FDP 7 und 8 gibt sich kämpferisch

81. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 21. April 2016
Nr. 16
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Dominique Zygmont (links), Präsident der FDP 7 und 8, und Hans-Jakob
Boesch, dem neuen Präsidenten der FDP Kanton Zürich.
Gelöste Stimmung (v.l.): Hans-Jakob Boesch, Dominique Zygmont und
Fotos: Fabio Lüdi
Petra Gössi zusammen mit einem weiteren FDP-Mitglied.
FDP 7 und 8 gibt sich kämpferisch
An der Mitgliederversammlung der FDP 7 und 8 konnte die Partei auf ein gutes
Jahr zurückblicken. Weder
die neue Präsidentin der
FDP Schweiz, Petra Gössi,
noch der neue Präsident
des kantonalen Freisinns,
Hans-Jakob Boesch, wollten
sich das entgehen lassen.
staatlich subventionierten Genossenschaftswohnungen», so Dominique
Zygmont. Für Petra Gössi, damals
noch designierte Präsidentin des
Schweizer Freisinns, inzwischen
aber gewählt, ist klar: «Die FDP ist
die einzige Partei, die den Menschen
nicht vorschreiben möchte, wie sie zu
leben haben.» Während sich die anderen politischen Kräfte nur um
mehr Staat oder die Abschottung
nach aussen bemühten, stehe die
FDP für Wahlfreiheit.
Fabio Lüdi
«Dürfen nicht stehen bleiben»
«Ihnen über das vergangene Jahr zu
berichten, ist in erster Linie eine
Freude», eröffnet FDP-Kreispräsident
Dominique Zygmont seinen Jahresbericht. Man möchte es ihm glauben.
Über ein Viertel der Wählerstimmen
konnte der Freisinn im Kreis 7 und 8
bei den letzten Kantonsratswahlen
auf sich vereinen, die Nationalratswahlen fielen fast genauso gut aus. In
den letzten zwölf Monaten habe die
Partei zudem sämtliche Wahlen gewonnen.
Die Stimmung unter den rund 50
Anwesenden ist dementsprechend
entspannt. Für Zygmont ist das «wiedererwachte Gesicht» der FDP das
Mit Blick auf das Wiedererstarken
des Freisinns sieht Gössi denn auch
keine Notwendigkeit für Reformen in
der Partei. «Wir dürfen nur nicht stehen bleiben, das ist wichtig», mahnt
die zukünftige Parteipräsidentin.
Auch Hans-Jakob Boesch, neugewählter Präsident der kantonalen
FDP, wandte sich mit einigen Worten
an die Versammelten. Für ihn gehe
es darum, auch in Zukunft weiterhin
ein starkes liberales Profil zu zeigen
und das vorhandene Potenzial auszunutzen. «Ziel muss es sein, mehr freisinnige Politik betreiben zu können»,
fordert der neugewählte Präsident
der FDP Kanton Zürich, Hans-Jakob
Boesch, eindringlich.
Hatte schon einen Auftritt am Zürichberg: Die neue FDP-Präsidentin Petra Gössi redet vor den Mitgliedern der FDP 7 und 8.
Foto: Fabio Lüdi
Ergebnis harter Arbeit. Die Partei habe die richtigen Rezepte für die Anliegen der Menschen gefunden und
dabei den liberalen Kompass nie aus
den Augen verloren. Der Freisinn lebe den Gemeinsinn in allen Lebensbereichen und delegiere diesen nicht
an den Staat. Zusammen mit der
Freiheit als Massstab ihres politischen Handelns mache das die FDP
zur «wahren Volkspartei». Gestärkt
durch ihren Erfolg, zeigt sich die FDP
kämpferisch. Die Mehrheit aus Linken, Grünen und Alternativen im
Stadtrat sei während ihrer Jahre an
der Macht müde geworden. «Sie hat
keine Ideen mehr und setzt keine
neuen Impulse. Alles, was diese
Mehrheit noch anstrengt, ist der
zwanghafte Bau von Velowegen und
Jede Woche
das Neueste und Aktuellste
aus dem Quartier:
www.lokalinfo.ch
Vereint
Verlottert
Verboten
Seit nunmehr 25 Jahren gibt es den Frauenstadtrundgang.
Vereint traten Frauen auf den Plan, um einmal eine andere
Sicht auf die Stadt Zürich und ihre Geschichte zu zeigen. Unterdessen sind auch Männer Fan des Konzepts.
Seite 8
Am 5. Juni steht die Abstimmung über die umfassende Sanierung der Tonhalle und des Kongresshauses an. Ein Rundgang unseres Reporters durch die Tonhalle zeigt, wie sehr
die Renovation nötig ist.
Seite 9
Viele Freizeitgeschäfte bieten sie an: Stehroller mit einer
Achse, versehen mit einem Elektromotor. Die bis zu 40 km/h
schnellen Gefährte sind der Polizei ein Dorn im Auge. Wer
Stehroller auf Strassen fährt, wird gebüsst.
Letzte Seite
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Stadt Zürich
Nr. 16
MARKTPLATZ
21. April 2016
Publireportage
Fast 116 000 Betreibungen
Im vergangenen Jahr haben die Zürcher Betreibungsbeamten 115 837
Mal betreiben müssen. Die Forderungssumme betrug rund 78 Millionen Franken. Davon gingen allein 15
Prozent aufs Konto von vorläufig
nicht bezahlten Steuern.
Kreis 11 am schlimmsten
Stadtweit führt der Kreis 11 mit fast
23 000 Betreibungen die unrühmliche
Rangliste an, Platz 2 sichert sich der
Kreis 4 (15 000), dicht gefolgt vom
Kreis 3 (14 000). Am tiefsten liegt die
Zahl der Betreibungen im Kreis 1
(4100). Rund ein Drittel aller Betreibungen im Kanton ist in der Stadt Zürich zu vollziehen. Die meisten Betreibungen entfallen auf die Alterskategorie 30 bis 39 Jahre, wie an der Jahresmedienkonferenz zu erfahren war.
Eine Durchschnittsforderung entspricht 5500 Franken. Ausserdem
stellten die Beamten fest, dass seit
dem Jahr 2000 immer mehr Zahlungsrückstände bei Krankenkassenprämien vorkommen. Um 15 Prozent
habe sich dieser Anteil erhöht. (ajm.)
Hull’s School: Nach der Sek
ans englische College
Selbständiges Denken fördern
Das Schulmotto «scire et intellegere»
bedeutet: Wissen allein genügt nicht.
Am englischen College geht es um
das tiefere Verständnis des Schulstoffes und eigenständiges Denken.
Teamwork und Gemeinschaftserlebnisse
Teamwork wird nicht nur im Sport,
Publireportage
sondern auch in
anderen Schulanlässen grossgeschrieben (Studienreise, Exkursionen,
Clubs
und Schulball).
Die Hull’s School bietet ein
englisches 10. Schuljahr
und das English College (4
Jahre Kurzzeitgymnasium).
Absolventen der Hull’s School bestehen die britische Hochschulreife (in
der Schweiz und weltweit von Hochschulen anerkannt).
Warum wählen Jugendliche ein englisches Kurzgymnasium?
Das britische Bildungssystem erlaubt
eine höhere Spezialisierung, die auch
einseitig Begabten eine Chance bietet. An der Hull’s School sind Schüler
mit Dyslexie und Dyskalkulie willkommen.
Erholung und Genuss an idyllischem Ort
Betreuung
und
Förderung
in
Kleinklassen
Ein Team unterstützt die Schülerschaft mit Aufgabenhilfestunden und
einer individuellen Lernberatung.
Der Unterricht findet in Kleinklassen
mit maximal 14 Schülern statt.
Robin Hull.
zvg.
Mit dem Science Path an die ETH
Mit dem Science Path (mathematisch-naturwissenschaftliches
Programm)
erhalten
Schüler
die
schweizweit gründlichste Vorbereitung auf das Medizinstudium oder
ein Studium an der ETH. (pd.)
Hull’s School, Falkenstrasse 28a, 8008 Zürich, www.hullschool.ch, Tel. 044 254 30
40, E-Mail [email protected], .
Im See- und Seminarhotel
FloraAlpina in Vitznau
lassen sich die Hektik des
Alltags vergessen und erholsame Tage vor dem einzigartigen VierwaldstätterseePanorama geniessen.
Das Feriendorf Vitznau liegt im Herzen der Schweiz – am Vierwaldstättersee – in einer malerischen Seebucht am Fuss der Rigi. Wer Ruhe
und Entspannung sucht oder seine
Ferien aktiv in der Heimat von Wilhelm Tell verbringen will, fühlt sich
hier heimisch. Zu erreichen ist diese
idyllische Gegend bequem und einfach per Zug und Schiff oder mit
dem Auto.
Ein romantisches Haus: Das See- und Seminarhotel FloraAlpina.
In Vitznau, dem wohl beliebtesten
Ort am Vierwaldstättersee, steht ein
romantisches Haus mit Persönlichkeit und ländlichem Charakter, zudem ausserordentlich gemütlich und
grosszügig: das See- und Seminarhotel FloraAlpina. Das 3-Sterne-Hotel verfügt über einen Park mit beheiztem Swimmingpool und grosszügiger Liegewiese sowie über insgesamt 57 Zimmer. Die angenehm
modern gestalteten Zimmer bieten
jeglichen Komfort sowie eine herrliche Aussicht auf den See und die
umliegende Landschaft. Das traumhafte Panorama lässt sich auch auf
der Aussichtsterrasse des Hotels geniessen.
Regionale Küche
Mindestens so genussvoll wie der
Ausblick sind die kulinarischen
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mit Liebe präsentiert, werden erlesene Köstlichkeiten aus dem See,
von den nahen Wiesen und aus dem
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Lokalinfo verlost ein Sommer-Wellness-Wochenende für 2 Personen
im Wert von 880 Franken (inkl. Taxen). Darin enthalten sind:
• 2 Übernachtungen im Doppelzimmer mit Seeblick
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• 1x Rigibahnticket (Kulm retour)
• halber Tag E-Bike
• Transport zum Seebadeplatz
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Wald serviert. Wenn das Wetter mitspielt, lässt sich darüber hinaus ein
einzigartiger Sonnenuntergang über
dem Vierwaldstättersee erleben.
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Wer mitmachen will, schickt bis
25. April eine E-Mail mit Betreffzeile «FloraAlpina» und vollständigem
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Lokalinfo AG
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Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
terrasse, das Panoramarestaurant
und die Säle des «FloraAlpina» das
richtige Ambiente. (pd./mai.)
See- und Seminarhotel FloraAlpina AG,
Schibernstrasse 2, 6354 Vitznau, Telefon
041 399 70 70. [email protected],
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Züriberg
AKTUELL
Nr. 16
21. April 2016
AUF
EIN WORT
IN KÜRZE
Notschlafstellen
Letzten Mittwoch ging die Pfuusbus-Saison 2015/16 zu Ende. Der
Pfuusbus ist in den Wintermonaten nach wie vor die wichtigste
Überlebenshilfe für Obdachlose.
Das verdeutlichen die 3898 Übernachtungen von 278 verschiedenen Personen. In der Notschlafstelle Iglu nächtigten vom 15. Dezember 2015 bis 13. März 2016
206 arbeitssuchende Ausländerinnen und Ausländer während
insgesamt 1466 Logiernächten.
Christina Brändli
Kulturama
Das neue Veranstaltungsprogramm des Kulturama Museums
des Menschen ist online: Mit über
50 Veranstaltungen werden Wissenschaft und Wissen rund um
den Menschen für Erwachsene,
Kinder und Schulen veranschaulicht. Zudem verlängert das Kulturama die Sonderausstellung
«Anatomie» bis 4. September
und lädt am 15. April ins Schattentheater ein.
Volksinitiative
Die
kantonale
Volksinitiative
«Mehr Qualität – eine Fremdsprache an der Primarschule» ist
zustande gekommen. Dies teilte
die Direktion der Justiz und des
Inneren des Kantons Zürichs letzte Woche mit. Die Initiative ist am
26. Februar eingereicht worden.
Die erforderliche Anzahl von
6000 Unterschriften sei übertroffen worden.
Jahresbericht
Im Jahresbericht 2015 der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit finden Interessierte Informationen
über die Freiwilligenarbeit in der
Stadt Zürich. Unter anderem zeigen sich darin sehr unterschiedliche lebens- und berufsbiografische Motive für ein freiwilliges
Engagement. Nicht selten handelt
es sich zum Beispiel um eine
nicht freiwillig gewählte Ausgangslage, wie zum Beispiel eine
Frühpensionierung.
Soforthilfefonds
Eine klare Mehrheit der Synodalen der katholischen Kirche im
Kanton Zürich bewilligte eine
Viertelmillion Franken für den
Soforthilfefonds für Opfer fürsorgerischer
Zwangsmassnahmen
wie ehemalige Verding- und
Heimkinder, administrativ Versorgte, Zwangsadoptierte und
Fahrende. Die katholische Kirche
als Teil des Systems will mit dieser Spende Verantwortung übernehmen.
400. Geburtstag
Mitte April jährte sich William
Shakespeares Todestag zum 400.
Mal. Anlässlich dieses Jubiläums
finden weltweit Feierlichkeiten
statt, die an das künstlerische
Schaffen des englischen Schriftstellers erinnern. Im Opernhaus
Zürich sind im April gleich zwei
seiner bekanntesten Werke auf
der Bühne zu erleben: Giuseppe
Verdis Oper «Macbeth» und die
Ballettadaption der Liebestragödie «Romeo und Julia».
«Entdecke die Welt der Zürcher Museen»: Das Museumstram soll zum Nachforschen anregen.
Foto: Jakob Metzler
Eingestiegen in das neue Museumstram
Das neue Sondertram der
VBZ wurde am Donnerstag
auf die Reise geschickt.
Im Inneren und Äusseren
gibt es die Vielfalt von über
50 Zürcher Museen zu
bestaunen.
Jakob Metzler
Seit 1984 verkehren in Zürich VBZSondertrams. Das Museumstram ist
das 39. und bleibt den Pendlern ein
Jahr erhalten.
Verantwortlich für die Aktion
zeigt sich der Verein Zürcher Museen. Insgesamt 58 Museen Zürichs haben sich darin zusammengeschlossen, um von gemeinsamen Projekten,
wie dem Museumstram oder der
Langen Nacht der Museen, zu profi-
Die abreissbaren Plakate im Tram.
tieren. Die Lange Nacht der Museen
spielt für das Tram eine doppelt
wichtige Rolle: Zum einen konnten
die Einnahmen dieses Projekts in das
(nicht billige) Museumstram reinves-
tiert werden, und zum anderen sind
die VBZ dort mit ihren sogenannten
«Museums-Shuttles» zuständig für
die Mobilität.
Die Agentur «Stillhart Konzept
und Gestaltung» hat das Tram designt und dabei von jedem Museum
jeweils ein Objekt ins Zentrum gerückt. Informationen zu den verschiedenen Museen und deren Objekten finden sich auf den Rückseiten
von abreissbaren Plakaten, die im
Tram verteilt sind.
Zu 52 nummerierten Objekten
gibt es auch auf der Homepage
www.museumstram.ch Audioguides.
