7. Jahrgang | G 15073 | 4,– € | 2/2015 STAND.PUNKT Kreishandwerkerschaft Niederrhein Krefeld | Viersen | Neuss „Handwerk ist toll“ FDP-Chef Christian Lindner auf Informationstour smart.energy Achte Auflage der Energiemesse punktete mit aktuellen Themen Neues N eues a aus us V Villariba illariba Betrieblicher Anwendungsbereich des Kündigungsschutzgesetzes Lossprechungsfeiern Lossprechungsfeiern Zahlreiche erfolgreiche Auszubildende losgesprochen Editorial STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 3 Die Kreishandwerkerschaft hat viele Gesichter Genau und wörtlich genommen: derzeit 24 Gesichter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Geschäftsstellen Krefeld, Viersen und Neuss. Dazu kommen 46 selbstständige Unternehmerinnen und Unternehmer im Ehrenamt. D as sind die Delegierten der Innungen im Bezirk der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, in der Regel die Obermeister/Obermeisterinnen der angeschlossenen Innungen, die die Geschicke der Kreishandwerkerschaft bestimmen. Fünfzehn aus diesem Kreis bilden den Vorstand der Kreishandwerkerschaft. In der vorliegenden Ausgabe unseres Magazins geht es zunächst um die Ansprechpartnerinnen und Partner, deren Stimmen viele von Ihnen aus den Telefonaten kennen. Frau Brozulat, Frau Herrmann, Frau Kampkötter oder Frau Schimming, um nur einige Namen zu nennen. Offensichtlich gibt es bei vielen Innungsmitgliedern den Wunsch, mehr zu erfahren. Dieser Anregung, Ihnen unser Team näher zu bringen, sind wir gerne nachgekommen. Zu jedem Namen und zu den Aufgaben in der Kreishandwerkerschaft finden Sie in diesem Stand Punkt das Gesicht. Das hilft nicht nur bei der Orientierung, sondern nimmt in der täglichen Zusammenarbeit auch ein Stück Anonymität. In unserer Kreishandwerkerschaft mit rund 3.200 Innungsmitgliedern in der Stadt Krefeld, dem Kreis Viersen und dem RheinKreis Neuss ist ein starkes Ehrenamt Voraussetzung, um die Handwerksorganisation vor Ort politisch und gesellschaftlich zu positionieren. Drei weitere Gesichter haben wir der Übersicht deshalb voran gestellt. Denn nicht jedes Innungsmitglied kennt den Kreishandwerksmeister und seine beiden Stellvertreter. Kreishandwerksmeister Rolf Meurer aus dem Kreis Viersen, Meister im Elektrohandwerk und im Gas- und Wasserinstallateur-Handwerk, ist Vorsitzender des Vorstandes und repräsentiert die Kreishandwerkerschaft. Unterstützt wird er von Wilhelm Prechters aus dem Rhein-Kreis Neuss, ebenfalls Meister im Elektrohandwerk, als einer der beiden Stellvertreter, und von Joachim Selzer, Bauingenieur aus Krefeld. Ehrenamt und Hauptamt arbeiten in der Kreishandwerkerschaft eng zusammen, um die Ziele der Handwerksorganisation vor Ort zu erreichen. Sie alle zusammen geben der Kreishandwerkerschaft nach außen und nach innen ihr Gesicht. Wir würden uns freuen, wenn Sie auch einen Blick auf unsere Internetseite www.kh-niederrhein.de werfen würden. Dort finden Sie alles noch ausführlicher und auch die Gesichter ihrer Innungsobermeister. Ihr Paul Neukirchen Hauptgeschäftsführer 4 Inhaltsverzeichnis STA N D.PU N KT 2 .2015 Während einer Informationstour besuchte FDP-Chef Christian Lindner den Treppenbau-Spezialisten Saage in Nettetal, den Landmaschinenbetrieb Peiffer in Grevenbroich und das Überbetriebliche Ausbildungszentrum in Mönchengladbach. 10 EDITORIAL Die Kreishandwerkerschaft hat viele Gesichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Wir sind für Sie und Ihre Interessen da: Die Mitarbeiter der Kreishandwerkerschaft. . . . . . . . . . . . . . 6 INNOVATION Viersener Betrieb Orths investierte in neues CNC-Bearbeitungszentrum: Tischlerhandwerk 2.0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Mit der Initiative des nordrhein-westfälischen Kraftfahrzeuggewerbes „NRW fährt grün“ bieten die 9.500 Kfz-Meisterbetriebe den Handwerksunternehmerkollegen an, sie bei der Umrüstung von Transporterfahrzeugen auf „Grüne Plaketten“ mit technischer Fachkompetenz zu unterstützen. 16 8 Im März hat die Arbeitsagentur bundesweit für das Thema Ausbildung geworben. Nils Klasen und Jens Wamig haben ihren Traumberuf bereits gefunden: Sie werden Land- und Baumaschinenmechatroniker. 36 TITEL FDP-Chef Christian Lindner auf Informationstour bei der Kreishandwerkerschaft: „Handwerk ist toll“. . . . . . 10 10 Rund 1.500 Einbrüche ereignen sich pro Jahr im Rhein-Kreis Neuss – viele von ihnen könnten mit einem wirksamen Einbruchschutz an Fenstern und Türen vermutlich verhindert werden. Grund genug für die Tischler-Innung Rhein-Kreis Neuss, sich mit der Polizei in Neuss auszutauschen. 47 Impressum STAND.PUNKT – Offizielles Magazin der Kreishandwerkerschaft Niederrhein Krefeld | Viersen | Neuss HERAUSGEBER Kreishandwerkerschaft Niederrhein · Westwall 122 · 47798 Krefeld · Telefon (0 21 51)97 78-0 · Telefax (0 21 51)97 78-22 · www.kh-niederrhein.de VERLAG Image Text Verlagsgesellschaft mbH · Deelener Straße 21–23 · 41569 Rommerskirchen · Telefon (0 21 83)334 · Telefax: (0 21 83)4177 97 · www.image-text.de VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT Paul Neukichen REDAKTIONELLE MITARBEIT Georg Maria Balsen · Telefon (0 21 62)3 10 62 · Telefax (0 21 62)2 09 79 [email protected] DRUCK van Acken Druckerei u. Verlag UG, Krefeld COPYRIGHT Image Text Verlagsgesellschaft mbH Inhaltsverzeichnis STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 5 RECHT UND SERVICE JOB & AUSBILDUNG AUS INNUNGEN & BETRIEBEN Neues aus Villarriba: Betrieblicher Anwendungsbereich des Kündigungsschutzgesetzes . . . . . . . . . 13 Kraftfahrzeug-Innung Rhein-Kreis Neuss sprach Auszubildende los „Sie werden in den Betrieben gebraucht“ 40 Friseur-Innung Rhein-Kreis Neuss: Jubilare Wolfgang Steinmetzer, Frank Aretz, Franc Braun und Claudia Brausen geehrt. . . . . 48 Gelbe Umweltplakette: Initiative „NRW fährt grün“: Kfz-Spezialisten unterstützen Handwerkskollegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Kreis Viersener Innung sprach Kfz-Mechatroniker los „Fantastische Zukunftsperspektiven“ . . 40 Heinz Lingens seit 50 Jahren mit Opel und dem Autozentrum West verbunden Ein halbes Jahrhundert mit dem Blitz . . 49 BRANCHEN-SPECIAL Innung sprach junge Informationselektroniker los Experten für Top-Technik . . . . . . . . . . . . Schinkenprüfung: Fleischermeister erhielten Pokal – Metzger punkten mit Qualitäts-Schinken . . . . . . . . . . . . . . . 50 Energieeffizienz 2015: Das ändert sich für Verbraucher und Hauseigentümer . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Strom von der Sonne – und das auch nachts? . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Für Einzelmaßnahmen und Komplettsanierungen gibt es Unterstützung vom Staat: Energetisch Modernisieren mit staatlicher Förderung . . . . . . . . . . . . . 30 Abwärme nutzen lohnt sich jetzt auch für kleine Unternehmen . . . . . . . . . . 31 41 Anlagenmechaniker und Elektroniker in Krefeld losgesprochen Profis in zwei spannenden Handwerken42 Urkunde für Andrea Stollenwerk . . . . . . . 51 Land- und Baumaschinenmechatroniker vom Niederrhein losgesprochen Gute Chancen sogar am Südpol . . . . . . . 43 Lossprechungsfeier der Innung E-Handwerke Niederrhein Kreis Viersen Ins Schwarze getroffen. . . . . . . . . . . . . . . . 44 SHK-Innung Kreis Viersen sprach Auszubildende los Lucas Dahlke machte „sein Ding“ . . . . . 39 Dachdecker-Innung ehrte Mitglieder . . 52 AUS INNUNGEN & BETRIEBEN Kraftfahrzeug-Innung Rhein-Kreis Neuss zeichnete Mitglieder aus: Kfz-Meister gaben Gas im Beruf. . . . . . . 54 Kindergartenkinder lernen das Dachdeckerhandwerk kennen Früh übt sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Maler Hubert Reuters erhielt den Diamantenen Meisterbrief Leidenschaft für Farbe und Sport. . . . . . .55 Goldener Meisterbrief für Friseur Jürgen Petter Aus eins mach 80 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Den Traumberuf bei der Firma Wassenberg gefunden . . . . . . . . . . 36 Metallbauer aus dem Rhein-Kreis Neuss feierten Lossprechung: Stolz auf den Gesellenbrief. . . . . . . . . . . . 38 52 expert Kretschmer feiert 40-jähriges Bestehen „Einer der besten Betriebe in Krefeld“ . .53 Eberhard Schmitz GmbH bildet Tischlerin in Teilzeit aus: „Ich weiß, wofür ich es mache“ . . . . . . . . .35 Metallbauer losgesprochen – Kreisdirektor Andreas Coenen: „Ich bin ein Fan von Metall“ . . . . . . . . . . 38 Konditor Fred Junglas erhielt den Silbernen Meisterbrief – Spezialitäten: Herrentorte und Spitzkuchen . . . . . . . . . Neu: Fachstelle für Studienaussteiger in NRW . . . . . . . . . . . . 44 JOB & AUSBILDUNG Ben Rehms erhielt ersten Ausbildungsplatz in der Kfz-Werkstatt Ricci: Beim Speed-Dating „funkte“ es. . . . . . . . 34 Fleischerei Büssing erhielt Landesehrenpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 45 Energiemesse der Kreishandwerkerschaft in Neuss fand zum achten Mal statt: „smart.energy“ mit aktuellen Themen . 46 Tischler und Polizei tauschten sich über Schutzmaßnahmen aus: Dem Einbrecher Zeit stehlen. . . . . . . . . . 47 Maurer Viktor Matthias Thelen erhielt den Goldenen Meisterbrief Früh Verantwortung übernommen . . . . .57 Betriebsjubiläen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57 Arbeitnehmerjubiläen, Runde Geburtstage und Goldene Meiszerbriefe . . . . . . . . . . . . . . . 58 Neue Innungsmitglieder . . . . . . . . . . . . . . 58 6 Ihre Kreishandwerkerschaft STA N D.PU N KT 2 .2015 Wir sind für Sie und Ihre Interessen da Kreishandwerksmeister Rolf Meurer Elektro- und Gas-, Wasserinstallateurmeister 02163-983030 Hauptgeschäftsführer Dipl.-Betriebswirt Paul Neukirchen 02151-9778-10 [email protected] Sekretariat Madlen Schimming 02151-9778-11 [email protected] Rechtsabteilung Innungsgeschäftsführer Dr. Timo Torz 02162-3707-15 [email protected] Inkassodienste Ulrike Eßer 02162-3707-18 [email protected] Stv. Kreishandwerksmeister Wilhelm Prechters Elektroinstallateurmeister 02131-1257911 Stv. Hauptgeschäftsführer Betriebswirt Klaus Koralewski 02131-75877-17 [email protected] Sekretariat Sabine Herrmann 02131-75877-17 [email protected] Sekretariat Nicole Kampkötter 02162-3707-14 [email protected] Rechtsabteilung Assessor jur. Alexander Tinnemann 02131-75877-23 [email protected] Stv. Kreishandwerksmeister Joachim Selzer Dipl.-Ing. Tiefbau 02151-5798600 Geschäftsführer Rechtsanwalt Marc Peters 02151-9778-25 [email protected] Sekretariat/AU Karina Fells 02151-9778-21 [email protected] Hauptniederlassung Krefeld Westwall 122 · 47798 Krefeld Postfach 101235 · 47712 Krefeld 02151 – 9778-0 · Fax 02151 – 9778 -22 Niederlassung Viersen Theodor-Heuss-Platz 5 - 7 · 41747 Viersen Postfach 100752 · 41707 Viersen 02162 – 3707-0 · Fax 02162 – 3707-22 Niederlassung Neuss Oberstraße 18 - 24 · 41460 Neuss 02131-75877-0 · Fax: 02131-275305 Online E-Mail: [email protected] Internet: www.kh-niederrhein.de Ihre Kreishandwerkerschaft STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 Finanzen/ Buchhaltung Abteilungsleiterin Krefeld Waltraud Scheffler 02151-9778-30 [email protected] Ausbildung Abteilungsleiter Krefeld Michael Holtschoppen Finanzen/ Buchhaltung Katharina Liebchen 02151-9778-32 [email protected] Ausbildung Stefanie van der Wielen 02151-9778-41 [email protected] 02151-9778-42 [email protected] Ausbildung Maria-Luise Kellerwessel Sachbearbeiterin Karin Arnold 02131-75877-14 [email protected] 02131-75877-0 [email protected] Handwerksrolle Silvia Brozulat 02151-9778-12 [email protected] Hausmeister, Technik Alexander Hellwich 02151-9778-0 [email protected] Finanzen/ Buchhaltung Brigitte Stiels 02151-9778-31 [email protected] Ausbildung Marlene Ley 02151-9778-43 [email protected] Auszubildende Babetta Gunapalan 02151-9778-11 [email protected] Außendienst Hans-Peter Hell Sachbearbeiterin Brigitte Sitsen 02151-9778-44 [email protected] 02151-9778-14 [email protected] Sachbearbeiterin/AU Petra Patten 02131-75877-0 [email protected] 7 8 Innovation STA N D.PU N KT 2 .2015 Hightech in der Tischlerei: Martin Orths (links) und Toni Rosendahl vor dem neuen CNC-Bearbeitungszentrum der Schreinerei Orths. Viersener Betrieb Orths investierte in neues CNC-Bearbeitungszentrum Tischlerhandwerk 2.0 Hightech im Handwerksbetrieb: Um auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben, schaffte die Dülkener Tischlerei Orths ein hochmodernes CNC-Bearbeitungszentrum an. T oni Rosendahl legt einige Riegel aus Meranti-Holz auf die Beladerstation des neuen CNC-Bearbeitungszentrums. „Daraus werden jetzt dreifach verglaste Fenster für ein Wohnhaus in Düsseldorf “, erklärt der 30-jährige Tischlermeister. Die Maße und Spezifikationen hat er zuvor in seinem Büro neben der Werkstatt in den Computer eingegeben. Ein weiterer Monitor steht an der CNC-Maschine. Hier gibt Rosendahl jetzt den Befehl zum Start. Ein paar Sekunden später verschwinden die Holzriegel wie von Geisterhand gezogen im Inneren des Bearbeitungszentrums. Die Maschine sägt sie automatisch auf die gewünschte Länge, fräst das benötigte Pro- fil und bohrt die Löcher für Griffe und Beschläge sowie für die Dübel, mit denen die Riegel später zu einem Fensterrahmen verbunden werden. „Das ist Tischlerhandwerk 2.0“, sagt Martin Orths, Geschäftsführer des 1959 gegründeten Familienbetriebs, der sich auf Fensterbau, Innenausbau und Trockenbau spezialisiert hat. Eine halbe Million Euro hat Orths in die computergesteuerte Hightech-Anlage investiert. Keine leichte unternehmerische Entscheidung für den Handwerksmeister mit 20 Mitarbeitern. Aber die Alternative war für ihn klar: „Wenn wir so weitergemacht hätten wie bisher, wären wir in manchen Segmenten irgendwann nicht mehr konkurrenzfähig gewesen und ich hätte vermutlich drei oder vier Mitarbeiter entlassen müssen. Der Markt fordert bestimmte Produkte auf einem bestimmten Preisniveau – das bekommen wir nur mit modernster Technik hin“, schildert der 53-Jährige. Na- türlich könnte Orths bestimmte Fenstertypen auch zukaufen. Aber zum Montagebetrieb will er nicht werden: „Damit verlören wir ein Stück unserer Identität als Handwerksbetrieb.“ Zu den heute gefragten Produkten gehören etwa Energiespar-Fenster mit Dreifachverglasung, die eine Holzstärke von 78 Millimetern erfordern. Solche Fenster konnte Orths früher nicht herstellen. Zum Vergleich: Beim Standardfenster mit Zweifachverglasung ist das Holz zehn Millimeter dünner. Das CNC-Bearbeitungszentrum kann sogar 90 Millimeter dicke Fenster für besonders hohe Anforderungen beim Schallschutz, bei der Sicherheit oder in der Energieeinsparung produzieren. Ganz abgesehen davon, dass die Maschine beispielsweise auch runde, halbrunde oder dreieckige Fenster herstellen kann. Selbst individuelle Stich- oder Korbbögen sind kein Problem. Früher wurden solche auch im Denkmal- Innovation STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 9 schutz gefragten Formen an einer Tischfräse nach einer vorher angefertigten Schablone mit mehreren Fräsköpfen aufwendig gebaut. Damit die zwölf Meter lange und sechs Meter breite Maschine überhaupt Platz fand in der Tischlerei, „haben wir den kom- Eine der größten Tischlereien der Region Mit rund 20 Mitarbeitern zählt der an der Karlstraße in Dülken ansässige Handwerksbetrieb Orths zu den größten Tischlereien in der Umgebung. Die Leistungspalette reicht von hochwertigen Holzfenstern über individuell hergestellte Möbel und Einrichtungen bis zur Raumgestaltung mit Leichtbauwänden und Deckensystemen. Zu den Kunden gehören private Auftraggeber, Unternehmen, Architekten sowie Kommunen und öffentliche Institutionen. Der heutige Seniorchef Matthias Orths gründete den Familienbetrieb im Jahr 1959. KO NTAKT 02162-52037 [email protected] · www.orths.de Handwerk per Computer: Die Daten und Maße für den jeweiligen Auftrag erhält das CNC-Bearbeitungszentrum auf elektronischem Weg. pletten Betrieb auf links gedreht“, berichtet Martin Orths lächelnd. Eine Kreissäge sowie ein Abrichte- und ein Dickenhobel erhielten neue Plätze in der Werkstatt. Danach wurde der Boden aufgestemmt und ein Spezialfundament gelegt – das CNCBearbeitungszentrum wiegt acht Tonnen. Insgesamt sechs Wochen dauerte es, bis die auch für den Bau von Möbeln geeignete Maschine aufgestellt und eingefahren war. Für Martin Orths hat sich der hohe Aufwand gelohnt: „Wir können heute alle Fenster, die vom Kunden verlangt werden, in einer sehr hochwertigen Qualität zu einem attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis selbst fertigen. Damit haben wir unsere Produktpalette erheblich erweitert und sind für die Zukunft gut aufgestellt“, sagt der Tischlermeister und Betriebswirt des Handwerks. 