Freitag, 15. März 1946 _ . l Seite 2 DER TAGES SPIEGEU DER KAMPF UM DIE FREIHEIT „Rerum cognosceie causas" •— Die Ursachen der Dinge erkennen *-lz. Die Ursache der Dinge erkennen: dies ist, im j Spießgesellen führen muß, sondern gegen ihre eigenen Signet des Titels ausgedrückt, das Leitmotiv des „Tages- leitenden Parteifunktionäre, die immer deutlicher von spiegels". Nach unserer ..Meinung ist die publizistische den elementarsten Voraussetzungen der Demokratie geArbeit einer Tageszeitung imbesetztenNschkriegsdeutsch- genüber ihren eigenen Gesinnungsfreunden ••und Mitland nur unter dieser Perspektive wesentlich. Allein das kämpfern von gestern abweichen. Daß dieser Kampf um ehrliche Streben nach Erkenntnis aller Zusammenhänge die Frage der Vereinigung -von SPD und KPD entbrannt kann uns von der für uns schädlichen Illusion zur Wahr- ist, ist wohl symptomatisch wichtig, aber keineswegs heit führen. Die Wahrheit wird gerade heute für den'ein- entscheidend. Nicht d a ß eine solche Verschmelzung bezelnen wie für die Masse oft genug nüchtern und grau- trieben wird, sondern w i e sie betrieben wird, und dies sam sein. Ist sie erst einmal Begriff., trägt sie trotz allem von leitenden Persönlichkeiten, die auf Geist und Buchdei-Stempel unbestechlicher Schönheit und Würde, Nur staben ihres Organisationstatnts genau so festgelegt aus diesem Geiste heraus -»ist beispielsweise die Schuld- sind wie jedes einzelne Parteimitglied, das allein ist das frage in ihrer ganzen Tiefe •und ihrem ganzen Ernst TU Er*cüüUemde and legt dem Beobachter die Frage nahe, begreifen. Nur diese Gesinnung vermag allmählich und ob der Wille zu ehrlicher Demokratie statt in Herzen stufenweise Demokratie aus einem hemmungslos miß- und Hirnen lebendiger Menschen seinen Platz nur in brauchten Schlagwort in lebendige und beglückende der Phraseologie der' Parteiapparate hat. Wirklichkeit zu verwandeln. Uns ist bekannt, daß zumindest in der Berliner OrgaDas gleiche, hier angedeutete Bestreben hat uns ge- nisation der SPD ein starker Widerstand gegen eine leitet, wenn wir die Frage der organisatorischen Ver- sofortige Verschmelzung der beiden Parteien besteht. einigung der Sozialdemokratischen und Kommunistischen Uns ist bekannt, daß in den letzten Monaten von zahlPartei von Anfang an mit Aufmerksamkeit verfolgten. reichen Abteilungen und Kreisen geharnischte Proteste Hätte es sich hier lediglich um'ein Ereignis von interner und Mißtrauensresotationen gegen Zentraläusschnfi und parteipolitischer Bedeutung gehandelt, so könnte unsere Bezirksvorstand eingebracht worden sind, die man dort Anteilnahme Befremden und Verwunderung erregen. stillschweigend und mit AugutrenlScheln ad aeta legte. Aber die Problematik des augenblicklich in einem Teile Uns ist ferner bekannt, daS viele Sozialdemokraten, Deutschlands betriebenen Verschmelzungsprozesses der immer und immer wieder versuchten, im „Volk" —dem beiden Arbeiterparteien geht weit über solche Maßstäbe offiziellen Berliner Sprachrohr deT Partei — zu Worte hinaus. Es wird hierdurch vielmehr eine Entscheidung zu kommen, um ihre von deT offiziellen Linie abweidarüber herbeigeführt, ob in Deutschland lediglich ein chende, aber dem Willen der Mitglieder entsprechende neues System an die Stelle ides alten treten soll, oder Meinung zum Ausdruck zu bringen. In den meisten ob uns sechs Jahre Krieg und zwölf Jahre Hitlerdiktatur Fällen sind diese Einsendungen nicht einmal beantals einzigen Gewinn neben unendlichen Trümmern und wortet, geschweige jemals veröffentlicht