Aussen werden jeweils zwei verschiedene Objekte zu kunstvollen Kombinationen zusammengeführt. Das Ziel
ist es, möglichst viele Passagiere und
auch Passanten, die das Tram nur
von aussen betrachten, zum Nachforschen zu bewegen.
Ein Tunnel mit bewegter Geschichte
An einer Führung mit Stadtrat Andres Türler konnten
die Teilnehmenden einen
Blick hinter die Kulissen des
Tramtunnels Schwamendingen werfen. Neben Technik
und Sicherheit war die Entstehung des einzigen Zürcher
Tramtunnels ein Thema.
Karin Steiner
Regelmässig führt das Departement
der industriellen Betriebe der Stadt
Zürich Führungen mit Stadtrat Andres Türler durch. Damit soll Interessierten ein Blick hinter die Kulissen
von EWZ, Wasserversorgung, VBZ
und Energie 360° geboten werden.
«Wir wollen die Arbeit sichtbar machen, die man von aussen nicht
wahrnimmt», sagt Andres Türler.
Letzte Woche besuchten 100 Interessierte den einzigen Zürcher
Tramtunnel, der vom Milchbuck nach
Schwamendingen führt. Alle dreieinhalb Minuten fährt ein Tram der Linien 7 und 9 in beide Richtungen
durch die Dunkelheit, geleitet von Signalen, die von einer externen Leitstelle gesteuert werden. Fällt jedoch
Kolumne entfällt
Die politische Kolumne «Aus dem
Gemeinderat» entfällt. FDP-Gemeinderat Severin Pflüger hat seinen Beitrag trotz mehrmaliger
Erinnerung nicht fristgerecht geliefert.
Die Redaktion
Die drei Haltestellen wurden in den letzten Jahren neu gestaltet.
die Verbindung zur Leitstelle aus,
kann man die Signale auch vom Tunnel aus bedienen.
Für die U-Bahn gebaut
Die Technik im Tunnel ist zwar nicht
auf dem neusten Stand, aber die Sicherheit ist zu jeder Zeit gewährleistet. Derzeit werden die Betonwände
des 2,4 Kilometer langen Tunnels saniert, und ab 2017 werden die technischen Anlagen erneuert. Auch
Schutz und Rettung war vor Ort und
stellte das Konzept im Fall eines
Brands vor. Da der Rauch stets Richtung Milchbuck geht, würden die
Leute im Brandfall Richtung Schwamendingen evakuiert.
Gebaut wurde der Tunnel als erstes Teilstück des geplanten Zürcher
U-Bahn-Netzes. Am 14. März 1971
sagten 78,1 Prozent der Stadtzürcher
Bevölkerung an der Urne Ja zum 31
Millionen Franken teuren Abschnitt.
Zwei Jahre später, am 20. Mai 1973,
der grosse Schock: 71,1 Prozent der
Zürcher lehnten die 545,5 Millionen
Franken teure U-Bahn ab. Also beschloss die Stadt, Schwamendingen
durch ein Tram zu erschliessen. Sie
hatte allerdings nicht mit dem heftigen
Widerstand der Quartierbewohner gerechnet. Nachdem am 24. September
1978 alle Stadtkreise ausser dem
Kreis 12 Ja zum Tram Schwamendingen gesagt hatten, lancierte das Komitee «Züri-Tram nöd eso» eine Volksinitiative, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg für die Schwamendinger brachte. Am 1. Februar 1986
wurde das Tram Schwamendingen
feierlich eingeweiht.
Wegen der grossen Nachfrage wird die
Führung am Mittwoch, 27. April, um 18
Uhr wiederholt. Anmeldung bis 22. April
per E-Mail an [email protected].
Wie gross sind Sie? Hält sich Ihre
Körpergrösse an den Durchschnittswert?
Für
Schweizer
Frauen ist dies eine Grösse von
1.65 Meter, Männer sind durchschnittlich 1.78 Meter gross. Ein
perfektes Verhältnis. Nicht nur
zueinander, sondern auch im Alltag. Wobei wahrscheinlicher ist,
dass wir unsere Umwelt unserem
Durchschnitt angepasst haben
und nicht umgekehrt. Küchenschränke, Abzugshauben, Türen,
Möbel und Kleider. Alles durchschnittlich gross, hoch oder lang.
Ich befinde mich mit meinen
178.8 Zentimetern weit über dem
weiblichen Normalmass. Für den
Klub der Langen Menschen fehlen
mir ganze 1.2 Zentimeter. Wobei
ich froh bin, dass ich die 1.8 Meter Marke nicht geknackt habe. Es
ist auch so nicht immer ein Vergnügen, sich die Köpfe mancher
Mitmenschen von oben anzusehen. Was sich da an «Frisuren»
tummelt …
Über dem
Durchschnitt
Wie bei Menschen, die mit Locken gesegnet wurden und die
viel lieber glattes Haar hätten,
oder jenen mit glatter Mähne, die
für Locken Stunden im Badezimmer stehen müssen und mit heissen Lockenstäben, Wicklern oder
Wunderwaffen hantieren, um nur
etwas Volumen in ihre Haare zu
zaubern, ist es doch wie bei den
Kleinen und Grossen. Wer klein
ist, möchte grösser sein, und wer,
wie ich, dem Durchschnitt der
Männer entspricht, würde gerne
ein paar Zentimeter loswerden.
Natürlich ist es nicht immer ein
Fluch, eine gewisse Grösse zu haben, und doch wünsche ich mir
morgens früh im Zug, wenn das
dumpfe «Peng» und der pochende
Schmerz in meinem Kopf mir signalisieren, dass ich schon wieder
meinen Schädel an der Haltestange angestossen habe, ich wäre
nur etwas kleiner.
Am meisten nervt mich meine
Grösse beim Einkaufen von
Hosen. Früher sah ich das mit der
Länge ja noch nicht so eng. Wenn
eine Hose kurz über den Fersen
endete, war sie ja mit Schuhen
genau richtig. Dass im Sitzen
beinahe mein gesamter Unterschenkel seine weisse Pracht der
Welt präsentierte, störte mich nur
bedingt. Die Waden wurden ja
von den Socken schön warmgehalten. Meine damalige Toleranz
lässt mich heute nur den Kopf
schütteln.
Heute probiere ich Hosen ausserhalb meines Stammgeschäfts
gar nicht mehr an. Für das Gefühl, wenn eine Hose bis zum Boden reicht, sind herkömmliche
Worte nicht aussagekräftig genug.
«Fantastiös» oder «unglaubtastisch» würden mir da spontan als
Schöpfung in den Sinn kommen.
Da werde ich auch mal ein wenig
irrational. In etwa so, wie wenn
ich ein Paar besonders coole
Schuhe finde. Dann passiert es
hin und wieder, dass Hose, Schuhe oder Tasche gleich in doppelter
Ausführung mit an die Kasse getragen werden oder ich später besagtes Stück nochmals kaufe. Was
man hat, hat man.
3
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Stadt Zürich
Nr. 16
AKTUELL/ MARKTPLATZ
21. April 2016
Kunst im öffentlichen Raum
wird zur Chefsache
Seit Anfang 2016 ist Kunst
und öffentlicher Raum der
Stadt Zürich (KiöR) direkt
Stadtrat Filippo Leutenegger, Vorsteher des Tiefbauund Entsorgungsdepartements unterstellt.
Pia Meier
Anfänger und Fortgeschrittene spielen auf Stadtzürcher Plätzen.
Foto: zvg.
Publireportage
Tennis spielen in Zürich
Pünktlich zum Frühlingsbeginn wurde am letzten
Samstag die Tennissaison
in Zürich eröffnet. Bis zum
16. Oktober stehen allen Zürcher Tennis-Fans auch ohne
Clubmitgliedschaft 40 gut
gepflegte Sandplätze auf
8 Anlagen zur Verfügung.
Schon Belinda Bencic und Roger Federer haben in Zürich trainiert und
die grosszügige Tennis-Infrastruktur
genutzt. Neben guten Trainingsmöglichkeiten verfügen fast alle Anlagen
über ein Restaurant. Wer nach einem
intensiven Training hungrig ist, kann
sich vor Ort verpflegen und mit dem
Tennispartner die letzte Partie Revue
passieren lassen.
Stunde. Die Anlagen sind über das
ganze Stadtgebiet verteilt und gut mit
den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Die Reservation für einen Tennisplatz erfolgt einfach und schnell online auf www.gotcourts.ch oder per
Telefon direkt auf der jeweilige Anlage. Online ist gleich ersichtlich, wie
viele Plätze zu welchem Zeitpunkt
noch frei sind.
Passenden Tennispartner finden
Günstig Tennis spielen
Mit der Sportpartner-Börse auf www.
sportamt.ch lässt sich das passende
Gegenüber schnell finden. Besonders
im Frühling wird intensiv trainiert
und viele halten Ausschau nach einer
Tennispartnerin oder einem Tennispartner.
Und wenn das gemeinsame Training für Fortschritte nicht ausreicht,
hilft das Programm von www.sportaktiv.ch weiter, das günstige Trainingsstunden im Angebot hat. (pd.)
Die attraktiven Preise variieren abhängig von Uhrzeit und Wochentag
zwischen 10 und 20 Franken pro
Mehr Informationen zum Thema Tennis
auf www.sportamt.ch.
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Kunst ist ein Thema, das polarisiert,
vor allem, wenn es sich um Kunst im
öffentlichen Raum (KiöR) handelt. Die
KiöR gehört zum Tiefbau- und Entsorgungsdepartement der Stadt Zürich und war bisher dem Chef des
Tiefbauamtes unterstellt. Seit kurzem
ist dies nicht mehr der Fall.
«Die AG KiöR ist seit Anfang 2016
direkt dem Vorsteher des Tiefbauund Entsorgungsdepartements unterstellt», teilt das Departement auf Anfrage mit. Begründet wird dies wie
folgt: «Kunst im öffentlichen Raum ist
Kunst oder nicht? Künftig entscheidet Filippo Leutenegger mit.
ein sensibles und öffentlichkeitswirksames Thema und betrifft den Vorsteher oft direkt.» Zudem: «Durch die
Neuorganisation wurden kurze und
einfache Kommunikationswege geschaffen.» Welche Kunstwerke im öffentlichen Raum aufgestellt werden
können, entscheidet die AG KiöR.
Foto: mai.
Diese Änderung hat aber gemäss
Auskunft des Departements keine
Auswirkungen auf die Auswahl von
Kunstwerken, die im öffentlichen
Raum aufgestellt werden können beziehungsweise auf die Kosten für solche Kunstwerke. Es wird also nicht
mehr gespart als bisher.
Neues Beratungsangebot für Mobilität
Das neue Angebot «Impuls
Mobilität» von Kanton und
Stadt Zürich beinhaltet eine
umfassende Beratung zu
Mobilitätsfragen, Beispiele
von Lösungen sowie Veranstaltungen.
Seit 2006 unterstützen Stadt und
Kanton Zürich mit dem Programm
«Mobilität im Unternehmen» Unternehmen in Fragen rund um den Geschäfts-, Pendler- und Besucherverkehr. Diese Aktivitäten werden durch
das neu konzipierte Beratungsangebot «Impuls Mobilität» fortgeführt.
Nun können nicht nur Unternehmen
und Gewerbe, sondern auch Gemeinden, Bauherrschaften und Investoren
sowie Liegenschaftsverwaltungen von
einer Mobilitätsberatung profitieren,
die alle Verkehrsträger umfasst. «Viele kleine, aber koordinierte Massnahmen können eine grosse Wirkung
entfalten: Kostenreduktionen, Effizienzgewinne, höhere Zufriedenheit
der Mitarbeiter und positive Auswirkungen auf die Umwelt», halten Stadt
und Kanton in ihrer gemeinsamen
Medienmitteilung fest. «Gleichzeitig
wird das Verkehrsnetz effizienter genutzt sowie der Lebens- und Wirtschaftsraum Zürich gestärkt.
Kostenlose Basisberatung
Wie beim Vorgängerprogramm handelt es sich um eine kostenlose Basisberatung. In einem Gespräch werden
die aktuelle Mobilitätssituation analysiert, mögliche Lösungsansätze diskutiert und ein Ideenkatalog erarbeitet. Darauf aufbauend kann ein
zusätzliches, vertiefendes Beratungsgespräch mit konkreten Umsetzungsmassnahmen durchgeführt werden.
Diese vertiefte Beratung ist kostenpflichtig.
Das Angebot wird mit vielen Informationen zu Massnahmen und
Umsetzungen auf den Websites von
Stadt und Kanton vervollständigt.
Veranstaltungen geplant
Am 22. Juni organisiert die Stadt Zürich eine Veranstaltung im Rahmen
von «Impuls Mobilität» zum Thema
Wohnen. Im kommenden November
planen Kanton und Stadt Zürich die
erste
gemeinsame
Veranstaltung
«Impuls Mobilität» zum Thema Arbeiten. (pd./pm.)
www.afv.zh.ch/impulsmobilitaet,
www.stadt-zuerich.ch/impulsmobilitaet.
Züriberg
AKTUELL
Sanierungsarbeiten
an der Höschgasse
Das Gebiet Höschgasse im Abschnitt
zwischen Bellerivestrasse und der
Zollikerstrasse wird ab Anfang April
während acht Monaten saniert. Die
Bushaltestelle Höschgasse wird behindertengerecht ausgestaltet und
um fünf Meter verlängert. Zusätzlich
wird die Haltestelle Höschgasse in
Richtung Klusplatz mit einer Wartehalle versehen. Das Elektrizitätswerk
ersetzt gleichzeitig mehrere Mittelspannungsleitungen. Deswegen werden kleinere Grabarbeiten an der
Dufour- und an der Mühlebachstrasse notwendig sein.
Durchgangsverkehr erschwert
Ab Anfang Mai ist die Höschgasse im
Abschnitt Zollikerstrasse bis Seefeldstrasse für den Durchgangsverkehr
gesperrt. Die Umleitung erfolgt von
der Zollikerstrasse über die Münchhaldenstrasse zur Seefeldstrasse. Für
Zubringerdienst sind die Zufahrten
gewährleistet, es muss aber mit Einschränkungen gerechnet werden. Für
Fussgängerinnen und Fussgänger
werden alle Wege aufrechterhalten.
Jedoch werden Behinderungen und
Umleitungen aufkommen. Der Veloverkehr wird durch den signalisierten Einbahnverkehr im Gegenverkehr geführt. Nachtarbeiten werden
im Gebiet der Höschgasse/Zollikerstrasse und Höschgasse/Seefeldstrasse erfolgen.
Bus Linie 33 wird umgeleitet
Vom 2. Mai bis Ende September gibt
es keinen Busbetrieb der Linie 33
zwischen den Haltestellen Botanischer Garten und Bahnhof Tiefenbrunnen. Die Linie 33 fährt nur zwischen Triemli und Botanischer Garten. Für die Haltestellen Höschgasse,
Fröhlichstrasse, Wildbachstrasse und
Bahnhof Tiefenbrunnen werden die
Tramlinien 2 oder 4 empfohlen. (pb.)
Mehr Infos: stadt-zuerich.ch/hoeschgasse.
Mittagsmusik
im Predigerchor
Am Mittwoch, 27. April, findet im
Rahmen der Mittagskonzerte in der
Predigerkirche ein Konzert mit beachtenswerter Musik-Literatur statt.