10 Titel STA N D.PU N KT 2 .2015 „Handwerk ist toll“ Für Christian Lindner war es der „Tag des Handwerks“. Während einer Informationstour besuchte der FDP-Chef den TreppenbauSpezialisten Saage in Nettetal, den Landmaschinenbetrieb Peiffer in Grevenbroich und das Überbetriebliche Ausbildungszentrum in Mönchengladbach. Der Politiker erlebte hochmoderne Handwerksbetriebe, die mit Tradition und Innovation erfolgreich sind. C Titel STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 11 hristian Lindner staunte. Gerade erklärte Detlev Saage dem Bundesvorsitzenden der FDP und Chef der FDPLandtagsfraktion sein wohl exotischstes Projekt: Für einen privaten Auftraggeber fertigte Saage eine zehn Tonnen schwere, begehbare und innen auf Hochglanz polierte Metallkugel. Durch die absolut glatte Politur wird die Kugel zu einem Rundum-Hohlspiegel und -Schallreflektor. In ihrem Mittelpunkt bündeln sich Licht und Schall und ermöglichen dort eine völlig neue Sinnes-Erfahrung. Das außergewöhnliche Kunstobjekt stellte die Metallbau-Spezialisten aus Nettetal vor ebenso außergewöhnliche Herausforderungen. Der Kunde erlaubte eine maximale Toleranz von gerade einmal einem Millimeter auf der Gesamtgröße der Kugel, die einen Durchmesser von 3,5 Metern hat. Als Saages Wettbewerber das hörten, winkten sie ab. Die Nettetaler hingegen trauten sich zu, die Toleranz einzuhalten, getreu dem Firmenmotto: „Wir machen’s einfach.“ Und rund 9.000 Arbeitsstunden später wussten sie: Sie hatten es geschafft. „Das bauen zu können ist großartig“, meinte Christian Lindner sichtlich beeindruckt von dem innovativen Handwerks- In der ÜBL-Werkstatt der Elektro-Innungen Mönchengladbach und Niederrhein Kreis Viersen ließ sich Christian Lindner (links) von Kreishandwerksmeister Rolf Meurer (rechts) und Werkstattleiter Hartmut Berns die Simulation einer Installation in einem Krankenhaus erläutern. betrieb, der sich auf den Bau von Treppen und Geländern spezialisiert hat und seit über 15 Jahren im Nebengeschäft auch Kunstobjekte aus Stahl fertigt. Gemeinsam mit den Landtagsabgeordneten Dietmar Brockes (Sprecher für Wirtschaft, Industrie und Energie) und Ralph Bombis (Sprecher für Mittelstand und Handwerk) sowie Kreishandwerksmeister Rolf Meurer ließ er sich auch die neueste Errungenschaft des Unternehmens Saage erläutern: Kürzlich schaftte der Betrieb eine Lasermaschine an, die Profile mit einem Faserlaser schneidet. „Herkömmliche Laser haben Wärmeverluste von 80 Prozent, während diese Anlage 80 Prozent der eingesetzten Energie nutzen kann“, erklärte Detlev Saage. Zudem muss die Maschine erst nach 60.000 Stunden gewartet werden, während andere Anlagen schon nach 3.000 Stunden einen Mechaniker benötigen. „Dadurch haben wir deutlich geringere Betriebskosten“, erklärte Saage den Besuchern. Eine Million Euro hat er in die Maschine investiert. Hightech auf der einen, Traditionsbewusstsein auf der anderen Seite: „Ich besitze noch den ersten Lkw meines Vaters, einen Borgward von 1952“, verriet Saage, der den Betrieb vor 30 Jahren vom Senior übernahm. Da war er Anfang 20 und das Unternehmen beschäftigte als klassische Schlosserei fünf Mitarbeiter. Heute arbeiten in Nettetal 60 Menschen bei Saage. Etwa genauso viele sind es am zweiten Standort in Riedberg – hier liegt der Schwerpunkt im Holztreppenbau. Saage liefert europaweit – und sogar darüber hinaus. Ein Auftrag über 260 Treppen kam aus Shanghai. „Handwerk ist toll“, meinte Christian Lindner am Ende seines anderthalbstündigen Besuchs. Ein Eindruck, den er wenige Stunden später bestätigt fand. Da stand der Begeistert von der zehn Tonnen schweren und begehbaren Kugel aus dem Betrieb Saage war FDP-Chef Christian Lindner (2.v.l.). Detlev Saage (links) erläuterte ihm sowie Kreishandwerksmeister Rolf Meurer (3.v.l.) und den FDP-Landtagsabgeordneten Dietmar Brockes (rechts) und Ralph Bombis das Kunstobjekt, das gerade von den Handwerkern aus Nettetal gewartet wurde. weiter nächste Seite »»» 12 Titel STA N D.PU N KT 2 .2015 Handwerk mit Tradition und Innovation lernten die Gäste der FDP auch im Grevenbroicher Land- und Gartentechnikunternehmen Gebrüder Peiffer kennen (von links): Ralph Bombis, Auszubildender Johannes Bringsken, Markus Schumacher (Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Grevenbroich), Walter Peiffer, Christian Lindner, Erik Peiffer und Rolf Meurer. Politiker in der Werkstatt des Grevenbroicher Land- und Gartentechnikunternehmens Gebrüder Peiffer vor einem Mähdrescher der Firma Claas. „Das ist eines der größten Schlachtschiffe auf dem Markt“, erläuterte Erik Peiffer (41), der den Betrieb gemeinsam mit seinem Vater Walter (73) leitet. Die Maschine verarbeitet bis zu 60 Tonnen Getreide pro Stunde. „Was Sie hier sehen, ist fahrende Verfahrenstechnik“, sagte Peiffer. Kostenpunkt: 420.000 bis 450.000 Euro. Der Mähdrescher ist ausgestattet mit Drucker und Kartierung, er misst die Feuchtigkeit des Bodens und erfasst den Ertrag auf dem Acker, so dass der Landwirt auswerten kann, wo er demnächst wie düngen muss. Von der Präzision des GPS-Systems können Autofahrer nur träumen: Es arbeitet mit Hilfe einer Funkkorrektur auf zweieinhalb Zentimeter genau. Kein Wunder also, dass in Peiffers Werkstatt vier Laptops zur Verfügung stehen, mit deren Hilfe die Fachleute die Traktoren und Maschinen ihrer Kunden warten und reparieren. Wer dieses Metier beherrscht, ist gefragt: „Sie finden keinen arbeitslosen Landmaschinenmechatroniker“, versicherte Erik Peiffer seinen Besuchern. 32 Mitarbeiter beschäftigt das Grevenbroicher Unternehmen, das Walter Peiffers Vater Erich mit seinem Bruder Reinhard im Jahr 1932 gründete. Seit 1966 ist das Betrieb an der Rhenaniastraße in Grevenbroich ansässig. 1978 eröffnete Peiffer einen Gartenmarkt, „weil wir nicht das ganze Jahr von der Landtechnik leben konnten“. Walter Peiffer hatte erkannt, dass die landwirtschaftlichen Höfe zwar größer, aber auch weniger wurden – ein Trend, der bis heute anhält: „Wir haben in Deutschland noch rund 400.000 Vollerwerbs-Betriebe“, so Peiffer, „es waren mal über eine Million.“ Seit vielen Jahren ist Peiffer für seine gute Ausbildung bekannt. Derzeit erlernen hier sechs junge Männer den Beruf des Land- und Baumaschinenmechatronikers. Einer von ihnen ist Johannes Bringsken. Der 22-jährige Abiturient aus Moers kennt die Landwirtschaft von seinen Großeltern, die einen Hof hatten. Die großen Geräte haben ihn immer schon fasziniert: „Es sind einfach schöne Maschinen“, sagte Bringsken im Gespräch mit Christian Lindner. Der wünschte ihm viel Glück für die im Mai anstehende Gesellenprüfung. Zwischen seinen Besuchen bei Saage und Peiffer sah sich der FDP-Chef das Ausbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach an, in dem auch die ge- meinsame ÜBL-Werkstatt der Elektro-Innungen Mönchengladbach und Niederrhein – Kreis Viersen untergebracht ist. „Wir haben eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, an der die Auszubildenden alle Messungen und Prüfungen durchführen können, und wir haben ein komplettes BUS-System installiert“, berichtete Kreishandwerksmeister Rolf Meurer, zugleich Obermeister der Innung der E-Handwerke Niederrhein – Kreis Viersen, den Gästen. Ausbilder und Werkstattleiter Hartmut Berns deutete auf eine Reihe von Steckdosen und Schaltern, unter denen abgeschnittene Kabelenden auf dem Boden liegen. Hier wurde bis gerade gearbeitet. „Wir simulieren eine Installation in einem Krankenhaus“, erläuterte Berns. Am Ende ihres „Tags des Handwerks“ waren Christian Lindner, Ralph Bombis und Dietmar Brockes begeistert von dem, was sie gesehen hatten. „Das Handwerk ist vielfältiger, als man aus der Entfernung denkt, und diese Bandbreite fasziniert mich“, sagte Lindner. Allerdings seien die Rahmenbedingungen für das Handwerk „gelinde gesagt nicht optimal“. Den bürokratischen Aufwand für die Betriebe bezeichnete Lindner als viel zu hoch – darauf hatten die Handwerksunternehmer hingewiesen. „Da muss man was tun“, betonte der FDP-Chef. Darin bestärkte Kreishandwerksmeister Rolf Meurer den FDP-Politiker: „Wir Handwerker brauchen Planungssicherheit und nicht alle drei Wochen eine neue Idee, die zu bürokratischen Experimenten führt.“ Viel Glück wünschte Christian Lindner dem angehenden Land- und Baumaschinenmechatroniker Johannes Bringsken (2.v.r.) für die bald anstehende Gesellenprüfung. Recht und Service STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 13 Neues aus Villarriba Betrieblicher Anwendungsbereich des Kündigungsschutzgesetzes Von DR. TIMO TORZ Der Fall (auf einer wahren Begebenheit beruhend): Sigi Stone ist alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer der Stone GmbH aus Villarriba. Das Unternehmen wurde Mitte der 1960er Jahre gegründet. Das Tätigkeitsfeld des Unternehmens liegt im Betonsteinhandwerk. Es bearbeitet Marmor, Granit, Schiefer u.v.m., damit diese Materialien als Treppenbeläge, Bodenplatten, Tischplatten usw. verwendet werden können. Zu dem Kundenkreis zählen Städte, Gemeinden, Wohnungsbauunternehmen und private Bauherren. Neubauten und Renovierungen werden genauso wie Reparaturarbeiten durchgeführt. Die Stone GmbH beschäftigt acht vollschichtig angestellte Arbeitnehmer: Schlaubi (Prokurist), Schlumpfine (Bürokraft), Hefty (Meister), Beauty (Fahrer), Fauli (Werker), Kranki (Werker), Farmi (Werker) und Gargamel (Werker). Allesamt sind bereits im vergangenen Jahrtausend eingestellt worden. Das Arbeitsverhältnis von Farmi war jedoch in der Zeit vom 1.3.2006 bis zum 31.12.2006 unterbrochen, nachdem dieser zunächst selbst gekündigt hatte, um sich der Landwirtschaft zu widmen. Kranki ist seit 23 Monaten durchgängig arbeitsunfähig erkrankt, wird jedoch am 1.5.2015 seine Altersrente antreten. „Nestbeschmutzer sitzen immer mitten im Nest. Es ist schwer, ein Nest von draußen zu beschmutzen.“ Heinrich Böll Mit Ausnahme von Gargamel aus Villabajo-Klapsmühle stammen alle vorbezeichneten Arbeitnehmer aus Villarriba. Das Zusammenleben und -arbeiten im Betrieb verlief über Jahre hinweg im Wesentlichen einwandfrei. Eines Tages jedoch (im Jahre 2011) veränderte Gargamel plötzlich sein Verhalten, was auf eine Form des tiefgreifenden Querulantenwahns zurückzuführen sein dürfte: Er weigerte sich, obgleich kinderlos und unverheiratet, bei der Lage seiner Urlaubstage Rücksicht auf die Urlaubswünsche der Kollegen mit schulpflichtigen Kindern zu nehmen. Folglich lehnte Stone Gargamels Urlaubsantrag ab. Gargamel erkrankte sodann in dem Zeitraum, für den er vergeblich Urlaub beantragt hatte. Er begann nach seiner Rückkehr damit, bewusst Dienstanweisungen „misszuverstehen“, und erhielt hierfür Abmahnungen. Diese wurden vom Arbeitsgericht Villarriba jedoch kassiert, weil die Dienstanweisungen nicht hinreichend detailliert gewesen seien. Weiterhin kam Gargamel seiner Verpflichtung zur Vorlage der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen nicht nach, einmal weil er eine solche nicht am ersten Tag, sondern erst am vierten Tag der Folgeerkrankung vorlegte, und ein weiteres Mal, weil er nach Ablauf des sechswöchigen Zeitraums der Entgeltfortzahlung keine Arbeitsunfä- higkeitsbescheinigung mehr vorlegte. In beiden Fällen kassierte das Arbeitsgericht Krefeld die Abmahnungen. Es war der Rechtsansicht, die Folgearbeitsunfähigkeitsbescheinigung müsse erst am vierten Tag der Folgeerkrankung vorgelegt werden. In dem zweiten Fall meinte das Gericht, dass die Abmahnung wegen der Nichtvorlage der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nach Ablauf des 6-Wochen-Entgeltfortzahlungszeitraums wegen der langjährigen Beschäftigungszeit unverhältnismäßig sei. Die Stone GmbH hätte stattdessen zunächst eine Ermahnung ausgesprochen müssen. Alle Mitarbeiter hatten stets Fahrten mit den LKW ausgeführt, auch Gargamel. Eines Tages verweigerte er dies, weil dies nicht Gegenstand seines Arbeitsvertrages sei. Er sei schließlich hochqualifizierter Werker und nicht „popeliger“ Fahrer. Bei den übrigen Mitarbeitern stieß dieses divenhafte Verhalten auf wenig Gegenliebe. Der Betriebsfrieden war erneut beeinträchtigt. Eine weitere gerichtliche Auseinandersetzung befasste sich mit der Frage, ob Gargamel einen Anspruch auf Entgeltfortzahlung gegenüber der Stone GmbH hatte. Die Stone GmbH obsiegte, da das Arbeitsgericht entschied, dass es sich um eine Fortsetzungserkrankung handelte und nicht um weiter nächste Seite »»» 14 Recht und Service STA N D.PU N KT 2 .2015 dem Prozesshansel Gargamel trennen, der in seiner Freizeit bewusstseinsbeeinträchtigende Substanzen konsumiert, was sich auf seine kognitive Leistungsfähigkeit negativ auswirkte. Zuletzt bezichtigte Gargamel – in einer Art Wahnzustand – Sigi, seinen Rechtsanwalt Schönling vom Fahrrad gestoßen zu haben. Die Kündigung solle, so gibt Sigi vor, so schnell wie möglich vollzogen werden, bevor er noch einen Stellplatz für sein Fahrzeug beim Arbeitsgericht anmieten müsse. Stone wisse jedoch nicht, ob Gargamel wegen etwaiger körperlicher und geistiger „Gebrechen“ schwerbehindert sei. Hilfesuchend wendet er sich an Rechtsanwalt Graf Liebling von und zu Zahl (nachfolgend „Rechtsanwalt Liebling“ genannt) von der Kreishandwerkerschaft Villarriba. Dr. Timo Torz Kreishandwerkerschaft Niederrhein eine neue Erkrankung. Sodann verklagte Gargamel die Krankenkasse auf Zahlung des Krankengeldes. Nachdem das Sozialgericht genau das Gegenteil entschieden und die Klage auf Zahlung des Krankengeldes abgewiesen hatte, verklagte Gargamel erneut die Stone GmbH auf Entgeltfortzahlung. Dies war jedoch bereits im Vorprozess rechtskräftig zu seinen Lasten entschieden worden, so dass auch diese Klage ohne Erfolg blieb. Vergleichsweise beendet wurde eine weitere gerichtliche Auseinandersetzung über die Frage, welchen genauen Inhalt die Dokumentation der arbeitsvertraglichen Bedingungen nach dem Nachweisgesetz (mangels schriftlichen Arbeitsvertrages) haben müsse. Nun war das Fass endgültig übergelaufen und Sigi Stone wollte sich unbedingt von Lösung: Es handelt sich um eine der nicht seltenen Konstellationen, in denen ein Mitarbeiter sich keine Pflichtverletzungen zu Schulden kommen lässt, er sich aber in einer Weise verhält, die den Betriebsfrieden empfindlich stört. Dies wird gerade in kleinen Betrieben zum Problem, in denen die Mitarbeiterzahl zwar gering ist, aber den Schwellenwert für die Anwendbarkeit des Kündigungsschutzgesetzes erreicht hat. Denn wenn das Kündigungsschutzgesetz zur Anwendung gelangt, muss die Kündigung sozial gerechtfertigt sein (§ 1 Abs 1 KSchG). Das kann der Fall sein, wenn sie auf ein vertragswidriges Verhalten (verhaltensbedingt i.S.d. § 1 Abs. 2 KSchG) zurückzuführen ist. Genau an einem solchen Vertragsverstoß fehlt es aber oft (wie auch in diesem Fall). Insbesondere ist für eine verhaltensbedingte Kündigung in der Regel erforderlich, dass ein vergleichbares Fehlverhalten in der Vergangenheit bereits wirksam abgemahnt worden ist und der Arbeitnehmer wiederholt eine derartige Pflichtverletzung begeht, auf die der Arbeitgeber dann die Kündigung stützen kann. In einem sogenannten „Kleinbetrieb“, in dem das Kündigungsschutzgesetz keine Anwendung findet, ist die Rechtslage dagegen positiver: So führte das BAG in seinem richtungsweisenden Urteil vom 21.2.2002 – 2 AZR 15/00 aus, dass die Grundsätze des § 1 KSchG in einem Kleinbetrieb keine Anwendung finden. Dies gebiete der Umstand, dass in einem Kleinbetrieb der Geschäftserfolg mehr als in Großbetrieben von jedem einzelnen Mitarbeiter abhänge. Auf die Leistungsfähigkeit des einzelnen Mitarbeiters komme es, so das BAG, „ebenso an wie auf Persönlichkeitsmerkmale, die für die Zusammenarbeit, die Außenwirkung und das Betriebsklima von Bedeutung sind. Kleine Teams sind anfälliger für Missstimmungen und Querelen. Störungen des Betriebsklimas können zu Leistungsminderungen führen, die bei geringen Geschäftsvolumen spürbar auf das Ergebnis durchschlagen. Ausfälle lassen sich bei niedrigem Personalbestand nur schwer ausgleichen. Typischerweise arbeitet bei kleinen Betrieben der Unternehmer selbst als Chef vor Ort mit. Damit bekommt das Vertrauensverhältnis zu jedem seiner Mitarbeiter einen besonderen Stellenwert. Auch die regelmäßig geringe Finanzausstattung fällt ins Gewicht. Ein Kleinbetrieb ist häufig nicht in der Lage, Abfindungen bei Auflösungen eines Arbeitsverhältnisses zu zahlen oder weniger leistungsfähiges, weniger benötigtes oder auch nur weniger genehmes Personal mitzutragen. Schließlich belastet auch der Verwaltungsaufwand, den ein Kündigungsschutzprozess mit sich bringt, den Kleinbetrieb stärker als ein größeres Unternehmen.