Laudatio Fredy Knie jun. «Dass in unserer schnelllebigen Zeit in junger Mensch zwei Jahre lang auf eine einzige Nummer hinarbeitet, ist wohl die schönste Demonstration von Arbeitsmoral, Einfühlungsvermögen und Liebe zum Tier.» Dieses Kompliment des legendären ehemaligen Leiters der spanischen Hofreitschule Wien, Alois Podhajsky, erfreute im Jahr 1969 einen damals 23jährigen Mann mächtig, nachdem ihm mit seinem PRE-Hengst Parzi in einer traditionellen Zirkusshow in der Wiener Stadthalle eine Glanzleistung gelungen war. Sein Name ist Fredy Knie jun., dem heute mit der Goldenen OFFAStallplakette ein gemessen an seinen Verdiensten rund ums Pferd zwar bescheidener, jedoch überaus herzlicher Dank ausgesprochen wird. «Die Sprache war das Einzige, das Parzi fehlte», hält Fredy Knie jun. fest in einem kürzlich erschienen Buch mit dem Titel «Fredy Knie jun. – Mein Leben – meine Pferde». Die Liebe zum Tier, zum Pferd insbesondere, der Respekt, die Achtung, die in dem Zitat zum Ausdruck kommen, sollen in dieser kurzen Würdigung im Fokus stehen. Und vor allem wollen wir ihm danken für sein riesiges Engagement in jeder Beziehung als Botschafter für eine freud- und damit auch sinnvolle Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd. Er fasst dies mit den Worten zusammen: «Wir wollen etwas vom Pferd, nicht das Pferd will etwas von uns. Also muss der Mensch den ersten Schritt tun, damit das Pferd auch etwas von uns will und freudig mitmacht.» Gewiss, Fredy Knie jun. ist nicht allein mit dieser Erkenntnis, und auch andere Menschen setzten sie schon um und stellten ihre Richtigkeit mit ganz besonderen Beispielen öffentlich unter Beweis. Beispielsweise sein Vater, der vor genau 30 Jahren hier mit der Goldenen OFFA-Stallplakette geehrt worden war. Und gewiss, Fredy Knie jun. waren besondere Talente in die Wiege gelegt, durch sein Umfeld früh erkannt und entsprechend gefördert worden. Und zweifellos hatte er bereits in jüngster Kindheit eindrücklich erlebt, was echte Partnerschaft zwischen Mensch und Tier ist und wozu sie führen kann. Er war also diesbezüglich ein Glückskind. Ein hohes Mass an Arbeitsmoral, Einfühlungsvermögen und Liebe zum Tier attestierte ihm schon in jungen Jahren ein von ihm als «Monument» verehrtes Vorbild in der Person von Oberst Alois Podhajsky. Sein Vater war zwar mit derartigen Komplimenten eher zurückhaltend, hatte aber durch sein Beispiel vorgelebt, worum es im Grunde geht. An sich stellte Fredy Knie jun. immer höchste Ansprüche und wurde so selbst zum Vorbild. Zu Recht hält der artistische Direktor des Schweizer National-Circus und Vertreter der sechsten Generation des Familienunternehmens Knie heute fest, er müsse sich nichts mehr beweisen. Mit seinen Pferdedressuren erreichte er Berühmtheit. Seine Methoden in der Ausbildung von Tieren sorgten weitherum für grösste Beachtung. Ungezählte Menschen hat er mit Pferden und für Pferde zu begeistern verstanden und tut dies nach wie vor. Doch damit liess und lässt er es nicht bewenden. Er will die in der Manege derart begeisternd zum Ausdruck kommende Harmonie zwischen Mensch und Pferd, dieses faszinierende Miteinander begründen, auch zuhanden einer breiten Öffentlichkeit aufzeigen und erklären, wie es zum Einverständnis zwischen Mensch und Pferd kommen kann, eben zu einer echten Partnerschaft, die er als unabdingbar für jedes Tun mit dem Pferd erachtet. Dass er sein enormes Wissen, seinen Erfahrungsschatz innerhalb der Familie weitergibt, steht für ihn ohnehin ausser Frage. Sein Bestreben aber, eine breite Öffentlichkeit einzubeziehen ist alles Andere als selbstverständlich. Es macht ihn zum excellenten Anwalt der Pferde, zum prominenten Botschafter eines faszinierenden Geschöpfs und damit zum engagierten Kämpfer gegen jede Verantwortungslosigkeit im Umgang damit. Fredy Knie jun. hat nichts zu verbergen, nichts vorzuspielen. Er legt offen, was ihn zu dem gemacht hat, was er ist, und er verhehlt auch nicht die vielfältigen Anforderungen, die damit verbunden waren. Er ist ein leuchtendes Beispiel für alle, die sich mit Pferden befassen und führt auch Ungezählte hin zu diesem wunderbaren Geschöpf, auf eine Weise, die diesem gerecht wird.
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