Immobiliensektor tätig. Kellners Firma gehört unter anderem das höchste Gebäude in Prag, ein 27-stöckiges Bürohaus. 1964 in Ceska Lipa geboren, verbrachte Kellner seine Kinderzeit in Liberec, wo er eine Handelsschule besuchte. Nach dem Studium in Prag verdiente er sein erstes Geld mit dem Verkauf von Versicherungspolicen. In der vergangenen Woche tauchte sein Name im Zusammenhang mit Briefkastenfirmen in Panama auf. Ein Kommentator des tschechischen Fernsehens mahnte aber: Nicht jeder, dessen Name in einem Zuge mit den Panama papers genannt werde, verstoße automatisch gegen Gesetze. Leipzig. Anfang des Jahres schreckte das Leipziger Vorzeigeunternehmen Spreadshirt mit einer Negativ-Nachricht auf: Die Produktion am Heimatstandort wurde dichtgemacht, das Bedrucken von T-Shirts und Tassen sollte nur noch im Ausland erfolgen. Alle 16 Vollzeit- und zehn TeilzeitBeschäftigten seien ab sofort beurlaubt, hieß es. Jetzt die überraschende Kehrtwende: Spreadshirt legt in Leipzig wieder los. Die kleine Manufaktur am UnternehmensSitz nehme die Arbeit am Dienstag fast in voller Höhe wieder auf. Zumindest 14 Vollzeit- und drei Teilzeit-Kräfte würden weiter beschäftigt. „Nach langer und intensiver Prüfung der wirtschaftlich sehr schwierigen Standortbedingungen haben wir eine Möglichkeit gefunden, Produktionsleistungen in Deutschland zu erhalten“, erklärte Spreadshirt-Finanzchef Tobias Schaugg. Nicht betroffen von den Sparmaßnahmen war die Firmenzentrale mit mehr als Rausschmiss wegen Ehrlichkeit Berlin. Der Pressesprecher der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg, Daniel Abbou, ist von seinem Posten freigestellt worden. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Anlass ist ein Interview Abbous, das er der Fachzeitschrift PR Magazin gegeben hatte. Darin hatte er sich kritisch über das frühere Management geäußert. Abbou hatte das Amt des Pressechefs am Flughafen erst am 1. Januar übernommen. In dem Interview mit der Fachzeitschrift hatte Abbou um Offenheit mit Versäumnissen beim Bau des neuen Flughafens geworben. „Dazu hat die alte Flughafencrew zu viel verbockt, dafür sind zu viele Milliarden in den Sand gesetzt worden“, sagte er. Er äußerte sich auch zur geplanten Eröffnung des Flughafens in der zweiten Jahreshälfte 2017. „Mein Technikchef hält weiter daran fest, dass es eine Chance gibt, 2017 einzuhalten. Und wenn er das glaubt und mir das auch kommuniziert, dann ist es so.“ Aber „kein Politiker, kein Flughafendirektor und kein Mensch, der nicht medikamentenabhängig ist, gibt Ihnen feste Garantien für diesen Flughafen“, fügt er hinzu. (dpa) Telekom streicht Roaming-Gebühren Bonn. Die Mobilfunkanbieter kommen den EU-Vorgaben in Sachen Roaming zuvor. Die Deutsche Telekom streicht die zusätzlichen Gebühren für Telefonate und mobile Internetnutzung im europäischen Ausland. Zum 19. April sollen die angepassten Tarife zunächst für Neukunden gelten. Am Wochenende hatte auch Vodafone entsprechende Änderungen angekündigt. Telefonica O2 will zum 30. April die Tagesoption „EU Day Pack“ anbieten, bei der nur dann Kosten anfallen, wenn man sie auch tatsächlich nutzt. Das EU-Parlament hatte beschlossen, dass Roaming-Gebühren bis 15. Juni 2017 komplett entfallen sollen. (dpa) 250 Beschäftigten in Management, Verwaltung, Kreativ- und IT-Abteilung in Leipzig. Die Produktion aber sollte nur noch in den größeren Werken im polnischen Legnica mit 230 Beschäftigten und am neuen Standort in Tschechien mit bisher 50 Mitarbeitern laufen. Außerdem produziert Spreadshirt in den USA und in Brasilien. Das Bedrucken von T-Shirts und zig anderen Produkten muss meist mit viel Handarbeit erledigt werden. Allein 2015 entstanden so mehr als 3,6 Millionen verschiedene Artikel, die in 180 Länder verschickt wurden. Spreadshirt betreibt eine der weltweit erfolgreichsten Internetplattformen für selbst gestaltete T-Shirts, Kleidung und Accessoires. Die E-Commerce-Plattform war 2002 als kleines Start-up von zwei Studenten gegründet worden, beschäftigt heute aber rund 600 Mitarbeiter in sechs Ländern und macht einen Jahresumsatz von zuletzt 85 Millionen Euro. Gerade der stete Aufstieg der hippen Firma wurde auch als Grund für die Schließung der kleinen Leipziger Produktionshalle angeführt. „Wir hatten in Leipzig keinen Platz mehr zu wachsen“, erklärte Sprecherin Anja Greulich den Schritt. Was genau den Ausschlag für die Neuausrichtung gab, wurde nicht bekannt. NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Dekabank wagt sich nicht zum Bundesgerichtshof Frankfurt am Main. Die Dekabank akzeptiert ihre juristische Niederlage im Streit um 53 Millionen Euro Kapitalertragsteuer aus umstrittenen Aktiengeschäften. Die Dekabank hatte eine Erstattung der Steuer aus Aktiengeschäften im Jahr 2010 verlangt. Der Fiskus lehnte das ab, weil der Verdacht bestand, dass der Anspruch aus illegalen „Cum-Ex-Geschäften“ stammen könnte. Das Finanzgericht in Kassel hatte die Klage der Dekabank abgewiesen, aber wegen der grundsätzlichen Bedeutung Revision beim Bundesfinanzhof zugelassen. (dpa) Sachsen verkauft mehr Medizintechnik ins Ausland Kamenz. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Exportumsatz von Medizintechnik aus Sachsen auf 267 Millionen Euro mehr als verzehnfacht. Nachdem der Export dieser Waren nach Russland um zwei Drittel zurückgegangen ist, sind China und Australien zu den wichtigsten Abnehmerländern aufgerückt. Auch die Ausfuhren von Ersatzteilen und Zubehör für Luftfahrzeuge sind seit 2006 um das Vierfache auf 215 Millionen Euro gestiegen. (dpa) Celesio übernimmt Apotheken-Netz in Portugal Stuttgart. Der Pharmahändler Celesio steigt ins Apotheken-Geschäft in Portugal ein. Der Stuttgarter Konzern übernimmt das Apotheken-Netzwerk Holon in Portugal. Holon hat 80 Mitarbeiter – den Kaufpreis gab Celesio nicht bekannt. Die Deutschen sind bereits als Großhändler in Portugal aktiv. Holon arbeitet mit 380 Apotheken zusammen. Wie in Deutschland ist es Kapitalgesellschaften in Portugal verboten, Apotheken selbst zu betreiben. Celesio war 2014 vom US-Konzern McKesson übernommen worden. Weltweit arbeiten mehr als 38 000 Menschen für den Stuttgarter Pharmahändler. (dpa) Guter Geschmack und Unternehmermut Der Dresdner Stollenbäcker Hartmut Quendt ist tot. Sein Lebenswerk ist gesichert. Michael Rothe Z um 60. Geburtstag von Hartmut Quendt hatte Sohn Matthias einen Diavortrag zusammengestellt. „Bei der Familienfeier ließ er das Leben seines Vaters Revue passieren“, berichtete die SZ 2000. Das erste Bild von 1942 habe Klein-Hartmut als Wonneproppen gezeigt. Auf dem letzten Dia halte er Enkel Leonard im Arm. „Für meinen Vater hat sich ein großer Traum erfüllt, Dresdens Spezialitätenbäckerei unter seinem Hut zu erhalten“ so der Junior damals. „Ein kleines rotes Krönchen über dem Namenszug Dr. Quendt ist sein Markenzeichen und steht zugleich für Dresdner Backspezialitäten seit dem Jahr 1876.“ Jetzt trifft sich die Familie wieder – und trauert. Hartmut Quendt ist tot. Der 75-Jährige erlag am Sonntag einem Krebsleiden. Mit Hartmut Quendt verliert Sachsens Unternehmertum einen seiner Nachwendepioniere. Das Unternehmen mit seinem Namen ist mit jährlich 1, 7 Millionen Stück führender Hersteller von Christstollen in Deutschland. Die Dresdner machen damit etwa die Hälfte ihres Geschäfts – auch für Lidl, Edeka, Kaufhof und exklusiv für Aldi. Fast jeder zweite Dresdner Stollen kommt aus Quendts Ofen. Die 1991 gegründete Firma ist ferner bekannt durch Dinkelchen, Dominosteine, Bemmchen – und vor allem durch das Schaumgebäck Russisch Brot. Im thüringischen Eisenach geboren, wuchsen der Spross einer Hoteliersfamilie und seine drei Geschwister ohne Vater auf, der im Krieg geblieben war. Hartmut machte eine Konditorenlehre und an der Abendschule sein Abitur. Er studierte Lebensmitteltechnologie an der TU Dresden, wo er auch promovierte und seine erste Anstellung als Dozent fand. Er wurde Betriebsleiter einer Konservenfabrik und später Leiter eines Ingenieurbüros für Dauerbackwaren. Kurz vor der Wende dann die Erfindung, die fortan mit ihm in Verbindung gebracht Buchstäblich erfolgreich: Hartmut (r.) und Matthias Quendt verkosten ihr Russisch Brot. Foto: Archiv SZ/MarionGröning wurde: Er entwickelte eine automatische Linie zur Produktion von Russisch Brot. Mit 13 Mitarbeitern wagte er 1991 den Schritt in die Selbstständigkeit und hielt den Ex-Kombinatsbetrieb am Leben. 1998 übernahm Quendt die Süßwarenfabrik des Dresdner Schokolatiers Herbert Wendler, Erfinder der Domino-Steine. 