worden. Voa Opfern wirklich eine neue Gesinnung beschert haben. den am 1. März in der Berliner Funktionärkonferenz der Arn 23. März 1933 nahm der damalige deutsche Reichs- SPD gefaßten Beschlüssen haben die Mitglieder durch tag mit 441 gegen 91 Stimmen das Ermächtigungsgesetz ihre Zeitung nicht ein,Sterbenswörtchen erfahren, und an, das Hitler die vier ersten Jähre Zeit gab. Alle wenn wir kürzlich bekanntgaben, daß der Zentralausbürgerlichen Parteien hatten gemeinsam mit dem Block schuß eine grolle „Fropagandasdilacht" gegen seine der Harzburger Front gehorsam ihre eigenen Todes- Berliner Mitglieder und Funktionäre xa schlagen geurteile votiert; die kommunistische Fraktion war durch denkt,, um die Urabstimmung mit allen Mitteln zu seieinen Gewaltstreich der Hitler-Regierung an der Aus- nen Gunsten zu beeinflussen, dann bleibt'auch hier die übung ihres parlamentarischen Mandats verhindert peinliche Frage offen, welche Möglichkeiten denn der Einzig die Sozialdemokraten stimmten geschlossen Gegenseite gegeben werden, ihren Standpunkt ra. einem gegen das Ermächtigungsgesetz. Es -war dies die-letzte Problem, das doch offenkundig seine xwei Seiten hat — politische Willenskundgebung der deutschen Sozial- denn sonst wäre ja keine Urabstimmung notwendig — demokratie, gleichsam das Symbol für eine Partei, die Geltung zu verschaffen. bei allen schwerwiegenden politischen und taktischen Diese Vergewaltigung der Demokratie, wir deuteten Fehlern, der Vergangenheit im Kampf um die Demo- es bereits an, ist keine Interne Parteifrage mehr, sonkratie bis zur Selbstverleugnung gegangen war. ' dern Sache der Oerientllchkeit. "Wir fühlen uns daher Aber für viele Deutsche, die erst tn dem Riesen- als unabhängiges Organ verpflichtet, den um die demoZuchthaus des „Dritten Reiches" zu «eibständigem poli- kratischen lebensrechte, ihrer Partei ichwer, ringenden tischem Denken heranwuchsen, bedeutete dieser letzte, Berliner Sozialdemokraten dadurch eine Entlastung zu deutlich bekundete Willensakt, der SPD gleichzeitig eine verschaffen, daß wir uns dieser Auseinandersetzimg große Hoffnung für die Zukunft. Eine neue Sozialdemo- noch mehr als bisher annehmen. Wir werden den Funkkratie, verjüngt und gestärkt aus diesem beispiellosen Läaterungsprozeß hervorgegangen, wÜTde einst da* solide tionären und Mitgliedern der SPD Gelegenheit geben, Fundament fpr eine bessere imd kraftvollere Demokratie durch uns zur Oeffentllchkelt zu sprechen, eine Gein Deutschland sein, als es die Weimarer gewesen -war. legenheit, die Ihnen von ihrem eigenen Organ vorDiese Ueb:.rzeu;jung teilten sogar zahlreiche Kreise, enthalte* wird. Wir haben ans zu diesem Schritt beans denen sich, VOT 1933 ausgesprochene politische wnfit und nach sorgsamer Erwägung entschlossen, nicht etwa, a n von unserer grundsätzlichen Linie .abzuGegner der SPD rekrutierten. Es entbehrt nicht einer tiefen, grundsätzlichen Tragik, weichen, sondern um ihr weiterhin verpflichtet zu bleiwenn diese zukunfts- und aussichtsreiche, Sozialdemo- ben. Wir dienen damit mlckt einer einiebien Partei. kralia von heute abermals in einem ähnlichen Kampf sondern 4er großen Sache der Demokratie, Tön deren steht wie zu der Zeit des Ermächtigungsgesetzes. Nur Verwirklichung es allein abhingt, ob ans wwerer trostdaß r'e diesen Kampf heute nicht gegen Hitler und seine losem Gegenwart noch einmal eise hellere Zukunft -wird. den statutarischen Bestimmungen eine Urabstimmung fremd sei. Die Bezirke außerhalb Berlins hätten deshalb auch durch ihre