32. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 21. April 2016 Nr. 16 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Eltern sollen mehr für Betreuung zahlen Die Schule Küsnacht erhöht ab kommendem Schuljahr die Preise für die «familienergänzende Betreuung». Damit stellt sie das ursprüngliche Verhältnis zwischen Eltern- und Schulbeiträgen wieder her. Annina Just Foto: Jan Bolliger Mark zeigt allen den Meister Mark Mihaljevic schlägt sie alle: Der junge Küsnachter ist U10-SchweizerMeister im Schnellschach. «Küsnachter»-Korrespondent Jan Bolliger hat ihn auf eine Partie getroffen – und auch ihm erging es nicht anders. (aj.) Wer in Küsnacht sein Kind in die «schulergänzende Betreuung» schickt, zahlt ab kommendem Schuljahr mehr. Die Schulpflege hat das entsprechende Reglement überarbeitet. Neu heisst das Angebot «familienergänzende Betreuung». Gleichzeitig mit der Überarbeitung des Reglements hat die Schulpflege die Erhöhung der Elternbeiträge beschlossen. Begründet wird dies damit, dass der von der Schule be- zahlte Anteil in den letzten Jahren von ursprünglich 50 Prozent kontinuierlich anstieg und im Rechnungsjahr 2015 einen Wert von 53,5 Prozent erreicht hat. Aufgrund von Voranschlagszahlen rechnet die Schulpflege für das laufende Jahr mit einem weiteren Anstieg auf bis zu 57 Prozent. Von einem Gesamtaufwand in der Höhe von 3,12 Millionen würden so 1,78 Millionen Franken zulasten der Schulkasse gehen. Dies sind 215 000 Franken mehr als bei einer Kostenteilung zwischen Eltern und Schule. Tagesbetreuung wird mindestens neuen Franken teurer Als entscheidende Neuerung wird im neuen Reglement das bisherige Angebot «Tagesbetreuung» abgeschafft und in zwei Module aufgeteilt. Für dieses Angebot mit Mittagessen und Betreuung von 12 bis 18 Uhr bezahlten Eltern auf der tiefsten Einkommensstufe (0-50 0000 Franken pro Jahr) bis anhin 16 Franken pro Tag. Einzeln konnte auch die Mittagsbetreuung für 15 Franken gebucht werden. «Die Nachmittagsbetreuung wurde also zu einem symbolischen Preis von einem Franken angeboten», sagt Werner Akeret, Mitglied der Geschäftsleitung. Diese nahezu «Gratis»-Nutzung habe man nun korrigiert. Neu bedarf es für eine Betreuung vom Mittag bis Abend die Buchung von zwei einzelnen Modulen (für die tiefste Einkommensstufe): Mittagsbetreuung für 15 Franken plus Nachmittagsbetreuung für 10 Franken macht 25 Franken, also 9 Franken mehr pro Tag als bisher. Rechnet man diese Mehrkosten auf ein Semester auf, sind dies bei einer täglichen Nutzung 900 Franken mehr für ein Kind. Ein Betrag, der einkommensschwache Familien durchaus in Fortsetzung auf Seite 5 Heiliger Geist Gründergeist Teamgeist Braucht es Gott, um glücklich zu sein? An einem Podium in Erlenbach wurde über den Zustand des Glaubens in der Schweiz diskutiert. Doch die Kirche ist nicht nur Religion: Konfirmanden lernten, was es heisst, blind zu sein. Seite 7 100 Jahre sind sie bereits im Küsnachter Wald unterwegs: Zur Feier der bewegten Geschichte hat die Pfadi Wulp ein umfangreiches Jubiläumsprogramm vor. Zudem werden Nachkommen der Gründungsmitglieder gesucht. Seite 9 Sensationeller Sieg: Als erste Mannschaft der 4. Liga gewinnt der HC Küsnacht den Cup des Zürcher Handball-Verbands. Im See-Derby besiegten sie das um zwei Ligen höher klassierte Team des HC Horgen mit 33 zu 25. Seite 11 STIMMUNGSMACHER FÜR DEN FRÜHLING kohinor juwelen AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA &QTHUVTCUUG-×UPCEJV 6GN YYYMQJKPQTEJ Farbfrohes Armbandspiel mit Korallen, Jade oder rotem Achat aus eigenem Atelier. 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Die meisten Betreibungen entfallen auf die Alterskategorie 30 bis 39 Jahre, wie an der Jahresmedienkonferenz zu erfahren war. Eine Durchschnittsforderung entspricht 5500 Franken. Ausserdem stellten die Beamten fest, dass seit dem Jahr 2000 immer mehr Zahlungsrückstände bei Krankenkassenprämien vorkommen. Um 15 Prozent habe sich dieser Anteil erhöht. (ajm.) Hull’s School: Nach der Sek ans englische College Selbständiges Denken fördern Das Schulmotto «scire et intellegere» bedeutet: Wissen allein genügt nicht. Am englischen College geht es um das tiefere Verständnis des Schulstoffes und eigenständiges Denken. Teamwork und Gemeinschaftserlebnisse Teamwork wird nicht nur im Sport, Publireportage sondern auch in anderen Schulanlässen grossgeschrieben (Studienreise, Exkursionen, Clubs und Schulball). Die Hull’s School bietet ein englisches 10. Schuljahr und das English College (4 Jahre Kurzzeitgymnasium). Absolventen der Hull’s School bestehen die britische Hochschulreife (in der Schweiz und weltweit von Hochschulen anerkannt). Warum wählen Jugendliche ein englisches Kurzgymnasium? Das britische Bildungssystem erlaubt eine höhere Spezialisierung, die auch einseitig Begabten eine Chance bietet. An der Hull’s School sind Schüler mit Dyslexie und Dyskalkulie willkommen. Erholung und Genuss an idyllischem Ort Betreuung und Förderung in Kleinklassen Ein Team unterstützt die Schülerschaft mit Aufgabenhilfestunden und einer individuellen Lernberatung. Der Unterricht findet in Kleinklassen mit maximal 14 Schülern statt. Robin Hull. zvg. Mit dem Science Path an die ETH Mit dem Science Path (mathematisch-naturwissenschaftliches Programm) erhalten Schüler die schweizweit gründlichste Vorbereitung auf das Medizinstudium oder ein Studium an der ETH. (pd.) Hull’s School, Falkenstrasse 28a, 8008 Zürich, www.hullschool.ch, Tel. 044 254 30 40, E-Mail [email protected], . Im See- und Seminarhotel FloraAlpina in Vitznau lassen sich die Hektik des Alltags vergessen und erholsame Tage vor dem einzigartigen VierwaldstätterseePanorama geniessen. Das Feriendorf Vitznau liegt im Herzen der Schweiz – am Vierwaldstättersee – in einer malerischen Seebucht am Fuss der Rigi. Wer Ruhe und Entspannung sucht oder seine Ferien aktiv in der Heimat von Wilhelm Tell verbringen will, fühlt sich hier heimisch. Zu erreichen ist diese idyllische Gegend bequem und einfach per Zug und Schiff oder mit dem Auto. Ein romantisches Haus: Das See- und Seminarhotel FloraAlpina. In Vitznau, dem wohl beliebtesten Ort am Vierwaldstättersee, steht ein romantisches Haus mit Persönlichkeit und ländlichem Charakter, zudem ausserordentlich gemütlich und grosszügig: das See- und Seminarhotel FloraAlpina. Das 3-Sterne-Hotel verfügt über einen Park mit beheiztem Swimmingpool und grosszügiger Liegewiese sowie über insgesamt 57 Zimmer. Die angenehm modern gestalteten Zimmer bieten jeglichen Komfort sowie eine herrliche Aussicht auf den See und die umliegende Landschaft. Das traumhafte Panorama lässt sich auch auf der Aussichtsterrasse des Hotels geniessen. Regionale Küche Mindestens so genussvoll wie der Ausblick sind die kulinarischen Köstlichkeiten. Frisch zubereitet und mit Liebe präsentiert, werden erlesene Köstlichkeiten aus dem See, von den nahen Wiesen und aus dem Sommer-Wellness-Weekend zu gewinnen Lokalinfo verlost ein Sommer-Wellness-Wochenende für 2 Personen im Wert von 880 Franken (inkl. Taxen). Darin enthalten sind: • 2 Übernachtungen im Doppelzimmer mit Seeblick • Reichhaltiges Frühstücksbuffet • 2x 4 Gang-Menu • 1x Aromaöl-Massage (25 Min.) • 1x Rigibahnticket (Kulm retour) • halber Tag E-Bike • Transport zum Seebadeplatz • Freie Benützung Outdoor-Wellness-Landschaft • Benützung Outdoor-Sauna und Wald serviert. Wenn das Wetter mitspielt, lässt sich darüber hinaus ein einzigartiger Sonnenuntergang über dem Vierwaldstättersee erleben. Auch für Hochzeitsapéros, Familienfeiern oder verschiedenste Geschäftsanlässe bieten die Aussichts- ANZEIGEN KLEINANZEIGEN Wohnungen Schweizer Familie sucht Wohneigentum ab 4 Zimmer. Sie erreichen uns unter Tel. 079 205 93 87 Foto: zvg. Traumhafter Panoramablick IMMOBILIEN beheizter Badebottich (120 Min.) • Transport zur Rigibahn/Schiffstation Vitznau. Wer mitmachen will, schickt bis 25. April eine E-Mail mit Betreffzeile «FloraAlpina» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «FloraAlpina» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. terrasse, das Panoramarestaurant und die Säle des «FloraAlpina» das richtige Ambiente. (pd./mai.) See- und Seminarhotel FloraAlpina AG, Schibernstrasse 2, 6354 Vitznau, Telefon 041 399 70 70. [email protected], www.FloraAlpina.ch. Küsnachter AKTUELL Kosten neu geschätzt Die Abteilung Tiefbau der Gemeinde Küsnacht hat die voraussichtlichen Kosten für die Projekte «Zentrumsentwicklung» und «Parkdeck» neu berechnet. Nach aktuellen und kostengenaueren Schätzungen (s. amtliche Publikationen Seite 4) liegen die Gesamtkosten für das Projekt «Zentrumsentwicklung» bei 55 Mio. Franken – und damit gegenüber der Kostenschätzung vom März 2014 um 9 Mio. Franken tiefer. Für die beiden Hochbauten und die Tiefgarage sind dabei 35 Mio. Franken vorgesehen. 11,5 Mio. Franken müssen voraussichtlich für die Infrastruktur und Grundlagen ausgegeben werden, und der geplante Perronzugang SBB ist mit 8,5 Mio. Franken veranschlagt. Nach oben korrigiert hat die Gemeinde hingegen die voraussichtlichen Kosten für das Projekt «Parkdeck». In den Weisungen zur Einzelinitiative vom Juni 2015 ging sie noch von 8,6 Mio. Franken aus. Gemäss heutiger Kostenschätzung wird das Parkdeck jedoch Kosten von 10,4 Mio. Franken verursachen. Kostentreiber, so verdeutlicht die Abteilung Tiefbau, seien das grössere Volumen, die erforderlichen Retentionsmassnahmen, die technischen Ausstattungen und eine Kostenreserve von 10 Prozent. Analog zur «Zentrumsentwicklung» kämen ausserdem auch hier die Kosten für den SBB-Perron-Zugang von 8,5 Mio. Franken hinzu. Ob dieser technisch realisierbar ist, wird zurzeit noch abgeklärt. Insgesamt würde das Projekt «Parkdeck» damit knapp 19 Mio. Franken kosten. (mai.). Küsnachter jassen sich ins TV Küsnacht möchte die Kultsendung «Donnschtig-Jass» in die Gemeinde holen. In einem Ausscheidungsturnier wurden die vier Jasser bestimmt, die sich an dieses Unterfangen wagen. Die Gemeinde Küsnacht hat sich für die Austragung des «Donnschtig-Jass» vom 28. Juli beworben. Um Gastgeber der Kultsendung zu werden, müssen die Küsnachter zuerst die Austragung eine Woche zuvor gewinnen. Dann tritt die Seegemeinde in Arosa oder Chur gegen Bonstetten an. Letzte Woche wurde im Altersheim Tägerhalde ein Qualifikationsturnier gespielt, um die vier Jasser zu bestimmen, die Küsnacht im Bündnerland vertreten werden. Durchgesetzt haben sich am Ende René Klaus, Katharina Schirmer, Gemeinderat Martin Schneider und Severin Hauser. Besonders wichtig ist die Teilnahme des minderjährigen Hauser. Denn ohne Jungjasser wäre der Traum von der Austragung bereits jetzt geplatzt. Sollte die Austragung im Sommer tatsächlich in der Seegemeinde stattfinden, hat Franco Aeberhard, der dem OK «Donnschtig-Jass Küsnacht» vorsteht, bereits eine klare Vorstellung der Örtlichkeit. «Der Küsnachter Dorfplatz liegt idyllisch und würde sich gut dafür eignen», gibt er zu Protokoll. (oli.) Eine Platane ist Geschichte Zuerst Samstagarbeit, nun die Fällung: Die Platane an der Kreuzung Alte Landstrasse/Allmendstrasse hatte zu lange Wurzeln. In den letzten Wochen hatte man mit aufwendiger Handarbeit versucht, die Wurzeln der Platane an der Kreuzung Alte Landstrasse/Allmendstrasse freizulegen, um den Baum zu retten. Dafür mussten die Arbeiten auf der Baustelle vor der Bäckerei von Burg auf die Samstage ausgedehnt werden (der «Küsnachter» berichtete). Doch alle Mühe hat nichts genützt: Im Zuge der Bauarbeiten hat man gemerkt, dass die Wurzeln der rund 45-jährigen Platane die darunter liegenden Stromversorgungskabel der Werke am Zürichsee gefährden, dies vermeldete das Tiefbauamt. Am Dienstag ging es dem Baum dann an den Kragen: In nur einer Stunde war er dem Erdboden gleichgemacht. Die Fällung durchgeführt hat die die Holzkorporation Küs- René Klaus, Katharina Schirmer, Gemeinderat Martin Schneider und Severin Hauser (v.l.) werden Küsnacht am «Donnschtig-Jass» vertreten. F: oli nacht. Der Baum wird durch niedrige Büsche ersetzt. Ein zusätzlicher Nutzen der Fällung ist laut Tobias Müller vom Tiefbauamt Küsnacht, dass nun die Sicht für Autofahrer auf den Fussgängerstreifen freier sei. Dass man vor der Samstagsarbeit zu dieser Einsicht hätte können kommen, verneint die Gemeinde. «Erst im Zusammenhang mit den Arbeiten für das Elektrotrassee wurde festgestellt, dass die Wurzeln der Platane die bestehenden Starkstromleitungen stark quetschen. Noch 2010 war man bei einer Beurteilung davon ausgegangen, dass die Wurzeln das Elektrotrassee nicht tangieren würden», heisst es auf Anfrage. Eine beigezogene Baumfachperson habe bestätigt, dass in naher Zukunft wegen der Grösse des Baums mit weiteren Schäden an der Infrastruktur zu rechnen sei. Deshalb habe die Baukommission die Fällung der Platane bewilligt. Sofern das Wetter mitspielt, können die Arbeiten trotzdem termingerecht auf Ende Monat abgeschlossen werden. (aj.) APROPOS . . . Die Kinder waren nicht nur grossartige Artisten – nein, auch hinter dem Vorhang waren Schülerinnen und Schüler aktiv und kreativ: Eine Gruppe zeigte sich für’s Schminken zuständig, eine für Plakate und Tickets, eine für den Pausenkiosk und eine für die Zirkuszeitung. Ja, sogar der Artikel in unserer Zeitung (siehe Seite 5) stammt aus einer Kinderfeder. Daher will ich an dieser Stelle einige Worte aus Sicht der Zuschauerin schreiben, denn das, was die Schule Dorf in der der Projektwoche Zirkus auf die Beine gestellt hat, ist schlicht fantastisch! 