2006 verkaufte Quendt sein Unternehmen mehrheitlich an seinen Sohn Matthias und zog sich aus dem Geschäftsleben zurück – sieben Jahre nach der Krebsdiagnose. Verdienste erwarb sich Quendt auch als Präsident von AgrarMarketing-Sachsen. Der Lobbyverein hatte es sich auf die Fahne geschrieben, heimische Ware in Westregale zu bringen. Für Fit, Rotkäppchen, Radeberger & Co mit Erfolg. Für seine unternehmerische Leistung und sein Wirken für die Region erhielt er unter anderem das Bundesverdienstkreuz. Unter der Regie seines Sohnes verdoppelte das Unternehmen in Dresden-Coschütz binnen sieben Jahren seinen Umsatz auf gut 20 Millionen Euro. Aber: Zu schnell und mit vielen Artikeln gewachsen, wurde Dr. Quendt zum Spielball im Preiskrieg der Discounter. Ein Gefangener des Systems mit gigantischen Stückzahlen, Preisdiktat, Lieferkontrakten bis zu einem halben Jahr vor Auslieferung – mit Vorfinanzierung und anderen Unwägbarkeiten. Wegen einer Millionen-Lücke stand 2014 der Fortbestand der Firma infrage. Ein strategischer Investor musste her. Den fand Quendt in Hermann Bühlbecker. Dessen Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz zählt u. a. mit Aachener Printen, Nürnberger Lebkuchen zu den deutschen Top-3 der Branche und ist Weltmarktführer für Herbst- und Weihnachtsgebäck. Heute arbeiten bei Quendt rund 100 Menschen, in der Weihnachtssaison doppelt so viele. Quendt Junior hält als Mitinhaber einen Teil des Familienerbes. Mehrheitseigner Bühlbecker reagierte „mit großem Bedauern“ auf Quendts Tod. 20 |||||||||||||||||||||||||||||||| WIRTSCHAFT SÄCHSISCHE ZEITUNG D I E N S TA G 12. APRIL 2016 Der Quadratmeter für 19000 Euro Der Immobilienwahnsinn in Deutschland nimmt zu. Vor allem in den Großstädten liegt die Schmerzgrenze hoch. Von Daniela Wiegmann München. Der Immobilienmarkt in Deutschland driftet immer mehr auseinander. Während wohlhabende Kunden in München, Berlin oder Hamburg horrende Summen für Eigentumswohnungen in zentralen Lagen zahlen, fehlen am unteren Ende Zehntausende Wohnungen zu bezahlbaren Preisen. Der aktuelle Bauboom, über den sich die Betriebe zum Auftakt der weltgrößten Baumesse Bauma in München freuen, wird die Probleme auf dem Wohnungsmarkt nach Einschätzung der Bauwirtschaft nicht so schnell lindern. „Die Frage der Stunde ist: Wie schaffen wir es, dass ein Investor im unteren und mittleren Segment wieder einsteigt in die Immobilien?“, sagt Andreas Demharter, Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes Bayerischer Bauinnungen in München. In München treibt der Immobilienmarkt immer neue Blüten: Für eine 80Quadratmeter-Wohnung zahlen Käufer dort in guten Lagen inzwischen 800 000 Euro oder mehr. Unter 100 000 Euro sind in zentralen Gegenden fast nur noch Gara- Alles nur heiße Luft? Stahlarbeiter demonstrieren im Berliner Regierungsviertel unter dem Motto „Stahl ist Zukunft“. Die Stahlindustrie fordert bessere Bedingungen für fairen Wettbewerb. Foto: dpa/Kay Nietfeld Ungewöhnliche Allianz Banken gehen auf die Kostenbremse Die Stahlbranche in Europa steckt in der Krise. Firmenchefs und Belegschaften schlagen gemeinsam Alarm. Nun soll die Politik helfen. Am Montag demonstrierten Zehntausende. Von Wolfgang Mulke I n seltener Eintracht präsentieren sich derzeit Arbeitgeber und Gewerkschaften der Stahlindustrie. Gemeinsam schlagen sie Alarm, weil sie um die Existenz der Branche in Deutschland fürchten. Gut die Hälfte der bundesweit 86 000 Beschäftigten fand sich daher auf Demonstrationen an mehreren Stahlstandorten und dem Berliner Bundeskanzleramt ein. „Die Situation ist dramatisch“, sagte der Bremer Ökonom Rudolf Hickel vor gut 1 000 Stahlwerkern in Berlin. „Es geht darum, dass wir ein Industrieland bleiben“, betonte der brandenburgische Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD). Zwei Probleme machen der Branche zu schaffen. So müssen die Unternehmen im kommenden Jahrzehnt mehr Geld für die Rechte bezahlen, das Treibhausgas CO2 auszustoßen. Laut Hickel summieren sich die zusätzlichen Kosten dafür auf 1,4 Milliarden Euro. „Das ist eine Belastung, die der Stahl nicht aushalten kann“, glaubt der Forscher. So sieht es auch die IG Metall. „Wer der Stahlindustrie in Zukunft zu hohe Belastungen aufbürdet, verhindert Investitionen und treibt die Branche in die Krise“, sagt IG-Metall-Chef Jörg Hofmann. Die zweite Gefahr droht den europäi- schen Stahlkochern durch Billigimporte aus China. Dort gibt es aufgrund der insgesamt vergleichsweise geringen Nachfrage nach Stahl erhebliche Überkapazitäten, die chinesische Hersteller zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt werfen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will die Industrie unterstützen. „Wettbewerbsfähige Unternehmen dürfen nicht durch subventionierte Importe vom Markt verdrängt werden“, forderte Gabriel auf der größten Kundgebung in Duisburg. Er werde auch in der Klimapolitik keinem Plan zustimmen, der die Zukunft der deutschen Stahlerzeugung gefährde, versprach er den Demonstranten. Strafzölle für chinesischen Stahl Schon lange verlangen die Unternehmen von der EU-Kommission Hilfe gegen die Preispolitik der chinesischen Konkurrenz. Denkbar sind zum Beispiel Strafzölle für deren Einfuhr. Auf 50 bis 60 Prozent schätzt die Wirtschaftsvereinigung Stahl den Dumpinganteil an den Importen. Entsprechend hoch müssten Sanktionen ausfallen. Eine Tonne warmgewalzter Stahl kostet derzeit rund 350 Euro. Hickel zufolge müsste ein Strafzoll von bis zu 200 Euro für die Importe erhoben werden. Die EU prüft Frankfurt am Main. Deutschlands Banken stehen angesichts schrumpfender Zinseinnahmen einer Umfrage zufolge in diesem Jahr vor einer Sparwelle. 61 Prozent der befragten Institute wollen Stellen streichen, nur 14 Prozent neue Jobs schaffen, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens EY hervorgeht. „Im aktuellen Niedrigzinsumfeld gibt es für die Banken kaum noch etwas zu verdienen – negative Zinsen können sich mittelfristig sogar zu einer existenziellen Herausforderung für viele Banken entwickeln“, erklärte EY-Experte Claus-Peter Wagner. Der Studie zufolge rechnen 42 Prozent der deutschen Kreditinstitute mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage – nur 31 Prozent gehen von einer Verbesserung aus. Damit sind die deutschen Finanzhäuser im europäischen Vergleich mit am pessimistischsten. Europaweit rechnen mehr als die Hälfte der Banken mit besseren Geschäften. Weitere Gründe für den Sparkurs der Finanzhäuser sind EY zufolge verschärfte Anforderungen an Eigenkapital und Risikovorsorge, die die Gewinnmargen belasteten. Zugleich drängten immer neue Wettbewerber auf den deutschen Markt und verstärken den ohnehin sehr hohen Preisdruck. „Die Situation in der deutschen Bankenbranche bleibt schwierig, die Gewinne werden vorläufig auf niedrigem Niveau verharren“, erklärte Wagner. (dpa) mittlerweile, wie den Marktverwerfungen begegnet werden kann. In Deutschland gibt es noch eine ganze Reihe von Stahlerzeugern, vor allem im Ruhrgebiet, dem Saarland, den ostdeutschen Ländern und Bremen. Zusammengenommen produzieren die Unternehmen knapp 43 Millionen Tonnen Stahl im Jahr. Zwei Drittel der Erzeugung entfallen auf die drei größten Konzerne Thyssenkrupp, Arcelormittal und Salzgitter. Rein qualitativ können sie den Wettbewerbern aus Fernost gut Paroli bieten, weil sie auf Spezialstähle konzentriert sind. Rund 400 Patente melden die Unternehmen im Jahr neu an. Ganz oben auf der Wunschliste der Branche steht eine Abschwächung der EUPläne für den Emissionshandel. Die Mehrkosten hält die Industrie für existenzbedrohend. Gegen diese Darstellung laufen wiederum Umweltverbände Sturm, die eine Aufweichung der Klimapolitik befürchten. Nach Berechnungen der Brüsseler Organisation „Carbon Market Watch“ hat allein die deutsche Stahlindustrie zuletzt durch den Verkauf teilweise kostenloser, aber nicht benötigter Verschmutzungsrechte 4,5 Milliarden Euro Gewinn machen können. Die Industrie bestreitet, dass sie mit den Zertifikaten einen Zusatzertrag einfahren konnte. genplätze zu haben: Bei Neubauprojekten wie einem Wohnturm namens „friends“ nahe der Münchner Innenstadt müssen Käufer allerdings auch schon für einen Tiefgaragenplatz mindestens 34 900 Euro hinblättern. Den höchsten Quadratmeterpreis registrierte der Makler Engel & Völkers zuletzt für eine Wohnung in BerlinMitte: 19 020 Euro – dicht gefolgt von Hamburg mit 19 000 Euro. Tendenzen für eine Beruhigung des Marktes sehen Bauunternehmer, Makler und Kreditvermittler trotzdem nicht. Der Immobilienfinanzierer Interhyp rechnet auch in Zukunft mit großem Interesse an Immobilien. Spätestens seit der Nullzins-Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) stehe fest, dass günstiges Baugeld auch in den kommenden Jahren verfügbar sein wird. Banken raten angesichts der niedrigen Zinsen aber zumindest zu einer hohen Tilgung, damit beim Ablauf der Zinsbindung schon ein großer Teil des Kredits abbezahlt ist. Denn wie hoch die Zinsen in 10 oder 15 Jahren sind, weiß niemand. 2015 steckten die Verbraucher nach Hochrechnungen des Immobilienverbandes IVD so viel Geld in Immobilien wie nie zuvor: 219 Milliarden Euro und damit gut 12 Prozent mehr als im Vorjahr. „Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erfassungen 1988“, teilte der Verband mit. Viele Baufirmen kommen mit den Aufträgen kaum noch nach. (dpa) Russen wollen 691 Millionen von RWE Hamm. Das Oberlandesgericht Hamm verhandelt seit Montag über eine millionenschwere Schadenersatzforderung eines russischen Unternehmens gegen den Essener Energiekonzern RWE. Dabei geht es um ein geplatztes Geschäft mit der SintezGruppe des russischen Oligarchen Leonid Lebedew. RWE hatte 2008 mit Sintez den russischen Stromversorger TGK-2 kaufen wollen – in letzter Sekunde aber einen Rückzieher gemacht. Sintez hat RWE deshalb auf Zahlung von 691 Millionen Euro verklagt. Zu Beginn der Verhandlung machte das Gericht deutlich, dass vor einer Entscheidung wohl noch die Einholung von Rechtsgutachten notwendig sei. (dpa) ANZEIGE In eiinem Teiil dieser Ausgab be finden Sie Prospekte von: BÖRSE VOM 11. APRIL 2016 |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Dow Jones M-Dax 17.634,42 +0,33 % Nikkei 225 20162,75 -0,04 % 15.751,13 -0,44 % WEITERE INDIZES Tec-Dax 1631,82 (– 0,21%) ++ S-Dax 8751,47 (+ 0,44%) ++ Stoxx Europe 50 2755,69 (+ 0,14%) ++ Nasdaq 4862,48 (+ 0,24%) ++ Dax 9683,0 (+ 0,63%) 200-Tage-Verlauf Euro Stoxx 50 200-Tage-Verlauf DAX Adidas NA Allianz SE vNA° BASF NA° Bayer NA° Beiersdorf BMW St.