Delegierten darauf verzichtet Eine Frage, ob der Zentralaussctaß der SPD gewillt sei, sich einer Entscheidung bei der Urabstimmung su fügen, auch •wenn dadurch die Vereinigung abgelehnt werde, wurde von Grotewohl nicht klar beantwortet. Die Entscheidung könne nur auf einem Bezirksparteitag gefällt werden, Berlin habe zudem nur 64 000 SPD-Mitglieder, während die gesamte Ostzone über 650 000 verfüge. Pieck ergänzte die Bemerkungen mit dem Hinweis, es gebe überhaupt kein Vorbild für eine Urabstimmung in einer demokratischen Partei. Hinzu komme die Tatsache, daß Zweidrittel der Mitglieder neu und mit dem Wesen der SPD noch nicht vertraut seien. Die Linie der Partei j könne nur gesichert werden durch die Parteianhänger, die bereits über genügende Schulung verfügten. Wenn in verschiedenen Berliner Bezirken schon Urabstimmungen stattgefunden, hätten, so sei dem keine gro&e Bedeutung beizumessen. Auf den Einwurf, dies bedeute, daß die neuen Mitglieder keine Möglichkeit der Mitbestimmung hätten, wurde entgegnet, sie hätten ja das volle Recht, an den Abteilungsversammlungen teilzunehmen. Die Redner erörterten dann weiter die Frage, weshalb nach der Funktkniärkonfereuz vom 1. März jetzt noch eine Tagung der BetriebsgTuppenfanklionäare einberufen worden sei. Der Grund sei darin, zu suchen, daß die in den Wohngebieten gewählten Funktionäre zum Teil alte Parteigenossen von vor 1933 seien, die viel lebhafter als die Betriebsarbeiter die Zeit dsr Bruderkämpfe im Gedächtnis hätten.. Man habe daher jetzt eine Konferenz auf der Basis der Betriebe einberufen, um .so mehr, als immer wieder die Behauptung aufgetaucht sei, die bisheriges Entschlüsse der Betriebe seien unter Druck zustande gekommen. Man wolle sich nun die Möglichkeit verschaffen, einmal klar zu sehen, ob die Funktio- Produktionsfragen in Großhessen Wiesbaden, 14. März (DANA) Von der Landwirtschaft Großhessens müsse alles getan werden, um die gegenwärtige Produktion zu erhalten und noch zu erhöhen, betonte der Chef der Militärregierung für Großhessen, Qberst N e w m a n . Ministerpräsident Dr. G e i l e r wies darauf Jim, daß die Lebensmittelkürzungen In der britischen Zone sich in der Wirtschaft Großhessens insofern empfindlich bemerkbar machen würden, als Kohle und Eisen iii erster Linie aus der britischen Zone kämen und man bei der Kohlenförderung bereits einen R ü c k g a n g v o n 1 6 — 20 P r o z e n t feststellen müsse. Dr. Geiler wies dann auf den Mangel an landwirtschaftlichen Hilfskräften hin und sagte, daß die Arbeitsfreudigkeit der Ausgewiesen e n a o s d e m O s t e n s o g e r i n g sei, daß man zur Zeitjniber eine Arbeitsdienstpflicht berate. Als einen „Vorgriff auf die allgemeine Bodenreform" bezeichnete Dr. Geiler eine Regelung, die billiges Bauland beschaffen soll. Gegenwärtig sollen diese Flächen bepflanzt werden und erst später als Bauplätze dienen. Der Ministerpräsident erklärte abschließend, daß eine W ä h r u n g s ä n d e x u n g „über N a c h t " nicht eintreten werde, da eine solche Reform nicht von einem Lande allein durchgeführt werden könne,sondern für alle Zonen einheitlich sein müsse. Dazu von ihrer Parteileitung getauscht. W i r v e r t r a u e n teilte Oberst Newman mit, daß die Vorarbeiten für g e r n dem k o m m u n i s t i s c h e n A r o e i t e i f diese Fragen in Berlin im Gange .seien. / aber nicht der kbmmiinistischen Führung. Auf Befehl, unter Druck, und zum 1. Mai die Einheit machen: das heißt, unsere schöne, starke» stolze Sozialdemokratische Partei, für die wir unser