Nach fatalem Velo-Crash: Spirig glaubt noch an

36. Jahrgang
GZA/PP 8180 Bülach, Post CH AG
Mittwoch, 9. März 2016
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach
Vermischtes
Aktuell
Schlusspunkt
Neuer Gestaltungsplan für Höri
Hüntwangener kocht sich um die Welt
Thilo Sarrazin in Bachenbülach
Im Höremer Quartier Bückler-Gentert darf neu
verdichtend gebaut werden. Für diesen Fall hat
der Gemeinderat einen Gestaltungsplan ausgearbeitet. So soll der Quartiercharakter erhalten
bleiben. Nicht alle sind überzeugt.
Seite 5
Felix Benz stand schon auf der halben Welt in
der Küche. In Zürich hat er nun sein eigenes
Cateringgeschäft gegründet. In zwei Büchern
erzählt er von seinem Leben zwischen Kochtöpfen und Flip-Flops.
Seite 7
Die Gemeinde Bachenbülach veranstaltete ein Podium zum Thema
«Migration in Europa». Prominenter Teilnehmer war der deutsche
Autor Thilo Sarrazin.
Seite 16
Nicola Spirig will nach den Olympischen Spielen über ihre sportliche
Zukunft entscheiden.
F: zvg.
Verlag Tel. 044 863 72 00
Nr. 10
Fax 044 863 72 01
Nach fatalem Velo-Crash:
Spirig glaubt noch an Rio
Nach dem Handgelenkbruch
ist die sportliche Zukunft
der Bachenbülacher Triathletin Nicola Spirig ungewiss. Im Interview, das vor
dem Sturz geführt wurde,
betonte die Olympiasiegerin: «Es gibt noch sehr viel
mehr im Leben.»
Jennifer Furer
166 Tage vor der Titelverteidigung an
den Olympischen Spielen in Rio
stürzt die Bachenbülacher Triatheltin
Nicola Spirig bei einem Wettkampf in
Abu Dhabi. «Drei Mittelhandknochen
der linken Hand sind gebrochen»,
teilt das Management auf der Homepage mit. Am Montag wurden die
Brüche mit einer Platte operativ verschraubt. Noch glaubt die Goldmedaillengewinnerin von London an die
Titelverteidigung in Rio. Gegenüber
«Blick» sagte sie nach dem VeloCrash: «Im Moment glaube ich noch
an Rio.» Seit Ende Juni letzten Jahres
hat die Bachenbülacherin ihre Vorbereitung konsequent auf den Grossanlass ausgerichtet.
Dennoch gibt es für die SpitzenAthletin auch ein anderes Leben, eines ausserhalb des Sports, das ihr
ebenso wichtig sei, sagt sie im Interview, das vor dem Unfall geführt
wurde. Spirig: «Es gibt so viel mehr
im Leben. Ich habe extrem gerne eine Familie, und ich hoffe, dass meine
Familie auch einmal etwas grösser
wird.»
Die Familie spielt in Spirigs Leben
seit je eine grosse Rolle. Die Eltern
unterstützten sie bei ihren sportlichen Ambitionen als Jugendliche, Vater Josef trainierte sie über 15 Jahre
lang. Das sagt sie über ihre Eltern:
«Sie sind die Menschen, die hinter
mir stehen und mich als Person
schätzen. Für sie kommt es nicht
darauf an, ob ich Erste oder 50. geworden bin», sagt die Bachenbülacherin und fügt an, dass ihr Mann
Reto Hug heute eine «extrem grosse
Rolle» spiele. «Mit einer Familie Profiathletin zu sein und noch Verpflichtungen als Olympiasiegerin zu haben,
ist sehr schwierig.» Ihr Mann übernehme viel in der Familie. «Er schaut
auf unseren Sohn und managt die
Familie. Er ermöglicht mir, dass ich
mich auf den Sport konzentrieren
kann. Sie kommen auch oft mit in die
Trainingslager und an Wettkämpfe,
sodass ich auch meine Familie bei
mir haben kann.»
Nach den Olympischen Spielen in
Rio wird sich für die Bachenbülacherin auch die Frage nach der sportlichen Zukunft stellen. Spirig: «Was
nach den Olympischen Spielen
kommt, ist noch offen. Das werden
wir erst zu einem späteren Zeitpunkt
entscheiden.»
Interview Seite 3
Trotz klarem Verbot kommen viele Jugendliche leicht an Alkohol.
Foto: zvg.
Testkäufe zeigen: Miserabler
Jugendschutz im Unterland
Testkäufe in der Furttaler
Gemeinde Buchs zeigen:
Teenager erhalten trotz
Verbot problemlos Zigaretten und Alkohol.
«Das ist schockierend»: So beschreibt
Denise Bucher, Abteilungsleiterin für
Sicherheit in der Gemeinde Buchs,
die Ergebnisse der kürzlich durchgeführten Testkäufe. Sie wurden von
zwei 15-jährigen Jugendlichen vorgenommen. Ziel war es, die Einhaltung
der gesetzlichen Bestimmungen zu
überprüfen. So dürfen an Jugendliche unter 16 Jahren weder Alkohol
noch Tabakwaren verkauft werden.
Die Gemeinde hat mit den Testkäufen
auf Reklamationen aus der Bevölke-
rung reagiert. Die Vorwürfe, in Buchs
kämen Jugendliche problemlos an Alkohol und Tabak, haben sich bestätigt, denn die Bilanz der Testkäufe ist
ernüchternd: Alle vier getesteten Filialen – ein Kiosk, ein Voi-Migros, ein
Denner-Satellit und eine Coop-Filiale
– fallen durch. Für die Mitarbeiter
des Blauen Kreuzes, die den Test beaufsichtigten, nichts Ungewöhnliches:
«Das kommt häufig vor.» Eine Woche
zuvor führten sie im zürcherischen
Rüti Testkäufe durch. Ergebnis: ebenfalls unbefriedigend.
Die Gemeinde Buchs will nun
Massnahmen ergreifen, damit die Jugendschutzmassnahmen zum Abgabeverbot an unter 16-Jährige künftig
eingehalten werden. (jf.)
Reportage und Interview: Seite 9
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Wochenspiegel
Nr. 10
TRIBÜNE
9. März 2016
GASTKOMMENTAR
PRESSESCHAU
Mein Tag beginnt mit dem Hirten
Hanspeter Grob*
Wie habe ich das früher gemacht?
Wie schwertat ich mich mit Entscheidungen! Wie viele schlaflose Nächte
habe ich erlitten. Das Gestern war
wichtiger als das Heute, das Jetzt.
Was habe ich für Zukunftspläne geschmiedet, die sich nur selten erfüllt
haben. Wie hatte ich unter meiner
Sucht (Alkohol) gelitten. Leider auch
Leiden anderer verursacht. An wie
vielen Tagen wusste ich weder ein
noch aus. Wie viele Gedanken mit
Hoffnungen auf Erfüllung meiner
Wünsche, meiner Bedürfnisse wälzte
ich in mir herum? Wie viele? Warum? Für ein «besseres Leben»? Für
ein Leben, das viele meiner Bedürfnisse, Wünsche, so ist es eben, das
will ich, das gehört sich doch so, das
ist mein Recht, für das habe ich gearbeitet oder arbeite noch, beinhalten
sollte? Von allem etwas, am liebsten
das Beste davon?
Und heute? Ich geniesse eine Lebensqualität in einer unbeschreiblichen Kraft der Liebe. Mein Leben,
meine Entscheidungen, mein Heute,
die Zukunft, kein Gestern mehr, kein
Alkohol mehr, meine Bedürfnisse,
meine Hoffnungen. Jeden Morgen
diskutiere ich in der Stille vor den Tagesarbeiten, vor den Tagesaufgaben
den Tag in Ruhe durch. Der Herr ist
mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Psalm 23. Diese, wie die weiteren
Psalm-Worte, deren Kraft ich spüre
und geniesse, sind eine Liebe, die
durch «Mark und Bein» geht. Die Lie-
ANZEIGEN
«Ich freue mich auf den
kommenden Morgen, wenn
es wieder heisst, was ist
heute angesagt, wo führst
du mich hin mein Hirte?»
be Gottes, mein Hirte, mit ihm ich in
der Stille jeden Morgen bin. Was
steht heute an? Was hält der Tag für
mich bereit? Was habe ich für Baustellen? Nicht echte Baustellen wo
Häuser entstehen, Baustellen, wie
Probleme, Ist-Zustände, Fragen, die
noch offen sind. Wo stehe ich, was ist
erledigt, was kommt heute, was
möchte ich bis zum Abend erledigt
haben?
Jemand mag einwenden, das mag
ja so sein, wie ich es lebe und fühle.
Entscheidungen, Pflichten erfüllen –
wie gestalte ich mein Leben, meine
Lebensqualität. Den Ist-Zustand erkennen, das muss, will ich doch noch
selber machen, bestimmen können.
Der Psalm 23 ist doch ein frommsüsses Trostwort, weit weg von den
Härten des Alltages. Der Herr ist
mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Versuchen Sie es doch mal an einem
Morgen oder wenn Sie gerade mal etwas Zeit haben. Ohne den Herrn
würde ich Mangel leiden. Weil der
Herr aber mein Hirte ist, wird mir
nichts mangeln. Er kennt mich ja
durch und durch. Liebe Leserin, lieber Leser, Gott war immer schon
mein Hirte, seit er mich erschaffen
hat. Ich war immer schon sein Schaf.
Und ich bin es gerne, ich habe die
höchste Lebensqualität schon hier
und jetzt. Ich darf mit allem zu meinem Hirten kommen. Er ist immer
und überall da. Sie sehen, ich komme
ins «Schwärmen».
Ich freue mich, wenn ich Sie anstecke. Es ist keine verlorene Zeit,
wenn wir über Gottes Wort nachdenken und uns davon prägen lassen.
«Wie habe ich das früher gemacht?»
Danke dir, mein Hirte, dass du mich
auf grünen Auen weiden lässt und
mich zum frischen Wasser führst. In
der frohen Hoffnung, Sie in den Bann
des Nachdenkens geführt zu haben,
sodass Sie von Ihrer Zeit etwas dem
Hirten schenken. Ich freue mich auf
den kommenden Morgen, wenn es
wieder heisst, was ist heute angesagt,
wo führst du mich hin, mein Hirte?
*Hanspeter Grob (58), Bachenbülach.
Bezirk Dielsdorf: Die 22 Gemeinden,
die in der Sozialkonferenz im Bezirk
Bülach vertreten sind, fordern mehr
Unterstützung vom Kanton und Bund
bei der Asyl- und Flüchtlingsbetreuung. Wie der «Landbote» berichtet,
haben sie dies in einem Brief an Mario Fehr deutlichgemacht.
Im Brief legen die 22 Sozialvorstände
der Sozialkonferenz im Bezirk Bülach
(SIBB) ihre Sorgen zur aktuellen Situation und zur Entwicklung im Asylund Flüchtlingsbereich dar.
Die Sozialvorstände kritisieren unter
anderem, dass die letzte Erhöhung
des Kontingents an Asylanten und
Flüchtlingen, welche die Gemeinden
versorgen müssen, zu kurzfristig erfolgte. Daher hätten verschiedene Gemeinden auf Zivilschutzanlagen zurückgreifen müssen, die für eine längerfristige Unterbringung nicht geeignet seien. Die SIBB-Gemeinden fordern eine «proaktive und frühzeitige
Information» des Kantons.
Die Gemeinden wollen ausserdem
keine Personen mit einem Nicht-Eintretens-Enscheid oder einem laufenden Verfahren unterbringen. Diese
sollen in «zentralen Strukturen des
Kantons» versorgt werden.
Auch das Geld, dass die Gemeinden
für die Integration von Asylsuchenden (Aufenthaltsstatus N) vom Bund
bekommen, reicht den Mitgliedern
der Sozialkonferenz im Bezirk Bülach
nicht. Damit können keine «wirkungsvollen und nachhaltigen Integrationslösungen» finanziert werden.
Flughafen: Am Flughafen Zürich
wurden 2015 mehr geschmuggelte
Zigaretten sichergestellt. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger».
Gewisse Koffer lagern Grenzbeamte
am Flughafen in einem gesicherten
Raum: Sie sind gefüllt mit geschmuggelten Zigaretten. 2015 haben die
Zöllner 1529 Fälle von Tabakschmuggel aufgedeckt – mehr als doppelt so
viel wie im Vorjahr. Diese Zahlen präsentierte die Zollstelle Zürich-Flughafen an einer Medienkonferenz. Neben
Privatleuten versuchten auch kriminelle Organisationen, Zigaretten am
Zoll vorbeizuschleusen.
Die ausländischen Kuriere transportieren oft auf derselben Route bis zu
80 Stangen Zigaretten. «Dabei verwenden sie an den Koffern auch gefälschte Gepäcketiketten, um die
Identität zu verschleiern», sagt Heinz
Widmer, Leiter der Zollstelle. Ein
Grund für den regen Zigarettenschmuggel seien die hohen Preise.
Die Schmuggelware, die teilweise gefälscht sei, werde auf der Strasse
oder in öffentlichen Verkehrsmitteln
angeboten. Die Schmuggler sind kreativ: Eine 48-jährige Frau, aus Belgrad einreisend, versuchte im letzten
Juni, Zigarettenpäckchen in Keksund Frühstücksflockenpackungen zu
schmuggeln. Auch bei anderen Gütern sind die Kriminellen einfallsreich: Elfenbeinfiguren stecken in mit
Handcreme gefüllten Dosen, Markenuhren in Spielzeugpolizeiautos, Dopingampullen in Lautsprechern.
BRENNPUNKT
Wochenspiegel
Nr. 10
9. März 2016
3
Spirig: «Die Familie gibt mir Sicherheit»
Die Bachenbülacher Triathletin Nicole Spirig wurde
2012 in London Olympiasiegerin. Bald stehen die
nächsten Spiele in Rio de
Janeiro an. Im Interview
erzählt sie, wie sie sich vorbereitet und welche Rolle
ihr Umfeld dabei spielt.
Jennifer Furer
Am 5. August beginnen die Olympischen
Sommerspiele in Rio de Janeiro. 15 Tage
später werden Sie starten. Wie laufen
die Vorbereitungen?
Wir sind mittendrin. Die ersten beiden Trainingslager des Jahres sind
schon beendet. Zwischendrin waren
wir mehrheitlich in St. Moritz im Höhentrainingslager. Ich bin bis jetzt
zufrieden mit der Vorbereitung. Aber
es ist klar, dass die nächsten Monate
bestimmend sind, wie fit ich am 20.
August an der Startlinie stehe.
Gibt es eine Möglichkeit, zu testen, ob
Ihre Form gut ist?
Nach 20 Jahren Spitzensport habe
ich viel Erfahrung. Zudem kenne ich
einerseits meinen Körper sehr gut,
andererseits habe ich Vergleichswerte aus den letzten Jahren und auch
von der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in London im Jahr
2012.
Dieses
Trainingstagebuch
schaue ich ab und zu an, um zu sehen, was ich dort gemacht habe und
wie fit ich war.
Also sind Tests nicht nötig?