° Commerzbank Continental Daimler NA° Deutsche Bank NA° Deutsche Börse Deutsche Post NA° Deutsche Telekom NA° Eon° Fresenius M.C.St. Fresenius SE&Co° Heidelberg-Cement Henkel Vz. Infineon NA Linde Lufthansa vNA Merck Münch. Rück vNA° ProSiebenSat.1 RWE St. SAP SE° Siemens NA° Thyssen-Krupp Volkswagen Vz.° IVonovia 2924,2 (+ 0,42%) ° = auch im Euro Stoxx 50 Dividende 1,50 6,85 2,80 2,25 0,70 2,90 3,25 3,25 0,75 2,10 0,85 0,50 0,50 0,78 0,44 0,75 1,31 0,20 3,15 1,00 7,75 1,60 1,00 1,10 3,50 0,15 4,86 0,74 11.04. 102,35 139,65 64,11 102,05 76,53 74,79 7,73 184,20 60,50 14,00 71,31 24,30 15,16 8,46 78,21 63,51 74,31 98,48 12,38 123,50 14,03 76,39 175,45 45,11 11,88 67,42 89,39 19,14 106,40 32,31 08.04. 103,00 138,90 63,09 101,75 76,88 74,30 7,49 182,00 59,62 13,99 71,68 24,05 15,11 8,27 78,23 63,36 74,42 98,35 12,41 121,45 13,85 76,60 174,80 45,02 11,65 67,51 89,25 18,66 103,95 32,17 ± in % WWWW –0,63 +0,54 WWW +1,62 WWWWWWWW +0,29 WW WWW –0,46 +0,66 WWWW +3,16 WWWWWWWWWWWWWW +1,21 WWWWWW +1,48 WWWWWWW +0,07 W WWW –0,52 +1,04 WWWWW +0,36 WW +2,30 WWWWWWWWWW W –0,03 +0,24 WW WW –0,15 +0,13 WW WW –0,20 +1,69 WWWWWWWW +1,30 WWWWWW WW –0,27 +0,37 WWW +0,21 WW +1,98 WWWWWWWWW WW –0,13 +0,16 WW +2,55 WWWWWWWWWWW +2,36 WWWWWWWWWWW +0,42 WWW 52W.-Hoch / Tief 104,75 62,51 170,00 126,55 95,91 56,01 91,08 145,15 89,54 67,92 117,10 66,00 13,39 6,21 231,90 171,30 92,70 57,01 33,42 13,03 87,41 69,80 30,98 19,55 17,63 13,39 7,08 14,85 83,17 63,10 51,01 70,00 77,18 58,17 114,15 87,17 14,20 8,32 193,70 113,50 15,41 10,25 111,65 70,68 206,20 156,00 37,62 50,95 25,54 9,13 75,75 53,91 104,20 77,91 26,43 12,56 249,00 86,36 23,81 32,50 * = Preis vom Vortag oder letzt verfügbar. Aktien im DAX, MDax und TecDax sind auf Xetra-Basis, die übrigen Aktienwerte sind Kurse der Präsenzbörse Frankfurt. IP = Neues 52-Wochen-Hoch/Tief (im Handelsverlauf). Div. = letztbezahlte Dividende, bei Auslandsaktien in der jew. Landeswährung. Metalle/Sorten = Deutsche Bank. Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle vwdgroup CAC 40 MDAX Dividende A. Springer SE 1,80 Aareal Bank 1,20 Airbus Group 1,20 Alstria 0,50 Aurubis 1,35 Bilfinger 2,00 Brenntag NA 0,90 Covestro CTS Eventim 0,40 DMG Mori 0,55 Dt. EuroShop 1,30 Dt. Pfandbriefbk. IDt. Wohnen Inh. 0,44 Dürr 1,65 Evonik 1,00 Fielmann 1,60 Fraport 1,35 Fuchs P. Vz. 0,77 GEA Group 0,70 Gerresheimer 0,75 Hann. Rück.NA 4,25 Hella 0,77 IHochtief 1,90 Hugo Boss NA 3,62 Jungheinrich 1,04 K+S NA 0,90 Kion Group 0,55 Krones 1,25 Kuka 0,40 Lanxess 0,50 ILEG Immob. 1,96 Leoni 1,20 Metro St. 1,00 MTU Aero 1,45 Norma Group 0,75 Osram Licht 0,90 Rheinmetall 0,30 Rhön-Klinikum 0,80 RTL Group 3,50 Salzgitter 0,20 Stada 0,66 Steinhoff Int. 1,65 Ströer 0,40 Südzucker 0,25 Symrise 0,75 TAG Imm. 0,50 Talanx 1,25 Wacker Chemie 1,50 Wincor-Nixdorf Zalando FTSE 100 4.312,63 +0,22 % RTS Index 6.200,12 -0,07 % S&P / TSX 900,98 +2,49 % 13.466,69 +0,52 % OSTDEUTSCHE UNTERNEHMEN 11.04. 50,50 29,62 56,32 12,50 41,22 38,64 51,18 33,11 30,50 41,60 41,15 8,71 27,80 64,80 26,38 67,03 52,72 38,50 41,74 70,18 101,15 34,66 111,10 56,47 79,90 19,29 49,60 103,10 90,77 41,80 83,70 29,27 28,34 81,46 47,08 45,42 67,00 28,06 72,64 24,86 36,05 5,59 55,77 15,10 58,88 12,06 29,25 76,79 52,35 29,21 % VT + 0,30 + 0,82 – 2,21 – 0,08 + 1,59 + 1,42 + 0,24 + 1,16 – 0,02 + 0,73 – 0,31 + 0,15 – 1,42 + 0,25 + 2,25 + 0,27 + 0,63 + 0,04 – 1,21 + 0,41 + 0,60 + 1,24 – 0,40 + 0,30 – 0,13 + 1,98 – 0,90 + 0,10 – 2,04 + 0,36 – 0,92 + 1,33 + 2,14 – 0,20 – 0,49 + 1,26 + 0,30 + 0,11 + 0,06 + 2,96 – 0,29 + 0,09 – 0,52 + 2,06 – 0,34 ± 0,00 – 0,68 – 0,01 + 0,02 + 2,20 http://boerse.sz-online.de/ Dividende 11.04. ± zum VT Hoch /Tief WWW –1,86 29,72 / 21,50 Carl Zeiss Med. 0,38 28,84 Co.don 2,59 +1,29 WW 3,51 / 2,00 Francotyp-Post. 0,16 4,12 +0,96 WW 4,85 / 3,93 Funkwerk 2,30 +5,26 WWWWWW 2,95 / 1,74 1,19 / 0,47 GBS Softw. konv. 0,81 +14,8 WWWWWWWWWWWWWW Geratherm Med. 0,25 11,69 +2,55 WWW 13,24 / 8,67 WW –0,79 46,23 / 28,57 GK Software 40,39 W –0,21 Halloren Schoko. 0,10 7,05 8,13 / 6,24 WW –0,95 Hanseyachts 3,14 3,81 / 2,20 ANZEIGE Dividende 11.04. ± zum VT Hoch /Tief Hyrican 0,04 5,00 ±0,00 5,65 / 4,32 1,45 / 0,96 Intershop 1,37 WWW –1,87 Jenoptik 0,20 13,91 +0,07 W 15,23 / 10,35 Nordex SE 23,39 +0,82 WW 33,88 / 18,24 Probiodrug 21,75 WW –1,15 27,06 / 17,74 44,24 / 25,51 Publity 2,00 35,66 +5,10 WWWWW Sachsenmilch 0,11 4426,0 ±0,00 5450,0 / 4310,0 8,20 / 1,99 Verbio Ver. 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Internet NA Wirecard Xing NA 0,70 0,24 0,60 0,13 0,92 43,40 9,46 4,63 43,71 34,00 167,90 + 1,44 – 0,32 ± 0,00 – 1,02 + 0,74 – 0,97 EURO STOXX 50 Dividende 11.04. Air Liquide 2,55 95,40 Anh.-Busch In. 1,60 105,91 ASML Hold. 0,70 87,86 AXA 0,95 20,04 BBVA 0,08 5,52 Bco Santander 0,05 3,75 BNP 1,51 42,59 Carrefour 0,68 24,16 Danone 1,50 60,93 Enel 0,14 3,75 Engie 0,50 13,59 Eni 0,40 12,97 Essilor Intl. 1,03 106,31 Generali 0,60 12,60 Iberdrola 0,03 5,85 Inditex 0,26 28,57 ING 0,24 10,40 % VT + 0,94 – 0,79 – 0,39 + 0,75 + 1,53 + 1,41 + 1,60 + 2,70 – 0,70 + 1,46 + 2,02 + 2,24 – 1,00 + 1,53 + 1,16 – 0,27 + 2,50 Intesa San Paolo L’Oréal LVMH Nokia Orange Philips Safran Sanofi S.A. Schneider El. Soc. Gén. St. Gobain Telefónica Total Unibail-Rod. Unicredit Unilever N.V. Vinci Vivendi 0,07 2,35 2,70 154,85 1,35 144,75 0,14 5,18 0,20 14,38 0,80 23,95 0,60 59,24 2,85 74,18 0,56 52,89 1,22 31,54 1,24 38,82 0,40 9,38 0,61 40,14 4,85 236,53 0,12 3,16 0,30 39,56 0,57 64,81 1,00 18,44 + 3,07 + 0,10 – 1,03 – 2,50 + 0,77 + 0,02 + 0,73 – 0,63 + 0,36 + 2,51 + 1,92 + 0,42 + 0,18 + 0,22 + 2,73 + 0,15 – 0,29 + 1,04 SONSTIGE AKTIEN ABB Air Berlin Alphabet A Altria Group Amazon Dividende 11.04. 17,14 0,75 672,00 0,57 55,60 527,46 % VT + 0,40 – 0,53 + 0,99 – 0,58 + 1,73 Bovespa 50.470,31 +0,35 % AMD Amgen 1,00 Apple Inc. 0,52 Arcelor Mittal 0,16 0,80 Baywa BB Biotech Beate Uhse Bombardier B Bor. Dortmund 0,05 BP 0,10 Canon 75,00 Cewe 1,55 Cisco 0,26 Coca Cola 0,35 0,71 Disney Co. Dow Chem. 0,46 Elmos Semicon. 0,33 Ericsson B 3,40 Facebook Fed-Ex 0,25 Gazprom 0,23 Gen. Electr. 0,23 Glaxo-Smith-Kline 0,23 Glencore 0,05 Heidelb. Druck. IBM 1,30 Intel 0,26 Koenig & Bauer MAN SE St. 3,07 Manz Mc Donald’s 0,89 Microsoft 0,36 Morgan Stanley 0,15 Nestlé NA 2,25 Novartis 2,70 Oracle 0,15 Patrizia Porsche SE Vz. 2,01 Procter&Gamb. 0,66 Puma SE 0,50 Rocket Internet Samsung 0,42 Schaeffler Solarworld Sony 10,00 Stora Enso 0,30 Time Warner 0,40 Toyota Mot. 100,00 UBS Group Vodafone Grp. 0,04 Wal-Mart St. 0,50 Yahoo 2,44 136,44 96,35 4,30 30,49 44,80 0,25 0,87 4,05 4,45 25,33 59,58 24,39 41,00 84,87 44,21 11,66 8,83 96,30 142,84 3,80 26,98 18,44 1,76 1,87 131,33 28,15 32,13 94,27 36,55 112,31 48,20 21,26 64,70 66,20 35,45 22,39 43,55 72,82 193,96 25,85 399,69 13,44 8,37 23,70 7,62 64,41 43,25 13,45 2,86 59,57 32,17 + 1,75 – 0,33 + 0,94 + 9,14 – 0,06 – 1,62 + 6,36 + 2,59 – 0,78 + 0,61 – 0,01 + 1,22 + 0,51 + 0,02 + 1,04 – 0,55 + 0,16 + 0,88 – 0,20 – 0,66 + 1,09 + 0,01 + 0,87 + 3,53 – 0,74 + 0,44 + 1,25 – 1,04 – 0,21 + 6,55 + 0,11 + 0,01 + 2,04 – 3,05 – 0,12 + 0,25 – 3,65 + 0,13 – 0,13 + 0,20 + 4,09 + 0,77 + 1,48 – 0,36 + 3,50 + 4,53 + 0,23 – 2,26 – 0,13 + 0,56 – 0,36 + 0,36 Hang-Seng 20.444,18 +0,39 % WECHSELKURSE 11.04. Sorten EZB(1 Euro =) Ank. Verk. ref.kurs Dänische Kr. 7,10 7,85 7,4424 Brit. Pfund 0,76 0,84 0,8006 Japan. Yen 117,59 131,59 123,2800 Norw. Kronen 9,00 10,00 9,3809 Polnische Zloty 3,83 4,92 4,2793 Schwed. Kronen 8,84 9,99 9,2815 Schweizer Fr. 1,05 1,13 1,0877 Tschech. Kronen 23,28 29,68 27,0260 Türkische Lira 3,04 3,47 3,2240 Ungar. Forint 259,57 389,57 312,0700 USA Dollar 1,07 1,21 1,1390 Rohöl ($/Barrel) 42,71 (+ 1,96%) 200-Tage-Verlauf, Sorte Brent ROHSTOFFE & METALLE Edelmetalle (Euro) Ank./Verk. Gold (€/Unze) 1100,38 Palladium (€/Unze) 477,66 Platin (€/Unze) 864,21 Goldbarren (€/kg) 34880,0 - 35605,0 Silberbarren (€/kg) 408,00 - 477,00 NE-Metalle Ank./Verk. (Verarbeiter-Notierungen in € je 100kg) Alum. in Kabeln 159,00 Blei in Kabeln 173,39 Kupfer Del-Notiz 415,89 - 418,70 Kupfer MK Not. 505,37 Messing MS 63 412,00 - 414,00 ZINSEN UND RENDITEN Basiszins §247 BGB (01.01.2016) – 0,83 Hauptrefi. (16.03.2016) ±0 Spitzenrefinanzierung (16.03.2016) 0,25 Umlaufrendite ±0 Bund Anleihe (10 Jahre) 0,13 CHF Anleihe (10 Jahre) – 0,36 GB Anleihe (10 Jahre) 1,41 Japan Anleihe (10 Jahre) – 0,09 USA Anleihe (10 Jahre) 1,75 WIRTSCHAFT D I E N S TA G 12. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Norwegen will Dieselautos und Benziner verbieten Der König vom Schwielowsee muss wieder vor Gericht Axel Hilpert war die rechte Hand von Devisen-Beschaffer Alexander Schalck-Golodkowski. Nach der Wende wurde er mit staatlicher Hilfe Hotelinvestor und soll betrogen haben. Frankfurt an der Oder. Einer der aufsehenerregendsten Betrugsfälle der vergangenen Jahre in Brandenburg kommt erneut vor Gericht. Der Prozess gegen den früheren Hotelier Axel Hilpert wird von Donnerstag an beim Landgericht Frankfurt neu aufgerollt. Der Unternehmer soll das Land um Fördermittel in Millionenhöhe geprellt haben. Vier Verhandlungstage sind angesetzt. Hilpert wurde im Jahr 2012 vom Landgericht Potsdam zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und acht Monaten wegen Betruges, Steuerhinterziehung und Untreue verurteilt. Laut Urteil hatte er die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) getäuscht und so 9,2 Millionen Euro an Fördermitteln zu Unrecht für den Bau des Resorts Schwielowsee kassiert. Hilpert ging dagegen in Revision. Der Bundesgerichts- hof (BGH) hob Teile des Urteils jedoch auf. Schadenshöhe und Gesamtstrafe müssen in einem neuen Verfahren noch einmal überprüft werden. Nach Ansicht der Karlsruher Richter dürften nicht die vollen 9,2 Millionen Euro angerechnet werden. Im September 2014 wurde der Haftbefehl gegen Hilpert vom Landgericht Frankfurt (Oder) aufgehoben. Nach der Entscheidung des BGH ist mit keiner allzu hohen Haftstrafe zu rechnen. Deshalb bestehe auch keine Fluchtgefahr, erklärte eine Frankfurter Justizsprecherin. Der 68-Jährige ist wegen seiner Vergangenheit umstritten: Er hat für die Stasi gearbeitet, war Kunst- und Antiquitätenhändler beim DDR-Devisenbeschaffer Alexander Schalck-Golodkowski. Das Luxushotel mit 122 Doppelzimmern, fünf Suiten, zehn Ferienwohnungen, Tagungsräumen und einem Anleger für 55 Bootsliegeplätze ist weiterhin in Betrieb. Im November 2015 wurde ein Insolvenzverfahren eröffnet. Hilpert zog sich aus dem Projekt zurück. Noch immer hat sich noch kein neuer Investor gefunden. „Allerdings sind wir innerhalb des Bieterverfahrens mit Interessenten im Gespräch“, erklärte der Sprecher des Insolvenzverwalters. (dpa) Britische Zeitung will Yahoo kaufen In den USA werden die Briefmarken billiger London/New York. Die britische Zeitung Daily Mail erwägt laut einem Medienbericht, gemeinsam mit Finanzinvestoren in den Bieterwettstreit um den Internet-Pionier Yahoo einzusteigen. Der Zeitungskonzern sei vor allem an den Medienangeboten von Yahoo interessiert, berichtete das Wall Street Journal. Der Rest könne in verschiedenen Deal-Varianten an die Finanzinvestoren gehen, hieß es. Yahoo wollte ursprünglich Anfang 2016 die Beteiligung an Alibaba abstoßen und den Erlös an seine Aktionäre ausschütten. Doch es blieb unklar, ob die Transaktion steuerfrei bleibt. Deshalb wird über eine Ausgründung des Kerngeschäfts nachgedacht und zudem stellte sich Yahoo zum Verkauf. (dpa) Washington. In den USA werden erstmals seit fast 100 Jahren die Briefmarken billiger. Ein Standardbrief kostet von Sonntag an nur noch 47 Cent und damit zwei Cent weniger als bisher, kündigte der US Postal Service (USPS) an. Postkarten werden um einen Cent günstiger. Hintergrund ist das Auslaufen einer Sonderregelung. In der Finanzkrise hatte die Regulierungsbehörde USPS eine befristete Erhöhung erlaubt, um seine Verluste im Zaum zu halten. Diese Frist ist nun ausgelaufen. Die Hoffnung des Unternehmens, die Regulierer könnten auf ihr Verlangen nach einer Preissenkung verzichten, erfüllten sich nicht. USPS geht von Mindereinnahmen in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar aus. (dpa) Ab 2025 sollen in dem Land nur noch E-Autos rollen. Die Chancen stehen gut. Von Andre Anwar E in Land völlig ohne Benzin- und Dieselautos klingt auch heute noch wie ferne Zukunftsmusik. Doch in Norwegen könnte dies ab 2025 schrittweise Wirklichkeit werden. Autohändlern soll es dann verboten sein, Neuwagen vom Personenkraftwagen bis zum Kleintransporter mit Benzin- oder Dieselantrieb an Privathaushalte und auch an Firmen, inklusive Taxiunternehmen, zu verkaufen. Ausnahmen bilden lediglich schwerere Fahrzeuge, für deren Antrieb weiterhin fossile Brennstoffe notwendig sind. Dies zumindest sieht Norwegens „Nationaler Transportplan 2018–2029“ vor. Der über 300 Seiten lange Bericht ist von den vier Landesbehörden für Straßen, Eisenbahn, Küsten und Flugplätze erstellt worden. Er soll die CO2-Emissionen des Transportsektors bis 2030 halbieren und das Ziel Norwegens erreichen helfen, bis 2050 ein CO2-neutrales Land zu werden. Im Frühling 2017 wird das Parlament dazu Stellung nehmen. Aber die Chancen für eine Durchführung gelten als gut. „Analysen unserer Umwelt- und Transportbehörden indizieren, dass der Übergang vom Benzinauto zum Elektroauto dann realistisch ist, auch wenn noch Unsicherheiten bestehen“, sagt Jan Lund, Chef für die strategische Planung beim staatlichen Straßenamt Norwegens. Busse werden ausgebremst Ausgerechnet das rund 3,7 Millionen Fass Erdöl pro Tag fördernde Norwegen ist in nur vier Jahren zum Mekka der Elektroautos aufgestiegen. In keinem anderen Land rollen zurzeit gemessen an der Einwohnerzahl so viele Stromautos. Die leisen Flitzer stellen rund ein Viertel aller Neuzulassungen dar. Der Stromautoboom wurde mit kräftigen Steuererleichterungen finanziert, die jährlich bis zu vier Milliarden Kronen (420 Millionen Euro) gekostet haben. Zusätzlich ist der Kauf mehrwertsteuerfrei, und Elektroautobesitzer haben Privilegien im Straßenverkehr. Sie dürfen etwa Busspuren nutzen, kostenlos parken und sind Von Georg-Stefan Russew Zeichnung: Nel von der Maut befreit. Eigentlich sollen viele der Subventionen bis 2018 wegfallen. Die Transportbehörden glauben, dass ihr Plan trotzdem durchführbar ist, indem andere Verbesserungen umgesetzt werden. So soll das Netz von Ladestationen ausgebaut werden. Auch der technische Fortschritt soll den Übergang vom Benziner zum Elektroauto erleichtern. „Voraussichtlich werden sich bis 2025 die Preise und die Funktionsfähigkeit von Nullausstoßautos, etwa in Bezug auf Batterieausdauer und Ladezeit, so weit verbessert haben, dass sie eher zur natürlichen ersten Wahl für Käufer werden. Dann können auch die teuren staatlichen Anreize verringert werden“, sagt Lund. „Auch die erfolgreiche Einführung von Brennstoffzellenautos wird zum Übergang beitragen“, so Lund. Es wird jedoch kritisiert, dass vor allem wohlhabende Großstadtbewohner, die von einer guten Nahverkehrsanbindung profi- 21 |||||||||||||||||||||||||||||||| tieren, Elektroautos als zusätzlichen Luxus kaufen. Über 90 Prozent aller norwegischen E-Autobesitzer haben noch ein konventionelles Fahrzeug, wird geschätzt. Oft sind es diese Zweitwagen, welche die Osloer Busspuren verstopfen. Eine Studie des dortigen Nahverkehrsbetriebes hat ergeben, dass sich die Fahrzeit mit Bussen dadurch um 20 Prozent erhöht hat. Zu rund acht Prozent weniger Buspassagieren soll das geführt haben. „Der Umweltvorteil der Stromautos ist dabei, durch Nachteile aufgefressen zu werden“, warnte Bard Norheim, Norwegens bekanntester Transportexperte, in der Zeitung Aftenposten. Auch ökonomisch wird das Stromauto zunehmend infrage gestellt. „Die staatliche Subvention von jährlich rund 6 200 Euro pro Stromauto kann andernorts wirksamer zur CO2-Reduzierung genutzt werden“, kritisiert Anders Skonhoft, Volkswirtschaftsprofessor der Universität Trondheim. TICKETS in allen SZ-Treffpunkten & Dresden Information INTERNET www.sz-ticketservice.de KONZERTE KULTUR SPORT MUSICAL & SHOW COMEDY & KABARETT Veranstaltungen 16. 4. 2016, 20.00 Uhr, Parkhotel Dresden, 7,30 DIE DRESDNER Ü40 PARTY 17. 4. 2016, 20.00 Uhr, SACHSENarena Riesa, 31,30 PAUL PANZER 27. 4. 2016, 20.00 Uhr, Alter Schlachthof Dresden, 31,35 GLEIS 8 1. 5. 2016, 16.00 Uhr, Börse Coswig, ab 35,90 TONY MARSHALL 8. 5. 2016, 13.00/18.00 Uhr, Messe Dresden, ab 41,20 EHRLICH BROTHERS 19. 5. 2016, 19.00 Uhr, Haus der Presse Dresden, ab 10,– START DER NEUEN SZ-REIHE „KULTUR IM HOCHHAUS“ JULIUS FISCHER LIEST 18. MAI 2016 · 20 UHR · 27,– BOULEVARDTHEATER DRESDEN „DIE SCHÖNSTEN WANDERWEGE DER WANDERHURE“ ab 60,55 9. 7. 2016, 20.00 Uhr, Elbufer Dresden, 60,15 ZZ TOP 15. 7. 2016, 20.00 Uhr, Junge Garde Dresden, 39,85 RADIO DORIA 22. 7. 2016, 19.00 Uhr, Junge Garde Dresden, 64,10 DEEP PURPLE 27. 7. 2016, 20.00 Uhr, Elbufer Dresden, 76,25 SIMPLY RED 30. 7. 2016, 19.30 Uhr, Junge Garde Dresden, 49,93 REVOLVERHELD 6. 8. 2016, 18.30 Uhr, Elbufer Dresden, 49,50 UNHEILIG 11. 8. 2016, 20.00 Uhr, Elbufer Dresden, 44,50 SARAH CONNOR 13. 8. 2016, 19.30 Uhr, Junge Garde Dresden, 44,25 ZAZ 26. 8. 2016, 19.30 Uhr, Elbufer Dresden, 47,80 9.9.2016, 19.00 Uhr, Junge Garde Dresden, 49,95 CRO MTV UNPLUGGED 2. 10. 2016, 19.00 Uhr, Messe Dresden, 31,65 LUKE MOCKRIDGE NEWS HOTLINE (0351) 4864 2002 GEWINNSPIELE 46. Internationales Dixieland Festival 17. 5. 2016, 19.30 Uhr, Festsaal Coselpalais DD, 23,80 NEW ORLEANS & BOOGIE WOOGIE PIANO 18./19. 5. 2016, 10.00 Uhr, Rundkino Dresden, ab 6,35 DIXIELAND-ABC FÜR KINDER 19. 5. 2016, 19.30 Uhr, div. Raddampfer Terrassenufer Dresden, 54,60 24,20 RIVERBOAT-SHUFFLE 19. 5. 2016, 20.00 Uhr, Alter Schlachthof Dresden, ab 23,60 KONZERT DER BIGBAND DER BUNDESWEHR 20. 5. 2016, 19.30 Uhr, Feldschlösschen Stammhaus Dresden, 23,60 JAZZCLUB 20. 5. 2016, 19.00 Uhr, Flughafen Dresden Terminal, 31,50 BLUES, BOOGIE & SWING 27,25 20. 5. 2016, 19.30 Uhr, Alter Schlachthof Dresden, ab 29,85 DIXIELAND INTERNATIONAL 20. 5. 