300 Schülerinnen und Schüler haben alle zusammen an einer Sache gearbeitet. Vom Kindergärtner Schlicht fantastisch! Mit einem Differenzler wurden die besten Küsnachter Jasser ermittelt. Schwarze statt wie erwartet rote Zahlen verkündet die Gemeinde Herrliberg: Statt dem erwarteten Defizit von 4,6 Millionen Franken weist die Jahresrechnung 2015 einen Gewinn von gut 3 Millionen Franken aus. Foto: P. Wiederkehr 21. April 2016 Annina Just Herrliberg: Gewinn statt Verlust Tobias Müller, stv. Leiter Tiefbau beobachtet die Fällung. Nr. 16 Die Herrliberger Jahresrechnung 2015 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 3,1 Mio. Franken. Dies bei einem Aufwand von rund 85,6 Mio. Franken und einem Ertrag von rund 88,8 Mio. Franken. Budgetiert hatte die Gemeinde ein Defizit von 4,6 Mio. Franken. Der Cashflow stieg von 5,5 Mio. auf 9,4 Mio. Franken. Mehr Steuereinnahmen Zurückzuführen ist diese erfreuliche Entwicklung, so schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung, vorwiegend auf die Entwicklung bei den Steuereinnahmen. Gegenüber dem Budget seien nämlich beachtliche Mehrerträge sowohl bei den Grundstückgewinnsteuern (2,5 Mio. Franken) als auch bei den Steuern aus früheren Jahren (3,3 Mio. Franken) zu verzeichnen. Bei den ordentlichen Steuern mit 42,2 Mio. Franken haben sich (bei einem Steuerfuss von 78 Prozent) Mehreinnahmen von rund 840 000 Franken ergeben. Bei den Quellensteuern hingegen fehlen knapp 2 Mio. Franken. In den Finanzausgleich gelangten 20,6 Mio. Franken, das sind 3 Mio. Franken weniger als im Vorjahr. Das Nettovermögen beträgt neu 35,3 Mio. Franken (Gesamthaushalt inklusive Werke). Gesamthaft seien wenige erwähnenswerte Abweichungen zu verzeichnen, heisst es in der Mitteilung weiter. So liegen die Pflegekosten im Bereich des Budgets. Das Defizit beim Alters- und Pflegeheim (APH) habe sich zwar im Vergleich zum Vorjahr um rund 422 000 auf 186 000 Franken verkleinert. Gleichzeitig sei- en aber die Pflegefinanzierungsbeiträge zugunsten der APH-Pensionäre um 152 000 auf 555 000 Franken gestiegen. Allgemein konnte beim Aufwand rund eine Million Franken eingespart werden. Weniger Investitionen Mit 6,3 Mio. Franken (Vorjahr 13,9 Mio.) wurde im Verwaltungsvermögen nur knapp die Hälfte der budgetierten 10,8 Mio. investiert, was gemäss Gemeinderat vor allem auf Verzögerungen bei diversen Projekten zurückzuführen ist. Aktuell stehen die Sanierungen der Schulhäuser im Dorf vor dem Abschluss, und der Bau des Kinderbetreuungshauses hat begonnen. Am Horizont stehen der Schulhausneubau in Wetzwil und die Sanierung der Badanlage im Steinrad. Steuerfussfrage bleibt aktuell «Es würde nicht überraschen, wenn viele hoffen oder denken, eine Steuerfusserhöhung sei kein Thema mehr, weil diese im Dezember gescheitert war», schreibt der Gemeinderat in seiner Schlussbetrachtung zur Jahresrechnung 2015. Obwohl das Rechnungsresultat eine kleine positive Wende gebracht habe, stehe heute schon fest, dass im nächsten Jahr der Finanzausgleich wieder um rund 3 Mio. Franken höher ausfallen werde. Sowohl die Stimmberechtigten als auch der Gemeinderat werden sich die Steuerfussfrage nach den Sommerferien erneut stellen. Erst dann könne die Lage genauer beurteilt werden. Es gebe hierzu verschiedene Gesichtspunkte und Kriterien. «Wenn sich aber andere Seegemeinden schon bei 20 Mio. Franken Fremdschulden Gedanken über eine Steuerfusserhöhung machen, weshalb soll diese Frage bei den langfristigen Herrliberger Fremdschulden von 84 Mio. und bald 100 Mio. Franken nicht gestellt werden respektive aktuell bleiben?», schliesst der Gemeinderat seine Schlussbetrachtung. (mai.) bis zum Sechstklässler haben sie in altersdurchmischten Gruppen – mit der Hilfe von engagierten Zirkusmachern und Eltern – eine wahrlich bezaubernde Show abgeliefert. Ob als Clown, als Tänzer, als Akrobatin auf der (Strick-)Leiter, am Tuch oder mit Ringen, als Jongleure, als schwere Jungs oder als kleine Tiger, sie alle begeisterten auf ihre Art. Die einen mit Können, andere mit Charme oder Tollpatschigkeit, aber alle mit grossem Einsatz und voller Konzentration. Dieses Projekt ist ein perfektes Beispiel – zwar in der heilen Zirkuswelt, aber immerhin – wie das Zusammenspiel von Generationen und Kulturen funktioniert. Kinder mit Migrationshintergrund und Ur-Schweizerkinder, Fünfjährige bis Zwölfjährige, sie alle sind in der Manege gleich, denn sie geben alle alles für eine gelungene Zirkusshow. Es ist rührend zu sehen, wie sich die Kinder gegenseitig unterstützen, wie ein älterer Junge den Jonglierteller auf dem Stab in Schwung bringt und ihn dann einem Kindergärtler in die Hand gibt. Dieser übernimmt mit angestrengter Miene – und siehe da, der Teller dreht weiter und der kleine Junge strahlt! Ich wünschte mir, dass die Kinder noch lange von diesem wunderbaren Zirkuserlebnis zehren und diese Kooperationsfähigkeit, die Achtsamkeit und die Solidarität auch aufs reale Leben übertragen können. ANZEIGEN 3 4 Küsnachter Nr. 16 21. April 2016 AKTUELL Quartierverein Allmend will keine Biogasanlage Der Quartierverein Allmend ist der Meinung, dass der Standort in der Allmend für eine grosse Biogasanlage ungeeignet sei. Er hat seine Position mit einer Eingabe beim Gemeinderat dargelegt. Der Verein Maschinenring AG, der die Kompostieranlage der Gemeinde in der Allmend betreibt, hat Anfang Jahr das Baugesuch für eine Biogasanlage an selber Stelle eingerecht. Bei der Gemeinde wurde die Idee befürwortet. Doch Anwohner sehen dies anders, sie stellen infrage, ob der Standort noch zeitgemäss ist. Der Quartierverein Allmend hat daher seine Position zum Vorhaben in einer Eingabe an den Gemeinderat dargelegt. Er ist der Meinung, dass die Anlage einer heutigen Standortevaluation nicht mehr genügen würde. Vor mehr 50 Jahren, als die Kompostieranlage an eben diesem Standort ins Leben gerufen wurde, war das für die Feldrandkompostierung in der Region unterstützen», schreibt der Verein. Damit könnten die Fahrstrecken und -zeiten für die Anlieferung des Grünguts und das Ausbringen des Komposts reduHeutige Kompostieranlage der Maschinenring AG. F: zvg. ziert werden. Zudem könnten die Quartier weniger dicht besiedelt und betroffenen Landwirte einen willweniger Material wurde angeliefert. kommenen Verdienst erwirtschaften. Die Bearbeitung von Grüngut in Mit der Bewilligung einer industriellen Biogasanlage würde der schlechte mehreren kleineren Biogasanlagen, Standort auf weitere Jahrzehnte ze- die um das Grüngut kämpfen müsmentiert, schreibt der Quartierverein sen, erachten die Verfasser als wenig sinnvoll. in seiner Stellungnahme. Weiter wird argumentiert, dass «Wenn man bedenkt, dass es gute Alternativen wie die Feldrandkom- die Zusammensetzung des von den postierung und bereits eine gut funk- Gärtnern angelieferten Materials tionierende Biogasanlage in der Re- nicht optimal für eine Biogasanlage gion gibt, so sollte man besser die in- sei, da es einen zu hohen Holzanteil teressierten Gärtnereibetriebe bei der habe, der zu langsam abgebaut werSuche nach geeigneten Standorten de. Dies führe dazu, dass die Betrei- ber der Anlage noch mehr biologisch leicht abbaubares Material, beispielsweise aus der Grüngutsammlung der Gemeinde, mit grossen Lastwagen zur Anlage transportieren. Die Anwohner zeigen sich besorgt, dass damit das Quartier noch mehr belastet werde. Hinzu komme, dass breite Fahrzeuge auf der schmalen Zufahrtsstrasse kaum kreuzen können und auf das Wiesland ausweichen müssen. Dies sowie die zulässige Tempolimite von 80 Kilometern pro Stunde auf der Wegstrecke dem Wald entlang gefährde Spaziergänger. Es stinkt bereits heute Bereits an der jetzigen Situation stört sich der Quartierverein Allmend: «Seit rund 10 Jahren werden auf dem Grundstück der Gemeinde, das in einer Zone für öffentliche Bauten liegt, von der Maschinenring AG immer mehr Gartenabfälle aus der Region kompostiert. Für die Anlieferung der Gartenabfälle sind unzählige Fahrten durch das mit Tempo 30 ‹verkehrsberuhigte› Quartier notwen- dig», schreibt der Verein. Auch die Maschinen, die für die Bearbeitung des Komposts durchs Quartier gefahren werden, sind den Anwohnern ein Dorn im Auge. Werde der Kompost bei Ostwind bearbeitet, stinke es in der Allmend; bei Westwind in Erlenbach. Zuletzt werde dann der fertige Kompost mit riesigen Traktoren und ebensolchen Anhängern wieder durchs Quartier irgendwohin auf die Felder gekarrt werden. Der Verein ist der Meinung, dass Biogas- wie auch Kehrichtverbrennungsanlagen heute aus abfallwirtschaftlicher Sicht in Industriegebiete gehören, da dort der Verkehr nicht durch bewohnte Quartiere geführt werden muss und genügend Abnehmer für die Wärmenutzung vorhanden sind. Wollte man die Abwärme der geplanten Biogasanlage bzw. der Schnitzelheizung nutzen, so müssten zuerst einmal 500 Meter Fernwärmerohre erstellt werden, um potenzielle Abnehmer zu erreichen. Einfacher wäre es wohl, die Holzschnitzel direkt in eine Holzheizung zu liefern. (pd./aj.) Amtliche Publikationen Bauprojekte Bauherrschaft: Bauherrschaft vertreten durch die Burkhalter Sumi Architekten GmbH, Urs Rinklef, Münstergasse 18a, 8001 Zürich Projektverfasser: Burkhalter Sumi Architekten GmbH, Münstergasse 18a, 8001 Zürich Objekt/Beschrieb: Einbau einer Einliegerwohnung im Untergeschoss des Gebäudes Vers.-Nr. 221, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 8854 Zone: Wohnzone W2/1.40 Strasse/Nr.: Glärnischstrasse 2a, 8700 Küsnacht Bauherrschaft: Dr. iur. Martin Künzli, Geissbühlweg 3, 8700 Küsnacht Projektverfasser: Beeli Architektur + Baubiologie, Christian Beeli, Vorderfeldstrasse 4, 8706 Feldmeilen Objekt/Beschrieb: Tiefgaragenanbau mit Lift am Gebäude Vers.-Nr. 2761, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 8542 Zone: Wohnzone W2/1.40 Strasse/Nr.: Geissbühlweg 3, 8700 Küsnacht Die Bauakten liegen während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, beim Bauamt der Gemeindeverwaltung Küsnacht auf. Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG). 21. April 2016 Die Baukommission Huber geb. Winkler, Eva Hanna, von Adliswil ZH und Zürich ZH, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Rietstrasse 25, geboren am 11. Mai 1929, gestorben am 11. April 2016. Hubschmid, Ernst Ulrich, von Küsnacht ZH und Madiswil BE, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Rebhaldensteig 4, geboren am 8. Februar 1920, gestorben am 11. April 2016. Amtliche Informationen 21. April 2016 Die Abteilung Tiefbau Projekte «Zentrumsentwicklung» und «Parkdeck» Aktuellste Kostenübersicht «Zentrumsentwicklung» Teilprojekte Vorlage 18. 5. 2014 +/–30% Hochbauten / Tiefgarage 35 Mio. Infrastruktur u. Grundlagen 14 Mio. Perronzugang SBB 15 Mio. Total 64 Mio. Kostenschätzung 16.3.2016, +/–15% 35 Mio. 11,5 Mio. 8,5 Mio. 55 Mio. Beträge inkl. MWST Für die beiden Hochbauten und die Tiefgarage sind 35 Mio. Franken vorgesehen. 11.5 Mio. Franken werden voraussichtlich für die Infrastruktur und Grundlagen ausgegeben. Der Perronzugang SBB ist mit 8.5 Mio. Franken veranschlagt. Für alle Teilprojekte zusammen rechnet die Gemeinde mit Kosten von insgesamt 55 Mio. Franken. Die Kostenschätzung liegt heute deutlich tiefer als vor zwei Jahren. Im Versand an alle Haushalte vom April 2016 ist sogar von einem Gesamtbetrag von 50 Mio. Franken die Rede. Dieser Betrag ist aber aufgrund der aktuellsten Schätzung voraussichtlich etwas zu optimistisch. Aktuellste Kostenübersicht «Parkdeck» Bestattungen Teilprojekt Markgraf geb. Schulz, Luisa Anita, von Österreich, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Seestrasse 161, geboren am 10. März 1923, gestorben am 7. April 2016. Parkdeck Total Perronzugang SBB Gesamttotal Copetti geb. Walser, Ruth Frieda, von Zürich ZH, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Rietstrasse 25, geboren am 30. März 1924, gestorben am 8. April 2016. Beträge inkl. MWST Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch GV vom 22. 6. 2015 +/–30% 8,6 Mio. 8,6 Mio. – 8,6 Mio. In den Weisungen zur Einzelinitiative ging man von 8.6 Mio. Franken aus. Gemäss heutiger Kostenschätzung wird das Parkdeck Kosten von 10,4 Mio. Franken verursachen. Kostentreiber sind das grössere Volumen, die erforderlichen Retentionsmassnahmen, die technischen Ausstattungen und eine Kostenreserve von 10%. Analog zur «Zentrumsentwicklung» kommen auch hier die Kosten für den SBB-Perron-Zugang von 8.5 Mio. Franken hinzu. Ob dieser technisch realisierbar ist, ist zurzeit noch in Abklärung. Bei einer Kostengenauigkeit von +/–20% wird mit einem Total von knapp 19 Mio. CHF gerechnet. Kostenschätzung 25.1.2016, +/–20% 10,4 Mio. 10,4 Mio. 8,5 Mio. 18,9 Mio. Schule Küsnacht Reglement für die schulergänzende Betreuung (Neuerlass) und Erhöhung der Elternbeiträge ab Schuljahr 2016/17 Mit Beschluss vom 12. April 2016 hat die Schulpflege ein neues Reglement mit Anhang für die schulergänzende Betreuung erlassen. Dieses löst die bisherigen Bestimmungen und insbesondere das Merkblatt über bedarfsgerechte Tagesstrukturen für die Schulkinder ab. Gleichzeitig wurde eine Erhöhung der Elternbeiträge beschlossen. Sowohl das neue Reglement als auch die neuen Tarifsätze sollen auf den Schuljahresbeginn 2016/17, d. h. ab 22. August 2016, in Kraft treten. Gegen diesen Beschluss kann innert 30 Tagen, von der Publikation an gerechnet, beim Bezirksrat Meilen, Dorfstr. 38, Postfach, 8706 Meilen, schriftlich Rekurs erhoben werden. Die in dreifacher Ausführung einzureichende Rekursschrift muss einen Antrag sowie dessen Begründung enthalten. Die angerufenen Beweismittel sind genau zu bezeichnen und, soweit möglich, beizulegen. Der Beschluss mitsamt dem neuen Reglement liegt während der Rekursfrist in der Schulverwaltung, Heinrich-Wettstein-Str. 18, 8700 Küsnacht, zur Einsicht auf. Bitte beachten Sie, dass die Schulverwaltung während der Frühlingsschulferien vom 25. April bis 6. Mai 2016 geschlossen ist. Das neue Reglement mit Anhang für die schulergänzende Betreuung kann auch unter www.schule-kuesnacht.ch eingesehen bzw. heruntergeladen werden. 