81. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 21. April 2016 Nr. 16 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Dominique Zygmont (links), Präsident der FDP 7 und 8, und Hans-Jakob Boesch, dem neuen Präsidenten der FDP Kanton Zürich. Gelöste Stimmung (v.l.): Hans-Jakob Boesch, Dominique Zygmont und Fotos: Fabio Lüdi Petra Gössi zusammen mit einem weiteren FDP-Mitglied. FDP 7 und 8 gibt sich kämpferisch An der Mitgliederversammlung der FDP 7 und 8 konnte die Partei auf ein gutes Jahr zurückblicken. Weder die neue Präsidentin der FDP Schweiz, Petra Gössi, noch der neue Präsident des kantonalen Freisinns, Hans-Jakob Boesch, wollten sich das entgehen lassen. staatlich subventionierten Genossenschaftswohnungen», so Dominique Zygmont. Für Petra Gössi, damals noch designierte Präsidentin des Schweizer Freisinns, inzwischen aber gewählt, ist klar: «Die FDP ist die einzige Partei, die den Menschen nicht vorschreiben möchte, wie sie zu leben haben.» Während sich die anderen politischen Kräfte nur um mehr Staat oder die Abschottung nach aussen bemühten, stehe die FDP für Wahlfreiheit. Fabio Lüdi «Dürfen nicht stehen bleiben» «Ihnen über das vergangene Jahr zu berichten, ist in erster Linie eine Freude», eröffnet FDP-Kreispräsident Dominique Zygmont seinen Jahresbericht. Man möchte es ihm glauben. Über ein Viertel der Wählerstimmen konnte der Freisinn im Kreis 7 und 8 bei den letzten Kantonsratswahlen auf sich vereinen, die Nationalratswahlen fielen fast genauso gut aus. In den letzten zwölf Monaten habe die Partei zudem sämtliche Wahlen gewonnen. Die Stimmung unter den rund 50 Anwesenden ist dementsprechend entspannt. Für Zygmont ist das «wiedererwachte Gesicht» der FDP das Mit Blick auf das Wiedererstarken des Freisinns sieht Gössi denn auch keine Notwendigkeit für Reformen in der Partei. «Wir dürfen nur nicht stehen bleiben, das ist wichtig», mahnt die zukünftige Parteipräsidentin. Auch Hans-Jakob Boesch, neugewählter Präsident der kantonalen FDP, wandte sich mit einigen Worten an die Versammelten. Für ihn gehe es darum, auch in Zukunft weiterhin ein starkes liberales Profil zu zeigen und das vorhandene Potenzial auszunutzen. «Ziel muss es sein, mehr freisinnige Politik betreiben zu können», fordert der neugewählte Präsident der FDP Kanton Zürich, Hans-Jakob Boesch, eindringlich. Hatte schon einen Auftritt am Zürichberg: Die neue FDP-Präsidentin Petra Gössi redet vor den Mitgliedern der FDP 7 und 8. Foto: Fabio Lüdi Ergebnis harter Arbeit. Die Partei habe die richtigen Rezepte für die Anliegen der Menschen gefunden und dabei den liberalen Kompass nie aus den Augen verloren. Der Freisinn lebe den Gemeinsinn in allen Lebensbereichen und delegiere diesen nicht an den Staat. Zusammen mit der Freiheit als Massstab ihres politischen Handelns mache das die FDP zur «wahren Volkspartei». Gestärkt durch ihren Erfolg, zeigt sich die FDP kämpferisch. Die Mehrheit aus Linken, Grünen und Alternativen im Stadtrat sei während ihrer Jahre an der Macht müde geworden. «Sie hat keine Ideen mehr und setzt keine neuen Impulse. Alles, was diese Mehrheit noch anstrengt, ist der zwanghafte Bau von Velowegen und Jede Woche das Neueste und Aktuellste aus dem Quartier: www.lokalinfo.ch Vereint Verlottert Verboten Seit nunmehr 25 Jahren gibt es den Frauenstadtrundgang. Vereint traten Frauen auf den Plan, um einmal eine andere Sicht auf die Stadt Zürich und ihre Geschichte zu zeigen. Unterdessen sind auch Männer Fan des Konzepts. Seite 8 Am 5. Juni steht die Abstimmung über die umfassende Sanierung der Tonhalle und des Kongresshauses an. Ein Rundgang unseres Reporters durch die Tonhalle zeigt, wie sehr die Renovation nötig ist. Seite 9 Viele Freizeitgeschäfte bieten sie an: Stehroller mit einer Achse, versehen mit einem Elektromotor. Die bis zu 40 km/h schnellen Gefährte sind der Polizei ein Dorn im Auge. Wer Stehroller auf Strassen fährt, wird gebüsst. Letzte Seite 2 Stadt Zürich Nr. 16 MARKTPLATZ 21. April 2016 Publireportage Fast 116 000 Betreibungen Im vergangenen Jahr haben die Zürcher Betreibungsbeamten 115 837 Mal betreiben müssen. Die Forderungssumme betrug rund 78 Millionen Franken. Davon gingen allein 15 Prozent aufs Konto von vorläufig nicht bezahlten Steuern. Kreis 11 am schlimmsten Stadtweit führt der Kreis 11 mit fast 23 000 Betreibungen die unrühmliche Rangliste an, Platz 2 sichert sich der Kreis 4 (15 000), dicht gefolgt vom Kreis 3 (14 000). Am tiefsten liegt die Zahl der Betreibungen im Kreis 1 (4100). Rund ein Drittel aller Betreibungen im Kanton ist in der Stadt Zürich zu vollziehen. Die meisten Betreibungen entfallen auf die Alterskategorie 30 bis 39 Jahre, wie an der Jahresmedienkonferenz zu erfahren war. Eine Durchschnittsforderung entspricht 5500 Franken. Ausserdem stellten die Beamten fest, dass seit dem Jahr 2000 immer mehr Zahlungsrückstände bei Krankenkassenprämien vorkommen. Um 15 Prozent habe sich dieser Anteil erhöht. (ajm.) Hull’s School: Nach der Sek ans englische College Selbständiges Denken fördern Das Schulmotto «scire et intellegere» bedeutet: Wissen allein genügt nicht. Am englischen College geht es um das tiefere Verständnis des Schulstoffes und eigenständiges Denken. Teamwork und Gemeinschaftserlebnisse Teamwork wird nicht nur im Sport, Publireportage sondern auch in anderen Schulanlässen grossgeschrieben (Studienreise, Exkursionen, Clubs und Schulball). Die Hull’s School bietet ein englisches 10. Schuljahr und das English College (4 Jahre Kurzzeitgymnasium). Absolventen der Hull’s School bestehen die britische Hochschulreife (in der Schweiz und weltweit von Hochschulen anerkannt). Warum wählen Jugendliche ein englisches Kurzgymnasium? Das britische Bildungssystem erlaubt eine höhere Spezialisierung, die auch einseitig Begabten eine Chance bietet. An der Hull’s School sind Schüler mit Dyslexie und Dyskalkulie willkommen. Erholung und Genuss an idyllischem Ort Betreuung und Förderung in Kleinklassen Ein Team unterstützt die Schülerschaft mit Aufgabenhilfestunden und einer individuellen Lernberatung. Der Unterricht findet in Kleinklassen mit maximal 14 Schülern statt. Robin Hull. zvg. Mit dem Science Path an die ETH Mit dem Science Path (mathematisch-naturwissenschaftliches Programm) erhalten Schüler die schweizweit gründlichste Vorbereitung auf das Medizinstudium oder ein Studium an der ETH. (pd.) Hull’s School, Falkenstrasse 28a, 8008 Zürich, www.hullschool.ch, Tel. 044 254 30 40, E-Mail [email protected], . Im See- und Seminarhotel FloraAlpina in Vitznau lassen sich die Hektik des Alltags vergessen und erholsame Tage vor dem einzigartigen VierwaldstätterseePanorama geniessen. Das Feriendorf Vitznau liegt im Herzen der Schweiz – am Vierwaldstättersee – in einer malerischen Seebucht am Fuss der Rigi. Wer Ruhe und Entspannung sucht oder seine Ferien aktiv in der Heimat von Wilhelm Tell verbringen will, fühlt sich hier heimisch. Zu erreichen ist diese idyllische Gegend bequem und einfach per Zug und Schiff oder mit dem Auto. Ein romantisches Haus: Das See- und Seminarhotel FloraAlpina. In Vitznau, dem wohl beliebtesten Ort am Vierwaldstättersee, steht ein romantisches Haus mit Persönlichkeit und ländlichem Charakter, zudem ausserordentlich gemütlich und grosszügig: das See- und Seminarhotel FloraAlpina. Das 3-Sterne-Hotel verfügt über einen Park mit beheiztem Swimmingpool und grosszügiger Liegewiese sowie über insgesamt 57 Zimmer. Die angenehm modern gestalteten Zimmer bieten jeglichen Komfort sowie eine herrliche Aussicht auf den See und die umliegende Landschaft. Das traumhafte Panorama lässt sich auch auf der Aussichtsterrasse des Hotels geniessen. Regionale Küche Mindestens so genussvoll wie der Ausblick sind die kulinarischen Köstlichkeiten. Frisch zubereitet und mit Liebe präsentiert, werden erlesene Köstlichkeiten aus dem See, von den nahen Wiesen und aus dem Sommer-Wellness-Weekend zu gewinnen Lokalinfo verlost ein Sommer-Wellness-Wochenende für 2 Personen im Wert von 880 Franken (inkl. Taxen). Darin enthalten sind: • 2 Übernachtungen im Doppelzimmer mit Seeblick • Reichhaltiges Frühstücksbuffet • 2x 4 Gang-Menu • 1x Aromaöl-Massage (25 Min.) • 1x Rigibahnticket (Kulm retour) • halber Tag E-Bike • Transport zum Seebadeplatz • Freie Benützung Outdoor-Wellness-Landschaft • Benützung Outdoor-Sauna und Wald serviert. Wenn das Wetter mitspielt, lässt sich darüber hinaus ein einzigartiger Sonnenuntergang über dem Vierwaldstättersee erleben. Auch für Hochzeitsapéros, Familienfeiern oder verschiedenste Geschäftsanlässe bieten die Aussichts- ANZEIGEN KLEINANZEIGEN Wohnungen Schweizer Familie sucht Wohneigentum ab 4 Zimmer. Sie erreichen uns unter Tel. 079 205 93 87 Foto: zvg. Traumhafter Panoramablick IMMOBILIEN beheizter Badebottich (120 Min.) • Transport zur Rigibahn/Schiffstation Vitznau. Wer mitmachen will, schickt bis 25. April eine E-Mail mit Betreffzeile «FloraAlpina» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «FloraAlpina» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. terrasse, das Panoramarestaurant und die Säle des «FloraAlpina» das richtige Ambiente. (pd./mai.) See- und Seminarhotel FloraAlpina AG, Schibernstrasse 2, 6354 Vitznau, Telefon 041 399 70 70. [email protected], www.FloraAlpina.ch. Züriberg AKTUELL Nr. 16 21. April 2016 AUF EIN WORT IN KÜRZE Notschlafstellen Letzten Mittwoch ging die Pfuusbus-Saison 2015/16 zu Ende. Der Pfuusbus ist in den Wintermonaten nach wie vor die wichtigste Überlebenshilfe für Obdachlose. Das verdeutlichen die 3898 Übernachtungen von 278 verschiedenen Personen. In der Notschlafstelle Iglu nächtigten vom 15. Dezember 2015 bis 13. März 2016 206 arbeitssuchende Ausländerinnen und Ausländer während insgesamt 1466 Logiernächten. Christina Brändli Kulturama Das neue Veranstaltungsprogramm des Kulturama Museums des Menschen ist online: Mit über 50 Veranstaltungen werden Wissenschaft und Wissen rund um den Menschen für Erwachsene, Kinder und Schulen veranschaulicht. Zudem verlängert das Kulturama die Sonderausstellung «Anatomie» bis 4. September und lädt am 15. April ins Schattentheater ein. Volksinitiative Die kantonale Volksinitiative «Mehr Qualität – eine Fremdsprache an der Primarschule» ist zustande gekommen. Dies teilte die Direktion der Justiz und des Inneren des Kantons Zürichs letzte Woche mit. Die Initiative ist am 26. Februar eingereicht worden. Die erforderliche Anzahl von 6000 Unterschriften sei übertroffen worden. Jahresbericht Im Jahresbericht 2015 der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit finden Interessierte Informationen über die Freiwilligenarbeit in der Stadt Zürich. Unter anderem zeigen sich darin sehr unterschiedliche lebens- und berufsbiografische Motive für ein freiwilliges Engagement. Nicht selten handelt es sich zum Beispiel um eine nicht freiwillig gewählte Ausgangslage, wie zum Beispiel eine Frühpensionierung. Soforthilfefonds Eine klare Mehrheit der Synodalen der katholischen Kirche im Kanton Zürich bewilligte eine Viertelmillion Franken für den Soforthilfefonds für Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen wie ehemalige Verding- und Heimkinder, administrativ Versorgte, Zwangsadoptierte und Fahrende. Die katholische Kirche als Teil des Systems will mit dieser Spende Verantwortung übernehmen. 400. Geburtstag Mitte April jährte sich William Shakespeares Todestag zum 400. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums finden weltweit Feierlichkeiten statt, die an das künstlerische Schaffen des englischen Schriftstellers erinnern. Im Opernhaus Zürich sind im April gleich zwei seiner bekanntesten Werke auf der Bühne zu erleben: Giuseppe Verdis Oper «Macbeth» und die Ballettadaption der Liebestragödie «Romeo und Julia». «Entdecke die Welt der Zürcher Museen»: Das Museumstram soll zum Nachforschen anregen. Foto: Jakob Metzler Eingestiegen in das neue Museumstram Das neue Sondertram der VBZ wurde am Donnerstag auf die Reise geschickt. Im Inneren und Äusseren gibt es die Vielfalt von über 50 Zürcher Museen zu bestaunen. Jakob Metzler Seit 1984 verkehren in Zürich VBZSondertrams. Das Museumstram ist das 39. und bleibt den Pendlern ein Jahr erhalten. Verantwortlich für die Aktion zeigt sich der Verein Zürcher Museen. Insgesamt 58 Museen Zürichs haben sich darin zusammengeschlossen, um von gemeinsamen Projekten, wie dem Museumstram oder der Langen Nacht der Museen, zu profi- Die abreissbaren Plakate im Tram. tieren. Die Lange Nacht der Museen spielt für das Tram eine doppelt wichtige Rolle: Zum einen konnten die Einnahmen dieses Projekts in das (nicht billige) Museumstram reinves- tiert werden, und zum anderen sind die VBZ dort mit ihren sogenannten «Museums-Shuttles» zuständig für die Mobilität. Die Agentur «Stillhart Konzept und Gestaltung» hat das Tram designt und dabei von jedem Museum jeweils ein Objekt ins Zentrum gerückt. Informationen zu den verschiedenen Museen und deren Objekten finden sich auf den Rückseiten von abreissbaren Plakaten, die im Tram verteilt sind. Zu 52 nummerierten Objekten gibt es auch auf der Homepage www.museumstram.ch Audioguides. Aussen werden jeweils zwei verschiedene Objekte zu kunstvollen Kombinationen zusammengeführt. Das Ziel ist es, möglichst viele Passagiere und auch Passanten, die das Tram nur von aussen betrachten, zum Nachforschen zu bewegen. Ein Tunnel mit bewegter Geschichte An einer Führung mit Stadtrat Andres Türler konnten die Teilnehmenden einen Blick hinter die Kulissen des Tramtunnels Schwamendingen werfen. Neben Technik und Sicherheit war die Entstehung des einzigen Zürcher Tramtunnels ein Thema. Karin Steiner Regelmässig führt das Departement der industriellen Betriebe der Stadt Zürich Führungen mit Stadtrat Andres Türler durch. Damit soll Interessierten ein Blick hinter die Kulissen von EWZ, Wasserversorgung, VBZ und Energie 360° geboten werden. «Wir wollen die Arbeit sichtbar machen, die man von aussen nicht wahrnimmt», sagt Andres Türler. Letzte Woche besuchten 100 Interessierte den einzigen Zürcher Tramtunnel, der vom Milchbuck nach Schwamendingen führt. Alle dreieinhalb Minuten fährt ein Tram der Linien 7 und 9 in beide Richtungen durch die Dunkelheit, geleitet von Signalen, die von einer externen Leitstelle gesteuert werden. Fällt jedoch Kolumne entfällt Die politische Kolumne «Aus dem Gemeinderat» entfällt. FDP-Gemeinderat Severin Pflüger hat seinen Beitrag trotz mehrmaliger Erinnerung nicht fristgerecht geliefert. Die Redaktion Die drei Haltestellen wurden in den letzten Jahren neu gestaltet. die Verbindung zur Leitstelle aus, kann man die Signale auch vom Tunnel aus bedienen. Für die U-Bahn gebaut Die Technik im Tunnel ist zwar nicht auf dem neusten Stand, aber die Sicherheit ist zu jeder Zeit gewährleistet. Derzeit werden die Betonwände des 2,4 Kilometer langen Tunnels saniert, und ab 2017 werden die technischen Anlagen erneuert. Auch Schutz und Rettung war vor Ort und stellte das Konzept im Fall eines Brands vor. Da der Rauch stets Richtung Milchbuck geht, würden die Leute im Brandfall Richtung Schwamendingen evakuiert. Gebaut wurde der Tunnel als erstes Teilstück des geplanten Zürcher U-Bahn-Netzes. Am 14. März 1971 sagten 78,1 Prozent der Stadtzürcher Bevölkerung an der Urne Ja zum 31 Millionen Franken teuren Abschnitt. Zwei Jahre später, am 20. Mai 1973, der grosse Schock: 71,1 Prozent der Zürcher lehnten die 545,5 Millionen Franken teure U-Bahn ab. Also beschloss die Stadt, Schwamendingen durch ein Tram zu erschliessen. Sie hatte allerdings nicht mit dem heftigen Widerstand der Quartierbewohner gerechnet. Nachdem am 24. September 1978 alle Stadtkreise ausser dem Kreis 12 Ja zum Tram Schwamendingen gesagt hatten, lancierte das Komitee «Züri-Tram nöd eso» eine Volksinitiative, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg für die Schwamendinger brachte. Am 1. Februar 1986 wurde das Tram Schwamendingen feierlich eingeweiht. Wegen der grossen Nachfrage wird die Führung am Mittwoch, 27. April, um 18 Uhr wiederholt. Anmeldung bis 22. April per E-Mail an [email protected]. Wie gross sind Sie? Hält sich Ihre Körpergrösse an den Durchschnittswert? Für Schweizer Frauen ist dies eine Grösse von 1.65 Meter, Männer sind durchschnittlich 1.78 Meter gross. Ein perfektes Verhältnis. Nicht nur zueinander, sondern auch im Alltag. Wobei wahrscheinlicher ist, dass wir unsere Umwelt unserem Durchschnitt angepasst haben und nicht umgekehrt. Küchenschränke, Abzugshauben, Türen, Möbel und Kleider. Alles durchschnittlich gross, hoch oder lang. Ich befinde mich mit meinen 178.8 Zentimetern weit über dem weiblichen Normalmass. Für den Klub der Langen Menschen fehlen mir ganze 1.2 Zentimeter. Wobei ich froh bin, dass ich die 1.8 Meter Marke nicht geknackt habe. Es ist auch so nicht immer ein Vergnügen, sich die Köpfe mancher Mitmenschen von oben anzusehen. Was sich da an «Frisuren» tummelt … Über dem Durchschnitt Wie bei Menschen, die mit Locken gesegnet wurden und die viel lieber glattes Haar hätten, oder jenen mit glatter Mähne, die für Locken Stunden im Badezimmer stehen müssen und mit heissen Lockenstäben, Wicklern oder Wunderwaffen hantieren, um nur etwas Volumen in ihre Haare zu zaubern, ist es doch wie bei den Kleinen und Grossen. Wer klein ist, möchte grösser sein, und wer, wie ich, dem Durchschnitt der Männer entspricht, würde gerne ein paar Zentimeter loswerden. Natürlich ist es nicht immer ein Fluch, eine gewisse Grösse zu haben, und doch wünsche ich mir morgens früh im Zug, wenn das dumpfe «Peng» und der pochende Schmerz in meinem Kopf mir signalisieren, dass ich schon wieder meinen Schädel an der Haltestange angestossen habe, ich wäre nur etwas kleiner. Am meisten nervt mich meine Grösse beim Einkaufen von Hosen. Früher sah ich das mit der Länge ja noch nicht so eng. Wenn eine Hose kurz über den Fersen endete, war sie ja mit Schuhen genau richtig. Dass im Sitzen beinahe mein gesamter Unterschenkel seine weisse Pracht der Welt präsentierte, störte mich nur bedingt. Die Waden wurden ja von den Socken schön warmgehalten. Meine damalige Toleranz lässt mich heute nur den Kopf schütteln. Heute probiere ich Hosen ausserhalb meines Stammgeschäfts gar nicht mehr an. Für das Gefühl, wenn eine Hose bis zum Boden reicht, sind herkömmliche Worte nicht aussagekräftig genug. «Fantastiös» oder «unglaubtastisch» würden mir da spontan als Schöpfung in den Sinn kommen. Da werde ich auch mal ein wenig irrational. In etwa so, wie wenn ich ein Paar besonders coole Schuhe finde. Dann passiert es hin und wieder, dass Hose, Schuhe oder Tasche gleich in doppelter Ausführung mit an die Kasse getragen werden oder ich später besagtes Stück nochmals kaufe. Was man hat, hat man. 3 4 Stadt Zürich Nr. 16 AKTUELL/ MARKTPLATZ 21. April 2016 Kunst im öffentlichen Raum wird zur Chefsache Seit Anfang 2016 ist Kunst und öffentlicher Raum der Stadt Zürich (KiöR) direkt Stadtrat Filippo Leutenegger, Vorsteher des Tiefbauund Entsorgungsdepartements unterstellt. Pia Meier Anfänger und Fortgeschrittene spielen auf Stadtzürcher Plätzen. Foto: zvg. Publireportage Tennis spielen in Zürich Pünktlich zum Frühlingsbeginn wurde am letzten Samstag die Tennissaison in Zürich eröffnet. Bis zum 16. Oktober stehen allen Zürcher Tennis-Fans auch ohne Clubmitgliedschaft 40 gut gepflegte Sandplätze auf 8 Anlagen zur Verfügung. Schon Belinda Bencic und Roger Federer haben in Zürich trainiert und die grosszügige Tennis-Infrastruktur genutzt. Neben guten Trainingsmöglichkeiten verfügen fast alle Anlagen über ein Restaurant. Wer nach einem intensiven Training hungrig ist, kann sich vor Ort verpflegen und mit dem Tennispartner die letzte Partie Revue passieren lassen. Stunde. Die Anlagen sind über das ganze Stadtgebiet verteilt und gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die Reservation für einen Tennisplatz erfolgt einfach und schnell online auf www.gotcourts.ch oder per Telefon direkt auf der jeweilige Anlage. Online ist gleich ersichtlich, wie viele Plätze zu welchem Zeitpunkt noch frei sind. Passenden Tennispartner finden Günstig Tennis spielen Mit der Sportpartner-Börse auf www. sportamt.ch lässt sich das passende Gegenüber schnell finden. Besonders im Frühling wird intensiv trainiert und viele halten Ausschau nach einer Tennispartnerin oder einem Tennispartner. Und wenn das gemeinsame Training für Fortschritte nicht ausreicht, hilft das Programm von www.sportaktiv.ch weiter, das günstige Trainingsstunden im Angebot hat. (pd.) Die attraktiven Preise variieren abhängig von Uhrzeit und Wochentag zwischen 10 und 20 Franken pro Mehr Informationen zum Thema Tennis auf www.sportamt.ch. ANZEIGEN Kunst ist ein Thema, das polarisiert, vor allem, wenn es sich um Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) handelt. Die KiöR gehört zum Tiefbau- und Entsorgungsdepartement der Stadt Zürich und war bisher dem Chef des Tiefbauamtes unterstellt. Seit kurzem ist dies nicht mehr der Fall. «Die AG KiöR ist seit Anfang 2016 direkt dem Vorsteher des Tiefbauund Entsorgungsdepartements unterstellt», teilt das Departement auf Anfrage mit. Begründet wird dies wie folgt: «Kunst im öffentlichen Raum ist Kunst oder nicht? Künftig entscheidet Filippo Leutenegger mit. ein sensibles und öffentlichkeitswirksames Thema und betrifft den Vorsteher oft direkt.» Zudem: «Durch die Neuorganisation wurden kurze und einfache Kommunikationswege geschaffen.» Welche Kunstwerke im öffentlichen Raum aufgestellt werden können, entscheidet die AG KiöR. Foto: mai. Diese Änderung hat aber gemäss Auskunft des Departements keine Auswirkungen auf die Auswahl von Kunstwerken, die im öffentlichen Raum aufgestellt werden können beziehungsweise auf die Kosten für solche Kunstwerke. Es wird also nicht mehr gespart als bisher. Neues Beratungsangebot für Mobilität Das neue Angebot «Impuls Mobilität» von Kanton und Stadt Zürich beinhaltet eine umfassende Beratung zu Mobilitätsfragen, Beispiele von Lösungen sowie Veranstaltungen. Seit 2006 unterstützen Stadt und Kanton Zürich mit dem Programm «Mobilität im Unternehmen» Unternehmen in Fragen rund um den Geschäfts-, Pendler- und Besucherverkehr. Diese Aktivitäten werden durch das neu konzipierte Beratungsangebot «Impuls Mobilität» fortgeführt. Nun können nicht nur Unternehmen und Gewerbe, sondern auch Gemeinden, Bauherrschaften und Investoren sowie Liegenschaftsverwaltungen von einer Mobilitätsberatung profitieren, die alle Verkehrsträger umfasst. «Viele kleine, aber koordinierte Massnahmen können eine grosse Wirkung entfalten: Kostenreduktionen, Effizienzgewinne, höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter und positive Auswirkungen auf die Umwelt», halten Stadt und Kanton in ihrer gemeinsamen Medienmitteilung fest. «Gleichzeitig wird das Verkehrsnetz effizienter genutzt sowie der Lebens- und Wirtschaftsraum Zürich gestärkt. Kostenlose Basisberatung Wie beim Vorgängerprogramm handelt es sich um eine kostenlose Basisberatung. In einem Gespräch werden die aktuelle Mobilitätssituation analysiert, mögliche Lösungsansätze diskutiert und ein Ideenkatalog erarbeitet. Darauf aufbauend kann ein zusätzliches, vertiefendes Beratungsgespräch mit konkreten Umsetzungsmassnahmen durchgeführt werden. Diese vertiefte Beratung ist kostenpflichtig. Das Angebot wird mit vielen Informationen zu Massnahmen und Umsetzungen auf den Websites von Stadt und Kanton vervollständigt. Veranstaltungen geplant Am 22. Juni organisiert die Stadt Zürich eine Veranstaltung im Rahmen von «Impuls Mobilität» zum Thema Wohnen. Im kommenden November planen Kanton und Stadt Zürich die erste gemeinsame Veranstaltung «Impuls Mobilität» zum Thema Arbeiten. (pd./pm.) www.afv.zh.ch/impulsmobilitaet, www.stadt-zuerich.ch/impulsmobilitaet. Züriberg AKTUELL Sanierungsarbeiten an der Höschgasse Das Gebiet Höschgasse im Abschnitt zwischen Bellerivestrasse und der Zollikerstrasse wird ab Anfang April während acht Monaten saniert. Die Bushaltestelle Höschgasse wird behindertengerecht ausgestaltet und um fünf Meter verlängert. Zusätzlich wird die Haltestelle Höschgasse in Richtung Klusplatz mit einer Wartehalle versehen. Das Elektrizitätswerk ersetzt gleichzeitig mehrere Mittelspannungsleitungen. Deswegen werden kleinere Grabarbeiten an der Dufour- und an der Mühlebachstrasse notwendig sein. Durchgangsverkehr erschwert Ab Anfang Mai ist die Höschgasse im Abschnitt Zollikerstrasse bis Seefeldstrasse für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt von der Zollikerstrasse über die Münchhaldenstrasse zur Seefeldstrasse. Für Zubringerdienst sind die Zufahrten gewährleistet, es muss aber mit Einschränkungen gerechnet werden. Für Fussgängerinnen und Fussgänger werden alle Wege aufrechterhalten. Jedoch werden Behinderungen und Umleitungen aufkommen. Der Veloverkehr wird durch den signalisierten Einbahnverkehr im Gegenverkehr geführt. Nachtarbeiten werden im Gebiet der Höschgasse/Zollikerstrasse und Höschgasse/Seefeldstrasse erfolgen. Bus Linie 33 wird umgeleitet Vom 2. Mai bis Ende September gibt es keinen Busbetrieb der Linie 33 zwischen den Haltestellen Botanischer Garten und Bahnhof