2016, 19.30 Uhr, Jazzclub Tonne Dresden, 29,85 BEETHOVEN! THE NEXT LEVEL JAZZ IM HERZEN VON DRESDEN 20. 5. 2016, 19.30 Uhr, Salonschiff „Gräfin Cosel“ Dresden, 54,60 RIVERBOAT SONDERFAHRT 21. 5. 2016, 12.30 Uhr, NH-Collection Dresden Altmarkt, 37,50 JAZZBAND-LUNCH INKL. BUFFET 26.05.2016, Alter Schlachthof Dresden, ab 40,30 21. 5. 2016, 19.30 Uhr, Quality Hotel Plaza Dresden, ab 79,50 JAZZBAND-BALL INKL. BUFFET 21. 5. 2016, 19.30 Uhr, Jazzclub Tonne Dresden, 29,85 JAZZ FOR FUN 21. 5. 2016, 20.00 Uhr, Rundkino Dresden, 29,30 BRASSBANDS IM KONZERT 22. 5. 2016, 11.00 Uhr, Junge Garde Dresden, ab 22,15 OPEN-AIR-GALA 02.06.2016 · 20 Uhr · Junge Garde Dresden · 72,25 22 |||||||||||||||||||||||||||||||| LEBEN & STIL SÄCHSISCHE ZEITUNG D I E N S TA G 12. APRIL 2016 NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Notare informieren über Vorsorgevollmacht Bei einem „Tag der offenen Tür“ am morgigen Mittwoch informieren Notare aus ganz Sachsen, wie man im Falle eines schweren Unfalls oder Krankheit rechtlichen Streitigkeiten vorbeugen kann. Konkret soll es um Vorsorgevollmachten und Patientenverfügung gehen und die Fragen, welche Fallstricke zu beachten sind und welche Vorteile die notarielle Beurkundung hat? Welche Notare am Tag der offenen Tür von 15 Uhr bis 18 Uhr teilnehmen, erfahren Interessierte auf der Homepage der Notarkammer Sachsen oder unter der Telefonnummer 0351 807270. web www.notarkammer-sachsen.de Spinat hat doch jede Menge Eisen Seit 25 Jahren ein Paar mit einem mutigen Hobby: Willi und Ute vor ihrem Aktbild, das sie im Alter von 70 und 60 Jahren in sinnlicher Zweisamkeit zeigt. Foto: Ronald Bonß Liebe kennt kein Alter Salmiak hilft gegen müffelnde Möbel Ein älteres Paar aus Sachsen bricht ein Tabu – und erzählt von sinnlichen und schönen Momenten beim Aktfotoshooting. Von Lilli Vostry Z wei Körper in inniger Umarmung. Er hält zärtlich seinen Kopf und die Hand an ihren Bauch, als lausche er einer Melodie, die nur sie beide kennen. Ein Aktbild hängt auch in ihrem Schlafzimmer. Sein Schwager findet es schön fotografiert, doch die Leute darauf seien zu alt! „Wir sind nun mal nicht jünger“, sagt Willi. Und der Schwager kann es gar nicht glauben, dass das auf dem Bild Willi und seine Frau sind. Willi ist 70 Jahre alt, studierter Elektrotechniker. Früher hat er als Techniker bei AMD gearbeitet. Seine Frau Ute ist 60. Sie war leidenschaftliche Kartografin, bis ihre Tätigkeit durch Computertechnik ersetzt wurde. Seit 2008 ist sie als Seniorenbegleiterin selbstständig. Willi und Ute haben den Mut, ihre schwarz-weißen Aktfotografien auch öffentlich zu zeigen. Bis Ende März zum Beispiel waren sie in der Ausstellung: „Keine Frage des Alters“ in der Galerie im Kunstkeller Dresden zu sehen. Wer glaubt, dass Älterwerden automatisch freudloser werden muss, der irrt. 19 Frauen und fünf Männer stellten sich ganz unverhüllt dem Kameraauge von Fotokünstler und Galerist Volkmar Fritzsche. Ihr erstes Fotoshooting hatten Willi und Ute schon im Mai 2007 für die Ausstellung „Jenseits der Lebensmitte“ im Fotostudio des Kunstkellers. „Dafür wurden aufgeschlossene Menschen, Singles und Paare, gesucht. Wir sagten uns, wir sind locker und probieren es mal“, so Willi. Obwohl er sich nicht schön finde. Aber beide vertrauten dem Fotografen. Etwas komisch war es dennoch, sagt Willi, als sie sich im Fotostudio auszogen. Auch mit dem Wissen, dass die Bilder dann öffentlich zu sehen sind. „Doch während des Fotografierens und durch die angenehme Atmosphäre vergisst man, dass man nackt ist“, sagt Ute. Die Reaktionen auf die Aktfotografien seien zumeist positiv. Sie wurde zum Beispiel von Bekannten im Gymnastikkurs angesprochen. Freunde finden es mutig. „Ich sehe es gelassen und freue mich darüber“, sagt Ute. Beide haben zwei Söhne und jeweils vier Enkel. Sie seien mit FKK an der Ostsee, also natürlicher Nacktheit, groß geworden, erzählt der gebürtige Stralsunder. Vier Aktfotoshootings haben Willi und Ute inzwischen zusammen mit Fritzsche gemacht. Ihr lustigstes Erlebnis hatten sie bei einer Fotoserie, für die sie übermütig Lebensfreude zeigend auf einem Feld um- hersprangen und in Brennnesseln landeten. „Erst hinterher habe ich gemerkt, wie die Füße brannten“, erzählt Ute. Die Aktfotografie sei ein schönes Hobby und zugleich eine von vielen gemeinsamen Unternehmungen. „Ein Anreiz war die Neugier. Es hat Spaß gemacht, und ein bisschen prickelnd war es auch“, sagt Willi. „Nach dem ersten Mal waren wir noch essen und sind beschwingt nach Hause gefahren.“ Es gebe auch der Beziehung einen Kick, und für einen Moment sei der Alltag ausgeschaltet, sagt Ute, da man sich auf eine andere Weise näherkommt, mit anderen Augen sieht und wieder eine andere Seite aneinander entdeckt beim Fotografieren. Und es fördere auch die Lust. „Es wäre übertrieben zu sagen, dass man danach wie frisch verliebt ist. Die Liebe wird vielmehr bestätigt, und man erfährt sie neu“, sagt Willi. Die beiden kennen sich seit 25 Jahren, sind seit 17 Jahren verheiratet. „Man weiß genau, wie der andere tickt und reagiert. Man hat nicht mehr die Schmetterlinge im Bauch. Es ist anders innig“, sagt Ute. „Ich komme mit einem Lächeln nach Hause und freue mich, die Freude meiner Frau zu sehen, wenn ich wieder da bin“, sagt Willi. „Natürlich reibt es auch mal.“ Nur leider würden gerade jüngere Paare heute keine Probleme mehr miteinander lösen, sondern lieber auseinandergehen. In der Öffentlichkeit wird die Liebe im Alter trotzdem noch tabuisiert. „Die meisten sehen eben gern wohlgeformte und makellose Körper, obwohl es in der Realität anders aussieht“, sagt Willi. Zusammen älter werden heißt auch, die Lebensspuren am Körper zu akzeptieren, die nicht mehr knackige Haut und dass man schwächer wird. „Wir haben als Erinnerung ein Buch mit Bildern von verschiedenen Shootings, an denen wir uns erfreuen“, sagt Ute. Eine von ihr betreute 94-jährige Dame sagte ihr einmal: „Genießen Sie die Zeit zwischen 70 und 80. Danach geht es abwärts!“ Ute schmunzelnd. Die Liebe kennt kein Lebensalter. Und auch Schönheit hört nicht auf mit dem Alter – wenn man sich den Blick dafür und die Wahrnehmung mit allen Sinnen bewahrt. Die neue Ausstellung von Volkmar Fritzsche „Nackte Haut in Kleidern aus Licht“ zeigt fotografische Lichtmalerei in farb- und fantasiereichen Körperbildern von 25 Modellen zwischen 18 und 80 Jahren. Sie ist bis 25. August zu sehen in der Galerie im Kunstkeller, Radeberger Str. 15 in Dresden, geöffnet Di 15-21.30 Uhr, Mi+Do 16.30-18.30. Zuckersüße Irrtümer Die Verbraucherzentrale Sachsen warnt vor Dicksäften und Zucker-Alternativen. Dicksäfte und Sirupe umgeben sich gern mit einem positiven Image: Sie versprechen die „natürliche Alternative zu Industriezucker“ zu sein. Weil die Vorliebe für süßen Geschmack angeboren sei, die Gefahr von Zucker aber bekannt, komme die „Süße aus der Natur“ gerade recht, erklärt Birgit Brendel, Fachreferentin der Verbrau- cherzentrale. Dicksäfte und Sirupe zum Beispiel aus der Agave sind weniger stark verarbeitet als raffinierter Zucker. Da sie aufgrund ihres Wassergehaltes dickflüssig sind, enthalten sie weniger Zucker und Energie als Haushaltszucker. Trotzdem seien sie alles andere als zucker- und energiearm, warnt Birgit Brendel. Je nach Wasseranteil enthalten Dicksäfte und Sirupe demnach ebenfalls rund zwei Drittel Zucker, und sind damit ebenso wie Haushaltszucker nur in kleinen Mengen zu empfehlen. „Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, nicht mehr als fünf Prozent der tägli- chen Energiezufuhr in Form zugesetzter Zucker aufzunehmen. Das wären für einen erwachsenen Mann etwa 30 Gramm und für eine Frau etwa 22 Gramm Zucker.“ Dabei sei es egal, ob der Zucker als Haushaltszucker oder als Bestandteil eines Dicksafts zugegeben wird, erklärt die Fachreferentin. Auch Stevia und Birkenzucker scheinen nur auf den ersten Blick natürliche Zuckeralternativen. Wenn auch umgangssprachlich von Stevia gesprochen wird, sollte man bedenken, dass nur die Steviol-Glykoside, die durch ein chemisches Verfahren aus |||||||||||||||||||||||| E motionale Intelligenz bringt Menschen weiter – nachweislich. Wer sich gut in andere hineinversetzen kann, verdient mehr und führt ein glücklicheres Leben. Das Interpretieren nonverbaler Signale ist die Grundvoraussetzung dafür. Keine anderen Informationskanäle geben deutlicher Aufschluss, was wirklich in Menschen vor sich geht: Motive, Absichten, versteckte Bedürfnisse, Stärken und Entwicklungsfelder werden durch aufmerksame Beobachtung sichtbar wie kostbare Schätze durch den Pinsel eines Archäologen. Allerdings ist unsere Bereitschaft dafür gekoppelt an weitere Faktoren: Sozialer Status, Bildungshintergrund und finanzielle Möglichkeiten sind die dehnbaren Scheuklappen des Einfühlungsvermögens. Bemerkbar wird dieser Umstand am |||| Empathisch zu sein bietet beruflich und privat Vorteile. Dabei bleiben wertvolle Möglichkeiten ungenutzt. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Mimik.Macht.Meinung. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Robert Körner deutlichsten im Zuge von Naturkatastrophen. Denn emotional verhaftet sind wir dann, wenn wir persönlich betroffen sind. Ein Hochwasser mit Dutzenden Todesopfern in der chinesischen Provinz ist nicht nur geografisch, sondern vor allem psychologisch weit entfernt für die meisten. Anders war das beim Elbehochwasser 2013. Diese Katastrophe bestürzte die Menschen in Sachsen deutlich spürbarer – selbst wenn sie persönlich nicht betroffen waren. Die Bereitschaft zum Mitfühlen ist vor allem abhängig von der persönlichen und räumlichen Nähe des Menschen zu den Betroffenen. Für Eltern, Geschwister oder andere konkrete Menschen der unmittelba- Alte Möbel müffeln oft. Naturbelassene Stücke können dann mit Salmiak, verdünnt in Wasser, ausgewischt werden, erklärt der Verband der Deutschen Möbelindustrie in Bad Honnef bei Bonn. Danach muss das Möbel gut an der frischen Luft trocknen können. Hier verfliegt auch der starke Essiggeruch. Die Alternative für alle anderen Möbel ist, diese ein bis zwei Tage ebenfalls im Freien auszulüften. Wichtig: die Möbel vor Witterungseinflüssen schützen. Dann die Oberflächen mit Holzöl behandeln. (dpa) Viele Gerüchte über Lecithin Woraus der Zusatzstoff Lecithin genau besteht, wissen viele nicht. So kursieren im Internet Gerüchte, dass Lecithin (E 322) Tierblut enthalten soll. Tatsächlich bestehe der Zusatzstoff aber größtenteils aus pflanzlichen Produkten wie Sojabohnen, Mais, Erdnüssen und Sonnenblumen, erläutert die Verbraucherzentrale Bayern. Allerdings könnten in einigen Fällen auch Ei oder Molke im Lecithin stecken. Wer sich nicht sicher ist und genau wissen will, was drinsteckt, fragt im Zweifel am besten beim Hersteller nach. Lecithin sorgt beispielsweise dafür, dass Fette nicht so schnell ranzig werden oder dass Margarine beim Braten nicht spritzt. (dpa) Trainingshose ist jetzt Modetrend der Pflanze gewonnen werden, als Süßstoff zugelassen (E 960) sind. Wie alle Süßstoffe ist E 960 in den verwendeten Mengen praktisch energiefrei, aber nicht natürlich. Hinter Birkenzucker verbirgt sich Zuckeralkohol Xylitol (E 967), der auch aus Birkenholz gewonnen wird. „Wird Xylitol in größeren Mengen verzehrt, kann es zu Durchfällen, Bauchschmerzen und Blähungen kommen“, so Brendel. Deshalb müssten Lebensmittel, die mehr als 10 Prozent Zuckeraustauschstoffe enthalten, den Warnhinweis „kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“ tragen. (rnw) Mein Mitgefühl ren Umgebung ist die Bereitschaft zur Empathie groß. Auch zu Familienmitgliedern zweiten Grades und zu engen Freunden ist das Empathiegefühl stärker als zu Kollegen. Danach wird es eher unpersönlich, denn Menschen mit einem ähnlichen Rollenbild, zum Beispiel demselben Beruf oder einer ähnlichen Lebensweise, fallen in das gesellschaftliche Umfeld. Hierzu zählt auch die regionale Übereinstimmung, kulturelle oder religiöse Gemeinsamkeiten. Die Endstufe der Bereitschaft zur Empathie liegt in der Biologie: Sind wir gleichen Geschlechts, haben wir ein ähnliches Aussehen, und zuletzt: Mitgefühl mit vollkommen fremden Menschen. Personen also, mit denen wir über keinerlei familiäre, gesellschaftliche, regionale, und kulturelle Schnittpunkte verfügen. Der verstorbene Altkanzler Helmut Schmidt sah im Sinn des Lebens eines: Empathie. Und der ehemalige Offizier muss es wissen. Zu grausam war das, was er in den Kriegsjahren erleben musste. Erst das Nachempfinden der Situation von Dritten ermöglicht es uns, soziale Wesen zu sein. Lange Zeit galt Spinat als Wundergemüse in Sachen Eisen – inzwischen sprechen manche dagegen sogar vom „Spinat-Märchen“. Tatsächlich steckt im Spinat zwar nicht so viel Eisen wie früher angenommen – aber immer noch eine ganze Menge. Nach Angaben des Verbraucherinformationsdienstes aid sind es pro 100 Gramm etwa 4 Milligramm. Das sei rund viermal so viel wie in Rotkohl, Kopfsalat oder Sellerie. Außerdem enthält Blattspinat viele andere wichtige Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. (dpa) Die Mode der 90er-Jahre mit bauchfreien Tops, Plateauschuhen und Bomberjacken liegt wieder im Trend – und sie hat noch ein weiteres, überraschendes Produkt im Schlepptau. Die Trainingshose mit durchgängiger Druckknopfleiste an den Seiten schwingt sich gerade zum Trend auf, berichten die Modeexperten der Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ aus dem Handel. So finden sich etwa Modelle mit Blumenund Camouflagemustern. Auch die Schnitte haben sich verändert, und die unteren Knöpfe bleiben offen, damit das Modell wie eine Schlaghose wirkt. (dpa) SZ-Telefonforum Beständig bewegen wir uns in den verschiedenen Ebenen der Empathie. Versuchen Sie das nächste Mal im alltäglichen Miteinander eine Ebene aufzusteigen. Kleine Gesten reichen schon: Versetzen Sie sich in die Kellnerin, die die Gläser fallen ließ, oder in den älteren Herrn, der mit nur zwei Artikeln an der Kasse hinter Ihnen steht, und gehen Sie auf diese Menschen ein. Der Zeitpunkt wird kommen, an dem auch sie unverhofft auf Herzlichkeit stoßen – und sie werden dankbar dafür sein. Selbst der renommierte Physiker und Vordenker Stephen Hawking sieht in der Empathie den Ausweg aus den menschlichen Tragödien. „Ohne sie richtet sich die Menschheit zugrunde. Die Empathie bringt uns zusammen, und zwar in einem ruhigen und friedlichen Zustand.“ Robert Körner ist Kommunikationscoach aus Pirna und entschlüsselt mimische Signale. Am Donnerstag, 18.30 Uhr ist der Kolumnist live bei der SZ zu Gast. „Enttarnt – Wie Lügen sichtbar werden“ ist das Thema seines Vortrages im Haus der Presse, Ostra-Allee 20. Restkarten ab 10 Euro Tel. 0351 48642002 oder an der Abendkasse. Wie retten Sparer ihr Geld? Die Zinsen sind im Keller. Viele fragen sich, wie sie ihr Geld vor der Inflation retten oder fürs Alter sichern können. Die Sächsische Zeitung hat dazu Experten vom Bundesverband deutscher Banken eingeladen, die heute von 11 bis 13 Uhr kostenlos am Telefon auf Leserfragen dazu antworten. Ulrich Voigt Wertpapierspezialist 0371 65688385 Anett Wollen Spezialistin Anlagemanagement 0371 65688386 Daniel Arnold Berater Privatbanking 0371 65688387 mail Sie können Ihre Fragen bis heute, 10 Uhr, auch mailen an: [email protected] LEBEN & STIL D I E N S TA G 12. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Toast Mahlzeit! Die neuen TV-Geräte sind ultra und gebogen Manche Geräte taugen nichts, warnt die Stiftung Warentest. Hersteller werben mit UHD, Curved- und OLED-Displays. Was heißt das und lohnt sich das? Von Martina Hahn Frisch geröstetes Brot duftet herrlich. Doch in mancher Küche riecht es nur nach verbrannten Krumen – dabei dürfte es doch kaum etwas Leichteres geben, als eine Scheibe Brot ebenmäßig und schön kross zu bräunen. Dazu braucht es allerdings ein gutes Toastgerät – und an denen mangelt es im Handel mitunter, hat die Berliner Stiftung Warentest herausgefunden. 17 Modelle zum Preis zwischen 15 und 126 Euro haben die Prüfer untersucht. Nur fünf Geräte schnitten im Test mit der Note „gut“ ab. Zwei Geräte hingegen waren mangelhaft, eines reichte den Testern gerade mal so aus. Bei den beiden Durchfallern – darunter auch das günstigste Modell im Test – kritisierten die Warenprüfer, dass sich die Nutzer an den Oberflächen oder Griffen die Finger verbrennen: „Die Griffe des etwas instabilen Aufsatzes können über 100 Grad heiß werden.“ Auch die Außenflächen des zweiten Durchfallers erhitzten sich laut Tester auf bis zu 90 Grad. Ein weiteres Minus: „Fertige Toasts ragen kaum aus dem Schlitz heraus“ – und am Ende des Dauertests versagte der Brotheber ganz. Auch bei den Toastern, die mit einem „befriedigend“ noch die Note Drei erhielten, hatten die Warentester einiges zu bemängeln. Mal wackelte der Aufsatz, mal geriet das Brot zu dunkel, mal fehlte der Brötchenaufsatz, mal musste man mit den Fingern im Schlitz nach dem Brot fummeln – und das, obwohl das Siegel Geprüfte Sicherheit (GS-Zeichen) vorschreibt, dass die Scheiben mindestens zwei Zentimeter über die Oberkante des Toasters ragen müssen. „Gut zwei Drittel der Geräte schaffen das nicht“, so die Tester – auch, weil der Toast beim Rösten leicht schrumpft. Abzug bei der Note gab es auch, wenn das Brot an den Rändern labberig blieb. KINDERBUCH Die Klassiker in einem Band Der Struwwelpeter Die Struwwelliese Max und Moritz Von Jochen Wieloch Nicht zu blass und nicht zu dunkel – nur so macht Toasten gute Laune. Oder gleich ganz verbrannte – und dieser Toast gehört in den Müll: Beim Rösten entsteht Acrylamid. „Die Substanz erzeugte im Tierversuch Krebs und schädigte das Erbgut – je dunkler geröstet, desto stärker ist das Brot belastet“, warnt die Stiftung Warentest. Beim teuersten Modell (Kitchen Aid; 126 Euro; Note Drei) wurden die Scheiben bei den letzten drei Röststufen zu dunkel, und beim zweitteuersten Modell (De´Longhi; 100 Euro; Note Drei) dauerte das Rösten mehr als zweieinhalb Minuten. Grundsätzlich monierte die Stiftung Warentest, dass Kaufgesuche Gold T.P., Silb. 400 € kg, Schmuck, Münzen, Zahngold, DM, RM, China, Hausbesuche, Münzgalerie Pirna, Badergasse 2, ☎ 03501/461327 Verkäufe Foto: 123rf.com bei etlichen Geräten die Regler nur wenige sinnvolle Einstellungen erlauben. Mit der Note „gut“ überzeugten im Test hingegen der Toaster von Krups (KH 442; 52 Euro), weil er „besonders gleichmäßig und konstant toastet“. Von Braun (Multiquick 5 HT 550; 41,50 Euro), weil er auch längliches Brot gut röstet – und der Cloer (3810; 46 Euro), der Tefal Express (TT3650; 37 Euro) und der WWF Stelio (43,50 Euro), weil sie die Scheiben hübsch toasten. Zum Aufbacken von Brötchen eignen sich zudem vier Geräte im Test: die von Krups, Severin, Siemens und Bosch. Bauen und Renovieren Haustürvordächer, Terrassenüberdachungen, Balkonund Kellereingangsüberdachungen, Carports, Seitenteile, Anbaubalkone u. Schiebeanlagen aus einer wartungsfreien AluKonst., Maßanfertig. inkl. Montage, direkt ab Werk! www.henkel-alu.de ☎ 035033/71290 Elektrischen Hochentaster f. 50,- € und Fassaden- u. Dachreinigung schonend und langanhaltend, ohne Gerüst. DDR-Klappfahrrad f. 50,- € zu verk. Farbnuance GmbH, ☎ 035033-76903 ☎ 03501-441426 23 |||||||||||||||||||||||||||||||| An einem Gerät mit Ultra-HD-Auflösung führt für Peter Knaak von der Stiftung Warentest künftig kein Weg mehr vorbei. UHD stehe dabei für 3 840 mal 2 160 Pixel. Seine Empfehlung: Vor allem wer ein großes TV-Gerät in ein kleines Zimmer stellen will, sollte sich dafür entscheiden. Der Grund: „Auf kurze Distanz kann ein normalsichtiger Mensch oder Brillenträger die Pixelstruktur des HD-Displays sehen, nicht aber die feinere Struktur eines UHD-TVs.