Eventuell werde ich noch einen Test
machen, um Puls, Laktatwerte und
die maximale Sauerstoffaufnahme zu
messen. Aber das würde ich vor allem aus Interesse machen. Das Training basiert eher auf meinem Gefühl,
auf dem Gefühl meines Trainers und
auf unseren Erfahrungswerten.
Wie sieht Ihr Training vor einem solch
wichtigen Ereignis aus?
Das Training ist jetzt sicher stark auf
die Olympischen Spiele fokussiert.
Ich bestreite vorher aber auch Wettkämpfe. Ich benötige sie unter anderem auch, um wettkampffit zu werden. Ich kann nicht einfach nur einen
Wettkampf pro Jahr bestreiten. Ich
werde als Zwischenhöhepunkt auch
noch die Europameisterschaft in Lissabon bestreiten. Aber natürlich
spürt man ganz klar: Der Höhepunkt
sind die Olympischen Spiele. Es dauert noch rund 200 Tage. Daher ist
das Training zusehends auf dieses
Rennen fokussiert.
Und wie sehen die Trainingslager aus?
Normalerweise trainiere ich dreimal
täglich. Aber jeder Tag ist anders. Es
bedeutet nicht jeden Tag: Schwimmen, Velofahren, Laufen. Es kann an
Nicola Spirig
Nicola Spirig Hug (34) wuchs in
Winkel auf. Ihre bisher grössten
Erfolge sind der Olympiasieg
2012 in London, fünf Europameistertitel (2009, 2010, 2012,
2014 und 2015) sowie ein Weltund ein Europameistertitel bei
den Juniorinnen. Sie bestreitet
vor allem Rennen in der olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10
km Laufen).
Nicola Spirig ist von Beruf
Sportlerin und Juristin. Sie wohnt
in Bachenbülach, ist mit Reto Hug
verheiratet und Mutter von Yannis (3).
malerweise hohe Erwartungen. Das
heisst aber nicht, dass ich nochmals
eine Goldmedaille gewinnen muss.
Ich erwarte von mir vielmehr, das
Bestmögliche zu zeigen und so fit wie
möglich am Start zu stehen. Klar, der
Erwartungsdruck ist da, aber mir
ist wichtig, an diesem Tag das Beste zu geben.
einem Tag ein langes Schwimmtraining sein und zwei kürzere Veloeinheiten und am nächsten Tag vielleicht bis zu drei Laufeinheiten. Es ist
die Stärke meines Trainers, dass alles
zusammenpasst und sich die drei
Disziplinen ergänzen, sodass man
beispielsweise nach dem Schwimmtraining nicht zu müde fürs Lauftraining ist.
An den Olympischen Spielen teilzunehmen, ist das grösste Ziel jedes
Sportlers. Was macht für Sie die Olympiade zu etwas Besonderem?
Für viele Athleten aus den meisten
Sportarten ist es das höchste Ziel.
Es ist ein Tag in vier Jahren.
Das ist sicher speziell.
Man trainiert und
lebt für diesen
einen Tag. Das
ist auch ein
Teil
des
Drucks.
Jeder
weiss genau,
hat man an
diesem Tag
Pech oder
ist krank,
dann ist er
schon wieder
vorbei. Andererseits
sind sehr
viele
Sportarten und
Sportler
aus allen
Ländern
zusammen. Das
ist schon
sehr speziell.
Trainieren Sie alleine?
Nein. Ich habe andere professionelle Triathleten um mich herum, die aus verschiedenen
Ländern kommen. Auch in St.
Moritz sind eine deutsche
Athletin und ein junger
Athlet aus Hong Kong,
der jetzt den Schweizer Pass hat, dabei.
In den Trainingslagern auf Gran
Canaria
sind
auch Athleten
aus
Amerika,
England,
Südamerika
und
Südafrika dabei.
Vergleicht
man sich untereinander,
wenn man
so zusammen trainiert?
Auf jeden
Fall. Solche Trainings haben
für
mich einen
sehr grossen
Wert, weil alle
Athleten
professionell
trainieren. Das
heisst, sie richten
ihren Tag aufs Training aus, so wie ich.
Sie kommen sehr
motiviert und geben
ihr Bestes. Dieses Umfeld ist sehr wichtig,
das Training geht viel
leichter, als wenn man
alleine trainieren müsste.
Man hilft und motiviert
sich gegenseitig und kann
sich so zu einer besseren
Leistung pushen.
Vor vier Jahren standen Sie
zuoberst auf dem Podest. Was ist das
Ziel an diesen Spielen?
Ich freue mich extrem, nochmals an
die Olympischen Spiele gehen zu
können. Es sind meine vierten. Bei
allen war die Ausgangslage anders.
Bei meinen ersten Spielen trat ich als
Newcomerin an. Damals habe ich
mich sehr gefreut, dass ich mich qualifizieren konnte. Bei meinen zweiten
Spielen in Peking war ich bei der erweiterten Weltspitze mit dabei und
wurde sechste. Bei den dritten in
London bin ich als Mitfavoritin gestartet und habe gewonnen.
Und bei den Spielen in Rio?
Da stehe ich als Olympiasiegerin an
der Startlinie. Das ist sicher wieder
eine andere Ausgangslage. Für mich
ist das extrem spannend. Ich sehe
das so, dass ich die einzige Olympiasiegerin bin, die startet. Mein Leben
wird sich aber nicht extrem verändern, wenn ich Erste oder 39. werde.
Ich möchte das als Vorteil nutzen. Ich
kann so Risiken eingehen und verschiedene Taktiken ausspielen.
Dennoch, die Titelverteidigung wird
nicht einfach.
Klar, es wird sehr schwierig. Mein
Ziel ist es, in absoluter Topform an
der Startlinie zu stehen und nochmals mein Bestes zu geben.
Die Erwartungen an Sie sind riesig. Dementsprechend lastet auch ein hoher
Druck auf Ihnen. Wie gehen Sie damit
um?
Ich bin froh, dass ich schon an Olympischen Spielen war. Sie sind immer
etwas ganz Spezielles, nicht vergleichbar mit Weltmeisterschaften
oder Europameisterschaften,
wo
auch ein Druck vorhanden ist und wo
man eine Medaille für die Schweiz
gewinnen will.
Aber ...?
... Olympische Spiele sind grösser,
und dementsprechend sind auch die
Erwartungen viel höher. Das ist der
Tag, an dem die ganze sportbegeisterte Schweiz auf eine Randsportart
blickt. Ich bin froh, dass ich das
schon kenne und bereits erlebt habe.
Ich habe in einem gewissen Mass gelernt, damit umzugehen.
Und wie sieht es mit Ihren Erwartungen
aus?
Ich denke, der grösste Druck kommt
immer von mir selbst. Ich habe nor-
Wieso?
Nur schon im
olympischen
Dorf im Essenszelt zu sitzen und
zu schauen, wer
alles rein und raus
geht: von den Kunstturnerinnen,
die
beim Sitzen mit den
Füssen nicht auf
den Boden kommen, bis zum Basketballer, der die
Knie am Tisch
anschlägt.
Ich
glaube,
dieser
Spirit und die unterschiedlichsten
Athleten, die dort zusammenkommen, machen das Ganze aus.
Wann werden Sie nach Rio de Janeiro
reisen?
Ich werde sehr kurzfristig anreisen,
weil das Klima sehr ähnlich ist wie in
der Schweiz. In Rio ist im August
Winter. Ihr Winter ist vom Klima her
ähnlich wie unser Sommer. Die Zeitverschiebung ist etwa fünf Stunden,
also auch nicht alle Welt. Daher bereite ich mich lieber in meinem Umfeld vor, hier in der Schweiz in St.
Moritz, und reise dann drei Tage vorher auf Rio. Ich komme aus der Höhe, habe also den Höheneffekt noch.
Ausserdem kann man in Rio selber
nicht wirklich gut trainieren.
Wird ihre Familie Sie begleiten?
Ja, sie werden mitkommen. Mein
Mann, mein Sohn, mein Vater, mein
Trainer und ein paar nahe Freunde
werden dabei sein.
Gibt das eine gewisse Sicherheit, wenn
man sein Umfeld vor Ort hat?
Auf jeden Fall. Ich habe sie extrem
gern dabei. Einerseits meine Familie,
weil das schön ist, sie um mich zu
haben, andererseits ist der Trainer
sehr wichtig, um dort allenfalls noch
Entscheidungen zu treffen und als
Ratgeber. Ich sage immer: Auch Einzelathleten gewinnen keine Medaille
ohne ihr Umfeld und ohne ein grosses Team hinter sich.
Triathlon ist eine sehr anspruchsvolle
Sportart. Nebst langen Distanzen muss
man mit Schwimmen, Radfahren und
Laufen auch verschiedene Sportarten beherrschen. Was fasziniert Sie daran?
Mich fasziniert diese Abwechslung.
Das Training wird nie langweilig. Es
ist eine grosse Herausforderung und
sehr anspruchsvoll. Aber es ist auch
sehr interessant, diese drei Sportarten zusammenzuhängen und immer
wieder etwas anderes können zu
müssen. Also: Schwimmen ist völlig
anders als Laufen, und Laufen nach
dem Velofahren ist nochmals anders.
Das ist das Spannende und Faszinierende für mich daran.
Sie spielten anfänglich Basketball, waren in der Mädchenriege und sind viel
Snowboarden und Skifahren gegangen
Wie kamen Sie zum Triathlon?
Zum Triathlon kam ich durch meine
Familie. Mein Vater und mein Onkel
haben lange Triathlon als Plausch gemacht. Dann dachte ich mit zehn
Jahren, dass ich das auch mal probieren muss. Ich war auch im
Schwimmklub und habe einen Wettkampf pro Jahr gemacht. Triathlon
hat mir aufgrund dieser Vielseitigkeit
sehr gefallen.
Was ist Ihre Lieblingsdisziplin?
Das kann ich so nicht sagen, weil ich
Triathlon wegen der drei Sportarten
liebe. Ich finde alle drei speziell und
interessant. Aber ich glaube, wenn
ich einmal mit meiner Sportkarriere
aufhöre, dann wird das Laufen das
sein, was ich noch weitermachen
werde. Es ist auch am einfachsten
und am effizientesten: Turnschuhe
anziehen, aus dem Haus gehen und
in einer halben Stunde oder Stunde
hat man ein gutes Training absolviert. Ich laufe extrem gerne. Ich
denke, das ist die Disziplin, die ich
später häufig machen werde.
Sie sind in Winkel in einer sportlichen
Familie aufgewachsen. Ihr Vater, Josef
Spirig, hat Sie über 15 Jahre lang trainiert. Welche Rolle spielten Ihre Eltern
auf dem Weg zur Profisportlerin?
Meine Eltern haben eine sehr grosse
Rolle gespielt. Ich denke, Eltern sind
zum einen dafür da, einem Kind den
Zugang zum Sport zu ermöglichen.
Sie haben mich in unzählige Trainings gefahren und an viele Wettkämpfe begleitet. Früher, als ich 16,
17 Jahre alt war und ich noch nicht
selber fahren konnte, sind wir häufig
in Europa mit dem Auto unterwegs
gewesen und haben Wettkämpfe bestritten.
Und welche Rolle spielen die Eltern heute noch?
Mein Vater war mein Trainer, das
hatte einen grossen Einfluss. Wir haben auch lange mein Management familienintern gemacht. Sie sind auch
jetzt noch immer eine grosse Stütze.
Sie sind die Menschen, die hinter mir
stehen und mich als Person schätzen.
Für sie kommt es nicht darauf an, ob
ich Erste oder 50. werde. Das nimmt
sehr viel Druck weg. Familie sind für
mich die Menschen, bei denen es
nicht darauf ankommt, was ich an einem Wettkampf mache, weil ich für
sie immer noch dieselbe bin.
Mehr unter www.nicolaspirig.ch.
4
Wochenspiegel
9. März 2016
MARKTPLATZ
Publireportage
Die plastische Chirurgie umfasst
mehr als Schönheitsoperationen
Kaum jemand überlegt sich,
ob er einmal auf die Arbeit
eines plastischen Chirurgen
angewiesen sein könnte.
Doch die Chance ist gross.
Das Gebiet der plastischen Chirurgie
beschäftigt sich nicht nur mit Schönheitsoperationen, sondern auch mit
Menschen nach Unfällen und Tumorerkrankungen. Im Rahmen des öffentlichen Vortrags geht Dr. JeanClaude Zuber, Belegarzt plastische
Chirurgie, auf die Möglichkeiten ein.
Fällt der Begriff «plastische Chirurgie», denkt ein grosser Teil der Bevölkerung zuerst an begradigte oder
verschmälerte Nasenrücken oder an
vergrösserte Oberweiten. Doch diese
Disziplin der Chirurgie umfasst sehr
viel mehr. «Ein Paradebeispiel hierfür ist der Brustaufbau nach einer
Brustkrebsbehandlung», erklärt Dr.
Jean-Claude Zuber. Aber auch bei
Wunddefekten, nach Unfällen, mittelbis grossflächigen Hautkrebserkran-
kungen kann der
plastische Chirurg helfen, die
Körperintegrität
wiederherzustellen. In den meisten Fällen bedeutet eine erfolgreiche WiederherDr. Jean-Claude stellung auch eine
psychische
Zuber.
F: zvg.
Erleichterung.
Dies wirkt sich in der Regel auch positiv auf das Sozialleben aus. Neben
der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie gibt es zudem die plastisch-konstruktive. In beiden Fällen steht im
Zentrum, die beeinträchtigte Funktion wiederherzustellen oder neu zu
bilden. Während des Vortrags geht
Dr. Zuber anhand von Beispielen auf
die Möglichkeiten der plastischen
Chirurgie ein. Das Referat findet am
Dienstag, 15. März, ab 19.30 Uhr im
Spital Bülach statt. (pd.)
Platzzahl beschränkt. Anmeldung unter
www.spitalbuelach.ch/vortragsreihe oder
Telefon 044 863 22 11. Der Eintritt ist frei.
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Wochenspiegel
VE R M I S C H TE S
Nr. 10
9. März 2016
Lufinger produzierten
2015 mehr Abfall
Ein Gestaltungsplan ist kein Bauprojekt
Die Abfallentsorgungsstatistik der
Gemeinde Lufingen zeigt eine deutliche Zunahme bei der Hauskehrichtmenge, wie der Gemeinderat in einer
Mitteilung bekannt gibt.
Im Jahr 2014 wurden insgesamt
267 Tonnen Hauskehricht entsorgt,
2015 waren es bereits 292 Tonnen,
also knapp 10 Prozent mehr. Pro Person stieg die Menge des Hauskehrichts damit von 140 auf 142 Kilogramm. Die Gewerbekehrichtmenge
stieg letztes Jahr von 41,67 auf 42,66
Tonnen. Abgenommen hat dagegen
die Sperrgutmenge, nämlich um 240
Kilogramm auf 7,92 Tonnen. (pd.)
In Höri soll das Quartier
Bückler-Gentert aufgewertet
werden. Nun wurde der
Gestaltungsplan vorgestellt
und hat bei den Bewohnern
des Quartiers spürbares
Misstrauen geweckt.