“ Entscheidend für die Frage, ob die Stone GmbH hier eine wirksame Kündigung aussprechen kann, ist, ob das Kündigungsschutzgesetz Anwendung findet und, für den Fall, dass Gargamel tatsächlich schwer- Recht und Service STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 Lediglich besteht noch eine Ungewissheit über eine etwaige Schwerbehinderung Gargamels. In diesem Fall wäre gem. § 85 SGB IX die Zustimmung des Integrationsamtes erforderlich. behindert sein sollte, das Integrationsamt die Zustimmung zur Kündigung erteilt. Das Kündigungsschutzgesetz findet Anwendung, wenn das Unternehmen in der Regel mehr als zehn Arbeitnehmer beschäftigt (§ 23 Abs. 1 Satz 3 KSchG) oder mehr als fünf, die vor dem 01.01.2004 eingestellt worden sind (sog. „Altarbeitnehmer“) und bis zum heutigen Tage beschäftigt sind (§ 23 Abs. 1 Satz 2 KSchG). Bei der Stone GmbH sind zurzeit acht Arbeitnehmer beschäftigt, darunter jedoch sieben „Altarbeitnehmer“, unter denen auch Gargamel ist. Schlaubi ist als Prokurist als gewöhnlicher Arbeitnehmer zu berücksichtigen. Kranki ist zwar seit 23 Monaten nicht mehr im Unternehmen anwesend gewesen und erhält weder Entgeltfortzahlung (§ 3 Abs. 1 Satz 1 EFZG; 6 Wochen) noch Krankengeld (§ 48 Abs. 1 Satz 1 SGB V; 78 Wochen = 78 Monate), ist jedoch weiterhin bei der Stone GmbH angestellt. Das sozialversicherungsrechtliche Beschäftigungsverhältnis ist zwar beendet, das Arbeitsverhältnis besteht jedoch fort. Allerdings tritt er am 1.5.2015 in Altersrente ein, wodurch das Arbeitsverhältnis endet. Farmi hat sein Arbeitsverhältnis zwar in den 1990er Jahren begonnen, aber in der Zeit vom 1.3.2006 bis zum 31.12.2006, also acht Monate, unterbrochen. Bei einer derart langen Unterbrechung fehlt der sachliche Zusammenhang zwischen der Erst- und der Folgebeschäftigung, so dass das Arbeitsverhältnis als erst am 1.1.2007 begründet gilt. Damit wird Farmi nicht als Altarbeitnehmer gewertet. Das Ziel muss es sein, die Altarbeitnehmerzahl von sieben auf fünf herabzusenken, um auf diese Weise zu bewirken, dass 15 sich auch die Altarbeitnehmer nicht mehr auf das Kündigungsschutzgesetz berufen können. Nach dem renteneintrittsbedingten Ausscheiden Krankis ist demnach auch am 1.5.2015 noch ein Altarbeitnehmer „zu viel“ beschäftigt. Rechtsanwalt Liebling rät der Stone GmbH den Prokuristen Schlaubi – ebenfalls ein „Altarbeitnehmer“ – zum Geschäftsführer zu machen. Der Bundesgerichtshof wertet einen Geschäftsführer in der Regel nicht als Arbeitnehmer (BGH, Urteil vom 23.4.2012 – II ZR 163/10) und das Bundesarbeitsgericht nimmt grundsätzlich ebenfalls kein Arbeitsverhältnis an, wenn nicht ausnahmsweise über die gesellschaftsrechtliche Weisungsbefugnis hinaus Art, Ort und Zeit der Arbeitsleistung diktiert werden (BAG, Beschluss vom 6.5.1999 – 5 AZB 22/98 1999, 1811). Um den Wandel zu vollziehen, werden die Stone GmbH und Schlaubi einen Geschäftsführeranstellungsvertrag schließen und das bisherige Arbeitsverhältnis wegen des Schriftformerfordernisses des § 623 BGB durch einen schriftlichen Aufhebungsvertrag beenden. Zudem ist Schlaubi als Geschäftsführer der Stone GmbH in das Handelsregister ein- und als Prokurist auszutragen. Um der arbeitsrechtlichen Rechtsprechung des BAG Rechnung zu tragen, sollte die GmbH Schlaubi nicht Art, Ort und Zeit der Arbeitsleistung vorgeben. Nachdem diese Maßnahmen vollzogen sind, sinkt die Zahl der Mitarbeiter auf fünf „Altarbeitnehmer“ und einen Neuarbeitnehmer. Damit ist an sich der Weg frei für die Kündigung gegenüber Gargamel. Um keine Zeit zu verlieren und auf der anderen Seite den sichersten Weg zu gehen, rät Rechtsanwalt Liebling der Stone GmbH die ordentliche, fristgerechte Kündigung auszusprechen und zugleich einen Antrag auf Zustimmung zur ordentlichen Kündigung an das Integrationsamt zu stellen. Für den Fall, dass Gargamel nicht schwerbehindert sein sollte, würde der an das Integrationsamt gestellte Antrag zurückgewiesen, aber die Kündigung wäre wirksam. Für den Fall, dass eine Schwerbehinderung vorliegen sollte, wäre die zuvor ausgesprochene Kündigung unwirksam und das Integrationsamt würde prüfen, ob die Zustimmung zur Kündigung zu erteilen ist. Dabei soll es die Zustimmung erteilen, wenn kein Zusammenhang zwischen der beabsichtigten Kündigung und der Schwerbehinderung besteht (OVG Münster, Beschluss vom 22.1.2009 – 12 A 2094/08). Wenn sodann die Zustimmung erteilt sein sollte, kann die Stone GmbH die Kündigung aussprechen. Fazit: Der vorliegende Fall zeigt erneut, dass die Vorbereitung einer Kündigung und eines späteren Kündigungsschutzprozesses besonders wichtig ist. Dies gilt nicht nur für das Herausarbeiten des Kündigungsgrundes selbst, sondern auch – wie hier – für die Frage der Anwendbarkeit des KSchG und wie diese ggf. ausgeschlossen werden kann. Gerne stehen wir Ihnen nicht nur im Rahmen der Prozessvertretung, sondern auch bei der Vorbereitung der Kündigung zur Verfügung: Herr GF Marc Peters (Krefeld, 02151/977825), Herr Ass. iur. Alexander Tinnemann (Neuss, 02131/7587723) und Herr Innungsgeschäftsführer Dr. Timo Torz (Viersen, 02162/370715). 16 Recht und Service STA N D.PU N KT 2 .2015 Gelbe Umweltplakette: Initiative „NRW fährt grün“ Kfz-Spezialisten unterstützen Handwerkskollegen Viele Handwerksbetriebe haben einen Kleintransporter im Fuhrpark, der nicht die Kriterien für eine grüne Umweltplakette erfüllt. Mit der Initiative des nordrhein-westfälischen Kraftfahrzeuggewerbes „NRW fährt grün“ bieten die 9.500 Kfz-Meisterbetriebe den Handwerksunternehmerkollegen an, sie bei der Umrüstung von Transporterfahrzeugen mit technischer Fachkompetenz zu unterstützen. G efördert werden Filternachrüstungen mit einem Direktzuschuss von 260 Euro, die ausschließlich in der Zeit vom 1. Januar bis max. 31. Dezember 2015 eingebaut werden. Die Förderung älterer Pkw-Dieselfahrzeuge mit gelber Umweltplakette (Erstzulassung bis 31. Dezember 2006) sowie für Kleintranspor- ter bis 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse (Erstzulassung bis 16. Dezember 2009) kann pro Fahrzeug nur einmal beantragt und ausgezahlt werden; die Fördermittel sind auf 30 Millionen Euro begrenzt. Eine Umrüstung der Fahrzeuge in einem Meisterbetrieb der Kraftfahrzeuginnung ist auf jeden Fall von Vorteil. Im Rahmen der Initiative „NRW FÄHRT GRÜN“ erhält der Handwerkskollege ein konkretes Umrüstangebot für den Einbau eines Dieselpartikelfilters (DPF), bestehend aus einem qualitativ hochwertigen DPF und einem Oxidationskatalysator. Des Weiteren kann die Kfz-Werkstatt dem Kollegen bei Bedarf ein Angebot einer 0 %-Finanzierung unterbreiten. So kommt dieser nicht nur in den Genuss der Barförderung von 260 Euro, sondern erhält auch noch eine günstige Fi- nanzierungsmöglichkeit. Mit dem Einbau durch eine Werkstatt mit Berechtigung zur Durchführung von Abgasuntersuchungen entfällt die kostenpflichtige und zusätzliche Vorstellung des Fahrzeugs bei einer Überwachungsorganisation (z. B. TÜV). Die AU-Werkstatt kann den Einbau zur Vorlage an das Straßenverkehrsamt selbst bescheinigen, das dann die notwendige Ergänzung in den Fahrzeugpapieren vornimmt. Die Handwerkskollegen profitieren so oder so von einem Besuch im Meisterbetrieb der Kraftfahrzeuginnung. Denn sollte das Fahrzeug nicht umrüstbar sein, kann die anerkannte Werkstatt bei Autos mit gelber Plakette eine Nichtnachrüstbarkeitsbescheinigung ausstellen, wenn der Wagen seit mindestens 2008 auf den Halter zugelassen ist. Rechtsanwälte Steuerberater BRANCHEN.LOTSE Kreishandwerkerschaft Niederrhein Krefeld | Viersen | Neuss Handwerk ordert beim Handwerk Dachdecker-Innung Baugewerks 18 Branchenlotse STA N D.PU N KT 2 .2015 STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 Branchenlotse 19 Dachdecker-Innung Elektro-Innung 20 Branchenlotse STA N D.PU N KT 2 .2015 STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 Branchenlotse 21 Gebäudereiniger-Innung Kraftfahrzeug-Innung Branchenlotse Maler-Innung Kraftfahrzeug-Innung 22 Der beste Platz für Ihre Anzeige. Kontakt: Ralf Thielen, Tel.: (0 21 83)41 78 29 Fax: (0 21 83)41 77 97 · [email protected] Image Text Verlagsgesellschaft mbH · Deelener Straße 21-23 · 41569 Rommerskirchen STA N D.PU N KT 2 .2015 STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 Branchenlotse 23 Metall-Innung Branchenlotse Metall-Innung 24 STA N D.PU N KT 2 .2015 Der beste Platz für Ihre Anzeige. Kontakt: Ralf Thielen Tel.: (0 21 83)41 78 29 · Fax: (0 21 83)41 77 97 E-Mail: [email protected] Tischler-Innung Image Text Verlagsgesellschaft mbH · Deelener Straße 21-23 · 41569 Rommerskirchen Der beste Platz für Ihre Anzeige. Kontakt: Ralf Thielen, Tel.: (0 21 83)41 78 29 Fax: (0 21 83)41 77 97 · [email protected] Image Text Verlagsgesellschaft mbH · Deelener Straße 21-23 · 41569 Rommerskirchen STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 Branchenlotse 25 Sanitär-Innung 26 Branchen-Special STA N D.PU N KT 2 .2015 Energieeffizienz 2015: Das ändert sich für Verbraucher und Hauseigentümer Das Jahr 2015 bringt einige neue Vorgaben für Produkte und Dienstleistungen, die Einfluss auf den Energieverbrauch haben – von Kaffeemaschinen und Backöfen bis zu Heizkesseln und Energieberatungen. Neues EU-Label für Heizungen und Warmwasserbereiter Ab 26. September 2015 gilt das EU-Label inklusive Mindestanforderungen an die Energieeffizienz auch für Heizungen und Warmwasserbereiter. Das Label ist für neue Geräte bis 70 Kilowatt Wärmeleistung verpflichtend – und damit für alle üblichen Heizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Regelung betrifft nur Hauseigentümer, die sich ein neues Gerät anschaffen. Höhere Anforderungen an Heizkessel, Kamine und Dämmung von Dachböden Öl- und Gas-Standardheizkessel, die älter als 30 Jahre sind, dürfen ab 1. Januar 2015 nicht mehr betrieben und müssen ausgetauscht werden. Durch Ausnahmeregelungen sind zahlreiche Heizkessel jedoch nicht betroffen. Dies gilt zum Beispiel für STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 Brennwert- oder Niedertemperaturkessel sowie Heizkessel in selbstgenutzten Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Überprüfung erfolgt durch den Schornsteinfeger. Auch für neue und alte Kamin- und Kachelöfen gelten ab 2015 strengere Regeln für den Ausstoß von Staub und Kohlenmonoxid. Deswegen sollten Verbraucher beim Neukauf und bei der Überprüfung bestehender Öfen ihren Schornsteinfeger fragen, ob die neuen Anforderungen erfüllt sind oder ob nachgerüstet werden muss. Mit wenigen Ausnahmen müssen Hausbesitzer bis Ende Branchen-Special 27 2015 die oberste Geschossdecke oder das Dach ihrer unbeheizten Dachräume dämmen, sofern der Mindestwärmeschutz nicht erfüllt ist. Energieausweis in Immobilienanzeigen wird Pflicht Ein Bußgeld riskiert, wer ab 1. Mai 2015 in einer Immobilienanzeige für Wohngebäude keine Pflichtangaben zur Energieeffizienz macht. In der Immobilienanzeige müssen das Baujahr des Hauses, der Energieträger der Heizung, der Endenergieverbrauch oder -bedarf aus dem Energieausweis und die Art des Ausweises dargestellt sein. Quelle: DENA 28 Branchen-Special STA N D.PU N KT 2 .2015 Strom von der Sonne – und das auch nachts? Mit Speichersystemen kann die Sonnenkraft nicht nur tagsüber genutzt werden. T otgesagte leben länger. Das beweist auch die Stromerzeugung per Solaranlage. Im Zuge der Energiewende wurde die Einspeisevergütung für neue Photovoltaikanlagen immer weiter abgesenkt. Hinzu kommt, dass die Vergütung für den Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom aus Solaranlagen, die nach dem 1. April 2012 in Betrieb gingen, komplett gestrichen wurde. Dennoch ist es jetzt vielleicht sogar attraktiver denn je, Solarstrom zu erzeugen: Die Nutzung eines Stromspeichers macht nämlich unabhängig von der Tageszeit des Strombedarfs. Einer der größten Nachteile von Solarstrom war: Erzeugt und zur Verfügung stand dieser emissionsfreie Strom in den „Sonnenstunden“ – also tagsüber. Aller- dings steigt der tatsächliche Strombedarf gerade in den Abend- und Nachtstunden, wenn Beleuchtung erforderlich ist oder am Feierabend die Wäsche gewaschen wird. STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 Die Lösung können PV-Anlagen bieten, die mit Stromspeichersystemen gekoppelt sind. Hier kann der tagsüber erzeugte Strom jederzeit „abgerufen“ werden. Solche Speichersysteme können bei der Neuinstallation einer Solaranlage integriert oder in bestehende Anlagen nachgerüstet werden. Beide Möglichkeiten werden auf Wunsch mit Kf W-Mitteln gefördert. Pro installierter Modulleistung in kWp (=Kilowatt/ peak d. h. mögliche Spitzenleistung) werden Tilgungszuschüsse in Höhe von 660 Euro (bei Anlagen, die bereits in Betrieb sind und nachgerüstet werden: 600 Euro je kWp) gezahlt (Stand Februar 2015). Für die optimale Nutzung des selbst erzeugten Stroms sorgt bei diesen Systemen eine z. T. „lernfähige“ Steuerung. In diesem Fall wird der voraussichtliche Strombedarf zu bestimmten Zeiten auf der Basis von „erlernten“ individuellen Erfahrungswerten ermittelt und die Speichernutzung so geregelt, dass eine optimale Balance zwischen Netzeinspeisung des gerade nicht selbst benötigten Stroms und Speicherung des so erzeugten Stroms gewährleistet Branchen-Special 29 ist. Wird zu bestimmten Tageszeiten mehr Strom erzeugt als selbst benötigt, erfolgt eine automatische Einspeisung ins öffentliche Netz, die auch weiterhin vergütet wird. Einige Steuerungen gehen auf Wunsch über den hausinternen Internetanschluss des umweltbewussten Betreibers online. Aufgrund von Wetterdaten und -prognosen erfolgt dann ein automatisches „Feintuning“ der Speichersteuerung durch den Hersteller des Speichersystems. Übrigens bietet ein solches Speichersystem auch den Zusatznutzen eines Strompuffers, der z. B. die an das Stromnetz angeschlossenen Computer des Anlagenbetreibers bei einem Stromausfall vor dem Abschalten und damit verbundenem möglichem Datenverlust schützt. An der Installation einer solchen Solaranlage sollte in jedem Fall ein entsprechend qualifizierter Innungs-Fachbetrieb beteiligt sein. Als Experte sorgt er auch für die fachgerechte Montage der Module auf dem Dach und die notwendigen Durchdringungen der Leitungen durch die Dämm- und Sperrschichten. Quelle: DachdeckerVerband Nordrhein 30 Branchen-Special STA N D.PU N KT 2 .2015 Für Einzelmaßnahmen und Komplettsanierungen gibt es Unterstützung vom Staat Energetisch Modernisieren mit staatlicher Förderung In älteren, unsanierten Häusern reißen die Heizkosten oft ein Loch ins Budget. Energetische Modernisierungsmaßnahmen können helfen, diese Ausgaben zu senken. W er langfristig sparen möchte, muss zwar zunächst das Geld für die notwendige Investition aufbringen. Aber sowohl für einzelne energetische Modernisierungsmaßnahmen als auch für Komplettsanierungen gibt es verschiedene staatliche Fördermöglichkeiten. KfW und BAFA: Fördermittel für energetische