leben zugeben bereit sind, zum Schaden des deutschen Volkes' der kommunistischen Führung opferni Haben wir denn etwa keine Zeit zuap Warten? Können wir uns denn, nicht sofort mit den Kommunisten zum Kampf gegen die Reaktion imd xum Aufbau der Wirtschaft fest verbünden, ohne unsere Partei aufzugebent Was bedeutet denn die Einheit, wenn sriT sie jetzt überstürzen? S i e b e d e u t e t j a d i e S p a l tung der deutschen Sozialdemokratie. Die deutsche Sozialdemokratie wird in Berlin gespalten, sie wird im Westen gespalten. Mufl man erst spalten, um zu einigen? Dem Zentralkomitee ist aber die Spaltung der Sozialdemokratie recht, -weil es glaubt, daß es die Massen der Sozialdemokratie dann leichter unter seine Gewalt bringen könne. Beseitigt denn die sofortige Einheit das Mißtrauen, 'das jetzt noch besteht? Das .Mißtrauen geht in die neue Einheitspartei über und gefährdet sie von Anfang an! ' .Was wir heute brauchen ist/ eine starke Sozialdemokratie, ein starkes Bündnis der Arbeiterparteien, die Einheit der Kameradschaft und des Vertrauens in der Arbeiterklasse, nicht die sofortige und unter Druck vollzogene Verschmelzung• der Parteiorganisationen zu einer Einheitspartei, in der das Mißtrauen und die Unkameradschaitlichkeit weiterleben. Eine solche - tmzeitig vollzogene Einheit schwächt die deutsche Arbeiterklasse, statt sie TU starken. Genossen und Genossinnen! Daran müflt ihr heute denken. Die Stunde verlangt, daß ihr mit euren; Funktionären, die am 1. März die Urabstimmung verlangt haben, s o l i d a r i s c h seid. Die Berliner Sozialdemokratie ist eine Einheit. Es gibt keinen Unterschied zwischen der Meinung in den Betrieben und der Meinung in den Abteilungen und in den Kreisen. Ihr dürft Euch nicht spalten lassen, ihr müßt zusammenstehen: Kämpft für die UrabsUmmnngl Kämpft gegen die sofortige Verschmelzung! Kämpft für die Demokratie! Kämpft für eine wirkliche Einheit der Arbeiterklasse, die nur die Einheit in ganz Deutschland sein kann! CDU 'will den Mittelstand aktivieren \ Hamburg, 14. März (DPD) Auf einer V e r s a m m l u n g d e r CDU in Hamburg bezeichnet Dr. G t o e v e l eine s t a r k e A k t i v i e r u n g d e s M i t t e l s t a n d e s und damit des Handwerks als eine der Hauptziele der Christlich-Demokratischen Union. Das nationalsozialistische Wirtschaftssystem habe den Mittelstand dicht an den Abgrund geführt uiid die industrielle Erzeugung von Exnortgütern fast unmöglich gemacht. Außerdem sei es n o t w e n d i g , einem beträchtlichen Teil der s i e b e n M i l l i o n e n überschüssigen . F r a u e n in Deutschland In e i n e m h a n d w e r k l i c h e n B^ernf e i n e L e bensbasiszugeben. * Steglitz gegen Parteivereinigung Berlin, 14. März (Eigenbericht) Im Bezirk Berlin-Steglitz nahm am 13. März die Mitgliederversammlung der SPD zur geplanten Verschmelzung mit der KPD zu einer Einheitspartei Stellung. Nachdem ßich in einer gründlichen Aussprache verschiedene Redner gegen die Vereinigung gewandt hatten, und nachdem der Bezirksvorstand, der bisher den Weisungen des Zentralausschusses der SPD gemäß für die Vereinigung war, seinen Standpunkt revidierend sich nun dagegen aussprach, ergab die nachfolgende A b s t i m m u n g der Mitglieder folgendes Resultat: G e g e n den Zusammenschluß mit der KPD stimmten 230, d a f ü r wurden zwei Stimmen abgegeben. Zuzug nach Bayern gesperrt München, 14. März (DANA) Nach einer Anordnung des Flüchtlingskommissars in Bayern ist der Z u z u g von Personen nach allen Stadtund Landkreisen g e s p e