In Glattfelden wird
die Wartezeit verkürzt
Seit dem Fahrplanwechsel bestehen
am Bahnhof Glattfelden längere
Wartezeiten. Wie der Gemeinderat
schreibt, hätte dies zu Kritik in der
Bevölkerung geführt. Aus diesem
Grund habe die Verkehrskommission
der Gemeinde eine kurzfristige Lösung mit dem Busbetreiber gesucht.
Ab 7. März wird das Postauto am
Bahnhof Glattfelden in Richtung
Glattfelden Post und Bahnhof Zweidlen abfahren, wenn alle Fahrgäste
eingestiegen sind, und nicht mehr die
fahrplanmässige Abfahrtzeit abwarten. Diese verfrühte Abfahrt wirke
sich auf die nachfolgenden Haltestellen entsprechend aus.
Bus fährt zwei Minuten früher
Fahrgäste, die vom Bahnhof in Richtung Glattfelden Post und Bahnhof
Zweidlen fahren möchten, müssen
mindestens zwei Minuten vor der
fahrplanmässigen Abfahrt an der
Haltestelle bereit stehen. Zusätzlich
würden laut der Gemeinde auf den
nächsten Fahrplanwechsel im Dezember hin die Fahrzeiten des Busses überprüft. Mit der SBB finde zudem ein Gespräch statt, bei dem Verbesserungen wie ein Warteraum oder
Sitzgelegenheiten am Bahnhof Glattfelden gefordert würden. (pd./pw.)
Bassersdorf saniert
das Schulhaus Mösli
Das Schulhaus Mösli in Bassersdorf
stammt aus dem Jahr 1955. Wie die
Gemeinde mitteilt, bedarf das Gebäude nun einer dringenden Gesamtsanierung. Im März 2015 sei der Generalplaner Bucher Partner dipl. Architekten AG mit der Erstellung eines
Vorprojektes für die Sanierung beauftragt worden. Inzwischen liege ein
Kostenvoranschlag vor, der als
Grundlage für die Bewilligung des
Bauprojektes diene.
«Das von der Schulpflege im Januar 2016 genehmigte Bauprojekt
wurde vom Gemeinderat an seiner
Sitzung vom 2. Februar 2016 bewilligt», schreibt die Gemeinde. Der Gesamtkredit betrage 9 150 000 Franken. Im laufenden Jahr falle ein Betrag von 500 000 Franken an,
3 650 000 würden im Jahr 2017 und
5 000 000 Franken im Jahr 2018
budgetiert.
Das ausgearbeitete Bauprojekt
solle allen Anforderungen an eine
zeitgemässe Schulbaute gerecht werden. «Zudem sind verschiedene
Massnahmen für eine behindertengerechte Erschliessung geplant», so die
Gemeinde. Zur Erfüllung von Sicherheitsansprüchen werde der Singsaal
mit einem zweiten Fluchtweg ergänzt, sodass die erlaubte Personenbelegung von heute 50 wieder auf
über 100 Personen erhöht werden
könne. (pd./pw.)
5
noch 50 Jahre so bestehen bleiben,
und niemand unternimmt etwas dagegen.» Aber falls ein Eigentümer etwas
machen möchte – was durch die gelockerten Vorschriften zu erwarten sei –,
dann müsste er sich an die Rahmenbedingungen halten. «Mit dem Gestaltungsplan wäre Vorsorge getroffen,
dass sich die Siedlungsstruktur nicht
gänzlich verändert», so Christoffel.
Pascal Wiederkehr
Kanton «positiv eingestellt»
Die Gemeinde Höri ist stark von Fluglärm belastet, weil sie direkt in der
Anflugschneise des Flughafens Zürich
liegt. Zudem trägt die stark befahrene
Wehntalerstrasse, die mitten durch
das Dorf führt, ebenfalls zum Lärm
bei. Aus diesem Grund hat die Höremer Bevölkerung 2011 einen Masterplan zur Förderung der Siedlungsqualität beschlossen. Insbesondere das
Quartier Bückler-Gentert im Ortsteil
Endhöri soll davon profitieren. Nun
hat die Gemeinde am letzten Mittwoch
den Gestaltungsplan vorgestellt und
bei der Bevölkerung Ängste geweckt.
Keine Verpflichtung zum Umbau
«Ab wann wird gebaut?», fragte eine
besorgte Bewohnerin der Siedlung.
Obwohl der Bauvorstand Christian
Meier sofort zu beruhigen versuchte,
blieb bei einem Teil des Publikums
das Misstrauen spürbar. «Wann werden die Häuser abgerissen?» – «Sie
werden nicht aus Ihrem Eigenheim
vertrieben», betonte Meier. Der Gestaltungsplan verpflichte keinen der
Hauseigentümer dazu, ihr Gebäude
umzubauen oder abzureissen.
Letztes Jahr trat die geänderte
Lärmschutzverordnung (LSV) in Kraft.
Diese ermöglicht es nun, im Quartier
Bückler-Gentert baulich zu verdichten.
Selbst in Gebieten, die von Nachtflug-
Der neue Gestaltungsplan sieht vor, dass die Freiräume im Quartier
Bückler-Gentert in Höri auch bei Neubauten erhalten bleiben. Grafik: zvg.
lärm betroffen sind, können unter gewissen Bedingungen neue Gebäude
errichtet werden. Vorher war es gemäss Bauvorstand Meier nicht erlaubt, mehr Wohnungen zu bauen.
Das Quartier Bückler-Gentert wird
von einer Mehrfamilienhaus-Überbauung aus den 60er-Jahren geprägt.
Laut dem Architekten Daniel Christoffel, der für die Projektleitung verantwortlich ist, sei der Sanierunsbedarf
der Siedlung augenfällig. Weil die Bestimmungen der LSV gelockert wurden, könnten gewisse Grundeigentümer das Interesse haben, zu bauen.
Es besteht also die Gefahr, dass Neubauten nicht mehr zu den übrigen
Häusern passen könnten und bestehende Freiräume verkleinert werden.
Der Gemeinderat möchte aber das
Quartierbild grundsätzlich erhalten.
«Der Gestaltungsplan schafft die Rahmenbedingung für die Entwicklung
des Quartiers Bückler-Gentert», so
Christoffel. Ein Gestaltungsplan sei
aber kein Bauprojekt, betonte er
nochmals. «Aber wenn dann niemand
baut, dann war die ganze Planung
umsonst», stellte ein Höremer fest.
Christoffel: «Die Gebäude könnten
Der Gestaltungsplan wurde in enger
Zusammenarbeit mit dem Kanton Zürich entwickelt. Meier: «Wir waren
froh über die Unterstützung durch
den Kanton.» 70 Prozent der Planungskosten seien über den kantonalen Fluglärmfonds finanziert worden.
«Etwa 70 Prozent der Gebäude sind
im Eigentum des Kantons», warf ein
Bürger ein. Er frage sich, wieso der
Kanton das Projekt unterstütze. Vor
allem im Hinblick darauf, wenn die
Pistenverlängerung kommen sollte.
«Der Kanton möchte, dass man etwas
plant, wovon die Bevölkerung profitiert», meinte Meier und sah zu
Christoffel, der zustimmend nickte.
Meier: «Der Kanton ist positiv eingestellt.»
Nun liegt es an der Höremer Bevölkerung, sich im Projekt einzubringen. Bis zum 25. April liegen der Entwurf des Gestaltungsplans und die
Teilrevision der Nutzungsplanung für
den Bereich Spielplatz öffentlich auf.
«Nehmen Sie Ihr Recht war und
schreiben Sie Ihre Einwände oder Bedenken nieder», schloss Gemeindepräsident Roger Götz die Informationsveranstaltung.
Wenn alles nach Plan läuft, wird
die Höremer Gemeindeversammlung
im September über den Gestaltungsplan abstimmen.
Mordsgruseliger Abend im Theater im Schilf
Das Theater im Schilf
präsentiert im Mehrweckgebäude Sandbuck in Neerach
einen Krimi. Das bekannte
Drama von Agatha Christie
mit dem Titel «Stunde
Null», auch bekannt als
«Towards Zero», verspricht
einen gruseligen Abend.
Béatrice Christen
Die Theatergruppe im Schilf hat eine
lange Tradition. Das Ensemble entstand ursprünglich aus der Theatergruppe Steinmaur-Neerach der Jungen Kirche. Als solche betrat es denn
auch im Jahr 1963 zum ersten Mal
die Bühnenbretter. Im Laufe der Jahre löste sich die Theatergruppe von
der Kirche und nennt sich 1997 in
Anlehnung an das benachbarte Ried
Theater im Schilf.
Alles in eigener Regie
Das Besondere am Theater im Schilf
ist das Engagement der Mitwirkenden. Nicht nur die Kulissen werden
in Eigenregie hergestellt, sondern
auch die Kostüme. Es überrascht
deshalb nicht, dass sogar die Inszenierung von den Theaterleuten vorgenommen und auch kein externer
Regisseur beigezogen wird. Die Mitglieder der Theatergruppe sind stolz
auf diese Eigeninitiative. Das Theater
im Schilf ist Volkstheater im herkömmlichen Sinn. Es präsentiert keine Schwänke, sondern anspruchsvolle Produktionen. Dazu gehörten in
den letzten Jahren unter anderem
das Stück «Wilhelm Tell im Schilf»
Die ersten Gäste sind eingetroffen und haben auf dem farbigen Sofa Platz genommen.
Fotos: Béatrice Christen
und Dürrenmatts «Physiker». Zurzeit
laufen die Vorbereitungen zum Krimi
«Stunde Null». Grundlage ist der Roman von Agatha Christie, auch bekannt als «Towards Zero». Das vom
Theater im Schilf angepasste und
einstudierte Theaterstück verlangt
den Schauspielenden einiges ab.
unterstützt. Die beiden haben alle
Hände voll zu tun, um den schwierigen Fall zu lösen. Die Untersuchungen zeigen: Es war Mord. Die spannende Geschichte bringt Geheimnisvolles an den Tag. Sie soll das Publikum zum Nachdenken und vielleicht
auch zum Fürchten bringen.
Auf der Bühne wird gemordet
Kollekte statt Eintritt
Im Haus der Lady Tressilian treffen
sich alte Bekannte zu den jährlichen
Sommerferien. Es liegt eine unheilvolle Spannung über der Gesellschaft,
die sich aus schillernden Gestalten
zusammensetzt. Die Gäste präsentieren sich geheimnisvoll, die Themen
sind zum Teil rätselhaft. Sie reden
von früheren Zeiten oder nehmen
Dinge auf, die nicht allen Anwesenden zu passen scheinen. Und wie es
Das Krimi-Stück von Agatha Christie
geht an zwei Wochenenden über die
Bühne. Und zwar am Freitag, 11.,
und am Samstag, 12. März, sowie am
Freitag, 18., und am Samstag, 19.
März, jeweils um 20 Uhr. Es findet
kein Vorverkauf statt. Ab 19 Uhr können sich die Gäste am Sandwich- und
Kuchenbüffet bedienen. Anstelle eines Ticketverkaufs wird eine Kollekte
aufgestellt.
Sie stehen auf der Bühne und helfen auch hinter den Kulissen: Das
Schilf-Theater-Ensemble .
sich für einen Krimi gehört, gibt es
bald einen rätselhaften Todesfall. Es
kommt zu verschiedenen Verdächtigungen und Turbulenzen. Der Polizeiinspektor wird von seinem Neffen
6
Wochenspiegel
Nr. 10
9. März 2016
VE R M I S C H TE S
Arbeiten an der
Poststrasse in Bülach
Die Bushaltestelle Grampenweg an
der Poststrasse in Bülach wird saniert und behindertengerecht ausgebaut. Die Arbeiten werden bis Ende
April dauern. In dieser Zeit ist der
Abschnitt zwischen den Kreiseln Lindenhof-Schulhaus und Grampen/Allmenstrasse nur im Einbahnverkehr
befahrbar. Die Gegenrichtung wird
über die Kasernen-/Feld- sowie Allmendstrasse umgeleitet. Das Postauto verkehrt dank einer Lichtsignalanlage in unveränderter Linienführung. Die Haltestelle wird jedoch provisorisch auf die Südseite
der Baustelle verschoben. Ein- und
Ausfahrten in den Grampenweg und
in die Rathausgasse sind während
der Bauzeit nicht möglich. Laut dem
Tiefbauamt ist der Kreuzungsbereich
gesperrt. Keinen Umweg müssen die
Fussgänger machen: (pd./pw.)
Makler: Auf was
man achten soll
Publireportage
Wenn man eine Wohnung, ein Haus
oder ein Grundstück verkaufen will,
dann ist es meist sinnvoll, wenn man
das einem Profi übergibt. Er kann
das Objekt bewerten, professionelle
Fotos erstellen, einen Werbeplan
machen, qualifizierte Käufer finden,
Verträge erstellen oder auch bei
Steuer- und Bankfragen behilflich
sein. Natürlich kommt da noch einiges mehr dazu. Wie findet man den
richtigen Makler? Welche Fragen
sollte man einem möglichen Immobilienmakler stellen?
Hier eine Auswahl von Fragen,
die gute und professionelle Immobilienmakler sofort beantworten können: Sind Sie vom Hauptberuf Immobilienmakler? Haben Sie weiterführende Schulungen/Fachseminare
besucht, und welche? Verfügen Sie
über einen Marketingplan, der auf
mich zugeschnitten ist, und wie sähe der aus? Mit welchen Hilfsmitteln bewerten Sie eine Immobilie?
Wie oft werden wir miteinander in
Verbindung stehen? Habe ich eine
Rücktrittmöglichkeit, wenn ich nicht
zufrieden bin mit der Leistung?
Die Berufsbezeichnung «Immobilienmakler» ist in der Schweiz
nicht geschützt. Man sollte sich daher ausschliesslich an seriöse und
bekannte Makler wenden. Es geht
um sehr viel Geld ,und deshalb
lohnt es sich, eine Bindung sorgfältig zu prüfen. (pd.)
RE/MAX Bülach, Swiss Immo Brokers
GmbH, Schaffhauserstrasse 35, 8180 Bülach, Telefon 044 577 40 45. E-Mail
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Mehr: www.remax-bülach.ch.
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VEREINE
Die vier anwesenden Kategoriensieger der Veteranenmeisterschaft 2015.
Die sieben anwesenden neuen Ehrenveteranen.
Fotos: zvg.
Neue Veteranen beim Bezirks-Schützenverband Bülach
An der kürzlich sehr speditiv verlaufenen 60. Generalversammlung der
Veteranenvereinigung des BezirksSchützenverbandes Bülach wurden
die 84 Teilnehmer mit einer vom Präsidenten Peter Jost kreierten Willkommenskarte begrüsst. Alle Anwesenden, unter ihnen auch der Ehren-
präsident Hans Lüssi, das Ehrenmitglied Hansruedi Pletscher, Bernhard
Henggeler vom KZSV, Stefan Guggisberg vom Bezirksschützenverband
Bülach, Karl Brandenberger und
Günther Deiss vom BSV Andelfingen,
schätzten es, dass alle statutarischen
Geschäfte
einstimmig
genehmigt
wurden. Die sieben anwesenden neuen Ehrenveteranen mit Jahrgang
1936 durften vom Eidgenössischen
Veteranenverband ein Ehrendiplom
und von der Veteranenvereinigung
des Bezirks-Schützenverbandes Bülach eine Flasche Wein in Empfang
nehmen. Ehrenpräsident Hans Lüssi
wurde für seine sorgfältige Gestaltung des Roten Büchleins 2016 mit
einer Flasche Zürcher Grappa beschenkt.