“ Der hat in jeder Dimension nämlich doppelt so viel Bildpunkte wie ein Full-HD-TV. Neben Ultra-HD hört man im Zusammenhang mit Flachbildfernsehern immer öfter das Kürzel HDR. Das bedeutet High Dynamic Range, also großer Dynamik-Umfang. „Gemeint ist dabei ein überdurchschnittlicher Helligkeitsunterschied zwischen Schwarz und Weiß, also ein überdurchschnittlich hoher Kontrast“, erklärt Christoph de Leuw von der Zeitschrift „Computerbild“. Außerdem gehöre ein breiteres Farbspektrum dazu. „Mithilfe dieser Optimierungen sollen sich Filme natürlicher und lebensechter darstellen lassen“, sagt der Experte. Ein besserer Kontrast und natürlichere Farben hätten nach Ansicht von Peter Knaak schon viel früher Einzug in die Geräte halten müssen. Nun seien die Hersteller auf dem richtigen Weg: „Endlich tun sie wieder etwas für die Hauptaufgabe eines Fernsehers: gute Bilder zeigen.“ Der Trend zu UHD passe dazu: Mit dem Plus an Bildpunkten stellten neue Fernseher die feiner abgestuften Farb- und Kontrastverläufe besser dar. Trotzdem werde die Hoffnung auf eine größere Detailfülle durch Ultra HD enttäuscht: „Die ist nur bei einem ungewohnt kurzen Sehabstand sichtbar, bei dem der Zuschauer jedoch – wie in der ersten Reihe mancher Kinos – ständig den Kopf drehen muss, wenn außerhalb der Bildmitte etwas passiert“, sagt Knaak. Bei einem 65-Zöller (165 Zentimeter Diagonale) etwa sei die volle Auflösung nur bis zu einem Sehabstand von 1,25 Meter sichtbar. Alles im Blick hätte ein Zuschauer erst ab einer Distanz von knapp zwei Metern. Von gebogenen TV-Bildschirmen, so genannten Curved-Displays, hält Warentester Knaak nicht besonders viel. Der vielbeschworene Effekt, Zuschauer würden regelrecht ins Bild gezogen, trete, wenn überhaupt, erst bei außergewöhnlich großen Fernsehern und bei fürs Fernsehen untypisch kurzem Sehabstand auf. Und: „Ein gebogenes Display ist beim Fernsehen eher von Nachteil, weil Reflexionen von Lichtquellen präsenter als auf flachen Displays sind und aufgrund physikalischer Besonderheiten mehr stören“, weiß Knaak. Geräte mit klassischer LCD-Technik bekommen aktuell immer mehr Konkurrenz durch OLED-Displays, die mit organischen Leuchtdioden bewegte Bilder zum Leben erwecken. Für Christoph de Leuw hängt die Kaufentscheidung sowohl vom Anwendungszweck als auch vom Budget ab. Die OLED-Apparate seien 20 bis 30 Prozent teurer und spielten in dämmeriger Umgebung ihre Stärken aus, während die LCD-Technik bei Tageslicht Vorteile habe. Knaak attestiert OLED-Geräten zudem einen enorm großen Blickwinkel. Je nach Hersteller arbeiten Flat-TVs mit unterschiedlichen Betriebssystemen. Philips und Sony etwa setzen auf Android, LG auf WebOS, Samsung auf Tizen und Panasonic auf Firefox OS. Für den Nutzer macht sich dies primär durch unterschiedliche Bedienoberflächen und abweichender AppAngebote bemerkbar. Auswirkungen auf Funktionsumfang und Ausstattung haben die Betriebssysteme jedoch nicht. (dpa) NEU! Rebell und Reformator Eine außergewöhnliche Biografie Faszination & Mythos 2. APRIL – 31. JULI 2016 NEUE AUSSTELLUNG IN DER ZEITENSTRÖMUNG REINHARD DELAU Wittenberg 1517. Luther schlägt seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg und die Zeit gerät aus den Fugen. Zum 500. Jahrestag zeichnet Reinhard Delau die auße ergewöhnliche Lebensgeschichte eines rebellisch hen Augustinermönches, der als Urheber der Refo ormation in die Geschichte eingegangen ist. www.bernstein-ausstellung.de Erste Hilfe. 4,99 ¢ Buch inklusive CD 22,5 x 29 cm | 72 Seiten Dieses Buch ist in allen SZ-Treffpunkten und beim Döbelner Anzeiger erhältlich. ll und reformator Reinh hard Delau: Martin Luther Softc cover | 194 Seiten | 12,5 x 19,5 cm Saxo-Phon GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Y (0351) 48 64 18 27 www.editionSZ.de MARTIN LUTHER rebe Selbsthilfe. brot-fuer-die-welt.de/ selbsthilfe 14,90 ¢ Saxo-Phon GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Y (0351) 48 64 18 27 | www.editionSZ.de In allen SZ-Treffpunkten, beim Döbelner Anzeiger und im Buchhandel. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch Dresdens Musikgeschichte... Dresden blickt auf eine reiche Musikgeschichte zurück. Neben der weltweit bekannten Semperoper sind unzählige Orte und Geschichten zu entdecken, die von der lebendigen Musiktradition künden. Viele Komponisten und Musiker lebten in der Elbestadt oder besuchten sie. Richard Wagner, Robert Schumann, Carl Maria von Weber und Richard Strauss sind nur die bekanntesten Namen, die mit Dresden verbunden sind. Erstaunliche Vielfalt! edition Sächsische Zeitung Das Mus ikalische Dres den Musikalische Dresden PRINT PICTURES DATENHANDLING LEONARDO Ein Streifzug durch Dresdens Musikgeschichte Getöse SEINE BILDER | SEIN LEBEN | SEINE MASCHINEN Romy Petrick Romy Petrick ohne CD 12,80 Ð ein Havelsee in Berlin nigerianische Großstadt köstlich chem. Element, Metall chem. Zeichen: Osmium Kneten des Körpers US-TVSender (Abk.) Kfz.-Z.: Tunesien persönliches Fürwort einen Tipp abgeben, setzen In allen SZ-Treffpunkten und beim Döbelner Anzeiger. unbefestigt ugs.: blank putzen Abk.: Erdgeschoss Gaststättenangestellter Uneinigkeit (ugs.) Arzneimenge Höhenzug bei Braunschweig italienisch: drei Nacht-, Frühgottesdienst Hauptkirche gerade erst ältester Sohn Noahs (A.T.) auf keinen Fall (von ...!) Südfrucht Mit freundlicher Unterstützung: französisch: Freund USBundesstaat mit CD Y (0351) 48 64 18 27 | www.editionSZ.de Osteuropäerin lateinamerikanischer Tanz 2. APRIL – 31. JULI 2016 | TÄGLICH 10 – 18 UHR www.davinciausstellung.de Königsbrücker Str. 96 | 01099 Dresden | Tickets erhältlich in allen SZ-Treffpunkten oder online unter www.sz-ticketservice.de 10 % SZ-Card-Rabatt Waldgrundstück Deckschicht 16,80 Ð Redaktions- und Verlagsgesellschaft Elbland mbH, Niederauer Str. 43, 01662 Meißen Landhaus in den Bergen das „Bayerische Meer“ Inselstaat in der Karibik Fischmarder DIE NEUE AUSSTELLUNG IN DER ZEITENSTRÖMUNG gärender Most flügelloses Insekt radioaktives Metall Romy Petrick: Das musikalische Dresden Rotwild Magierin mit Kitz www.DVTGMBH.de WSZ-000869 Auflösung des letzten Rätsels L CA E AR B E I T E R S EGE L E UNAR T T L I A TA I GA I M I NUS G N E S S EN C O KAP E L L E L UKAS O N A N C H I NW E I S U T I TUS E N I K L E I D C M T R I B AKKU U DE S S E R T GO E T H E K I PANORAMA 24 ||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG D I E N S TA G 12. APRIL 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / PA N O R A M A Keine Chance für Fälscher Schlange stehen Erstmals seit der Einführung des Euros gibt es jetzt eine FünfEuro-Münze. Ihre Besonderheit: ein Ring aus Plastik. sich das Fälschergeschäft in den vergangenen Jahren verändert habe: Statt gefälschter Scheine gelange vermehrt falsches Hartgeld in den Umlauf. „Da wird vor allem über große Massen viel Geld gemacht.