21. April 2015 Die Schulpflege Küsnachter SCHULE Nr. 16 21. April 2016 5 Carlotta: «Hinter den Kulissen des Zirkus’» Hallo, ich bin Carlotta*. Letzte Woche war Projektwoche an der Schule Dorf mit dem Zirkus Luna. Ich berichte als Schülerreporterin, wie ich diese aufregende Woche erlebt habe. Hier ein paar Infos zu dem, was hinter den Kulissen passiert ist: 300 Kinder haben in 25 verschiedenen Gruppen Kunststücke einstudiert. Die Gruppen waren altersdurchmischt vom Kindergarten bis zur 6. Klasse. In Turnhalle, Singsaal und Klassenzimmern wurden Zaubertricks, Akrobatikübungen und Raubtierdressuren einstudiert. Es gab kräftige Kraftmenschen, trickreiche Jongleure, atemberaubende Trapezkünstler, lustige Clowns und vieles mehr. Nicht alle Gruppen traten jedoch in der Manege auf. Es gab auch Backstage-Gruppen, wie Souvenir, Bauchladen, Schminken oder Programmheft. Auch Raubkatzen waren da. Voller Konzentration am Tuch Abschluss und Höhepunkt war die Vorstellung am Freitagabend. So habe ich sie erlebt: Unsere Gruppe steht nervös hinter dem Vorhang. Wenn jetzt nur alles klappt! Der Vorhang geht auf, und die Strickleiterakrobatinnen kommen heraus. Das ist unser Einsatz! Die vertraute Musik erklingt, und wir tänzeln lächelnd in die Manege. Die Ersten schwingen sich aufs Tuch. Ich wende mich jedoch schon bald den Figuren zu, die wir auf dem Boden vollführen sollen. Gleich darauf bin ich dran. Ich denke daran, wie lang der Weg war, den wir vom Boden nach oben klettern müssen bis zu den ersten Tricks, und wie wenig Zeit wir zum Lernen hatten (ein bis zwei Tage). Trotzdem habe ich meine Nummer perfekt gelernt und wir haben eine ganze Zirkusshow zusammengestellt. Einige haben sich schnell mit den kniffligsten Tricks zurechtgefunden, andere bevorzugten kleine Schritte und einfache Nummern, aber alles in allem war es eine gute Erfahrung. Ich werfe mich gekonnt in Pose. Donnernder Applaus dringt in meine Ohren, und schon habe ich mich ausgewickelt und die Nächsten sind dran. Ich konzentriere mich wieder auf die Bodenfiguren, und schnell sind die anderen mit ihren Figuren fertig und wir sind bei der Schlussaufstellung. Wir geniessen noch einmal den Applaus, dann rennen wir aus der Manege. Draussen empfängt uns unsere Gruppenleiterin. Sie gibt uns Feedback und Tipps, was wir bei der zweiten Vorstel- Hart im Nehmen ist dieser Junge. Mit voller Konzentration und trotzdem einem Lächeln im Gesicht ist dieser junge Mann unterwegs. Hohe Kunst am Trapez. Kleine und grössere Clowns verzauberten mit Witz und Charme. Ein Reifen ist nicht genug.... Reporterin Carlotta (l.) und eine Mitschülerin hoch oben im Vertikaltuch. Strickleiter-Akrobatin in Action. Fotos: zvg. lung besser machen können. Alles in allem war es aber schon ein guter Auftritt.Die Projektwoche war für mich ein sehr schönes Erlebnis, weil ich neue Kinder kennen gelernt habe und ich jetzt einige Tricks am Vertikaltuch beherrsche. Vertikaltuch war eine sehr gute Wahl, und wenn wir wieder Zirkus machen würden, wäre ich gerne wieder in dieselbe Gruppe. Aber leider ist das mein letztes Jahr an der Dorfschule und damit auch meine letzte Projektwoche hier. Es war ein schöner Abschluss. * Die Küsnachterin Carlotta Dührkoop ist 12 Jahre alt und geht in die 6. Klasse. Sie war im Zirkus als Vertikaltuchakrobatin zu bestaunen. Eltern sollen mehr für «familienergänzende Betreuung» zahlen Fortsetzung von Seite 1 Schwierigkeiten bringen könnte. Werner Akeret beschwichtigt: «Es sind durchaus Türen offen für finanzielle Härtefälle.» Entsprechende Gesuche würden sauber und individuell geprüft. Bei nachgewiesenem Bedarf sei eine (vorübergehende) angemessene Reduktion des Beitrags oder des Elternbeitrags möglich. Ausserdem erhalten Familien ab dem zweiten Kind 10 Prozent Ermässigung pro Kind und Tag, ausgenommen in der Morgenbetreuung und bei einem massgebenden Gesamteinkommen ab 100 001 Franken. Keine lineare Entwicklung Im Jahr 2006 hatten die Stimmberechtigten an der Schulgemeindeversammlung einen Kredit von 495 000 Franken für die seinerzeitige flächendeckende Einführung der ausserschulischen Betreuung in Form einer «freiwilligen Ta- gesschule» bewilligt. Dies setzte einen gleich hohen Beitrag von Schule sowie Eltern oder Erziehungsberechtigen voraus. Mit der nun angekündigten Erhöhung beabsichtige man, diese 50/50-Verhältnis wieder herzustellen, heisst es in der Mitteilung. Ausserdem werde die Finanzierungsstruktur künftig jährlich überprüft. Die Gründe für diesen Kostenanstieg sind gemäss der Geschäftsleitung der Schule mehrschichtig und noch nicht vollständig analysiert. Wie Schulpräsidentin Danièle Glarner auf Anfrage sagt, treiben die Lohnentwicklung und die Weiterbildungen für qualifizierte Betreuungspersonen die Personalkosten in die Höhe. Auch die Schaffung von Ausbildungsplätzen in den Betreuungsbetrieben habe zusätzliche Kosten verursacht. Folgende Faktoren würden dafür sorgen, dass keine lineare Entwicklung von Gesamtaufwand und Ertrag aus Elternbeiträgen auszumachen ist: Das neu eingeführte Angebot «Morgenbetreuung» mit eher geringer Nutzung, die sprunghafte Kostenentwicklung bei zusätzlichen Anmeldungen – ab dem elften Kind muss eine zusätzliche Betreuungsperson vor Ort sein – sowie der Anstieg von Kindern mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen. Dazu komme noch der Unsicherheitsfaktor in Bezug auf die Einkommen- und Vermögenssituation der Eltern. Limberg erhält SV Catering Weiter schreibt die Schule in der Mitteilung, dass auf der Aufwandsseite 2015 durch die Neuvergabe des Caterings in allen KICK-Betreuungsbetrieben an die SV Group Dübendorf eine Einsparung von 40 000 Franken gegenüber der Rechnung 2014 erzielt werden konnte. Dies bei einer deutlichen Erhöhung des Betreuungsangebots. Erneute Kosteneinsparungen wären nur mit Qualitätseinbussen zu erzielen. Auch zwei weitere Neuerungen im Reglement werden wohl kaum guten Anklang finden: Die Mindestzahl für die Durchführung von einzelnen Betreuungsangeboten wird im neuen Reglement von sechs auf acht Kinder erhöht. Im Schulhaus Limberg, wo Mittagsbetreuung für pauschal 10 Franken angeboten wurde, werden dasselbe Catering und die entsprechenden ElternANZEIGEN beiträge wie in allen anderen Betreuungsbetrieben eingeführt. Im laufenden Semester nehmen etwa 550 Kinder das Betreuungsangebot in Anspruch. Von ihnen werden rund 1250 Einzelangebote belegt. Im Jahre 2006 waren es noch 356 Kinder, wie oft sie betreut wurden, ist nicht mehr einsehbar. 6 Stadt Zürich Nr. 16 21. April 2016 AU TO M O B I L Edle Katze zeigt BMW und Audi den Buckel Der 380 PS starke V6 mit Kompressoraufladung aus dem F-Type verwandelt die grosszügige Limousine XF in eine echte Raubkatze: Schnurrend, zupackend und immer zum Sprung bereit. ab, und das ist ein Argument dafür, dem Briten gegenüber Mercedes EKlasse, BMW 5er und Audi A6 den Vorzug zu geben. Topversion: 108 000 Franken Marc Leutenegger Es ist der Moment des Anlassens, der uns vielleicht am besten gefällt: Wir treten auf die Bremse, drücken die Starttaste und beobachten, wie der Drehschalter der Achtgangautomatik aus dem Mitteltunnel ausfährt – diese hübsche Jaguar-Land-Rover-Spielerei. Und der XF untermalt das Schauspiel mit einem kräftigen Fauchen und hält dann schnurrend inne, als würde er auf der Lauer liegen. 380 PS und ordentlich Schub Die Begrüssungsfanfare kommt vom V6-Benziner mit Kompressor, demselben Motor, der auch den ikonischen Sportwagen F-Type anschiebt. 380 PS und 450 Newtonmeter Drehmoment stehen zu Diensten -– ein Antrieb mit einem ziemlichen Wumms also für eine Businesslimousine. Die Kraft will Jaguar die Fahrer respektive Kunden spüren lassen. Schaltknopf auf D, Bremse lösen -– und die Katze macht schon ohne Gas einen Satz vorwärts. Das Ansprechverhalten ist dann aggressiv ausgelegt, bereits im Basismodus der Fahrprogramme. Die Schubentwicklung und der Durchzug sind eine wahre Freude. Kurz noch etwas Tempo nachlegen, weil die Ampel bald auf Orange schaltet: kein Problem. Die stummelige Autobahneinfahrt beim Fressbalken in Würenlos: ein Klacks, oder sagen wir: ein «Katzensprüngli». 5,3 Sekunden braucht der mit viel Aluminium auf Weight-Watchers-Gewicht getrimmte XF aus dem Stand auf Tempo 100 und lässt damit für den Geschäftsverkehr keine Wünsche of- Begrüsst seine Fahrer mit einem wunderschönen 6-Zylinder-Fauchen: Jaguar XF. fen. Für diesen Zweck ist der XF letztlich konzipiert, als Arbeitsfahrzeug für eine Klientel mit erweitertem Spesenbudget, nicht ganz so üppig wie der XJ, aber doch schon ordentlich gross. Fast fünf Meter lang, macht er einen stattlichen Eindruck und geizt auch innen nicht mit Raum. Gemessen am Vorgänger, wurde der Radstand um fünf Zentimeter gestreckt, während die Karosserie minimal kürzer wurde. Hinten wächst dadurch der Beinraum auf komfor- table Masse. Der Kofferraum schluckt 540 Liter. Wenn irgendwo etwas Platz vermisst wird, dann allenfalls für den Kopf im Fond, das bemängelt aber nur der gute Freund aus Deutschland, immerhin ein 1,90-Meter-Hüne. Das Fahrwerk rollt satt ab, aber bietet einen anständigen Reisekomfort. Mit der Sportlichkeit wurde beim XF also nicht übertrieben, und das ist gut so. Um enge Radien will man die Fünfmeterlimousine ja nicht Fotos: zvg. hetzen. Merklich greift in Kurven im Testwagen der Allradantrieb ein. Die Stabilität ist so tadellos, dass er in der 4×4-Version fast zu kontrolliert agiert für eine temperamentvolle Raubkatze. Das Erscheinungsbild ist von vorne eine Wucht. Die lange Haube, das Jaguar-Emblem, die Katzenaugen und die grossen Lufteinlässe machen Eindruck. Hinten ist der XF wie der kleinere XE eher diskret geraten. Dennoch: Im Jaguar hebt man sich Das Interieur allerdings macht gemessen an dieser Konkurrenz leider nicht dieselbe Figur wie kürzlich die britische Nationalmannschaft im Kräftemessen mit dem deutschen Fussballweltmeister. Der XF spielt eher wie die Italiener auf, bemüht zwar, aber glück- und einfallslos. Leder, Metall, ein grosses Navi- und Multimediasystem der neusten Generation, ein griffiges Lenkrad – eigentlich ist alles da, was der Kunde in diesem Segment erwarten darf. Aber bei der Anmutung fehlt etwas, kostet die von uns gefahrene Topversion mit allen Extras doch stolze 108 000 Franken. Und wir wundern uns einmal mehr, warum das so ist. In derselben Gruppe wird immerhin der Range Rover gebaut, ein Leuchtturm in Sachen Innenraumanmutung. Technisch hingegen braucht man im Jaguar keineswegs hintanzustehen. Die Achtgangautomatik von ZF ist auf der Höhe der Zeit. Ebenso die Auswahl der Assistenten: Spurhalter, Totwinkelwarner, Stau- und Einparkassistenten, um nur einige zu nennen. Einzig die Verkehrszeichenkennung geniesst nicht unser volles Vertrauen. Tempo 120 wird uns mehr als einmal in den zwei Testwochen innerorts empfohlen -– was wir tunlichst ignoriert haben. 4-Zylinder kostet 49 100 Franken Nicht ignorieren können wir den kräftigen Durst dieser Grosskatze. Zehn Liter sind im Normalbetrieb das Mindeste (NEFZ 8,6). Aber das ist für einen Allradler in dieser Liga keine Besonderheit. Bleibt zu ergänzen: Den XF gibt es auch in der Hauskatzenversion, mit 4-ZylinderTurbodiesel, 163 PS und 4 Liter Normverbrauch. Und das zum Preis von bereits 49 100 Franken. Passat Alltrack besteht Langstreckentest mit Bravour det. Der Alltrack, an dem Tag mit deutlich unter 6 Litern pro 100 Kilometer unterwegs und mit einem 66Liter-Tank ausgerüstet, hätte keine Pause gebraucht. Ein Abenteuertrimm und ein paar Extramillimeter unter dem Bodenblech machen aus dem Passat den Passat Alltrack. Eindrücke von der Langstrecke. Ein toller Reisewagen Marc Leutenegger Vor einem Jahr war die VW-Welt noch in Ordnung. Der Passat heimste in Genf die Krone ein: «Auto des Jahres», mit grossem Abstand auf den Zweitplatzierten. Dann drehte die Erde ihre Runde um die Sonne, und alles stand plötzlich auf dem Kopf. Diesen Frühling fahren wir just mit einem Passat nach Genf. Natürlich nicht mit dem gewöhnlichen, der hat seine Markteinführung längst hinter sich. Wir testen den Passat Alltrack, die Robusto-Variante des Variant. Knapp drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit und etwas Plastik um die Radhäuser, dazu Allradantrieb ab der 44 050 Franken kostenden Basisversion, das ist der ganze Unterschied. Der Look ist etwas gröber, wuchtiger, aber die eleganten Sicken, die gestreckte Silhouette sind noch da. Same same but different, wie man in Thailand so sagt. Der Alltrack ist der Passat für Bürohengste mit Sehnsucht nach der Koppel. 