Das
Jubiläums-Bezirksschiessen findet am 15. und 17. September statt.
Paul Lüthi,
Veteranenvereinigung des
Bezirks-Schützenverbandes Bülach
Klotener Naturfreunde geniessen den Bregenzerwald
Trotz mässigem Wetter
verbrachte eine Gruppe der
Naturfreunde Kloten Mitte
Februar eine Skitourenwoche mit Schwerpunkt
Genuss und Naturerlebnis.
Der Bregenzerwald bietet eine grosse
Fülle an Möglichkeiten für viele abwechslungsreiche Touren. Übernachtet haben sie in Schoppernau, in einem netten Familienhotel, das sich
als guten Ausgangsort für alle Touren
erwies.
Die Anfahrt mit den privaten Autos via Bödele und Schwarzenberg
dauerte weniger als zwei Stunden.
Das Ziel der ersten Skitour in Bizau
mit Aufstieg Richtung Hirschberg war
nicht möglich, da der Schnee fehlte.
Es galt nun ein neues Ziel zu suchen.
In Damüls fanden die Naturfreunde
den Schnee, jedoch keine Parkplätze.
Beim dritten Versuch oberhalb
des Faschinapasses konnte die Einstiegstour in Richtung des Zafernhorns beginnen. Bei Sonnenschein
und guten Schneeverhältnissen ging
der Aufstieg gemütlich durch den
Wald ins offene Gelände hinauf. Kurz
nach Mittag verschlechterte sich jedoch das Wetter, sodass sich die Tourenleiter entschlossen, auf den weiteren Aufstieg zu verzichten und auf
der gleichen Route hinunterzufahren.
Am nächsten Morgen führte die
Fahrt mit dem öffentlichen Bus die
Die Naturfreunde Kloten auf ihrer Skitourenwoche in Österreich.
Unterländer zum Skigebiet Salober/
Warth beim Hochtannbergpass. Der
Bus war deshalb mit vielen Alpinskifahrern gefüllt. Auf der gut 20-minütigen Fahrt sahen die Naturfreunde
zu ihrer Freude trotz Nebel eine kleine Gruppe von Gämsen im steilen
Hang.
Verdiente Essenspause
In Schoppernau auf gut 850 Meter
hatte es über Nacht geregnet. Auf
dem Hochtannbergpass schnallten
sie die Felle auf ihre Ski und machten
sich auf den Weg Richtung Höferspitze mit Blick auf den Widdersteingipfel. Das Jauseziel in der schönen Alm
am Körbersee lag nun gute 300 Meter höher als der Pass. In der Nähe
des Skilifts und entlang der Grenze
Foto: zvg.
des Wildschutzgebiets stiegen sie hinauf zu ihrer verdienten Essenspause.
Weil der zweite Tag so guten Schnee
aufwies, gingen die Naturfreunde
nochmals mit dem Bus hinauf zum
Tannbergpass. Dort lösten sie eine
Einmalfahrt mit der Sesselbahn hinauf zum Saloberkopf. Beim Picknick
mit Sicht auf die Hänge der Juppensspitze liessen sich die Teilnehmer die
heikle Situation vom Tourenleiter erklären. Die Schlüsselstelle erwartete
die Klotener noch. Sie fuhren die
schönen Hänge hinunter und liefen
dann entlang des schmalen Bachs
Bregenzer Acht. Um zum Körbersee
zu gelangen, musste das Bächlein gequert werden. Zwei Schneebrücklein
gab es schon, doch ob sie die Überquerung von Personen aushielten?
Auf das erste Brücklein musste verzichtet werden, den der Vorläufer
war glücklich, sich mit viel Mühe trocken aus seiner heiklen Situation zu
bringen. Beim zweiten brüchigen
Schneebrücklein konnte die Gruppe
dank Hilfe eines sportlichen Kollegen
den Bach trocken überwinden. Der
Aufstieg zum Körbersee und der
schönen Alm ging dank GPS bestens
über die Bühne.
Die Gruppe fuhr am vierten Tag
mit ihren Autos Richtung Damüls.
Die Vereinsmitglieder stiegen in zwei
Gruppen zur Mittelargenalpe hinauf.
Diejenigen, die noch nicht genug hatten, liefen weiter bis zum Klippern
auf 2066 Meter hinauf.
Unten grau, oben blau
Der schönste Tag der Woche war der
Donnerstag. Unten grau und oben
blau, diese Wettervorhersage bewahrheitete sich für die Königsetappe. Die Unterländer nahmen die Gondelbahn bis auf den Gipfel. Das Hinunterfahren und Laufen hinunter ins
kleine Walsertal war beeindruckend
und kalt. Dann ging es weiter zum
Hehle Kopf auf 2098 Meter.
Bevor die Klotener heimreisten,
wollten sie am siebten Tag eine letzte
kleine Skitour zur Bergkristallhütte
oberhalb von Au unternehmen. Einige Stunden an der frischen Luft taten
gut, bevor es hiess: Heimfahrt zurück
in die Schweiz.
Naturfreunde Kloten,
Martina Lötscher
Wochenspiegel
AKTUELL
Nr. 10
9. März 2016
7
Der Unterländer Show-Koch
Felix Benz aus Hüntwangen
begann ganz unten. Je
weiter er reiste, umso
angesehener wurde der
Vom Zoll gefundene Zigaretten am Koch. Nach zehn Jahren
und fünf Ländern kehrte
Flughafen Kloten.
Foto: zvg
Benz wieder in die Schweiz
18 Tonnen Eier sowie
zurück, um sich als Show«Frühstückszigaretten» koch und Buchautor
blieben am Zoll hängen selbstständig zu machen.
In der vergangenen Woche präsentierten die Zollinspektorate ihre Jahresergebnisse. Sowohl das Zollinspektorat Schaffhausen, zu der die Zollstelle
Rafz-Solgen gehört, als auch das Zollinspektorat Zürich-Flughafen luden
deshalb zur Medienkonferenz.
Die Schmuggler meinten es 2015
gut mit den Frühstückstischen der
Schweiz: Die Dienststelle Thayngen
musste eine Sendung aus Bulgarien
zurückweisen, die 18 Tonnen Eier
transportierte. Dies, weil viele der Eier
verunreinigt und nicht richtig deklariert gewesen seien. Am Flughafen
Kloten flog eine 48-jährige Frau auf,
die Zigarettenpackungen in Cornflakes-Schachteln in die Schweiz
schmuggeln wollte. Im vergangenen
Jahr konnten in Kloten 1529 Fälle von
Zigarettenschmuggel aufgedeckt werden. Das sind mehr als doppelt so viele wie 2014.
Weniger Einnahmen im 2015
Auch sonst konnten sich die Zölle
nicht über mangelnde Arbeit beklagen. Am Flughafen fertigten sie täglich
5600 Zollanmeldungen ab, in Schaffhausen sogar 9500. Dennoch sanken
die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr. Um ganze 21,3 Prozent auf 576
Millionen Franken brachen die Einnahmen in Kloten ein. Nicht ganz so
drastisch, aber auch negativ fällt die
Bilanz in Schaffhausen aus: 1,36 Milliarden Franken nahmen die 140 Mitarbeitenden ein, 3 Prozent weniger als
im 2014.
Nebst der Kernaufgabe, der Erhebung von Zöllen, Steuern und Abgaben, würden für den Schweizer Zoll
andere Aufgaben zum Schutz von Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt immer wichtiger, schreibt das Zollinspektorat Schaffhausen. So würden sie
immer wieder gefälschte Markenprodukte beschlagnahmen oder Verkehrskontrollen durchführen. Beim
Fahrer eines Kleintransporters aus
Ungarn hätten sie zum Beispiel 2,66
Promille Alkohol im Blut festgestellt.
Ganze 2206 Mal hätten die Zollbeamten bei Verkehrsdelikten eingreifen
müssen. (pd./jb.)
IN KÜRZE
Pfadi öffnet Türen
Bülach: Am Samstag, 12. März,
organisiert die Pfadi Bülach auf
dem Lindenhof zwischen 13 und
16 Uhr einen Piratentag, zu dem
alle Kinder zwischen 6 und 15
Jahren eingeladen sind. Mehr unter www.pfadizueri.ch.
Kinderfasnacht
Embrach: Am Sonntag, 13. März,
findet der Kinderfasnachtsumzug
statt. Besammlung ist um 14 Uhr
bei der Badi Talegg. Er führt über
die Schützenhausstrasse bis zum
Schulhausplatz Dorf. Guggenkonzert und Verpflegung. Verkleidete
Kinder erhalten gratis ein Kuchenstück. Mehr unter www.kulturpunkt8424.ch.
Silvana Schreier
«Ich bin Koch.» Wenn er sich früher
vorstellte, wurde Felix Benz belächelt. «Koch war damals kein Traumberuf.» Trotzdem absolvierte er eine
vierjährige Doppellehre zum Koch
und Kellner im Bahnhofbuffet in seiner Heimatstadt Zürich. Wenn er
heute, mehr als 30 Jahre später, sagt:
«Ich bin Koch», dann bejubeln ihn
die Leute.
Während seiner Lehre wusste
Benz bereits: «Ich will ins Ausland.»
Zehn Jahre lang reiste er schliesslich
von Land zu Land, von Küche zu Küche. Seine Erlebnisse hat der in
Hüntwangen lebende Koch in zwei
autobiografischen Romanerzählungen festgehalten.
«Israel war lockerer als London»
Im Alter von 20 Jahren trat er seine
erste Festanstellung im Restaurant
eines Viersternehotels in London an.
«Es war extrem stressig dort, aber
ich habe mich hochgearbeitet», erzählt Benz. Sein nächstes Ziel: Elat in
Israel. Benz: «Das war ein wirklich
lockerer Job. Das genaue Gegenteil
von England.» An das Kochen koscherer Gerichte gewöhnte sich der
Zürcher schnell. Auch ein paar Brocken Hebräisch lernte er, dank seiner
israelischen Freundin.
Nachdem Saddam Hussein 1990
in Kuwait einmarschierte, trugen die
Köche Gasmasken in der Küche. Als
die Touristen ausblieben, verliess
Benz das Fünfsternehotel Richtung
Südafrika. «Dieser Wechsel war
schwierig. Ich musste mich neu eingewöhnen», erzählt Felix Benz. Ein-
«Jetzt muss ich mich endlich nicht mehr in der Küche verstecken», sagt der Showkoch Felix Benz.
einhalb Jahre lang stand er dann
hinter dem Herd des Restaurants eines kleinen Casinohotels im Nirgendwo. «Damals herrschte noch immer
das Apartheidregime», erzählt Benz.
Sowohl den Einheimischen als auch
den ausländischen Köchen missfiel
somit seine Beziehung zu einer Südafrikanerin. «Das war eine schwierige Zeit, wir konnten nicht gemeinsam
Einkaufen gehen.»
Wann immer er neben seinem
Job Zeit fand, begab sich der heute
47-Jährige auf Safari: «Ich kochte
dann jeden Tag für die Touristen.»
Als er tagsüber einmal alleine im
Camp war, wurde er von einem
hungrigen Löwen besucht. «Ich
konnte gerade noch auf den Baum
klettern, sonst hätte er mich erwischt», erzählt Benz lachend.
Abends seien die Touristen enttäuscht zurückgekommen: «Sie hatten keinen Löwen gesehen, der war
ja auch bei mir.»
Bald zog es Felix Benz wieder
weiter, die Beziehung zur Südafrika-
nerin hielt der Distanz nicht stand.
Eines der damals zehn besten Hotels
der Welt auf Bermuda wurde sein
neuer Arbeitgeber für eine Sommersaison.
«Wir mussten von null anfangen»
«Meinen Traumjob fand ich in einem
Hotel auf der Insel Rarotonga im
Südpazifik», sagt Benz. Mittlerweile
hat er sich nach oben gearbeitet:
Hier war er der Küchenchef. Er hatte
das Sagen. Mit Flipflops stand er von
früh bis spät in der Küche des Hotels.
Geschlossene Schuhe trug er schon
seit Jahren nicht mehr.
Wie immer füllte der Beruf sein
ganzes Leben aus. Bis zu dem Tag,
als seine Jugendliebe Marion ihre
Heimat verliess und zu ihm auf die
Cook Islands auswanderte: Kennen
gelernt hatten sich die beiden als
Teenager in den Ferien in Spanien.
Über die vielen Jahre hinweg sind sie
stets in Kontakt geblieben. Sie, eine
Floristin und Schmuckdesignerin aus
Deutschland, fand schnell einen Job
Kein Glattfelder Wasserstoff für Coop
Die Baubewilligung für die
erste Anlage zur Produktion
von Wasserstoff beim Kraftwerk Glattfelden liegt zwar
vor, doch nun begräbt die
Axpo das Projekt wieder.
Grund: Das finanzielle Risiko ist dem Energiekonzern
zu gross.
Freitag auf Anfrage bestätige. Axpo
wollte in Glattfelden bis 2017 eine 2Megawatt-Anlage zur Produktion von
Wasserstoff bauen. Später sollte sie
auf 6 Megawatt ausgebaut werden
und jährlich rund 200 000 Kilogramm Wasserstoff produzieren. Mit
dieser Menge können rund 32 Lastwagen betrieben werden. Die Baubewilligungen des Kantons und der Gemeinde liegen seit Februar vor.
Die am Freitag vom «Wochenspiegel»
online verbreitete Meldung über das
Aus des Glattfelder Wasserstoff-Projekts fand schweizweit Beachtung.
Sogar die «Tribune de Genève», «24
heures» und «La Liberté» im Welschland berichteten über den Projektabbruch.
Dabei hatte alles so hoffnungsvoll
begonnen. Im August letzten Jahres
gab der Energiekonzern Axpo voller
Enthusiasmus bekannt, künftig «sauberen Wasserstoff aus einheimischer
Wasserkraft direkt ins Tankstellennetz von Coop zu liefern». Acht Monate später begräbt die Axpo das
Projekt bereits wieder und verzichtet
damit auf die Realisierung der Anlage
beim Wasserkraftwerk Glattfelden,
wie Sprecherin Catherine Mettler am
Der Treibstoff sollte in erster Linie
für die Nutzfahrzeugflotte von Coop
verwendet werden. Nach Mettlers
Angaben seien noch zu viele Fragen
offen. Dies auch angesichts der Tatsache, dass bislang kaum wasserstoffbetriebene Fahrzeuge unterwegs
seien. Der Energiekonzern hat nun
auch die im letzten Jahr mit Coop getroffene Absichtserklärung aufgelöst.
«Im gegenseitigen Einvernehmen»,
wie die Axpo-Sprecherin betont.