Modernisierungen Wer energiesparende Heizungstechnik einbauen, erneuerbare Energien nutzen, die Fenster modernisieren oder das Dach, die Fassade oder die Kellerdecke dämmen will, findet geeignete Fördertöpfe mithilfe einer Postleitzahlen-Suche auf www.die-hauswende.de. Dort können Informationen über bundesweite und regionale Programme recherchiert werden. Zinsgünstige Kredite (zum Teil auch mit Tilgungszuschüssen) oder Investitionszuschüsse stellt zum Beispiel die staatliche Förderbank Kf W über das Programm „Energieeffizient Sanieren“ bereit. Die Nutzung erneuerbarer Energien zur Warmwasserbereitung oder zum Heizen fördert auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Energieberatung gibt Orientierung Für Hausbesitzer ist es sinnvoll, sich zu- nächst einen Überblick über empfehlenswerte energetische Modernisierungsmaßnahmen an ihrem Haus zu verschaffen. Einen guten Einstieg liefert ein Vor-OrtTermin mit einem qualifizierten Energieberater. Das Online-Portal www.die-hauswende.de bietet Kontaktadressen von qualifizierten Experten in allen Regionen Deutschlands. Der Energieberater überprüft den Zustand der Bausubstanz und der Heizung, stellt sinnvolle Verbesserungsvorschläge zusammen und gibt erste Hinweise, welche Möglichkeiten für die Finanzierung infrage kommen. Weiterer Vorteil: Die VorOrt-Energieberatung in Ein- und Zweifamilienhäusern wird mit bis zu 800 Euro bezuschusst. Die Antragstellung beim BAFA übernimmt der Berater selbst. STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 Im Gespräch mit dem Energieberater können auch weitere Finanzierungsfragen geklärt werden. Zum Beispiel, wie das vorhandene Budget am effektivsten eingesetzt werden kann. Eine energetische Modernisierung muss nicht in einem Branchen-Special 31 Schritt erfolgen, sie kann auch über einen längeren Zeitraum Stück für Stück umgesetzt werden. Das entlastet den Geldbeutel. Der Energieberater erstellt dann einen detaillierten Maßnahmenplan für eine schrittweiQuelle: DENA se Sanierung. Abwärme nutzen lohnt sich jetzt auch für kleine Unternehmen Die Deutsche EnergieAgentur (dena) rät kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit hohem Prozesswärmebedarf, jetzt eine Energieberatung mit Fokus auf Abwärmenutzung in Anspruch zu nehmen. D enn die Beratungskosten sind für KMU ab sofort bis zu 80 Prozent förderfähig. Die Bundesregierung bezuschusst erstmals die Erstellung von Konzepten zur Abwärmenutzung im Rahmen einer geförderten Energieberatung, um auch in KMU Abwärmepotenziale besser zu erschließen. Entsprechende Anträge können Unternehmen ab 1. Januar 2015 über das Förderprogramm „Energieberatung im Mittelstand“ beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellen. Wärme spielt im Produktions- und Verarbeitungsprozess eine entscheidende Rolle. Rund 64 Prozent ihres Energieverbrauchs wendeten Unternehmen in Deutschland 2013 für die Erzeugung von Prozesswärme auf. Ein wesentlicher Teil der erzeugten Energiemengen geht jedoch häufig in Form von Abwärme verloren. Obwohl diese weiter genutzt werden könnte, sind in jedem zweiten Unternehmen die Abwärmepotenziale unbekannt – insbesondere in kleineren Betrieben. 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Malkowski GbR Unfallinstandsetzung · Lackierung Kfz-Pflege und Werterhaltung Kölner Straße 15 · 41539 Dormagen Tel.: (02133)42526 Fax: (02133)10780 34 Job & Ausbildung STA N D.PU N KT 2 .2015 Ben Rehms erhielt ersten Ausbildungsplatz in der Kfz-Werkstatt Ricci Beim Speed-Dating „funkte“ es Sie kannten sich zwar schon vorher, aber so richtig „gefunkt“ hat es beim Azubi-Speed-Dating in Krefeld. Nach der Veranstaltung der Arbeitsagentur, der Kreishandwerkerschaft Niederrhein und der IHK im November war klar: Ben Rehms erhält einen Ausbildungsplatz in der Kfz-Werkstatt von Pasquale Ricci. D ie wichtigste Anforderung an seinen künftigen Auszubildenden zum Kfz-Mechatroniker mit Schwerpunkt Zweirad formuliert Pasquale Ricci in einem Satz: „Er muss Spaß an diesem Beruf haben.“ Diesem Profil entspricht Ben Rehms zu hundert Prozent. Der 16-Jährige von der Robert-SchumanGesamtschule Willich fährt buchstäblich auf Vespa ab. Eine Leidenschaft, die er von seinem Stiefvater übernommen hat. „Wir haben elf Vespas zu Hause“, berichtet Ben. Da war er natürlich richtig bei Motor Meccanica Ricci – der Kfz-Betrieb mit vier Mitarbeitern ist die Hauptvertretung für alle Marken der Piaggio-Gruppe im Raum Krefeld. In der Werkstatt machte Ben ein Schulpraktikum und danach noch ein dreiwöchiges freiwilliges Praktikum in den Sommerferien. Dann kam das Speed-Dating: Ben Rehms stellte eine Bewerbungsmappe zusammen und traf Pasquale Ricci in der Krefelder Kaufmannsschule. Zehn Minuten sprachen die beiden miteinander. Aber Ben war nicht der einzige, der einen Ausbildungsplatz haben wollte. „Wir haben etwa zehn interessante Bewerber beim Speed-Dating getroffen“, berichtet Ricci, der sich vor 16 Jahren selbständig gemacht hat und nun erstmals ausbilden wird. Viel Konkurrenz also – doch Ben Rehms blieb hartnäckig: „Nach dem Speed-Dating habe ich mehrmals angerufen“, erzählt er. Das überzeugte. Inzwischen ist der Ausbildungsvertrag unterschrieben. Nachdem Ben im Sommer die Schule mit der Mittle- Beim Azubi-Speed-Dating hat’s gefunkt: Im September beginnt Ben Rehms (Mitte) seine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker bei Pasquale Ricci (rechts). Klaus Koralewski, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, freut sich darüber, dass Betrieb und Bewerber zueinander gefunden haben. Damit betritt auch Pasquale Ricci Neuland. „Bei uns ist Vielseitigkeit gefragt, wir warten und reparieren nicht nur Zweiräder von Piaggio mit einer großen MotorenPalette, sondern auch Autos aller Marken. Wenn ich selber ausbilde, dann weiß ich hinterher genau, was der Berufsnachwuchs gelernt hat“, sagt der 41-Jährige. Den Betrieb führt er gemeinsam mit seiner Frau Jessica, die sich um die kaufmännischen Fragen kümmert. Bevor er sich entschloss auszubilden, hat sich Ricci das Überbetriebliche Ausbildungszentrum der Kfz-Innung Krefeld an der Hansastraße angesehen: „Das ist toll ausgestattet, dort fehlt es an nichts“, lautet sein Urteil. Die Kreishandwerkerschaft Niederrhein freut sich besonders darüber, dass die Ausbildungsbereitschaft der Handwerksunternehmen in der Region nach wie vor hoch ist. „Viele Betriebsinhaber haben erkannt, dass selbst ausgebildete Fachkräfte eine Art unternehmerische Lebensversicherung für die Zukunft darstellen“, berichtet der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Klaus Koralewski. „Sie setzen auf nachwachsende Ressourcen – nämlich Auszubildende.“ Das Handwerk in der Region bildet weiter auf hohem Niveau aus. Zum Stichtag 31.12.2014 wurden im Bereich der Kreishandwerkerschaft Niederrhein Krefeld-Viersen-Neuss 1.614 Lehrverträge neu abgeschlossen. „Die Zahlen belegen, wie attraktiv das Handwerk nach wie vor für junge Menschen ist“, sagt Koralewski. Evelyn Schotten, als Geschäftsführerin operativ für das Vermittlungsgeschäft der Agentur für Arbeit Krefeld zuständig, beglückwünscht Ricci zu seinem Schritt. „Ausbildung ist immer noch der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit, aber auch der beste Schutz vor Fachkräftemangel“, betont sie. Dabei half auch Berufseinstiegsbegleiter Michael Haus, der Ben Rehms unterstützt hat. Dr. Frank Lorenz, Geschäftsführer des IHK-Bereichs Aus- und Weiterbildung, freut sich, dass die erste Auflage des AzubiSpeed-Datings in Krefeld ein Erfolg war. „Unternehmen müssen neue Wege gehen, um ihre Fachkräfte von morgen zu finden“, sagt er. Dafür sei das Azubi-Speed-Dating eine gute Gelegenheit. Die nächste Veranstaltung wird am 12. November von 9 bis 14 Uhr im Berufskolleg Viersen stattfinden. ren Reife abgeschlossen haben wird, geht’s am 1. September mit der Ausbildung los. Job & Ausbildung STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 35 Eberhard Schmitz GmbH bildet Tischlerin in Teilzeit aus „Ich weiß, wofür ich es mache“ Eigentlich wollte Tischlermeister Eberhard Schmitz gar nicht mehr ausbilden. Aber dann entschied er sich für eine alleinerziehende Mutter: Marion Stachelhaus erlernt bei ihm in Teilzeit den Beruf der Tischlerin. Schmitz ist begeistert. V or kurzem hat Marion Stachelhaus für ihre Tochter Mara einen kleinen Drachen aus Holz als Schlüsselanhänger gefertigt. Die Zehnjährige hat sich das Geschenk sofort in ihr Zimmer gehängt – sie findet es toll, was ihre Mama beruflich macht. Seit September absolviert Stachelhaus in Teilzeit die Ausbildung zur Tischlerin. Statt 40 Stunden ist sie 32 Stunden in Betrieb und Berufsschule. So bekommt die 27-jährige Krefelderin ihren Beruf und die Erziehung ihrer Tochter unter einen Hut. Viel Spaß am Tischlerhandwerk hat Marion Stachelhaus (links), die eine Ausbildung in Teilzeit macht. Das freut nicht nur ihren Chef Eberhard Schmitz, sondern auch Nicole Rottes vom Bildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Niederrhein. wortung beim beruflichen Einstieg und unterstützt Unternehmen, eine Ausbildung in Teilzeit durchzuführen. Dabei hatte sie die Hoffnung auf einen Berufsabschluss fast schon aufgegeben. „Ich habe 2008 meinen Realschulabschluss gemacht und wollte danach eine Ausbildung zur Malerin und Lackiererin beginnen“, berichtet sie. Es war aussichtslos. Manche Betriebe stellten gar keine Frauen ein, andere hielten eine Ausbildung für unvereinbar mit den Mutter-Pflichten. 2011 begann Stachelhaus eine schulische Ausbildung zur chemisch-technischen Assistentin, brach sie jedoch nach neun Monaten ab. „Die Schule begann um halb acht und ich hatte niemand für mein Kind“, erzählt sie. Über die Arge nahm sie danach an mehreren Maßnahmen zur Berufsvorbereitung teil. Bei Marion Stachelhaus erkannte Nicole Rottes schnell: „Du gehörst ins Handwerk.“ Und da die junge Mutter nicht nur zielstrebig, verantwortungsbewusst und belastbar ist, sondern auch genau arbeitet und Freude am Umgang mit Holz hat, rief Rottes mehrere Tischlereien an. Bei der 1981 gegründeten Eberhard Schmitz GmbH hatte sie Erfolg: Schmitz bot Marion Stachelhaus zunächst ein dreiwöchiges Praktikum und danach den Ausbildungsplatz an. „Sie war von Anfang an mit Leib und Seele dabei und zeigte Ehrgeiz. Ich merkte sofort: Sie will“, sagt der Tischlermeister. Das beeindruckte ihn. Die Begleitung durch Nicole Rottes, die Marion Stachelhaus acht Monate lang betreut, gab ihm zusätzliche Sicherheit, den Versuch zu wagen – eigentlich hatte Schmitz nach 16 Auszubildenden mit diesem Thema abgeschlossen. Bei einer Internetrecherche stieß sie auf das Projekt „TEP“ des Bildungszentrums (BZNR) der Kreishandwerkerschaft Niederrhein. BZNR-Mitarbeiterin Nicole Rottes bereitet Teilzeitauszubildende vor, vermittelt und begleitet sie und berät die Unternehmen. Das mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanzierte Programm hilft jungen Menschen mit Familienverant- „Ohne TEP hätte ich keine Chance gehabt, eine Ausbildung zu machen“, weiß Marion Stachelhaus, „ich bin ja nicht nur allein erziehend, sondern auch keine 16 mehr.“ Genau das aber brachte ihr bei Eberhard Schmitz weitere Pluspunkte ein. „Die jungen Auszubildenden haben ganz andere Flausen im Kopf. Frau Stachelhaus hingegen muss als Mutter schauen, dass sie ihr Leben geregelt bekommt, und hat ein ganz anderes Verantwortungsbewusstsein.“ Das bestätigt die 27-Jährige: „Mir ist es wichtig, dass ich meine Tochter und mich alleine versorgen kann und ein Vorbild für sie bin“, betont sie. Viel Zeit für Hobbys bleibt da nicht, „aber ich weiß ja, wofür ich es tue“. Sie beginnt um 8.30 Uhr im Betrieb und hat um 16.00 Uhr Feierabend, so kann sie ihre Tochter zur Schule bringen und auch wieder abholen. An den beiden Berufsschultagen springt ihre Mutter ein. Die Arbeit in dem auf Büromöbel, Krankenhaus-Einrichtungen und Innenausbau spezialisierten Betrieb mache ihr viel Spaß, die Kollegen seien nett und unterstützten sie, erzählt Marion Stachelhaus. Sie hat schon an interessanten Projekten mitgearbeitet und beispielsweise geholfen, eine große Empfangstheke für ein Büro sowie Schränke für ein Krankenhaus zu fertigen. Die ursprüngliche Skepsis ihres Chefs hat sich in Begeisterung verwandelt: „Sie sieht die Arbeit, ist neugierig und wissbegierig“, lobt Schmitz. Marion Stachelhaus’ schulische Leistungen seien ebenfalls gut. Für den Tischlermeister jedenfalls ist klar: „Sie schafft die Ausbildung.“ Kontakt und Info zur Teilzeitberufsausbildung: Nicole Rottes, Tel. 0173 - 99 71 098, [email protected] 36 Job & Ausbildung STA N D.PU N KT 2 .2015 Auf der Fahrt in eine beruflich erfolgreiche Zukunft (von links): Jens Wamig (Azubi), Sandra Zellmann (Arbeitsagentur), Esther Schürmann (Wassenberg GmbH) und Nils Klasen (Azubi). Den Traumberuf bei der Firma Wassenberg gefunden Im März hat die Arbeitsagentur bundesweit für das Thema Ausbildung geworben. Nils Klasen und Jens Wamig haben ihren Traumberuf bereits gefunden: Sie werden Land- und Baumaschinenmechatroniker. A ls Kinder hatten Nils und Jens das gleiche Hobby: Traktor fahren. Beim Nachbarn um die Ecke oder beim Verwandten, der Landwirtschaft betrieb – die beiden fuhren am liebsten mit dem Trecker aufs Feld. Was lag da näher, als dieses Hobby zum Beruf zu machen? Nils Klasen aus Wevelinghoven ist jetzt im 1. Ausbildungsjahr zum Land- und Baumaschinenmechatroniker bei der Firma Wassenberg GmbH in Grevenbroich. Hat er seinen Traumberuf gefunden? „Ja klar“, sagt der 17-Jährige und dabei strahlt sein Gesicht. „Am liebsten repariere ich große Trecker.“ Dreieinhalb Jahre dauert die duale Ausbildung. Zur Berufsschule fährt Nils nach Kempen genauso wie Jens Wamig. Der 20-Jährige aus Schelsen ist im zweiten Ausbildungsjahr und wird jetzt bald in seine eigene Wohnung ziehen, mit Unterstützung von Esther Schürmann. Die Prokuristin ist der Dreh- und Angelpunkt bei Wassenberg und kümmert sich selbst um die Auszubildenden. „Wir bilden seit Jahren unsere eigenen Fachkräfte aus“, betont Esther Schürmann. „Und wir helfen und unterstützen, wo wir können. Auf der anderen Seite erwarten wir von den Auszubildenden, dass sie zuverlässig und ordentlich sind.“ Besonders wichtig ist Esther Schürmann die Weiterbildung ihres Personals. „Wir fördern alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach ihren individuellen Stärken. So haben wir immer zufriedene, motivierte und qualifizierte Mitarbeiter. Und über ein Lächeln freuen sich auch unsere Kundinnen und Kunden.“ Für die beiden Auszubildenden bedeutet dies, dass sie nicht nur die Berufsschule und die außerbetrieblichen Lehrwerkstätten besuchen, sondern auch den Außendienst bei Kundenbesuchen begleiten und an Weiterbildungsseminaren teilnehmen können. Die Zufriedenheit zeigt sich auch darin, dass die Fluktuation unter den 40 Mitarbeitern, darunter vier Auszubildende, gering ist. Sandra Zellmann berät und unterstützt die Firma Wassenberg bei der Personalrekrutierung. Sie ist Vermittlerin im Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Mönchengladbach. Der Arbeitgeber-Service ist eine eigene Abteilung bei der Arbeitsagentur, die sich speziell um die heimischen Betriebe kümmert. Auch in der „Woche der Ausbil- Job & Ausbildung STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 dung“ fuhr Sandra Zellmann zu ihren Unternehmen, die sie betreut, und fragte, was sie für den Betrieb tun kann. Esther Schürmann hat einen Ausbildungsplatz frei. Für einen jungen Mann, der gerne Traktor fährt? Genau. Ab 1. August beginnt die Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker. Ein Job mit Zukunft, davon sind Esther Schürmann und Sandra Zellmann überzeugt. „Die Ausbildung ist sehr vielfältig und bietet sichere Arbeitsplätze und gute Aufstiegschancen. Am besten sofort bewerben“, sagt Sandra Zellmann. „Dann klappt’s auch mit dem Traktor.