r r t . Die Zuzugsperre erstreckt sich auch auf Umquartierungen innerhalb verschiedener Kreise sowie auf die Erteilung von R ü c k k e h r b e w i l l i g u n g e n an die evakuierten Einwohner an ihren ursprünglichen Wohnsitz. Auch die Erteilung oder Verlängerung von Aufenthaltsbewilligungen für bereits zugezogene Personen ist untersagt. , München, 14. März PANA) Bei einem Interview mit einem amerikanischen Pressekorrespondenten berichtete Ministerpräsident Dr. Hoegner, daß B e r l i n die b a y e r i s c h e R e g i e r u n g a u f g e f o r d e r t habe, 4000 t u b e r k u l ö s e K i n völlig,einmütig zu der Vereinigung bekannt habe. Die d e r a u f z u n e h m e n . „Es sind noch nahezu 5000 BerUrsache für die Unstimmigkeiten in Berlin liege vor liner Kinder in Bayern, die schon während des Krieges allem in der Teilung in vier Sektoren, die verschieden- evakuiert worden sind", fuhr Hoegner fort. „Diese Kinder Pieck empfängt die P r e i s e artigen Entwicklungen ausgesetzt seien. Der Gedanke sollen weiter in Bayern bleiben, bis eine Möglichkeit beBerlin, 14. März (Eigenbericht) einer einheitlichen Arbeiterpartei sei bereits im Juni steht, sie unter günstigen Bedingungen in ihre HeimStIn einer Konferenz&vor iter in- und ausländischen Presse 1945 von Vertretern der Berliner SPD an die KPD heran- gebiete zurückzuführen. B a y e r n w i r d v e r s u c h e n , im Parteihaus der SPD äußerten sich der Vorsitzende der getragen worden-, damals habe diese Bedenken gehabt, b a l d n o c h m e h r K i n d e i a u f z u n e h r a e n , jedoch SPD, G r o t e w o h l , , und der Vorsitzende der KPD, da es sich in einem solchen Falle nur um Verständigung sind die notwendigen Heime noch nicht eingerichtet. Pieck,'zur'Frage derlVerschmelzung. Die zahlreichen der Spitzen in Berlin gehandelt hätte, und man nicht Bayern wird trotz der schon sehr starken Belastung durch dabei von .derri Teilnehmern gestellten Fragen zeugten habe wissen können, ob die breiten Massen der SPD den Flüchtlingsstrom aus den tschechoslowakischen Gevon, der starkem Anteilnahme, die dem Problem in der nicht doch eine eigene Partei gefordert hätten. Auch sei bieten versuchen, nicht zu versagen." Oeffentlichkeitr. entgegengebracht wird. Die Antworten eine- ideologische Klärung notwendig gewesan. Das P r o b l e m d e r F l ü c h t l i n g e u n d A u s g e auf die mitunter, cjjelikate Probleme berührenden Fragen Die KPD stehe genau wie die SPD auf absolut demo- w i e s e n e n in Bayern könne, so betonte der Ministerwurden i mif starker Vorsicht, zunOTeil ausweichend, kratischer Grundlage. Es sei ja auch undenkbar, daß eine präsident weiter, abgesehen von der finanziellen Begegeben. Anhängerzahl von einer halben Million selbständig den- lastung, die im Augenblick von der Staatskasse getraGrotewohl\b"etonte, allein maßgebend sei in der Frage kender Menschen sich von einer kleinen Gruppe diri- gen werde, n i c h t o h n e H i l f e v o n a u ß e n von derhYereinigüngider! Bezirksparteitag, n i c h t dagegen gieren lasse. Wenn man weiter der KPD vorwerfe, sie sei Bayern allein g e l ö s t werden. die.Urabstl'mrriUng. Was die russische Besetzungs- national nicht unabhängig, so beruhe das auf Irrtum zonejuigehe/ so. sei* das „Stadium der Willensbekundung" oder Lüge. Allerdings empfände die Partei eine beson„Pazifik-Packungen" für Kinder so, däßdie dortigen'Vertreter eine Abstimmung „sachlich dere Zuneigung zum Sowjetvolk, weil das, was dort Hamburg, 14. März (DPD) für fiberflüssig" erklärt hätten. Die