Tiefenbrunnen. Die Linie 33 fährt nur zwischen Triemli und Botanischer Garten. Für die Haltestellen Höschgasse, Fröhlichstrasse, Wildbachstrasse und Bahnhof Tiefenbrunnen werden die Tramlinien 2 oder 4 empfohlen. (pb.) Mehr Infos: stadt-zuerich.ch/hoeschgasse. Mittagsmusik im Predigerchor Am Mittwoch, 27. April, findet im Rahmen der Mittagskonzerte in der Predigerkirche ein Konzert mit beachtenswerter Musik-Literatur statt. Dabei gelangen Werke aus dem Nachlass von Johannes Zentner zur Aufführung. Johannes Zentner (1903–1989), dessen musikalischer Nachlass in der Musikabteilung der Zentralbibliothek aufbewahrt wird, ist vielen Sängern und Dirigenten M. E. Zimmerfür seine Chor- mann. Foto: zvg. und Orchesterkompositionen bekannt. Weniger bekannt ist sein Liedschaffen, das zu entdecken es sich lohnt. Auf beeindruckende Weise setzt Zentner Gedichte namhafter Poeten in einer eigenen, stimmungsvollen Tonsprache um. Die ausführenden Musiker arbeiten seit längerer Zeit zusammen und harmonieren seismografisch, was bei ihren Auftritten deutlich zu spüren ist. Der Konzertbesuchende kann sich freuen auf den profunden Alt von Madeleine Esther Zimmermann, den expressiven Stil der Flötistin Bea Kunz und den aus den USA stammenden, vielseitigen und als Begleiter geschätzten Pianisten Robert Newson. (ulit.) Mittwoch, 27. April, 12.15 Uhr, Predigerkirche. Nr. 16 21. April 2016 5 Sinkt oder steigt unser Strompreis wegen der erneuerbaren Energien? Im vierten Teil der Serie «Strommarkt Schweiz – Europäische Integration oder Autarkie?» geht es um die Frage: «Kostet erneuerbare Energie nichts?» Silvan Rosser Zur Stromproduktion in der Schweiz kommen verschiedene Kraftwerkstypen zum Einsatz wie Wasserspeicherkraftwerke und Laufwasserkraftwerke, Kernkraftwerke sowie konventionell-thermische Kraftwerke, die mit Gas, Öl oder Abfällen befeuert werden. Seit einigen Jahren werden vermehrt auch Windenergieanlagen und Photovoltaik-(PV-)Anlagen, die Strom aus der Sonnenenergie gewinnen, gebaut und ans Stromnetz angeschlossen. Unabhängig vom Energieträger fallen bei einem Kraftwerksbau anfängliche Investitionskosten an. Nach der Inbetriebnahme des Kraftwerks wird zwischen fixen und variablen Kosten unterschieden. Die fixen Betriebskosten hängen nicht oder kaum von der produzierten Strommenge ab, sondern von der Anlagengrösse, von Unterhalts- und Personalkosten sowie von Kosten der Finanzierung. Die variablen Betriebskosten oder, vereinfacht gesagt, «Brennstoffkosten» sind jener Kostenpunkt, der nur dann anfällt, wenn auch tatsächlich Strom produziert wird. Bei Kernkraftwerken bemessen sich die Brennstoffkosten am Preis für die Brennstäbe aus Uran, bei thermischen Kraftwerken am Preis für Kohle, Öl oder Gas. Wasserkraftwerke haben durch die Entrichtung der Wasserzinsen ebenfalls «Brennstoffkosten». Anders sieht es bei den neuen erneuerbaren Energien aus. Wind- und PV-Kraftwerke benötigen nämlich keine «Brennstoffe», um Strom zu produzieren. Die Sonne scheint sozusagen unentgeltlich, und auch auf Windstösse werden keine «Windzinsen» erhoben. Kurz gesagt: Wetter ist gratis. Merit-Order-Effekt Dass Wetter gratis ist, hat weitreichende Folgen und treibt grosse Betreiber konventioneller Kraftwerke scheinbar in den Ruin, wie abermals aus schlechten Jahreszahlen grosser europäischer und schweizerischer Firmen wie Alpiq und Axpo deutlich ersichtlich wurde. Der Grund für die Turbulenzen in der Stromwirtschaft ist der sogenannte Merit-Order-Effekt. Er beschreibt die Verdrängung teuer produzierender Kraftwerke durch den Markteintritt eines Kraftwerks mit geringeren Grenzkosten, beispielsweise nach Neubau und In- Die Serie «Strommarkt Schweiz – Europäische Integration oder Autarkie?» – eine fünfteilige Serie. • Kann die Schweiz ihren Energiehunger selber stillen? Erschienen am 4. Februar. • Ist die Schweiz auf Stromimporte angewiesen? Erschienen am 3. März. • Droht mit dem Atomausstieg eine Stromlücke? Erschienen am 7. April. • Kosten erneuerbare Energien nichts? Erschienen am 21. April. • Ist der Strommarkt einem massiven Wandel ausgesetzt? In einer exemplarischen Stunde ohne erneuerbare Energien (obere Grafik) liegt der Grosshandelsstrompreis deutlich höher (70 Euro/MWh) als in einer Stunde mit gleich hoher Nachfrage und hoher Produktion aus Wind und Sonne (untere Grafik, 50 Euro/MWh). Grafiken: Silvan Rosser betriebnahme eines solchen Kraftwerks ins Stromnetz. Dieser Effekt ist weit über die Grenzen hinweg spürbar, da die europäischen Staaten erfolgreich an der Schaffung eines europäischen Strombinnenmarkts arbeiten. So sind alle grossen Mitspieler der europäischen Stromwirtschaft an einem Marktplatz versammelt und konkurrenzieren sich. Alle Kraftwerksbetreiber, die an der Strombörse teilnehmen, geben stündliche Gebote ab, zu denen sie bereit sind, Strom zu produzieren. Gemäss Marktlogik liegt dieser Gebotspreis exakt so hoch wie die variablen Betriebskosten, also Brennstoffkosten. Der starke Ausbau von PV- und Windenergie-Anlagen in Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien, perspektivisch auch in der Schweiz, löst nun in vielen Stunden diesen Merit-Order-Effekt aus, da PV und Windstrom keine Brennstoffkosten vorweisen und deshalb «gratis» an der Strombörse angeboten werden. In Zeiten hoher Strom-Netzeinspeisung durch Wind und PV verdrängt dieser erneuerbare Strom den Strom aus den teuren konventionellen Kraftwerken und senkt so über den Merit-Order-Effekt den Grosshandelspreis. Bei gleicher Stromnachfrage liegt der Strompreis einer exemplarischen Stunde ohne erneuerbare Energien deutlich höher als in einer Stunde mit hoher Produktion aus erneuerbaren Energien (siehe Abbildung). Obwohl PV- und Windstrom am Grosshandel «gratis» angeboten werden, können sie Erträge erzielen, da alle Kraftwerke, auch Kernkraft- oder Kohlekraftwerke, gemäss Marktlogik nicht ihren Gebotspreis, sondern den Gebotspreis des teuersten zur Nachfragedeckung gerade noch benötigten Kraftwerks erhalten. Dieses Kraft- werk wird in dieser Stunde preissetzend für den gesamten Börsenplatz. Alle Kraftwerke, die geringere Grenzkosten vorweisen, erwirtschaften in dieser Stunde einen Beitrag zur langfristigen Deckung ihrer Fixkosten. Der Merit-Order-Effekt hat auf dem europäischen Strommarkt deutliche Spuren hinterlassen. So hat sich der Grosshandelsstrompreis seit 2007 mehr als halbiert, wobei dabei nicht ausschliesslich der Ausbau der erneuerbaren Energien eine Rolle spielte. Grosse Kraftwerksbetreiber müssen deshalb ihren Strom zu deutlich tieferen Preisen verkaufen als noch vor 8 bis 10 Jahren und haben zusehends Mühe, ihre Fixkosten zudecken. Höhere Stromrechnung? Scheint mittags viel Sonne oder bläst starker Wind, dann verdrängt der Strom aus PV oder Wind die teuren Öl- oder Gaskraftwerke auf dem europäischen Strommarkt. Dadurch fällt der Strompreis im Grosshandel. Trotz stark fallenden Preisen haben sich die Stromkosten für die Endkunden seit 2007 nicht verbilligt. In Deutschland zahlen die Endkunden heute sogar fast doppelt so viel, ver- ANZEIGEN glichen mit dem Jahr 2000. Der Grund dafür liegt in der Zusammensetzung des Endkunden-Strompreises. Auf der Stromrechnung erscheinen nicht nur die Kosten des eigentlichen Stroms, der aufgrund des Merit-Order-Effekts in den letzten Jahren gesunken ist, sondern auch Netzentgelte, Steuern und Abgaben. Der eigentliche Strompreis macht bei genauer Betrachtung nur rund einen Drittel der Stromrechnung aus. Rund 7 Rp./kWh, oder rund ein Drittel der Stromrechnung, werden in einem durchschnittlichen Haushalt zur Deckung der Stromnetzkosten erhoben. Nochmals rund 7 Rp./kWh, oder nochmals ein Drittel, entrichten die Haushalte über die Stromrechnung an Steuern und an die KEVUmlage. Die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) ist das Instrument des Bundes, das zur Förderung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien eingesetzt wird, also für den Bau neuer Wind- und PV-Anlagen, die zukünftig somit weiterhin den Merit-Order-Effekt auslösen und Betreiber konventioneller Anlagen dadurch auch in den folgenden Jahren unter Druck setzen. 6 Stadt Zürich Nr. 16 21. April 2016 AU TO M O B I L Edle Katze zeigt BMW und Audi den Buckel Der 380 PS starke V6 mit Kompressoraufladung aus dem F-Type verwandelt die grosszügige Limousine XF in eine echte Raubkatze: Schnurrend, zupackend und immer zum Sprung bereit. ab, und das ist ein Argument dafür, dem Briten gegenüber Mercedes EKlasse, BMW 5er und Audi A6 den Vorzug zu geben. Topversion: 108 000 Franken Marc Leutenegger Es ist der Moment des Anlassens, der uns vielleicht am besten gefällt: Wir treten auf die Bremse, drücken die Starttaste und beobachten, wie der Drehschalter der Achtgangautomatik aus dem Mitteltunnel ausfährt – diese hübsche Jaguar-Land-Rover-Spielerei. Und der XF untermalt das Schauspiel mit einem kräftigen Fauchen und hält dann schnurrend inne, als würde er auf der Lauer liegen. 380 PS und ordentlich Schub Die Begrüssungsfanfare kommt vom V6-Benziner mit Kompressor, demselben Motor, der auch den ikonischen Sportwagen F-Type anschiebt. 380 PS und 450 Newtonmeter Drehmoment stehen zu Diensten -– ein Antrieb mit einem ziemlichen Wumms also für eine Businesslimousine. Die Kraft will Jaguar die Fahrer respektive Kunden spüren lassen. Schaltknopf auf D, Bremse lösen -– und die Katze macht schon ohne Gas einen Satz vorwärts. Das Ansprechverhalten ist dann aggressiv ausgelegt, bereits im Basismodus der Fahrprogramme. Die Schubentwicklung und der Durchzug sind eine wahre Freude. Kurz noch etwas Tempo nachlegen, weil die Ampel bald auf Orange schaltet: kein Problem. Die stummelige Autobahneinfahrt beim Fressbalken in Würenlos: ein Klacks, oder sagen wir: ein «Katzensprüngli». 5,3 Sekunden braucht der mit viel Aluminium auf Weight-Watchers-Gewicht getrimmte XF aus dem Stand auf Tempo 100 und lässt damit für den Geschäftsverkehr keine Wünsche of- Begrüsst seine Fahrer mit einem wunderschönen 6-Zylinder-Fauchen: Jaguar XF. fen. Für diesen Zweck ist der XF letztlich konzipiert, als Arbeitsfahrzeug für eine Klientel mit erweitertem Spesenbudget, nicht ganz so üppig wie der XJ, aber doch schon ordentlich gross. Fast fünf Meter lang, macht er einen stattlichen Eindruck und geizt auch innen nicht mit Raum. Gemessen am Vorgänger, wurde der Radstand um fünf Zentimeter gestreckt, während die Karosserie minimal kürzer wurde. Hinten wächst dadurch der Beinraum auf komfor- table Masse. Der Kofferraum schluckt 540 Liter. Wenn irgendwo etwas Platz vermisst wird, dann allenfalls für den Kopf im Fond, das bemängelt aber nur der gute Freund aus Deutschland, immerhin ein 1,90-Meter-Hüne. Das Fahrwerk rollt satt ab, aber bietet einen anständigen Reisekomfort. Mit der Sportlichkeit wurde beim XF also nicht übertrieben, und das ist gut so. Um enge Radien will man die Fünfmeterlimousine ja nicht Fotos: zvg. hetzen. Merklich greift in Kurven im Testwagen der Allradantrieb ein. Die Stabilität ist so tadellos, dass er in der 4×4-Version fast zu kontrolliert agiert für eine temperamentvolle Raubkatze. Das Erscheinungsbild ist von vorne eine Wucht. Die lange Haube, das Jaguar-Emblem, die Katzenaugen und die grossen Lufteinlässe machen Eindruck. Hinten ist der XF wie der kleinere XE eher diskret geraten. Dennoch: Im Jaguar hebt man sich Das Interieur allerdings macht gemessen an dieser Konkurrenz leider nicht dieselbe Figur wie kürzlich die britische Nationalmannschaft im Kräftemessen mit dem deutschen Fussballweltmeister. Der XF spielt eher wie die Italiener auf, bemüht zwar, aber glück- und einfallslos. Leder, Metall, ein grosses Navi- und Multimediasystem der neusten Generation, ein griffiges Lenkrad – eigentlich ist alles da, was der Kunde in diesem Segment erwarten darf. Aber bei der Anmutung fehlt etwas, kostet die von uns gefahrene Topversion mit allen Extras doch stolze 108 000 Franken. Und wir wundern uns einmal mehr, warum das so ist. In derselben Gruppe wird immerhin der Range Rover gebaut, ein Leuchtturm in Sachen Innenraumanmutung. Technisch hingegen braucht man im Jaguar keineswegs hintanzustehen. Die Achtgangautomatik von ZF ist auf der Höhe der Zeit. Ebenso die Auswahl der Assistenten: Spurhalter, Totwinkelwarner, Stau- und Einparkassistenten, um nur einige zu nennen. Einzig die Verkehrszeichenkennung geniesst nicht unser volles Vertrauen. Tempo 120 wird uns mehr als einmal in den zwei Testwochen innerorts empfohlen -– was wir tunlichst ignoriert haben. 