“ Wer sich für diesen Ausbildungsplatz zum Land- und Baumaschinenmechatroniker interessiert, kann sich direkt an Sandra Zellmann vom Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur wenden. Ihre Telefonnummer lautet: 02161 404 1809 I N FOS: Unternehmen, die einen freien Ausbildungsplatz haben, melden sich bitte bei Ihrem Ansprechpartner im ArbeitgeberService, wählen die kostenfreie Servicenummer 0800 4 5555 20 oder schicken eine Mail an [email protected] Jugendliche, die generell einen Ausbildungsplatz suchen oder sich über ihre berufliche Zukunft klar werden möchten, vereinbaren bitte einen Termin bei der Berufsberatung unter der kostenfreien Servicenummer 0800 4 5555 00 oder kommen einfach in ihre Arbeitsagentur, um einen Termin zu vereinbaren. Linktipps für Bewerberinnen und Bewerber, Eltern, Lehrer und Unternehmen: » www.jobboerse.arbeitsagentur.de (Jobbörse für Ausbildungsstellen) » www.planet-beruf.de (Bewerbungshilfen, Expertentipps) » www.berufe.tv (Videoclips zu den Berufen) 37 » www.berufenet.arbeitsagentur.de (Berufsinformationen zu allen anerkannten Ausbildungsberufen) » http://dasbringtmichweiter.de (Infos für Jugendliche, Erwachsene und Arbeitgeber) » www.abi.de (Infos zu Studium und Ausbildung für Abiturientinnen und Abiturienten und Eltern) 38 Job & Ausbildung STA N D.PU N KT 2 .2015 Metallbauer losgesprochen – Kreisdirektor Andreas Coenen: „Ich bin ein Fan von Metall“ „Sie machen das Leben schön“, sagte Kreisdirektor Dr. Andreas Coenen den 30 jungen Metallbauern, die mit der Innung für das Metallhandwerk Krefeld und den Kreis Viersen den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung feierten. Obermeister Leo Jürgens erhob die Nachwuchs-Handwerker, darunter zwei Feinwerkmechaniker, in der Willicher Gaststätte SchmitzMönk offiziell in den Gesellenstand. V on seinem Büro im Viersener Kreishaus blickt Andreas Coenen auf die Skulptur „New Star“ von Mark di Suvero – das Kunstwerk ist aus Metall. „Ein Viersener Handwerksbetrieb hat damals dafür gesorgt, dass das tonnenschwere Teil millimetergenau und sicher platziert worden ist und bis heute viele Besucher erfreut“, sagte Coenen in seiner Festrede. Und das sei nur ein Beispiel für die Vielseitigkeit, die das Metallhandwerk auszeichne – vom Fenster über Türen und Tore, Treppen und Geländer, Wintergärten und Vordächer bis hin zum Ofen oder zur kunstvoll gestalteten Hausfassade. „Metall ist sicherlich neben Holz und Stein der In Willich wurden die jungen Metallbauer losgesprochen, Kreisdirektor Dr. Andreas Coenen (rechts) hielt die Festrede. wichtigste Baustoff. Metall ist formbar, Metall gibt Form“, so Coenen. Der Kreisdirektor bekannte: „Ich bin ein Fan von Metall und dadurch zwingend ein Fan von Ihnen, weil Sie Metaller sind und für all diese schönen Dinge stehen.“ Der Metallbauer von heute sei ein hochspezialisierter Fachmann, der sich mit computergesteuerten Maschinen auskennen müsse. „Sie haben sich für einen der vielfältigsten und innovativsten Berufe entschieden, die es überhaupt gibt“, betonte Coenen. Obermeister Leo Jürgens zeichnete während der Lossprechungsfeier zwei junge Männer besonders aus: Tim van Well aus Krefeld, der seine Ausbildung bei der Decker Stahlbau GmbH absolvierte, hatte die beste Gesellenprüfung abgelegt. Simon Poßberg aus Willich (Ausbildungsbetrieb: Caris GmbH) gewann den Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Ebene der Handwerkskammer Düsseldorf. Metallbauer aus dem Rhein-Kreis Neuss feierten Lossprechung Stolz auf den Gesellenbrief Stolz zeigten sie ihre Gesellenbriefe: 19 junge Metallbauer haben ihre Ausbildung in Betrieben aus dem RheinKreis Neuss erfolgreich abgeschlossen. Diesen Meilenstein auf ihrem beruflichen Weg feierten sie mit der MetallInnung Rhein-Kreis Neuss. O bermeister Heinrich Reiners sprach den Nachwuchs von den Pflichten der Lehrzeit los und erhob die jungen Männer im Gesellschaftsraum der Metzgerei Schillings in GrevenObermeister Heinrich Reiners (3.v.r.) erhob die jungen Metallbauer in den Gesellenstand, herzliche Glückwünsche sagten Grevenbroichs Bürgermeisterin Ursula Kwasny und der stellvertretende Kreishandwerksmeister Wilhelm Prechters (2.v.r.). Job & Ausbildung STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 broich-Kapellen offiziell in den Gesellenstand. Die Gesellenbriefe übergab Thomas Bachmann, der Vorsitzende des Prüfungsausschusses. Herzliche Glückwünsche zur bestandenen Gesellenprüfung sagten Grevenbroichs Bürgermeisterin Ursula Kwasny und der stellvertretende Kreishandwerksmeister Wilhelm Prechters, die jeweils ein Grußwort hielten. Sie unterstrichen, dass der Metallbauer ein ebenso anspruchsvoller wie zukunftssicherer Beruf sei. Die jungen Gesellen hätten in den vergangenen dreieinhalb Jahren nicht nur handwerkliche Fähigkeiten erworben und handwerkliches Geschick bewiesen. „Sie besitzen auch grundsolide soziale Kompetenzen, ohne die man im Berufsleben nicht bestehen kann“, so Wilhelm Prechters. Er wie auch Ursula Kwasny dankten den Ausbildern und Lehrern des Berufskollegs, die die Gesellen während der Ausbildungszeit begleitet und unterstützt hatten. 39 Dass die bestandene Gesellenprüfung nicht das Ende des Lernens bedeutet, machte Obermeister Heinrich Reiners deutlich. Auch in Zukunft erfordere das anspruchsvolle Metallhandwerk die Bereitschaft zur Weiterbildung. Metallbauer müssen Computer und Maschinen bedienen können und sich mit thermischen Zusammenhängen auskennen, wenn es beispielsweise um die fachgerechte Errichtung von Anbauten geht. Hohe Anforderungen stellt auch die Schweißtechnik. SHK-Innung Kreis Viersen sprach Auszubildende los Lucas Dahlke machte „sein Ding“ Eigentlich wollte Lucas Dahlke Tischler werden wie sein Vater. Aber dann merkte er bei einem Praktikum: „Das ist nicht mein Ding.“ Dem Handwerk blieb er dennoch treu: Der 20-Jährige absolvierte ein Praktikum in einem Sanitär- und Heizungsbetrieb und begann später eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik. Und dieser anspruchsvolle Beruf war und ist zweifellos „sein Ding“ – Dahlke schloss die Gesellenprüfung als Jahresbester ab. F ür diese besondere Leistung ehrte ihn der stellvertretende Obermeister Michael Smeets während der Lossprechungsfeier der Innung für Sanitärund Heizungstechnik Kreis Viersen. Smeets erhob insgesamt 25 bisherige Auszubildende in den Gesellenstand. „Zum Kunden fahren, einen Fehler in der Anlage entdecken und ihn beheben – das mache ich am liebsten“, verrät Lucas Dahlke. Sein Chef Andreas Lücker vom gleichnamigen Nettetaler Fachbetrieb ist so zufrieden mit seinem Nachwuchsmann, dass er ihn nach der Prüfung gleich als Geselle übernahm. Auf eine Zeitreise in das Jahr 1500 nahm Kreishandwerksmeister Rolf Meurer die Der stellvertretende Obermeister Michael Smeets (2.v.l.) sprach die jungen Anlagenmechaniker los, Kreishandwerksmeister Rolf Meurer (links) hielt die Festrede. jungen Handwerkerprofis mit. „Beschwerlich war der Weg der jungen Handwerker damals bis zur Lossprechung“, berichtete Meurer. Beispiele: Um überhaupt als Lehrling in die Zunft aufgenommen zu werden, mussten strenge Anforderungen an die Herkunft erfüllt werden – so hatten etwa unehelich Geborene oder die Kinder von Totengräbern, Abdeckern oder Scharfrichtern keine Chance. Darüber hinaus mussten zwei „anständige Bürger“ eine Bürgschaft leisten. „Eltern zahlten dem Meister ein Lehrgeld dafür, dass der Auszubildende im Haushalt des Meisters wohnte, von diesem beköstigt wurde und ein spärliches Taschengeld erhielt“, so Meurer. Und: Der Arbeitstag eines Handwerkslehrlings war lang – mindestens zehn bis 14 Stunden an sechs Tagen in der Woche, und das ohne Urlaub. „Allerdings gab es durch zahlreiche Feiertage willkommene Unterbrechungen und das Arbeitstempo war wohl eher gemächlich“, fügte der Kreishandwerksmeister hinzu. Neben dem Jahresbesten Lucas Dahlke ehrte Michael Smeets auch Kevin Loeff aus Nettetal, der bei der Hauser & Vecker Haustechnik GmbH in Brüggen seinen Beruf erlernte und beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks im vergangenen Jahr den ersten Platz auf Ebene der Handwerkskammer Düsseldorf errang. Auch der 2. Kammersieger kam mit Tobias Finken (Nettetal, Fa. Stephan Seulen, Brüggen) aus der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Kreis Viersen 40 Job & Ausbildung STA N D.PU N KT 2 .2015 Kraftfahrzeug-Innung Rhein-Kreis Neuss sprach Auszubildende los „Sie werden in den Betrieben gebraucht“ Es war ein Gruppenbild mit Dame: Sabine Eggerath legte in diesem Jahr als einzige Frau aus den Autohäusern und Kfz-Werkstätten des Rhein-Kreises Neuss die Prüfung zur Kfz-Mechatronikerin ab. Strahlend präsentierte die bisherige Auszubildende der Autohaus Louis Dresen GmbH in Neuss zwischen ihren männlichen Kollegen ihren Gesellenbrief. Den erhielten die jungen Kfz-Mechatroniker während der Lossprechungsfeier der Kraftfahrzeug-Innung Rhein-Kreis Neuss im Meerbuscher „Route 66“. V or zahlreichen Gästen sprach Obermeister Johannes Brester die Nachwuchshandwerker von den bisherigen Pflichten der Lehrzeit los und erhob sie offiziell in den Gesellenstand. Helmut Birrewitz, Vorsitzender des Prüfungsausschusses, überreichte die Gesellenbriefe. Besonders geehrt wurden Tolga Anar – der Mitarbeiter der Gottfried Schultz GmbH & Co. KG hatte die beste Prüfung in der Fachrichtung Fahrzeugkommunikationstechnik abgelegt – und Felix Horch von der LUEG sportivo GmbH in Meerbusch. Er war der Beste in der Fachrichtung Pkw-Technik. Im Meerbuscher „Route 66“ sprach die Kraftfahrzeug-Innung die KfzMechatroniker, darunter eine junge Frau, los. Ihnen und allen anderen Gesellen gratulierte Obermeister Brester herzlich zu ihrem Erfolg, auf den sie stolz sein könnten. Nun liege es an den jungen Menschen, was sie daraus machten. „Entscheiden Sie sich für die Zukunft und Weiterbildung. Die innovative Technik in unseren heutigen Kraftfahrzeugen lässt es nicht zu, dass man sich nicht weiterbildet“, sagte Brester. Er verwies darauf, dass sich die Kraftfahrzeugtechnik und Elektronik in allen Bereichen rasend schnell weiterentwickle. Höhere Fahrsi- cherheit, mehr Komfort und eine geringere Umweltbelastung seien die Ziele der technischen Innovationen. „Denken Sie daran, Sie werden in den Betrieben gebraucht“, gab Brester seinen jungen Kollegen mit auf den Weg. Und das noch lange Zeit, denn, so der Obermeister der Kraftfahrzeug-Innung: „Das Automobil wird bestimmt noch über Jahrzehnte die Mobilität der Menschen sicherstellen.“ Kreis Viersener Innung sprach Kfz-Mechatroniker los „Fantastische Zukunftsperspektiven“ Rolf Meurer kann sich noch an die Zeiten erinnern, als man den defekten Keilriemen im VW-Käfer notfalls auch mit einem Damenstrumpf wieder in Gang setzen konnte. Aber das sei lange her, meinte der Kreishandwerksmeister während der Lossprechungsfeier der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Kreis Viersen in der Willicher Brauerei Schmitz-Mönk: „Heute kann der Laie an einem modernen Fahrzeug nicht mehr viel ausrichten, zu kom- plex ist die Fahrzeugtechnik inzwischen geworden.“ U nd deshalb läuft „ohne Sie im wahrsten Sinne des Wortes gar nichts“, gab Meurer den insgesamt 49 Kfz-Mechatronikern mit auf den Weg. Mit Hybridfahrzeugen, Elektro-Mobilität und Wasserstoffantrieben eröffneten sich ganz neue Möglichkeiten für CO2-optimiertes Fahren. Meurer: „Das ist klasse, bedeutet aber auch, dass Sie eine hohe Ver- antwortung übernehmen, um mit der rasanten Entwicklung Schritt zu halten. Sie sehen also, es gibt viel zu tun. Ihre Zukunftsperspektiven sind fantastisch!“ Das Land brauche Handwerker, betonte Rolf Meurer in seiner Festrede. Das werde jedem spätestens dann bewusst, wenn im Winter die Heizung ausfalle, sich die Spülmaschine pünktlich zum Wochenende verabschiede oder der Wagen nicht anspringe. Deshalb hätten die jungen Gesellen allen Job & Ausbildung STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 41 Grund, stolz zu sein – auf ihre erfolgreich abgeschlossene Ausbildung, aber auch darauf, dass sie Handwerker seien: „Knapp fünf Millionen Handwerker in mehr als 140 Berufen, zwölf Prozent aller Auszubildenden, über 500 Milliarden Euro Jahresumsatz, das ist etwa 4,5 mal so viel wie der Gesamtumsatz des Volkswagenkonzerns. Das sind wir. Und Sie gehören dazu!“ „Ist Handwerk an sich schon eine tolle Sache, gehört gerade der Beruf des Kfz-Mechatronikers zum innovativsten, was Handwerk zur Zeit zu bieten hat“, fügte der Kreishandwerksmeister hinzu. Das sah auch Richard Tendyck so. Der Beruf biete sehr vielfältige Möglichkeiten, sagte der Obermeister der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Kreis 49 junge Kfz-Mechatroniker schlossen ihre Ausbildung in den Autohäusern und Werkstätten im Kreis Viersen erfolgreich ab. Viersen: „Die Weiterbildungs-Chancen reichen vom Servicetechniker über den Meister bis zum Betriebswirt des Handwerks.“ Ten- dyck sprach die bisherigen Auszubildenden feierlich von den Pflichten der Lehrzeit los und erhob sie offiziell in den Gesellenstand. Innung sprach junge Informationselektroniker los Experten für Top-Technik „Sie sind nun Experten für Top-Technik“, sagte Geschäftsführer Marc Peters von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein den jungen Informationselektronikern, die jetzt den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung feierten. Horst Rinsch, Obermeister der Innung für Informationstechnik Niederrhein, erhob sie feierlich in den Gesellenstand. E ines steht für Julian Arens fest: „Ich wurde genau in der richtigen Zeit geboren“, sagt der 22-jährige Krefelder. Den Informationselektroniker mit Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik fasziniert die rasante technische Entwicklung in der Unterhaltungselektronik: „Der Markt ändert sich ständig, die DVD ist schon wieder out, heute sprechen wir über über die Vernetzung von Fernsehen, Computer und Musik im so genannten Smart Home“, berichtet er. Für innovative Menschen sei sein Beruf genau richtig. Und: „Das kann nicht jeder – wir benötigen viel Wissen und technisches Verständnis.“ Das sind gesuchte Kompetenzen. „Unsere Betriebe brauchen qualifizierte Nach- Gut gelaunt nach ihrem Erfolg bei der Gesellenprüfung zeigten sich die jungen Informationselektroniker, die jetzt von der Innung für Informationstechnik Niederrhein losgesprochen wurden. Auf dem Foto von rechts: Obermeister Horst Rinsch, Marius Janhsen, Wilhelm Metcher, Eric Tötsches, Maik Schopmans, Julian Arens und Marc Peters (Kreishandwerkerschaft). wuchskräfte, damit sie ihre Chancen auf den Märkten nutzen können“, stellte Obermeister Rinsch klar. Der Beruf entstand aus den Handwerken Radio- und Fernsehtechniker sowie Büroinformationselektroniker. Sie wurden 1998 zusammengeführt: Seither gibt es das Informationstechniker-Handwerk mit den Schwerpunkten Geräte- und Systemtechnik sowie Bürosystemtechnik. Gute Perspektiven bescheinigte den jungen Gesellen auch Festredner Marc Peters. „Wir leben in einem InformationstechnikZeitalter, das von Multimedia und digitalen Online-Diensten geprägt ist“, erläuterte er. Peters wies darauf hin, dass zahlreiche Unternehmen in den nächsten Jahren einen Nachfolger suchen und übernommen werden können. Damit liebäugelt Julian Arens, der seine Ausbildung bei Bring und Breckauf in Tönisvorst machte („Mein Vater war dort Kunde.“). Vielleicht führe er den auf Satelliten-, Licht- und Beschallungstechnik spezialisiertn Betrieb zusammen mit einem Jungmeister weiter, sagt der junge Mann, der in der richtigen Zeit geboren wurde. 