Dabei gelangen Werke aus dem
Nachlass von Johannes Zentner zur
Aufführung. Johannes Zentner
(1903–1989),
dessen musikalischer Nachlass
in der Musikabteilung der Zentralbibliothek aufbewahrt wird, ist
vielen
Sängern
und Dirigenten M. E.
Zimmerfür seine Chor- mann. Foto: zvg.
und Orchesterkompositionen bekannt. Weniger bekannt ist sein Liedschaffen, das zu
entdecken es sich lohnt.
Auf beeindruckende Weise setzt
Zentner Gedichte namhafter Poeten
in einer eigenen, stimmungsvollen
Tonsprache um.
Die ausführenden Musiker arbeiten seit längerer Zeit zusammen und
harmonieren seismografisch, was bei
ihren Auftritten deutlich zu spüren
ist. Der Konzertbesuchende kann
sich freuen auf den profunden Alt
von Madeleine Esther Zimmermann,
den expressiven Stil der Flötistin Bea
Kunz und den aus den USA stammenden, vielseitigen und als Begleiter geschätzten Pianisten Robert
Newson. (ulit.)
Mittwoch, 27. April, 12.15 Uhr, Predigerkirche.
Nr. 16
21. April 2016
5
Sinkt oder steigt unser Strompreis
wegen der erneuerbaren Energien?
Im vierten Teil der Serie
«Strommarkt Schweiz –
Europäische Integration
oder Autarkie?» geht es um
die Frage: «Kostet erneuerbare Energie nichts?»
Silvan Rosser
Zur Stromproduktion in der Schweiz
kommen verschiedene Kraftwerkstypen zum Einsatz wie Wasserspeicherkraftwerke und Laufwasserkraftwerke, Kernkraftwerke sowie konventionell-thermische Kraftwerke, die
mit Gas, Öl oder Abfällen befeuert
werden. Seit einigen Jahren werden
vermehrt auch Windenergieanlagen
und Photovoltaik-(PV-)Anlagen, die
Strom aus der Sonnenenergie gewinnen, gebaut und ans Stromnetz angeschlossen.
Unabhängig vom Energieträger
fallen bei einem Kraftwerksbau anfängliche Investitionskosten an. Nach
der Inbetriebnahme des Kraftwerks
wird zwischen fixen und variablen
Kosten unterschieden. Die fixen Betriebskosten hängen nicht oder kaum
von der produzierten Strommenge
ab, sondern von der Anlagengrösse,
von Unterhalts- und Personalkosten
sowie von Kosten der Finanzierung.
Die variablen Betriebskosten oder,
vereinfacht gesagt, «Brennstoffkosten» sind jener Kostenpunkt, der nur
dann anfällt, wenn auch tatsächlich
Strom produziert wird.
Bei Kernkraftwerken bemessen
sich die Brennstoffkosten am Preis
für die Brennstäbe aus Uran, bei
thermischen Kraftwerken am Preis
für Kohle, Öl oder Gas. Wasserkraftwerke haben durch die Entrichtung
der Wasserzinsen ebenfalls «Brennstoffkosten».
Anders sieht es bei den neuen erneuerbaren Energien aus. Wind- und
PV-Kraftwerke benötigen nämlich
keine «Brennstoffe», um Strom zu
produzieren. Die Sonne scheint sozusagen unentgeltlich, und auch auf
Windstösse werden keine «Windzinsen» erhoben. Kurz gesagt: Wetter ist
gratis.
Merit-Order-Effekt
Dass Wetter gratis ist, hat weitreichende Folgen und treibt grosse Betreiber konventioneller Kraftwerke
scheinbar in den Ruin, wie abermals
aus schlechten Jahreszahlen grosser
europäischer und schweizerischer
Firmen wie Alpiq und Axpo deutlich
ersichtlich wurde. Der Grund für die
Turbulenzen in der Stromwirtschaft
ist der sogenannte Merit-Order-Effekt. Er beschreibt die Verdrängung
teuer produzierender Kraftwerke
durch den Markteintritt eines Kraftwerks mit geringeren Grenzkosten,
beispielsweise nach Neubau und In-
Die Serie
«Strommarkt Schweiz – Europäische Integration oder Autarkie?»
– eine fünfteilige Serie.
• Kann die Schweiz ihren Energiehunger selber stillen? Erschienen am 4. Februar.
• Ist die Schweiz auf Stromimporte angewiesen? Erschienen am
3. März.
• Droht mit dem Atomausstieg eine Stromlücke? Erschienen am
7. April.
• Kosten erneuerbare Energien
nichts? Erschienen am 21. April.
• Ist der Strommarkt einem massiven Wandel ausgesetzt?
In einer exemplarischen Stunde ohne erneuerbare Energien (obere Grafik) liegt der Grosshandelsstrompreis
deutlich höher (70 Euro/MWh) als in einer Stunde mit gleich hoher Nachfrage und hoher Produktion aus Wind
und Sonne (untere Grafik, 50 Euro/MWh).
Grafiken: Silvan Rosser
betriebnahme eines solchen Kraftwerks ins Stromnetz.
Dieser Effekt ist weit über die
Grenzen hinweg spürbar, da die europäischen Staaten erfolgreich an der
Schaffung eines europäischen Strombinnenmarkts arbeiten. So sind alle
grossen Mitspieler der europäischen
Stromwirtschaft an einem Marktplatz
versammelt und konkurrenzieren
sich. Alle Kraftwerksbetreiber, die an
der Strombörse teilnehmen, geben
stündliche Gebote ab, zu denen sie
bereit sind, Strom zu produzieren.
Gemäss Marktlogik liegt dieser Gebotspreis exakt so hoch wie die variablen Betriebskosten, also Brennstoffkosten.
Der starke Ausbau von PV- und
Windenergie-Anlagen in Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien, perspektivisch auch in der
Schweiz, löst nun in vielen Stunden
diesen Merit-Order-Effekt aus, da PV
und Windstrom keine Brennstoffkosten vorweisen und deshalb «gratis»
an der Strombörse angeboten werden. In Zeiten hoher Strom-Netzeinspeisung durch Wind und PV verdrängt dieser erneuerbare Strom den
Strom aus den teuren konventionellen Kraftwerken und senkt so über
den Merit-Order-Effekt den Grosshandelspreis. Bei gleicher Stromnachfrage liegt der Strompreis einer
exemplarischen Stunde ohne erneuerbare Energien deutlich höher als in
einer Stunde mit hoher Produktion
aus erneuerbaren Energien (siehe
Abbildung).
Obwohl PV- und Windstrom am
Grosshandel «gratis» angeboten werden, können sie Erträge erzielen, da
alle Kraftwerke, auch Kernkraft- oder
Kohlekraftwerke, gemäss Marktlogik
nicht ihren Gebotspreis, sondern den
Gebotspreis des teuersten zur Nachfragedeckung gerade noch benötigten
Kraftwerks erhalten. Dieses Kraft-
werk wird in dieser Stunde preissetzend für den gesamten Börsenplatz.
Alle Kraftwerke, die geringere Grenzkosten vorweisen, erwirtschaften in
dieser Stunde einen Beitrag zur langfristigen Deckung ihrer Fixkosten.
Der Merit-Order-Effekt hat auf
dem europäischen Strommarkt deutliche Spuren hinterlassen. So hat sich
der
Grosshandelsstrompreis
seit
2007 mehr als halbiert, wobei dabei
nicht ausschliesslich der Ausbau der
erneuerbaren Energien eine Rolle
spielte. Grosse Kraftwerksbetreiber
müssen deshalb ihren Strom zu deutlich tieferen Preisen verkaufen als
noch vor 8 bis 10 Jahren und haben
zusehends Mühe, ihre Fixkosten zudecken.
Höhere Stromrechnung?
Scheint mittags viel Sonne oder bläst
starker Wind, dann verdrängt der
Strom aus PV oder Wind die teuren
Öl- oder Gaskraftwerke auf dem europäischen Strommarkt. Dadurch
fällt der Strompreis im Grosshandel.
Trotz stark fallenden Preisen haben
sich die Stromkosten für die Endkunden seit 2007 nicht verbilligt. In
Deutschland zahlen die Endkunden
heute sogar fast doppelt so viel, ver-
ANZEIGEN
glichen mit dem Jahr 2000. Der
Grund dafür liegt in der Zusammensetzung des Endkunden-Strompreises. Auf der Stromrechnung erscheinen nicht nur die Kosten des eigentlichen Stroms, der aufgrund des Merit-Order-Effekts in den letzten Jahren gesunken ist, sondern auch Netzentgelte, Steuern und Abgaben. Der
eigentliche Strompreis macht bei genauer Betrachtung nur rund einen
Drittel der Stromrechnung aus.
Rund 7 Rp./kWh, oder rund ein
Drittel der Stromrechnung, werden
in einem durchschnittlichen Haushalt
zur Deckung der Stromnetzkosten erhoben. Nochmals rund 7 Rp./kWh,
oder nochmals ein Drittel, entrichten
die Haushalte über die Stromrechnung an Steuern und an die KEVUmlage.
Die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) ist das Instrument des
Bundes, das zur Förderung der
Stromproduktion aus erneuerbaren
Energien eingesetzt wird, also für
den Bau neuer Wind- und PV-Anlagen, die zukünftig somit weiterhin
den Merit-Order-Effekt auslösen und
Betreiber konventioneller Anlagen
dadurch auch in den folgenden Jahren unter Druck setzen.
6
Stadt Zürich
Nr. 16
21. April 2016
AU TO M O B I L
Edle Katze zeigt BMW und Audi den Buckel
Der 380 PS starke V6 mit
Kompressoraufladung aus
dem F-Type verwandelt
die grosszügige Limousine
XF in eine echte Raubkatze:
Schnurrend, zupackend und
immer zum Sprung bereit.
ab, und das ist ein Argument dafür,
dem Briten gegenüber Mercedes EKlasse, BMW 5er und Audi A6 den
Vorzug zu geben.
Topversion: 108 000 Franken
Marc Leutenegger
Es ist der Moment des Anlassens, der
uns vielleicht am besten gefällt: Wir
treten auf die Bremse, drücken die
Starttaste und beobachten, wie der
Drehschalter der Achtgangautomatik
aus dem Mitteltunnel ausfährt – diese
hübsche Jaguar-Land-Rover-Spielerei. Und der XF untermalt das Schauspiel mit einem kräftigen Fauchen
und hält dann schnurrend inne, als
würde er auf der Lauer liegen.
380 PS und ordentlich Schub
Die Begrüssungsfanfare kommt vom
V6-Benziner mit Kompressor, demselben Motor, der auch den ikonischen Sportwagen F-Type anschiebt.
380 PS und 450 Newtonmeter Drehmoment stehen zu Diensten -– ein
Antrieb
mit
einem
ziemlichen
Wumms also für eine Businesslimousine. Die Kraft will Jaguar die Fahrer
respektive Kunden spüren lassen.
Schaltknopf auf D, Bremse lösen -–
und die Katze macht schon ohne Gas
einen Satz vorwärts. Das Ansprechverhalten ist dann aggressiv ausgelegt, bereits im Basismodus der Fahrprogramme.
Die Schubentwicklung und der
Durchzug sind eine wahre Freude.
Kurz noch etwas Tempo nachlegen,
weil die Ampel bald auf Orange
schaltet: kein Problem. Die stummelige Autobahneinfahrt beim Fressbalken in Würenlos: ein Klacks, oder sagen wir: ein «Katzensprüngli». 5,3
Sekunden braucht der mit viel Aluminium auf Weight-Watchers-Gewicht
getrimmte XF aus dem Stand auf
Tempo 100 und lässt damit für den
Geschäftsverkehr keine Wünsche of-
Begrüsst seine Fahrer mit einem wunderschönen 6-Zylinder-Fauchen: Jaguar XF.
fen. Für diesen Zweck ist der XF
letztlich konzipiert, als Arbeitsfahrzeug für eine Klientel mit erweitertem Spesenbudget, nicht ganz so üppig wie der XJ, aber doch schon ordentlich gross. Fast fünf Meter lang,
macht er einen stattlichen Eindruck
und geizt auch innen nicht mit Raum.
Gemessen am Vorgänger, wurde der
Radstand um fünf Zentimeter gestreckt, während die Karosserie minimal kürzer wurde. Hinten wächst
dadurch der Beinraum auf komfor-
table Masse. Der Kofferraum schluckt
540 Liter. Wenn irgendwo etwas
Platz vermisst wird, dann allenfalls
für den Kopf im Fond, das bemängelt
aber nur der gute Freund aus
Deutschland, immerhin ein 1,90-Meter-Hüne.
Das Fahrwerk rollt satt ab, aber
bietet einen anständigen Reisekomfort. Mit der Sportlichkeit wurde
beim XF also nicht übertrieben, und
das ist gut so. Um enge Radien will
man die Fünfmeterlimousine ja nicht
Fotos: zvg.
hetzen. Merklich greift in Kurven im
Testwagen der Allradantrieb ein. Die
Stabilität ist so tadellos, dass er in
der 4×4-Version fast zu kontrolliert
agiert für eine temperamentvolle
Raubkatze.
Das Erscheinungsbild ist von vorne eine Wucht. Die lange Haube, das
Jaguar-Emblem, die Katzenaugen
und die grossen Lufteinlässe machen
Eindruck. Hinten ist der XF wie der
kleinere XE eher diskret geraten.
Dennoch: Im Jaguar hebt man sich
Das Interieur allerdings macht gemessen an dieser Konkurrenz leider
nicht dieselbe Figur wie kürzlich die
britische Nationalmannschaft im
Kräftemessen mit dem deutschen
Fussballweltmeister. Der XF spielt
eher wie die Italiener auf, bemüht
zwar, aber glück- und einfallslos. Leder, Metall, ein grosses Navi- und
Multimediasystem der neusten Generation, ein griffiges Lenkrad – eigentlich ist alles da, was der Kunde in
diesem Segment erwarten darf.
Aber bei der Anmutung fehlt etwas, kostet die von uns gefahrene
Topversion mit allen Extras doch
stolze 108 000 Franken. Und wir
wundern uns einmal mehr, warum
das so ist. In derselben Gruppe wird
immerhin der Range Rover gebaut,
ein Leuchtturm in Sachen Innenraumanmutung.
Technisch hingegen braucht man
im Jaguar keineswegs hintanzustehen. Die Achtgangautomatik von ZF
ist auf der Höhe der Zeit. Ebenso die
Auswahl der Assistenten: Spurhalter,
Totwinkelwarner, Stau- und Einparkassistenten, um nur einige zu nennen. Einzig die Verkehrszeichenkennung geniesst nicht unser volles Vertrauen. Tempo 120 wird uns mehr
als einmal in den zwei Testwochen
innerorts empfohlen -– was wir tunlichst ignoriert haben.
4-Zylinder kostet 49 100 Franken
Nicht ignorieren können wir den
kräftigen Durst dieser Grosskatze.
Zehn Liter sind im Normalbetrieb
das Mindeste (NEFZ 8,6). Aber das
ist für einen Allradler in dieser Liga
keine Besonderheit. Bleibt zu ergänzen: Den XF gibt es auch in der
Hauskatzenversion, mit 4-ZylinderTurbodiesel, 163 PS und 4 Liter
Normverbrauch. Und das zum Preis
von bereits 49 100 Franken.