Der definitive Verzicht kommt allerdings nicht überraschend. Angesichts tiefer Treibstoffpreise, die auch
künftig nicht steigen dürften, und hoher Verluste des Konzerns hat die
Unternehmensleitung derzeit keine
Lust auf finanzielle Abenteuer. Da
nützt es wenig, wenn Axpo-Sprecherin Mettler betont: «Wir waren
überzeugt, es gibt eine gute Sache.»
auf der Insel. Sie wagten den Schritt
in ein gemeinsames Leben. Und ergänzten sich gut: «Meine Frau ist die
Managerin. Ich bin mehr der ‹Laueri›», sagt Felix Benz.
Zwei Jahre nach der Hochzeit auf
Rarotonga musste das Paar seine Zelte im Südpazifik abbrechen. Ein Projekt, in das sie viel Geld investiert
hatten, scheiterte. Nur mit zwei Koffern voller Kleider reisten sie zurück
in Felix Benz’ Heimat. «Wir mussten
hier in der Schweiz wieder von null
anfangen.» Und seine Flipflops musste Benz gegen warme Winterschuhe
tauschen.
Nach mehreren Jobs als Koch und
Küchenchef machte sich Benz 2008
schliesslich selbstständig: «Ich stand
kurz vor einem Burnout. Der Stress
war zu viel. Zudem wollte ich etwas
Neues machen.» Mit seiner Cateringfirma «seasoning.ch» kocht er live für
seine Gäste. Der gesprächige und extrovertierte Felix Benz sagt zufrieden:
«Jetzt muss ich mich endlich nicht
mehr in der Küche verstecken.»
Feuerwehr Winkel und
Bachenbülach 2015
mit Einsatzrekord
Wie die Einsatzstatistik der Feuerwehr Bachenbülach-Winkel zeigt, habe man im Jahr 2015 einen Einsatzrekord erreicht. «Es wurden 100 Einsätze geleistet», schreibt Kommandant Roger Brunner. 57 Prozent der
Einsätze seien tagsüber erfolgt. Im
Vorjahr waren es noch 87 Prozent.
Damit habe sich die Verteilung etwas
zugunsten der Feuerwehr entwickelt,
da es immer schwieriger werde, tagsüber genügend Angehörige der Feuerwehr (AdF) zu erreichen. Bei einem
Alarm an einem Arbeitstag während
den Bürozeiten würden etwa 18 bis
21 AdF auf dem Schadenplatz erscheinen, an einem Wochenende jedoch 30 bis 35. «Die ganze Einsatzplanung wird dementsprechend immer anspruchsvoller.» (pd./pw.)
Kein überraschender Entscheid
Daniel Jaggi
Foto: sis
IN KÜRZE
Büli-Mäss voll
Werden verschwinden: Profilstangen für das Axpo-Projekt. Foto: dj.
Bülach: Acht Monate vor dem
Start der Büli-Mäss sind die 2200
Quadratmeter in der Stadthalle
und in den drei Ausenzelten bereits belegt. Die Messe findet vom
28. bis zum 30. Oktober statt.
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Wochenspiegel
Nr. 10
9. März 2016
MARKTPLATZ
H I N TE R G R U N D
Wochenspiegel
Nr. 10
9. März 2016
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Jugendschutz wird mit Füssen getreten
Jugendliche unter 16 Jahren dürfen im Kanton Zürich keinen Alkohol und
Tabak kaufen. In Testkäufen wird die Einhaltung
dieses Gesetzes überprüft,
kürzlich in der Furttaler
Gemeinde Buchs.
det sich ein Kiosk. Auch er wird getestet. Es dauert nicht lange, und die
beiden Jugendlichen verlassen das
Ladengeschäft mit Alkohol und Tabak. Wieder ein Verstoss. Auch hier
wird der Verkäufer ermahnt, sein
Namen registriert. Und schon steht
ein weiterer Testkauf an, diesmal im
knapp 300 Meter entfernt befindlichen Voi-Migros. Wieder das gleiche
Szenario: Die Teenager verlassen das
Auto, betreten den Laden und verlangen Tabak und oder Alkohol. Und
wieder: Beide erhalten Zigaretten
und Tabak.
Jennifer Furer
Vor dem Gemeindehaus in Buchs
steht Denise Bucher, 42, blondes
Haar, schlank. Als ein schwarzes Auto auf den Parkplatz einbiegt, steuert
die Leiterin der Abteilung Sicherheit
der Gemeinde direkt darauf zu. Im
Innern sitzen zwei Jugendliche, ein
Mädchen und ein Junge, beide 15
Jahre alt, nennen wir sie Alline und
Yanik. Es handelt sich um Mitarbeiter
des Blauen Kreuzes, einer Organisation zur Suchtprävention. Denise Bucher begrüsst sie herzlich und erwartungsvoll. Denn: Heute werden vier
Detailhandelsfilialen in Buchs auf die
Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen getestet. «Wir haben Hinweise aus der Bevölkerung erhalten,
dass gewisse Verkaufspersonen Tabak und Alkohol an Minderjährige
verkaufen», beginnt Denise Bucher
zu erzählen. Durch die Testkäufe
möchte sie herausfinden, ob sich diese Anschuldigungen auch belegen
lassen.
Testkäufe als Jugendschutz
Zum Schutz von Jugendlichen unter
16 Jahren werden im Kanton Zürich
Testkäufe durchgeführt. Dabei besorgen sich instruierte Heranwachsende
Alkohol oder Tabak in Gastronomiebetrieben oder an Kiosken, um zu
überprüfen, ob die Verkaufspersonen
die Altersbeschränkungen einhalten.
Im Kanton Zürich führen Organisationen wie die Suchtprävention Zürich Unterland und das Blaue Kreuz
Testkäufe durch. «Testkäufe sind ein
Massnahmen nach Testkäufen
Hinweisschilder nützen offenbar wenig: Im Unterland erhalten Jugendliche problemlos Alkohol.
Teil der Präventionsarbeit, mit dem
Ziel, den Verkauf von Alkohol und
Tabak an unter 16-jährige zu verhindern», sagt Angela Gerber vom Blauen Kreuz. Gabriela Jegge von der
Suchtprävention Zürich Unterland:
«Dass Jugendliche unter 16 Jahren
keinen Alkohol und Tabak kaufen respektive konsumieren sollen, hat gesundheitliche Gründe. Der Körper ist
noch im Wachstum. Alkohol und Tabak wirken sich schädlich auf den
Körper aus. Zudem ist das Suchtpotenzial von Alkohol sehr hoch. Dem
wollen wir unter anderem durch die
Testkäufe entgegenwirken.»
Vier Filialen in Buchs getestet
Auf dem Parkplatz vor dem Gemeindehaus wird der «Einsatz» kurz besprochen und die Standorte der Test-
filialen erläutert. Danach werden die
beiden Jugendlichen zu einem Kiosk
gefahren. Der Fahrer sagt zu Alline
und Yanik knapp: «Du kaufst ein Bier
und du Zigaretten.» Die Teenager
verlassen den Wagen und marschieren Richtung Coop-Filiale. Nach wenigen Minuten kehrt Yanik zum Auto
zurück, steigt in den Wagen und sagt:
«Ich habe kein Bier erhalten.» «So
soll es sein», sagt Gabriela Jegge, um
wenig später eines Besseren belehrt
zu werden. Alline hält ein Päckchen
Zigaretten in der Hand. Es sollte
nicht der letzte gesetzeswidrige Verkauf an diesem Tag sein. Der Mitarbeiter des Blauen Kreuzes steigt aus
dem Auto und begibt sich zum Kassierer, der der 15-Jährigen Zigaretten
verkauft hat. Ohne grosse Ausreden
gibt er sein fehlbares Verhalten zu
Foto: zvg.
und gelobt, nächstes Mal besser aufzupassen.
Zusammenarbeit mit Gemeinden
Gabriela Jegge von der Suchtprävention beschreibt die Zusammenarbeit
zwischen den Gemeinden, der Suchtprävention Zürich Unterland und
dem Blauen Kreuz als sehr eng. «Eine Gemeinde kann sich entweder ans
Blaue Kreuz oder an uns wenden.
Wir erarbeiten anschliessend ein
Konzept. Danach leiten wir die Gemeinde ans Blaue Kreuz weiter.» Da
die Suchtprävention Zürich Unterland inzwischen reichlich Erfahrung
mit Testkäufen gesammelt hat, kann
sie beratend auf die Gemeinden einwirken. Jegge: «So muss nicht jede
Gemeinde das Rad neu erfinden.»
Gleich neben der Coop-Filiale befin-
Ob das fehlbare Verhalten der Verkäufer bestraft wird, ist von der Gemeinde abhängig. Angela Gerber
vom Blauen Kreuz: «Entweder werden die Ergebnisse nur protokolliert
und dienen zu Monitoringzwecken,
oder aber die Verkaufspersonen werden verzeigt. Hierzu muss aber die
Polizei anwesend sein.» Meistens
werde aber lediglich das Gespräch
mit dem Personal gesucht. Auch Gabriela Jegge von der Suchtprävention
Zürich Unterland bestätigt: «Bei verdeckten Testkäufen, also solchen, bei
denen das Blaue Kreuz nicht in Erscheinung tritt, werden die Fehlbaren später schriftlich verwarnt.»
Nach Testkäufen, bei denen die Polizei oder der Gemeinderat zugegen
ist, könne man hingegen direkt reagieren und Anzeige vornehmen.
Zuletzt wird eine Denner-Filiale
getestet. Diesmal soll Alline aber
noch einen Schritt weiter gehen: Sie
soll harten Alkohol, wie beispielsweise eine Flasche Wodka, kaufen. Wenig später kehren die beiden zurück.
Ihre Beute: eine Flasche Wodka Feigling, zwei Packungen Zigaretten, ein
Bier. Denise Bucher, die Leiterin der
Sicherheitsabteilung in Buchs, sagt
nach den vier Testkäufen: «Ich bin
schockiert.» Für sie ist klar: «Es besteht Handlungsbedarf in Sachen Jugendschutz.»
Gabriela Jegge: «Eltern sollten ihren Kindern erklären, was der Konsum von Tabak oder Alkohol auslöst»
Gabriela Jegge arbeitet bei der
Suchtprävention Zürich Unterland
und ist für die Suchtprävention in
den verschiedenen Gemeinden zuständig. Im Interview mit dem
«Wochenspiegel» erklärt sie, warum Testkäufe als Jugendschutzmassnahme sinnvoll sind und was
Eltern tun können, um ihre Kinder
vor Alkohol und Tabak zu schützen.
Was bringen Testkäufe?
Testkäufe sind ein Instrument der
Präventionsarbeit. Man kann damit
die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen
überprüfen.
Das
heisst: das Gesetz zur Abgabe von
Alkohol und Tabak, das den Verkauf an unter 16- beziehungsweise
18-Jährige verbietet. Es geht aber
auch darum, die Öffentlichkeit, die
Jugendlichen, die Eltern und das
Verkaufspersonal für die Bestimmungen zu sensibilisieren.
Wie hängen das Einhalten des Gesetzes und die Testkäufe zusammen?
Durch das Gesetz soll die Verfügbarkeit von Alkohol und Tabak eingeschränkt werden. Das ist die Idee
der Bestimmung, und die Testkäufe
dienen dieser Überprüfung. Man
weiss: Die Erhältlichkeit dieser Güter hat einen wesentlichen Einfluss
auf den Konsum – nebst der Preisgestaltung. Auf diese Erhältlichkeit
können wir durch Testkäufe einen
Einfluss nehmen.
Was passiert mit den Erkenntnissen
aus den Testkäufen?
Im Kanton Zürich führt das Blaue
Kreuz die Testkäufe durch. Die Ergebnisse werden der auftraggebenden Gemeinde zur Verfügung gestellt.
Wir, die Suchtprävention Zürich, haben in Absprache auch Einsicht in
die Angaben. Durch wiederholte
Testkäufe zeigt sich eine Entwicklung
und man kann gezielt neue Testkäufe
aufgleisen. Man sieht, welche Betriebe fehlbar waren. Diese Betriebe
kann man bei einer Wiederholung
des Testkaufs erneut mit einbeziehen
und man kann speziell und gezielt
auf diese zugehen. Schliesslich hat
man eine Statistik. Das gibt eine Aussagekraft, die für weitere Testkäufe
sicher sehr sinnvoll ist.
bedeutet aber auch, dass Eltern
den Kindern diese Güter auch nicht
zugänglich machen. Das heisst:
Man soll Kinder nicht beauftragen,
Alkohol oder Tabak zu kaufen,
auch wenn sie für die Eltern bestimmt sind, denn Eltern haben eine wichtige Vorbildfunktion. Sie
sollten ihren Konsum vor den Kindern auch entsprechend mit Mass
ausüben. Es ist wichtig, dass man
miteinander kommuniziert. Die Eltern sollten mit ihren Kindern darüber sprechen, warum es wichtig
ist, dass man mit Alkohol und Tabak massvoll umgeht, und warum
es für unter 16-Jährige keinen Tabak und Alkohol gibt.
Was passiert, wenn Tabak und Alkohol
bei den Testkäufen an unter 16-jährige
verkauft werden?
Das kommt darauf an, wie die Testkäufe angelegt sind, also, ob eine Gemeinde oder ein Veranstalter Testkäufe verdeckt oder unverdeckt
durchführen möchte. Wenn die Testkäufe verdeckt sind, dann gibt es
später die Möglichkeit, einen Betrieb,
der Alkohol oder Tabak an unter 16Jährige verkauft hat, schriftlich auf
sein
Fehlverhalten
hinzuweisen.
Wenn ein offener Testkauf durchgeführt wird, wo man nachher in Erscheinung tritt, dann kann man direkt intervenieren.
Das tönt schön und gut. Aber was sollten Eltern machen, wenn sie ihre unter
16-jährigen Kinder mit Alkohol oder
Tabak erwischen?
Es ist ratsam, die Kinder darauf
hinzuweisen, dass man sich Sorgen
um die Gesundheit, um die Folgen
wie beispielsweise eine Abhängigkeit macht. Die Eltern sollten den
Kindern erklären, was der Konsum
von Alkohol und Tabak auslöst.
Grundsätzlich empfehlen wir Eltern, konsequent zu sein und Alkohol oder Tabak für unter 16-Jährige
zu verbieten. Gleichzeitig ist es
aber auch wichtig, als Eltern seine
konsequente Haltung zu begründen. (jen.)
Wie muss man sich diese direkte Intervention vorstellen?
Ein Testkauf ist vielleicht begleitet
von der Polizei oder einem Gemein-
Die Sozialpädagogin Gabriela Jegge ist bei der Suchtprävention Zürcher
Unterland in Bülach für den Jugendschutz zuständig.
Foto: zvg.
derat. Diese bleiben während des
Testkaufs im Hintergrund. Wenn ein
Kiosk oder Restaurant Alkohol oder
Tabak an nicht Befugte verkauft,
dann tritt die Polizei oder der Gemeinderat in Erscheinung oder, je
nachdem, auch das Blaue Kreuz. Der
fehlbare Betrieb wird informiert,
dass ein Testkauf durchgeführt wurde und das unter 16-Jährige Alkohol
oder Tabak erhalten haben. Je nachdem, welche Sanktionen die Gemeinde beschlossen hat, kann die Polizei
eine Massnahme vollziehen.