42 Job & Ausbildung STA N D.PU N KT 2 .2015 Anlagenmechaniker und Elektroniker in Krefeld losgesprochen Profis in zwei spannenden Handwerken Sie sind jetzt Profis in zwei buchstäblich spannenden Handwerkern: In einer gemeinsamen Veranstaltung sprachen die Elektro-Innung und die Innung für Sanitär, Heizung, Klima und Apparatebau Krefeld die bisherigen Auszubildenden los. Obermeister Peter Rath (Elektro-Innung) erhob die jungen Männer im Saal „Goldener Hirsch“ offiziell in den Gesellenstand. D as Elektro- und das SHK-Handwerk spielten eine entscheidende Rolle bei der Energiewende, betonten Rath und sein Obermeister-Kollege von der SHK-Innung, Willi Gobbers. Zugleich würden die Innovationszyklen immer kürzer, vollziehe sich der technische Fortschritt immer rasanter. Beispiele dafür sind die moderne Haustechnik, die Brennwert-, Solar- und Brennstoffzellentechnik, die seniorengerechte Elektrotechnik oder auch die Kraft-Wärme-Kopplung. Für den Handwerker-Nachwuchs sei es deshalb unerlässlich, auch in Zukunft zu lernen und mit Weiterbildungen ständig am Ball zu bleiben, so Rath und Gobbers. Obermeister Willi Gobbers (rechts) freute sich mit den jungen Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik über den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung. Sowohl das Elektro- als auch das SHKHandwerk benötigten bestens qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gerade für Realschul-Absolventen oder junge Menschen mit Abitur oder Fachabitur eröffneten sich hier große Chancen und interessante berufliche Perspektiven, erklärten Peter Rath (4.v.r.), Obermeister der Elektro-Innung Krefeld, erhob die jungen Elektroniker in den Gesellenstand. Yannik Monien (rechts) wurde für sein gutes Abschneiden beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks ausgezeichnet. die beiden Obermeister – bis hin zu einer späteren Selbständigkeit. Vergleiche zum Sport zog Festrednerin Lisa Kempin. „Wer nicht kämpft, hat schon verloren“, sagte die ehemalige Deutsche Meisterin im Frauenboxen (Bantamgewicht). Sie appellierte an die jungen Gesellen, sich auch von Niederlagen im Berufsleben, etwa einer Absage auf eine Bewerbung, nicht entmutigen zu lassen. „Im Sport sehe ich an einer Niederlage, woran ich noch arbeiten muss. So sollte es auch im Alltag sein – aus Rückschlägen lernen und wieder aufstehen und weitermachen“, meinte Kempin, die als gelernte Schornsteinfegerin im Handwerk zu Hause ist. Besonders geehrt wurde der Elektroniker Yannik Monien: Er hatte beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks den dritten Platz auf Ebene der Handwerkskammer Düsseldorf belegt. Job & Ausbildung STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 43 53 Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik wurden in Uedem von Obermeister Peter Müller (2.v.l.) losgesprochen. Zu den Gratulanten gehörte der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Günter Krings (rechts). Land- und Baumaschinenmechatroniker vom Niederrhein losgesprochen Gute Chancen sogar am Südpol Sie sind gefragte Spezialisten in einem Hightech-Handwerk: 53 junge Land- und Baumaschinenmechatroniker feierten in Uedem den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung. Als prominenter Gast gratulierte ihnen Dr. Günter Krings. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundes-Innenministerium hielt die Festrede bei der Lossprechungsfeier der Innung für Land- und Baumaschinentechnik Niederrhein. F ür Traktoren interessiert sich JanPhilip Deryck schon seit seiner Kindheit. Der 20-Jährige ist auf einem Pferdehof aufgewachsen, und natürlich gab es da auch einen Schlepper. Da war der Weg zu einer Ausbildung als Land- und Baumaschinenmechatroniker nicht mehr weit. An den hochmodernen Maschinen begeistert Deryck vor allem die technische Raffinesse: „Ein Porsche fährt nur vorwärts und rückwärts, ein neuer Traktor kann zehnmal mehr“, sagt der junge Mann, der seine Ausbildung als Jahresbester abschloss. Ab Herbst möchte der Mitarbeiter der Technik Center Alpen GmbH Maschinenbau studieren. Sein Ziel: „Ich will solche Maschinen später als Ingenieur konstruieren.“ „Die Landtechnik ist eine Zukunftsbranche, die durch Vielseitigkeit besticht und ein hohes Maß an Innovationspotenzial fordert“, sagte Festredner Dr. Günter Krings. Die satellitengesteuerten Präzisionssysteme in heutigen Landmaschinen seien um ein Mehrfaches genauer als das Navi im Pkw. Deshalb müssten die Mechatroniker nicht nur, wie früher der Schmied oder Schlosser, mit Hammer und Zange umgehen können, sondern auch mit computergestützten Messgeräten und Präzisionswerkzeugen. Die jungen „Hand- und Kopfwerker“ seien fit in Mechanik, Elektronik, Mechatronik, Pneumatik und Hydraulik. Kein Wunder also, dass der Land- und Baumaschinenmechatroniker im aktuellen Ranking der technischen Berufe auf dem zweiten Platz liege, so Krings. technik Niederrhein: „Wir sind Partner der Landwirtschaft und helfen mit bei der Produktion von Nahrungsmitteln.“ Solange es Menschen gebe, brauche man Fleisch, Milch, Getreide und Kartoffeln – „und man braucht Land- und Baumaschinenmechatroniker“, sagte Müller. Der Obermeister sprach die 53 jungen Männer von ihren bisherigen Pflichten als Auszubildende los und erhob sie offiziell in den Gesellenstand. Gemeinsam mit dem Prüfungsvorsitzenden Christoph Strerath ehrte er die Jahresbesten: Hinter Jan-Philip Deryck (Goch) belegte Patrick Köttelwesch (Willich, Ausbildungsbetrieb: Heinrich Moerschen GmbH & Co. KG, Tönisvorst) den zweiten und Matthis Borchers (Ledgen, Johannes Terhart GmbH, Hamminkeln) den dritten Platz. Der wohl exotischste Arbeitsort für einen Land- und Baumaschinenmechatroniker sei die deutsche Forschungsstation am Südpol, fügte der Parlamentarische Staatssekretär hinzu. Aber ob nun in der Antarktis oder im familieneigenen Betrieb – „Ihr Beruf bietet viele Chancen“, betonte Krings. Qualifizierte Mechatroniker seien national und international gefragte Fachleute. Besonders geehrt wurde Marco Hagmanns aus Geldern (Technik Center Alpen GmbH): Der 21-Jährige hatte den Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Ebene der Handwerkskammer Düsseldorf gewonnen. Wenn alles klappt wie geplant, macht er in zwei Jahren seinen Meister. Nach wie vor fasziniert ihn die Abwechslung in seinem Beruf: „Jeder Tag bringt interessante Aufgaben – und wenn wir in der Erntezeit mal eine Nacht durcharbeiten, damit beim Landwirt alles läuft, macht mir auch das Spaß.“ Das bestätigte Peter Müller, Obermeister der Innung für Land- und Baumaschinen- 44 Job & Ausbildung STA N D.PU N KT 2 .2015 Lossprechungsfeier der Innung E-Handwerke Niederrhein Kreis Viersen Ins Schwarze getroffen Die Bestätigung kam von einem, der es wissen muss. „Sie haben mit Ihrer Berufswahl ins Schwarze getroffen“, sagte Rolf Meurer, Obermeister der Innung E-Handwerke Niederrhein Kreis Viersen, den jungen Elektronikern während der Lossprechungsfeier. 28 Nachwuchshandwerker feierten mit der Innung im Bürgerhaus Dülken ihre erfolgreich abgeschlossene Gesellenprüfung. Die jungen Elektroniker aus dem Kreis Viersen erhob Obermeister Rolf Meurer (rechts, daneben Gisela Werner, Leiterin des Berufskollegs Viersen, und Festrednerin Lisa Kempin) offiziell in den Gesellenstand. s gibt wenige Handwerksberufe, die so innovativ und damit zukunftsfähig sind wie der des Elektronikers“, sagte Meurer. Zu den vielen spannenden Themen in diesem Gewerk gehörten moderne Beleuchtungsanlagen mit LED, Vernetzungen im so genannten „Smart Home“, Digitalstrom oder E-Mobilität. „Schon heute fehlen in unserer Branche bundesweit rund 27.000 Fachkräfte, Tendenz steigend“, betonte Rolf Meurer. Den jungen Gesellinnen und Gesellen stünden somit alle Türen öffnen – nun liege es ihnen, ihre Chancen zu nutzen. rin. Die jungen Handwerker hätten während ihrer Ausbildung sicher Situationen erlebt, in denen sie kämpfen mussten, meine Kempin: „Am meisten musstet ihr wahrscheinlich mit euch selber kämpfen. Jeden Morgen aufzustehen, für die Berufsschule zu lernen oder dem Chef nicht zu widersprechen, ist nicht immer einfach.“ Die erfolgreiche Sportlerin appellierte an ihre Zuhörer, für etwas zu kämpfen und nicht gegen etwas. „Glaubt an euch und an die enorme Kraft, die in jedem von euch steckt“, rief sie den jungen Gesellen zu. Dabei sollten sie sich auch von Niederlagen nicht entmutigen lassen. Aus ihnen könne man lernen. Eine klare Botschaft hatte auch die Festrednerin Lisa Kempin. „Wer nicht kämpft, hat schon verloren“, sagte die ehemalige Deutsche Meisterin im Frauenboxen (Bantamgewicht) und gelernte Schornsteinfege- Rolf Meurer sprach die bisherigen Auszubildenden von den Pflichten der Lehrzeit frei und erhob sie unter dem Beifall der Gäste offiziell in den Gesellenstand. Der Obermeister ehrte Manuel Wahl aus E Schwalmtal, der den Beruf bei der Vortmann GmbH in Schwalmtal erlernte – obwohl Wahl die Prüfung um ein halbes Jahr vorgezogen hatte, wurde er Jahresbester. Ganz knapp dahinter landete Britta Noll aus Brüggen (Ausbildungsbetrieb: Michael Noll, Niederkrüchten), die nach einer verkürzten Lehrzeit von zweieinhalb Jahren „ein sensationelles Ergebnis“ (Meurer) erzielte. „Das nenn’ ich Frauenpower“, freute sich der Obermeister. Acht Elektroniker erhielten neben ihrem Gesellenbrief und dem Abschlusszeugnis des Berufskollegs auch den „europass Mobilität“. Sie hatten am seit fast 20 Jahren bestehenden Azubi-Austausch des Berufskollegs Viersen und der Innung mit Schweden teilgenommen. Obermeister Meurer und Lehrer Edgar Dartenne überreichten die Urkunden. Neu: Fachstelle für Studienaussteiger in NRW Unter www.studienaussteiger-nrw .de präsentiert sich eine landesweit gut vernetzte Fachstelle, die sich speziell an Studienaussteigerinnen und -aussteiger aller Studiengänge richtet, die entweder ein konkretes Interesse an einer dualen Ausbildung haben oder sich zu Anschlussmöglichkeiten beraten lassen wollen. Z iel ist es, durch regionale Ansprechpartner mit Kontakten zu Unternehmen Studienaussteiger individuell zu beraten, zu vermitteln und somit einen zügigen Anschluss an das Studium zu gewährleisten. Das kann etwa über ein Kennenlernpraktikum geschehen. Unter 0211/3007777 ist ein Servicetelefon für alle eingerichtet, die direkt Kontakt mit der Fachstelle aufnehmen möchten. In einem Telefongespräch wird über die duale Ausbildung in gewerblichen, kaufmännischen und Dienstleistungsberufen allgemein, über Aufstiegsund Weiterbildungsmöglichkeiten, sowie über Berufsperspektiven informiert. Zur Beratung gehört auch die Klärung der persönlichen Situation im Hinblick auf eine Ausbildung im Handwerk. Darüber hinaus werden Eltern, Lebenspartner und Freunde von Studienaussteigern informiert und beraten. Angesiedelt ist die Stelle beim Westdeutschen Handwerkskammertag im Rahmen des Projektes „Vom Studienaussteiger zum Meisterschüler“, mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW und des Europäischen Sozialfonds im Rahmen der Fachkräfteinitiative NRW. Aus Innungen und Betrieben STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 45 Kindergartenkinder lernen das Dachdeckerhandwerk kennen Früh übt sich... „Ich bin der Kalle“ – ganz locker begrüßte Dachdeckermeister Karl Heinz Stevens die elf Mädchen und Jungen, die mit drei Erzieherinnen aus dem Brüggener Kindergarten St. Nikolaus zu Fuß in seinen Betrieb gekommen waren. Die künftigen Schulkinder hatten sich gut vorbereitet. Auf Stevens’ Frage, was man für ein Dach brauche, riefen sie: „Dachziegel und Schiefer!“ K arl Heinz Stevens zeigte, wie man aus Schiefer ein Herz schlägt, und dass man mit einem Nagel sogar seinen Namen darauf schreiben kann. Anschließend ging es zu den Dachziegeln. „Die sind ganz schön schwer“, bemerkte ein kleines Mädchen und hielt die Ziegel mit beiden Händen fest. Stevens demonstrierte auch, dass ein Dachdeckerbetrieb heute ohne technisches Know-how nicht mehr zurechtkommt – und das ganz praktisch: Er hob die Kinder mittels einer Sicherheitsbühne mit dem Teleskopstapler in die Luft. Als sie wieder Boden unter den Füßen hatten, ging es zum Abschluss in die Lagerhalle, wo die vielen verschiedenen Materialien zu Fragen anregten. Am Ende gab es für jedes Kind noch Geschenke: Sie durften nicht nur das Schieferherz mitnehmen – Karl Heinz Stevens fertigte außerdem mit einem heißen Draht Vielleicht werden aus ihnen mal tolle Handwerker – eine gute Anregung dazu haben Gerlinde und Karl Heinz Stevens den Kindergarten-Kindern mit dem Besuch in ihrem Dachdeckerbetrieb jedenfalls gegeben. einen Styropor-Hasen. „Kleine Handwerker von heute sind die Fachkräfte von morgen“, sagte der Dachdeckermeister. Die Idee zu der Aktion lieferte der Landesverband Niedersachsen der Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH). Dort gibt es ein Kindergartenprojekt unter dem Motto „Früh übt sich...“, mit dem Kindern auf spielerischer Basis mehr Einblick in den Wirtschaftsbereich Handwerk vermittelt werden soll. So verstehen die Mädchen und Jungen die Notwendigkeit der handwerklichen Arbeit und können erfassen, was entsteht. Und sie kennen einzelne Handwerksbetriebe vor Ort, so dass Handwerk sehr früh in der Wahrnehmung der Kindergartenkinder ist. Dass dieses Ziel im Brüggener Familienbetrieb erreicht wurde, erfuhr Stevens’ Ehefrau Gerlinde einige Tage später. Da traf die bei den UFH engagierte Unternehmerfrau eine Mutter, die lachend erzählte, wie begeistert die Kinder von dem Besuch im Dachdeckerbetrieb waren. „Die Jungen und Mädchen wollen jetzt alle Dachdecker werden“, berichtete die Mutter. 46 Aus Innungen und Betrieben STA N D.PU N KT 2 .2015 Energiemesse der Kreishandwerkerschaft in Neuss fand zum achten Mal statt „smart.energy“ mit aktuellen Themen 56 Aussteller, rund 1.450 fachlich interessierte Besucher: Die smart.energy in der Stadthalle Neuss bot erneut ein breites Themenspektrum rund um die effiziente Nutzung von Energie. Zum achten Mal veranstaltete die Kreishandwerkerschaft Niederrhein die größte Energiemesse in der Region. A nette und Andreas Löhr sind stolze Besitzer eines Zweifamilienhauses. Der Haken: Das Domizil des Ehepaares aus Korschenbroich wurde 1974 gebaut – und befindet sich technisch noch im gleichen Zustand wie damals. „Wir wollen unser Haus schrittweise energetisch sanieren – die smart.energy bietet uns genau das, was wir suchen“, sagte Anette Löhr. Während ihres Messe-Besuchs hatten die beiden bereits einen Termin mit dem Malerfachbetrieb Dworak vereinbart. Dabei wird es vor allem um die Dämmung der Kellerdecke gehen. Auch für eine Infrarotheizung interessierten sich die Löhrs und sprachen deshalb auf der Messe mit dem Unternehmen Redwell, das solche Systeme anbietet. „Zum Thema Photovoltaik haben wir ebenfalls bereits wertvolle Gespräche geführt und Kontakte geknüpft“, berichteten Anette und Andreas Löhr. Sie beherzigten mit ihrem Besuch der Messe, was Kreishandwerksmeister Rolf Meurer während der Eröffnungsveranstaltung so formulierte: „Einige Stunden auf der smart.energy ersetzen mehrere Tage an mühsamer Recherche-Arbeit im Internet.“ Die zweitägige Ausstellung gab Antworten auf die aktuellsten und wichtigsten Fragen rund um moderne Energienutzung und Energieeffizienz. Vom Heizsystem aus regenerativen Quellen bis zur Fassadendämmung, von der Solaranlage bis zur Hohlraumisolierung, vom energetisch optimierten Fenster bis zur Energieberatung reichte das Themenspektrum der insgesamt mittel in Anspruch zu nehmen. Nun möchten sie umfassend energetisch sanieren und benötigen Unterstützung, auch zum Thema Fördermittel“, berichtete er. Über Infrarot-Heizungen informierte das Unternehmen Redwell während der achten Auflage der smart.energy in Neuss. 