PERSONALIEN CHRISTOPH LÜDEMANN AUFGABEN UND ÄMTER Student des Jahres gründet Hilfsorganisation Foto: dpa Christoph Lüdemann ist Deutschlands erster „Student des Jahres“. Die Auszeichnung des Deutschen Hochschulverbandes und des Deutschen Studentenwerks erhielt der 29-Jährige, der an der Privatuniversität Witten/ Herdecke Wirtschaftswissenschaften und Medizin studiert, für die Gründung einer Hilfsorganisation in Afrika. Entstanden sei die Idee vor sieben Jahren aus einer Bierlaune heraus, so Lüdemann. Schließlich half noch der Zufall nach, der den Studenten und Christoph Lüdemann einen Freund mit einem Bochumer Theologiestudenten aus Ruanda zusammenbrachte. Recherchen vor Ort in Ruanda sorgten dafür, dass der Plan immer mehr Gestalt annahm. 2013 erfolgte dann die Gründung des Vereins „L’appel Deutschland“. Prof. Dr. med. Ernst von Dobschütz (41), Leiter der Sektion Endokrine Chirurgie am Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift, wurde von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zum außerplanmäßigen Professor für das Fach Chirurgie ernannt. Das Projekt nahm schnell professionelle Züge an: Vor eineinhalb Jahren ging der erste Teilabschnitt der Krankenstation, eine Akutstation, in Ruanda in Betrieb. Die Geburtsstation wird gerade gebaut, ein Bettenhaus ist in Planung. Der Verein unterstützt zudem Einheimische bei der Berufsausbildung nach dem Prinzip des „umgekehrten Generationenvertrags“: L’appel Deutschland zahlt für die Ausbildung; das Geld geben die Menschen später zurück, was dann wiederum in die nächste Ausbildung investiert wird. Aktuell plant der Verein darüber hinaus ein Internat für Ebola-Waisen und andere Kinder in Sierra Leone. Lüdemann selbst startet im Herbst ins Praktische Jahr, das er in einer Universitätsklinik absolvieren will. Trotz Masterstudium in Wirtschaftswissenschaften steht für ihn bereits fest: „Ich habe große Lust darauf, nur Arzt zu sein.“ Petra Spielberg Prof. Dr. med. Sascha Pahernik (47) ist seit dem 1. Februar neuer Chefarzt der Paracelsus Medizinischen Universitätsklinik für Urologie am Klinikum Nürnberg. Prof. Dr. med. Michael Roden (55), Wissenschaftlicher Direktor und Vorstand des Deutschen Diabetes-Zentrums und Leiter der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, ist von Bundespräsident Joachim Gauck zum Mitglied des Wissenschaftsrats ernannt worden. Priv.-Doz. Dr. med. Marcus SchmittSody (44), Ärztlicher Direktor und Chefarzt, Medical Park Chiemsee, ist von der Ludwig-Maximilians-Universität München zum außerplanmäßigen Professor bestellt worden. Prof. Dr. med. Björn Scheffler (44) ist seit dem 1. Januar Professor für Translationale Onkologie mit Schwerpunkt Neuroonkologie an der Universität DuisburgEssen (UDE). Er übernimmt eine der drei Professuren, die das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung am Universitätsklinikum Essen einrichtet. Er wurde gemeinsam durch die Medizinische Fakultät der UDE und das Deutsche Krebsforschungszentrum berufen. IRMTRAUD MEYER Von Vancouver nach Berlin kodierenden Gen-Transkripte einnimmt, interessiert Meyer dabei besonders, weil dadurch potenziell viele Arten von Regulierungsmechanismen robust, das heißt ohne großen Einfluss von vielen externen Molekülen, gesteuert werden können. Einer ihrer weiteren Schwerpunkt ist die Entschlüsselung des Netzwerks von RNA-RNAInteraktionen und anderen Transkriptom-Interaktionen. Die Mathematikerin und Physikerin promovierte in Cambridge am Department of Genetics Irmtraud Meyer der Universität Cambridge, Großbritannien. Im März 2006 nahm sie einen Ruf an die University of British Columbia in Vancouver, Kanada, an. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Ines Müller Deutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 15 | 15. April 2016 Priv.-Doz. Dr. med. Martin Walter (37), Leibniz Institut für Neurobiologie, Magdeburg, hat den Ruf auf die W3-Professur für Biomedizinische Bildanalyse in der Psychiatrie an der Abteilung Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Tübingen, angenommen. Foto: privat Die Bioinformatikerin Prof. Dr. Irmtraud Meyer von der Universität von British Columbia in Vancouver, Kanada, hat den Ruf auf eine W3-Professur für „Bioinformatik der RNA-Struktur und der Transkriptomregulierung“ an der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des MaxDelbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft angenommen. Die 42-Jährige, die im Januar 2016 nach 16 Jahren im Ausland nach Deutschland zurückgekehrt ist, freut sich neben ihrer Tätigkeit sehr auf die Kunst und Kultur in der Metropole. Schwerpunkt von Meyers Forschungen ist das Transkriptom, die Gesamtheit der RNA-Moleküle, die bei der Transkribierung von Genen entstehen. Die Funktion, die die RNA-Struktur bei der Regulierung der proteinkodierenden und nicht- Prof. Dr. med. Ulf Ziemann (52), Ärztlicher Direktor der Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt neurovaskuläre Erkrankungen des Universitätsklinikums Tübingen und des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung, ist seit dem 1. Januar als erster Deutscher neuer Editor-in-Chief der internationalen Fachzeitschrift Clinical Neurophysiology. EB A 727
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