3½ Stunden dauert die Fahrt Der neue Passat Alltrack von Volkswagen fährt sich gut. nach Genf, so die Schätzung des Navigationssystems. Also richten wir uns wohnlich ein, koppeln das Handy mit dem Multimediasystem, platzieren einen Becher Kaffee in einem der Halter in der Mittelkonsole und einen eingetüteten Schokoladenosterhasen im anderen. Klimaautomatik auf 22,5 Grad. Das Lenkrad in der Länge und der Höhe justiert. Die Sitze in gestepptem Leder, breit wie Fauteuils, lassen wir, wie sie sind. Dann also los. Erst der Startknopf, dann die Playtaste. Der Diesel, ein Zweiliter der neuen Generation mit Abgasnachbehandlung, nagelt etwas laut, aber wir übertönen ihn. Nicht mit Musik, auch wenn das Soundsystem dafür mehr als geeignet Fotos: zvg. wäre, sondern mit «Frasier». Kelsey Grammer als narzisstischer Radiopsychologe. Die frühen Folgen der TV-Serie aus den 90ern. Sparsam, sehr sparsam Das Bild der Sitcom wird natürlich geblockt, erscheint weder auf dem mittigen Display noch auf dem Digitaltacho, wo wir uns die Navidaten anzeigen lassen. Alles andere wäre zu gefährlich. Ein Bild ist aber unnötig. Die Settings, die Grimassen, sie wiederholen sich. Der Witz zündet in den Dialogen. Ideal für eine lange Fahrt. Ab Beginn der Autobahn haben wir nicht mehr viel zu tun. Der Abstandstempomat kümmert sich um Gas und Bremse, der Spurhalteassis- tent um die Lenkung. Instinktiv wandern die Hände zum Schokohasen – und wieder zurück, sonst schlägt der Passat lautstark Alarm. Im Baustellenbereich um Zürich herum wird es tückisch. Der Lenkassistent erkennt die roten Spuren nicht, will Weiss folgen. Wir übersteuern ihn und verlieren ein paar Gedanken ans autonome Fahren. Dann wenden wir uns wieder «Frasier» zu. Der Verkehr meint es gut mit uns. Nicht einmal um Bern herum gibts Theater. Und auch der Abschnitt entlang des Genfersees, mit Fotoapparaten gesäumt wie das Passbüro in Zürich, zeigt sich von seiner freundlichen Seite. Einen Stopp bringen wir hinter uns, er ist der Natur geschul- Nach rund 3,5 Stunden und einer halben Staffel «Frasier» treffen wir am Ziel ein. Vieles, was der knapp über 70 000 Franken teure Testwagen zu bieten hat, haben wir bis dahin noch nicht ausprobiert. Die 2,2Tonnen Zugkraft etwa, den Stauassistenten, der dem vorausfahrenden Auto folgt, oder den Assistenten fürs Rückwärtsfahren mit Anhänger. Auch von den 1769 Liter Stauvolumen haben wir erst eine vage Vorstellung, unser Köfferchen liegt jedenfalls verloren in der Weite des Hecks. Der VW Passat Alltrack ist wie der Passat ein toller Reisewagen, gutmütig im Abrollverhalten, umsichtig mit seinen vielen Assistenten und komfortabel ganz ohne Abstriche. Der 240 PS starke Dieselantrieb läuft kultiviert und hat mit 500 Newtonmetern Drehmoment für alle erdenklichen Situationen genügend Kraftreserven. So steigen wir in Genf schliesslich entspannt aus dem Auto und mit dem Eindruck, dass die VolkswagenWelt wieder etwas gerader steht – allerdings ohne den Schokohasen. Er hat die Fahrt nicht überlebt. Küsnachter KIRCHE Nr. 16 21. April 2016 7 Die Religion spielt bei der Mehrheit keine grosse Rolle fügte Stolz an. Jedes Unternehmen würde sein Produkt vermarkten, nur die reformierte Kirche wisse selbst nicht, wofür sie stehe. Stolz: «Es braucht eine klare Profilbildung.» Kann man ohne Gott glücklich sein? In Erlenbach diskutierten Pfarrer Andrea Marco Bianca, der Theologe Reiner Anselm und der Religonsoziologe Jörg Stolz über den Zustand des Glaubens in der Schweiz. Kein definitives Rezept Pascal Wiederkehr Immer mehr Menschen in der Schweiz entscheiden für sich alleine, was sie glauben wollen. Diese Wahlfreiheit schwächt die Glaubensgemeinschaften. «Wenn Sie in einer Stadt einen jungen Mann sehen, der Velo fährt und eine Umhängetasche trägt, dann ist er vermutlich kurz vor dem Austritt aus der Kirche», sagte Jörg Stolz, Professor für Religionssoziologie an der Universität Lausanne. Eine ältere, verheiratete Frau vom Land sei hingegen eher mit der Kirche und dem Glauben verbunden. Die reformierten und katholischen Kirchen in Küsnacht, Erlenbach und Herrliberg hatten im Rahmen der Reihe «Essen & Ethik» zu einem Podiumsgespräch geladen. Das Thema war brisant, denn der reformierte Pfarrer Andrea Marco Bianca wollte im Kirchgemeindehaus Erlenbach wissen, ob man ohne Gott und Glauben glücklich sein könne. Neben Stolz war auch der Theologe Reiner An- Theologe Reiner Anselm. Fotos: pw. selm, Professor für systematische Theologie an der Universität München, eingeladen. «Die meisten Schweizerinnen und Schweizer zählen zu den Distanzierten», erklärte Stolz. Das heisst, die Religion ist zwar in ihrem Leben präsent, spielt aber eigentlich keine prägende Rolle. Anselm dazu: «Im Gottesdienst passiert auch nichts Magisches.» Beim Glauben gehe es vielmehr um eine Standortbestimmung der eigenen Sicht auf das Leben. «Glauben lernt man nicht wie Skifahren, das man, wenn man es einmal kann, nicht mehr verlernt», so Anselm. Der Glauben sei eher mit einer Fremdsprache zu vergleichen. «Wenn man sich nicht dauerhaft mit ihm auseinandersetzt, dann stirbt er langsam Religionssoziologe Jörg Stolz. Pfarrer Andrea Marco Bianca. ab.» Über die Hälfte der Schweizer Bevölkerung gehört zur Gruppe der Distanzierten (57 Prozent). Gemäss der 2014 erschienenen Studie «Religion und Spiritualität in der Ich-Gesellschaft. Vier Gestalten des (Un-)Glaubens», an der Stolz mitgearbeitet hat, wird diese in Zukunft weiter wachsen. gie sehen, macht etwa 13 Prozent aus. Rund 12 Prozent seien den Säkularen zuzuordnen. Stolz: «Diese glauben entweder einfach nicht an Gott oder sind gar Religionsgegner.» Bei den Gründen für den Austritt aus der Kirche sind laut Stolz zwischen den Konfessionen Unterschiede festzustellen. Katholiken würden aus der Kirche austreten, weil sie sich mit Aussagen des Papsts nicht identifizieren könnten. «Reformierte treten aus, weil ihnen der Glauben nichts mehr bedeutet», sagte Stolz. «Was müsste man tun, damit sich das ändert?», fragte Moderator Bianca den Theologen Anselm. «Die Leute müssen erfahren, was die Kirche und der Glauben repräsentieren», erklärte dieser. «Es braucht eine bessere Vermarktung», Die Kirchen schrumpfen Es gebe in der christlich-religiösen Landschaft insgesamt vier Gruppen. Zu den Institutionellen gehören noch knapp 18 Prozent der Bevölkerung. Diese sind eng mit der Kirche befunden. «Insgesamt schrumpfen die katholischen und reformierten Gemeinden», erklärte Stolz. Die Gruppe der Alternativen, die an Spiritualität glauben und Gott als eine Art Licht-Ener- Zu diesem Zeitpunkt war die Diskussion auf das Profil der reformierten Kirche abgeschwenkt. Ein definitives Rezept wurde nicht gefunden. Die Frage blieb, wie das zukünftige Profil aussehen solle. «Für Gott und Glauben entscheiden muss sich jeder selbst», erklärte Bianca. Die Frage nach Gott sei der Ausgangspunkt und das Glück der Mittelpunkt des Glaubens. «Doch wie müsste die Kirche sein, damit man nicht sagt, ich werde ohne Gott und Glauben glücklich?» Der Religionssoziologe Stolz verwies nochmals auf die Profilbildung. «Auf keinen Fall darf die Kirche auf ihr soziales Engagement verzichten. Das ist ihr Hauptvertrauenskapital», so Stolz. Und Anselm fügte an: «Es braucht keine prophetische Gabe, um zu wissen, dass die Distanzierten weiter wachsen werden.» Trotzdem dürfe man die Werte nicht vergessen, die mit dem Glauben und der Kirche verbunden seien. «Die Geschichte lehrt, dass diese gerade in Krisen an Wichtigkeit gewinnen», erklärte Anselm. In Anlehnung an die Aussage von Stolz, dass die Kirche «kleiner, älter, ärmer» werde, schloss Bianca: «Sie muss jünger, poppiger und familiärer werden.» «Nicht jeder hat das Geschenk, sehen zu können» Wie fühlt es sich an, drei Minuten lang blind zu sein? Dies erfuhren Schülerinnen und Schüler anlässlich eines Moduls im Rahmen des Jugendgottesdienstes. Annina Just «Gibt es Orte, wo sie sich nicht wohlfühlen?» «Was ist für Sie der wichtigste Sinn?» «Kann man blind auch Sport treiben?» «Wie können Sie einkaufen? Wie kochen?» Die Kinder und Jugendlichen, die vergangene Woche am Modul «Blind sein» der reformierten Kirche Küsnacht teilnahmen, löcherten Manuela mit Fragen. Manuela Stalder, eine Bekannte von Kursleiterin Sandra Camenisch, ist vor mehr als zehn Jahren als Vierzigjährige erblindet, meistert ihr Leben alleine und bezeichnet sich selbst als sehr glücklich. Sie gab den jungen Kursteilnehmern ausführlich Auskunft, keine Frage schien ihr unangenehm. Im Gegenteil, «es ist unangenehm, wenn ich merke, dass Leute tuscheln, und denke mir dann immer ‹Frag doch einfach›», sagt sie. Sie erzählt, dass sie auswendig wisse, was im Supermarkt wo liege, ebenso wie die Gewürze in ihrer Küche angeordnet sind, dass sie sich an unbekannten Orten nicht wohlfühle und Blinde durchaus reiten, Velo fahren oder joggen können. Wenn Sie spricht, schaut sie ihr Gegenüber an, man merkt kaum, dass sie ausser Hell-dunkelKontraste nichts sieht. «Ich bemühe mich sehr bewusst, dorthin zu schauen, wo die Stimme herkommt», sagt sie. Das sei jedoch nur möglich, weil sie früher sehend war, wer seit Geburt blind sei, habe diesen Impuls nicht. Action statt Kirchenbesuch Die Veranstaltung zum Thema Blindheit findet im Rahmen der Vorbereitung auf die Konfirmation statt. Seit diesem Schuljahr können angehende Konfirmanden nämlich einen Teil der «Wo es rau ist, ist die Karotte noch ungeschält», erklärt Manuela. Die Mädchen brauchen grosse Konzentration, um es ihr nachzumachen. blinde oder anders behinderte Menschen einsetzt und in Schulen und Kirchen das Bewusstsein für die Not der betroffenen Menschen fördert. So auch mit dem Film über den zehnjährigen Isaac aus Uganda. In seinem dritten Lebensjahr war Isaac am grauen Star erkrankt und fortan vom sozialen Leben ausgeschlossen. Mit einer Operation ermöglichte ihm CBM, die Welt wieder durch die eigenen Augen zu sehen. Blindheit ist vermeidbar Unterwegs im Erlebnismobil. Ein Kunststück, dieser hohe Turm. bis anhin obligatorischen Kirchenbesuche durch das Belegen von solchen Modulen ersetzen. «Wir haben gemerkt, dass wir die Jugendlichen sonst verlieren», sagt Brigitte Nanz, Katechetin und Co-Kursleiterin. Man wolle das, was im Religionsunterricht von der 2. bis zur 5. Klasse aufgebaut wird, weiterführen und etwas mit «Action» anbieten. Die Themen reichen vom Kletterausflug über den Friedhofsbesuch bis zur Führung bei Feuerwehr und Seeretter. Das Modul «Blindsein» ist gut besucht, 15 Kinder verbringen ihren freien Mittwochnachmittag im Kirchgemeindehaus und beschäftigen sich da- mit, wie es ist, nicht sehen zu können. Wie es sich anfühlt, sich zu bewegen, ohne durch das Auge geleitet zu werden, das erfahren die jungen Teilnehmer bei einem Rundgang durch ein Erlebnismobil. Mit Langstock und Brille, die den grauen Star simuliert, werden sie durch eine Landschaft innerhalb eines Busses geschickt. «Gruslig, aber sehr interessant», so das Urteil der zwölfjährigen Carlotta. Dimensionen würden ganz anders eingeschätzt, wenn man nichts sieht, erklärt Beat Schneider von der Organisation «CBM» den Teilnehmern danach. «CBM» ist eine christliche Entwicklungsorganisation, die sich weltweit für Der Film scheint bei den jungen Küsnachtern grossen Eindruck hinterlassen zu haben, denn danach wird Beat Schneider mit Fragen über Augenkrankheiten bombardiert. Eindrücklich sind auch einige Zahlen zu Blindheit: 37 Millionen Menschen auf der Welt sind blind, 90 Prozent davon leben in Entwicklungsländern und rund die Hälfte leidet am Grauen Star. Gemäss CBM könnte aber 80 Prozent der Blindheit vermieden werden – durch verbesserte Hygiene, Infektionsbekämpfung oder eine Operation. Um Blinden bei uns in der Schweiz zu helfen, lautet Schneiders Ratschlag folgendermassen: «Seit mutig, geht auf Leute mit einer Behinderung zu und fragt, ob ihr helfen könnt. Behandelt sie aber so, wie alle anderen auch.» Rund 95 Prozent aller Menschen mit einer Behinderung seien mit ihrem Le- Fotos: aj. ben zufrieden. «Das ist mehr als bei den Menschen ohne eine Beeinträchtigung», fügt er an. Und Camenisch ergänzte: «Ich hoffe, dass ihr merkt, welch ein Geschenk es ist, sehen zu können.» Wer dieses Geschenk nicht habe, sei auf viel Vertrauen angewiesen. Auf Vertrauen in Menschen, die einem unterstützen können. Vertrauen brauchten die Teilnehmer dann auch beim abschliessenden «Zvieri»; denn diesen nahmen sie blind ein. «Vertraut ihr mir, dass ich etwas Gutes zubereitet habe?», fragte Camenisch. Und sie taten es, die Augenbinden blieben alle artig aufgesetzt, bis die Teller leer waren. ANZEIGEN Weise Nachfolge www.weise-nachfolge.ch Dr. Hans-Martin Allemann KMU-Diplom HSG, MBL-HSG Rotfluhstrasse 85, 8702 Zollikon 8 Küsnachter Nr. 16 21. April 2016 Einladung zur Weindegustation Samstag, 23. April 2016, von 11 bis 18 Uhr mit Schwyzerörgeler Fredy + Abi 11.30 bis 14 Uhr Sonntag, 24. April 2016, von 11 bis 16 Uhr mit Blaskapelle Goldküste, 12 bis 14 Uhr Wir freuen uns auf Ihren Besuch zu unserer traditionellen Weindegustation. E. Freitag Wein- und Getränkehandlung AG Biswindstrasse 53, 8704 Herrliberg Tel. 044 915 22 08 www.bisind.ch h Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Von Burg, Allmendstrasse 4 Küsnacht 044 910 42 75 Kehrichtabfuhr/ Tankstelle Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Messerschmied/Stahlwaren Rasenmäher/Schleiferei Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge M. Kürsteiner, Langägertenstr. 3 Seit 1952, Zollikerberg 044 391 62 62 Schmidli Innendekoration, Drusbergstr. 