56 Aussteller aus Handwerk, produzierendem Gewerbe und Dienstleistung. Völlig zu Recht bezeichne sich das Handwerk als „offizieller Ausrüster der Energiewende“, betonte Rolf Meurer. Es sei der HandwerksProfi vor Ort, der seine Kunden berate, die neuesten Produkte installiere und dafür sorge, dass alles läuft. „Es gibt keine Energiewende ohne das Handwerk“, so Meurer. Damit dürfte er bei Horst Vossen offene Türen einrennen. Der Inhaber des gleichnamigen Fachbetriebs für Heizung, Sanitär, Klima aus Neuss war bei jeder smart. energy als Aussteller dabei. „Es lohnt sich“, bekräftigte er. Es sei wichtig, als Unternehmen präsent zu sein. „Wir merken das auch in der Zeit nach der Messe“, so Vossen, der einige seiner Kollegen auf der Energiemesse vermisste. Er zeigte unter anderem die erste Brennstoffzelle, die in Serie gegangen ist. Das Produkt der Firma Vissmann „ist der Knaller“, sagte Vossen. Ein Trend seien auch Hybrid-Heizungen, die mit zwei Energieträgern gespeist würden, beispielsweise mit Gas und einer Luft-Wärmepumpe. Zufrieden mit der Resonanz zeigte sich auch Dirk Halffter. Der Diplom-Ingenieur und Energieberater gehörte erneut zu den Ausstellern. „Jetzt kommen Kunden, mit denen wir vor einigen Jahren schon auf der smart.energy im Gespräch waren. Sie haben bisher vielleicht die Fenster ihres Hauses ausgetauscht, allerdings ohne Kf W-Förder- Ein weiteres topaktuelles Thema der smart.energy war die E-Mobilität. Die Besucher konnten Probefahrten mit einem Nissan Leaf, einem Renault Zoe und sogar mit einem Tesla unternehmen – ein Angebot, das rege genutzt wurde. „Es macht wahnsinnig Spaß, einmal mit einem Elektro-Auto zu fahren“, sagte Herbert Klinger, Filialleiter des Autozentrums P & A GmbH in Neuss. Er stellte auch den e-NV 200 vor, einen EKastenwagen von Nissan mit einer Reichweite von 170 bis 180 Kilometern. „Dieser Transporter ist interessant fürs Handwerk, denn hier werden im Schnitt 60 bis 70 Kilometer am Tag gefahren. Wichtig ist, dass man zu Hause oder Betrieb laden kann“, erläuterte Klinger. Solche Lade-Lösungen für E-Fahrzeuge waren auf der Messe ebenfalls zu sehen – wie auch Elektro-Roller der Marke Trinity electric vehicles. Deren Geschäftsführer Reinhold Richert sagt ruhige Zeiten voraus, wenn die E-Mobilität richtig in Fahrt kommt: „Eine Stadt wird enorm leise, wenn wir elektrisch unterwegs sind“, meinte er. Elektromobilität ist eine Möglichkeit, den Klimawandel abzuschwächen. Ganz aufhalten lasse er sich aber nicht, prognostizierte Dr. Monika Steinrücke vom Geographischen Institut der Ruhr-Universität Bochum während eines Fachvortrags. In der Region werde es künftig im Sommer viel mehr extrem heiße Tage und länger andauernde Hitzeperioden geben. Dadurch würden ältere, kranke und geschwächte Menschen gesundheitlich gefährdet. „Vor allem die Städte werden sich nachts nicht mehr abkühlen – das schädigt unseren Organismus“, so Steinrücke. Wichtig sei es daher, Häuser in hellen Farben zu streichen, die weniger Wärme speichern, sowie Belüftungsschneisen, Parkanlagen und offene Wasserflächen bereits in der Stadtplanung zu berücksichtigen. Aus Innungen und Betrieben STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 47 Tischler und Polizei tauschten sich über Schutzmaßnahmen aus Dem Einbrecher Zeit stehlen Rund 1.500 Einbrüche ereignen sich pro Jahr im Rhein-Kreis Neuss – viele von ihnen könnten mit einem wirksamen Einbruchschutz an Fenstern und Türen vermutlich verhindert werden. Grund genug für die Tischler-Innung Rhein-Kreis Neuss, sich mit der Polizei in Neuss auszutauschen. A m besten ist immer noch der mechanische Einbruchschutz“, sagte Kriminalhauptkommissar Christoph Kaiser. Mit einem einfachen Schraubenzieher demonstrierte der Fachmann für Kriminalprävention und Opferschutz, dass sich ein ungesichertes Fenster in wenigen Sekunden aufhebeln lässt. Gesicherte Fenster und Türen hingegen bedeuteten mehr „Arbeitszeit“ für den Einbrecher – und damit ein höheres Risiko, entdeckt zu werden. Bei Neu- und Umbauten erhalte man durch den Einbruch von geprüften und zertifizierten einbruchhemmenden Türen und Fenstern (nach DIN EN 1627) mindestens der Widerstandsklasse 2 einen guten Einbruchschutz, so Kaiser. Alte Fenster und Türen können in der Regel nachgerüstet werden. Eine Aufgabe für Tischler-Fachbetriebe, wie Obermeister Uwe Köhler von der Ein ungesichertes Fenster lässt sich in wenigen Sekunden aufhebeln, wissen Uwe Köhler (links), Obermeister der Tischler-Innung Rhein-Kreis Neuss, und Kriminalhauptkommissar Christoph Kaiser. Tischler-Innung weiß. Das Interesse der Kunden an wirksamen Maßnahmen zum Einbruchschutz sei groß, berichtete er: „Ich habe schon einige Einbruchversuche gesehen, wo die Täter durch fachmännisch gesicherte Fenster nicht reingekommen sind.“ Andererseits ist Köhler aber auch schon Kunden begegnet, die Sicherheitsmaßnahmen als unnötig abgelehnt hätten Aufmerksamer Zuhörer hatte Kriminalhauptkommissar Christoph Kaiser, als er mit Mitgliedern der Tischler-Innung Rhein-Kreis Neuss über wirksamen Schutz vor Einbrechern sprach. und später Opfer eines Einbruchs geworden seien. Christoph Kaiser warnte denn auch davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen. „Es gibt Tatorte, bei denen die Täter über den Balkon selbst ins zweite Obergeschoss oder über ein Fallrohr auf eine Dachterrasse gekommen sind“, betonte er. Auch durch ungesicherte Kellerschächte könnten Einbrecher eindringen. „Ich frage die Leute immer: Wie sicher wollen Sie sein?“, erläuterte Kaiser. Der Kriminalhauptkommissar bietet Beratungstermine für Bürger an – die Nachfrage ist hoch: Er ist auf vier bis sechs Wochen hinaus ausgebucht. Das Landeskriminalamt (LKA) führt eine Liste von Fachunternehmen, die mechanische Sicherungseinrichtungen einbauen. Diese Betriebe erfüllen einen umfangreichen Pflichtenkatalog, den das LKA entwickelt hat. Die Adressenliste ist im Internet unter www.polizei-nrw.de (Aufgaben/Kriminalitätsvorbeugung) abrufbar. 48 Aus Innungen und Betrieben as 50-jährige Bestehen des Salons feierte Friseurmeister Wolfgang Steinmetzer (2.v.r.) aus Korschenbroich gemeinsam mit seinen Eltern. Zu diesem Jubiläum überreichte ihm Helmut Filz D (r.), Obermeister der FriseurInnung Rhein-Kreis Neuss, die Ehrenurkunde der Handwerkskammer Düsseldorf und gratulierte im Namen der Innung sehr herzlich zu fünf Jahrzehnten im Dienst der Kunden. S Rhein-Kreis Neuss, zeichnete den Geschäftsführer von Braun der Friseur GmbH mit dem Silbernen Meisterbrief der Handwerkskammer Düsseldorf aus. eit 25 Jahren ist Franc Braun aus Kaarst (links) bereits Meister im Friseurhandwerk. Helmut Filz, Obermeister der Friseur-Innung STA N D.PU N KT 2 .2015 V or 25 Jahren machte Frank Aretz (links) aus Grevenbroich seinen Meister im Friseurhandwerk. Obermeister Helmut Filz von der Friseur-Innung RheinKreis Neuss überreichte ihm zum Jubiläum den Silbernen Meisterbrief der Handwerkskammer Düsseldorf. S Filz von der Friseur-Innung Rhein-Kreis Neuss gratulierte und überreichte ihr die Ehrenurkunde der Handwerkskammer Düsseldorf. eit einem Vierteljahrhundert besteht der Salon von Friseurmeisterin Claudia Brausen aus Rommerskirchen. Obermeister Helmut Aus Innungen und Betrieben STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 49 Heinz Lingens seit 50 Jahren mit Opel und dem Autozentrum West verbunden Ein halbes Jahrhundert mit dem Blitz Vor 50 Jahren startete Heinz Lingens seine Karriere „mit dem Blitz“: 1965 begann er seine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker – seither ist er mit der Marke Opel und dem Autozentrum West in Jüchen verbunden. Zu seinem besonderen Dienstjubiläum zeichneten ihn Dirk Schäfermeyer, Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf, und Frank Mund, Präsident des Kfz-Gewerbes NRW, mit einer Urkunde aus. H einz Lingens ist mit all seiner Erfahrung und seiner Leidenschaft für die Marke Opel ein echtes Juwel für unser Unternehmen“, sagen Markus Hamacher und Ina Gerresheim, die Geschäftsführer des Autozentrums West. Heinz Gerresheim (Gründer der H. Gerresheim Fahrzeugtranporte und Vater von Ina Gerresheim & Renate Portz) stellte Heinz Lingens vor 50 Jahren als Lehrling ein. Zu seinen Beweggründen, im Automobilbereich anzufangen, sagt der Jubilar: „Das war damals halt so. Männer machten was mit Autos. Mein Vater kannte Heinz Gerresheim gut und Opel Gerresheim war der einzige Händler in Jüchen. Also wurde ich Seit 50 Jahren ist Heinz Lingens (Mitte) mit der Marke Opel und dem Autozentrum West verbunden. Zu seinem Jubiläum wurde er ausgezeichnet. Mechaniker.“ Diesen Entschluss hat er nie bereut. Im Gegenteil. einem halben Jahrhundert Automobil gern weiter. Nur unterbrochen von seinem Wehrdienst 1969-1970, arbeitete Heinz Lingens durchgehend am Standort Jüchen in der Werkstatt. Ständige Weiterbildungen durch die Opel- bzw. GM-Academy machten ihn zu einem echten Opel-Spezialisten. Heute übernimmt Heinz Lingens die Ausbildung der Kfz-Mechatroniker des Autozentrums West und gibt seinen Erfahrungsschatz aus Seine Leidenschaft für Motoren und Automobile endet aber nicht mit dem Feierabend. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Motorsport- und Rallye-Fan. Zum Tanzen und seinem bereits seit 40 Jahren andauernden Engagement im Schützenverein Hochneukirch bekommt Lingens 2015 ein weiteres Hobby hinzu: Er wird zum ersten Mal Opa. 50 Aus Innungen und Betrieben STA N D.PU N KT 2 .2015 Schinkenprüfung: Fleischermeister erhielten Pokale Metzger punkten mit Qualitäts-Schinken Die handwerklichen Fleischereien in der Region punkten mit Qualität – auch beim Schinken. Pokale und Goldurkunden errangen die Metzgermeister bei der öffentlichen Schinkenprüfung der Fleischer-Innung Kreis Viersen. Jetzt wurden sie im Restaurant „Tafelsilber“ ausgezeichnet. S iegerpokale gab es in drei Kategorien: Den Wettbewerb um den besten Kochschinken entschied Fleischermeister Jakob Kohnen aus Tönisvorst mit der Kreation „Der echte Metzgerschinken“ für sich, sein Kollege Karl Heinz Esser aus Erkelenz erhielt für seinen geräucherten Schinkenspeck den Pokal für den besten Pokale und Urkunden erhielten die erfolgreichen Teilnehmer am Schinkenwettbewerb der Fleischer-Innung Kreis Viersen. freuten sich Karl Nöhles aus Willich-Anrath, Ernst Heiss aus Grefrath-Oedt und die Metzgerei Wankum-Parmentier aus Neuss. Manfred Rycken hob bei der Preisverleihung die handwerkliche Qualität der Metzgereiprodukte hervor. „Frisch aufgeschnitten schmeckt’s am besten, und das zeichnet den Fleischerfachbetrieb aus“, sagte er. Jakob Kohnen, Obermeister der Fleischer-Innung Kreis Viersen, freute sich darüber, dass 21 von 31 Proben mit „Gold“ prämiert wurden und weiter sechs mit „Silber“. Kohnen dankte der Jury und den Gastgebern des Restaurants „Tafelsilber“ für ihren Einsatz. „Unser Schinkenwettbewerb war ein voller Erfolg“, resümierte er. Jetzt könne die Spargelzeit kommen. Beste Laune hatten Veranstalter und Juroren der Schinkenprüfung angesichts der köstlichen Kreationen der Fleischermeister aus der Region. Rohschinken. Fleischermeister Michael Fander aus Kempen gewann den Publikumspreis: Sein Honig-Wildkräuterschinken schmeckte den Besuchern der Schinkenprüfung am besten. Der Ehrenpräsident des deutschen Fleischerhandwerks, Manfred Rycken, überreichte die Preise. Eine zwölfköpfige Jury aus Fachleuten und Verbrauchern hatte die anonym eingereichten Schinkenspezialitäten der Metzgermeister aus der Region geprüft. Pokale gab es auch für die Fleischereien, die in zwei von drei Kategorien „Gold“ holten. Darüber Aus Innungen und Betrieben STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 51 Minister Johannes Remmel verlieh Auszeichnung für Lebensmittel Fleischerei Büssing erhielt Landesehrenpreis Die Fleischerei Büssing aus Neuss hat den „Landesehrenpreis für Lebensmittel des Landes NRW“ erhalten. Landwirtschaftsminister Johannes Remmel übergab die Auszeichnung im maxhaus in Düsseldorf. B üssing ist eines von insgesamt 96 Unternehmen aus allen Branchen der Lebensmittelproduktion NRWs, die jetzt den Landesehrenpreis bekommen haben. „Mit diesem Preis stellen wir die hohe Produktqualität von Lebensmitteln aus NRW in den Vordergrund“, erklärte Minister Remmel. Die Preisträger betonten ihre regionalen Wurzeln und trügen damit zu einem besseren Image NordrheinWestfalens als Bundesland der Qualität bei. Grundlage für die Verleihung „Landesehrenpreis für Lebensmittel NRW“ sind die diesjährigen DLG-Auszeichnungen in Gold. Darüber hinaus sind weitere Kriterien für die Qualifizierung zum Landesehrenpreis für Lebensmittel erforderlich. Dazu gehören zum Beispiel die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen oder die Anwendung von Nachhaltigkeitskonzepten. Minister Remmel begrüßte das große Interesse der nordrhein-westfälischen Lebensmittelproduzenten, sich über die DLG-Be- Minister Johannes Remmel (rechts) übergab den Landesehrenpreis für Lebensmittel an die Vertreter der Neusser Fleischerei Büssing. wertungen hinaus den Anforderungen des Landesehrenpreises zu stellen. Insgesamt sei die Ernährungswirtschaft in NRW im nationalen und internationalen Wettbewerb sehr gut aufgestellt, betonte er anlässlich des Festaktes. Die Lebensmittelbranche sei einer der einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes Nordrhein-Westfalen. Urkunde für Andrea Stollenwerk Seit 25 Jahren führt Friseurmeisterin Andrea Stollenwerk aus Viersen erfolgreich ihren eigenen Salon. Zum Jubiläum erhielt sie die Ehrenurkunde der Handwerkskammer Düsseldorf. Udo Schmitt (rechts), Obermeister der Friseur-Innung Kreis Viersen, und Dr. Timo Torz von der Kreishandwerkerschaft gratulierten. 52 Aus Innungen und Betrieben STA N D.PU N KT 2 .2015 Konditor Fred Junglas erhielt den Silbernen Meisterbrief Spezialitäten: Herrentorte und Spitzkuchen Sein Jubiläum feierte Fred Junglas im Kreise einiger Kollegen aus der Süchtelner Handwerksmeistergesellschaft: Vor 25 Jahren machte der Inhaber des Café Franken an der Hochstraße seinen Meister im Konditorhandwerk. D azu überreichten ihm Erich Lehnen, stellvertretender Obermeister der Niederrheinischen Bäcker-Innung Krefeld-Viersen, und Dr. Timo Torz von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein den Silbernen Meisterbrief der Handwerkskammer Düsseldorf. Seit 1992 betreibt Junglas, der auch Bäckermeister ist, das traditionsreiche Café Franken. Zu seinen Spezialitäten gehören die Herrentorte nach einem Originalrezept von Hans Franken, der Spitzkuchen und Den Silbernen Meisterbrief nahm Konditormeister Fred Junglas (3.v.r.) im Kreis einiger Kollegen aus der Süchtelner Handwerksmeistergesellschaft entgegen. Auf dem Foto von links: Erich Lehnen (stv. Obermeister der Niederrheinischen Bäcker-Innung), Dr. Timo Torz (Kreishandwerkerschaft Niederrhein), Olaf Fander, Helen Junglas, Klaus Dohmesen, Fred Junglas, Georg Koehl und Edgar Schoofs. das Friesenbrot. Der 50-Jährige beschäftigt acht Mitarbeiter, seine Frau Helen kümmert sich um das Personalwesen und den Verkauf. Fred Junglas stammt aus dem Kölner Raum, vor seiner Selbständigkeit arbeitete er im Steigenberger Hotel und als Patissier im Kölner Hyatt. Dachdecker-Innung ehrte Mitglieder Ehrenurkunden und Silberne Meisterbriefe überreichten Hans Brüggen (Foto rechts), Obermeister der Dachdecker-Innung Rhein-Kreis Neuss, und Alexander Tinnemann von der Kreishandwerkerschaft (links) während der Innungsversammlung in Grevenbroich-Kapellen. Z wei Innungsmitglieder erhielten anlässlich ihrer 25-jährigen Betriebsjubiläen die Ehrenurkunde der Handwerkskammer Düsseldorf: Über die Auszeichnung freuten sich Dachdeckermeister Detlef Koster aus Grevenbroich (3.v.l.) und Michael Goehl, Geschäftsführer der Burbach GmbH aus Kaarst (4.v.l.). Vor jeweils einem Vierteljahrhundert absolvierten Klempnermeister Anton Plen- kers aus Meerbusch (2.v.l.) und Dachdeckermeister Ralf Dammer aus Kaarst ihre Meisterprüfungen. Obermeister Brüggen ehrte sie mit dem Silbernen Meisterbrief. Aus Innungen und Betrieben STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 53 expert Kretschmer feiert 40-jähriges Bestehen „Einer der besten Betriebe in Krefeld“ Moderne Technologie und anspruchsvolles Design für Augen und Ohren: Darauf hat sich Manfred Kretschmer mit seinem expert-Fachbetrieb an der Friedrichstraße 34 in Krefeld spezialisiert. Vor 40 Jahren hat Kretschmer das frühere Radiound Fernsehgeschäft Ditges übernommen. Zu seinem Jubiläum erhielt der 67-Jährige die Ehrenurkunde der Handwerkskammer Düsseldorf. H orst Rinsch, Obermeister der Innung für Informationstechnik Niederrhein, und Geschäftsführer Marc Peters von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein überreichten die Auszeichnung während der Innungsversammlung. Kretschmer habe sein auf Fernsehtechnik spezialisiertes Unternehmen „zu einem der besten Betriebe in Krefeld ausgebaut“, sagte Rinsch. Manfred Kretschmer studierte Nachrichtentechnik und machte nach seinem Start in die Selbständigkeit in Abendschule seinen Meister als Radio- und Fernsehtechniker. 