GoPro setzt auf Virtuelle Realität und einen neuen Chef

GoPro setzt auf Virtuelle Realität und einen neuen Chef-Designer
von Martin Vieten
Veröffentlicht: 20.04.2016 - 14:03
Mit Actioncams für Kreti und Pleti hat GoPro in jüngster Vergangenheit nur noch Verluste eingefahren. Jetzt
sucht der Pionier der kleinen Kameras fürs Grobe sein Heil in einem professionelleren Angebot. Das soll in Form von Lösungen für
hochauflösendem „Virtual Reality Content“ kommen. Von Apple hat das Unternehmen unterdessen den Industriedesigner Danny Coster
abgeworben – was die Börse sogleich mit einem kräftigen Kursprung für die GoPro-Aktie goutiert.
Jetzt also auch GoPro: Nach Lytro sucht nun der zuletzt arg gebeutelte Actioncam-Pionier ebenfalls eine neue Nische und will die bereits mit
laut Pressemitteilung „professionelle end-to-end Lösungen zum Aufnehmen, Zusammenfügen und Veröffentlichen von hochauflösendem Virtual
Reality Content“ gefunden haben.
Omni – die VR-Lösung von GoPro
Diese „Lösungen“, das ist zunächst einmal Omni, ein Rig, das sechs Actioncams GoPro Hero4 Black aufnimmt und dessen Elektronik dafür
sorgt, dass alle sechs Kameras synchron filmen. So entstehen 360-Grad-Videos mit bis zu 8K Auflösung. Zur Nachbearbeitung dient die
Videostitching-Software Kolor, alternativ lassen sich die Aufnahmen mit den neuesten Versionen von Adobe Premiere Pro CC und Adobe After
Effects CC bearbeiten. Für das Omni- Komplettpaket inklusive Kameras möchte GoPro rund 5000 Dollar haben, ohne Kameras wird Omni für
ca. 1500 Dollar angeboten.
Noch mehr Möglichkeiten soll das Paket Odyssey bieten, das aus 16 „Hero4 Black“-Kameras besteht. Diese Rundumkamera ist laut GoPro für
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Googles Cloud-basierte Jump Plattform optimiert. Sie ermöglicht es, Aufnahmen der Einzelkameras automatisch zusammenzufügen, um
360-Grad-Inhalte in 3D mit einer Auflösung von 8K30 über YouTube abzuspielen. Für Odyssey, das „Bilder mit unglaublich realistischer Tiefe
und nahtloser Rundumsicht“ liefert, möchte GoPro 15.000 Dollar haben.
Odyssey will 360-Grad-Videos in 8K liefern.
So ganz will GoPro indes den Action-begeisterten Endkunden nicht aus den Augen verlieren. Darauf deutet eine Personalie hin, die in den
letzten Tagen aufhorchen ließ: Der langjährige Apple-Designer Danny Coster wechselt zu GoPro und wird dort Vice President of Design.
Vielleicht keine leichte Aufgabe, denn eine einfache und intuitive Bedienung war bislang nicht die Stärke der GoPros (und anderer Actioncams).
Die Börse fand die Personalie zunächst gut, die GoPro-Aktie legte nach ihrem Bekanntwerden letzten Mittwoch an der Nasdaq um fast 20
Prozent zu.
(Martin Vieten)
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