In Zukunft:Mainz – Start des Stadtprojekts über kommende Zeiten und Visionen der Gegenwart Kooperation zwischen Staatstheater, Universität und Hochschule Mainz lädt zur Spurensuche des Zukünftigen ein / Start der Aktionsreihe mit Workshops, Vorträgen, Performances, Diskussionen und Fahrradtouren am 23. April 2016 Pressemitteilung / Terminhinweis Fachbereich 05: Philosophie und Philologie Institut für Film-, Theaterund empirische Kulturwissenschaft Wer dieser Tage zum Kleinen Haus des Mainzer Staatstheaters geht, kann sie schon sehen: Baumstämme laden hier zum Verweilen ein. Denn der Tritonplatz wird in den Staatstheater Mainz nächsten Wochen begrünt und in einen lebendigen Treffpunkt verwandelt – zum Gärtnern, für den Meinungsaustausch, als Ideenumschlagplatz. Unter der Überschrift In Zukunft:Mainz laden ab dem 23. April 2016 bis Mitte Juli das Staatstheater Mainz, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und die Hochschule Mainz Gestaltung gemeinsam zu einer Spurensuche nach dem Zukünftigen in der Gegenwart ein – im gesamten Stadtraum, im Theater und auf dem Campus, spielend, diskutierend, radelnd und feiernd. Vier Themenschwerpunkte bieten dabei inhaltliche Orientierung: Wert, Ressourcen, Technik und Zusammenleben. An vier Wochenenden, den MAINZMAPS I-IV, sollen Kartographien des Utopischen entstehen. In wiederkehrenden Formaten stehen die Zukunft von Wert, Ressourcen, Technik und Zusammenleben im Fokus: Vormittags arbeiten Künstlerinnen und Künstler mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern in Workshops, den MAINZLABs, an praktischen Fragestellungen zwischen Kunst und Gesellschaft. Zudem steigt Mainz aufs Rad: Die FUTOUR 2116, eine thematische Fahrradtour, bietet an fünf Stationen die Möglichkeit, Menschen mit Ideen und Geschichten des Gelingens in Mainz kennenzulernen. Bei OPEN YOUR MAINZ geben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem Vortrag Auskunft über den Stand der Dinge und ihren Blick auf das Kommende. Am Abend heißt es: Bühne frei für die PERFOR'MZ – spielerische Zukunftsentwürfe von internationalen und lokalen Künstlern und Kollektiven. Zum Abschluss und Höhepunkt der In Zukunft:Mainz-Reise durch kommende Zeiten und Fiktionen der Gegenwart findet auf dem Gutenberg-Campus vom 8. bis 10. Juli 2016 ein fiktiver Kongress statt. Bei einem Audiowalk und einem vielseitigen Rahmenprogramm im Rahmen der 70-jährigen Wiedereröffnung der Universität bewegen sich die Teilnehmenden durch Kommendes, Gegenwärtiges und Erdachtes. Hochschule Mainz Gestaltung Das erste In Zukunft:Mainz-Wochenende findet am 23. und 24. April 2016 zum Thema „Wert“ statt. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie: Worin werden wir investieren? Was erben wir? Was geben wir weiter? Was werden die zukünftigen Währungen sein? MainzMap I will verhandeln, welcher Wert in Zukunft welchen Dingen, Handlungen und Prozessen zugewiesen werden soll und wie sich alternative Vorstellungen von Wertschöpfung entwerfen lassen. Den Auftakt bilden am Samstag, 23. April 2016, um 11:00 Uhr zwei MAINZLABs. Im „Body Economics“-Workshop erprobt Martin Schick, Schauspieler, freischaffender Choreograph und Performer, gemeinsam mit Mainzerinnen und Mainzern die Zusammenhänge zwischen globaler Wirtschaft und dem eigenen Körper. Dabei sucht er auf humorvolle Weise nach Widersprüchen und Gegenmodellen zur gesellschaftlichen und ökonomischen Standardisierung. Zeitgleich stellt der ehemalige Börsenbroker und heutige Finanzaktivist und Autor in einem weiteren Workshop die Frage „Adventures in Alternative Finance: What is the 'Future of Money'?": Wer bestimmt eigentlich, was und wie viel man für sein Geld bekommt? Wer zieht die Fäden der globalen Wirtschaft? Und wie wird das Finanzsystem der Zukunft aussehen? Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Workshops sind eingeladen, einen Blick hinter die Fassaden des Finanzsystems zu werfen. Die Teilnehmerzahl für beide MAINZLABs ist auf jeweils 40 Personen begrenzt. Um 14:00 Uhr startet dann das Futurfest auf dem Tritonplatz. Hier wird das Staatstheater zum Forum für Diskussionen und Performances, gemeinsames Essen und Vorträge. Zudem erfolgt der erste Spatenstich auf dem Tritonplatz, der sich von April bis Juli 2016 in einen urbanen Garten und einen Versammlungsraum für Menschen und ihre Utopien verwandeln soll. Um 18:00 Uhr lautet das Thema „Zu(sammen)kunft“: In der Spielstätte U17 des Staatstheaters Mainz diskutieren Hausregisseurin Sara Ostertag, Bühnenbildnerin Nanna Neudeck und Schauspieler David Schellenberg das Prinzip des Teilens als Zukunftsstrategie. Das Publikum ist