18, Erlenbach 044 910 87 42 Storenfabrik Umzüge Hausräumungen Kästli Storen AG, Leimbachstrasse 46 Zürich-Leimbach 044 482 36 81 www.kaestli-storen-ag.ch Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Für Ihre Eintragungen in unserer Rubrik «Auf einen Blick»: Frau H. Haltiner berät Sie gerne. Telefon 044 910 88 26 Küsnachter H I N TE R G R U N D Nr. 16 21. April 2016 9 Die Küsnachter Pfadi gestern und heute Seit 100 Jahren sind im Küsnachter Wald Pfadi unterwegs. Das Jubiläumsprogramm der Pfadi Wulp Küsnacht/Erlenbach ist umfangreich und der bewegten Vereinsgeschichte würdig. Annina Just Ob es ein richtiges Gründungsritual gab im Mai 1916, als die Pfadi Küsnacht entstand, ist leider nicht überliefert. Sicher ist, dass eine Gruppe von acht jungen Pfadfindern der Zürcher Abteilung Glockenhof am 6. Mai zum ersten Mal im heimischen Küsnachter Wald ihren Aufgaben und Spielen nachging. Damit lagen die Küsnachter im Trend: Nachdem die Pfadibewegung 1907 vom Engländer Robert BadenPowell ins Leben gerufen wurde, breitete sie sich schnell im Ausland aus. In der Schweiz entstanden die ersten Pfadfindergruppen für Knaben um 1910. Mit Unternehmungen in der Natur und grosser Eigenverantwortung der Teilnehmer hat die Bewegung zum Ziel, die Entwicklung junger Menschen zu fördern. Zu den ersten Gruppenleitern in der Küsnachter Pfadi gehörte auch Eduard Geiger-Ernst. Er ist der Urgrossvater des heutigen Abteilungsleiters Thomas Bauknecht. «Das ist eher Zufall denn Familientradition, in den Generationen zwischen uns gab es keine Pfadi in der Familie», erzählt Bauknecht, der in der Pfadi als «Snoopy» bekannt ist. Auch ein Zufall sei, dass der Wimpel, den sein Urgrossvater auf dem Bild halte, nicht im Abfall gelandet sei. Bis er vor einigen Wochen das Bild mit seinem Urgrossvater (siehe Bild oben links) entdeckt habe, habe er nicht gewusst, was es mit dem Wimpel auf sich habe, so der 21-Jährige. Bauknecht bildet zusammen mit den drei weiteren Studenten Rahel Felder (in der Pfadi «Samira» genannt), Désirée Blass («Soraya») und David Helm («Banjo»), die Abteilungsleitung der Pfadi Wulp Küsnacht/ Erlenbach, die aktuell rund 220 Mitglieder umfasst. Erst im Jahr 2012 erfolgte der Zusammenschluss der traditionellerweise getrennten Abteilungen der Knaben und Mädchen. Man hatte in den 80er-Jahren begonnen, immer enger zusammenzuarbeiten. Die Mädchenpfadi entstand in Küsnacht im Jahr 1928. Sie wurde von Pfadfinderinnen der Zürcher Abteilung Manegg gegründet und entwickelte sich ähnlich wie die der Knaben: In den ersten Jahren erfolgte ein grosser Zulauf von allen rechten Seegemeinden, später die Abspaltung der Abteilung Meilen und schliesslich die Neuformierung als Abteilung Küsnacht-Erlenbach. Nachkommen der Gründer gesucht Mit der Geschichte der Pfadi in Küsnacht und Erlenbach beschäftigen sich heute vor allem die Mitglieder der sogenannten «Altpfadi», einem Verein mit derzeit 278 ehemaligen Pfadi. Allen voran Kathrin Perschak-Brütsch («Mikado»). Sie ist es, die zusammen mit einem Team die Arbeit von Marius Kindlimann («Maki») weiterführt. Der begeisterte und engagierte Historiker Kindlimann hatte die Vision, aus der immens grossen Sammlung an Pfadi-Unterlagen und Material der letzten 100 Jahre ein Archiv anzulegen und auf das Jubiläum hin ein Buch zu publizieren. Ausserdem leitete er in die Wege, dass im Ortsmuseum Küsnacht eine Sonderausstellung über die Pfadi stattfinden wird. Kurz nachdem Kindlimann Mitte 2014 das Abteilungsleiter Wolfgang Weichert und seine Gruppenführer um 1920: Osi Wyss, Henri Nägeli, Wolfgang Weichert, R. Hintermann, H. Mauchle, (hinten v.l.) Schori, Eduard Geiger (vorne v.l.). Fotos: zvg. Die Abteilungsleitung der Pfadi Wulp Küsnacht/Erlenbach im 2016: David Helm (Banjo), Rahel Felder (Samira), Désirée Blass (Soraya) und Thomas Bauknecht (Snoopy). Alle vereint: Rund 220 Kinder und Jugendliche gehören zur Abteilung Pfadi Wulp Küsnacht-Erlenbach. Vorbereitungsteam für die Jubiläumsaktivitäten zusammengestellt hatte, erkrankte er schwer und verstarb traurigerweise Anfang dieses Jahres. «Natürlich liegt uns allen enorm viel daran, Makis Arbeit fortzuführen», betont Perschak. Der Pfadifreund habe das Archiv im Tobelweg 4 eingerichtet, Dutzende Ordner von den Hütten dorthin transportiert und begonnen, all dies professionell zu archivieren – eine Arbeit, die noch einige Zeit andauern werde. Perschak ist nun auf der Suche nach Altpfadi, die eine Geschichte oder eine Erinnerung für das Buch oder die Ausstellung beisteuern wollen. «Besonders würde ich mich freuen, wenn sich Nachkommen von Mitgliedern aus der Gründerzeit bei mir melden», so die Mutter von fünf pfadibegeisterten Kindern. Sie habe schon von Beginn weg die Aufgabe übernommen, unter den Frauen Informationen über die PfadiGeschichte einzutreiben. «Da ich momentan gerade gut Zeit habe, konnte ich die Aufgabe der Jubiläumskoordination nun auch noch übernehmen», so die 52-Jährige. Während sich die Altpfadi um Buch und Sonderausstellung kümmern, stecken die Jungen mitten in den Vorbereitungen für den Familienabend – in der Pfadisprache kurz und bündig «FA» genannt. Ein FA sei ein traditioneller Anlass mit einem selbst geschriebenem Theater, einer eigenen Band und einem Rahmenprogramm, erklären die heutigen Abteilungsleiter. «Es war schnell klar, dass wir im Jubiläumsjahr wieder einmal einen FA machen wollen», sagt Rahel Felder. Und Désirée Blass ergänzt: «Dieses Jahr machen über 40 Kinder mit, und auch alle Leiter sind involviert.» Es wird eine grosse Sache: Anstatt das Pfingstlager vorzubereiten, wird in den Frühlingsferien eine Woche lang intensiv für den Familienabend geprobt. «Wir sind eigentlich das ganze Jahr über mit dem Jubiläum beschäftigt, es hat sich zu einem grossen Projekt entwickelt», erzählt Blass. Neben Fotos: Ivan Tijan v/o Leguan, Nick Bischofberger v/o Homer dem Familienabend stehen im weiteren Verlauf des Jahres ein Sommerlager der ganzen Abteilung und ein besonders aufwendiges «Wulpurgisfest» sowie die Sonderausstellung im Ortsmuseum an. Ein Ort der Selbstständigkeit Im Gespräch mit den Pfadfindern merkt man sofort, dass die Pfadi nicht irgendein Hobby, sondern eine Lebensschule ist. «Die Pfadi gibt einem eine Struktur fürs Leben», sagt etwa Thomas Bauknecht. Seine CoLeiterin Felder schätzt an der Pfadi, dass sie Möglichkeiten biete, Eigenes zu verwirklichen. «Du kannst neue Ideen umsetzen und einfach ausprobieren, ob etwas klappt. Niemand Jubiläumsprogramm Weil die ersten beiden Aufführungen des «Familienabends» umgehend ausgebucht waren, wurde noch ein dritter Termin hinzugefügt. Für die Aufführung am Samstag, 7. Mai, um 12.30 Uhr im katholischen Pfarreizentrum Küsnacht gibt es noch freie Plätze. Kostenlose Tickets können unter www.fa.wulp.ch bestellt werden. Das Stück trägt den Titel «Iis i peasy» und handelt von einer Pfa- digruppe, die sich auf den Weg in ein internationales Lager nach Grönland aufmacht. Einen spannenden Einblick in die Geschichte der Pfadi wird die Sonderausstellung bieten. Sie wird von der Ortsmuseum-Kuratorin Elisabeth Abgottspon gestaltet. Die Vernissage ist für den Sonntag, 12. Juni, geplant, die Ausstellung wird bis im 2017 dauern. (aj.) fragt nach dem Sinn davon, und vor allem dürfen auch Fehler passieren», so die Studentin. «Und in der Regel funktioniert es dann schon irgendwie, auch ohne Lehrbuch», ergänzt Blass. Für sie stehen das Zusammensein und die gemeinsamen Erlebnisse im Zentrum. «Es gibt so viele Momente, die du nur in der Pfadi erleben kannst!», schwärmt sie. Altpfadi Kathrin Perschak betont vor allem den Wert, den die Organisation für junge Frauen und Mädchen im frühen 20. Jahrhundert hatte. «Für meine Vorgängerinnen war es ein Ort, an dem sie selbstständig sein durften, Leitungsfunktionen übernehmen konnten und kein Mann sich einmischte», sagt sie. Überhaupt, die Pfadi sei heute einer der wenigen Orte, an dem Kinder nicht von Erwachsenen kontrolliert würden, da sind sich alle Gesprächsteilnehmer einig. Einig sind sie sich auch darin, dass das 100-Jährige gebührend gefeiert wird. Der Startschuss dazu ist der erste Familienabend, der exakt 100 Jahre nach dem ersten Küsnachter Pfadi-Ausflug am 6. Mai stattfinden wird. Kontakt für Nachkommen von Gründungsmitgliedern und Altpfadi: Kathrin Perschak-Brütsch (Mikado): 044 912 05 06, [email protected]. 10 Küsnachter Nr. 16 21. April 2016 AKTUELL HC Küsnacht wird Cupsieger Achtsamkeit verbessert unsere Lebensqualität Als erste 4.-Liga-Mannschaft gewinnt der HC Küsnacht den ZHV-Cup. Sie schlagen im Final den um zwei Ligen höher klassierten HC Horgen klar mit 33:25. Die diesjährige Austragung des ZHVCupfinals war in vielen Augen die perfekte Finalpaarung: HC Küsnacht gegen den HC Horgen. Seederby. Oder einfach nur Emotionen. So spielen aufseiten des HC Küsnacht Akteure, die beim HC Horgen ihre Karrieren starteten, im Vorstand sind oder schon mal das Trikot des Fanionteams trugen. Beide Mannschaften schenken sich daher auch nichts. Der HC Küsnacht wollte Handballgeschichte schreiben. Der HC Horgen im Gegenzug wollte sich keine Blösse geben. Dementsprechend starteten die Seebuben aus Horgen auch sehr entschieden in die Partie. Schnell gingen sie 2:1 in Führung. Doch die Wölfe aus Küsnacht liessen sich nicht aus der Ruhe bringen und spielten in einer hektischen Anfangsphase ihre Routine aus unzähligen Nationalligaspielen aus. Schnell nahmen sie den Horgnern den Schneid ab und rissen das Spiel an sich. Nach gut zwölf Mi- Gegen 80 Zuhörer folgten gebannt dem interessanten Vortrag der Psychologin Yuka Nakamura im Küsnachter Schulhaus Wiltiswacht. Achtsamkeit werde heute immer wichtiger. Sie solle zu einer stark verbesserten Lebensqualität führen. Cupsieger: Die erfolgreiche Mannschaft des HC Küsnacht. nuten kehrten die Wölfe das Spiel und lagen mit 9:4 in Führung. Diesen Vorsprung bauten sie durch teilweise fantastische Kombinationen bis zur Pause auf einen 7-Tore-Vorsprung aus. Küsnachter mit Routine Nach der Pause versuchten die Horgner nochmals, das Spiel zu kehren. Doch auch Tore von der eigenen Spielhälfte aus konnten am Spielgeschehen nichts mehr ändern. Zu fest haderten die Horgner mit einigen Schiedsrichterentscheidungen und verloren somit ihr Spielkonzept. Auf der anderen Seite spielten die routi- Foto: zvg. nierten Küsnachter auch nach einigen Wechseln ihr Spiel wie gewohnt sicher und klar. Am Ende verzeichneten alle Küsnachter Spieler mindestens ein Tor. So konnte zum Schluss auch der Vizepräsident des HC Küsnacht ein Tor erzielen und läutete somit die Siegesfeier des HC Küsnacht ein. Nach einer perfekten Saison mit dem Aufstieg ohne Niederlage gelang es dem HC Küsnacht als erster 4.-Liga-Mannschaft, den ZHV-Cup zu gewinnen. Man darf gespannt sein, wo die Reise dieses Teams noch hinführen wird. Sandro Geiger, HC Küsnacht Der Schweizer Museumspass feiert seinen 20. Geburtstag. Einen besonderen Stempeleintrag für den Sammelpass gibt es im Ortsmuseum Küsnacht. ANZEIGEN Eine höhere Lebensqualität Eine tolle, einfache Übung, die überall und immer angewendet werden kann. Nakamura führte aus, dass depressive, schwer und unheilbar kranke Menschen in einem achtwöchigen «Achtsamkeitsprogramm» (MBSR, Mindfulness-Based Stress Reduction von Jon Kabat-Zinn) lernen, durch diese Art der Entspannung und des «Achtsamkeitsdenkens» zu einer wesentlich besseren Lebensqualität zu gelangen. Viele Anwendungsgebiete Heutzutage immer wichtiger 1979 hat Jon Kabat-Zinn (Gründer des Reduction Medical Clinic Center der University of Massachusetts) intensiver begonnen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Tatsächlich hat man sich aber bereits in der Antike mit Achtsamkeit beschäftigt. Die Wurzeln der Achtsamkeit liegen in den buddhistischen Traditionen. In der heutigen Zeit, in der alles sofort und noch schneller erledigt sein sollte und viele Menschen unter Stress und dessen Folgen leiden, ist Achtsamkeit oft genau der Aspekt, der fehlt. Das Ortsmuseum präsentiert eigenen Stempel Der Schweizer Museumspass feiert dieses Jahr seinen 20. Geburtstag. Der Pass berechtigt zum freien Eintritt in rund 500 kulturelle Institutionen. Im Jubiläumsjahr lanciert der Schweizer Museumspass einen Sammelpass für Stempeljäger. Das Publikum wird dazu animiert, mehrere Museen zu besuchen. In jeder teilnehmenden Einrichtung erhalten die Besucher einen Stempeldruck in die Sammelkarte. Nach zehn Eintritten sendet der Besucher den Sammelpass ein und bekommt den Sofortpreis zugeschickt. Zusätzlich nimmt er an der Hauptverlosung von attraktiven Preisen teil. Der Küsnachter Felix Thyes hat für diese Aktion eigens für das Ortsmuseum Küsnacht einen speziellen Stempel gestaltet. «Der Der Singsaal im Schulhaus Wiltiswacht war Donnerstagnachmittag vor einer Woche nach Schulschluss zum Bersten voll. Gegen 80 Lehrpersonen, Schulleitende, Mitarbeitende der Betreuung, der Schulverwaltung, des Hausdienstes und Mitglieder der Schulpflege hörten gebannt den Ausführungen von Yuka Nakamura zum Thema «Achtsamkeit» zu. Die Psychologin, die ihr Studium in Entwicklungspsychologie, Pädagogik und Psychopathologie an der Universität Bern absolvierte und auch als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule in Zürich tätig war, ist heute vor allem MBSR-Lehrerin, Achtsamkeitsspezialistin und Forscherin auf diesem Gebiet. dass dieses Thema einem starken und wachsenden Bedürfnis entspricht. Psychologin Yuka Nakamura macht Achtsamkeit bewusst. Um den Anwesenden dies vor Augen zu führen, zeigte Nakamura, die auch einen Doktor in Psychologie hat, ein Bild einer Landschaft mit schneebedeckten Bergen in der Abendsonne. Sie forderte die Hörerschaft auf, dieses Bild intensiv anzusehen. Sofort breitete sich eine absolute Ruhe im Raum aus und jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Ich spürte bei mir, wie meine Atmung langsamer wurde und wie schnell ich mich entspannen konnte. Menschen, die nicht dieses Programm absolviert haben, bleiben in ihren alten Mustern stecken und hadern viel stärker mit ihrem Schicksal. Zu den Anwendungsgebieten von achtsamkeitsbasierten Interventionen gehören unter anderem die Pädagogik (bei schwierigen Kindern), die Psychotherapie und die Psychologie. Aber auch in Organisationen oder Unternehmen, in der Medizin sowie in der Politik und im rechtlichen Bereich können die Interventionen angewandt werden. Apérogenuss im Anschluss Der Stempel des Ortsmuseums wurde von Felix Thyes entworfen. Entwurf des Stempels für das Ortsmuseum Küsnacht war eine reizvolle, weil