4-Zylinder kostet 49 100 Franken Nicht ignorieren können wir den kräftigen Durst dieser Grosskatze. Zehn Liter sind im Normalbetrieb das Mindeste (NEFZ 8,6). Aber das ist für einen Allradler in dieser Liga keine Besonderheit. Bleibt zu ergänzen: Den XF gibt es auch in der Hauskatzenversion, mit 4-ZylinderTurbodiesel, 163 PS und 4 Liter Normverbrauch. Und das zum Preis von bereits 49 100 Franken. Passat Alltrack besteht Langstreckentest mit Bravour det. Der Alltrack, an dem Tag mit deutlich unter 6 Litern pro 100 Kilometer unterwegs und mit einem 66Liter-Tank ausgerüstet, hätte keine Pause gebraucht. Ein Abenteuertrimm und ein paar Extramillimeter unter dem Bodenblech machen aus dem Passat den Passat Alltrack. Eindrücke von der Langstrecke. Ein toller Reisewagen Marc Leutenegger Vor einem Jahr war die VW-Welt noch in Ordnung. Der Passat heimste in Genf die Krone ein: «Auto des Jahres», mit grossem Abstand auf den Zweitplatzierten. Dann drehte die Erde ihre Runde um die Sonne, und alles stand plötzlich auf dem Kopf. Diesen Frühling fahren wir just mit einem Passat nach Genf. Natürlich nicht mit dem gewöhnlichen, der hat seine Markteinführung längst hinter sich. Wir testen den Passat Alltrack, die Robusto-Variante des Variant. Knapp drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit und etwas Plastik um die Radhäuser, dazu Allradantrieb ab der 44 050 Franken kostenden Basisversion, das ist der ganze Unterschied. Der Look ist etwas gröber, wuchtiger, aber die eleganten Sicken, die gestreckte Silhouette sind noch da. Same same but different, wie man in Thailand so sagt. Der Alltrack ist der Passat für Bürohengste mit Sehnsucht nach der Koppel. 3½ Stunden dauert die Fahrt Der neue Passat Alltrack von Volkswagen fährt sich gut. nach Genf, so die Schätzung des Navigationssystems. Also richten wir uns wohnlich ein, koppeln das Handy mit dem Multimediasystem, platzieren einen Becher Kaffee in einem der Halter in der Mittelkonsole und einen eingetüteten Schokoladenosterhasen im anderen. Klimaautomatik auf 22,5 Grad. Das Lenkrad in der Länge und der Höhe justiert. Die Sitze in gestepptem Leder, breit wie Fauteuils, lassen wir, wie sie sind. Dann also los. Erst der Startknopf, dann die Playtaste. Der Diesel, ein Zweiliter der neuen Generation mit Abgasnachbehandlung, nagelt etwas laut, aber wir übertönen ihn. Nicht mit Musik, auch wenn das Soundsystem dafür mehr als geeignet Fotos: zvg. wäre, sondern mit «Frasier». Kelsey Grammer als narzisstischer Radiopsychologe. Die frühen Folgen der TV-Serie aus den 90ern. Sparsam, sehr sparsam Das Bild der Sitcom wird natürlich geblockt, erscheint weder auf dem mittigen Display noch auf dem Digitaltacho, wo wir uns die Navidaten anzeigen lassen. Alles andere wäre zu gefährlich. Ein Bild ist aber unnötig. Die Settings, die Grimassen, sie wiederholen sich. Der Witz zündet in den Dialogen. Ideal für eine lange Fahrt. Ab Beginn der Autobahn haben wir nicht mehr viel zu tun. Der Abstandstempomat kümmert sich um Gas und Bremse, der Spurhalteassis- tent um die Lenkung. Instinktiv wandern die Hände zum Schokohasen – und wieder zurück, sonst schlägt der Passat lautstark Alarm. Im Baustellenbereich um Zürich herum wird es tückisch. Der Lenkassistent erkennt die roten Spuren nicht, will Weiss folgen. Wir übersteuern ihn und verlieren ein paar Gedanken ans autonome Fahren. Dann wenden wir uns wieder «Frasier» zu. Der Verkehr meint es gut mit uns. Nicht einmal um Bern herum gibts Theater. Und auch der Abschnitt entlang des Genfersees, mit Fotoapparaten gesäumt wie das Passbüro in Zürich, zeigt sich von seiner freundlichen Seite. Einen Stopp bringen wir hinter uns, er ist der Natur geschul- Nach rund 3,5 Stunden und einer halben Staffel «Frasier» treffen wir am Ziel ein. Vieles, was der knapp über 70 000 Franken teure Testwagen zu bieten hat, haben wir bis dahin noch nicht ausprobiert. Die 2,2Tonnen Zugkraft etwa, den Stauassistenten, der dem vorausfahrenden Auto folgt, oder den Assistenten fürs Rückwärtsfahren mit Anhänger. Auch von den 1769 Liter Stauvolumen haben wir erst eine vage Vorstellung, unser Köfferchen liegt jedenfalls verloren in der Weite des Hecks. Der VW Passat Alltrack ist wie der Passat ein toller Reisewagen, gutmütig im Abrollverhalten, umsichtig mit seinen vielen Assistenten und komfortabel ganz ohne Abstriche. Der 240 PS starke Dieselantrieb läuft kultiviert und hat mit 500 Newtonmetern Drehmoment für alle erdenklichen Situationen genügend Kraftreserven. So steigen wir in Genf schliesslich entspannt aus dem Auto und mit dem Eindruck, dass die VolkswagenWelt wieder etwas gerader steht – allerdings ohne den Schokohasen. Er hat die Fahrt nicht überlebt. Züriberg AKTUELL Nr. 16 21. April 2016 7 Der Sechseläutenplatz ist auch ein Park Der Schweizer Heimatschutz hat seinen Garten- und Parkführer aktualisiert. Auch die Stadt Zürich ist mit dabei. Nicht immer leuchtet die Auswahl sofort ein. Pascal Wiederkehr Die Stadt Zürich ist reich an Plätzen, Parks und Gärten. Gerade in den warmen Monaten werden diese von der Bevölkerung rege genutzt. Passend zur Kampagne «Gartenjahr 2016», die auf den Erhalt von Freiräumen und Gärten aufmerksam machen möchte, hat der Schweizer Heimatschutz (SHS) seinen Garten- und Parkführer aktualisiert. Mit dabei sind auch vier Freiräume in der Stadt Zürich. Doch zumindest eine Wahl wirft die Frage auf, weshalb sie es in die Publikation geschafft hat. So sollen «aussergewöhnliche Anlagen» vorgestellt werden, «die vom vielfältigen Reichtum der Gartenkultur in der Schweiz zeugen». Doch auch mit seiner Vergangenheit als «Wiese» kann der Sechseläutenplatz nicht als Garten bezeichnet werden. «Mit der Aufnahme des Sechseläutenplatzes wollen wir zum Nachdenken anregen», erklärt Patrick Schoeck, Leiter Baukultur beim Schweizer Heimatschutz. Die Verdichtung trage dazu bei, dass sich immer mehr Menschen in der Stadt immer weniger Raum teilen müssten. Schoeck: «Auch wenn der Boden aus Granit ist und damit auch einer intensiven Beanspruchung standhält: Wie in Parks hat es Sitzgelegenheiten, ein Wasserspiel und Bäume, die übrigens noch wachsen werden.» Ne- Bunker-Erhalt «völlig lächerlich» «Weltkriegsbunker blockiert Seeuferweg», «Zürich 2» vom 24. März 2016. Ihr Artikel hat mich zu einer Antwort animiert: Ich finde die Haltung des Kantons Zürich, vor allem von Markus Pfanner, in Bezug auf die «Kulturelle Schutzwürdigkeit» des «LMG-Bunkerlis» im schönen Arboretum völlig lächerlich. Von «Zürcher Baukultur» zu reden, ist absurd. Der Befehl zum Bau der Anlage kam sicher von der Armeeleitung (wohl nicht von General Guisan). Ich nehme an, der zuständiANZEIGEN Eine grüne Oase in der Enge: Der Rieterpark mit dem Museum Rietberg hat es auch in den Park- und Gartenführer geschafft. ben dem Sechseläutenplatz haben es auch die Josefwiese im Kreis 5, der Irchelpark im Quartier Unterstrass und der Rieterpark mit dem Museum Rietberg in den Führer geschafft. Laut dem SHS gehöre Letzterer heute zu den bedeutendsten Parks der Stadt Zürich. Nur öffentliche Gärten «Die Publikation soll die Breite der Schweizer Gartenkultur und Landschaftsarchitektur zeigen», sagt Schoeck. Bauerngärten aus dem Appenzell oder dem Emmental würden ebenso vorgestellt wie stattliche Parks aus dem 19. Jahrhundert. «Ebenso war es uns ein Anliegen, Zeitgenössisches und Bewährtes gleichwertig zu behandeln.» Das wichtigste Kriterium sei jedoch ein anderes: «Die Gärten und Parks müssen öffentlich zugäng- lich sein und einen Erlebniswert haben», so Schoeck. Insgesamt 50 verschiedene öffentliche Grün- und Freiräume haben es in den Führer geschafft. Mittels Symbolen wird auf Museen, Cafés, Spielplätze oder besondere botanische Vielfalt in den Gärtenund Parks hingewiesen. Schoeck: «Wir tragen die nationale Kampagne ‹Gartenjahr – 2016: Raum für Begegnungen› massgeblich mit.» Die Publikation beinhalte eine grosse Zahl von gelungenen Beispielen, die zeigen würden, wie wichtig ein sorgfältiger Umgang mit Grünräumen sei. «Nur was man kennt, kann man wertschätzen und letztlich schützen.» «Die schönsten Gärten und Parks der Schweiz». Schweizer Heimatschutz. 120 Seiten. Format A6, zweisprachig D/F. Preis: 16 Franken. Bestellung unter: www.heimatschutz.ch/shop. Kaum Grün auf dem Sechseläutenplatz, aber die Bäume werden wachsen. Noch mehr Glauser LESERBRIEF ge Korpskommandant damals (3. oder 4. Korps) und irgendein Oberst der Genietruppen (mit gutem Draht zu einem lokalen Bauunternehmen) hatten das Sagen Dieser geschützte resp. den «taktischen Weitblick». Ich kenne mich ein wenig aus in Sachen LMG, Leichtmaschinengewehr. Als Rekrut in der Inf.-RS 1950 in St. Gallen war ich ein guter Langschütze. Das Kaliber dieser Waffe ist dasselbe wie beim Karabiner 31, also 0,765 cm, Reichweite Fotos: pw. Weltkriegsbunker ist im Weg. Foto: ls. 100 bis ca. 600 m, Magazin à 24 Schuss, dann Magazinwechsel, nach ca. 100 bis 150 Schuss Laufwechsel (da zu heiss), geeignet für «weiche Ziele», also deutsche Landser z.B. oder Russkis, nicht aber gepanzerte Fahrzeuge. Aufgrund des Fotos tippe ich auf Schussrichtung See, also erwartete man die Feinde auf Booten vom Obersee her kommend. Frage: Hat man noch mehrere solche «Bunkerli» (= Limmat-Abwehrfront) im Seenähe gefunden? Oder glaubte die damalige Generation, man könne einen Feind an der «Limmatfront» erfolgreich abwehren? Zum Glück wurden wir vom Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont. Eine Erinnerung in dieser primitiven Form brauchen wir wahrlich nicht. Ex-Oblt. Walter Heer, 8038 Zürich PS: Hat Herr Markus Pfanner auch Militärdienst geleistet? Aufgrund des grossen Interesses verlängert der Strauhof die Ausstellung zu Leben und Werk von Friedrich Glauser um eine Woche bis zum 8. Mai. Die seit dem 5. Februar laufende Ausstellung zeichnet die Stationen von Glausers Biografie nach und setzt seine wichtigsten Werke in Szene. Die Atmosphäre von Glausers Texten wird räumlich umgesetzt sowie durch Ausstellungsarchitektur und Lichtregie. Zudem erlauben Dokumente aus den Beständen des Schweizerischen Literaturarchivs, aus dem Stadtarchiv Zürich und der Privatsammlung Bernhard Echte eine zusätzliche Vertiefung in Glausers Welt. Bereits über 3500 Personen haben die Ausstellung besucht und zeigen sich begeistert. (pd./Foto: zvg.) 8 Stadt Zürich Nr. 16 AKTUELL 21. April 2016 «Es braucht auch heutzutage Frauenräume» Der Verein Frauenstadtrundgang feiert dieses Jahr sein 25-Jahr-Jubiläum. Die Führungen beginnen bereits im April, die Rundgangpremiere findet am Samstag, 4. Juni, statt. Pauline Broccard Ursina Largiadèr, sind Sie schon von Anfang an beim Frauenstadtrundgang dabei? Nein, nicht ganz. Ich bin seit 1998 dabei und bin die Zweit-Dienstälteste im Verein. Wie sind Sie auf den Verein aufmerksam geworden? Ich habe an der Universität Zürich Geschichte studiert und damals einen Aushang gesehen und mich anschliessend gemeldet. Es ist ein perfektes Beispiel von «applied history». Wieso wurde der Verein gegründet? Der Verein wurde 1991 gegründet, mit dem Ziel, die Geschlechtergeschichte zu verankern und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Zudem verstand sich der Frauenstadtrundgang von Anfang an klar als Plattform für – auch arbeitslose – Historikerinnen. So fanden die ersten Sitzungen im Rahmen eines freien Tutorats an der Universität Zürich statt. Die Idee, den universitären Raum zu sprengen und öffentlichen Frauenraum auf Stadtführungen zurückzuerobern, wurde im Rahmen einer Historikerinnentagung lanciert. Somit ergibt sich das «Stattreisen» aus anderen Blickwinkeln. Erzählen Sie etwas über den allerersten Rundgang. Dieser fand im Frühjahr 1992 statt und dauerte drei Stunden. Es wurde alles gezeigt, was zum Thema passte und bekannt war. Es war eine Sammelstelle an Dada-Frauen, der Arbeitergeschichte aus dem Kreis 4 und vieles mehr. Da es etwas Neues war und der traditionellen Stadtführung einen Gegenpol bot, gab es viele Besucher. Es war ein Frauenrundgang für Frauen. Was hat sich seither verändert? Heute dauert ein Rundgang eineinhalb Stunden und es handelt sich um gezielte Themenrundgänge. Unser ANZEIGEN Interviewpartnerin Ursina Largiadèr auf der Polyterrasse. Team besteht zwar ausschliesslich aus Frauen, jedoch können heute auch Männer an den Rundgängen teilnehmen. Die Rundgänge sind kostenpflichtig, nicht wahr? Ja, das waren sie schon immer. Wir wollten nicht auf der Gratisschiene fahren und den Eindruck verleihen: «Frauen machen das doch gerne.» Die Rundgänge sollten immer fair bezahlt werden. Wie finanziert sich der Verein? Es kommt immer die Frage auf, wieso bei einem ehrenamtlichen