Passat Alltrack besteht Langstreckentest mit Bravour
det. Der Alltrack, an dem Tag mit
deutlich unter 6 Litern pro 100 Kilometer unterwegs und mit einem 66Liter-Tank ausgerüstet, hätte keine
Pause gebraucht.
Ein Abenteuertrimm und
ein paar Extramillimeter
unter dem Bodenblech
machen aus dem Passat
den Passat Alltrack. Eindrücke von der Langstrecke.
Ein toller Reisewagen
Marc Leutenegger
Vor einem Jahr war die VW-Welt
noch in Ordnung. Der Passat heimste
in Genf die Krone ein: «Auto des Jahres», mit grossem Abstand auf den
Zweitplatzierten. Dann drehte die Erde ihre Runde um die Sonne, und alles stand plötzlich auf dem Kopf.
Diesen Frühling fahren wir just
mit einem Passat nach Genf. Natürlich nicht mit dem gewöhnlichen, der
hat seine Markteinführung längst
hinter sich. Wir testen den Passat Alltrack, die Robusto-Variante des Variant. Knapp drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit und etwas Plastik um die
Radhäuser, dazu Allradantrieb ab der
44 050 Franken kostenden Basisversion, das ist der ganze Unterschied.
Der Look ist etwas gröber, wuchtiger,
aber die eleganten Sicken, die gestreckte Silhouette sind noch da. Same same but different, wie man in
Thailand so sagt.
Der Alltrack ist der Passat für Bürohengste mit Sehnsucht nach der
Koppel. 3½ Stunden dauert die Fahrt
Der neue Passat Alltrack von Volkswagen fährt sich gut.
nach Genf, so die Schätzung des Navigationssystems. Also richten wir
uns wohnlich ein, koppeln das Handy
mit dem Multimediasystem, platzieren einen Becher Kaffee in einem der
Halter in der Mittelkonsole und einen
eingetüteten Schokoladenosterhasen
im anderen. Klimaautomatik auf 22,5
Grad. Das Lenkrad in der Länge und
der Höhe justiert. Die Sitze in gestepptem Leder, breit wie Fauteuils,
lassen wir, wie sie sind.
Dann also los. Erst der Startknopf, dann die Playtaste. Der Diesel,
ein Zweiliter der neuen Generation
mit Abgasnachbehandlung, nagelt etwas laut, aber wir übertönen ihn.
Nicht mit Musik, auch wenn das
Soundsystem dafür mehr als geeignet
Fotos: zvg.
wäre, sondern mit «Frasier». Kelsey
Grammer als narzisstischer Radiopsychologe. Die frühen Folgen der
TV-Serie aus den 90ern.
Sparsam, sehr sparsam
Das Bild der Sitcom wird natürlich
geblockt, erscheint weder auf dem
mittigen Display noch auf dem Digitaltacho, wo wir uns die Navidaten
anzeigen lassen. Alles andere wäre
zu gefährlich. Ein Bild ist aber unnötig. Die Settings, die Grimassen, sie
wiederholen sich. Der Witz zündet in
den Dialogen. Ideal für eine lange
Fahrt. Ab Beginn der Autobahn haben wir nicht mehr viel zu tun. Der
Abstandstempomat kümmert sich um
Gas und Bremse, der Spurhalteassis-
tent um die Lenkung. Instinktiv wandern die Hände zum Schokohasen –
und wieder zurück, sonst schlägt der
Passat lautstark Alarm. Im Baustellenbereich um Zürich herum wird es
tückisch. Der Lenkassistent erkennt
die roten Spuren nicht, will Weiss folgen. Wir übersteuern ihn und verlieren ein paar Gedanken ans autonome
Fahren. Dann wenden wir uns wieder «Frasier» zu.
Der Verkehr meint es gut mit uns.
Nicht einmal um Bern herum gibts
Theater. Und auch der Abschnitt entlang des Genfersees, mit Fotoapparaten gesäumt wie das Passbüro in Zürich, zeigt sich von seiner freundlichen Seite. Einen Stopp bringen wir
hinter uns, er ist der Natur geschul-
Nach rund 3,5 Stunden und einer
halben Staffel «Frasier» treffen wir
am Ziel ein. Vieles, was der knapp
über 70 000 Franken teure Testwagen zu bieten hat, haben wir bis dahin noch nicht ausprobiert. Die 2,2Tonnen Zugkraft etwa, den Stauassistenten, der dem vorausfahrenden Auto folgt, oder den Assistenten fürs
Rückwärtsfahren mit Anhänger. Auch
von den 1769 Liter Stauvolumen haben wir erst eine vage Vorstellung,
unser Köfferchen liegt jedenfalls verloren in der Weite des Hecks.
Der VW Passat Alltrack ist wie der
Passat ein toller Reisewagen, gutmütig im Abrollverhalten, umsichtig mit
seinen vielen Assistenten und komfortabel ganz ohne Abstriche. Der
240 PS starke Dieselantrieb läuft kultiviert und hat mit 500 Newtonmetern Drehmoment für alle erdenklichen Situationen genügend Kraftreserven.
So steigen wir in Genf schliesslich
entspannt aus dem Auto und mit
dem Eindruck, dass die VolkswagenWelt wieder etwas gerader steht – allerdings ohne den Schokohasen. Er
hat die Fahrt nicht überlebt.
Züriberg
AKTUELL
Nr. 16
21. April 2016
7
Der Sechseläutenplatz ist auch ein Park
Der Schweizer Heimatschutz
hat seinen Garten- und Parkführer aktualisiert. Auch die
Stadt Zürich ist mit dabei.
Nicht immer leuchtet die
Auswahl sofort ein.
Pascal Wiederkehr
Die Stadt Zürich ist reich an Plätzen,
Parks und Gärten. Gerade in den
warmen Monaten werden diese von
der Bevölkerung rege genutzt. Passend zur Kampagne «Gartenjahr
2016», die auf den Erhalt von Freiräumen und Gärten aufmerksam machen möchte, hat der Schweizer Heimatschutz (SHS) seinen Garten- und
Parkführer aktualisiert. Mit dabei
sind auch vier Freiräume in der Stadt
Zürich. Doch zumindest eine Wahl
wirft die Frage auf, weshalb sie es in
die Publikation geschafft hat.
So sollen «aussergewöhnliche Anlagen» vorgestellt werden, «die vom
vielfältigen Reichtum der Gartenkultur in der Schweiz zeugen». Doch
auch mit seiner Vergangenheit als
«Wiese» kann der Sechseläutenplatz
nicht als Garten bezeichnet werden.
«Mit der Aufnahme des Sechseläutenplatzes wollen wir zum Nachdenken anregen», erklärt Patrick
Schoeck, Leiter Baukultur beim
Schweizer Heimatschutz. Die Verdichtung trage dazu bei, dass sich
immer mehr Menschen in der Stadt
immer weniger Raum teilen müssten.
Schoeck: «Auch wenn der Boden aus
Granit ist und damit auch einer intensiven Beanspruchung standhält:
Wie in Parks hat es Sitzgelegenheiten, ein Wasserspiel und Bäume, die
übrigens noch wachsen werden.» Ne-
Bunker-Erhalt
«völlig lächerlich»
«Weltkriegsbunker blockiert Seeuferweg», «Zürich 2» vom 24. März
2016.
Ihr Artikel hat mich zu einer Antwort animiert: Ich finde die Haltung
des Kantons Zürich, vor allem von
Markus Pfanner, in Bezug auf die
«Kulturelle Schutzwürdigkeit» des
«LMG-Bunkerlis» im schönen Arboretum völlig lächerlich.
Von «Zürcher Baukultur» zu reden, ist absurd. Der Befehl zum Bau
der Anlage kam sicher von der Armeeleitung (wohl nicht von General
Guisan). Ich nehme an, der zuständiANZEIGEN
Eine grüne Oase in der Enge: Der Rieterpark mit dem Museum Rietberg hat es auch in den Park- und Gartenführer geschafft.
ben dem Sechseläutenplatz haben es
auch die Josefwiese im Kreis 5, der
Irchelpark im Quartier Unterstrass
und der Rieterpark mit dem Museum
Rietberg in den Führer geschafft.
Laut dem SHS gehöre Letzterer heute
zu den bedeutendsten Parks der
Stadt Zürich.
Nur öffentliche Gärten
«Die Publikation soll die Breite der
Schweizer Gartenkultur und Landschaftsarchitektur
zeigen»,
sagt
Schoeck. Bauerngärten aus dem Appenzell oder dem Emmental würden
ebenso vorgestellt wie stattliche Parks
aus dem 19. Jahrhundert. «Ebenso
war es uns ein Anliegen, Zeitgenössisches und Bewährtes gleichwertig zu
behandeln.» Das wichtigste Kriterium
sei jedoch ein anderes: «Die Gärten
und Parks müssen öffentlich zugäng-
lich sein und einen Erlebniswert haben», so Schoeck. Insgesamt 50 verschiedene öffentliche Grün- und Freiräume haben es in den Führer geschafft. Mittels Symbolen wird auf Museen, Cafés, Spielplätze oder besondere botanische Vielfalt in den Gärtenund Parks hingewiesen.
Schoeck: «Wir tragen die nationale
Kampagne ‹Gartenjahr – 2016: Raum
für Begegnungen› massgeblich mit.»
Die Publikation beinhalte eine grosse
Zahl von gelungenen Beispielen, die
zeigen würden, wie wichtig ein sorgfältiger Umgang mit Grünräumen sei.
«Nur was man kennt, kann man wertschätzen und letztlich schützen.»
«Die schönsten Gärten und Parks der
Schweiz». Schweizer Heimatschutz. 120
Seiten. Format A6, zweisprachig D/F.
Preis: 16 Franken. Bestellung unter:
www.heimatschutz.ch/shop.
Kaum Grün auf dem Sechseläutenplatz, aber die Bäume werden wachsen.
Noch mehr Glauser
LESERBRIEF
ge
Korpskommandant damals
(3.
oder
4.
Korps) und irgendein Oberst
der
Genietruppen (mit gutem
Draht zu einem
lokalen Bauunternehmen) hatten das Sagen Dieser geschützte
resp. den «taktischen Weitblick». Ich kenne mich ein
wenig aus in Sachen LMG, Leichtmaschinengewehr. Als Rekrut in der
Inf.-RS 1950 in St. Gallen war ich ein
guter Langschütze. Das Kaliber dieser Waffe ist dasselbe wie beim Karabiner 31, also 0,765 cm, Reichweite
Fotos: pw.
Weltkriegsbunker ist im Weg.
Foto: ls.
100 bis ca. 600 m, Magazin à 24
Schuss, dann Magazinwechsel, nach
ca. 100 bis 150 Schuss Laufwechsel
(da zu heiss), geeignet für «weiche
Ziele», also deutsche Landser z.B.
oder Russkis, nicht aber gepanzerte
Fahrzeuge.
Aufgrund des Fotos tippe ich auf
Schussrichtung See, also erwartete
man die Feinde auf Booten vom
Obersee her kommend.
Frage: Hat man noch mehrere
solche «Bunkerli» (= Limmat-Abwehrfront) im Seenähe gefunden?
Oder glaubte die damalige Generation, man könne einen Feind an der
«Limmatfront» erfolgreich abwehren? Zum Glück wurden wir vom
Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont. Eine Erinnerung in dieser
primitiven Form brauchen wir wahrlich nicht.
Ex-Oblt. Walter Heer, 8038 Zürich
PS: Hat Herr Markus Pfanner
auch Militärdienst geleistet?
Aufgrund des grossen Interesses verlängert der Strauhof die Ausstellung
zu Leben und Werk von Friedrich
Glauser um eine Woche bis zum 8.
Mai. Die seit dem 5. Februar laufende Ausstellung zeichnet die Stationen
von Glausers Biografie nach und setzt
seine wichtigsten Werke in Szene.
Die Atmosphäre von Glausers
Texten wird räumlich umgesetzt sowie durch Ausstellungsarchitektur
und Lichtregie. Zudem erlauben Dokumente aus den Beständen des
Schweizerischen
Literaturarchivs,
aus dem Stadtarchiv Zürich und der
Privatsammlung Bernhard Echte eine
zusätzliche Vertiefung in Glausers
Welt. Bereits über 3500 Personen haben die Ausstellung besucht und zeigen sich begeistert. (pd./Foto: zvg.)
8
Stadt Zürich
Nr. 16
AKTUELL
21. April 2016
«Es braucht auch heutzutage Frauenräume»
Der Verein Frauenstadtrundgang feiert dieses Jahr
sein 25-Jahr-Jubiläum.
Die Führungen beginnen
bereits im April, die Rundgangpremiere findet am
Samstag, 4. Juni, statt.
Pauline Broccard
Ursina Largiadèr, sind Sie schon von Anfang an beim Frauenstadtrundgang dabei?
Nein, nicht ganz. Ich bin seit 1998
dabei und bin die Zweit-Dienstälteste
im Verein.
Wie sind Sie auf den Verein aufmerksam
geworden?
Ich habe an der Universität Zürich
Geschichte studiert und damals einen
Aushang gesehen und mich anschliessend gemeldet. Es ist ein perfektes Beispiel von «applied history».
Wieso wurde der Verein gegründet?
Der Verein wurde 1991 gegründet,
mit dem Ziel, die Geschlechtergeschichte zu verankern und einem
breiten Publikum zugänglich zu machen. Zudem verstand sich der Frauenstadtrundgang von Anfang an klar
als Plattform für – auch arbeitslose –
Historikerinnen. So fanden die ersten
Sitzungen im Rahmen eines freien
Tutorats an der Universität Zürich
statt. Die Idee, den universitären
Raum zu sprengen und öffentlichen
Frauenraum auf Stadtführungen zurückzuerobern, wurde im Rahmen einer Historikerinnentagung lanciert.
Somit ergibt sich das «Stattreisen»
aus anderen Blickwinkeln.
Erzählen Sie etwas über den allerersten
Rundgang.
Dieser fand im Frühjahr 1992 statt
und dauerte drei Stunden. Es wurde
alles gezeigt, was zum Thema passte
und bekannt war. Es war eine Sammelstelle an Dada-Frauen, der Arbeitergeschichte aus dem Kreis 4 und
vieles mehr. Da es etwas Neues war
und der traditionellen Stadtführung
einen Gegenpol bot, gab es viele Besucher. Es war ein Frauenrundgang
für Frauen.
Was hat sich seither verändert?
Heute dauert ein Rundgang eineinhalb Stunden und es handelt sich um
gezielte Themenrundgänge. Unser
ANZEIGEN
Interviewpartnerin Ursina Largiadèr auf der Polyterrasse.
Team besteht zwar ausschliesslich
aus Frauen, jedoch können heute
auch Männer an den Rundgängen
teilnehmen.
Die Rundgänge sind kostenpflichtig,
nicht wahr?
Ja, das waren sie schon immer. Wir
wollten nicht auf der Gratisschiene
fahren und den Eindruck verleihen:
«Frauen machen das doch gerne.»
Die Rundgänge sollten immer fair bezahlt werden.
Wie finanziert sich der Verein?