Welche Massnahmen raten Sie Eltern im
Umgang mit ihren Kindern bezüglich Tabak und Alkohol?
Ganz klar: Unter 16 Jahren gibt es
kein Alkohol und keinen Tabak. Das
Mehr zum Thema ist auch unter
www.blaueskreuz.ch oder unter www.
praevention-zu.ch zu finden.
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Wochenspiegel
Nr. 10
9. März 2016
Wochenspiegel
AU TO M O B I L
Nr. 10
9. März 2016
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Visionen für automobile Zukunft
Mit Concept Cars präsentieren Hersteller ihre
Visionen zum Anfassen.
Mal mehr, mal weniger
wahrscheinlich sind sie
die Sahnehäubchen einer
Automesse.
Mathias Wohlfeld
Der Autosalon in Genf läuft noch bis
13. März. Viele Hersteller zeigen dort
Modelle, die es schon zu kaufen gibt.
Schon bald werden diese Autos bei
den Fachhändlern auch im Kanton
Zürich zu besichtigen sein.
Vor allem bei Skoda, Mazda und
Opel sieht die Zukunft auf dem diesjährigen Genfer Salon schön aus.
Sportlich-elegant: DS-Studie von Citroën.
Fotos: Dave Schneider
Was kommt in die Serie?
Skoda entwickelt sich seit Jahren rasant. Dabei begeistert die VW-Tochter neben der Verarbeitung auch mit
ihren Designs, die denen der Premiumliga bezüglich Qualitätsanmutung
und Emotion mittlerweile nicht mehr
nachstehen.
Am Genfer Salon zeigen sie das
SUV Vision S. Dynamisch, kraftvoll,
aber nicht protzig, wirkt es frisch
und jugendlich und ist sofort als Skoda zu erkennen. 4,70 Meter lang,
1,98 Meter breit und 1,68 Meter
hoch, so zeigt sich der Siebensitzer
innen grosszügig und hochmodern.
Touchscreens und Bildschirme ziehen sich durchs ganze Armaturenbrett und ersetzen Schalter und Displays. In den Türen finden sich
Smartphones statt Fensterheber, und
im Fond des 225 PS starken Hybriden gibt es Home-Entertainment mit
Bildschirmen in den Kopfstützen.
VW widmet sich ebenfalls dem
SUV-Trend, allerdings etwas freizügiger. Der VW T-Cross Breeze ist ein
SUV für die Polo-Klasse und ein Cabrio dazu.
Nach Land Rover mit dem Evoque-Cabrio geben die Wolfsburger also ihr Statement dazu ab. Auf 4,13
die Serie schafft. Laut Designer Kevin Rice ist die Formgebung des RXVision von japanischer Ästhetik inspirierter Purismus. Das zeige sich in
der dramatischen, aber einfachen
Proportion. Die grossen, von Sicken
und Kanten befreiten Seiten des 1,16
Meter flachen Concept Cars erzeugen
Spannung.
Optisch wird die Kraft auf die
Hinterräder geleitet und dort tatsächlich auch auf die Strasse gebracht, aber unter der langen Motorhaube in einem Wankelmotor generiert. Die Scheinwerfer vermischen
sich mit der Karosserie, ziehen sich
als Tagfahrlicht durch die Haube. Die
Leistung des Kreiskolbenaggregats
sollte zur Optik passen, schliesslich
endet die Tachoskala erst bei 320
km/h.
Puristisch ist auch das schlichte
Interieur mit klassischen, in Alu gefassten Rundinstrumenten und einem Lenkrad im Stil der 70er.
High-Tech-Studie von Lexus
Mazda RX-Vision ist, wie der Name sagt, ebenfalls Zukunftsmusik.
Keine Tonne schwer: Opel GT Concept. Wird er gebaut? Vielleicht.
Meter Länge zeigt die Studie optisch
kaum Ähnlichkeiten mit dem aktuellen Familiendesign. Gedacht ist er
als Gegenspieler zu Mini-SUVs, die
sich bei anderen Marken gut verkaufen. 110 PS aus einem 1-Liter-Dreizylinder sind an Bord.
Auffallend neu ist auch das Interieur. Knöpfe und Schalter sucht man
vergebens, stattdessen
gibt
es
Touch-Flächen in der Mittelkonsole,
aber auch am Multifunktionslenkrad
sowie ein virtuelles Cockpit. Vier
kleine LEDs dienen als Scheinwerfer.
Chic.
Japanische Ästhetik
Mazda zeigt mit dem RX-Vision eine
neue Design-Richtung, von der man
nur hoffen kann, dass sie es 1:1 in
Lexus zeigt mit dem LF-FC Concept
eine sehr lange Limousine mit coupéhafter Linienführung, die mit einem Brennstoffzellen-Allradantrieb
fahren soll. Das Hightech-ConceptCar DS E-Tense von Citroën fährt dagegen rein elektrisch. Zwei E-Motoren generieren 516 Nm und 402 PS,
bis zu 360 Kilometer Reichweite und
250 km/h sollen möglich sein.
Schön anzusehen ist auch der
Opel GT Concept. Die Neuauflage des
Coupés aus den 60er-Jahren begeistert mit seinen Rollschuhrädern und
einem Türkonzept, bei dem sich lange Portale beim Öffnen hinter die
Vorderräder drehen. Unter dem
Blech sitzt ein 1-Liter-DreizylinderTurbo mit 145 PS.
Dank einem Gewicht von weniger
als einer Tonne kann der 3,85 Meter
kurze und 1,68 Meter schmale Winzling damit über 200 km/h schnell
fahren. Das Dach ist aus Glas und
bildet einen Teil mit der Frontscheibe, ausserdem ersetzen Kameras
und Monitore die Aussenspiegel.
Microlino: E-Auto mit Charme.
zvg.
Knutschkugel
aus Küsnacht
Der Schweizer Erfinder der allerorts
bekannten Klapptrottinetts stellt in
Genf einen spannenden Elektrowagen vor – den Microlino.
Knutschkugel – so nannte man die
Isetta damals liebevoll, die unter anderem von BMW in Lizenz gebaut
wurde. Das runde, winzige Gefährt
mit nach vorne öffnender Tür verzauberte schon damals die Autowelt,
eroberte die Herzen im Sturm und
hat sich zum gesuchten Klassiker
entwickelt. Umso sympathischer ist
die moderne Interpretation der Isetta
von der Schweizer Firma Micro Mobility Systems, die in Genf am Stand
von E-Mobile zu entdecken ist. Firmengründer Wim Ouboter, Erfinder
des allerorts bekannten Trottinetts
Micro Scooter, beginnt zu strahlen,
als wir den Microlino zum heimlichen Messe-Highlight erklären.
Zusammen mit ZHAW entwickelt
Der in Zusammenarbeit mit der
ZHAW in Winterthur entwickelte Microlino soll erschwinglich werden.
Deshalb wird auf Unnötiges verzichtet. Als Beispiel erwähnt Ouboter die
Musikanlage: Wer eine will, schnallt
einen Bluetooth-Lautsprecher von Logitech ans Lenkrad. Der Antrieb ist
elektrisch – Motor und Batterien werden zugekauft, die Software entwickelt das Küsnachter Unternehmen.
Der in Genf gezeigte Prototyp soll bis
100 km/h schnell sein und eine maximale Reichweite von bis zu 130 Kilometern haben. Ouboter rechnet mit
einem Start ab Ende 2017, das Unternehmen geht derzeit von einem Preis
von unter 12 000 Franken aus. (ds.)
Aston Martin zeigt neuen Supersportwagen DB 11
Die Messlatte für exotische
Supersportler erreicht am
86. Genfer Auto-Salon Hyperniveau. 2080 PS, deutlich über 431 km/h und
umgerechnet gut 2,8 Millionen Franken Kaufpreis
markieren die Spitze.
Mathias Wohlfeld
Supersportwagen sind schnell, bärenstark, luxuriös und meistens teuer. Aston Martin hat mit dem DB11 in
diesem Metier einen neuen, edlen
Schönling am Start.
Die Briten haben erkannt, dass
das Kürzel DB zum Charisma der
Marke gehört und eine wichtige Rolle
für den Erfolg spielt. Zudem läuten
sie mit ihrem neuen V12-Geschoss
die Turbo-Ära ein. Downsizing beim
Zwölfzylinder bedeutet: Ein 5,2-Liter-Biturbo entwickelt 608 PS und
700 Newtonmeter Drehmoment.
Die Power soll dem Gran Turismo,
der die Transaxle-Bauweise mit
Frontmittelmotor beibehält, für 3,9
Sekunden von 0 auf Tempo 100 und
322 km/h Topspeed reichen. In Kombination mit einer 8-Gang-Automatik
und Stopp-Start-Automatik werden
durchschnittlich 11,4 Liter auf 100
Kilometer fällig. Der edle Brite ist von
Grund auf neu entwickelt und zeigt
Exklusiver Luxus und ein exklusiver Hauch von James Bond: Traumsportwagen Aston Martin DB 11.
innen wie aussen eine gelungene
Weiterentwicklung des aktuellen Designs.
Durch eine Zusammenarbeit mit
Daimler bietet der DB11 zeitgemässe
Connectivity, ein digitales Kombi-Instrument mit 12-Zoll-Display und in
der Mittelkonsole ein 8-Zoll-Bildschirm mit scharfer Grafik.
Bis 10 000 Umdrehungen
Der Lamborghini Centenario LP
770-4 ist ein Sondermodell, zu dem
sich die Italiener anlässlich des 100.
Geburtstags von Firmengründer Ferruccio Lamborghini entschlossen haben. Die Basis bildet der Aventador,
mit einigen Änderungen: Offensichtlich ist die neu geformte Karosse aus
Sichtkarbon. Im Nacken des Piloten
wütet der bekannte 6,5-Liter-V12Sauger, hier mit 770 PS, worauf das
Kürzel LP 770-4 an den Flanken hinweist und auch den Allradantrieb
kolportiert. Allerdings steigert beim
Sondermodell eine Allradlenkung die
Performance.
Das Hochdrehzahlaggregat zeigt
10 000 mögliche Umdrehungen auf
dem digitalen Tourenzähler, der Begrenzer grätscht allerdings bei 8600
U/min rein. Auch in Sachen Infotainment bietet er gegenüber dem Aventador Neuerungen. Es könnte also
Foto: zvg.
sein, dass der Centenario dezent auf
Weiterentwicklungen im Serienstar
hinweist. Bei Ferrari löst der
GTC4Lusso den FF ab. Der Neue behält grundlegend die Optik des FF
und nutzt auch dessen 6,3-Liter-V12,
leistet aber 690 PS und 694 Nm und
ist mit Hinterradlenkung zu haben.
335 km/h soll er schnell sein und 3,4
Sekunden von 0 auf 100 km/h brauchen.
Wenn Supersport zu Hypersport
wird, spricht man über den Bugatti
Chiron. Der Veyron-Nachfolger ist eine komplette Neuentwicklung, das
gilt sogar für die Plakette im Kühlergrill. Dreidimensional ausgeprägt,
kostet das Emaillestück wohl etwa so
viel wie ein Satz Reifen am VW Golf.
Aus dem 8-Liter-W16-Motor sprudeln
dank Registeraufladung mit vier Turboladern und 32 Injektoren wahnwitzige 1500 PS und 1600 Nm.
Er stellt den Veyron komplett in
den Schatten. Sein analoger Tacho
als Zentrum der Geschwindigkeit
zeigt eine Skala bis 500, deutlich
mehr als 431 km/h soll der Chiron
schnell sein. Die 100-km/h-Marke
dürfte der Allradler innert 2 Sekunden pulverisieren und bis Tempo 300
gerade einmal 13,6 Sekunden brauchen. Ab zirka 2,8 Millionen Franken
zu haben, hatte Bugatti laut CEO
Wolfgang Dürheimer Ende 2015 bereits 110 Bestellungen vorliegen. 390
Exemplare stehen also noch zum
Verkauf.
Koenigsegg zeigt Auto mit 900 PS
Getoppt wird der Chiron in Sachen
Leistung lediglich vom Koenigsegg
Regera und dem Arash AF10. Die
schwedische Hybrid-Flunder hat gegenüber ihrer Studie im Vorjahr noch
3000 Änderungen erfahren und wird
mit mehr als 1520 PS angegeben. 80
Stück sollen gebaut werden. Der britische Hybrid-Hypersportler AF10 generiert 900 PS aus dem 6,2-Liter-V8
der Corvette Z06 sowie deren 1080
aus vier E-Motoren. Ergibt unterm
Strich den wahnwitzigen Spitzenwert
von 2080 PS.
12
Wochenspiegel
Nr. 10
9. März 2016
AKTUELL
19 Garagen stellen an Autoschau Bülach aus
Zum 33. Mal bereits findet
die Auto Bülach statt. Auch
dieses Jahr sind wieder 19
Garagisten aus dem Zürcher
Unterland dabei und stellen
verschiedene Fahrzeugmarken an der beliebten Autoschau vor.
Vorgestellte Autos
von A(lfa) bis V(W)
• Alfa Romeo 4C Spider
• Audi A4
• BMW 2er Active Tourer
• Fiat 500L
• Fiat Tipo
• Ford Mondeo als Hybrid
• Hyundai Tucson
• Kia Sportage
• Mercedes E-Klasse
• Mazda MX-5
• NISSAN Navara
• Opel Astra Sports Tourer
• Peugeot 208
• Renault Megane
• SEAT FR Line Sondermodelle
• Skoda Superb Combi
• Subaru Levorg
• Toyota Prius
• Volvo XC90
• VW Tiguan
Die Auto Bülach findet ab Donnerstag, 31. März, zum 33. Mal statt. Es
werden 19 Garagen aus dem Zürcher Unterland 20 Fahrzeugmarken
an der Autoschau vorstellen. Nebst
den Garagen ist natürlich auch der
TCS Zürich Unterland wieder mit einem Stand vertreten.
Am TCS-Stand wird ein Patrouilleur-Fahrzeug stehen, und der Mechaniker erklärt allen Interessierten
gerne das Innenleben seines Fahrzeugs. An der Auto Bülach werden
unter anderem der Alfa Romeo 4C
Spider, der neue Audi A4, der neue
BMW 2er Active Tourer, der Ford
Mondeo als Hybridfahrzeug und die
neue E-Klasse von Mercedes präsentiert.
Aktive und passive Sicherheit
Weitere Fahrzeuge werden der Fiat
Tipo sein, welcher gerade seine Premiere in Genf feierte, der legendäre
Mazda MX5, Peugeot 208 (grünstes
Auto der Schweiz 2016), Renault
Megane, SEAT FR Line Sondermodelle, Toyota Prius, Volvo XC90 und
VW-Sondermodelle. Eine breite Palette an Fahrzeugen – da ist sicher
für jeden etwas Interessantes dabei.
Der Schwerpunkt der diesjährigen
Publireportage
Einfacher an der Autoschau orientieren: Der Ausstellerplan der 33. Auto Bülach hilft weiter.