Verein die Führungen kosten. Wir haben einen Betrieb mit einer Administration, die entlohnt werden muss. Genauso wie die zwei Frauen, die die Rundgänge durchführen. Die Einnahmen aus den Rundgängen sind jedoch bei weitem nicht kostendeckend. Deswegen sind wir auf Spenden und Mitgliederbeiträge angewiesen. Und die Stadt? Es ist schwierig mit den Beiträgen der Stadt, denn nun sind wir nicht mehr die Einzigen, die sich für Frauenanliegen einsetzen. Deshalb setzen wir den Schwerpunkt auch auf konkrete Projekte, um möglichst gut herauszustechen, und vernetzen uns auch mit anderen Gruppierungen. Sehr wichtig sind nach wie vor die Beiträge von passiven Mitgliedern. F: Pauline Broccard Artikel über den ersten Rundgang, «Weltwoche» vom 16.4.1992. Wir versuchen, die Anzahl ständig zu erhöhen. Klar ist, davon kann niemand leben. Für Vereinsmitglieder und mit AHVAusweis oder (Kultur-)Legi 15 Franken, sonst 20 Franken. Was machen Sie hauptberuflich? Ich bin Museumspädagogin im Museum Schloss Kyburg und freie Historikerin, arbeite somit für verschiedene Projekte. Wie finden Sie neue Mitglieder? An der Universität Zürich werden immer Flyer ausgehängt. Meistens läuft es aber über Mundpropaganda. Es kommt sehr auf die Zeit an. Vor dem Bologna-System hatten die Studierenden mehr Zeit, um an Projekten mitzuarbeiten und die Verbindung zur Forschung herzustellen. Wie stellen Sie das öffentliche Programm zusammen? Dieses Jahr handelt es sich um ein Jubiläumsjahr, also haben wir die Schwerpunkte auf den neuen Rundgang gesetzt. Allerdings haben wir eine Liste mit älteren Themen, die jederzeit wieder aufgenommen werden können. Wie viele Leute erwarten Sie? Wie promoten Sie heute den Frauenrundgang? Bei einer Premiere kann es schon sein, dass 80 bis 100 Leute auftauchen. Wir schreiben es in den Veranstaltungskalender, wir haben einen Newsletter und versuchen verstärkt, durch Facebook Aufmerksamkeit zu generieren. Wir wissen noch nicht, ob sich dies lohnt, da unsere Zielgruppe eher ein älteres Publikum ist. Mit dem neuen Rundgang versuchen wir bewusst auch eine jüngere Zielgruppe anzusprechen. Kommt man mit einer grossen Gruppe, sind wir über eine Voranmeldung dankbar. Wie viel kostet ein Rundgangsticket? Haben Sie auch schon daran gedacht, politisch aktiv zu werden? Vereinsintern haben wir entschieden, uns vermehrt politisch zu positionieren, und streben auch eine Vernetzung mit anderen Gender- und Frauenorganisationen an. Ursprünglich war es so. Wir achten immer darauf, einen Aktualitätsbezug zu haben, wie zum Beispiel den Rundgang über Frauen und Sport. Da werden die verschiedenen Preisgelder von Männern und Frauen thematisiert. Auch gesellschaftspolitisch möchten wir vermehrt Stellung beziehen. So führen wir dieses Jahr einen Benefizrundgang zum Thema Migrantinnen durch. Der Erlös geht vollumfänglich an die FIZ, die Fachstelle für Frauenmigration und Frauenhandel. Wie finden Sie Ihre Themen? Durch Brainstorming. Manchmal liegen Themen auch auf der Hand. An- F: zvg. sonsten finden wir einfach ein Thema toll und wollen es behandeln. Die Themen müssen zwar immer sehr vereinfacht werden, aber nicht zu banal wirken. Dadurch bleibt immer sehr viel Material «übrig». Dies ist mit ein Grund, weshalb wir auch Bücher publizieren. Ein Bogen zur Gegenwart ist uns immer wichtig. Was sind das für Frauen im Verein? Jemand ist noch aus der Gründergeneration dabei. Wir sind ein Team von Historikerinnen und sind alle mehr oder weniger im gesamten Betrieb involviert. Die Rundgänge bekommen eine ganz andere Qualität, wenn die gleichen Personen die Führungen machen, die die Themen auch erarbeitet haben. Und wir sind basisdemokratisch organisiert. Dürfen in Ihrem Verein auch Männer mitmachen? Die ist vereinsintern ein umstrittenes Thema. Im Moment sind wir nur Frauen, was ich persönlich auch gut finde. Es braucht auch heute noch oder gerade wieder reine Frauenräume. Wie es sich weiterentwickelt, weiss ich nicht. Seit Jahren haben wir regelmässig Männer, die an den Führungen teilnehmen. Und selbstverständlich freuen wir uns auch über männliche Passivmitglieder. Verein Frauenstadtrundgang Zürich, 8000 Zürich, Tel. 076 395 16 36. Mehr Infos: www.frauenstadtrundgangzuerich.ch. Stadt Zürich H I N TE R G R U N D Nr. 16 21. April 2016 Der grosse Saal der Tonhalle soll bald wieder im alten Glanz erstrahlen. So wie links hat er einmal ausgesehen, jetzt möchte man ihn vollständig renovieren. 9 Fotos: pw. Dieses Haus ist in einem schlechten Zustand Ein neues Kongresszentrum oder doch ein Umbau? Weil nicht klar war, was genau passieren soll, wurden Kongresshaus und Tonhalle lange nicht mehr renoviert. Doch eine Sanierung ist dringend notwendig. Pascal Wiederkehr Grosse Namen wie Richard Strauss, Othmar Schoeck oder Wladimir Horowitz haben bereits im Herzstück des Gebäude-Ensembles Kongresshaus und Tonhalle gespielt. Es steht an bester Lage in der Stadt, ist aber in die Jahre gekommen. «Schon heute wird die Tonhalle nur mit einer Ausnahmebewilligung der Feuerpolizei betrieben», erklärt Ronald Dangel, Kontrabassist beim Tonhalle-Orchester Zürich und Vertreter des Personals. Das Orchester ist ein Hauptmieter des ehrwürdigen Baus. Nicht nur der grosse Tonhalle-Saal, auch die Backstage-Räumlichkeiten und die Gebäudehülle, insbesondere das Dach, müssten zwingend saniert werden. «Zudem braucht es dringend eine neue Haustechnik», so Dangel. Wegen der «museumsreifen» Lüftung (hier direkt unter dem Dach) zieht es in der Tonhalle. Die Decke der Tonhalle muss verstärkt werden. «Praktisch nichts mehr gemacht» Ein Grund dafür, dass die Tonhalle in einem schlechten Zustand ist, war die Ablehnung einer KongresshausVorlage. Im Juni 2008 sagten die Zürcher Stimmbürger deutlich Nein zu einem Neubau. Das alte Kongresshaus wäre dafür abgerissen und durch ein Projekt des spanischen Architekten Rafael Moneo ersetzt worden, was bei der Bevölkerung nicht gut ankam. Der aktuelle Bau aus der Zeit der Landesausstellung von 1939 darf also weiterhin das Stadtzentrum prägen. «Weil lange nicht klar war, was genau passieren soll, wurde in den letzten zehn Jahren praktisch nichts mehr gemacht», sagt Dangel. Ursprünglich wollte die Stadt deshalb einen alternativen Standort für ein neues Kongresszentrum suchen, kam aber am Ende zum Schluss, dass Umbau und Sanierung der bestehenden Gebäude sinnvoller ist. Eine Instandsetzung sei laut Dangel auch bitter nötig. Die Probe- und Aufenthaltsräume haben keine Fenster, obwohl die Musiker ganze Tage darin verbringen müssen. Dangel: «Der Backstage-Bereich ist auch sehr eng und veraltet.» Die Lüftung müsse dringend saniert werden – diese Die Terrasse mit Restaurant wird einen einzigartigen Blick auf den See und die Berge bieten. stammt noch von 1939 und sei bereits «museumsreif». Wegen des alten Lüftungssystems ziehe es im grossen Saal der Tonhalle. Ein weiterer Knackpunkt: das Dach. «Die Dachträger sind wie der Eiffelturm genietet.» Viele dieser Nieten müssen nun ersetzt werden. Die Decke der Tonhalle muss aus Sicherheitsgründen verstärkt, aber gleichzeitig die einmalige Akustik erhalten werden. «Einfach ein bisschen Sanieren geht also nicht», so Dangel. Der Kontrabassist lebt für das Tonhalle-Orchester Zürich. 1983 begann er als Volontär, drei Jahre später erhielt er eine Festanstellung beim Orchester. Für ihn ist die Sanierung eine Herzensangelegenheit. «Sonst werden das Kongresshaus und die Tonhalle irgendwann zu einer denkmalgeschützten Bauruine.» Die Sanierung und der Umbau bringen auch einen weiteren Pluspunkt: Der Gartensaaltrakt, mit dem ungeliebten Panoramasaal – im Volksmund wegen seiner Form auch als «Sarg» bekannt – wird abgerissen und im ersten Stock durch ein frei zugängliches Restaurant mit Bar und Seeblick sowie einer grossen Terrasse ersetzt. Dangel: «Mit dem Restaurant werden das Kongresshaus und die Tonhalle ein schöner Treffpunkt direkt am Zürichsee.» Aus bester Lage könne man die Aussicht und das Alpenpanorama geniessen. Das neue Gebäude wird fast wie das Alte sein, jedoch einige Verbesserungen bringen. «Die Räume sollen so angeordnet werden, dass sie besser genutzt werden können», erklärt Dangel. Volksabstimmung im Juni Am 5. Juni soll das Volk über den Umbau von Kongresshaus und Tonhalle abstimmen. Insgesamt wird über fast 240 Millionen Franken befunden. Davon fliessen 165 Millionen Franken in den eigentlichen Bau und 73 Millionen Franken in die Entschuldung der bisherigen Trägerschaft. Im Gegenzug soll die privatrechtliche Stiftung zu einer öffentlich-rechtlichen Anstalt werden. Dangel: «Das Grundstück geht dann Visualisierung: zvg. an die Stadt.» Die Stadt stellt den Boden künftig der Trägerschaft des Kongresshauses im Baurecht zu einem symbolischen Zins zur Verfügung und kann nach Ablauf des Baurechtsvertrags – in spätestens 92 Jahren – über die Nutzung des Baugrunds neu entscheiden. Sollte das Volk Ja sagen, worauf nicht nur das Tonhalle-Orchester Zürich, sondern alle Mieter der ehrwürdigen Räume hoffen, dann könne von 2017 bis 2020 gebaut werden. Während der Bauzeit wird das Kontrabassist Ronald Dangel. Orchester seine Konzerte auf dem Maag-Areal beim Bahnhof Hardbrücke geben. Doch bis zur Abstimmung ist noch Überzeugungsarbeit notwendig. «Es wird viel darüber diskutiert, ob mit der Sanierung das Nötige oder das Wünschbare gemacht wird», bemerkt Dangel. Für ihn stehe aber ausser Frage, dass fast alle Massnahmen auch wirklich zwingend notwendig seien. «Dieses Haus ist marode, und irgendwann ist einfach genug.» Podium zur Zukunft der Tonhalle Seit 1895 prägt die Tonhalle das Kulturleben der Stadt Zürich. Doch was bedeutet die Tonhalle heute national und international? Wie gehen die Tonhalle und ihr beheimatetes Orchester in die Zukunft? Darüber diskutieren Ilona Schmiel (Intendantin der Tonhalle-Gesellschaft Zürich), Martin Vollenwyder (Präsident der Tonhalle-Gesellschaft Zürich), Dieter Meier (Musiker und Künstler) und Roger Liebi (Kantonsrat) am 27. April um 19 Uhr an einem Podium im grossen Tonhalle-Saal. Moderiert wird die Veranstaltung durch Thomas Ribi, Redaktor der «NZZ». Davor können Interessierte um 18.15 Uhr an einer Führung hinter die Kulissen teilnehmen. Treffpunkt ist der Eingangsbereich der Tonhalle. (pw.) 10 Züriberg Nr. 16 21. April 2016 Stadt Zürich Alterszentrum Oberstrass Brunnenfest: Wiedereinweihung Wasserbrunnen «Der Baum» von Peter Meister Freitag, 29. 4. 2016, von 15.00 bis 18.00 Uhr Langensteinenstrasse 40, 8057 Zürich Alle QuartierbewohnerInnen sind herzlich zur Einweihung mit Rahmenprogramm eingeladen. Tel. 044 414 17 17 An- und Verkauf von: Schmuck, Silber, Nippes, Glas,Porzellan, Schallplatten (gross+klein) usw. Haushaltauflösungen, Glas-Schleifservice Asylstr. 