Es kommt immer die Frage auf, wieso bei einem ehrenamtlichen Verein
die Führungen kosten. Wir haben einen Betrieb mit einer Administration,
die entlohnt werden muss. Genauso
wie die zwei Frauen, die die Rundgänge durchführen. Die Einnahmen
aus den Rundgängen sind jedoch bei
weitem nicht kostendeckend. Deswegen sind wir auf Spenden und Mitgliederbeiträge angewiesen.
Und die Stadt?
Es ist schwierig mit den Beiträgen
der Stadt, denn nun sind wir nicht
mehr die Einzigen, die sich für Frauenanliegen einsetzen. Deshalb setzen
wir den Schwerpunkt auch auf konkrete Projekte, um möglichst gut herauszustechen, und vernetzen uns
auch mit anderen Gruppierungen.
Sehr wichtig sind nach wie vor die
Beiträge von passiven Mitgliedern.
F: Pauline Broccard
Artikel über den ersten Rundgang, «Weltwoche» vom 16.4.1992.
Wir versuchen, die Anzahl ständig zu
erhöhen. Klar ist, davon kann niemand leben.
Für Vereinsmitglieder und mit AHVAusweis oder (Kultur-)Legi 15 Franken, sonst 20 Franken.
Was machen Sie hauptberuflich?
Ich bin Museumspädagogin im Museum Schloss Kyburg und freie Historikerin, arbeite somit für verschiedene
Projekte.
Wie finden Sie neue Mitglieder?
An der Universität Zürich werden immer Flyer ausgehängt. Meistens läuft
es aber über Mundpropaganda. Es
kommt sehr auf die Zeit an. Vor dem
Bologna-System hatten die Studierenden mehr Zeit, um an Projekten mitzuarbeiten und die Verbindung zur
Forschung herzustellen.
Wie stellen Sie das öffentliche Programm zusammen?
Dieses Jahr handelt es sich um ein
Jubiläumsjahr, also haben wir die
Schwerpunkte auf den neuen Rundgang gesetzt. Allerdings haben wir eine Liste mit älteren Themen, die jederzeit wieder aufgenommen werden
können.
Wie viele Leute erwarten Sie? Wie promoten Sie heute den Frauenrundgang?
Bei einer Premiere kann es schon
sein, dass 80 bis 100 Leute auftauchen. Wir schreiben es in den Veranstaltungskalender, wir haben einen
Newsletter und versuchen verstärkt,
durch Facebook Aufmerksamkeit zu
generieren. Wir wissen noch nicht,
ob sich dies lohnt, da unsere Zielgruppe eher ein älteres Publikum ist.
Mit dem neuen Rundgang versuchen
wir bewusst auch eine jüngere Zielgruppe anzusprechen. Kommt man
mit einer grossen Gruppe, sind wir
über eine Voranmeldung dankbar.
Wie viel kostet ein Rundgangsticket?
Haben Sie auch schon daran gedacht, politisch aktiv zu werden?
Vereinsintern haben wir entschieden,
uns vermehrt politisch zu positionieren, und streben auch eine Vernetzung mit anderen Gender- und Frauenorganisationen an. Ursprünglich
war es so. Wir achten immer darauf,
einen Aktualitätsbezug zu haben, wie
zum Beispiel den Rundgang über
Frauen und Sport. Da werden die
verschiedenen Preisgelder von Männern und Frauen thematisiert. Auch
gesellschaftspolitisch möchten wir
vermehrt Stellung beziehen. So führen wir dieses Jahr einen Benefizrundgang zum Thema Migrantinnen
durch. Der Erlös geht vollumfänglich
an die FIZ, die Fachstelle für Frauenmigration und Frauenhandel.
Wie finden Sie Ihre Themen?
Durch Brainstorming. Manchmal liegen Themen auch auf der Hand. An-
F: zvg.
sonsten finden wir einfach ein Thema toll und wollen es behandeln. Die
Themen müssen zwar immer sehr
vereinfacht werden, aber nicht zu banal wirken. Dadurch bleibt immer
sehr viel Material «übrig». Dies ist
mit ein Grund, weshalb wir auch Bücher publizieren. Ein Bogen zur Gegenwart ist uns immer wichtig.
Was sind das für Frauen im Verein?
Jemand ist noch aus der Gründergeneration dabei. Wir sind ein Team
von Historikerinnen und sind alle
mehr oder weniger im gesamten Betrieb involviert. Die Rundgänge bekommen eine ganz andere Qualität,
wenn die gleichen Personen die Führungen machen, die die Themen
auch erarbeitet haben. Und wir sind
basisdemokratisch organisiert.
Dürfen in Ihrem Verein auch Männer
mitmachen?
Die ist vereinsintern ein umstrittenes
Thema. Im Moment sind wir nur
Frauen, was ich persönlich auch gut
finde. Es braucht auch heute noch
oder gerade wieder reine Frauenräume. Wie es sich weiterentwickelt,
weiss ich nicht. Seit Jahren haben
wir regelmässig Männer, die an den
Führungen teilnehmen. Und selbstverständlich freuen wir uns auch
über männliche Passivmitglieder.
Verein Frauenstadtrundgang Zürich, 8000
Zürich, Tel. 076 395 16 36. Mehr Infos:
www.frauenstadtrundgangzuerich.ch.
Stadt Zürich
H I N TE R G R U N D
Nr. 16
21. April 2016
Der grosse Saal der Tonhalle soll bald wieder im alten Glanz erstrahlen. So wie links hat er einmal ausgesehen, jetzt möchte man ihn vollständig renovieren.
9
Fotos: pw.
Dieses Haus ist in einem schlechten Zustand
Ein neues Kongresszentrum
oder doch ein Umbau? Weil
nicht klar war, was genau
passieren soll, wurden
Kongresshaus und Tonhalle
lange nicht mehr renoviert.
Doch eine Sanierung ist
dringend notwendig.
Pascal Wiederkehr
Grosse Namen wie Richard Strauss,
Othmar Schoeck oder Wladimir Horowitz haben bereits im Herzstück
des Gebäude-Ensembles Kongresshaus und Tonhalle gespielt. Es steht
an bester Lage in der Stadt, ist aber
in die Jahre gekommen. «Schon heute wird die Tonhalle nur mit einer
Ausnahmebewilligung der Feuerpolizei betrieben», erklärt Ronald Dangel, Kontrabassist beim Tonhalle-Orchester Zürich und Vertreter des Personals. Das Orchester ist ein Hauptmieter des ehrwürdigen Baus. Nicht
nur der grosse Tonhalle-Saal, auch
die Backstage-Räumlichkeiten und
die Gebäudehülle, insbesondere das
Dach, müssten zwingend saniert
werden. «Zudem braucht es dringend
eine neue Haustechnik», so Dangel.
Wegen der «museumsreifen» Lüftung (hier direkt unter dem Dach) zieht es in der Tonhalle.
Die Decke der Tonhalle muss verstärkt werden.
«Praktisch nichts mehr gemacht»
Ein Grund dafür, dass die Tonhalle in
einem schlechten Zustand ist, war
die Ablehnung einer KongresshausVorlage. Im Juni 2008 sagten die
Zürcher Stimmbürger deutlich Nein
zu einem Neubau. Das alte Kongresshaus wäre dafür abgerissen und
durch ein Projekt des spanischen Architekten Rafael Moneo ersetzt worden, was bei der Bevölkerung nicht
gut ankam. Der aktuelle Bau aus der
Zeit der Landesausstellung von 1939
darf also weiterhin das Stadtzentrum
prägen. «Weil lange nicht klar war,
was genau passieren soll, wurde in
den letzten zehn Jahren praktisch
nichts mehr gemacht», sagt Dangel.
Ursprünglich wollte die Stadt deshalb
einen alternativen Standort für ein
neues Kongresszentrum suchen, kam
aber am Ende zum Schluss, dass
Umbau und Sanierung der bestehenden Gebäude sinnvoller ist.
Eine Instandsetzung sei laut Dangel auch bitter nötig. Die Probe- und
Aufenthaltsräume haben keine Fenster, obwohl die Musiker ganze Tage
darin verbringen müssen. Dangel:
«Der Backstage-Bereich ist auch sehr
eng und veraltet.» Die Lüftung müsse
dringend saniert werden – diese
Die Terrasse mit Restaurant wird einen einzigartigen Blick auf den See und die Berge bieten.
stammt noch von 1939 und sei bereits «museumsreif». Wegen des alten Lüftungssystems ziehe es im
grossen Saal der Tonhalle. Ein weiterer Knackpunkt: das Dach. «Die
Dachträger sind wie der Eiffelturm
genietet.» Viele dieser Nieten müssen
nun ersetzt werden. Die Decke der
Tonhalle muss aus Sicherheitsgründen verstärkt, aber gleichzeitig die
einmalige Akustik erhalten werden.
«Einfach ein bisschen Sanieren geht
also nicht», so Dangel.
Der Kontrabassist lebt für das
Tonhalle-Orchester Zürich. 1983 begann er als Volontär, drei Jahre später erhielt er eine Festanstellung
beim Orchester. Für ihn ist die Sanierung eine Herzensangelegenheit.
«Sonst werden das Kongresshaus
und die Tonhalle irgendwann zu einer denkmalgeschützten Bauruine.»
Die Sanierung und der Umbau
bringen auch einen weiteren Pluspunkt: Der Gartensaaltrakt, mit dem
ungeliebten Panoramasaal – im
Volksmund wegen seiner Form auch
als «Sarg» bekannt – wird abgerissen
und im ersten Stock durch ein frei
zugängliches Restaurant mit Bar und
Seeblick sowie einer grossen Terrasse ersetzt. Dangel: «Mit dem Restaurant werden das Kongresshaus und
die Tonhalle ein schöner Treffpunkt
direkt am Zürichsee.» Aus bester Lage könne man die Aussicht und das
Alpenpanorama geniessen. Das neue
Gebäude wird fast wie das Alte sein,
jedoch einige Verbesserungen bringen. «Die Räume sollen so angeordnet werden, dass sie besser genutzt
werden können», erklärt Dangel.
Volksabstimmung im Juni
Am 5. Juni soll das Volk über den
Umbau von Kongresshaus und Tonhalle abstimmen. Insgesamt wird
über fast 240 Millionen Franken befunden. Davon fliessen 165 Millionen Franken in den eigentlichen
Bau und 73 Millionen Franken in die
Entschuldung der bisherigen Trägerschaft. Im Gegenzug soll die privatrechtliche Stiftung zu einer öffentlich-rechtlichen Anstalt werden.
Dangel: «Das Grundstück geht dann
Visualisierung: zvg.
an die Stadt.» Die Stadt stellt den
Boden künftig der Trägerschaft des
Kongresshauses im Baurecht zu einem symbolischen Zins zur Verfügung und kann nach Ablauf des
Baurechtsvertrags – in spätestens 92
Jahren – über die Nutzung des Baugrunds neu entscheiden.
Sollte das Volk Ja sagen, worauf
nicht nur das Tonhalle-Orchester
Zürich, sondern alle Mieter der ehrwürdigen Räume hoffen, dann könne von 2017 bis 2020 gebaut werden. Während der Bauzeit wird das
Kontrabassist Ronald Dangel.
Orchester seine Konzerte auf dem
Maag-Areal beim Bahnhof Hardbrücke geben. Doch bis zur Abstimmung ist noch Überzeugungsarbeit
notwendig.
«Es wird viel darüber diskutiert,
ob mit der Sanierung das Nötige
oder das Wünschbare gemacht
wird», bemerkt Dangel. Für ihn stehe aber ausser Frage, dass fast alle
Massnahmen auch wirklich zwingend notwendig seien. «Dieses Haus
ist marode, und irgendwann ist einfach genug.»
Podium zur Zukunft der Tonhalle
Seit 1895 prägt die Tonhalle das
Kulturleben der Stadt Zürich. Doch
was bedeutet die Tonhalle heute national und international? Wie gehen
die Tonhalle und ihr beheimatetes
Orchester in die Zukunft? Darüber
diskutieren Ilona Schmiel (Intendantin der Tonhalle-Gesellschaft Zürich), Martin Vollenwyder (Präsident
der Tonhalle-Gesellschaft Zürich),
Dieter Meier (Musiker und Künstler)
und Roger Liebi (Kantonsrat) am 27.
April um 19 Uhr an einem Podium
im grossen Tonhalle-Saal. Moderiert
wird die Veranstaltung durch Thomas Ribi, Redaktor der «NZZ». Davor können Interessierte um 18.15
Uhr an einer Führung hinter die Kulissen teilnehmen. Treffpunkt ist der
Eingangsbereich der Tonhalle. (pw.)
10
Züriberg
Nr. 16
21. April 2016
Stadt Zürich
Alterszentrum Oberstrass
Brunnenfest: Wiedereinweihung Wasserbrunnen
«Der Baum» von Peter Meister
Freitag, 29. 4. 2016, von 15.00 bis 18.00 Uhr
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Alle QuartierbewohnerInnen sind herzlich zur Einweihung
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Nr. 16
21. April 2016
11
Zu wenig Einsatz: FC Seefeld verliert knapp
Der Quartierverein FC Seefeld hat beim Auswärtsspiel
in Sirnach verdient mit 1:2
verloren. Zu allem Übel verletzte sich FCS-Goalgetter
Blumer im Spiel.
Yves Scherrer
Der FC Seefeld zeigte erst nach den
beiden Gegentoren eine kleine Reaktion, konnte aber während des ganzen Spiels nur wenig Offensivakzente
setzen. Sirnach agierte auf ihrem
Heimterrain ballsicher und zweikampfstark und hat das Spiel verdient gewonnen. Doch der Reihe
nach.
Erste Halbzeit für Sirnach
In der ersten Halbzeit war es das
Heimteam, das von Beginn weg
druckvoll aufs Tor von Pastore spielte, der neben Medakovic und Derungs einer von drei Neuen in der
Startformation von Seefeld war, und
es kam dabei zu mehreren Eckbällen,
die jedoch keinerlei Gefahr einbrachten. Sirnachs Captain Cengel war in
dieser Phase einer der auffälligsten
Akteure. Der FC Seefeld tat sich sehr
schwer, stand oft zu tief und liess
dem Gegner zu viele Möglichkeiten,
das Spiel zu gestalten. In der Mitte
der ersten Halbzeit hatte Pastore
dann grossen Verdienst, dass es mit
0:0 in die Pause ging, indem er mit
einer Fussabwehr das sichergeglaubte 1:0 verhinderte. Auf eine Reaktion
vom FCS wartete man vergebens, offensiv war man in der ersten Halbzeit
kaum in Erscheinung getreten, und
der Pausentee kam gerade rechtzeitig.
Alle Tore in der zweiten Halbzeit
Die zweite Hälfte begann dann mit einer leicht besseren Organisation der
Stadtzürcher, ohne jedoch das Spieldiktat wirklich übernehmen zu können. Der Aufschwung war nur von
kurzer Dauer, da Sirnach nach einem
harmlos ausschauenden Angriff von
einem Abstimmungsproblem der
Seefelder Hintermannschaft profitieren und Aydeniz den Ball ins leere
Tor schieben konnte (57.). Der Jubel
beim zuletzt von vielen Trainerwechsel geprägten Team aus dem Thurgau
war entsprechend gross.