Messe liegt auf den feinen, aber äusserst spannenden Highlights der
neuesten Fahrzeuggenerationen. Besonders im Bereich Sicherheit und
Einsparmöglichkeiten hat sich viel
getan. Die neuen Modelle sind so-
wohl aktiv als auch passiv viel sicherer geworden. Also im Vermeiden
von Unfällen, beispielsweise durch
Aufmerksamkeits-Assistenten, und
im Abmildern von Crash-Folgen. Die
in der Schweiz zugelassenen Fahr-
Grafik: zvg.
zeuge verzeichnen alle eine sehr positive CO2-Bilanz. Das Angebot an
«sauberen» Wagen ist in allen Fahrzeugkategorien immens gross. Heute
wird mit kleinen Hubräumen einx
Höchstmass an Leistung erwirkt und
dies bei geringsten Emissionen. Dies
ermöglicht es, nicht nur beim Verbrauch zu sparen, sondern auch bei
den Verkehrsabgaben. Besonders
umweltfreundliche Autos werden
nämlich mit bis zu 80 Prozent niedrigeren Abgaben belohnt.
Der Eintritt an die Auto Bülach ist
wie jedes Jahr kostenlos. Gratis Parkplätze und eine Festwirtschaft sind
vorhanden. (pd.)
www.auto-buelach.ch. Öffnungszeiten: Do,
31.3., 19–21 Uhr (mit Apéro), Fr, 1.4., 15–
20 Uhr , Sa, 2.4., 10–18 Uhr, So, 3.4., 10–
17 Uhr. Stadthalle Bülach.
Wochenspiegel
Nr. 10
9. März 2016
13
Rat & Rätsel
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Ein neuer Fall
für Rabbi Klein
Der Hobby-Detektiv und Rabbi
Gabriel
Klein
muss in Alfred
Bodenheimers
neuem Roman
«Der
Messias
kommt
nicht»
bereits
zum
dritten Mal einen Mordfall aufklären. Rabbi
Klein freut sich auf seinen wohlverdienten Sabbatical, den ihm
der Vorstand seiner Zürcher Gemeinde grosszügig gewährt hat.
Auf Einladung eines Baslers Professors möchte er dort einen Text
des Gelehrten Sebastian Münster
aus dem 16. Jahrhundert übersetzen. Kaum am Rheinknie angekommen, lässt er sich widerwillig
von einem Rabbinerkollegen zu einer Wochenend-Vertretung überreden. Ungemütlich wird es, als
schon in der ersten Nacht ein Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde erschossen wird. Vollständig vorbei mit der erhofften Ruhe
ist es, als ihn ein junger Kommissar um Unterstützung bittet.
Die Geschichte ist mehr als ein
Kriminalfall. Lesenswert macht sie
die Schilderungen des jüdischen
Gemeindelebens und des universitären Konkurrenzdenkens, gewürzt mit Bodenheimers feinem
Humor.
DER GUTE RAT
Auf der Liste fehlt das wichtigste Wort – «Liebe»
Das Köfferchen ist gepackt, die Formalitäten sind erledigt, Fabio darf
das Erziehungsheim verlassen. Angehörige kennt der Bub nicht, aber er
hat ungeheures Glück gehabt: Schon
nach sechs Monaten fand ein kinderloses Ehepaar Gefallen an ihm und
unternahm Schritte, um den Zehnjährigen in Pflege zu nehmen. Schon
fährt der riesige, blau-weisse Mercedes in den Hof ein, dem ein eleganter
Herr entsteigt, der neue «Papi». Fabios Schlitzäuglein öffnen sich, werden kugelrund vor lauter Hoffnung,
Freude und kindlichem Glauben.
Während sein Bubenherz fast zum
Zerspringen klopft, winkt er seinen
Heimkollegen beim Einsteigen zurück. Mit einer Mischung von Bewunderung und Neid sind sich alle einig:
Fabio kommt ins Schlaraffenland.
Das geschah vor ziemlich genau
einem Jahr, an einem Nebeltag im
Januar. Lange hörte man nichts mehr
von Fabio und nahm an, dass es ihm
gut gehe, bis er heute Vormittag wie-
«Ich ärgere ich mich über
Fabios Gebotsliste»
der ins Heim zurückgebracht wird.
Zwar besitzt er nun drei Koffer, aber
die Schlitzaugen, die leuchten nicht
mehr. Ebenso niedergeschlagen wirken die Pflegeeltern: «Wir können
einfach nicht mehr. Alles haben wir
versucht, aber das Kind will und will
nicht parieren. Dabei bereiteten wir
uns intensiv auf die Erziehung vor
und hängten sogar zehn hilfreiche
KREUZWORTRÄTSEL
Stier 21.04.–20.05.
Treffen Sie jetzt möglichst nur Menschen, die Sie wirklich mögen. Ansonsten werden zu viele alte Erinnerungen geweckt,
was Ihrer Grundstimmung schaden könnte.
Zwillinge 21.05.–21.06.
Ihr Privatleben ist in den vergangenen
Monaten eindeutig viel zu kurz gekommen. Gehen Sie mal wieder unter Leute,
verabreden Sie sich, und treiben Sie Sport.
Krebs 22.06.–22.07.
Suchen Sie Ihre Zerstreuung nicht in
banalen Aktivitäten. Machen Sie sich
lieber Gedanken, wie Sie sich ehrenamtlich engagieren könnten. Das gibt Ihrem Leben Sinn.
Löwe 23.07.–23.08.
Wenn Sie jetzt am Ball bleiben, behalten Sie alle Trümpfe in der Hand. Das
können Sie gebrauchen, um künftige Projekte
voranzutreiben. Was Sie anfassen, gelingt.
Jungfrau 24.08.–23.09.
Allen können Sie es unmöglich immer
recht machen. Zumal das auch ganz
schön an Ihren Nerven zerren kann. Wenn Sie
auch einmal «Nein» sagen, schadet das nicht.
Waage 24.09.–23.10.
Beklagen Sie sich bei anderen jetzt
nicht zu sehr, wie viel Arbeit Sie haben. Sie könnten es sich momentan durchaus
leisten, einmal einen Gang zurückzuschalten.
Schütze 23.11.–21.12.
Besser ein Ende mit Schrecken als
ein Schrecken ohne Ende – mithilfe
dieses Mottos arrangieren Sie sich jetzt mit
einer ganz bestimmten Situation doch recht gut.
Steinbock 22.12.–20.01.
Eines ist klar: Das eine geht nicht ohne
das andere. Wie Sie sich jedoch letztlich entscheiden, hängt von Ihrem Gegenüber
ab. Das ist diesem aber nicht bewusst.
Das Leben der
Beryl Markham
Paula McLain: «Lady Africa». Aufbau Verlag,
2015. 457 Seiten.
Gebote in sein Zimmer.» Fabio zieht
selbst den zerknüllten Zettel aus der
Jackentasche und zeigt ihn mir. Darauf stehen Gebote, wie «immer geradeauf sitzen und gehen», «mit manierlichem Essen wird man ein angesehener Mann», «stets dem Nachbarn freundlich guten Tag sagen»
und vieles mehr.
Sicher, ein Pflegekind aufzunehmen ist eine sehr schwere und nicht
immer nur dankbare Aufgabe. Sicher,
das Ehepaar hat es ehrlich gut gemeint. Trotzdem ärgere ich mich
über Fabios Gebotsliste. Es fehlt darauf die allumfassende, einzig ausschlaggebende Überschrift, das ganz
kleine Wörtchen «Liebe». Denn,
Hand aufs Herz, wem von uns allen
gelingt es, die anderen, biblischen
zehn Gebote jederzeit redlich zu erfüllen? Ich jedenfalls bin immer wieder auf verzeihende Liebe angewiesen.
Béatrice Petrucco,
dipl. Psychologin, Kloten
Widder 21.03.–20.04.
Sie sind derzeit sehr spontan und erlauben sich auch so manche Freiheiten. Das wird im Kollegenkreis nicht unbedingt
gerne gesehen. Man redet gar schon darüber.
Skorpion 24.10.–22.11.
Frischen Sie doch mal wieder alte
Kontakte auf. Sie werden merken,
manch einer hat darauf gewartet und sich bislang nicht getraut, selbst aktiv zu werden.
Alfred Bodenheimer: «Der Messias kommt
nicht». Nagel & Kimche, 2016. 203 Seiten.
Die Titelheldin
wurde 1902 in
England geboren, von wo ihre
Eltern
1904
nach
BritischOstafrika
auswanderten, einem Gebiet, das
nach 1920 die «Kronkolonie Kenia» bildete. Beryls Vater war dort
als Farmer und Pferdezüchter tätig. Die Mutter jedoch hält die Einsamkeit und Einfachheit nicht aus
und kehrt mit ihrem älteren Bruder nach England zurück. Beryl
bleibt beim Vater und wächst ohne
traditionelle Schulbildung auf. Ihre
Freunde sind die einheimischen
Kipsigis, die ihr deren Sitten und
Dialekte, das Jagen und Spurenlesen beibringen. Als der Vater aus
wirtschaftlichen
Gründen
die
Farm aufgeben muss, wird Beryl
Pferdetrainerin und erwirbt als
erste Frau in Afrika eine Trainerlizenz. Nach zwei gescheiterten
Ehen entdeckt sie das Fliegen und
arbeitet als Buschpilotin. 1936
überquert sie in 21 Stunden alleine den Atlantik und schreibt damit
Fluggeschichte.
Über dieses spannende Leben
schreibt Paula McLain in ihrem
Roman «Lady Africa», der den Leser auch in das koloniale Afrika
der Karen Blixen, einer Freundin
Beryls, eintauchen lässt.
HOROSKOP
Wassermann 21.01.–19.02.
Alles, was Recht ist, aber jetzt müssen
Sie mal «Nein» sagen. Schliesslich sind
Sie für gewisse Entwicklungen nicht verantwortlich. Das muss Ihr Gegenüber auch einsehen.
Fische 20.02.–20.03.
So unerfreulich die jüngsten Erlebnisse auch waren, Sie konnten sich doch
noch geschickt aus der Affäre ziehen. Jetzt haben Sie sich ein wenig Erholung verdient.
Die Lösung ergibt ein Wasser- und Zugvogelreservat im Kanton Luzern.
AUFLÖSUNG
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Antoinette Stiefel, [email protected],
Tel. +41 44 863 72 03, Susanne Hogg,
Tel. +41 44 863 72 02, [email protected]
Jessica Wyss, Tel. +41 44 863 72 07,
[email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. 044 913 53 62, [email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel.
+41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
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Wochenspiegel
Nr. 10
9. März 2016
Veranstaltungen & Freizeit
Jazzkonzert in der
Bülacher Kirche
Stadtmusik Bülach hat neuen Dirigenten
Am Sonntag, 13. März, um 17 Uhr
wird ihm Rahmen der «Bülacher
Abendmusiken» ein aussergewöhnliches Konzerterlebnis geboten: Das
Jazz-Trio
Kordes-Tetzlaff-Godejohann führt in der reformierten Kirche Bülach die «Easter Suite» auf.
Oscar Peterson komponierte die
«Easter Suite» im Jahr 1984. Es entstand eine zutiefst berührende Jazztrio-Version. Die Komposition beinhaltet eine theologische Interpretation. Sie stellt die Versöhnung und Vergebung programmatisch ins Zentrum. Dem Bielefelder Jazztrio Kordes-Tetzlaff-Godejohann kommt der
grosse Verdienst zu, dem lange in
Vergessenheit geratenen Werk Petersons nach 22 Jahren wieder den Weg
aufs Podium geebnet zu haben. (pd.)
Der Eintritt ist frei, zur Deckung
der Kosten wird eine Kollekte erhoben. Reformierte Kirche Bülach.
Jazzkonzert: Trio Kordes-Tetzlaff-Godejohann, Sonntag, 13. März, 17 Uhr.
Am Wochenende findet das
Frühlingskonzert der Stadtmusik Bülach im Breiti-Saal
in Winkel statt. Als Gäste
treten die Jugendmusik und
die Jungtambouren auf.
Die Stadtmusik nimmt dieses Jahr
am Eidgenössischen Musikfest in
Montreux teil. Das Motto des Frühlingskonzerts heisst demzufolge «La
musique se rendra à Montreux». Der
neue Dirigent der Stadtmusik Bülach,
René Wohlgensinger, hat mit den Musikern ein abwechslungsreiches Programm einstudiert. René Wohlgensinger ist nach den Sommerferien
spontan als musikalischer Leiter eingesprungen nach dem krankheitsbedingten Ausfall des Dirigenten Christian Meier. An der GV im Februar
2016 wurde er zum Dirigenten der
Stadtmusik Bülach gewählt.
Zum ersten Mal wird das Selbstwahlstück für Montreux «Slavia» von
Die Stadtmusik Bülach spielt am Wochenende in Winkel.
Jan van der Roost aufgeführt. Weitere Stücke wie «Showdown for Band»
und «Best of Polo Hofer» sind Teil
des Programms. Am Samstagabend
werden die Jungtambouren aus Bülach ihr Können unter Beweis stellen.
Die Jugendmusik Bülach unter der
Leitung von Janez Krt spielt im ersten Konzertteil unterhaltsame Musik.
Zum Schluss der Konzerte treten die
Jugendmusik und die Stadtmusik ge-
F: zvg.
meinsam auf. Am Samstag beginnt
das Konzert um 20 Uhr. Auf die Besucher wartet eine Tombola, und das
Team des Landgasthofs Breiti serviert ab 18.30 Uhr Nachtessen.
Am Sonntag, 13. März, findet das
Konzert um 10.30 Uhr statt. Ab 8.30
Uhr und anschliessend gibt es ein
Brunchbuffet. An beiden Tagen steht
ein Kuchenbuffet mit selbst gebackenen Kuchen bereit. (pd.)
Saisoneröffnung
Gartenbrockenhaus
Das Hardundgut-Gartenbrockenhaus
in Embrach feiert Saisoneröffnung
mit dem Frühlingsmarkt.
Seltene Blumentöpfe, Musik und
ein Baggerparcours: Am Frühlingsmarkt
des
Gartenbrockenhauses
Hardundgut in Embrach hat es für jeden etwas. Auch dieses Jahr läutet
der Betrieb des kantonalen Sozialamts den Saisonstart am Wochenende
mit einem grossen Eröffnungsfest ein.
Die Ausstellung im Gartenbrockenhaus bietet eine Auswahl an Gefässen, Töpfen und Dekorationsartikeln sowie Gartenmöbeln, Geräten
oder Maschinen aus zweiter Hand.
Dazu werden Blumenarrangements
aus Eigenproduktion, saisonale Pflanzen, Biosamen sowie Zubehör wie Erde und Dünger angeboten. Die Bands
Kafi Lutz und Amix sorgen für Unterhaltung, und das Festzelt mit Grill ist
genau der richtige Platz für die hungrigen Gäste. (pd.)
Samstag, 12. März, 9 bis 16 Uhr, Sonntag,
13. März, 10 bis 16 Uhr. Hardundgut.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
Mittwoch, 9. März
Donnerstag, 10. März
BÜLACH
15.00 Kindertheater: Vom Theater
Gustavs Schwestern wird eine Geschichte mit Piggeldy und Frederick
gespielt. Für Kinder ab Kindergarten
und Erwachsene (Dauer ca. 50 Minuten). Vorverkauf unter www.sigristenkeller.ch oder Tuttolana, Marktgasse
25, Bülach, Tel. 044 862 36 36. Mehr
unter www.gustavsschwestern.ch. Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4.