133, 8032 Zürich (Klusplatz), Tel. 044 381 17 53 Di–Fr: 11.30–18.30 Uhr (November–April auch samstags) www.nostalgieladen.ch/[email protected] IMMOBILIEN Schweizerin, seit 35 Jahren im Quartier wohnhaft, sucht dringend nach Vereinbarung eine schöne 2½-Zimmer-Wohnung im Kreis 7 Möglichst oben, mit Balkon und Lift. Ich freue mich auf Ihren Anruf auf 044 261 75 05, Frau Weber. Züriberg VE R M I S C H TE S Nr. 16 21. April 2016 11 Zu wenig Einsatz: FC Seefeld verliert knapp Der Quartierverein FC Seefeld hat beim Auswärtsspiel in Sirnach verdient mit 1:2 verloren. Zu allem Übel verletzte sich FCS-Goalgetter Blumer im Spiel. Yves Scherrer Der FC Seefeld zeigte erst nach den beiden Gegentoren eine kleine Reaktion, konnte aber während des ganzen Spiels nur wenig Offensivakzente setzen. Sirnach agierte auf ihrem Heimterrain ballsicher und zweikampfstark und hat das Spiel verdient gewonnen. Doch der Reihe nach. Erste Halbzeit für Sirnach In der ersten Halbzeit war es das Heimteam, das von Beginn weg druckvoll aufs Tor von Pastore spielte, der neben Medakovic und Derungs einer von drei Neuen in der Startformation von Seefeld war, und es kam dabei zu mehreren Eckbällen, die jedoch keinerlei Gefahr einbrachten. Sirnachs Captain Cengel war in dieser Phase einer der auffälligsten Akteure. Der FC Seefeld tat sich sehr schwer, stand oft zu tief und liess dem Gegner zu viele Möglichkeiten, das Spiel zu gestalten. In der Mitte der ersten Halbzeit hatte Pastore dann grossen Verdienst, dass es mit 0:0 in die Pause ging, indem er mit einer Fussabwehr das sichergeglaubte 1:0 verhinderte. Auf eine Reaktion vom FCS wartete man vergebens, offensiv war man in der ersten Halbzeit kaum in Erscheinung getreten, und der Pausentee kam gerade rechtzeitig. Alle Tore in der zweiten Halbzeit Die zweite Hälfte begann dann mit einer leicht besseren Organisation der Stadtzürcher, ohne jedoch das Spieldiktat wirklich übernehmen zu können. Der Aufschwung war nur von kurzer Dauer, da Sirnach nach einem harmlos ausschauenden Angriff von einem Abstimmungsproblem der Seefelder Hintermannschaft profitieren und Aydeniz den Ball ins leere Tor schieben konnte (57.). Der Jubel beim zuletzt von vielen Trainerwechsel geprägten Team aus dem Thurgau war entsprechend gross. Das Spielfeld blieb im Verlauf der Partie trotz den nassen Bedingungen Erst als es 0:2 stand, kamen die FCS-Spieler in die Gänge. Archiv: zvg. gut bespielbar, doch die Partie selbst plätscherte mehr oder weniger vor sich hin. Seefeld war zwar stets bemüht, doch konnten die einzigen guten Torchancen von Rapisarda und Blumer nicht genutzt werden und man blieb zu wenig zwingend in den Angriffsversuchen. Im Gegenzug, nach einem Abschlag vom Torhüter des Heimteams, gelang es der Verteidigung nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern, sodass Cengel mit einem präzi- sen Flachschuss zum 2:0 vollendete (74.). Zu allem Übel kam die verletzungsbedingte Auswechslung von Topscorer Blumer dazu, die die Seefelder Offensive zusätzlich schwächte. Das Trainerduo Sinardo/Borilovic mobilisierte nun alle möglichen Mittel, stellte auf eine Dreierabwehrkette um und brachte mit Salkic, Peixoto und Dzodan neue Kräfte ins Offensivspiel. Nach einem Freistoss nahe dem gegnerischen Strafraum war es der eingewechselte Salkic, der den Ball wie schon beim ersten Rückrundenspiel gegen den FC Freienbach wunderschön ins entfernte hohe Toreck schlenzte (88.) – es war und blieb der einzig nennenswerte Glanzpunkt der Seefelder in diesem Spiel! Das Tor gelang den Zürchern in einer Phase, in der sie viel mit hohen Bällen auf dem kopfballstarken Dzodan agierten und versuchten, das Tor zu erzwingen, jedoch ohne weitere Grosschancen zu erspielen. Grosszügige Nachspielzeit Der FC Sirnach verstand es in der Folge sehr gut, den Spielrhythmus zu stören, und nahm die harte Gangart der Zürcher gerne entgegen und «Albert Sanz Quintet Stories» im Seefeld sein eigenes Debüt als Bandleader und Komponist an der «Jazz Gallery» gab. Dieser Auftritt wurde 2003 auch als Album unter dem Titel «Los Guys» herausgebracht. Zurück in Spanien, wo er bis heute lebt, unterrichtete er am «Musikene conservatory» im Baskenland und später im Jazz-Department am «Valencia conservatorio superior». 2011 lancierte er das Album «O que serà», zusammen mit Al Foster und Javier Colino. Nachdem er sich in den folgenden Jahren als Theaterkomponist einen Namen gemacht hat, konzentriert er sich momentan wieder mehr auf Liederschreiben und Singen. Am kommenden Mittwoch gibt es massgeschneiderten Jazz: Der spanische Pianist Albert Sanz holt mit seinen Kompositionen jeden Einzelnen seiner Bandmitglieder in seiner Individualität ab. Nicole Seipp-Isele Der Saisonabschluss von «Jazz im Seefeld» bietet in diesem Jahr ein besonderes Highlight: Albert Sanz beehrt mit Matthias Spillmann an der Trompete, Gabriel Dalvit am Saxofon, Dominique Girod am Bass und Claudio Strüby am Schlagzeug das GZ Riesbach. «Die vier Musiker haben acht gute Ohren. Ich schätze es sehr, mit dieser Combo zusammenspielen zu dürfen. Alle verfügen über ein Höchstmass an Professionalität, wie man sie sich nur wünschen kann. Sie sind versiert in der Jazztradition, ohne dass dabei der kreative Instinkt, der dazu verleitet, Musik des Moments zu machen, verloren ginge», schwärmt Sanz. Seine Stücke hat er seiner Band auf den Leib geschneidert. Die Persönlichkeiten und musikalische Vorlieben stehen dabei im Vordergrund. Schon Eltern waren musikalisch Die Kompositionen beleuchten die Eigenschaften jedes dieser jungen Künstler – in der Tradition des grossen Duke Ellington, der für jedes seiner Bandmitglieder individuelle Stücke schrieb. Das Quintett bietet eine ausgefallene Balance zwischen freien und durchkomponierten Teilen, immer mit dem Fokus auf Sound und ANZEIGEN Heimspiel im Seefeld Der aus Valencia stammende Albert Sanz spielt im GZ Riesbach. Groove. Diese Elemente werden zu einem einzigartigen Ganzen zusammengefügt. Albert Sanz wurde in Valencia in eine aussergewöhnlich musikalische Familie hineingeboren. Seine Mutter ist die bekannte Sängerin, Komponistin und Schauspielerin Mamen Garcia und sein Vater kein Geringerer als der Dirigent, Komponist und Pianist Josep Sanz. Von klein auf war Albert von klassischer Musik durch seinen Vater und von Jazz, Musik aus den 50ern und 60ern bis hin zu kubanischen Boleros aus dem Repertoire seiner Mutter umgeben. Ohne dazu gedrängt worden zu sein, begann Albert Gitarre und Bass zu spielen, um sich dann für ein Studium des klassischen Pianos am Konservatorium von Valencia zu entscheiden. Nachdem sein Vater ihn an ein Konzert Foto: zvg. von Tete Montoliu mitgenommen hatte, war er dem Jazz endgültig verfallen. Innerhalb kürzester Zeit fand sich Albert als 17-Jähriger als professioneller Musiker wieder, performte in und um Valencia und in ganz Spanien. Mit 18 wurde er auserwählt, Spanien im European Jazz Youth Orchestra (EJYO) zu repräsentieren, wobei er drei Wochen durch Europa tourte und die erste Platte dieses Orchesters mit aufnahm. Im Rahmen eines Stipendiums am Berkeley College zog er 2000 nach Boston. Hier spielte er oft mit Fellow-Musikern wie Robert Stillman, Chris van Voorst und Kendrick Scott. Nach seinem Abschluss ging er nach New York, wo er in der Jazzszene schnell Fuss fasste und Konzerte mit Grössen wie Kurt Rosenwinkel, Chris Cheek und Mark Turner sowie Für Albert Sanz ist in Zürich aufzutreten immer auch ein bisschen wie nach Hause kommen, weil er von 2014 bis 2015 in der Stadt gelebt hat. Er ist sehr angetan von der Zürcher Jazzszene und von «Jazz im Seefeld». Sanz erklärt: «Genau so muss es sein: klein aber fein. Ich mag keine grossen Festivals. Und ich liebe den Raum im GZ Riesbach, wo die Konzerte stattfinden. Der Sound ist einfach wunderbar und so natürlich. Ich vertraue auf den Ort und die Atmosphäre, da ich selbst schon auf der Bühne stand und im Publikum sass. Alle hören aufmerksam und mit Freude zu.» Mittwoch, 27. April, 19.30 Uhr: «Albert Sanz Quintet Stories», Matthias Spillmann, tp, Gabriel Dalvit, as, Albert Sanz, p, Dominique Girod, b, Claudio Strüby, dr Grill ab 18.30, Essen ist selbst mitzubringen, Getränkeverkauf an der Bar, Eintritt 5 Franken & Kollekte. GZ Riesbach, Seefeldstr. 93, Infos: www.jazzimseefeld.ch oder www.albertsanzmusic.com. nutzte die vielen Unterbrechungen, um die Zeit verstreichen zu lassen. Nach einer grosszügigen Nachspielzeit des Schiedsrichtertrios, das in einem harten, aber fairen Spiel viele Verwarnungen aussprach, war der Schlusspfiff die Erlösung für das Heimteam, während der FC Seefeld seine zweite Niederlage in dieser Spielzeit bestätigt sah. Die Niederlage war an diesem regnerischen Sonntagnachmittag absehbar, kamen doch viele Spieler nicht auf ihr gewohntes Leistungsniveau. Fazit und Ausschau Der FC Seefeld hat es damit verpasst, nach dem Ausrutscher des ersten Verfolgers Frauenfeld am Samstag, den Vorsprung auf neun Punkte zu vergrössern. Nun gilt es jedoch, diese Niederlage so schnell wie möglich zu vergessen und sich auf das nächste Heimspiel auf der Lengg gegen den FC Gossau ZH am nächsten Samstag um 16 Uhr vorzubereiten. Man hofft zudem auf die baldige Rückkehr von Captain Buqaj und Cajic, die immer noch angeschlagen sind, während auf Negrinelli wohl noch etwas länger verzichtet werden muss. Bau für Unterquerung des Heimplatzes beginnt im Mai Die Bauarbeiten für die unterirdische Verbindung zwischen dem Kunsthausgebäude und dem Erweiterungsbau beginnen im Mai. Die Verkehrsführung über den Heimplatz wird dem Stand der Bauarbeiten angepasst. Zudem müssen zwei der drei Bäume auf dem Platz gefällt werden. Die Erweiterung des Kunsthauses umfasst eine unterirdische Verbindung zwischen dem bestehenden Kunsthausgebäude und dem Erweiterungsbau. Die Besucherinnen und Besucher gelangen witterungsgeschützt von einem Haus ins andere, und die Kunsttransporte zwischen den beiden Gebäuden können ohne Mehraufwand und ohne zusätzliche Sicherung abgewickelt werden. Die Bauarbeiten für die unterirdische Verbindung beginnen im Mai. Die Bauarbeiten für die Unterquerung wirken sich nur geringfügig auf den Verkehr aus. Der Heimplatz wird – abgesehen von einigen wenigen Wochenendsperrungen – für den Verkehr offen sein. Die Verkehrsführung wird dem jeweiligen Stand der Bauarbeiten angepasst werden. Die Stadt wird allfällige Verkehrsumleitungen rechtzeitig ankündigen. Neue Bäume Für die Unterquerung müssen die beiden Platanen neben dem IgnazHeim-Denkmal gefällt werden. Die dritte Platane neben dem Kiosk bleibt stehen. Um keine Passanten zu gefährden und den Verkehr nicht zu behindern, werden die Bäume in der Nacht gefällt. Nach Abschluss der Bauarbeiten für die Unterquerung werden zwei neue Bäume gepflanzt. (pd.) Stadt Zürich Nr. 16 21. April 2016 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Sammler Rudolph Meyer besuchte die Vernissage. Arzt und Diabetes-Spezialist Frédéric Belser stellt seine Werke in einer beeindruckenden Verkaufsausstellung im Kunstforum Zollikerberg aus. Konstruktive Kunst ganz im Dienst eines konkreten Zwecks Gemeinsam eine Fotoschau lanciert: Kaspar und Annuschka Fleischmann mit Sotheby’s-Chef Stefan Puttaert (r.). Psychologin Inèz Scherrer mit Gatte Hans Scherrer. Freunde der Fotokunst beim Stelldichein Zur Schau «Schweizer Fotografen aus der Sammlung Kaspar Fleischmann» (bis 22. April) luden Sotheby’s-Chef Stefan Puttaert und der Sammler Kaspar Fleischmann gemeinsam. Es stehen Fotografien von René Burri, Robert Frank, Peter Gasser, Albert Steiner und Daniel Schwartz zum Verkauf. Mäzen Fleischmann kam, sonnengebräunt, mit seiner Gattin Annuschka direkt aus Sri Lanka, wo er in seinem ayurvedischen «Sign of Life Resort» weilte. Der studierte Ökonom und Kunstsammler auf dem Weg geistiger Energien sowie Inhaber einer Polarity-Naturheilpraxis ist Tina Turners Landlord (sie bewohnt seine Villa). An der Vernissage war von den Fotografen nur der passionierte Bergsteiger und Fünftausender-Gipfelstürmer Daniel Schwartz anwesend. Die anderen Fotografen sind entweder verstorben oder verschollen. Die Preise der ausgestellten Fotografien im sechsstelligen Bereich werden den ernsthaften Interessenten gerne genannt. «Als ich in den Siebzigerjahren begann, Fotografie als Kunst zu sammeln, wurde ich direkt ausgelacht» sagt Kaspar Fleischmann heutzutage. Doch wer zuletzt lacht, lacht bekanntlich am besten. In der aktuellen Ausstellung wird näm- Seine Bilder sind ausgestellt: Daniel Schwartz. lich beispielsweise ein Foto für 380 000 Franken verkauft. Weshalb sich der Mäzen von den Fotografien trennen will, sagte er in der Vernissage-Rede nicht. Trotz der bedeutenden Summen für die Kunstwerke hätten bis jetzt schon einige den Besitzer gewechselt, sagt Stefan Puttaert und nennt die Ausstellung einen Erfolg. An der Vernissage sah man Maler-Urenkelin Diana Segantini. Sie ist eine Schulfreundin von Puttaert. Unter den Vernissage-Gästen waren auch Künstlerin Ursula Hodel, Verlegerin Ellen Ringier, die Ärzte Hans Scherrer und Rudolph Meyer. Maler-Urenkelin und Fernsehfrau Diana Segantini. Weitherum Beachtung fand die Vernissage mit Werken von Frédéric Belser im Kunstforum Zollikerberg im Tertianum. Der Küsnachter Arzt und Diabetes-Spezialist, der in Fluntern praktizierte, hat sich voll und ganz der konstruktiv-konkreten Kunst verschrieben. Mit dem Nettoerlös aus dem Verkauf der Werke aus der aktuellen Ausstellung will er die Arbeit der «Médecins sans Frontières» unterstützen. Kein Wunder, erhielten bei der Vernissage bereits etliche Bilder oder Skulpturen einen roten Verkaufspunkt. Einerseits, weil es sich um Werke mit grosser Strahlkraft handelt, und andererseits, weil man durch den Kauf auch andern Gutes tun kann. Der frühere Witiker ÖkumenePfarrer Gerhard Traxel hatte nur lobende Worte für seinen Freund Belser und dessen hochherzige Aktion. Ebenso zeigten sich seine KochclubFreunde und Karikaturisten Peter Hielt beeindruckende Laudatio: Jurist und Buchautor Stephan Siegfried. ANZEIGEN SAMSTAG, 23. APRIL 2016 FRÜHLINGSAPÉRO AB 11.00 UHR Hürzeler und René Fehr begeistert davon, die Kunst in den Dienst des wichtigen Hilfswerks zu stellen. Der Jurist und Buchautor Stephan Siegfried («Psychopathen im Alltag») hielt eine eindrückliche Laudatio. Frédéric Belser ist sein Götti. Max Bill habe seinerzeit Frédéric Belser persönlich dazu ermuntert, Kunst zu machen mit der lakonischen Bemerkung: «S’isch guet – wiitermache!» Dem spielerischen Umgang mit der konstruktiv-konkreten Kunst liege auch eine ausgeprägte Frohnatur des Künstlers zugrunde und löse dadurch seinerseits beim Betrachter positive Gefühle aus, so der ehemalige NZZ-Gastrokritiker Peter Suter, der ebenfalls ein Sammler von Belsers Werken ist. Der Künstler hat die Ausstellung (bis 12. Juni) übrigens gemeinsam mit ein paar Freunden eingerichtet. «Sonst wären heute hier nur leere Wände zu sehen», meinte er pointiert. Begeistert vom künstlerischen Schaffen sind die lukullischen Weggefährten und Karikaturisten Peter Hürzeler und René Fehr (r.). 