Das Spielfeld blieb im Verlauf der
Partie trotz den nassen Bedingungen
Erst als es 0:2 stand, kamen die
FCS-Spieler in die Gänge. Archiv: zvg.
gut bespielbar, doch die Partie selbst
plätscherte mehr oder weniger vor
sich hin. Seefeld war zwar stets bemüht, doch konnten die einzigen guten Torchancen von Rapisarda und
Blumer nicht genutzt werden und
man blieb zu wenig zwingend in den
Angriffsversuchen.
Im Gegenzug, nach einem Abschlag vom Torhüter des Heimteams,
gelang es der Verteidigung nicht, den
Ball aus der Gefahrenzone zu befördern, sodass Cengel mit einem präzi-
sen Flachschuss zum 2:0 vollendete
(74.). Zu allem Übel kam die verletzungsbedingte Auswechslung von
Topscorer Blumer dazu, die die Seefelder Offensive zusätzlich schwächte.
Das Trainerduo Sinardo/Borilovic
mobilisierte nun alle möglichen Mittel, stellte auf eine Dreierabwehrkette
um und brachte mit Salkic, Peixoto
und Dzodan neue Kräfte ins Offensivspiel.
Nach einem Freistoss nahe dem
gegnerischen Strafraum war es der
eingewechselte Salkic, der den Ball
wie schon beim ersten Rückrundenspiel gegen den FC Freienbach wunderschön ins entfernte hohe Toreck
schlenzte (88.) – es war und blieb der
einzig nennenswerte Glanzpunkt der
Seefelder in diesem Spiel!
Das Tor gelang den Zürchern in
einer Phase, in der sie viel mit hohen
Bällen auf dem kopfballstarken Dzodan agierten und versuchten, das Tor
zu erzwingen, jedoch ohne weitere
Grosschancen zu erspielen.
Grosszügige Nachspielzeit
Der FC Sirnach verstand es in der
Folge sehr gut, den Spielrhythmus zu
stören, und nahm die harte Gangart
der Zürcher gerne entgegen und
«Albert Sanz Quintet Stories» im Seefeld
sein eigenes Debüt als Bandleader
und Komponist an der «Jazz Gallery»
gab. Dieser Auftritt wurde 2003 auch
als Album unter dem Titel «Los
Guys» herausgebracht. Zurück in
Spanien, wo er bis heute lebt, unterrichtete er am «Musikene conservatory» im Baskenland und später im
Jazz-Department am «Valencia conservatorio superior». 2011 lancierte
er das Album «O que serà», zusammen mit Al Foster und Javier Colino.
Nachdem er sich in den folgenden
Jahren als Theaterkomponist einen
Namen gemacht hat, konzentriert er
sich momentan wieder mehr auf Liederschreiben und Singen.
Am kommenden Mittwoch
gibt es massgeschneiderten
Jazz: Der spanische Pianist
Albert Sanz holt mit seinen
Kompositionen jeden Einzelnen seiner Bandmitglieder
in seiner Individualität ab.
Nicole Seipp-Isele
Der Saisonabschluss von «Jazz im
Seefeld» bietet in diesem Jahr ein besonderes Highlight: Albert Sanz beehrt mit Matthias Spillmann an der
Trompete, Gabriel Dalvit am Saxofon,
Dominique Girod am Bass und Claudio Strüby am Schlagzeug das GZ
Riesbach. «Die vier Musiker haben
acht gute Ohren. Ich schätze es sehr,
mit dieser Combo zusammenspielen
zu dürfen. Alle verfügen über ein
Höchstmass an Professionalität, wie
man sie sich nur wünschen kann. Sie
sind versiert in der Jazztradition, ohne dass dabei der kreative Instinkt,
der dazu verleitet, Musik des Moments zu machen, verloren ginge»,
schwärmt Sanz. Seine Stücke hat er
seiner Band auf den Leib geschneidert. Die Persönlichkeiten und musikalische Vorlieben stehen dabei im
Vordergrund.
Schon Eltern waren musikalisch
Die Kompositionen beleuchten die Eigenschaften jedes dieser jungen
Künstler – in der Tradition des grossen Duke Ellington, der für jedes seiner Bandmitglieder individuelle Stücke schrieb. Das Quintett bietet eine
ausgefallene Balance zwischen freien
und durchkomponierten Teilen, immer mit dem Fokus auf Sound und
ANZEIGEN
Heimspiel im Seefeld
Der aus Valencia stammende Albert Sanz spielt im GZ Riesbach.
Groove. Diese Elemente werden zu
einem einzigartigen Ganzen zusammengefügt.
Albert Sanz wurde in Valencia in
eine aussergewöhnlich musikalische
Familie hineingeboren. Seine Mutter
ist die bekannte Sängerin, Komponistin und Schauspielerin Mamen Garcia
und sein Vater kein Geringerer als
der Dirigent, Komponist und Pianist
Josep Sanz. Von klein auf war Albert
von klassischer Musik durch seinen
Vater und von Jazz, Musik aus den
50ern und 60ern bis hin zu kubanischen Boleros aus dem Repertoire
seiner Mutter umgeben. Ohne dazu
gedrängt worden zu sein, begann Albert Gitarre und Bass zu spielen, um
sich dann für ein Studium des klassischen Pianos am Konservatorium
von Valencia zu entscheiden. Nachdem sein Vater ihn an ein Konzert
Foto: zvg.
von Tete Montoliu mitgenommen hatte, war er dem Jazz endgültig verfallen.
Innerhalb kürzester Zeit fand sich
Albert als 17-Jähriger als professioneller Musiker wieder, performte in
und um Valencia und in ganz Spanien. Mit 18 wurde er auserwählt, Spanien im European Jazz Youth Orchestra (EJYO) zu repräsentieren, wobei
er drei Wochen durch Europa tourte
und die erste Platte dieses Orchesters
mit aufnahm. Im Rahmen eines Stipendiums am Berkeley College zog er
2000 nach Boston. Hier spielte er oft
mit Fellow-Musikern wie Robert Stillman, Chris van Voorst und Kendrick
Scott. Nach seinem Abschluss ging er
nach New York, wo er in der Jazzszene schnell Fuss fasste und Konzerte
mit Grössen wie Kurt Rosenwinkel,
Chris Cheek und Mark Turner sowie
Für Albert Sanz ist in Zürich aufzutreten immer auch ein bisschen wie
nach Hause kommen, weil er von
2014 bis 2015 in der Stadt gelebt hat.
Er ist sehr angetan von der Zürcher
Jazzszene und von «Jazz im Seefeld».
Sanz erklärt: «Genau so muss es
sein: klein aber fein. Ich mag keine
grossen Festivals. Und ich liebe den
Raum im GZ Riesbach, wo die Konzerte stattfinden. Der Sound ist einfach wunderbar und so natürlich. Ich
vertraue auf den Ort und die Atmosphäre, da ich selbst schon auf der
Bühne stand und im Publikum sass.
Alle hören aufmerksam und mit
Freude zu.»
Mittwoch, 27. April, 19.30 Uhr: «Albert
Sanz Quintet Stories», Matthias Spillmann,
tp, Gabriel Dalvit, as, Albert Sanz, p, Dominique Girod, b, Claudio Strüby, dr Grill
ab 18.30, Essen ist selbst mitzubringen,
Getränkeverkauf an der Bar, Eintritt 5
Franken & Kollekte. GZ Riesbach, Seefeldstr. 93, Infos: www.jazzimseefeld.ch oder
www.albertsanzmusic.com.
nutzte die vielen Unterbrechungen,
um die Zeit verstreichen zu lassen.
Nach einer grosszügigen Nachspielzeit des Schiedsrichtertrios, das
in einem harten, aber fairen Spiel
viele Verwarnungen aussprach, war
der Schlusspfiff die Erlösung für das
Heimteam, während der FC Seefeld
seine zweite Niederlage in dieser
Spielzeit bestätigt sah. Die Niederlage
war an diesem regnerischen Sonntagnachmittag absehbar, kamen doch
viele Spieler nicht auf ihr gewohntes
Leistungsniveau.
Fazit und Ausschau
Der FC Seefeld hat es damit verpasst,
nach dem Ausrutscher des ersten
Verfolgers Frauenfeld am Samstag,
den Vorsprung auf neun Punkte zu
vergrössern. Nun gilt es jedoch, diese
Niederlage so schnell wie möglich zu
vergessen und sich auf das nächste
Heimspiel auf der Lengg gegen den
FC Gossau ZH am nächsten Samstag
um 16 Uhr vorzubereiten.
Man hofft zudem auf die baldige
Rückkehr von Captain Buqaj und Cajic, die immer noch angeschlagen
sind, während auf Negrinelli wohl
noch etwas länger verzichtet werden
muss.
Bau für Unterquerung
des Heimplatzes
beginnt im Mai
Die Bauarbeiten für die unterirdische
Verbindung zwischen dem Kunsthausgebäude und dem Erweiterungsbau beginnen im Mai. Die Verkehrsführung über den Heimplatz wird
dem Stand der Bauarbeiten angepasst. Zudem müssen zwei der drei
Bäume auf dem Platz gefällt werden.
Die Erweiterung des Kunsthauses
umfasst eine unterirdische Verbindung zwischen dem bestehenden
Kunsthausgebäude und dem Erweiterungsbau. Die Besucherinnen und Besucher gelangen witterungsgeschützt
von einem Haus ins andere, und die
Kunsttransporte zwischen den beiden
Gebäuden können ohne Mehraufwand und ohne zusätzliche Sicherung
abgewickelt werden. Die Bauarbeiten
für die unterirdische Verbindung beginnen im Mai.
Die Bauarbeiten für die Unterquerung wirken sich nur geringfügig auf
den Verkehr aus. Der Heimplatz wird
– abgesehen von einigen wenigen Wochenendsperrungen – für den Verkehr
offen sein. Die Verkehrsführung wird
dem jeweiligen Stand der Bauarbeiten
angepasst werden. Die Stadt wird allfällige Verkehrsumleitungen rechtzeitig ankündigen.
Neue Bäume
Für die Unterquerung müssen die beiden Platanen neben dem IgnazHeim-Denkmal gefällt werden. Die
dritte Platane neben dem Kiosk bleibt
stehen. Um keine Passanten zu gefährden und den Verkehr nicht zu behindern, werden die Bäume in der
Nacht gefällt.
Nach Abschluss der Bauarbeiten
für die Unterquerung werden zwei
neue Bäume gepflanzt. (pd.)
Stadt Zürich
Nr. 16
21. April 2016
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Sammler Rudolph Meyer besuchte
die Vernissage.
Arzt und Diabetes-Spezialist Frédéric Belser stellt seine Werke in einer
beeindruckenden Verkaufsausstellung im Kunstforum Zollikerberg aus.
Konstruktive Kunst ganz im
Dienst eines konkreten Zwecks
Gemeinsam eine Fotoschau lanciert: Kaspar und Annuschka Fleischmann
mit Sotheby’s-Chef Stefan Puttaert (r.).
Psychologin Inèz Scherrer mit Gatte Hans Scherrer.
Freunde der Fotokunst beim Stelldichein
Zur Schau «Schweizer Fotografen
aus der Sammlung Kaspar Fleischmann» (bis 22. April) luden Sotheby’s-Chef Stefan Puttaert und der
Sammler Kaspar Fleischmann gemeinsam. Es stehen Fotografien von
René Burri, Robert Frank, Peter Gasser, Albert Steiner und Daniel
Schwartz zum Verkauf.
Mäzen Fleischmann kam, sonnengebräunt, mit seiner Gattin Annuschka direkt aus Sri Lanka, wo er in
seinem ayurvedischen «Sign of Life
Resort» weilte. Der studierte Ökonom
und Kunstsammler auf dem Weg
geistiger Energien sowie Inhaber einer Polarity-Naturheilpraxis ist Tina
Turners Landlord (sie bewohnt seine
Villa). An der Vernissage war von den
Fotografen nur der passionierte
Bergsteiger und Fünftausender-Gipfelstürmer Daniel Schwartz anwesend. Die anderen Fotografen sind
entweder verstorben oder verschollen. Die Preise der ausgestellten Fotografien im sechsstelligen Bereich
werden den ernsthaften Interessenten gerne genannt. «Als ich in den
Siebzigerjahren begann, Fotografie
als Kunst zu sammeln, wurde ich direkt ausgelacht» sagt Kaspar Fleischmann heutzutage. Doch wer zuletzt
lacht, lacht bekanntlich am besten. In
der aktuellen Ausstellung wird näm-
Seine Bilder sind ausgestellt: Daniel Schwartz.
lich beispielsweise ein Foto für
380 000 Franken verkauft.
Weshalb sich der Mäzen von den
Fotografien trennen will, sagte er in
der Vernissage-Rede nicht. Trotz der
bedeutenden Summen für die Kunstwerke hätten bis jetzt schon einige
den Besitzer gewechselt, sagt Stefan
Puttaert und nennt die Ausstellung
einen Erfolg. An der Vernissage sah
man Maler-Urenkelin Diana Segantini. Sie ist eine Schulfreundin von Puttaert. Unter den Vernissage-Gästen
waren auch Künstlerin Ursula Hodel, Verlegerin Ellen Ringier, die
Ärzte Hans Scherrer und Rudolph
Meyer.
Maler-Urenkelin und Fernsehfrau Diana Segantini.
Weitherum Beachtung fand die Vernissage mit Werken von Frédéric
Belser im Kunstforum Zollikerberg
im Tertianum. Der Küsnachter Arzt
und Diabetes-Spezialist, der in Fluntern praktizierte, hat sich voll und
ganz
der
konstruktiv-konkreten
Kunst verschrieben. Mit dem Nettoerlös aus dem Verkauf der Werke aus
der aktuellen Ausstellung will er die
Arbeit der «Médecins sans Frontières» unterstützen. Kein Wunder, erhielten bei der Vernissage bereits etliche Bilder oder Skulpturen einen
roten Verkaufspunkt. Einerseits, weil
es sich um Werke mit grosser Strahlkraft handelt, und andererseits, weil
man durch den Kauf auch andern
Gutes tun kann.
Der frühere Witiker ÖkumenePfarrer Gerhard Traxel hatte nur lobende Worte für seinen Freund Belser und dessen hochherzige Aktion.
Ebenso zeigten sich seine KochclubFreunde und Karikaturisten Peter
Hielt beeindruckende Laudatio: Jurist und Buchautor Stephan Siegfried.
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SAMSTAG, 23. APRIL 2016
FRÜHLINGSAPÉRO
AB 11.00 UHR
Hürzeler und René Fehr begeistert
davon, die Kunst in den Dienst des
wichtigen Hilfswerks zu stellen. Der
Jurist und Buchautor Stephan Siegfried («Psychopathen im Alltag»)
hielt eine eindrückliche Laudatio.
Frédéric Belser ist sein Götti. Max
Bill habe seinerzeit Frédéric Belser
persönlich dazu ermuntert, Kunst zu
machen mit der lakonischen Bemerkung: «S’isch guet – wiitermache!»
Dem spielerischen Umgang mit
der konstruktiv-konkreten Kunst liege auch eine ausgeprägte Frohnatur
des Künstlers zugrunde und löse dadurch seinerseits beim Betrachter
positive Gefühle aus, so der ehemalige NZZ-Gastrokritiker Peter Suter,
der ebenfalls ein Sammler von Belsers Werken ist. Der Künstler hat die
Ausstellung (bis 12. Juni) übrigens
gemeinsam mit ein paar Freunden
eingerichtet. «Sonst wären heute hier
nur leere Wände zu sehen», meinte
er pointiert.