Berliner Vorgänge durchgeführt worden sei, d a s Z i e l d e r A r b e i t e r Verpflegungspackungen, die für die britischen Fernostselbst seien bedauerlich, doch, glaube er, daß sie ihren k l a s s e - u n d a u c h d a s Z i e l d e r SEP sei. Ausgleich finden würden. Ebenso falsch sei es anzunehmen, daß die Einheits- Truppen vorgesehen waren, sogenannte „ P a z i f i k P a c k u n g e n " , werden durch das B r i t i s c h e ' R o t e Pieck ging insbesondere, auf die Frage ein, wieso es zu bestrebungen durch Zwang gefördert würden. K r e u z a n d e u t s c h e K i n d e r in der britischen Widerständen innerhalb- der, SPD gegen den neuen GeBeide Redner äußerten sich dann über die Urabstim- Zone verteilt werden. Pazifik-Päckchen enthalten die danken gekommen ist. Er wies darauf hin, daß sich in mung in der Berliner SPD, Grotewohl hob hervor, daß Tagesration für einen Soldaten, Sie sollen jetzt dazu der russischen Besetzungszone die Sozialdemokratie fast .Versuch einer Rechtfertigung (Wir werden auf die in dissem Zusammenhanj gemachten Ausführungen noch TamctkwmmFn.. D. Red.) ROCK AUF DEUTSCHLAND Aufruf zur Delegiertenkonferenz am 15. März' Berliner B e t r i e b s d e l e g i e r iei Genossen und Genossinnen! Ihr müßt heute^ aufpassen. "Um die für jeden Sozialdemoaten unangenehme Wahrheit-zu sagen: Ihr sollt heute lißbraucht werden, von unseren eigenen Führern xur •\bwstrgung der Urabstimmung über dia sofortige Verpinigtujg. Ihr wißt*, die große Berliner Funktiooärver;3jaiiafaimg vom 1. Mära hat sich m i t ü b e r w ä l tigender Mehrheit gegen die sofortige V e r e i n i g u n g « ausgesprochen und eine Urabstimmung verfangt Der Zentralausschuß hat den- Berliner toäiksvorsiaiid, der allein die Abstimmung durchzuführen hätte, beiseite geschoben, einen Aktionsausschuß uatar der Führung Lehmarm eingesetzt und eine ungeheure Propagandaaktion /gestartet. Tagtäglich soüea Berichte von Groß- und Kleinbetrieben gesammelt werden, «um den Erfolg der Aktion zu kontrollieren. Die Absicht ist, durch diese Propagandawalze eine Stimmung zu erzeugen, die die Urabstimmung überflüssig macht. In d i e s e m P l a n s p i e l ? e u r e h e u t i g e Delegiertenkonferenz eine entscheid e n d e . R o l l e . Ihr sollt heute eine Resolution für die Verschmelzung der beiden Arbeiterparteien annehmen. Mit dieser Resolution soll bewiesen werden, daß die „eigentlichen Masseh" der Berliner Sozialdemokratie" eine andere Meinung haben, als die von euch zum 1. März gewählten Funktionäre, die die Urabstimmung verlangt haben. Vielleicht verlangt man sogar 'von euch, daß ihr euch gegen die Urabstimmung aussprechen sollt. Genossen und Genossinnen! L a ß t e u c h n i c h t i r r e f ü h r e n . Es gibt keinen Berliner Sozialdemokrat ten, der nicht die Einheit will. Es gibt keinen Berliner Sozialdemokraten, der nicht den rücksichtslosen Kampf gegen die Reaktion will. Die Berliner Sozialdemokraten wollen aber, daß sie gefragt werden. Sie wollen, daß man die Einheit nicht über ihren Kopf hinweg macht. Sie lehnen die Einheit, auf Befehl und unter Druck ab, Sie mißtrauen der; Kommunistischen Partei, daß sie ehrlich und kameradschaftlich die Einheit will. Seit es eine Kommunistische Partei gibt, hatte sie nur e i n Ziel: die Eroberung der sozialdemokratisch und gewerkschaftlich organisierten Massen. Erinnert euch nur selbst Daran hat sich auch heute nichts geändert Die Kommunistische. Partei muß * beweisen, daß sie sich geändert hat Die kommunistischen-•, deutschen Arbeiter, die mit