eingeladen auszuprobieren, wie man eine Samenbombe baut, und Wissenswertes über Foodsharing und andere Möglichkeiten des Gebens und Nehmens kennenzulernen. Im Format „Open Your Mainz“ steht ab 19:30 Uhr Brett Scott’s “A Beginner’s Guide to Global Finance” im Kleinen Haus im Staatstheater Mainz auf dem Programm. Geld ist Teil unseres täglichen Lebens, wird verdient, abgehoben, ausgegeben und gespendet. An der Börse wird spekuliert, der Euro ist in Gefahr, die Finanzkrise zieht ihre Kreise. Aber was wissen wir eigentlich konkret über Geld, Wirtschaft und Finanzmärkte? Und welche Alternativen lassen sich entwerfen? Informativ und kurzweilig gibt Brett Scott, Finanzaktivist und ehemaliger Broker, Antworten und wirft immer neue Fragen auf. Schließlich präsentieren Martin Schick und ein Tänzer aus einem europäischen Land in der Wirtschaftskrise ab 21:00 Uhr im Format „PERFOR'MZ“ die Performance „Halfbreadtechnique. Postcapitalism for Beginners“. Im Kleinen Haus im Staatstheater entwerfen die beiden Tänzer das Prinzip des Teilens nicht als abstrakte Utopie, sondern als konkrete Handlungsanweisung. Dabei entsteht eine Choreographie des Postkapitalismus, bei der nicht nur Zeit und Ideen, sondern auch Bühne, Publikum und Gage geteilt werden. Der zweite Veranstaltungstag – Sonntag, 24. April 2016 – lädt um 14:00 Uhr zu einer etwa vierstündigen thematischen Fahrradtour ein, die zu fünf Mainzer Initiativen und Akteurinnen und Akteuren führt, die in ganz unterschiedlicher Weise die Zukunft von Wert, Geld und Wirtschaft mitprägen und vordenken. Sei es das Leben ohne eigenes Geld oder das Entwickeln alternativer Währungen, die Frage nach dem Erben und Vererben von Eigentum oder nach Investitionen in die Zukunft – die Fahrradtour mit ihren verschiedenen Stationen führt auf eine Entdeckungsreise durch die eigene Stadt mit anschließendem Picknick und wertvollen Gesprächen. Das erste „In Zukunft:Mainz“-Wochenende klingt schließlich ab 18:00 Uhr mit der Night of the Profs der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Staatstheater Mainz aus – diesmal unter dem Motto „Varieté historique ‒ Geschichten am Abend“, vgl. http://www.night-of-the-profs.uni-mainz.de/. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, als Zukunftskomplizen mitzumachen und sich in den künstlerischen, wissenschaftlichen, lokalen und internationalen Meinungsaustausch einzuklinken oder ihm zuzuhören. Denn uns alle geht es an. In Zukunft: Mainz beginnt jetzt! ZUM PROJEKT: Wir können die Zukunft nicht voraussagen, aber Visionen der Gegenwart und der Vergangenheit helfen uns, aktuelle Entwicklungen zu verstehen. Sie prägen unser Handeln, reizen unser Vorstellungsvermögen und bringen uns an die Grenzen dessen, was wir heute denken können. Die Brisanz der Frage nach kommenden Zeiten ist derzeit jeden Tag spürbar: Die aktuelle Flüchtlingssituation und Europas Wirtschaftslage fordern uns heraus, Stellung zu beziehen dazu, wie wir uns eine lebenswerte Zukunft vorstellen. Dabei sind die Grenzen des Denkbaren häufig von Unsicherheit und Angst bestimmt. Was aber sind unsere Hoffnungen, unsere Träume und Ideen? Welche Handlungen können Ohnmacht und Radikalisierung entgegenwirken? Welche Alternativen lassen sich zum Bestehenden leben? Welche Gesellschaft wollen wir sein und wer überhaupt ist "wir"? Auf große Fragen wie diese gibt es keine einfachen Antworten. Da hilft es, konkret zu werden und die vielseitigen Konzepte von Menschen in Mainz zu betrachten, die jetzt schon die Zukunft dieser Stadt gestalten. Die Warten dafür sind das Theater und die Universität – als öffentliche Freiräume und Sensoren für Visionen. Das Projekt In Zukunft: Mainz macht die Stadt zur Bühne für Ideen, Utopien und Widersprüche. Das Programmheft liegt an vielen Orten in der Stadt, im Staatstheater und der Uiversität aus, außerdem ist es unter http://www.staatstheater-mainz.com/web/veranstaltungen/in-zukunft-mainz zu finden. Weitere Informationen: http://www.staatstheater-mainz.com/web/veranstaltungen/in-zukunft-mainz https://www.facebook.com/inzukunft.mainz/ https://www.facebook.com/events/476007569249676/ Bildmaterial: http://www.uni-mainz.de/bilder_presse/IN-ZUKUNFT-MAINZ_tritonplatz.jpg Planmodell des Tritonplatzes in der Mainzer Innenstadt als Treffpunkt und kreativer Ort für Austausch, Diskussion und künstlerisches Miteinander Kontakt: Dr. Annika Wehrle Institut für Theaterwissenschaft Johannes Gutenberg-Universität Mainz 55099 Mainz E-Mail: [email protected] Malin Nagel Staatstheater Mainz Gutenbergplatz 7 55116 Mainz E-Mail: [email protected]
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