14 Züriberg Nr. 16 21. April 2016 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch) empfehlen: Unterhaltsam Der Roman spielt in New Jersey, wo die bodenständige Tess im Haus ihrer Mutter ihre Hochzeit feiern möchte. Doch dann unterbricht eine Frau im weissen Brautkleid die Hochzeit. Sie trägt eine Gasmaske und ist bewaffnet. Zuerst halten es die Gäste – darunter sind einige Psychiater – für einen Scherz, doch schnell stellt sich heraus, dass die «Terroristin», wie sie genannt wird, es bitter ernst meint. Schliesslich fängt man an zu rätseln, wer diese unbekannte Dame ist und auf wen sie es abgesehen hat. Jeder erzählt seine Lebensgeschichte und was in seinem Leben falsch gelaufen ist. Bis sich dann herausstellt, dass sie es nicht auf einen Gast der Hochzeit, sondern auf Sergeant McCormick des Überfallkommandos abgesehen hat. Man erfährt auch noch mehr über die Terroristin und ihre Beziehung zu Sergeant McCormick, als das Buch die Sicht wechselt. Es endet damit, dass die Terroristin, die Crystal heisst, verhaftet wird und ein Verfahren gegen sie eröffnet wird. Das Buch von Lisa Zeidner lässt sich fliessend lesen und eignet sich daher sehr gut als Unterhaltungsroman. Lisa Zeidner. Die falsche Braut. Suhrkamp, 2015. Spannend Im Buch von Aharon Appelfeld wird die Geschichte der beiden 9-jährigen Jungen Adam und Thomas erzählt. Beide Jungen werden an einem Morgen von ihren Müttern in den nahegelegenen Wald gebracht, sie haben Rucksäcke dabei. Sie sollen sich im Wald verstecken, während die Mütter ihre Familie in Sicherheit bringen. Die Mütter wollen sie am nächsten Tag abholen. Aus einem Tag werden mehrere Wochen und schliesslich Monate, und die beiden Jungen überleben mit der Hilfe von Mina, einer alten Mitschülerin, die sich bei einem Bauernpaar versteckt. Beide Jungen durchleben eine Umwandlung, sie werden erwachsener und unterstützen sich gemeinsam, um diese Zeit zu überstehen. Nach einiger Zeit stösst auch Mina zu ihnen, da sie vom Bauernpaar misshandelt wurde. Als die Rote Armee einrückt und die Deutschen sich zurückziehen, kommen ihre Mütter, um sie abzuholen. Das Buch ist sehr gut geschrieben. Es lässt sich sehr leicht lesen, bleibt durchgehend spannend und zeigt eindrücklich, was Aharon Appelfeld in seiner Jugend tatsächlich erlebt hat. Aharon Appelfeld. Ein Mädchen nicht von dieser Welt. Rowohlt, 2015. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 21. April 14.30 Vortrag: «Zeit im Alter – Umgang mit einem kostbaren Gut». Vortrag von Dr. Luzia Vieli, Referentin zu Alters- und Generationenfragen. Anschliessend Kaffee und Kuchen und Besichtigung der Pflegebetriebe. Anmeldung bis 21. April, 12 Uhr: 043 268 76 02. Diakonie Bethanien, Restelbergstrasse 7. 17.00–20.00 Vernissage: Viviane Lüdi, Farbspuren; Friederike Vesely, Körper. Bis 30. April. Öffnungszeiten: Mo–Fr 11.30–18 Uhr, Sa 10.30–17 Uhr. Kronen Galerie, Froschaugasse 3. 18.00–20.00 Essbare Wildpflanzen: Eine jahrhundertealte Tradition: ernten, was um uns herum wächst. Mit Ruth Gerber, Gärtnerin und dipl. Kräuterfachfrau. Anmeldung und weitere Informationen: www.biozh.ch. Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130. 18.30 Vernissage «Bundesbauten»: ETH Zürich, Zentrum (Haupthalle), Schmelzbergstrasse 9. 19.30 Lesung und Gespräch: Joanna Bator – Dunkel, fast Nacht. Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 Goethes «Faust» – erzählt mit Songs aus Rock und Pop: Mit Daniel Rohr, Silvester von Hösslin und Band. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. 20.00 «Tom e Fred Sextet»: 50er-Jahre-Hardbop. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. bis 28. Mai. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 14–19 Uhr, Samstag 12–17 Uhr und nach Vereinbarung. Art Station, Hochstrasse 28. 17.00–19.00 30. Karneval der Künste: Mit: Lesung aus dem neuen Buch von Grazia Meier, «Notizen einer gelangweilten Frau». Peppina Lillilu Mathilda Tall. Einem Ausschnitt aus «Der Neidhart und sein Veilchen» (von Hans Sachs, Regie: René Peier) & DADA (von Carlo Bizzozero, Peter Müller, Heide Reyer, Monika Wenzinger, Pina Züger). Piccola Commedia dell’Arte, Zeltweg 16. 20.00 Atom Heart Mother und Der Untergang des Hauses Usher: Musiktheater von und mit Daniel Rohr, Erzählung: Edgar Allan Poe, Musik: Pink Floyd, Regie: Peter Schweiger, musikalische Leitung: André Bellmont, mit Crazy Diamond, Zürcher Singkreis u. a. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Sonntag, 24. April 11.00–17.00 Frühlingsfest: Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107. 15.00 Leben und Musik von Frederik Chopin: Vortrag und Konzert. Alterszentrum Klus Park (Kapelle), Asylstrasse 130. 18.00 Frankie & Tony, Duo En Vogue – The Looking-Back-Tour: Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Freitag, 22. April Montag, 25. April 14.30 Griechenland: Diavortrag mit Samuel Haldemann. Pflegezentrum Bachwiesen (Saal), Flurstrasse 130. 20.00 As Time Goes By – oder: Risiken und Nebenwirkungen berühmter Melodien: Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Samstag, 23. April 17.00–20.00 Vernissage: Arbeiten Barcelona, Barbara Leuthold und Urs Hanselmann. Ausstellung 19.30 Lesung und Gespräch: Dany Laferrière – Tagebuch eines Schriftstellers im Pyjama. Literaturhaus, Limmatquai 62. Ganter. Alterszentrum Bürgerasyl-Pfrundhaus, Leonhardstrasse 18. 18.00 Jazzapéro: Schwedensongs treffen Schweizer, Matter trifft Dylan, Paul Burkhardt trifft Joni Mitchell – woala, ein bunter Frühlingsstrauss. Kollekte. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. 19.30 Lesung und Gespräch: Neel Mukherjee – In anderen Herzen. Literaturhaus, Limmatquai 62. Mittwoch, 27. April 15.00 Hausbesichtigung: Alterszentrum Bürgerasyl-Pfrundhaus, Leonhardstrasse 18. 19.00 Podiumsdiskussion: «Eine Stadt und ihr Orchester – die Tonhalle auf dem Weg in die Zukunft». Tonhalle, Claridenstrasse 7. 19.30 Bildvortrag: «Jenseits der Grenzen». In einem kommentierten Bildvortrag präsentiert Jan Zychlinski seine Fotografien von Flüchtlingen im Süd-Kaukasus. Ein Event des Ethnologischen Vereins Zürich. Lebewohlfabrik, Fröhlichstr. 23. Donnerstag, 28. April 18.00–19.00 Abendführung: Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107. 18.00 Vernissage: Alberto Ghizzi Panizza «From micro to macro world». Basler&Hofmann Galerie Rehalp, Forchstrasse 395. 20.00 Konzert: «Jenny Chi Trio». Die Sängerin Jenny Chi zelebriert den Bossa Nova, eine sanfte Mischung aus jazzigen Klängen und Sambarhythmen, mit Oliver Pellet (g) und Ralph Sonderegger (b). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. Freitag, 29. April Dienstag, 26. April 12.30–13.00 Vortrag: Feldarbeit in den Tropen. Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107. 15.00–16.00 Quartett-Konzert: Das Streichtrio Ateneu wird begleitet von der Klarinettistin Elisabeth 15.00–18.00 Brunnenfest: Wiedereinweihung des Wasserbrunnens «Der Baum», von Peter Meister. Alle Quartierbewohner sind herzlich willkommen. Für Kulinarisches und Musik ist gesorgt. Alterszentrum Oberstrass, Langensteinenstrasse 40. Botanischer Garten lädt zum grossen Frühlingsfest Am Festtag bietet der Botanische Garten während des ganzen Tages Führungen und Vorträge an: Zwiebelgeheimnisse, ein Wissenparcours für Gross und Klein, Bärlauch: «Fluch oder Segen» – Botaniker geben Auskunft zur Vielfalt; zur Symbolik, zur Geschichte und zu den Speicherorganen der Zwiebelgewächse. Weiter wird die Lauchvielfalt vorgestellt – Zwiebeln in Mischkulturen, Zwiebelschädlinge, unterschiedliche Zwiebel- sorten – Zwiebelgewächse und ihre Heilwirkung; Fachleute geben Auskunft. Ausserdem ist der traditionelle Imkerstand mit Kinderführungen und die allgemeine Pflanzenauskunft am Frühlingsfest präsent. Aktivitäten für Kinder, Pflanzen- und Bücherverkauf, Kulinarisches und Musik («SanySaidap») stehen ebenfalls auf dem Programm. (pd.) Frühlingsfest am Sonntag, 24. April, von 11 bis 17 Uhr, Botanischer Garten. Am Sonntag gibt es Wissenswertes über Pflanzen zu erfahren. «Chunsch au as Gymi?» Publireportage Das Gymnasium Immensee ist seit vielen Jahren anerkannt für sein innovatives Bildungskonzept. «Wir begleiten unsere Lernenden nicht nur aufmerksam und sorgfältig auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen Matura. Wir unterstützen sie auch auf der Suche nach Antworten auf ihre existenziellen Fragen. Wer am Gymi Immensee zur Schule gegangen ist, hat gelernt, im digitalen Zeitalter ein selbstbestimmtes und zukunftsorientiertes Leben zu führen», hält das Gymnasium Immensee unmissverständlich fest. Breites Angebot, klare Strukturen Zudem sorge die leistungsorientierte Schule für eine hohe Studierfähigkeit. Mit der Immenseer Matura öffnet sich die Tür zu einem Studium an allen Schweizer und internationalen Hochschulen sowie Universitäten. • Tagesschule und Internat Bald bereit fürs Studium: Schüler des Gymnasiums Immensee. • Breites Angebot (8 Schwerpunktund 13 Ergänzungsfächer) • Zweisprachiger Unterricht («Immersion») • Umfassende Betreuung undkompetente Begleitung • Klare Strukturen, die Halt geben und offen sind für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung • Fordern und Fördern des selbst organisierten Lernens (SOL) Foto: zvg. Foto: zvg. • Dank SOL optimale Vorbereitung aufs Studium • Eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt • Einziges Gymnasium der Schweiz mit Master für Qualitätsmanagement (System «Q2E»). (pd.) Gymnasium Immensee, Bethlehemweg 12, 6405 Immensee. Haben Sie Fragen? Wir beraten Sie gerne persönlich: Tel. 041 854 81 81, [email protected]. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.), [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.), Manuel Risi (mr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00, [email protected] Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Züriberg Veranstaltungen & Freizeit Ein reichhaltiger Ausflug in die «Sukki» Die Sukkulentensammlung am Mythenquai in Zürich bietet ein spannendes Sonntagsprogramm für die ganze Familie. Die Finissage der Fokusausstellung «Alles Kaktus?» in der Sukkulentensammlung Zürich steht an. Das ist zumindest für einen Teil der Bevölkerung (Kinder und Erwachsene) eine willkommene Alternative zum Züri-Marathon vom Sonntag. In Kurzführungen für Kinder und Erwachsene stellen Fachleute der Sukkulentensammlung die wichtigen Merkmale der fünf Pflanzenfamilien aus der Fokusausstellung und ihre Art, Wasser zu speichern, vor. Im Wettbewerb für die ganze Familie können die Teilnehmer spielerisch Licht ins Dunkle der Sukkulenten-Vielfalt bringen. Das Detailprogramm: 11–11.30 Uhr: Mehr als nur Aloe – die Vielfalt der Affodillgewächse; 12–12.30 Uhr: Sukkulente Ananas? – die Vielfalt der Ananasgewächse; 13–13.30 Uhr: Der Name ist Programm – die Vielfalt der Die Sukkulentensammlung bietet für die ganze Familie etwas. Dickblattgewächse; 14–14.30 Uhr: Giftige Schönheiten – die Vielfalt der Wolfsmilchgewächse; 15–15.30 Uhr: Prototypen der Stammsukkulenz – die Vielfalt der Kakteengewächse. (pd.) BEGEGNUNGSZENTREN GFZ-Familienzentrum Zeltweg Zeltweg 21b, 8032 Zürich Tel. 044 253 75 20 Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden Mi 9 bis 11.30 Uhr, bis 4 Jahre, von Fachperson begleitet. Kindergeschichte: Mi, 27. April, 9.45 bis 10.30 Uhr für Kinder von 3 bis 4 Jahren in Begleitung. GZ Riesbach Seefeldstr. 93, 8008 Zürich Telefon 044 387 74 50 Frühlingsferien: Eingeschränkte Öffnungszeiten vom 25. April bis 8. Mai. Altstadthaus Quartiertreff Kreis 1 Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich Tel. 044 251 42 59 www.altstadthaus.ch Kurs & Bündig: Fr, 22. April, 19.30 Uhr. Tipps und Tricks aus Haushalt, Alltag und Handarbeit. Eintritt: ein Tipp oder ein Trick. GZ Witikon Öffnungszeiten Pflegiraum: Mo, Di und Do 14 bis 17.30 Uhr, Mi 9 bis 12 Uhr. Quartiertreff Hirslanden Forchstr. 