euch im Betrieb sind, werden in der Einheitsfrage selbst näre der Betriebe tatsächlich unter Drude gehandelt hätten. Die Behauptung, es seien nur Anhänger der Einheit eingeladen worden, sei sdion insofern absurd, als man das bei dem einzelnen Vertreter gar nicht feststejlen könne. Erläuternd bemerkte Piecfc zu diesem Punkt, die bisherige Organisation der SPD sei von den Wohngebieten ausgegangen, d i e d e r KPD v o n d e n B e t r i e b e n . Nunmehr werde dieser Organisationsgesichtspunkt auch auf die SPD übertragen. Man müsse bedecken, daß hier „ i d e o l o g i s c h e i n s t a r k e r U n t e r s c h i e d in d e n Interessen" vorliege, Je nachdem der Funktionär als Betriebsnsitglied oder als aas dem Wohngebiet kommend abstimme. Auf eine weitere Frage, was geschehen werde, wenn Berlin gegen die, Vereinigung stimme, antworteteii sowoul Grotewohl wie Pieck, Berlin werde dann vermutlich nach ganz kurzer Zeit doch zur Vereinigung kommen. Die Frage, ob die neue Partei Stellung rui D a u e r d e r B e s e t z u n g nehmen werde, gab Grotewohl Anlaß zu der Erklärung, man werde in eine.m solchen Falle die nötige Delikatesse und Rücksichtnahme beobachten müssen. Auf den Einwand, die KPD und die SPD hätten sich doch auch in der Frage des R u h r g e b i e t e * festgelegt, "wurde erwidert, die Frage der Rufer sei in den Potsdamer Beschlüssen nicht geklärt worden; in dem Augenblick, da dieses Problem angeschnitten wurde, sei eine neue Bedingung aufgetreten, und man werde den Parteien daher nicht das Recht absprechen können, zu dieser neuen Bedingung Stellung zu nehmen. Zur Dauer der Besetzung beionte Pieck, die neue Partei wolle einen Z u s t a n d ' s c h a f ien, der die Besetzung überflüssig mache. dienen, den Schulkindern in den grollen Städten und d a Industriegebieten der Rohr markenfreie Mahlzeiten zu geben. Die Kinder werden so zusätzlich B i s k u i t , S c h i n k e n s p e c k , E i e r und K ä s e bekommen. Für 5edes Kind ist außerdem eine T a g e s z u t e i l t i n g von 20—25 Gramm S c h o k o l a d e oder Süßigkeiten vorgesehen. Eine A u f b e s s e r u n g d e r R a t i o n e n ist auch für das M a s c h i n e n p e r s o n a l d e r E i s e n b a h n vorgesehen, damit die Sicherheit im Eisenbahnbetrieb gewährleistet bleibt. Die Lokomotivführer und Heizer werden künftig ,d<jp S c h w e r s t a r b e i t e r n g l e i c h g e s t e l l t und täglich 2264 Kalorien erhalten. Wiederherstellung der Paolskirdbe Frankfurt, 14. März (Radio Frankfurt) Im Mai 1948 werden h u n d e r t J a h r e verstrichen sein, daß in der Frankfurter Paulskirche das erste deutsche Parlament zusammentrat Während des Krieges ist die Paulskirche wie viele anderen historischen Gebäude Frankfurts zerstört worden. Der Vorstand der Frankfurter Liberal-Denjokratischen Partei hat beschlossen, einen Aufruf zum Wiederaufbau der Kirche zu erlassen. V . Landesbischof Dr. Staehlin eingeführt Oldenburg, 14. März (DPD) P r o f e s s o r Dr. S t a e h l i n wurde in Oldenburg als B i s c h o f d e r e v a n g e l i s c h - lu t h e r i s c h e n L a n d e s k i r c h e O l d e n b u r g durch den Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof D.,Worin, e i n g e f ü h r t . Dem feierlichen Akt in der Lamberti-Kirche wohnten geistliche Vertreter der Militärregierung und Abgesandte ausländischer Kirchen bei. Landesbischof Professor Dr. Staehlin, der im 63. Lebensjahre steht, ist in theologischen Kreisen besonders dadurch bekannt geworden, daB er führend an den Bestrebungen um