“ Der bayerische Finanzminister verspricht sich von der neuen Technologie auch vermehrt Aufträge aus dem Ausland für das Hauptmünzamt in München, das die neue Münze in Zusammenarbeit mit dem Amt in Baden-Württemberg entwickelt hat. (dpa) München. Eine fälschungssichere FünfEuro-Münze hat Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) am Montag in München vorgestellt. Ein blauer Kunststoffring um den Kern soll Fälschern das Leben schwer machen. Die erste Charge dieser zwei Millionen Fünf-Euro-Münzen soll vom 14. April an in Umlauf gehen. Das Besondere: Erstmals wurde Kunststoff mit Metall in einer Münze verbaut. Der blaue Ring verbindet die zwei Metallelemente. Und passt zum Thema der Münze: „Blauer Planet Erde“. Die Münzen werden voraussichtlich vor allem bei Sammlern begehrt sein. Söder sagte, dass B auarbeiter haben auf der Insel Penang in Malaysia einen riesigen Python gefunden. Wie die britische Tageszeitung Guardian berichtet, brauchten die mutigen Männer von der Heimatschutzbehörde 30 Minuten, um die Schlange zu fangen. Den Angaben zufolge ist das Tier acht Meter lang und wiegt etwa 250 Kilogramm. Es handelt sich um einen Netz- python, eine der größten Schlangen der Welt. Netzpythons leben in den Tropen Südostasiens. Das riesige Exemplar hätte Chancen auf den Titel als längste Schlange der Welt gehabt. Doch nachdem es an das staatliche Wildlife Department übergeben wurde, starb es dort überraschend beim EierleFoto: Malaysia Civil Defence Force/dpa gen, berichtet die BBC. (fa) Österreichisches Gezerre Ein Kinder-Lauf sorgt seit Tagen in Linz für Aufregung. Eltern haben dort ihre Sprösslinge ins Ziel gezerrt. Der Veranstalter reagiert und auch eine Mutter meldet sich jetzt. A n der Hand der Eltern sollte es beim 40-Meter-Lauf für Drei- bis Vierjährige ins Ziel gehen. Ein Spaß für alle Beteiligten. Doch das Foto, das Sportfotograf Manfred Binder Anfang April beim Juniormarathon im österreichischen Linz gemacht hat, zeigt etwas anderes: Lachende Eltern schleifen ihre unglücklichen Kinder an hochgerissenen Armen ins Ziel. „Da wollten die Eltern gewinnen. Die Kinder haben geweint“, sagte Binder später der Zeitung Der Standard. Er teilt das Foto vom Eltern-Kind-Gezerre auf seiner Facebook-Seite. Dort ergießt sich ein Sturm der Entrüstung über die ehrgeizigen Eltern. Kommentare wie „total falscher Ehrgeiz“, „fassungslos“ und „da stellen sich mir die Nackenhaare auf“ lassen nicht lange auf sich warten. Organisator Ewald Tröbinger distanziert sich vom Verhalten der Eltern. Er sagte der Wiener Zeitung Kurier, es sei nicht das erste Mal, dass es zu solchen Bildern komme. „Leider hat der übertriebene und falsche Ehrgeiz der Erwachsenen von Jahr zu Jahr zugenommen.“ Dieser ließe sich trotz mehrmaliger Aufrufe während des Laufes leider kaum verhindern, hieß es weiter. Ein paar Tage danach zieht der Veranstalter Konsequenzen. Den Lauf der Drei- aus Linz sagte der Bild am Sonntag, sie wollte ihrem Zweijährigen nur helfen. Sie habe ihn nicht gezerrt, sie habe ihn vorm Stolpern geschützt und so verhindert, dass die anderen ihn umrennen. Nur deshalb habe sie seinen Arm so hochgezogen. Nikita habe großen Spaß gehabt und wäre am liebsten noch eine Runde gelaufen, heißt es in dem Bericht. Betonpumpe erschlägt Bauarbeiter Spaziergänger entdecken Skelett und Rollator Düsseldorf. Ein 64 Tonnen schweres Spezialfahrzeug ist auf einer Düsseldorfer Baustelle umgekippt und hat zwei Arbeiter erschlagen. Die mobile Betonpumpe mit Kranausleger geriet am Montag aus dem Gleichgewicht. Dabei wurden die beiden Arbeiter, die am Ausleger standen, getroffen. Einer von ihnen starb noch am Unfallort. Der andere Arbeiter erlag wenig später seinen schweren Verletzungen in einem Krankenhaus. Nach Schilderung der Feuerwehr waren die vorderen Stützen des Stahlkolosses abgesackt. Die hinteren vier von insgesamt sechs Achsen hingen durch die Schieflage in der Luft. Ein dritter Arbeiter fiel bei dem Baustellenunfall in einen Kellerschacht, aus dem ihn die Feuerwehr bergen musste. Der schwer verletzte Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht. Er befand sich den Angaben zufolge aber nicht in Lebensgefahr. Die Feuerwehr war mit 40 Einsatzkräften und 14 Fahrzeugen am Unfallort. Weitere Baustellenarbeiter wurden nach dem Unfall psychologisch betreut. (dpa) Höxter. Zehn Monate nach dem Verschwinden einer Frau aus Höxter in NordrheinWestfalen haben verirrte Spaziergänger eine skelettierte Leiche und einen Rollator in einem Wald entdeckt. Die Polizei bestätigte am Montag den Fund, will sich aber zur Identität der Leiche noch nicht äußern. Zuerst hatte das Westfalen-Blatt darüber berichtet.„Wir warten noch auf die DNA-Analyse der Rechtsmediziner in Münster“, teilte ein Sprecher mit. Mit einem Ergebnis sei erst in der nächsten Woche zu rechnen. Nach der Frau war seit ihrem Verschwinden im Juni 2015 stundenlang mit Hubschrauber und Spürhunden gesucht worden. Die Polizei war davon ausgegangen, dass die damals 62-Jährige verwirrt und orientierungslos war. Ein Ehepaar entdeckte bei einem Spaziergang das Skelett und den Rollator in einem Gestrüpp. Die beiden hatten nach einem Wegwechsel die Orientierung verloren. „Wir haben damals auch diesen Bereich durchsucht“, sagte ein Polizeisprecher, es sei aber ein sehr weitläufiges Gebiet. (dpa) Ihr kostenloser Lottoschein QUOTEN & ZAHLEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Null Bock statt Lauflust Herbert Steffny, einer der erfolgreichsten deutschen Marathon-Läufer, betonte nach dem Vorfall, dass ein übertriebener Ehrgeiz der Eltern ihren Kindern die Lust am Laufen nehmen kann. Stattdessen würde bei ihnen eine Null-Bock-Haltung gefördert werden. Bei Bambini-Läufen komme es auf etwas anderes an: „Einfach dabei sein, Spaß haben und die Kinder nach ihrem Gusto laufen lassen“, sagte Steffny. Erwartungsdruck ist nach Meinung des 62-Jährigen für ganz kleine Kinder dabei genauso schädlich wie das übertriebene Behüten durch Helikopter-Eltern. „Wenn man sie überbehütet, werden Kinder gar nicht mehr ans normale Laufen und an Bewegung herangeführt. Das ist vielleicht eine noch schlimmere Tat, die man Kindern antun kann“, so Steffny. (dpa/fa) Das auf Twitter verbreitete Foto ging um die Welt und sorgt für Empörung. Screenshot SZ bis Vierjährigen werde es in der bisherigen Form nicht mehr geben, kündigte Marathon-Organisator Wolfgang Lehner an. Gemeinsam mit Sportpsychologen und anderen Experten solle ein neues Format entwickelt werden. Reaktionen der betroffenen Eltern blieben erst einmal aus. Doch am Wochenende meldete sich eien der abgelichteten Mütter zu Wort. Tatiana D. ist rechts auf dem Foto mit ihrem weinenden Sohnemann Nikita zu sehen. Die 39-jährige Modedesignerin 14. Ziehung Heute können Sie einen komplett ausgefüllten Lottoschein für die Ziehung am Sonnabend gewinnen. Rufen Sie heute bis 24 Uhr die Nummer 0137 8 66 44 66 (50 Cent je Anruf aus d. dt. Festnetz, abweichende Mobilfunktarife) an und nennen Sie das Kennwort Lottoschein. Teilnahme mit dem Handy: Schicken Sie eine SMS an die 82822 (50 Cent/SMS) mit dem Text SZ. Unter allen Teilnehmern verlosen wir drei Spielscheine. Die Gewinner werden benachrichtigt, der Schein kommt per Post. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. (SZ) LOTTO AM SAMSTAG Klasse 1 unbesetzt Jackpot: 7 453 741,00 € Klasse 2 599 822,90 € Klasse 3 24 317,10 € Klasse 4 6 262,60 € Klasse 5 333,20 € Klasse 6 69,30 € Klasse 7 28,90 € Klasse 8 13,60 € Klasse 9 5,00 € (Angaben ohne Gewähr) 13er-WETTE Klasse 1 unbesetzt Jackpot: 125 785,40 € Klasse 2 7 986,30 € Klasse 3 741,00 € Klasse 4 67,20 € 6 AUS 45 Klasse 1 geknackt 68 907,40 € Klasse 2 unbesetzt Klasse 3 109,00 € Klasse 4 8,50 € Klasse 5 8,50 € Klasse 6 1,10 € ANZEIGE Sie machen Urlaub – was macht Ihre Zeitung? Urlaubsservice: 01802 328 3281 oder www.abo-sz.de/urlaubsservice 1 (6 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Ct./Min.) DAS WE TTE R AM DIENSTAG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 1 8 //7 7 18 Im Tagesverlauf einige Schauer Torgau 1 7 //7 7 17 8 //8 8 Dresden 1 18 Pirna 1 6 //8 8 16 6 //8 8 16 Chemnitz 1 1 6 //7 7 16 1 5 //8 8 15 Görlitz 9 Oslo 1 5 //6 6 15 Zittau Dippoldiswalde Freiberg Glasgow 1 7 17 Amsterdam 1 1 //5 5 11 Fichtelberg Plauen Berlin 1 5 15 © GeoSN Bordeaux 14.04. 30.04. Erstellt am 11.04.2016 um 16.00 Uhr Freitag Samstag 1 5 15 °C 10:05 00:55 BIOWETTER Bei Personen mit niedrigen Blutdruckwerten kommt es vermehrt zu Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen. 1 8 18 1 8 18 06:16 19:56 25 22.04. 06.05. 1 8 18 20 2 2 22 15 Nizza Malaga 2 5 25 Rom 2 2 22 Palma Agadir 10 2 0 20 Stuttgart 2 1 21 1 8 //9 9 18 München Budapest 1 4 14 2 0 20 Varna Dubrovnik 2 4 24 1 7 17 2 2 22 Athen 2 9 29 Antalya 7 1 4 14 7 1 6 16 8 1 4 14 Acapulco 35 20 Bangkok 42 27 Barcelona 21 8 Buenos Aires 21 12 Colombo 34 26 Dubai 39 26 Kairo 24 16 Kapstadt 22 16 Klagenfurt 22 6 Los Angeles 21 14 Miami 28 20 Moskau 8 2 Mumbai 36 27 Nairobi 24 16 New York 14 10 Peking 25 8 Prag 16 6 9 2 Rio de Janeiro 31 24 Sydney 22 15 Teneriffa 23 15 Vancouver 12 9 Temperaturen in Grad Celsius 0 -5 1 7 17 TAG NACHT Reykjavik Istanbul Tunis 5 2 0 //10 10 20 Wien 2 0 Zürich 20 Lissabon Madrid 30 1 9 //9 9 19 Frankfurt 1 3 13 1 8 Innsbruck 18 1 5 15 1 8 //7 7 18 Dresden Warschau Paris DIE NÄCHSTEN TAGE Morgen kommt es bei wechselnder Bewölkung immer wieder zu Schauern, vereinzelt entladen sich Gewitter. Die Temperaturen steigen auf 15 bis 17 Grad. 1 7 //8 8 17 Erfurt Köln 1 6 16 1 8 //7 7 18 1 7 //8 8 17 Riga Kopenhagen Berlin Magdeburg 1 0 10 9 1 4 14 Aue 1 7 //8 8 17 Helsinki 1 1 11 1 6 //7 7 16 Hannover 9 Stockholm 9 London 1 6 //7 7 16 Rostock 1 5 //6 6 15 Bautzen 1 7 //8 8 17 1 7 //8 8 17 Zwickau 1 5 //6 6 15 Meißen Döbeln HEUTE Die Sonne verschwindet häufig hinter Wolken, die örtlich Schauer bringen. Vereinzelt entladen sich Gewitter. 15 bis 18 Grad werden erreicht. Der Wind weht schwach aus 1 7 //6 6 17 Südost. Kamenz 1 8 //8 8 18 WELTWETTER 1 2 //7 7 12 Hamburg 1 8 //8 8 18 Riesa 1 8 //8 8 18 1 5 //6 6 15 Weißwasser Hoyerswerda 1 8 //8 8 18 Leipzig WETTERLAGE FÜR SACHSEN Das Tief über den Britischen Inseln bringt auch Mitteleuropa gebietsweise ein paar Schauer oder Gewitter. Mittwoch Donnerstag 1 6 //6 6 16 ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| -10 heiter wolkig bedeckt Regenschauer Regen Schneeregen Gewitter Schneefall Schneeschauer Nebel Warmfront Kaltfront Hoch Tief Mehr Wetter auf: wetter.sz-online.de
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