vielschichtige Aufgabe. Es ging darum, der Identität des Ortsmuseums eine besondere Gestalt zu verleihen, die es im Museumspass deutlich kennzeichnet», so Thyes. Dazu hätten die verschiedenen Merkmale des Orts auf dem vorgegeben kleinen Raum in eine einprägsame Form gebracht werden müssen: das «K» – Signet der kulturellen Vereinigung Küsnacht und des Ortsmuseums; das Mühlrad als Zeichen für den Bau, der früher eine Mühle war; Wellen für das Wasser des Dorfbachs und die Foto: zvg. Lage von Küsnacht am See. Thyes: «Diese Elemente sind gefasst in den Schriftzügen, die aus zwei Spiralarmen herauswachsen und dem Stempel die gewünschte Form geben.» Sonderausstellung: Letzte Tage Die bunte Auslegeordnung der 600 Dinge kann noch bis zum 8. Mai besucht werden. Anschliessend verschwinden die kuriosen, schönen, alltäglichen und überraschenden Gegenstände wieder für lange Zeit im Museumslager. (pd./pw.) Ortsmuseum Küsnacht, Tobelweg www.ortsmuesum-kuesnacht.ch. 1. Das Hier und Jetzt spüren Achtsamkeit ist eine Möglichkeit, sich bewusst zu entspannen, die Kunst wahrzunehmen, alles zu beobachten, was auftaucht, aufmerksam zu sein, ohne zu bewerten, sich allen Erfahrungen und Wahrnehmungen zuzuwenden, so zu sagen den Autopiloten auszutricksen und sich innerlich abzugrenzen. Achtsamkeit ist die Kunst, bewusst wahrzunehmen, das Hier und Jetzt zu spüren und Menschen unvoreingenommen begegnen zu können. In den letzten Jahren ist eine starke Zunahme von Publikationen zum Thema «Achtsamkeit» zu verzeichnen; ein deutlicher Hinweis, Nach gut einer Stunde beendete Nakamura ihr Impulsreferat. Beim anschliessenden Apéro war die Begeisterung über das Referat deutlich spürbar und noch deutlicher waren jene Stimmen, die das Jetzt und Hier bewusst geniessen wollten und mit voller Aufmerksamkeit sowie echtem Interesse an den Gesprächen mit dem Kollegen oder der Kollegin teilnahmen. Eine Teilnehmerin meinte begeistert: «Ich nehme heute ein Instrument mit, mit dem ich bewusst und schnell herunter fahren kann. Das kann ich wirklich anwenden.» Christina Zürcher (Schulpflege) Küsnachter AKTUELL Nr. 16 21. April 2016 11 Atelier Days mit Stil und wohltätigem Engagement Zum zweiten Mal fanden in Erlenbach die Atelier Days mit jungen Unternehmen aus der Region statt. Im stilvollen Ambiente wurden auserlesene Produkte verkauft – viele für einen wohltätigen Zweck. Annina Just Die Taschen und Hüte des Labels «Atelier Avanzar» sind nicht nur schön, ihr Erwerb hat auch einen sehr guten Nebeneffekt: Der ganze Erlös fliesst in die Stiftung «Fundación Avanzar», die benachteiligte Menschen im – aktuell gerade besonders gebeutelten – Ecuador unterstützt. Seit sieben Jahren verhilft die Ecuadorianerin Margarita Forster mit ihrer Stiftung Familien oder Müttern von kranken Kindern in ihrem Heimatland zu besseren Perspektiven. Forster, die heute in Zumikon lebt, ist eine der Ausstellerinnen an den Atelier Days, die vergangene Woche in Erlenbach stattfanden. Sie präsentiere Accessoires des Labels «Atelier Avanzar», die alle in Handarbeit in Ecuador produziert werden. Die einen Taschen sind gestrickt und mit Leder veredelt, andere an einem alten Webstuhl gewoben. «Das Besondere bei den gewobenen Taschen sind die Muster. Jede Familie dieser Region hat ihr eigenes Muster, das sie in die Taschen einarbeitet», erklärt Forster. Alle Einnahmen aus dem Verkauf von «Atelier Avanzar»-Produkten fliessen vollumfänglich in die Stiftung von Forster, die für eine faire Bezahlung der Handwerkerinnen sorgt. Ursprünglich habe die Fundación Avanzar in einem Kinderspital Handarbeitskurse für benachteiligte Mütter angeboten, um ihnen einen Lebensunterhalt zu ermöglichen. Die positiven Resultate hätten dann im Jahre 2009 zur Gründung der Marke «Atelier Avanzar» geführt, so Forster. Das Herrschaftshaus Erlengut in Erlenbach bot eine stilvolle Kulisse für die zweite Durchführung der Atelier Days. Fotos Annina Just Küsnachters Butler «Brand of Sisters» präsentierte einzigartige Designerschals. Margarita Forster verkauft zugunsten ihres Heimatlandes Ecuador. Neben Forster stellten im Erlengut neun weitere Frauen und ein Mann aus der Region aus. Von Haute-Couture-Schmuck aus verschiedensten Materialen über fantasievolle Hüte bis zu edlen Designerschals – das Angebot war auserwählt und exklusiv. Das Küsnachter Unternehmen «My Butler» von Daniel und Seraina Haering stellte eher einen Exoten dar: Das Ehepaar bietet ein vollumfängliches Dienstleistungsangebot an. Dazu gehört das Erledigen von persönlichen Pendenzen, die Organisation von Anlässen oder die Beschaffung eines Geburtstags- oder Gastgeschenks. «Wir sind sozusagen die eierlegende Wollmilchsau», sagt Daniel Haering lachend. An den Atelier Days war «My Butler» mit Produkten aus seinem Fundus an Mitbringseln und Dekorationsartikeln vertreten. Ebenfalls aus Küsnacht stammt Martina Vondruska, die Co-Gründerin von «Brand of Sisters». Das junge Modelabel produziert in Zusammenarbeit mit verschiedenen Designern Schals aus Seide und Kaschmir. Das Spezielle daran: 50 Prozent des Erlöses gehen an verschiedene Hilfsprojekte zugunsten von Frauen und Mädchen. Das Shoppingangebot im prachtvollen Herrschaftshaus war also besonders verlockend: Es gab nicht nur unzählige schöne Dinge zu erstehen, viele davon gaben den Käuferinnen und Käufern auch noch das Gefühl, etwas Gutes zu tun. Das Ehepaar Haering hatte mit «My Butler» eine kreative Geschäftsidee. Am Dorfmarkt können alte Velos verkauft werden Zum ersten Mal in diesem Jahr findet am Samstag, 30. April, der traditionelle Dorfmarkt in Zumikon statt. Der Frauenverein organisiert in diesem Rahmen die alljährliche Velobörse. Die Velos werden einen Tag zuvor, am Freitag, 29. April, von 17 bis 19 Uhr auf dem Parkplatz beim Feuerwehrgebäude angenommen. Willkommen sind Velos, Mountainbikes und auch Rollerblades. Defekte und schmutzige Artikel werden nicht akzeptiert. Am Samstag wird der Verkauf von 12 bis 14 Uhr auf dem Dorfplatz abgerechnet. 50 Prozent des Erlöses gehen an den ehemaligen Besitzer, 50 Prozent spendet der Frauenverein der Institution Tixi (Fahrdienst für Menschen mit Behinderung). Nicht verkaufte Artikel müssen ab 12 Uhr auf dem Dorfplatz abgeholt werden. Musikalische Unterhaltung Die «Märtbeiz» wird vom Frauenchor Zumikon geführt. Neben Getränken und einem Kuchenbuffet wird ab 11.30 Uhr ein Menü angeboten. Für Unterhaltung sorgen die «SchneehasÖrgeler» mit Hans Blöchlinger und seinem Team und das «Wassberg Duo» mit seinen Alphornklängen. Das Marktangebot mit Blumen, Gemüse, Früchten, Broten lädt zum Kaufen und Geniessen ein. (e.) Dorfmarkt Zumikon mit Velobörse, Samstag, 30. April, 9 bis 14 Uhr. Hutkreationen von «piuzz». Botanischer Garten lädt zum Frühlingsfest Am Festtag bietet der Botanische Garten während des ganzen Tages Führungen und Vorträge an: Zwiebelgeheimnisse, ein Wissenparcours für Gross und Klein, Bärlauch: «Fluch oder Segen» – Botaniker geben Auskunft zur Vielfalt; zur Symbolik, zur Geschichte und zu den Speicherorganen der Zwiebelgewächse. Weiter wird die Lauchvielfalt vorgestellt – Zwiebeln in Mischkulturen, Zwiebelschädlinge, unterschiedliche Zwiebelsorten – Zwiebelgewächse und ihre Heilwirkung; Fachleute geben Auskunft. Ausserdem ist der traditionelle Imkerstand mit Kinderführungen und die allgemeine Pflanzen- auskunft am Frühlingsfest präsent. Aktivitäten für Kinder, Pflanzen- und Bücherverkauf, Kulinarisches und Musik («SanySaidap») stehen ebenfalls auf dem Programm. (pd.) Frühlingsfest am Sonntag, 24. April, von 11 bis 17 Uhr, Botanischer Garten. Am Sonntag erfahren Besucherinnen und Besucher Foto: zvg. viel Wissenswertes über Pflanzen. 12 Stadt Zürich Nr. 16 AKTUELL 21. April 2016 «Es braucht auch heutzutage Frauenräume» Der Verein Frauenstadtrundgang feiert dieses Jahr sein 25-Jahr-Jubiläum. Die Führungen beginnen bereits im April, die Rundgangpremiere findet am Samstag, 4. Juni, statt. Pauline Broccard Ursina Largiadèr, sind Sie schon von Anfang an beim Frauenstadtrundgang dabei? Nein, nicht ganz. Ich bin seit 1998 dabei und bin die Zweit-Dienstälteste im Verein. Wie sind Sie auf den Verein aufmerksam geworden? Ich habe an der Universität Zürich Geschichte studiert und damals einen Aushang gesehen und mich anschliessend gemeldet. Es ist ein perfektes Beispiel von «applied history». Wieso wurde der Verein gegründet? Der Verein wurde 1991 gegründet, mit dem Ziel, die Geschlechtergeschichte zu verankern und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Zudem verstand sich der Frauenstadtrundgang von Anfang an klar als Plattform für – auch arbeitslose – Historikerinnen. So fanden die ersten Sitzungen im Rahmen eines freien Tutorats an der Universität Zürich statt. Die Idee, den universitären Raum zu sprengen und öffentlichen Frauenraum auf Stadtführungen zurückzuerobern, wurde im Rahmen einer Historikerinnentagung lanciert. Somit ergibt sich das «Stattreisen» aus anderen Blickwinkeln. Erzählen Sie etwas über den allerersten Rundgang. Dieser fand im Frühjahr 1992 statt und dauerte drei Stunden. Es wurde alles gezeigt, was zum Thema passte und bekannt war. Es war eine Sammelstelle an Dada-Frauen, der Arbeitergeschichte aus dem Kreis 4 und vieles mehr. Da es etwas Neues war und der traditionellen Stadtführung einen Gegenpol bot, gab es viele Besucher. Es war ein Frauenrundgang für Frauen. Was hat sich seither verändert? Heute dauert ein Rundgang eineinhalb Stunden und es handelt sich um gezielte Themenrundgänge. Unser ANZEIGEN Interviewpartnerin Ursina Largiadèr auf der Polyterrasse. Team besteht zwar ausschliesslich aus Frauen, jedoch können heute auch Männer an den Rundgängen teilnehmen. Die Rundgänge sind kostenpflichtig, nicht wahr? Ja, das waren sie schon immer. Wir wollten nicht auf der Gratisschiene fahren und den Eindruck verleihen: «Frauen machen das doch gerne.» Die Rundgänge sollten immer fair bezahlt werden. Wie finanziert sich der Verein? Es kommt immer die Frage auf, wieso bei einem ehrenamtlichen Verein die Führungen kosten. Wir haben einen Betrieb mit einer Administration, die entlohnt werden muss. Genauso wie die zwei Frauen, die die Rundgänge durchführen. Die Einnahmen aus den Rundgängen sind jedoch bei weitem nicht kostendeckend. Deswegen sind wir auf Spenden und Mitgliederbeiträge angewiesen. Und die Stadt? Es ist schwierig mit den Beiträgen der Stadt, denn nun sind wir nicht mehr die Einzigen, die sich für Frauenanliegen einsetzen. Deshalb setzen wir den Schwerpunkt auch auf konkrete Projekte, um möglichst gut herauszustechen, und vernetzen uns auch mit anderen Gruppierungen. Sehr wichtig sind nach wie vor die Beiträge von passiven Mitgliedern. F: Pauline Broccard Artikel über den ersten Rundgang, «Weltwoche» vom 16.4.1992. Wir versuchen, die Anzahl ständig zu erhöhen. Klar ist, davon kann niemand leben. Für Vereinsmitglieder und mit AHVAusweis oder (Kultur-)Legi 15 Franken, sonst 20 Franken. Was machen Sie hauptberuflich? Ich bin Museumspädagogin im Museum Schloss Kyburg und freie Historikerin, arbeite somit für verschiedene Projekte. Wie finden Sie neue Mitglieder? An der Universität Zürich werden immer Flyer ausgehängt. Meistens läuft es aber über Mundpropaganda. Es kommt sehr auf die Zeit an. Vor dem Bologna-System hatten die Studierenden mehr Zeit, um an Projekten mitzuarbeiten und die Verbindung zur Forschung herzustellen. Wie stellen Sie das öffentliche Programm zusammen? Dieses Jahr handelt es sich um ein Jubiläumsjahr, also haben wir die Schwerpunkte auf den neuen Rundgang gesetzt. Allerdings haben wir eine Liste mit älteren Themen, die jederzeit wieder aufgenommen werden können. Wie viele Leute erwarten Sie? Wie promoten Sie heute den Frauenrundgang? Bei einer Premiere kann es schon sein, dass 80 bis 100 Leute auftauchen. Wir schreiben es in den Veranstaltungskalender, wir haben einen Newsletter und versuchen verstärkt, durch Facebook Aufmerksamkeit zu generieren. Wir wissen noch nicht, ob sich dies lohnt, da unsere Zielgruppe eher ein älteres Publikum ist. Mit dem neuen Rundgang versuchen wir bewusst auch eine jüngere Zielgruppe anzusprechen. Kommt man mit einer grossen Gruppe, sind wir über eine Voranmeldung dankbar. Wie viel kostet ein Rundgangsticket? Haben Sie auch schon daran gedacht, politisch aktiv zu werden? Vereinsintern haben wir entschieden, uns vermehrt politisch zu positionieren, und streben auch eine Vernetzung mit anderen Gender- und Frauenorganisationen an. Ursprünglich war es so. Wir achten immer darauf, einen Aktualitätsbezug zu haben, wie zum Beispiel den Rundgang über Frauen und Sport. Da werden die verschiedenen Preisgelder von Männern und Frauen thematisiert. Auch gesellschaftspolitisch möchten wir vermehrt Stellung beziehen. So führen wir dieses Jahr einen Benefizrundgang zum Thema Migrantinnen durch. Der Erlös geht vollumfänglich an die FIZ, die Fachstelle für Frauenmigration und Frauenhandel. Wie finden Sie Ihre Themen? Durch Brainstorming. Manchmal liegen Themen auch auf der Hand. An- F: zvg. sonsten finden wir einfach ein Thema toll und wollen es behandeln. Die Themen müssen zwar immer sehr vereinfacht werden, aber nicht zu banal wirken. Dadurch bleibt immer sehr viel Material «übrig». Dies ist mit ein Grund, weshalb wir auch Bücher publizieren. Ein Bogen zur Gegenwart ist uns immer wichtig. Was sind das für Frauen im Verein? Jemand ist noch aus der Gründergeneration dabei. Wir sind ein Team von Historikerinnen und sind alle mehr oder weniger im gesamten Betrieb involviert. Die Rundgänge bekommen eine ganz andere Qualität, wenn die gleichen Personen die Führungen machen, die die Themen auch erarbeitet