eine innere Erneuerung der Evangelischen Kirche beteiligt war. Frau Martin soll heimkehren Marburg/Lahn, 14. März JDANA) Am 4. Juli 1945 wurde in Marburg an der Lahn der fünfjährige Herbert M a r t i n entführt. Seine Mutter, Frau Toni Martin, aus Hückeswagen bei Remscheid, i r r t s e i t d e m a u f d e r S u c h e n a c h dem K i n d in Deutschland umher. Der Junge ist schon im September gefunden und vom Vater nach Hause gebracht -worden. F r a u M a r t i n w i r d a u f g e f o r d e r t , h e i m zukehren. Medizinstudium in Freiburg gesperrt Freiburg, 14. März (DPD) Die medizinische Fakultät der Universität Freiburg hat wegen b e d e n k l i c h e r Ueberfüllung d e s A r z t b e r u f e s für das Sommersemester 1946 den Zugang zum ersten Semester des Mediztastudiums ausnahmslos gesperrt. Für Vorkliniker bis zum Physikum stehen nur vierhundert Plätze, für Kliniker etwa zweibis dreihundert Plätze zur Verfügung, die durch die bereits Immatrikulierten besetzt sind. Kleine politische Nachrichten (DPD) In geheimer Abstimmung -wählte die Belegschaft dei IG-Farbenwerke i» Leverkusen ihren Betriebsrat. Der Leiter des SPD-Ortsvereines Leverkusen, Walter Hochapfel, wurde zum Betriebsratsvorsitzenden, Hjerbard Esser von der CDU zu seirfera Stellvertreter gew&H. Den Vorsitz des Arbeiterrates übernimmt ein Vertreter der KPD, sein Stellvertreter •wird von der SPD gestellt Der Belriebsausschuß setet sich ans drei SPD-, einem KPD- und einem CDU-Vertreter ntcammen. (DPD) In Hannover begann die erste Konferenz von Gewerkschaftsführern aus allen Teilen der britischen Zone. Der Hauptpunkt der Tagesordnung war die zukünftige Organisationsform deT Gewerkichaften. Während sich der Hamburger Franz Spliedt für ein Systenj selbständiger Industrieorganisationen aussprach, erklärte sich der Hannoveraner Albin Karl für eine Einheitsgewerkschaft. (DANA) Die Ergebnisse der dänischen Gemeindewahlen zeigen, wie Renter meldet, einen Stimmenzuwachs der Kommunisten auf Kosten der Sozialdemokraten. Diese büßten Im Wahlbezirk Kopenhagen wie auch in anderen dänischen Städten ihre bisherige Mehrheit ein, kannten jedoch im übrigen Land die Führung behaupten. fDPD) Die „Deutsche Hilfsgemeinschaft" in Hamburg beantragte bei der Xiilitärregierung die Genehmigung für eine StraBensaromlung „Helft den Kindern" am 11. und 12. ApriL Der im Oktober 1945 gegründeten DHG sind bis jetzt sieben Millionen Mark freiwilliger Spenden für Flüchtlinge, Ausgewiesene und Notleidende zugeaangen. (Radio Berlin) In diesen Tagen wird la der Provinx Brandenburg auf den noch nicht aufgeteilten Gütern die Bodenreform durchgeführt werden. Bis jetzt erhielten in der Provim Brandenburg 75 000 Familien Land. Durch, die Aufteilung der noch verbliebenen Güter werden weiteren 10 000 Familien Ncubauemhöfe zugeteilt werden. (DPD) r ! e von der Militärregierung ernannte Stadtvertrehmg der Stadt Goch setzt sich aus dreizehn Vertretern der CDU und je fünf Vertretern der SPD und KPD zusammen. VOR EINEM JAHR Gegen unsere Front westlich des Rheins ist der Feind an d^r Mosel, an der Saar und im Unterelsaß zum Großangriff angetreten. Unter starkem Einsatz von künstlichem Nebffl gelang es ihm, nordwestlich Kochern und bei Uerzig auf dem Ostufer der Mosel Fuß zu fassen. Zwischen Osburger und dem Schwarzwälder Hochwald dauern schwere Abwehrkämpfe an. Auch um unsere Stellungen zwischen Forbach und Hagenau sind schwere Kämpfe entbrannt (Aus dem Wehrmachtrrericht vom 15, Mära 1945)
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