Begeistert vom künstlerischen Schaffen sind
die lukullischen Weggefährten und Karikaturisten Peter Hürzeler und René Fehr (r.).
14
Züriberg
Nr. 16
21. April 2016
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch)
empfehlen:
Unterhaltsam
Der
Roman
spielt in New
Jersey, wo die
bodenständige
Tess im Haus
ihrer Mutter ihre Hochzeit feiern
möchte.
Doch dann unterbricht eine Frau im weissen
Brautkleid die Hochzeit. Sie trägt
eine Gasmaske und ist bewaffnet.
Zuerst halten es die Gäste – darunter sind einige Psychiater – für
einen Scherz, doch schnell stellt
sich heraus, dass die «Terroristin», wie sie genannt wird, es bitter ernst meint. Schliesslich fängt
man an zu rätseln, wer diese unbekannte Dame ist und auf wen
sie es abgesehen hat. Jeder erzählt
seine Lebensgeschichte und was
in seinem Leben falsch gelaufen
ist. Bis sich dann herausstellt, dass
sie es nicht auf einen Gast der
Hochzeit, sondern auf Sergeant
McCormick des Überfallkommandos abgesehen hat. Man erfährt
auch noch mehr über die Terroristin und ihre Beziehung zu Sergeant McCormick, als das Buch die
Sicht wechselt. Es endet damit,
dass die Terroristin, die Crystal
heisst, verhaftet wird und ein Verfahren gegen sie eröffnet wird.
Das Buch von Lisa Zeidner
lässt sich fliessend lesen und eignet sich daher sehr gut als Unterhaltungsroman.
Lisa Zeidner. Die falsche Braut. Suhrkamp,
2015.
Spannend
Im Buch von
Aharon Appelfeld wird die
Geschichte der
beiden 9-jährigen
Jungen
Adam und Thomas
erzählt.
Beide Jungen
werden an einem Morgen von ihren Müttern in den nahegelegenen
Wald gebracht, sie haben Rucksäcke dabei. Sie sollen sich im Wald
verstecken, während die Mütter
ihre Familie in Sicherheit bringen.
Die Mütter wollen sie am nächsten
Tag abholen. Aus einem Tag werden
mehrere
Wochen
und
schliesslich Monate, und die beiden Jungen überleben mit der Hilfe von Mina, einer alten Mitschülerin, die sich bei einem Bauernpaar
versteckt. Beide Jungen durchleben eine Umwandlung, sie werden
erwachsener und unterstützen
sich gemeinsam, um diese Zeit zu
überstehen. Nach einiger Zeit
stösst auch Mina zu ihnen, da sie
vom Bauernpaar misshandelt
wurde. Als die Rote Armee einrückt und die Deutschen sich zurückziehen, kommen ihre Mütter,
um sie abzuholen.
Das Buch ist sehr gut geschrieben. Es lässt sich sehr leicht lesen,
bleibt durchgehend spannend und
zeigt eindrücklich, was Aharon
Appelfeld in seiner Jugend tatsächlich erlebt hat.
Aharon Appelfeld. Ein Mädchen nicht von
dieser Welt. Rowohlt, 2015.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 21. April
14.30 Vortrag: «Zeit im Alter – Umgang mit einem
kostbaren Gut». Vortrag von Dr. Luzia Vieli, Referentin zu Alters- und Generationenfragen. Anschliessend Kaffee und Kuchen und Besichtigung
der Pflegebetriebe. Anmeldung bis 21. April, 12
Uhr: 043 268 76 02. Diakonie Bethanien, Restelbergstrasse 7.
17.00–20.00 Vernissage: Viviane Lüdi, Farbspuren;
Friederike Vesely, Körper. Bis 30. April. Öffnungszeiten: Mo–Fr 11.30–18 Uhr, Sa 10.30–17 Uhr.
Kronen Galerie, Froschaugasse 3.
18.00–20.00 Essbare Wildpflanzen: Eine jahrhundertealte Tradition: ernten, was um uns herum wächst. Mit Ruth Gerber, Gärtnerin und dipl.
Kräuterfachfrau. Anmeldung und weitere Informationen: www.biozh.ch. Alterszentrum Klus
Park, Asylstrasse 130.
18.30 Vernissage «Bundesbauten»: ETH Zürich,
Zentrum (Haupthalle), Schmelzbergstrasse 9.
19.30 Lesung und Gespräch: Joanna Bator – Dunkel, fast Nacht. Literaturhaus, Limmatquai 62.
20.00 Goethes «Faust» – erzählt mit Songs aus Rock
und Pop: Mit Daniel Rohr, Silvester von Hösslin
und Band. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
20.00 «Tom e Fred Sextet»: 50er-Jahre-Hardbop.
Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
bis 28. Mai. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag
14–19 Uhr, Samstag 12–17 Uhr und nach Vereinbarung. Art Station, Hochstrasse 28.
17.00–19.00 30. Karneval der Künste: Mit: Lesung
aus dem neuen Buch von Grazia Meier, «Notizen
einer gelangweilten Frau». Peppina Lillilu Mathilda Tall. Einem Ausschnitt aus «Der Neidhart und
sein Veilchen» (von Hans Sachs, Regie: René Peier) & DADA (von Carlo Bizzozero, Peter Müller,
Heide Reyer, Monika Wenzinger, Pina Züger). Piccola Commedia dell’Arte, Zeltweg 16.
20.00 Atom Heart Mother und Der Untergang des
Hauses Usher: Musiktheater von und mit Daniel
Rohr, Erzählung: Edgar Allan Poe, Musik: Pink
Floyd, Regie: Peter Schweiger, musikalische Leitung: André Bellmont, mit Crazy Diamond, Zürcher Singkreis u. a. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Sonntag, 24. April
11.00–17.00 Frühlingsfest: Botanischer Garten,
Zollikerstrasse 107.
15.00 Leben und Musik von Frederik Chopin: Vortrag
und Konzert. Alterszentrum Klus Park (Kapelle),
Asylstrasse 130.
18.00 Frankie & Tony, Duo En Vogue – The Looking-Back-Tour: Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Freitag, 22. April
Montag, 25. April
14.30 Griechenland: Diavortrag mit Samuel Haldemann. Pflegezentrum Bachwiesen (Saal), Flurstrasse 130.
20.00 As Time Goes By – oder: Risiken und Nebenwirkungen berühmter Melodien: Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Samstag, 23. April
17.00–20.00 Vernissage: Arbeiten Barcelona, Barbara Leuthold und Urs Hanselmann. Ausstellung
19.30 Lesung und Gespräch: Dany Laferrière – Tagebuch eines Schriftstellers im Pyjama. Literaturhaus, Limmatquai 62.
Ganter. Alterszentrum Bürgerasyl-Pfrundhaus,
Leonhardstrasse 18.
18.00 Jazzapéro: Schwedensongs treffen Schweizer, Matter trifft Dylan, Paul Burkhardt trifft Joni
Mitchell – woala, ein bunter Frühlingsstrauss.
Kollekte. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
19.30 Lesung und Gespräch: Neel Mukherjee – In
anderen Herzen. Literaturhaus, Limmatquai 62.
Mittwoch, 27. April
15.00 Hausbesichtigung: Alterszentrum Bürgerasyl-Pfrundhaus, Leonhardstrasse 18.
19.00 Podiumsdiskussion: «Eine Stadt und ihr Orchester – die Tonhalle auf dem Weg in die Zukunft». Tonhalle, Claridenstrasse 7.
19.30 Bildvortrag: «Jenseits der Grenzen». In einem kommentierten Bildvortrag präsentiert Jan
Zychlinski seine Fotografien von Flüchtlingen im
Süd-Kaukasus. Ein Event des Ethnologischen
Vereins Zürich. Lebewohlfabrik, Fröhlichstr. 23.
Donnerstag, 28. April
18.00–19.00 Abendführung: Botanischer Garten,
Zollikerstrasse 107.
18.00 Vernissage: Alberto Ghizzi Panizza «From
micro to macro world». Basler&Hofmann Galerie
Rehalp, Forchstrasse 395.
20.00 Konzert: «Jenny Chi Trio». Die Sängerin
Jenny Chi zelebriert den Bossa Nova, eine sanfte
Mischung aus jazzigen Klängen und Sambarhythmen, mit Oliver Pellet (g) und Ralph Sonderegger
(b). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
Freitag, 29. April
Dienstag, 26. April
12.30–13.00 Vortrag: Feldarbeit in den Tropen.
Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107.
15.00–16.00 Quartett-Konzert: Das Streichtrio Ateneu wird begleitet von der Klarinettistin Elisabeth
15.00–18.00 Brunnenfest: Wiedereinweihung des
Wasserbrunnens «Der Baum», von Peter Meister.
Alle Quartierbewohner sind herzlich willkommen.
Für Kulinarisches und Musik ist gesorgt. Alterszentrum Oberstrass, Langensteinenstrasse 40.
Botanischer Garten lädt
zum grossen Frühlingsfest
Am Festtag bietet der Botanische Garten während des ganzen Tages Führungen und Vorträge an: Zwiebelgeheimnisse, ein Wissenparcours für
Gross und Klein, Bärlauch: «Fluch
oder Segen» – Botaniker geben Auskunft zur Vielfalt; zur Symbolik, zur
Geschichte und zu den Speicherorganen der Zwiebelgewächse. Weiter
wird die Lauchvielfalt vorgestellt –
Zwiebeln in Mischkulturen, Zwiebelschädlinge, unterschiedliche Zwiebel-
sorten – Zwiebelgewächse und ihre
Heilwirkung; Fachleute geben Auskunft. Ausserdem ist der traditionelle
Imkerstand mit Kinderführungen und
die allgemeine Pflanzenauskunft am
Frühlingsfest präsent. Aktivitäten für
Kinder, Pflanzen- und Bücherverkauf,
Kulinarisches und Musik («SanySaidap») stehen ebenfalls auf dem Programm. (pd.)
Frühlingsfest am Sonntag, 24. April, von
11 bis 17 Uhr, Botanischer Garten.
Am Sonntag gibt es Wissenswertes über Pflanzen zu erfahren.
«Chunsch au as Gymi?»
Publireportage
Das Gymnasium Immensee
ist seit vielen Jahren anerkannt für sein innovatives
Bildungskonzept.
«Wir begleiten unsere Lernenden
nicht nur aufmerksam und sorgfältig
auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen
Matura. Wir unterstützen sie auch
auf der Suche nach Antworten auf ihre existenziellen Fragen. Wer am Gymi Immensee zur Schule gegangen
ist, hat gelernt, im digitalen Zeitalter
ein selbstbestimmtes und zukunftsorientiertes Leben zu führen», hält
das Gymnasium Immensee unmissverständlich fest.
Breites Angebot, klare Strukturen
Zudem sorge die leistungsorientierte
Schule für eine hohe Studierfähigkeit.
Mit der Immenseer Matura öffnet
sich die Tür zu einem Studium an allen Schweizer und internationalen
Hochschulen sowie Universitäten.
• Tagesschule und Internat
Bald bereit fürs Studium: Schüler des Gymnasiums Immensee.
• Breites Angebot (8 Schwerpunktund 13 Ergänzungsfächer)
• Zweisprachiger Unterricht («Immersion»)
• Umfassende Betreuung undkompetente Begleitung
• Klare Strukturen, die Halt geben
und offen sind für die individuelle
Persönlichkeitsentwicklung
• Fordern und Fördern des selbst organisierten Lernens (SOL)
Foto: zvg.
Foto: zvg.
• Dank SOL optimale Vorbereitung
aufs Studium
• Eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt
• Einziges Gymnasium der Schweiz
mit Master für Qualitätsmanagement (System «Q2E»). (pd.)
Gymnasium Immensee, Bethlehemweg 12,
6405 Immensee. Haben Sie Fragen? Wir
beraten Sie gerne persönlich: Tel. 041 854
81 81, [email protected].
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.),
[email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.),
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Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
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Anzeigenverkauf:
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Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Züriberg
Veranstaltungen & Freizeit
Ein reichhaltiger Ausflug in die «Sukki»
Die Sukkulentensammlung
am Mythenquai in Zürich
bietet ein spannendes
Sonntagsprogramm
für die ganze Familie.
Die Finissage der Fokusausstellung
«Alles Kaktus?» in der Sukkulentensammlung Zürich steht an. Das ist zumindest für einen Teil der Bevölkerung
(Kinder und Erwachsene) eine willkommene Alternative zum Züri-Marathon vom Sonntag. In Kurzführungen
für Kinder und Erwachsene stellen
Fachleute der Sukkulentensammlung
die wichtigen Merkmale der fünf Pflanzenfamilien aus der Fokusausstellung
und ihre Art, Wasser zu speichern, vor.
Im Wettbewerb für die ganze Familie
können die Teilnehmer spielerisch
Licht ins Dunkle der Sukkulenten-Vielfalt bringen.
Das Detailprogramm: 11–11.30
Uhr: Mehr als nur Aloe – die Vielfalt
der Affodillgewächse; 12–12.30 Uhr:
Sukkulente Ananas? – die Vielfalt der
Ananasgewächse; 13–13.30 Uhr: Der
Name ist Programm – die Vielfalt der
Die Sukkulentensammlung bietet für die ganze Familie etwas.
Dickblattgewächse; 14–14.30 Uhr: Giftige Schönheiten – die Vielfalt der
Wolfsmilchgewächse; 15–15.30 Uhr:
Prototypen der Stammsukkulenz – die
Vielfalt der Kakteengewächse. (pd.)
BEGEGNUNGSZENTREN
GFZ-Familienzentrum
Zeltweg
Zeltweg 21b, 8032 Zürich
Tel. 044 253 75 20
Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden
Mi 9 bis 11.30 Uhr, bis 4 Jahre, von
Fachperson begleitet.
Kindergeschichte: Mi, 27. April, 9.45
bis 10.30 Uhr für Kinder von 3 bis 4
Jahren in Begleitung.
GZ Riesbach
Seefeldstr. 93, 8008 Zürich
Telefon 044 387 74 50
Frühlingsferien: Eingeschränkte Öffnungszeiten vom 25. April bis 8. Mai.
Altstadthaus
Quartiertreff Kreis 1
Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich
Tel. 044 251 42 59
www.altstadthaus.ch
Kurs & Bündig: Fr, 22. April, 19.30
Uhr. Tipps und Tricks aus Haushalt,
Alltag und Handarbeit. Eintritt: ein
Tipp oder ein Trick.
GZ Witikon
Öffnungszeiten Pflegiraum: Mo, Di und
Do 14 bis 17.30 Uhr, Mi 9 bis 12 Uhr.
Quartiertreff
Hirslanden
Forchstr. 248, 8032 Zürich
Telefon 043 819 37 27
Brunch: So, 24. April, 10 Uhr. Anmelden bis 22. April um 14 Uhr unter
Tel. 079 597 87 00.
Dschungeltag für die ganze Familie:
Sa, 30.4., 11 bis 16 Uhr. Anmeldung
bis 28. April: [email protected].
Frühlingsferien – und wir sind offen:
Gartenwirtschaft und Spielzimmer,
So bis Fr 9.30 bis 18 Uhr.