haben. Und wir sind basisdemokratisch organisiert. Dürfen in Ihrem Verein auch Männer mitmachen? Die ist vereinsintern ein umstrittenes Thema. Im Moment sind wir nur Frauen, was ich persönlich auch gut finde. Es braucht auch heute noch oder gerade wieder reine Frauenräume. Wie es sich weiterentwickelt, weiss ich nicht. Seit Jahren haben wir regelmässig Männer, die an den Führungen teilnehmen. Und selbstverständlich freuen wir uns auch über männliche Passivmitglieder. Verein Frauenstadtrundgang Zürich, 8000 Zürich, Tel. 076 395 16 36. Mehr Infos: www.frauenstadtrundgangzuerich.ch. Stadt Zürich Nr. 16 21. April 2016 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Sammler Rudolph Meyer besuchte die Vernissage. Arzt und Diabetes-Spezialist Frédéric Belser stellt seine Werke in einer beeindruckenden Verkaufsausstellung im Kunstforum Zollikerberg aus. Konstruktive Kunst ganz im Dienst eines konkreten Zwecks Gemeinsam eine Fotoschau lanciert: Kaspar und Annuschka Fleischmann mit Sotheby’s-Chef Stefan Puttaert (r.). Psychologin Inèz Scherrer mit Gatte Hans Scherrer. Freunde der Fotokunst beim Stelldichein Zur Schau «Schweizer Fotografen aus der Sammlung Kaspar Fleischmann» (bis 22. April) luden Sotheby’s-Chef Stefan Puttaert und der Sammler Kaspar Fleischmann gemeinsam. Es stehen Fotografien von René Burri, Robert Frank, Peter Gasser, Albert Steiner und Daniel Schwartz zum Verkauf. Mäzen Fleischmann kam, sonnengebräunt, mit seiner Gattin Annuschka direkt aus Sri Lanka, wo er in seinem ayurvedischen «Sign of Life Resort» weilte. Der studierte Ökonom und Kunstsammler auf dem Weg geistiger Energien sowie Inhaber einer Polarity-Naturheilpraxis ist Tina Turners Landlord (sie bewohnt seine Villa). An der Vernissage war von den Fotografen nur der passionierte Bergsteiger und Fünftausender-Gipfelstürmer Daniel Schwartz anwesend. Die anderen Fotografen sind entweder verstorben oder verschollen. Die Preise der ausgestellten Fotografien im sechsstelligen Bereich werden den ernsthaften Interessenten gerne genannt. «Als ich in den Siebzigerjahren begann, Fotografie als Kunst zu sammeln, wurde ich direkt ausgelacht» sagt Kaspar Fleischmann heutzutage. Doch wer zuletzt lacht, lacht bekanntlich am besten. In der aktuellen Ausstellung wird näm- Seine Bilder sind ausgestellt: Daniel Schwartz. lich beispielsweise ein Foto für 380 000 Franken verkauft. Weshalb sich der Mäzen von den Fotografien trennen will, sagte er in der Vernissage-Rede nicht. Trotz der bedeutenden Summen für die Kunstwerke hätten bis jetzt schon einige den Besitzer gewechselt, sagt Stefan Puttaert und nennt die Ausstellung einen Erfolg. An der Vernissage sah man Maler-Urenkelin Diana Segantini. Sie ist eine Schulfreundin von Puttaert. Unter den Vernissage-Gästen waren auch Künstlerin Ursula Hodel, Verlegerin Ellen Ringier, die Ärzte Hans Scherrer und Rudolph Meyer. Maler-Urenkelin und Fernsehfrau Diana Segantini. Weitherum Beachtung fand die Vernissage mit Werken von Frédéric Belser im Kunstforum Zollikerberg im Tertianum. Der Küsnachter Arzt und Diabetes-Spezialist, der in Fluntern praktizierte, hat sich voll und ganz der konstruktiv-konkreten Kunst verschrieben. Mit dem Nettoerlös aus dem Verkauf der Werke aus der aktuellen Ausstellung will er die Arbeit der «Médecins sans Frontières» unterstützen. Kein Wunder, erhielten bei der Vernissage bereits etliche Bilder oder Skulpturen einen roten Verkaufspunkt. Einerseits, weil es sich um Werke mit grosser Strahlkraft handelt, und andererseits, weil man durch den Kauf auch andern Gutes tun kann. Der frühere Witiker ÖkumenePfarrer Gerhard Traxel hatte nur lobende Worte für seinen Freund Belser und dessen hochherzige Aktion. Ebenso zeigten sich seine KochclubFreunde und Karikaturisten Peter Hielt beeindruckende Laudatio: Jurist und Buchautor Stephan Siegfried. ANZEIGEN SAMSTAG, 23. APRIL 2016 FRÜHLINGSAPÉRO AB 11.00 UHR Hürzeler und René Fehr begeistert davon, die Kunst in den Dienst des wichtigen Hilfswerks zu stellen. Der Jurist und Buchautor Stephan Siegfried («Psychopathen im Alltag») hielt eine eindrückliche Laudatio. Frédéric Belser ist sein Götti. Max Bill habe seinerzeit Frédéric Belser persönlich dazu ermuntert, Kunst zu machen mit der lakonischen Bemerkung: «S’isch guet – wiitermache!» Dem spielerischen Umgang mit der konstruktiv-konkreten Kunst liege auch eine ausgeprägte Frohnatur des Künstlers zugrunde und löse dadurch seinerseits beim Betrachter positive Gefühle aus, so der ehemalige NZZ-Gastrokritiker Peter Suter, der ebenfalls ein Sammler von Belsers Werken ist. Der Künstler hat die Ausstellung (bis 12. Juni) übrigens gemeinsam mit ein paar Freunden eingerichtet. «Sonst wären heute hier nur leere Wände zu sehen», meinte er pointiert. Begeistert vom künstlerischen Schaffen sind die lukullischen Weggefährten und Karikaturisten Peter Hürzeler und René Fehr (r.). 14 Küsnachter Nr. 16 21. April 2016 Veranstaltungen & Freizeit Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region BUCHTIPP Donnerstag, 21. April Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch) empfehlen: Unterhaltsam Der Roman spielt in New Jersey, wo die bodenständige Tess im Haus ihrer Mutter ihre Hochzeit feiern möchte. Doch dann unterbricht eine Frau im weissen Brautkleid die Hochzeit. Sie trägt eine Gasmaske und ist bewaffnet. Zuerst halten es die Gäste – darunter sind einige Psychiater – für einen Scherz, doch schnell stellt sich heraus, dass die «Terroristin», wie sie genannt wird, es bitter ernst meint. Schliesslich fängt man an zu rätseln, wer diese unbekannte Dame ist und auf wen sie es abgesehen hat. Jeder erzählt seine Lebensgeschichte und was in seinem Leben falsch gelaufen ist. Bis sich dann herausstellt, dass sie es nicht auf einen Gast der Hochzeit, sondern auf Sergeant McCormick des Überfallkommandos abgesehen hat. Man erfährt auch noch mehr über die Terroristin und ihre Beziehung zu Sergeant McCormick, als das Buch die Sicht wechselt. Es endet damit, dass die Terroristin, die Crystal heisst, verhaftet wird und ein Verfahren gegen sie eröffnet wird. Das Buch von Lisa Zeidner lässt sich fliessend lesen und eignet sich daher sehr gut als Unterhaltungsroman. 14.30–17.00 Kindercoiffeur: Einschreibeliste im Familienzentrum Küsnacht, am Tobelweg 4. 18.15 Turnen für Alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter Leitung von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Donnerstag ausser in den Schulferien, Dauer eine Stunde, Garderoben stehen zur Verfügung. Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Untere Turnhalle Schulhaus Zentrum, Rigistrasse, Küsnacht. 20.00 Konzert: Mit der preisgekrönten Band «Wortfront». Vorverkauf: Dorf-Drogerie, Telefon 044 915 21 15. Abendkasse und Saalöffnung ab 19.30 Uhr. Vogtei Herrliberg, Schulhausstr. 49. 20.00 Bildervortrag: von Mira Langegger, Samenbibliothekarin ProSpecieRara. Zu folgenden Themen: Einblick in die Erhaltungsarbeit, Vielfalt der Gemüsepflanzen, Sorten aus der Umgebung. Gerenhaus beim Quartiertreff Zollikerberg. Freitag, 22. April 9.30–10.30 Sprechstunde Kinderernährung: Nicole Meybohm, ernährungspsych. Beraterin IKP. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht. 19.00 Frühlings-Preisjassen: Anmeldung bis 14. April, 12 Uhr beim Pfarreisekretariat, 043 266 86 30. Kirchenzentrum St. Agnes, Erlenbach. Samstag, 23. April 17.00 Bücherabend zum Weltbuchtag: Kundinnen stellen in der Buchhandlung ihr Lieblingsbuch vor. Eintritt frei, anschliessend Apéro. Platzreservationen unter [email protected] oder 044 910 41 38. Buchhandlung Wolf, Zürichstrasse 149, Küsnacht. Sonntag, 24. April 13.00–17.00 Finissage: Ausstellung «Waterproof» (künstlerische gestaltete Gummistiefel) mit dem Zürcher KünstlerinnenKollektiv. Ortsmuseum Meilen, Kirchgasse 14, Meilen. Montag, 25. April 14.30 Singnachmittag: Mit Andreas Gut. Kath. Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstrasse 4, Küsnacht. 15.00–17.00 Live Pianomusik: Mit Evelyne Kunz. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg. 19.00 «Zu Fuss in der Natur»: Langenthal–Wangen a.d. Aare. Vorbesprechung und Anmeldung. Katholisches Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstrasse 4, Küsnacht. Mittwoch, 27. April 12.00 Ökumenischer Mittagstisch: Anmeldung bis 22. April, 11 Uhr, beim Pfarreisekretariat, Telefon 043 266 86 30. Katholisches Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstrasse 4, Küsnacht. 15.00–16.00 Diavortrag: «Kunst am Oberrhein mit dem Isenheimer Altar» mit Renate Kiesow. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg. Freitag, 29. April 17.00–21.00 Vernissage: Bilder und Kleinobjekte von Susanne Gremminger. Dienstag bis Freitag 14–18 Uhr, Samstag 9–16 Uhr. Keramik-Stall Forch. 17.30 Kroatischer Abend: Reservation erforderlich: Tel. 044 396 12 42. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg. 20.00 Theater: Textfragmente aus Shakespeares «Hamlet» mit dem Kollektiv Barth und Schneider. Mehr Infos: www.kulturschiene.ch. Kulturschiene Herrliberg-Feldmeilen, General-Wille-Strasse. Samstag, 30. April 10.00–14.00 Tag der offenen Tür: Solardach Itschnach der Genossenschaft Solarenergie Zürisee. Mit Besichtigung, Solarwettbewerb, Basteln für Kinder, Apéro und Grussbotschaft Gemeinderat (10.30 Uhr). Mehrzweckgebäude neben Coop, Itschnach. ANZEIGEN KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Samstag, 23. April 18.30 Vorabendgottesdienst Küsnacht, St. Georg 5. Sonntag der Osterzeit Samstag, 23. April 17.00 Vorabendgottesdienst Sonntag, 24. April 10.30 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier Spannend Aharon Appelfeld. Ein Mädchen nicht von dieser Welt. Rowohlt, 2015. 9.00–11.00 «Booxkey»-Vortrag: Claudine Gaibrois, Professorin Universität St. Gallen, referiert zum Thema «Sprachwahl und Macht in Unternehmen und Organisation». Dabei geht es auch um Einfluss auf die einzelnen Mitarbeiter und auf das Machtgefüge innerhalb einer Firma. Höchhus, Seestrasse 123, Küsnacht. 12.50 Wandern: Geselliges Wandern mit Agnes Müller-Lustenberger. Bahnhof (Perron), Küsnacht. 18.00 Vernissage: Alberto Ghizzi Panizza «From micro to macro world». Basler & Hofmann Galerie Rehalp, Forchstrasse 396, Zollikon. Dienstag, 26. April Lisa Zeidner. Die falsche Braut. Suhrkamp, 2015. Im Buch von Aharon Appelfeld wird die Geschichte der beiden 9-jährigen Jungen Adam und Thomas erzählt. Beide Jungen werden an einem Morgen von ihren Müttern in den nahegelegenen Wald gebracht, sie haben Rucksäcke dabei. Sie sollen sich im Wald verstecken, während die Mütter ihre Familie in Sicherheit bringen. Die Mütter wollen sie am nächsten Tag abholen. Aus einem Tag werden mehrere Wochen und schliesslich Monate, und die beiden Jungen überleben mit der Hilfe von Mina, einer alten Mitschülerin, die sich bei einem Bauernpaar versteckt. Beide Jungen durchleben eine Umwandlung, sie werden erwachsener und unterstützen sich gemeinsam, um diese Zeit zu überstehen. Nach einiger Zeit stösst auch Mina zu ihnen, da sie vom Bauernpaar misshandelt wurde. Als die Rote Armee einrückt und die Deutschen sich zurückziehen, kommen ihre Mütter, um sie abzuholen. Das Buch ist sehr gut geschrieben. Es lässt sich sehr leicht lesen, bleibt durchgehend spannend und zeigt eindrücklich, was Aharon Appelfeld in seiner Jugend tatsächlich erlebt hat. Donnerstag, 28. April Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht Sonntag 24. April 10.00 Kirche: Gottesdienst Pfr. Andrea Marco Bianca Musik: Lea Lu, Schweizer Sängerin und Songwriterin Anschliessend Kirchenkaffee 10.15 Pflegeresidenz Bethesda Heimgottesdienst Pfrn. Katharina Zellweger Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 24. April 9.00 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes «Chunsch au as Gymi?» Publireportage Das Gymnasium Immensee ist seit vielen Jahren anerkannt für sein innovatives Bildungskonzept. «Wir begleiten unsere Lernenden nicht nur aufmerksam und sorgfältig auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen Matura. Wir unterstützen sie auch auf der Suche nach Antworten auf ihre existenziellen Fragen. Wer am Gymi Immensee zur Schule gegangen ist, hat gelernt, im digitalen Zeitalter ein selbstbestimmtes und zukunftsorientiertes Leben zu führen», hält das Gymnasium Immensee unmissverständlich fest. Breites Angebot, klare Strukturen Zudem sorge die leistungsorientierte Schule für eine hohe Studierfähigkeit. Mit der Immenseer Matura öffnet sich die Tür zu einem Studium an allen Schweizer und internationalen Hochschulen sowie Universitäten. • Tagesschule und Internat Bald bereit fürs Studium: Schüler des Gymnasiums Immensee. • Breites Angebot (8 Schwerpunkt- und 13 Ergänzungsfächer) • Zweisprachiger Unterricht («Immersion») • Umfassende Betreuung undkompetente Begleitung • Klare Strukturen, die Halt geben und offen sind für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung • Fordern und Fördern des selbst organisierten Lernens (SOL) Foto: zvg. • Dank SOL optimale Vorbereitung aufs Studium • Eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt • Einziges Gymnasium der Schweiz mit Master für Qualitätsmanagement (System «Q2E»). (pd.) Gymnasium Immensee, Bethlehemweg 12, 6405 Immensee. Haben Sie Fragen? Wir beraten Sie gerne persönlich: Tel. 041 854 81 81, [email protected]. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Philippa Schmidt (phs.), Annina Just (aj.), E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.), Annemarie Schmidt-Pfister (asp.