1979 verlagerte er den Betrieb in die Krefelder Innenstadt, 13 Jahre später vergrößerte er das Geschäft von 80 auf 300 Quadratmeter und schloss sich der expertGruppe an. „Wir punkten mit Service und verkaufen nicht nur Neugeräte, sondern Seit 40 Jahren führt Manfred Kretschmer (Mitte) sein Geschäft in Krefeld. Horst Rinsch (links), Obermeister der Innung für Informationstechnik, und Marc Peters (Kreishandwerkerschaft) überreichten ihm dazu eine Ehrenurkunde. kümmern uns auch um Reparaturen“, betont Kretschmer. Er führt beispielsweise Fernseher, Blu-ray-Player und Hifi-Geräte der Marken Loewe, Metz, Samsung und Grundig. „In den vergangenen 40 Jahren habe ich alle Höhen und Tiefen in unserer Branche erlebt“, erzählt Kretschmer, der sich als stellvertretender Obermeister der Innung für Informationstechnik Niederrhein engagiert. Die technische Entwicklung vom alten Röhrenfernseher bis zu heutigen LED-Geräten mit 3D-Technik sei atemberaubend. „Ich verneige mich in Ehrfurcht, wenn ich heute einen Chip mit einer Kapazität von 128 Gigabyte sehe“, sagt der 67-Jährige. Bis Ende des Jahres will er sein Geschäft noch führen. Derzeit sucht er einen Nachfolger für sein Unternehmen. Rollgerüste · Arbeitsbühnen Mieten Sie Ihren Erfolg! Ihr gesamter Baustellenbedarf aus einer Hand – schnell, zuverlässig und günstig. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage – gewerblich oder privat! AMRENT GmbH Mevissenstr. 62b | 47803 Krefeld Gewerbepark Englische Kaserne, nach Einfahrt links Tel.: 0 21 51- 657 1040 | Fax: 0 21 51-657 1041 [email protected] www.amrent-krefeld.de 54 Aus Innungen und Betrieben STA N D.PU N KT 2 .2015 Meisterbriefe und Ehrenurkunden überreichten Obermeister Johannes Brester (links) und Klaus Koralewski (rechts) während der Innungsversammlung der KraftfahrzeugInnung Rhein-Kreis Neuss. Die Geehrten von links: Heinrich Kames, Peter Görn, Albert Knebel, Adalbert Barwinski, Rudolf Michla, Dietmar Skrzypczyk und Wilfried Bahners. Kraftfahrzeug-Innung Rhein-Kreis Neuss zeichnete Mitglieder aus Kfz-Meister gaben Gas im Beruf Alle Hände voll zu tun hatte Johannes Brester, Obermeister der Kraftfahrzeug-Innung Rhein-Kreis Neuss, während der letzten Innungsversammlung: Gemeinsam mit Klaus Koralewski, dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, zeichnete Brester insgesamt sieben Mitglieder zu deren Meister- oder Betriebsjubiläen aus. V or jeweils 50 Jahren absolvierten Albert Knebel und Adalbert Barwinski ihre Meisterprüfung im Kfz-Mechaniker-Handwerk. Beide gaben danach beruflich Gas. Albert Knebel machte sich 1967 mit einer Werkstatt plus Tankstelle selbständig. Später kaufte er ein eigenes Gelände in Neuss-Hoisten und baute darauf seine neue Werkstatt. Viele Jahre war Knebel Vertragshändler von Peugeot, bevor er vor rund 18 Jahren die Marke Citroën übernahm. Inzwischen führt sein Sohn Markus den Betrieb mit insgesamt sieben Mitarbeitern, zu denen nach wie vor auch der inszwischen 78-jährige Senior gehört: „Rast’ ich, so rost’ ich“, lacht Knebel – er holt nicht nur Ersatzteile ab und fährt Kunden nach Hause, sondern kümmert sich mit all seiner Erfahrung auch um die Arbeiten, etwa am Getriebe, bei denen der Computer nicht weiterhilft. Seit fast 56 Jahren ist Albert Knebel mit seiner Frau Irmgard verheiratet, das Paar hat drei Kinder. Sein großes Hobby war viele Jahrzehnte lang die Jagd. Mit seinem Bruder Heinrich absolvierte Adalbert Barwinski nicht nur die Ausbildung zum Kfz-Mechaniker in einem Ford-Autohaus in Heerdt – die beiden machten sich auch 1960 gemeinsam selbständig: Sie übernahmen eine Tankstelle. Nach Adalbert Barwinskis bestandener Meisterprüfung gaben sie die Tankstelle auf und gründeten eine Kfz-Werkstatt auf der Friedrichstraße in Neuss. Anfang der 70er Jahre bauten sie einen neuen Betrieb auf der Normannenstraße, den sie 1972 eröffneten. Adalbert Barwinski, der auch Karosseriebauer-Meister ist, kümmerte sich um Service und Reparaturen, sein drei Jahre älterer Bruder leitete den Verkauf des Renault-Vertragshändlers. Vor 15 Jahren setzte sich Adalbert Barwinski zur Ruhe. „Aber ich bin noch an drei Tagen in der Woche im Betrieb und kümmere mich um den Kundendienst“, erzählt der 81-Jährige. Das Unternehmen leiten inzwischen die Kinder seines Bruders, Karl-Heinz Barwinski und Marlies Kalitzky. Zu Hause in Grevenbroich-Kapellen führt Adalbert Barwinski seinen Beruf als Hobby weiter: Er besitzt einen orangefarbenen Renault R 17 von 1977, „und da gibt es immer was zu flicken und zu reparieren“. Seit über 50 Jahren ist der Kfz-Mechaniker-Meister mit seiner Frau Sabine (78) verheiratet, mit der er drei Töchter hat. Den Silbernen Meisterbrief zum 25-jährigen Meisterjubiläum erhielten Peter Görn (Fa. Pako Technik, Neuss), Rudolf Michla (Neuss), Heinrich Kames (Fa. Brandenburg GmbH, Dormagen) sowie Dietmar Skrzypczyk (Dormagen). Skrzypczyk wurde zudem ebenso wie Wilfried Bahners (Meerbusch) zum 25-jährigen Betriebsbestehen mit der Ehrenurkunde der Handwerkskammer ausgezeichnet. Aus Innungen und Betrieben STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 55 Maler Hubert Reuters erhielt den Diamantenen Meisterbrief Leidenschaft für Farbe und Sport Farbe und Sport waren immer Hubert Reuters’ große Leidenschaften. Vor 60 Jahren machte der Viersener seinen Meister im Maler- und Lackiererhandwerk. Zu diesem besonderen Jubiläum erhielt er jetzt den Diamantenen Meisterbrief der Handwerkskammer Düsseldorf. I ngo Pawlowski, Obermeister der Maler- und Lackiererinnung Niederrhein Krefeld-Viersen, und Geschäftsführer Marc Peters von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein überreichten dem 82-Jährigen die Auszeichnung. Hubert Reuters ist Ehrenmitglied der Innung. Er engagierte sich über Jahrzehnte hinweg für die Ausbildung des Nachwuchses in seinem Handwerk: 35 Jahre war er Lehrlingswart der Innung, ein Vierteljahrhundert lang gehörte er dem Gesellenprüfungsausschuss an, davon zehn Jahre als Vorsitzender. Ein Jahr nach seiner 1955 bestandenen Meisterprüfung machte sich Reuters selbständig. Mit seinem Partner Paul Kuhlen baute er die Reuters und Kuhlen OHG zu einem großen Maler- und Lackiererbetrieb auf, zu dessen Spezialität das Sandstrahlen von Hausfassaden und Autos gehörte. Mit 63 Jahren setzte sich Reuters zur Ruhe – Über den Diamantenen Meisterbrief freute sich Hubert Reuters (2.v.r., mit Ehefrau Anni). Obermeister Ingo Pawlowski (links) und Geschäftsführer Marc Peters von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein überreichten ihm die Auszeichnung. und blieb in Bewegung: Zehn Jahre lang pilgerte er alljährlich zu Fuß nach Trier. Sport hatte schon immer eine wichtige Rolle in seinem Leben gespielt. Hubert Reuters nahm an vielen LeichtathletikWettbewerben teil und sammelte zahlreiche Siegerurkunden. „Meine Paradediszi- plin war der Langlauf “, berichtet er. Noch bis vor kurzem trainierte der frühere 2. Vorsitzende der LG Viersen regelmäßig auf seinem Laufband. Und er interessiert sich für Fußball und verfolgt die Bundesliga. Seit 58 Jahren ist Hubert Reuters mit seiner Frau Anni verheiratet, das Paar hat drei Kinder. 56 Aus Innungen und Betrieben STA N D.PU N KT 2 .2015 Goldener Meisterbrief für Friseur Jürgen Petter Aus eins mach 80 Allen Grund zum Strahlen hatte jetzt Jürgen Petter: Der 74-jährige Geschäftsführer der J.P. Hair Trend Coiffeur GmbH erhielt aus den Händen von Helmut Filz, Obermeister der Friseur-Innung Rhein-Kreis Neuss, den Goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Düsseldorf. W enn jemand Jürgen Petter bei Beginn seiner Lehre zum Friseur erzählt hätte, dass er einmal 80 Friseurgeschäfte betreiben würde, dann hätte der damals 14-Jährige nur gelacht. „Das hätte ich zu dieser Zeit doch nie im Leben gedacht. Zumal ich zu diesem Beruf keinen besonderen Bezug hatte. Meine Eltern waren keine Friseure. Es gab in dieser Zeit keine große Auswahl an Lehrstellen und ich habe das genommen, was da war“, erinnert er sich. Mit der eher zufälligen Auswahl hat er damals allerdings genau das Richtige getroffen. Denn schon während der Lehrzeit in Köln merkte er, dass dieser Beruf genau sein Ding war. Der dreijährigen Lehre schloss sich so am 22. Februar 1965 die Meisterprüfung an. Zudem machte sich der junge Friseur-Meister direkt selbstständig. In Köln-Ehrenfeld, seiner Heimat, eröffnete Jürgen Petter sein erstes Ladenlokal, einen reinen Herrensalon. Mit seiner Frau sowie drei weiteren Friseuren und zwei Lehrlingen war es zu seiner Zeit schon ein großes Team, das unter seiner Regie arbeitete. Fünf Jahre später nannte Jürgen Petter bereits sechs Geschäfte sein eigen und zwar schön aufgeteilt auf drei Herren- und drei Damensalons. Diese strikte Trennung war damals gegeben. Mit den richtigen Partnern an seiner Seite expandierte Petter im Laufe der Jahre immer mehr. Heute betreibt er zusammen mit 19 Partnern 80 Salons. Zu seinem 75. Geburtstag macht sich Jürgen Petter selber ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk und zwar in Form eines Den Goldenen Meisterbrief erhielt Jürgen Petter (links) von Obermeister Helmut Filz. neuen Ladens. An der Breite Straße in Köln entsteht derzeit ein 180 Quadratmeter großer Friseursalon mit 20 Bedienungsplätzen. „Alle meine Salons sind schön, aber dieser wird am schönsten. Er bekommt die beste Einrichtung, die man sich vorstellen kann“, schwärmt der Friseurmeister. Seine Philosophie, die hinter dem ganzen Unternehmen steht, ist dabei ganz einfach. „Ein erfolgreicher Friseur braucht ein Team. Und mit diesem Team muss man respektvoll umgehen und den Mitarbeitern auch Karrierechancen geben. Zudem muss jeder Laden eine Seele haben, wenn er funktionieren soll. Wir wünschen uns von unseren Mitarbeitern, dass sie freundlich sind und lachen, dann müssen sie auch etwas zu lachen haben“, fasst der Friseurmeister zusammen. Wenn dann noch Frisurenwünsche erfüllt werden und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, kann nichts mehr schief gehen. „Ein gutes Geschäft ist es, wenn es voll ist“, sagt Jürgen Petter. Aus Innungen und Betrieben STAN D. P U N KT 2. 2 0 1 5 57 Maurer Viktor Matthias Thelen erhielt den Goldenen Meisterbrief Früh Verantwortung übernommen Mit gerade einmal 24 Jahren war Viktor Matthias Thelen bereits Meister im Maurer-Handwerk. Das ist jetzt ein halbes Jahrhundert her. Zu seinem Jubiläum erhielt der 74-jährige Kempener den Goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Düsseldorf. Hartwig Hören, Obermeister der Baugewerks-Innung Kreis Viersen, und Dr. Timo Torz von der Kreishandwerkerschaft Niederrhein überreichten ihm die Auszeichnung während der Innungsversammlung in Viersen. V iktor Matthias Thelen lernte früh, Verantwortung zu übernehmen. Ab 1959 arbeitete er im Betrieb seines Vaters Matthias, der ebenfalls Maurermeister war, und seiner Mutter Sophia. Durch eine schwere Erkrankung seines Vaters führte er die Firma später mit seiner Mutter. „In den folgenden Jahren haben wir das 1894 von meinem Großvater August gegründete Bauunternehmen gemeinsam erweitert“, erinnert er sich. 1967 heiratete Thelen seine Frau Erika und bekam mit ihr zwei Kinder. Sohn Matthias jun. trat in die Fußstapfen seines Vaters, erlernte das Handwerk des Beton- und Stahlbetonbauers und trat in den Betrieb ein. „Zusammen haben wir die Firma weiter aufgebaut und im Jahr 2000 einen neuen Betrieb im Gewerbegebiet am Vaetsbruch in Tönisberg errichtet“, berichtet Viktor Matthias Thelen. In den folgenden Jahren zog er sich langsam aus dem operativen Geschäft zurück und überließ seinem Sohn die unternehmerischen Entscheidungen. 2007 übernahm Matthias jun. den Betrieb, der im Durchschnitt rund 40 Mitarbeiter beschäftigt und seine Schwerpunkte im Neubau, Umbau und Sanierung hat. „Wir bauen für private und öffentliche Bauherren, die Industrie und die Landwirtschaft“, so Viktor Matthias Thelen. Den Goldenen Meisterbrief nahm Viktor Matthias Thelen (Mitte) von Obermeister Hartwig Hören (rechts) und Dr. Timo Torz (Kreishandwerkerschaft) entgegen. Seine Freizeit verbringt der 74-Jährige gerne mit seinem Freundeskreis, er engagiert sich in der Feuerwehr und fährt häufig mit dem Rad. Sein größtes Hobby ist jedoch immer noch die Arbeit auf den Bau- stellen und auf dem Bauhof, wo er sich nach wie vor einbringt. Besonders freut es den Senior, dass sein Enkel Maximilian die Familientradition fortsetzt: Er hat ein Duales Studium zum Bauingenieur begonnen. Betriebsjubiläen 25 Jahre 1.4. Fa. Evelyn Valentin, Krefeld 15.4. Fa. Helmut Witt GmbH, Tönisvorst 2.5. Fa. Alwin Domnick, Krefeld 11.5. Fa. Ernst Gerresheim, Krefeld 22.5. Fa. Andreas Wagner, Kempen 26.5. Reinhard-Leo Braun, Friseurmeister, Neuss 40 Jahre 15.4. Dirk Hentges, Elektrotechnikerbetrieb, Dormagen 50 Jahre 5.3. Wolfgang Steinmetzer, Friseurmeister, Korschenbroich 15.3. Fa. Zacher & Bührmann Inh. Karl-Heinz Zacher, MG 1.4. Autohaus Daners GmbH, Grevenbroich 58 Aus Innungen und Betrieben STA N D.PU N KT 2 .2015 Arbeitnehmerjubiläen 25 Jahre » Hans-Jürgen Gensch Fa. Tölke & Fischer GmbH & Co. KG, Krefeld » Andreas Kloppe Fa. Tölke & Fischer GmbH & Co. KG, Krefeld » Ingo Bolduan Fa. Terbeek Bedachung GmbH, Kempen » Christoph Nauen Fa. Orths GmbH & Co. KG, Viersen » Petros Palestis Fa. Hans Hankmann GmbH & Co. KG, Nettetal » Ingeborg Heese Fa. Bäckerei Hoenen GmbH, Kempen » Ralf Gisbertz Fa. Peter Trienes, Nettetal » Peter Eicker Fa. Carl Lechner GmbH, Krefeld » Wolfgang Audehm Fa. Heinrich Hamelmann GmbH, Kempen » Roel H.W. Hendriks Fa. Heinrich Hamelmann GmbH, Kempen » Ralf Czwikia Fa. Heinrich Hamelmann GmbH, Kempen » Helmut Engel Fa. Reuter Bauunternehmen GmbH, Grevenbroich » Joachim Oblong Fa. Adolf Rohde GmbH Bauunternehmung, Dormagen » Martin Gala Fa. Adolf Rohde GmbH Bauunternehmung, Dormagen 50 Jahre » Friedrich Fleischmann Fa. Gebr. Lorenzen GmbH & Co. KG, Krefeld » Norbert Birgels Fa. Wilhelm Gobbers GmbH, Krefeld » Hans-Joachim Fischer Fa. Elektrotechnik Schieffer GmbH, Dormagen » Heinz Lingens Autozentrum West GmbH & Co. KG, Mönchengladbach Goldene Meisterbriefe 23.3. Friseurmeister Jürgen Petter, J.P. Hair Trend Coiffeur GmbH, Neuss 10.4. Maler u. Lackierermeister Heinrich Nink, Kaarst 12.5. Fleischermeister Hermann Büssing, Neuss 15.5. Friseurmeister Heinz Schmitz, Neuss Runde Geburtstage 40 Jahre 10.6. Ilknur Kotjia, Viersen 16.6. Andreas Amberg, Kempen 50 Jahre 26.3. Klaus Steinforth, Grefrath 24.4. Jens-Bodo Stark, Neuss 3.5. Ralf Schumacher, Kaarst 21.5. Stefan Hügen, Kaarst 2.6. Franz-Josef Schulte, Sonsbeck 60 Jahre 15.3. Thomas Nink, Neuss 30.6. Werner Knodt, Meerbusch Die neuen Innungsmitglieder Baugewerks-Innung Kreis Viersen » Ralf Tschenisch, Viersen Dachdecker-Innung Kreis Viersen » Dachdecker Richter GmbH, Viersen Maler- u. Lackierer-Innung Niederrhein Krefeld – Viersen » Daniel Möller, Niederkrüchten Friseur-Innung Kreis Viersen » Georg Wiesner, Brüggen Innung für Sanitär-HeizungKlima-Apparatebau Krefeld » Angerhausen Heizung Klima Sanitär Inh. Stefan Goris e.K., Krefeld Fleischer-Innung Kreis Viersen » Michael Faßbender, Willich Friseur-Innung Krefeld » Annette Lardara, Krefeld Innung für Sanitär- u. Heizungstechnik Kreis Viersen » Hülsmann Heizung u. Sanitär GmbH, Viersen » Hubert Kowohl Sanitär-HeizungKlima GmbH, Viersen » Maikel Rotondi, Willich Innung für das Metallhandwerk Krefeld und Kreis Viersen » Hans Blassen jun., Willich » René Dammer, Brüggen » Johann Heinrich Gravendyck, Schwalmtal Gebäudereiniger-Innung Mittlerer Niederrhein » Stehr & Hendrix Gebäudedienste GmbH, Willich Bau- u. Straßenbauer-Innung Krefeld Linker Niederrhein » A & W Tiefbau GmbH, Alpen Elektro-Innung Rhein-Kreis Neuss » Firma A.S.E.-TEC Andreas Stein Elektrotechnik GmbH, Kaarst » Firma Gaßmann Gebäudetechnik GmbH, Neuss » Marcel Knöchel und Tim Otten GbR, Neuss Kraftfahrzeug-Innung Rhein-Kreis Neuss » KFZ-Hübner GmbH, Neuss » Sezgin Olgun und Bau Olgun GbR, Neuss
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