248, 8032 Zürich Telefon 043 819 37 27 Brunch: So, 24. April, 10 Uhr. Anmelden bis 22. April um 14 Uhr unter Tel. 079 597 87 00. Dschungeltag für die ganze Familie: Sa, 30.4., 11 bis 16 Uhr. Anmeldung bis 28. April: [email protected]. Frühlingsferien – und wir sind offen: Gartenwirtschaft und Spielzimmer, So bis Fr 9.30 bis 18 Uhr. Quartiertreff Fluntern Voltastrasse 58, 8044 Zürich Tel. 043 244 92 74 Frühlingsferien: Lokal geschlossen vom 22. April bis 8. Mai. Ferien-Malkurs: 25. bis 28. April. Anmeldung: bitenholz@temporarything. com. Mütter- und Väterberatung: Di, 26. April, 10 bis 12 Uhr. 24. April, 11–16 Uhr, Finissage der laufenden Fokusausstellung «Alles Kaktus?» mit Kurzführungen und Wettbewerb. Sukkulentensammlung Zürich, Mythenquai 88, 8002 Zürich. Alles Kaktus? Finden Sie es heraus! Handwerks- und Kunstmarkt im Seebad Utoquai Im Seebad Utoquai veranstalten rund 20 Hersteller am Samstag, 23. April, von 12 bis 18 Uhr einen Handwerksund Kunstmarkt. Bei schlechter Witterung wird der Markt auf Samstag, 30. April, verschoben. Innovative Designer zeigen sich Am kommenden Samstag findet im charmanten Badepalast aus dem 19. Jahrhundert am rechten Seeufer ein kleiner, feiner Markt statt. Bei trockener Witterung kann man noch vor der Badesaison durch die 126 Jahre alte Holzbadeanlage schlendern, sich von individuellen Design-Produkten verführen lassen und gleichzeitig die einmalige Aussicht auf See, Stadt und Berge geniessen. Der Bad-Kiosk «Freie Sicht aufs Mittelmeer» ist geöffnet, und der Eintritt ist frei. Die rund 20 Hersteller der angebotenen Waren stehen selber an den Marktständen und verkaufen ihr Angebot persönlich. Interessierte Käufer können sich direkt mit den Produzenten austauschen. (pd.) ANZEIGEN Witikonerstr. 405, 8053 Zürich Telefon 044 422 75 61 Fax 044 422 75 59 Offene Werkstatt im Kreativ-Atelier: je Mi 14 bis 17 Uhr für Kinder ab 6 Jahren oder in Begleitung. Strick- und Häkeltreff: je Fr 14 bis 16 Uhr. SCHLANKER (ohne Jojo-Effekt) GZ Hottingen Gemeindestr. 54, 8032 Zürich Telefon/Fax 044 251 02 29 E-Mail [email protected] www.gz-zh.ch/8 Frühlingsferien: Sekretariat vom 25. bis 29. April geschlossen. Indoorspielplatz im Pflegiraum vom 25. April bis 7. Mai geschlossen. Hottinger Treff 60+: Do, 28. April, 9.30 bis 11.30 Uhr im Hottingersaal, Gemeindestrasse 54. Öffnungszeiten Sekretariat: Di, Mi, Do 10 bis 13 Uhr, Fr 14 bis 17 Uhr. Einladung zu öffentlichem Vortrag (kostenlos) HIRSLANDEN Klinik ZÜRICH Witellikerstrasse 40, 8032 Zürich Sitzungszimmer – Ebene 4 Wann: Foto: zvg. Mittwoch, 27. April, 19.30 Uhr Dienstag, 3. Mai, 19.00 Uhr Inhalt: * Neue medizinische Erkenntnisse fürs Gelingen einer nachhaltigen Gewichtsreduktion * Vorstellung Gruppenkurs Rebalance * Erfahrungsbericht eines Betroffenen Referenten: Prof. Dr. med. R. Doggweiler, Hirslanden Anmeldung: [email protected], 044 210 33 22 Nr. 16 21. April 2016 15 16 Züriberg Nr. 16 21. April 2016 H I N TE R G R U N D Ziemlich überall verboten – leider Mit «ideal für den Arbeitsweg» oder «schwebend über den Asphalt» werden sie angepriesen. Doch sind Elektroräder zum Draufstehen auf Strassen und Trottoirs verboten – und zudem frühestens ab 14 Jahren erlaubt. Roger Suter und Pauline Broccard Zürcher Polizeikorps stellen eine Zunahme von nicht erlaubten Gefährten auf öffentlichen Verkehrsflächen fest. Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene werden angehalten, weil sie auf Stehroller, auch «Smartwheels» genannt, fahren. «Schlaue Räder» deshalb, weil Elektronik und Motor im Innern automatisch die Balance halten. Man steigt drauf, lehnt sich nach vorn, und das Ding fährt los. Das geht mitunter rasant, denn die Geräte haben teilweise starke Elektromotoren – aber keine Zulassung. Gemäss Michael Wirz von der Stadtpolizei Zürich «kann das Benutzen von unerlaubten Trendfahrzeugen eine Verzeigung zur Folge haben». Nach Cornelia Schuoler von der Kantonspolizei Zürich zieht die Polizei die verbotenen Trendfahrzeuge in der Regel nicht ein. «Im Extremfall, zum Beispiel bei wiederholter Verwendung, ist jedoch ein Einzug des Trendfahrzeugs zuhanden der zuständigen Untersuchungsbehörde möglich.» Der Anzeigerapport wird je nach Delikt und Alter des Lenkers an die zuständige Untersuchungsbehörde weitergeleitet. Denn was viele, auch die Verkäufer, als (teures) Spielzeug sehen, ist rechtlich ein Verkehrsmittel, das allerdings gewissen Anforderungen genügen müsste, dies aber gemäss Polizeibehörden nicht tut. Verkäufer verschweigen Verbot Die Verkäufer dieser Trendgeräte verschweigen deshalb allzu gern, dass das Fahren der «Fun-Geräte» nur auf nicht öffentlich zugänglichen Flächen, gestattet ist – auch Quartierstrassen, Trottoirs, Parkplätze, wo grundsätzlich die Strassenverkehrsordnung gilt, sind damit tabu. Schulhausareale sind ebenfalls öffentliche Plätze, bei denen das Strassenverkehrsrecht zur Anwendung kommt. «Demzufolge ist der Gebrauch eines Trendfahrzeugs verboten. Ob ein Areal als öffentlich oder privat gilt, ist im Einzelfall zu prüfen», so Schuoler. Wie hoch eine Busse ist, wenn jemand auf einem dieser unerlaubten Fahrzeuge erwischt wird, kommt auf den Einzelfall an. Zumal möglicherweise verschiedene Regeln zum Zug kommen. Die Leitende Stadtrichterin Katharina Graf erwähnt: «Wenn es nur um das Fahren mit einem ‹Smartwheel› auf öffentlichem Grund geht, wird eine Busse bei wohl maximal 300 Franken liegen.» Da es sich dabei nicht um einen OrdnungsbussenStraftatbestand handelt, wie Parkbussen oder andere leichte Verstösse gegen Verkehrsregeln, kommt es immer auf den jeweiligen Fall an. Das heisst, es wird im Einzelfall von der zuständigen Untersuchungsbehörde eine Strafe ausgesprochen, erläutert Wirz. Einer Tabelle des zuständigen Bundesamts für Strassen (Astra) ist nicht nur zu entnehmen, dass für diese Airwheels, Segways, Ninebots, Onewheels, Hooverboards und wie sie alle heissen, eine Typengenehmigung (durch den Hersteller) erforderlich ist – die bislang nur Segway vorweisen kann. Ausserdem verlangt das Astra Zwar absolut «trendy», doch leider vorläufig total illegal: motorisierter Stehroller. Derzeit zieht E-Roller-Fahren vermehrt Verzeigungen nach sich. Dass bei allfälligen Unfällen irgendeine Versicherung zahlt, ist eher unwahrscheinlich. Foto: Pauline Broccard eine Immatrikulation (das Lösen eines gelben «Töffli-»Nummernschilds), die es nur für genehmigte und haftpflichtversicherte Fahrzeuge gibt. Und selbst für genehmigte Geräte gilt eine Altersgrenze von 16 Jahren; 14-Jährige dürften sie nur mit Führerausweis für Kleinmotorräder benutzen. «Gewisse Einschränkungen» Der Anbieter Airwheel Schweiz schreibt diesbezüglich auf seiner Website ziemlich beschönigend: «Gesetzliche Regelungen beachten! Für einige elektrisch angetriebene Fahrzeuge gelten gewisse gesetzliche Einschränkungen im Hinblick auf die Nutzung im öffentlichen Strassenverkehr. Weiterführende Informationen finden Sie beim Bundesamt für Strassen (Astra).» Bei Solowheel steht: «Wichtig! Ab 1. Juni 2015 gelten neue Verordnungen. Die Fahrzeuge werden neu E-Bikes gleichgestellt. Für mehr Infos folgen Sie diesem Link!» (der aber ins Leere führt). Das ist falsch oder zumindest unvollständig, denn die Gleichstellung bezieht sich laut dem erwähnten Beschluss des Bundesrats nur auf «selbstbalancierende Stehroller (Segway) oder Velo-Rikschas mit elektrischem Hilfsmotor», die den gleichen Verkehrsregeln wie Velos unterstehen sollen. Damit erleichtert der Bundesrat die Bedingungen nur «für gewisse Elektrofahrzeuge», wie es eine 2012 eingereichte Motion aus der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen angeregt hatte, fordert aber sowohl eine Typengenehmigung – die wie erwähnt bisher nur ein Gerät erhalten hat – als auch eine Immatrikulation, also ein «Töffli»-Kennzeichen nach Vorlegen eines Versicherungsnachwei- ses. «Dabei geht es in erster Linie um die Sicherheit», sagt Guido Bielmann von der Kommunikationsabteilung des Bundesamts für Strassen. Die Motoren der Fun-Geräte seien deutlich stärker als diejenigen kleiner E-Bikes mit Tretunterstützung bis 25 km/h, die Bremsen hingegen deutlich unterdimensioniert. Lediglich das Modell «Segway» – das einzige mit Typengenehmigung – ist grösseren E-Bikes (bis 45 km/h) gleichgestellt, bedarf also eines Nummernschilds und somit einer Versicherung; der Lenker muss mindestens 16 Jahre alt sein oder einen Führerschein für Kleinmotorräder besitzen; ein Velohelm wird empfohlen. Das Gesetz schreibt ferner eine korrekte Beleuchtung vor. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt und keine Zulassung vorhanden, könnten sich Versicherungen weigern, bei einem Unfall zu zahlen; bei Verletzungen Dritter können das schnell fünfstellige Beträge sein. Gute und schlechte Roller André Fasel von der Lanback GmbH, die solche «Rollster» in der Schweiz vertreibt, ärgert sich über die realitätsfernen Zulassungsbedingungen der Behörden: Einige der eingeführten Definitionen für Stehroller seien nicht umsetzbar (wie bekommt man einen Nummerhalter an ein Einrad?), andererseits bemüht man sich um Umbausätze, beispielsweise für Licht. Den Rest der Sicherheitskriterien aber würde sein «Ninebot-E» bereits einhalten: Wie die von Ninebot aufgekauften «Segway» (dem Ninebot aber inzwischen technisch unterlegen) sei vom Akku bis zum Antrieb alles redundant aufgebaut – beim Ausfall einer Komponente springe sofort eines von mehreren Ersatzsystemen ein. Dennoch sei es nicht möglich, diese einzulösen. «Das Problem sind die vielen Billiggeräte, wie es sie inzwischen überall zu kaufen gibt», schreibt Fasel. «Ist der Motor zu schwach oder die Elektronik zu lahm, gibt es Schaden und Verletzte.» Bielmann vom Astra sieht das Problem noch woanders: Eine solche Zulassung sei zwar nur für die Schweiz möglich, aber eigentlich nicht sinnvoll, weil dann diese Geräte nur in der Schweiz gefahren werden dürften. Deshalb mache eine Typenprüfung auf gesamteuropäischer Ebene Sinn. «Dazu muss ein EU-Land stellvertretend für alle anderen eine sogenannte Homologation vornehmen, eine Typenprüfung, die alle anderen übernehmen – auch die Schweiz.» Liegt diese vor, können die Strassenverkehrsämter eine Immatrikulation vornehmen. Das ist aber für ein Produkt, dass (vorerst) vor allem Jugendliche anspricht, sehr aufwendig und auch nicht im Sinn der Hersteller, die sich eines riesigen Marktes beraubt sehen. Allerdings: Allein die Preise der Fun-Geräte bedingen fast ein eigenes Einkommen. Und schliesslich fahren inzwischen auch erwachsene Banker Scooter-Trottinett. Neues Gefährt, neue Kategorie? Der Schaffung einer neuen Kategorie, einer Klassifizierung als «Spielzeug», wie es Rollschuhe und (unmotorisierte) Skateboards und Trottinetts sind, steht aber der Motor im Weg – und genau mit diesem «völlig neuen Gefühl», dieser «Sucht», diesem «regelrechten Schweben über dem Asphalt», dem «Spass, der Geschwindigkeit und dem gewissen Etwas» (so die Lobpreisung von «Smart Wheel Z3») werben ja die Hersteller. So lange aber die Regel «Motor gleich Bewilligungspflicht» gilt, bleibt die Fahrt illegal. Und die Versicherungen? Kommt es zu einem Unfall, kommen Probleme mit den Versicherungen hinzu. Denn auch diese machen ihre Leistungspflicht von der gesetzlichen Zulassung abhängig – und auch das nur über die gewöhnliche Haftpflichtversicherung. Der Hersteller Rollster schreibt zwar, dass man eine Vollversicherung für Fahrzeug und Personenschäden abschliessen könne; Axa hingegen dementiert. Weder Axa noch Helvetia oder «Zurich» bieten im Bereich Motorfahrzeugversicherung Policen für Smartwheels an. Axa und Helvetia teilen übereinstimmend mit, dass die Deckung über die Privathaftpflicht nur erfolgt, sofern das Gerät nicht auf öffentlichen Strassen verwendet wurde. Zudem wird ein mögliches Verschulden des Benutzers abgeklärt. Fällt beides zu dessen Gunsten aus, werde der haftpflichtrechtlich ausgewiesene Schaden der geschädigten Drittperson übernommen – aber nur für Schäden, die nicht auf öffentlichen Strassen entstanden sind. Gemäss VRV 2 sind Strassen öffentlich, wenn sie nicht ausschliesslich privatem Gebrauch dienen. Allerdings bedeutet auch die Möglichkeit der Versicherung noch nicht zwingend «Sicherheit», die das Astra fordert. Die gibt es bei anderen Verkehrsmitteln allerdings auch nicht. www.stadt-zuerich.ch/stadtpolizei: Verkehr, Verkehrspolizei, Downloads und Merkblätter, Trendfahrzeuge. www.astra.admin.ch: Downloads, Merkblätter, Zusammenstellung der wichtigsten Vorschriften für gewisse Elektrofahrzeuge.
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