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Küsnachter Veranstaltungen & Freizeit Roger Stein und Sandra Kreisler beleuchten in einem Song die «Bio-aber-iPhone-Mentalität». Foto: zvg. Ihre Songs sind witzig und bissig «Wortfront» macht Musik für offene Herzen und Ohren. Sandra Kreisler und Roger Stein treten mit Band in der Vogtei Herrliberg auf. Preisgekrönt sind sie schon lange, und ihre Musik wurde als «Mischung von Mozart, Fanta Vier und Adam Green» als «Betörender Mix aus Kammermusik und Elektropop, Wienerlied und Hip-Hop, Sprachwitz und Philosophie» gelobt und gefeiert. Sandra Kreisler und Roger Stein liebäugeln mit dem literarischen Cabaret-Chanson. Es wird nicht nur gesungen, sondern auch geblödelt und aus dem Nähkästchen erzählt, inkl. über die Gegensätze der beiden Protagonisten. Bei allen lustvoll zelebrierten Unterschieden der beiden entstehen überraschend homogene, bissige, witzige und auf den Punkt treffende Songs, immer leicht von der typischen Wiener Melancholie umweht. Songs, die das diffuse Lebensbild in unserer informationsüberfluteten Welt spiegeln. Bio- und iPhone-Mentalität Die Lieder erzählen davon, dass es heute so etwas wie «Zu Hause» nicht mehr geben kann und Heimat ein fremdartiges Gefühl ist: «Ich bin hier zwar zu Hause und bleib doch nur ein Tourist», sie beleuchten kritisch die «Bio-aber-iPhone-Mentalität» in ihrem wohl beliebtesten Song «Ich bin ein postmodernes Arschloch» und kritisieren die vermeintliche Freigeistigkeit der «Pensionierten Punks». Der «Klofrau vom Hauptklo im Kanzleramt» ist das alles indes ziemlich gleichgültig, denn «wir glauben an Ideale, sie glaubt nur an Sauberkeit». Wortfront trifft schmerzhaft und mit Leichtigkeit auf den Punkt: Das Leben bleibt im Grunde ein Triumph der Möglichkeit. (e.) Donnerstag 21. April, 20 Uhr. Vogtei Herrliberg, Schulhausstrasse 49. Eintritt: 35 Franken. Vorverkauf: Dorf-Drogerie (Telefon 044 915 21 15). Abendkasse und Saalöffnung ab 19.30 Uhr. In der Kulturschiene in Herrliberg-Feldmeilen wird Shakespeares «Hamlet» auf besondere Weise inszeniert. F: zvg. «Sein oder Nichtsein» in Herrliberg Klassische Textfragmente aus Shakespeares «Hamlet» werden in der Kulturschiene Herrliberg mit Berichten aus dem Krieg verwoben. Hamlet ist im Krieg gegen sich und alle anderen. Er taucht auf der Spielfläche auf und erinnert sich: Liebt, trauert, zweifelt und kämpft nochmals – vor unseren Augen. Ausgehend von Shakespeares «Hamlet» und Judith Butlers Analyse des «ewigen Zirkels» von unterdrückter Trauer, Verletzbarkeit und Gewalt, spannt «IRRrelations» ein performatives Netz, verwebt klassische Textfragmente mit Kriegsberichten und untersucht dabei die Hintergründe von Gewaltspiralen. Herrlibergerin gründete Kollektiv Das überregional wirkende Künstlerkollektiv Barth und Schneider wurde 2011 von der in Herrliberg aufgewachsenen Isabelle Barth und von Nicole Schneiderbauer in Mannheim gegründet. Das Kollektiv arbeitet in en- gem Bezug mit Künstlern und Künstlerinnen aus unterschiedlichen Disziplinen, erforscht (ur-)menschliche Themenfelder, experimentiert und improvisiert in einem gemeinschaftlichen Probenprozess. Dabei entstehen sinnliche Wahrnehmungsräume zwischen Theater, Performance und Choreografie. (e.) Freitag, 29. April, 20 Uhr. Kulturschiene Herrliberg-Feldmeilen, General-WilleStrasse. Eintritt: 35 Franken. Mehr Informationen: www.kulturschiene.ch. Nr. 16 21. April 2016 15 16 Küsnachter Nr. 16 21. April 2016 AKTUELL Der junge Meister der Bauern und Könige Meine Sicht der KEK Mark Mihaljevic ist neuer Schnellschach-SchweizerMeister in der Kategorie U10. Der «Küsnachter» traf den Neunjährigen auf eine Partie in seiner Schachschule. Jan Bolliger Zu Beginn die rechte Flanke zu öffnen, war dumm von mir. Der neunjährige Mark Mihaljevic und der zehnjährige Leonardo Maranta schauen mich verwirrt an. «So eine Eröffnung habe ich noch nie gesehen. Kann man damit überhaupt gewinnen?», will Maranta wissen. Nein, kann man nicht. Bereits nach fünf Minuten wird klar, dass ich Mihaljevics König nicht einmal in die Nähe kommen werde. Ich kann nur noch die Schmach der Niederlage so lange wie möglich hinauszögern. Als einziger Trost bleibt mir das Wissen, dass ich gegen einen Schweizer Meister untergehe. Mark Mihaljevic setzte sich an der diesjährigen Schnellschach-Meisterschaft in der Kategorie U10 gegen 28 Kontrahenten aus dem ganzen Land durch. Ein Überraschungserfolg, war dies doch erst sein zweites Turnier überhaupt. «Ich war schon sehr aufgeregt und hätte nicht gedacht, dass ich gewinne», gesteht Mihaljevic. Schach begleite ihn schon sein halbes Leben lang, seit er im Kindergarten mit einem Freund an einem schwarz-weiss karierten Boden vorbeigelaufen sei und sein Freund ihm dort vom Schachspiel erzählt habe. Dies verbindet ihn mit seinem Schachlehrer Markus Regez. Auch seine Schachbiografie begann im Kindesalter. Mit Freunden entdeckte er ein grosses Gartenschach und lernte darauf seine ersten Züge. Nicht immer nach den richtigen Regeln, wie er lachend erzählt. Ambitionierte Küsnachter Heute ist Regez Leiter seiner eigenen Schachschule in Küsnacht, in der er etwa 60 Kinder und 30 Erwachsene unterrichtet. Regez, der auch Schweizer Junioren-Nationalcoach ist, über seinen Schützling: «Mark hat schon ein ausserordentliches Talent. Es ist beeindruckend, wie fest er sich konzentrieren kann und wie gut er logische Pläne erkennt und berechnet.» Tatsächlich sprechen wir während unserer Partie kaum. Er ist ganz aufs Brett fokussiert und fegt meine Figuren eine nach der anderen vom Feld. Er lässt sich nicht von den anderen Mark Mihaljevic ist ein ganz normaler Junge, der gerne Fussball spielt – aber auch aussergewöhnlich gut Schach. das Angebot von Chess4Kids richtet sich gezielt an Kinder. Die Nachfrage scheint gross genug zu sein. «Wir müssen uns nicht um die Kundschaft streiten, wir sind beide gut ausgelastet», so Regez. «Mein Vater verliert meistens» Schachfans unter sich: Ein Blick in die Schachschule Regez. sechs Jungs im Raum ablenken, obwohl es bei denen auch mal wilder zu und her geht. Aber ist Schach denn wirklich ein Spiel für Kinder? Still sitzen und nachdenken können sie ja schon in der Schule kaum. Regez: «Schach ist ein extrem vielseitiges Spiel und wird deshalb nie langweilig. Kinder fühlen sich zusätzlich angesprochen durch den Märchencharakter, den das Spiel mit seinen Rittern, Damen und Königen hat. Ausserdem fördert es die Konzentration, das räumliche Denken und lehrt einen, auch in schwierigen Situationen nicht aufzugeben.» Ist es nicht oft der Ehrgeiz der Eltern, der Kinder in die Schachschule treibt? «Die meisten Kinder kommen zu mir, weil Fotos: J. Bolliger. sie mehr über Schach lernen wollen und ihnen die Eltern nicht weiterhelfen können», beschwichtigt der Schachlehrer. «Es gibt aber schon auch Fälle, in denen die Eltern die treibende Kraft sind», räumt er ein. Seine Aufgabe sei es dann, die Begeisterung für das Königsspiel zu wecken. Bis auf zwei, drei Fälle sei ihm das auch immer gelungen. Es stimme aber schon, dass die Eltern oft grosses Interesse daran hätten, ihre Kinder ins Schach zu schicken. Unter anderem ein Grund, weshalb er seine Schule in Küsnacht eröffnet habe. «Es gibt hier viele ambitionierte Eltern, die ihre Kinder bewusst fördern.» Regez betreibt nicht die einzige Schachschule in Küsnacht. Auch Ambitionierte Ziele verfolgt auch Mihaljevic: «Eines Tages will ich Grossmeister werden.» Dies ist der höchste Titel, den man im Schach erreichen kann. Zuerst steht aber die Schweizer Meisterschaft im klassischen Schach mit langer Bedenkzeit an, und auch dort hofft er auf einen Titel. Was es dafür brauche? «Ich muss so viel trainieren, wie ich kann», ist Mihaljevic überzeugt. Zu Hause spiele er deshalb immer gegen den Computer oder löse Schachrätsel. Sein Vater sei leider keine grosse Herausforderung mehr: «Ich gewinne meistens gegen ihn.» Wenn er nicht gerade Schach spielt oder an klassischen Meisterpartien herumknobelt, spielt er Fussball im FC Küsnacht, und wenn er bei seinen Grosseltern in Kroatien in den Ferien ist, geht er gerne im Meer schwimmen. Meine Partie gegen den neunjährigen Mihaljevic endet, wie sie enden muss: Nachdem ich ihm von Bauer bis Dame alles in den Weg stelle, was ich habe, zieht er seinen Turm über das ganze Feld, schaut mich an und sagt ruhig: «Schachmatt.» Taucher verunfallt in Küsnacht tödlich Dienstag vergangener Woche ist ein Mann in Küsnacht bei einem Tauchunfall gestorben. Der 47-Jährig war bei einem Nachtauchgang in der Nähe des Terlinden verunglückt. Laut Kantonspolizei Zürich, hat ein 47-jähriger Taucher am Abend des 12. April mit mehreren Kollegen in Küsnacht auf Höhe der Seestrasse 39 einen Tauchgang im Zürichsee gemacht. Dabei sei es kurz vor 21 Uhr zu einem Zwischenfall gekommen, sodass die Taucher ihren Kollegen an die Wasseroberfläche und schliesslich ans Ufer auf den Steg bringen mussten. «Der Gesundheitszustand des Verunfallten war inzwischen so kritisch, dass erste Hilfe geleistet werden musste. Gleichzeitig wurden die LESERBRIEF Auch ein Rettungshelikopter stand am Unglücksort im Einsatz. Sanität und ein Rettungshelikopter aufgeboten. Die Fachleute versorgten den Taucher weiter, er verstarb jedoch noch bei der Unfallstelle», schrieb die Kapo. Wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt, handelt es sich beim verun- Foto: aj. glückten Mann um einen erfahrenen Taucher. Die Kantonspolizei Zürich, die Staatsanwaltschaft und das Forensische Institut Zürich FOR untersuchen nun die genauen Umstände des Unfalls. Auch eine Woche nach dem Vorfall sind die genauen Hinter- gründe noch unbekannt. Ein Mitglied des Küsnachter Tauchclubs erklärte gegenüber der «Zürichsee-Zeitung», dass der beliebte Tauchplatz Terlinden eine eher gefährliche Stelle für Taucher sei. Denn zuerst sei das Gelände eher flach und einfach zu betauchen, danach komme aber eine über 40 Meter abfallende Steilwand. Diese sei für viele Taucher verlockend, berge aber gleichzeitig auch grosse Gefahren. Zum Beispiel wenn Probleme mit dem Ausgleich von Auftrieb und Abtrieb eintreten würden. Dann komme man an einer so tiefen Stelle wie in Küsnacht zu spät am Grund zu Halt, erklärte der Taucher. Bei der versuchten Rettung des Mannes waren nebst der Kantonspolizei Zürich, der Sanität und einem Rettungshelikopter auch die Gemeindepolizeien Meilen-Herrliberg-Erlenbach und Oetwil am See sowie die Feuerwehr Küsnacht im Einsatz. (pd./aj.) Zum Artikel «Wider: Meine Sicht aus der KEK» im «Küsnachter» vom 14. April Ich kenne Herrn Wider als freundlichen Gastgeber. Oft gönne ich mir dort einen Café Latte, da mein ältester Sohn bei den Moskitos spielt. Auch habe ich dort 2015 eine Geburtstagsparty meines jüngsten Sohnes gefeiert, der nicht im Club ist – Party, Essen und Service waren ausgezeichnet. Enttäuscht nahm ich jedoch seine Aussage zur Kenntnis, dass er sich über das Training eines «grösseren Vereins» und den sogenannte «SpeedHockey-Trainer» beklagt. Dazu möchte ich Folgendes sagen: Wir können stolz sein, dass die vermutlich vorbildlichste und beste Eishockey-Nachwuchsorganisation Europas, die jährlich neue Talente hervorbringt, in Küsnacht beheimatet ist! Es ist ein absolutes Privileg, einen Eckpfeiler der Lions-Organisation, in unserer Gemeinde zu haben und somit unseren Kindern die Möglichkeit zu geben, in diesem Verein den Sport zu erlernen und sich dort zu entwickeln. Es wäre schön und äusserst wertvoll, wenn möglichst viele Küsnachter realisierten, dass Spitzen-Eishockey auf der KEK gespielt wird, und ich ermuntere alle Einwohner, einmal einem Spiel der GCK (das K steht für Küsnacht!) Lions beizuwohnen. Die jungen Lions hätten es verdient, vor deutlich mehr Zuschauern zu spielen. Ich bin überzeugt, davon könnte auch Herr Wider profitieren, denn dann würden auch mehr Leute sein Restaurant besuchen. Wer im Leben Erfolg haben möchte, muss zusätzlichen Aufwand betreiben, im Sport wie im Beruf. Da das Eis in der Schweiz und auch in Küsnacht sehr begrenzt und daher äusserst begehrt ist, kommt es vor, dass jeweils ein Kind mithilfe eines Trainers zusätzlich hart an sich arbeitet, eine halbe Stunde. Anschliessend allenfalls ein weiteres Kind. Dabei störe ich mich übrigens überhaupt nicht, dass dort auch Eiskunstläuferinnen mit ihren Trainern auf dem Eis sind, im Gegenteil, ich finde es wunderbar, dass ich auf der KEK alles vorfinde, vom talentfreien EishockeyPapi (zu denen ich gehöre), über grazile Eiskunstläuferinnen bis hin zu den quirligen Eishockey-Bambis. Ich sehe dort meine Nichten und Neffen, Freunde aus der Primarschule, der Pfadi sowie Leute aus der Wirtschaft und Politik. Die KEK ist DER Treffpunkt und, hier bin ich mit Herrn Wider einig, das muss so bleiben. Dies sage ich auch mit einem Wink an die Gemeinde. Das soziale Leben passiert auf den Sportplätzen, wo die Kinder fürs ganze Leben lernen (Einsatz, Disziplin, Respekt usw.) und definitiv nicht am Bahnhof. Daher plädiere ich dafür, mehr Geld in die Hand für die KEK zu nehmen. Vielleicht könnte man ja über der Curling-Halle noch ein weiteres Eisfeld bauen? Sven Zehnder, Küsnacht 1.-Mai-Wanderung auf dem Windrädliweg Die Naturfreunde Küsnacht-Erlenbach wandern am 1. Mai vom Kloster Magdenau zum Spilberg, Schauenberg, Winzenberg. Die Wanderzeit beträgt etwa vier Stunden. Verpflegung aus dem Rucksack. Rundfahrtbillett Zürich–Flawil–Kloster Magdenau, retour ab Ganterschwil–Bütschwil–Wil–Zürich. Abfahrt ab Erlenbach 7.58 Uhr, Küsnacht 8.01 Uhr. Besammlung 8.20 Uhr beim Treffpunkt im HB. Abfahrt nach Flawil 8.39 Uhr. Anmeldung bis Freitag, 29. April (wegen Busreservation) bei der Leiterin Brigitte Sohm, Tel. 056 633 60 42. (e.)
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