Quartiertreff Fluntern
Voltastrasse 58, 8044 Zürich
Tel. 043 244 92 74
Frühlingsferien: Lokal geschlossen
vom 22. April bis 8. Mai.
Ferien-Malkurs: 25. bis 28. April. Anmeldung: bitenholz@temporarything.
com.
Mütter- und Väterberatung: Di, 26. April, 10 bis 12 Uhr.
24. April, 11–16 Uhr, Finissage der laufenden Fokusausstellung «Alles Kaktus?» mit
Kurzführungen und Wettbewerb. Sukkulentensammlung Zürich, Mythenquai 88,
8002 Zürich. Alles Kaktus? Finden Sie es
heraus!
Handwerks- und
Kunstmarkt
im Seebad Utoquai
Im Seebad Utoquai veranstalten rund
20 Hersteller am Samstag, 23. April,
von 12 bis 18 Uhr einen Handwerksund Kunstmarkt. Bei schlechter Witterung wird der Markt auf Samstag,
30. April, verschoben.
Innovative Designer zeigen sich
Am kommenden Samstag findet im
charmanten Badepalast aus dem 19.
Jahrhundert am rechten Seeufer ein
kleiner, feiner Markt statt. Bei trockener Witterung kann man noch vor
der Badesaison durch die 126 Jahre
alte Holzbadeanlage schlendern, sich
von individuellen Design-Produkten
verführen lassen und gleichzeitig die
einmalige Aussicht auf See, Stadt und
Berge geniessen. Der Bad-Kiosk
«Freie Sicht aufs Mittelmeer» ist geöffnet, und der Eintritt ist frei.
Die rund 20 Hersteller der angebotenen Waren stehen selber an den
Marktständen und verkaufen ihr Angebot persönlich. Interessierte Käufer
können sich direkt mit den Produzenten austauschen. (pd.)
ANZEIGEN
Witikonerstr. 405, 8053 Zürich
Telefon 044 422 75 61
Fax 044 422 75 59
Offene Werkstatt im Kreativ-Atelier: je
Mi 14 bis 17 Uhr für Kinder ab 6
Jahren oder in Begleitung.
Strick- und Häkeltreff: je Fr 14 bis 16
Uhr.
SCHLANKER
(ohne Jojo-Effekt)
GZ Hottingen
Gemeindestr. 54, 8032 Zürich
Telefon/Fax 044 251 02 29
E-Mail [email protected]
www.gz-zh.ch/8
Frühlingsferien: Sekretariat vom 25.
bis 29. April geschlossen. Indoorspielplatz im Pflegiraum vom 25. April bis 7. Mai geschlossen.
Hottinger Treff 60+: Do, 28. April, 9.30
bis 11.30 Uhr im Hottingersaal, Gemeindestrasse 54.
Öffnungszeiten Sekretariat: Di, Mi, Do
10 bis 13 Uhr, Fr 14 bis 17 Uhr.
Einladung zu öffentlichem Vortrag (kostenlos)
HIRSLANDEN Klinik ZÜRICH
Witellikerstrasse 40, 8032 Zürich
Sitzungszimmer – Ebene 4
Wann:
Foto: zvg.
Mittwoch, 27. April, 19.30 Uhr
Dienstag, 3. Mai, 19.00 Uhr
Inhalt:
* Neue medizinische Erkenntnisse
fürs Gelingen einer nachhaltigen
Gewichtsreduktion
* Vorstellung Gruppenkurs Rebalance
* Erfahrungsbericht eines Betroffenen
Referenten: Prof. Dr. med. R. Doggweiler, Hirslanden
Anmeldung: [email protected], 044 210 33 22
Nr. 16
21. April 2016
15
16
Züriberg
Nr. 16
21. April 2016
H I N TE R G R U N D
Ziemlich überall verboten – leider
Mit «ideal für den Arbeitsweg» oder «schwebend
über den Asphalt» werden
sie angepriesen. Doch
sind Elektroräder zum
Draufstehen auf Strassen
und Trottoirs verboten –
und zudem frühestens
ab 14 Jahren erlaubt.
Roger Suter und Pauline Broccard
Zürcher Polizeikorps stellen eine Zunahme von nicht erlaubten Gefährten
auf öffentlichen Verkehrsflächen fest.
Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene werden angehalten, weil
sie auf Stehroller, auch «Smartwheels» genannt, fahren. «Schlaue
Räder» deshalb, weil Elektronik und
Motor im Innern automatisch die Balance halten. Man steigt drauf, lehnt
sich nach vorn, und das Ding fährt
los.
Das geht mitunter rasant, denn
die Geräte haben teilweise starke
Elektromotoren – aber keine Zulassung. Gemäss Michael Wirz von der
Stadtpolizei Zürich «kann das Benutzen von unerlaubten Trendfahrzeugen eine Verzeigung zur Folge haben». Nach Cornelia Schuoler von
der Kantonspolizei Zürich zieht die
Polizei die verbotenen Trendfahrzeuge in der Regel nicht ein. «Im Extremfall, zum Beispiel bei wiederholter Verwendung, ist jedoch ein Einzug des Trendfahrzeugs zuhanden
der zuständigen Untersuchungsbehörde möglich.» Der Anzeigerapport
wird je nach Delikt und Alter des
Lenkers an die zuständige Untersuchungsbehörde weitergeleitet. Denn
was viele, auch die Verkäufer, als
(teures) Spielzeug sehen, ist rechtlich
ein Verkehrsmittel, das allerdings gewissen
Anforderungen
genügen
müsste, dies aber gemäss Polizeibehörden nicht tut.
Verkäufer verschweigen Verbot
Die Verkäufer dieser Trendgeräte verschweigen deshalb allzu gern, dass
das Fahren der «Fun-Geräte» nur auf
nicht öffentlich zugänglichen Flächen,
gestattet ist – auch Quartierstrassen,
Trottoirs, Parkplätze, wo grundsätzlich die Strassenverkehrsordnung gilt,
sind damit tabu. Schulhausareale sind
ebenfalls öffentliche Plätze, bei denen
das Strassenverkehrsrecht zur Anwendung kommt. «Demzufolge ist der
Gebrauch eines Trendfahrzeugs verboten. Ob ein Areal als öffentlich oder
privat gilt, ist im Einzelfall zu prüfen»,
so Schuoler.
Wie hoch eine Busse ist, wenn jemand auf einem dieser unerlaubten
Fahrzeuge erwischt wird, kommt auf
den Einzelfall an. Zumal möglicherweise verschiedene Regeln zum Zug
kommen. Die Leitende Stadtrichterin
Katharina Graf erwähnt: «Wenn es
nur um das Fahren mit einem ‹Smartwheel› auf öffentlichem Grund geht,
wird eine Busse bei wohl maximal
300 Franken liegen.» Da es sich dabei
nicht um einen OrdnungsbussenStraftatbestand handelt, wie Parkbussen oder andere leichte Verstösse gegen Verkehrsregeln, kommt es immer
auf den jeweiligen Fall an. Das heisst,
es wird im Einzelfall von der zuständigen Untersuchungsbehörde eine Strafe ausgesprochen, erläutert Wirz.
Einer Tabelle des zuständigen
Bundesamts für Strassen (Astra) ist
nicht nur zu entnehmen, dass für diese Airwheels, Segways, Ninebots, Onewheels, Hooverboards und wie sie alle
heissen,
eine
Typengenehmigung
(durch den Hersteller) erforderlich ist
– die bislang nur Segway vorweisen
kann. Ausserdem verlangt das Astra
Zwar absolut «trendy», doch leider vorläufig total illegal: motorisierter Stehroller. Derzeit zieht E-Roller-Fahren vermehrt Verzeigungen nach sich.
Dass bei allfälligen Unfällen irgendeine Versicherung zahlt, ist eher unwahrscheinlich.
Foto: Pauline Broccard
eine Immatrikulation (das Lösen eines
gelben «Töffli-»Nummernschilds), die
es nur für genehmigte und haftpflichtversicherte Fahrzeuge gibt. Und selbst
für genehmigte Geräte gilt eine Altersgrenze von 16 Jahren; 14-Jährige
dürften sie nur mit Führerausweis für
Kleinmotorräder benutzen.
«Gewisse Einschränkungen»
Der Anbieter Airwheel Schweiz
schreibt diesbezüglich auf seiner Website ziemlich beschönigend: «Gesetzliche Regelungen beachten! Für einige
elektrisch angetriebene Fahrzeuge
gelten gewisse gesetzliche Einschränkungen im Hinblick auf die Nutzung
im öffentlichen Strassenverkehr. Weiterführende Informationen finden Sie
beim Bundesamt für Strassen (Astra).» Bei Solowheel steht: «Wichtig!
Ab 1. Juni 2015 gelten neue Verordnungen. Die Fahrzeuge werden neu
E-Bikes gleichgestellt. Für mehr Infos
folgen Sie diesem Link!» (der aber ins
Leere führt). Das ist falsch oder zumindest unvollständig, denn die
Gleichstellung bezieht sich laut dem
erwähnten Beschluss des Bundesrats
nur auf «selbstbalancierende Stehroller (Segway) oder Velo-Rikschas mit
elektrischem Hilfsmotor», die den gleichen Verkehrsregeln wie Velos unterstehen sollen.
Damit erleichtert der Bundesrat
die Bedingungen nur «für gewisse
Elektrofahrzeuge», wie es eine 2012
eingereichte Motion aus der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen
angeregt hatte, fordert aber sowohl eine Typengenehmigung – die wie erwähnt bisher nur ein Gerät erhalten
hat – als auch eine Immatrikulation,
also ein «Töffli»-Kennzeichen nach
Vorlegen eines Versicherungsnachwei-
ses. «Dabei geht es in erster Linie um
die Sicherheit», sagt Guido Bielmann
von der Kommunikationsabteilung des
Bundesamts für Strassen. Die Motoren
der Fun-Geräte seien deutlich stärker
als diejenigen kleiner E-Bikes mit
Tretunterstützung bis 25 km/h, die
Bremsen hingegen deutlich unterdimensioniert. Lediglich das Modell
«Segway» – das einzige mit Typengenehmigung – ist grösseren E-Bikes
(bis 45 km/h) gleichgestellt, bedarf also eines Nummernschilds und somit
einer Versicherung; der Lenker muss
mindestens 16 Jahre alt sein oder einen Führerschein für Kleinmotorräder
besitzen; ein Velohelm wird empfohlen. Das Gesetz schreibt ferner eine
korrekte Beleuchtung vor. Sind diese
Bedingungen nicht erfüllt und keine
Zulassung vorhanden, könnten sich
Versicherungen weigern, bei einem
Unfall zu zahlen; bei Verletzungen
Dritter können das schnell fünfstellige
Beträge sein.
Gute und schlechte Roller
André Fasel von der Lanback GmbH,
die solche «Rollster» in der Schweiz
vertreibt, ärgert sich über die realitätsfernen Zulassungsbedingungen
der Behörden: Einige der eingeführten
Definitionen für Stehroller seien nicht
umsetzbar (wie bekommt man einen
Nummerhalter an ein Einrad?), andererseits bemüht man sich um Umbausätze, beispielsweise für Licht. Den
Rest der Sicherheitskriterien aber
würde sein «Ninebot-E» bereits einhalten: Wie die von Ninebot aufgekauften «Segway» (dem Ninebot aber
inzwischen technisch unterlegen) sei
vom Akku bis zum Antrieb alles redundant aufgebaut – beim Ausfall einer Komponente springe sofort eines
von mehreren Ersatzsystemen ein.
Dennoch sei es nicht möglich, diese
einzulösen. «Das Problem sind die vielen Billiggeräte, wie es sie inzwischen
überall zu kaufen gibt», schreibt Fasel. «Ist der Motor zu schwach oder
die Elektronik zu lahm, gibt es Schaden und Verletzte.»
Bielmann vom Astra sieht das Problem noch woanders: Eine solche Zulassung sei zwar nur für die Schweiz
möglich, aber eigentlich nicht sinnvoll,
weil dann diese Geräte nur in der
Schweiz gefahren werden dürften.
Deshalb mache eine Typenprüfung auf
gesamteuropäischer Ebene Sinn. «Dazu muss ein EU-Land stellvertretend
für alle anderen eine sogenannte Homologation vornehmen, eine Typenprüfung, die alle anderen übernehmen
– auch die Schweiz.» Liegt diese vor,
können die Strassenverkehrsämter eine Immatrikulation vornehmen. Das
ist aber für ein Produkt, dass (vorerst)
vor allem Jugendliche anspricht, sehr
aufwendig und auch nicht im Sinn der
Hersteller, die sich eines riesigen
Marktes beraubt sehen. Allerdings: Allein die Preise der Fun-Geräte bedingen fast ein eigenes Einkommen. Und
schliesslich fahren inzwischen auch
erwachsene Banker Scooter-Trottinett.
Neues Gefährt, neue Kategorie?
Der Schaffung einer neuen Kategorie,
einer Klassifizierung als «Spielzeug»,
wie es Rollschuhe und (unmotorisierte) Skateboards und Trottinetts sind,
steht aber der Motor im Weg – und genau mit diesem «völlig neuen Gefühl»,
dieser «Sucht», diesem «regelrechten
Schweben über dem Asphalt», dem
«Spass, der Geschwindigkeit und dem
gewissen Etwas» (so die Lobpreisung
von «Smart Wheel Z3») werben ja die
Hersteller. So lange aber die Regel
«Motor gleich Bewilligungspflicht» gilt,
bleibt die Fahrt illegal.
Und die Versicherungen?
Kommt es zu einem Unfall, kommen
Probleme mit den Versicherungen
hinzu. Denn auch diese machen ihre
Leistungspflicht von der gesetzlichen
Zulassung abhängig – und auch das
nur über die gewöhnliche Haftpflichtversicherung. Der Hersteller Rollster
schreibt zwar, dass man eine Vollversicherung für Fahrzeug und Personenschäden abschliessen könne; Axa hingegen dementiert. Weder Axa noch
Helvetia oder «Zurich» bieten im Bereich Motorfahrzeugversicherung Policen für Smartwheels an. Axa und Helvetia teilen übereinstimmend mit,
dass die Deckung über die Privathaftpflicht nur erfolgt, sofern das Gerät
nicht auf öffentlichen Strassen verwendet wurde. Zudem wird ein mögliches Verschulden des Benutzers abgeklärt. Fällt beides zu dessen Gunsten
aus, werde der haftpflichtrechtlich
ausgewiesene Schaden der geschädigten Drittperson übernommen – aber
nur für Schäden, die nicht auf öffentlichen Strassen entstanden sind. Gemäss VRV 2 sind Strassen öffentlich,
wenn sie nicht ausschliesslich privatem Gebrauch dienen.
Allerdings bedeutet auch die Möglichkeit der Versicherung noch nicht
zwingend «Sicherheit», die das Astra
fordert. Die gibt es bei anderen Verkehrsmitteln allerdings auch nicht.
www.stadt-zuerich.ch/stadtpolizei:
Verkehr, Verkehrspolizei, Downloads und
Merkblätter, Trendfahrzeuge.
www.astra.admin.ch: Downloads, Merkblätter, Zusammenstellung der wichtigsten
Vorschriften für gewisse Elektrofahrzeuge.