RÜMLANG
21.00 Fasnacht: Warm-up mit Barbetrieb. Eintritt frei. Gemeindesaal,
Katzenrütistrasse 6.
KLOTEN
19.30 Multimediavortrag: Sechs Monate
Traumreise Down Under: Diavortrag
Australien von Petra und Gerhard
Zwerger-Schoner. Ref. Kirchgemeindehaus Kloten, Kirchgasse 30.
NIEDERGLATT
19.30 Lesung mit Multimedia-Show: Mit
einem Motorrad um die Welt. Geschichten über Improvisationstalent,
Lebensfreunde und dem Willen, etwas zu schaffen, Anschliessend Apéro, Eintritt frei. Bibliothek «Im Eichi», Grafschaftsstrasse 53.
Freitag, 11. März
STADEL
Englischkurse: Jeweils am Donnerstag
finden Englischkurse in verschiedenen Stärkegruppen statt: Dauer eine
Stunde. Das Schwergewicht liegt weniger in der schriftlichen Formulierung als im Erlernen der englischen
Konversation. Es stehen noch wenige
freie Plätze zur Verfügung. Schnuppern Sie unverbindlich in einer der
Klassen. Auskunft und Anmeldung
bei Irma Hurni, diplomierte EnglischLehrerin, Telefon: 044 858 07 35,
E-Mail
[email protected].
Kirchgemeindehaus.
ZÜRICH
7.45 Wanderung: Abfahrt ab Zürich
HB 7.55 Uhr mit S8 Richtung Weinfelden. Die Naturfreunde Kloten wandern ab Müllheim-Wigoltingen via
Schloss Klingenberg, Homburg, Hal-
ANZEIGEN
Frühlingskonzert der
Stadtmusik Bülach
Unsere Gäste: Jugendmusik Bülach
und Jungtambouren Bülach (nur Sa)
La musique
se rendra
à Montreux
denhaus nach Steckborn mit schöner
Sicht zum Bodensee (3¼ Std.). Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei
Martina Lötscher, Tel. 044 861 07 50.
Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz.
Samstag, 12. März 2016
20.00 Uhr
Breitisaal, Winkel, warme Küche
ab 18.30 Uhr/grosse Tombola
Sonntag, 13. März 2016
10.30 Uhr
Breitisaal, Winkel
Brunch ab 8.30 Uhr und nach
dem Konzert
Eintritt frei, Kollekte
www.smbuelach.ch
EGLISAU
20.00 Premiere «Nume Zoff mit em
Stoff!»,: Mit Apéro. Ein Schwank in
drei Akten. Reservationen über www.
rhibuehne.ch oder 076 250 81 93.
Schulhaus Steinboden, Rhihaldenstrasse 72.
RÜMLANG
21.00 Buurefasnacht: In der ersten
Stunde Gratis-Eintritt für Voll- und
Halbmasken. Mehr unter www.mvruemlang.ch. Gemeindesaal, Katzenrütistrasse 6.
Samstag, 12. März
BÜLACH
9.45 «Zauberlaterne»: Filmklub für
Kinder zwischen 6 und 12 Jahren mit
aussergewöhnlichen Filmen. Mehr
Informationen
gibt
es
unter
www.zauberlaterne.org. Kino ABC,
Winterthurerstrasse 9.
19.00 Theater: Der Verein «Amici di
Santeramo in Colle» präsentiert eine
spektakuläre italienische Theateraufführung. Aus Bari, der ProvinzHauptstadt der Partnerstadt von Bülach, kommt der landesweit bekannte
Komiker Uccio de Santis zusammen
mit dem Cabaret dei Mudu nach Bülach. Der Partnerstadt-Verein von Bülach lädt zu einem lustigen und unterhaltsamen Abend mit Festwirtschaft ein. Vorverkauf: Kreuz Papeterie, Bülach oder unter www.starticket.ch. Abendkasse (sofern es noch
freie Plätze gibt). Infos unter
www.amicidisanteramo.ch.Kantonsschule Zürcher Unterland.
EGLISAU
20.00 Theater: «Nume Zoff mit em
Stoff!», so heisst das neue Theaterstück der Rhibühne Eglisau. Reservationen: www.rhibuehne.ch oder 076
250 81 93. Schulhaus Steinboden,
Rhihaldenstrasse 72.
EMBRACH
11.30–17.00 Senioren-Hobby-Ausstellung: 21 Künstlerinnen und Künstler
aus dem Embrachertal stellen ihre
Hobbys vor. Das Café 33 ist durchgehend bis 17.15 Uhr geöffnet. Regionales Alterszentrum, Stationsstr. 33.
NIEDERGLATT
13.30–15.00 Kinderkleider-Börse: Es
werden Kinder-Sommerkleider ab
der Grösse 56 sowie Bodys, Schuhe,
Badeanzüge und Pyjamas verkauft.
Kaffeestube. Turnhalle und Singsaal
Eichi.
RÜMLANG
20.00 Maskenball: Mit Prämierung. In
der ersten Stunde gratis Eintritt für
Voll- und Halbmasken. Mehr unter
www.mvruemlang.ch. Gemeindesaal,
Katzenrütistrasse 6.
Sonntag, 13. März
EMBRACH
10.00–17.00
Senioren-Hobby-AusstelFortsetzung auf Seite 15
Wochenspiegel
Veranstaltungen & Freizeit
Grosse Kufen-Gala in Bülach
30 Jahre Bülacher Eislaufclub: Grosses Schaulaufen
mit Starbeteiligung.
Gegen 150 kleine und grosse Akteure
werden das Publikum am Freitag, 18.
März, auf der Hirslen-Eisbahn erwarten. Unter dem Motto «Swissness» feiert der Bülacher Eislaufclub
sein 30-jähriges Bestehen. Hunderte
Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer begleitete er in dieser Zeit bei ihren ersten Schritte auf dem Eis. Einige davon starteten danach gar zu internationalen Erfolgen an Europa-,
Weltmeisterschaften,
Olympischen
Spielen oder an internationalen Eisund Tanzshows.
Die geben dem Club jetzt etwas
zurück: Vom vierjährigen Knirps bis
zur erfolgreichen Goldtest-Elite-Läuferin werden über 100 aktive zu einer grossen Schau auflaufen. Regie
führt die erfahrene Bülacher Theaterund Tanzpädagogin Doris Sturzeneg-
Fortsetzung von Seite 14
lung: 21 Künstlerinnen und Künstler
aus dem Embrachertal stellen ihre
Hobbys vor. Das Café 33 ist durchgehend bis 17.15 Uhr geöffnet. Regionales Alterszentrum, Stationsstrasse
33.
RÜMLANG
13.30 Fasnachtsumzug: Start beim
Bahnhof. Die Route führt Richtung
Restaurant Pizzeria Romantica, Linden- und Ausserdorfstrasse via Kreisel zum Gemeindesaal Worbiger.
Turnhallenbeiz und Prämierung des
schönsten Wagens. Kindermaskenball mit Prämierung im Gemeindesaal ab ca. 14.15 Uhr. Mehr unter
www.mvruemlang.ch. Bahnhof.
Montag, 14. März
BÜLACH
9.30–11.30 Fitness fürs Gedächtnis:
Grundkurs mit einem Training zur
Steigerung der Gedächtnisleistung.
Die Kurse finden jeweils am Montag
statt. Kursdaten sind der 7., 14. und
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Normalauflage: 36 116 Exemplare
Grossauflage: 70 205 Exemplare (jeweils am
letzten Mittwoch im Monat)
Jahresabonnement: 90 Franken
Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr
Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein
Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo
AG, Zürich
Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg,
Tel. +41 44 913 53 33,
E-Mail [email protected]
Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel.
+41 44 913 53 30, E-Mail [email protected]
Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11,
E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel.
+41 44 863 72 05, E-Mail [email protected].
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Antoinette Stiefel, Tel. +41 44 863 72 03,
[email protected], Susanne Hogg,
Tel. +41 44 863 72 02, [email protected]
Jessica Wyss, Tel. +41 44 863 72 07,
[email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. +41 44 913 53 62,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach,
Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
ger. Ein absolutes Novum im Bülacher Eislaufclub werden die LiveDarbietungen der erfolgreichen «Voice of Switzerland»-Tiziana aus Dielsdorf sein. Einen besonderen Akzent
werden die aktuellen Vize-Schweizer-Meister im Paarlauf, Ioulia
Chtchetinina und Noah Scherer, und
die mehrfachen Schweizer Meister
im Eistanz, Ramona Elsener und Florian Roost, setzen. Grosse Beachtung
dürfte die Darbietung des erfolgreichen Synchro-Teams Starlight Seniors mit zahlreicher Bülacher Beteiligung finden. Für einen besonderen
Höhepunkt wird Europameisterin Sarah Meier sorgen, die im Team mit
dem Pop-Geiger Marco Polo und den
showerfahrenen Bülachern «Art on
Ice Dancers» auftritt. (pd.)
Freitag, 18. März, 19.30 Uhr, Hirslen-Eisbahn. Vorverkauf: Sportzentrum Hirslen
Bülach, Hochfelderstr. 75, 044 863 17 11,
[email protected], Suter Optik Bülach,
Bahnhofstr. 22, 044 860 51 62, [email protected].
Philosophie-Treff
im Grampen in Bülach
Am Sonntag, 13.
März, von 10 bis
12 Uhr trifft sich
der PhilosophieTreff
Bülach.
Dieses Mal ist jedoch kein spezifisches
Thema
vorgegeben. Der
Philosophie-Treff möchte an diesem
Sonntag wieder einmal den Teilnehmern das Wort übergeben. Was sind
die Anliegen, Ideen, Gedanken, Überlegungen, Vorstellungen, Wünsche,
Bedürfnisse, Interessensgebiete oder
Vorschläge? Was brennt den Interessierten unter den Nägeln als Thema?
Was möchten die Teilnehmer hören?
Der Philosophie-Treff lädt herzlich zu
dieser allgemeinen Gesprächsrunde
ein. Er findet wie gewohnt im Begegnungszentrum Grampen an der Allmendstrasse 1 in Bülach statt. (pd.)
Mehr: [email protected].
21. März sowie der 4. April. Anmeldungen nimmt Pro Senectute Kanton
Zürich, Telefonnummer 058 451 53
00, entgegen. Pro Senectute Kanton
Zürich, Lindenhof 1.
pflegung aus dem Rucksack. Info bei
Margret Hörschläger, 044 850 45 43.
Meierhofplatz.
Dienstag, 15. März
EGLISAU
20.00 Theater: «Nume Zoff mit em
Stoff!», so heisst das neue Theaterstück der Rhibühne Eglisau. Reservationen: www.rhibuehne.ch oder 076
250 81 93. Schulhaus Steinboden,
Rhihaldenstrasse 72.
BÜLACH
19.00–20.30 Vom Herzchirurgen zum
Fernfahrer: An der Volkshochschule
Bülach erzählt Markus Studer von
seinem ungewöhnlichen Werdegang.
Anmeldung und Infos zu dieser und
weiteren
Veranstaltungen
unter
www.volkshochschule-buelach.ch, [email protected], 044
864 44 55. Berufsschule Bülach,
Schwerzgruebstrasse 28.
ZÜRICH
10.30 60+-Wanderung im Limmattal:
Treffpunkt: Meierhofplatz in Höngg
10.30 Uhr. Fahrt: Zürich HB Sihlquai
Tram 13 Richtung Frankental, Zürich
HB Bus 46 Richtung Rütihof. Wanderung der Naturfreunde Kloten von
Höngg via Grünwald, Weiningen
nach Oetwil a.d. Limmat (3 h). Ver-
Mittwoch, 16. März
WINKEL
8.15 Tagesausflug nach Willisau und
Zollbrück (JAKOB): 08.15 mit dem Car
ab Zentrum Breiti. Programm: Fahrt
nach Willisau, Besuch Fabrikladen
Willisauer Ringli (Hug), Besuch Destillerie Willisau, Mittagessen, Fahrt
nach Zollbrück zum Jakob-Markt, ca.
13.30 Uhr Führung Versand Jakob
Wolle, Einkaufsmöglichkeit bei Jakob. Kosteninfos und Anmeldung
raschmöglichst bei Anita Krebser,
Tel. 044 862 11 16 oder [email protected]. www.frauenvereinwinkel.ch. Dorfzentrum Breiti.
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Wochenspiegel
Nr. 10
9. März 2016
SCHLUSSPUNKT
Hofer: «Grenzkontrollen sind zwingend»
Ein hochkarätiges Podium,
unter anderem mit Thilo
Sarrazin, diskutierte in
Bachenbülach über Migration. Man war sich einig.
Jan Bolliger
Es können nicht alle kommen, die
wollen. Dies galt am letzten Freitagabend in Bachenbülach nicht nur für
Europa, sondern auch für die Mehrzweckhalle. Über 350 Besucher füllten die Halle bis auf den letzten
Stuhl. Die Gemeinde veranstaltete
zum zweiten Mal ein Podium unter
dem Motto «Die Welt aus den Fugen». Dieses Jahr wurde die Frage
gestellt, ob Europa sich überrennen
lässt. Beantworten sollten dies drei
Herren, die sich mit dem Thema auskennen: Erwin Hofer blickt auf eine
lange Diplomatenkarriere zurück und
war der letzte akkreditierte Schweizer Botschafter in Libyen, Peter Regli
ist ehemaliger Direktor des schweizerischen Nachrichtendienstes – und
als «ehrenvollster Ehrengast» Thilo
Sarrazin. Der deutsche Ex-Spitzenpolitiker sorgte 2010 mit seinem Buch
«Deutschland schafft sich ab» für ei-
nen Skandal. Darin kritisierte er die
Migrationsgesellschaft heftig.
Unter der Leitung des langjährigen «Rundschau»- und «Arena»-Moderators Reto Brennwald äusserten
sich alle drei Podiumsteilnehmer kri-
tisch bis besorgt. Die unsichere Situation in vielen Teilen der Dritten Welt
sorge dafür, dass Hunderte Millionen
Menschen nach Europa kommen
wollten, wo sie sich ein besseres Leben erhoffen würden. Doch dies kön-
ne ihnen Europa nicht bieten. Deshalb seien Grenzsicherungen unvermeidlich, notfalls auch unter Einbezug der Armee. Denn «je mehr kommen dürfen, desto mehr werden
kommen», prophezeite Sarrazin.
Gemeindepräsident Franz Bieger:
«Nur die Wahrheit zahlt sich aus,
auch wenn sie unbequem ist.»
Moderator Reto Brennwald: «Herr
Sarrazin, haben wir keine Verantwortung gegenüber Flüchtlingen?»
Autor Thilo Sarrazin: «Jede Regierung ist nur für sein eigenes Volk
verantwortlich.»
Ex-Botschafter Erwin Hofer: «Libyen kann man nur stabilisieren,
wenn man den Seeweg schliesst.»
Ex-Geheimdienstchef Peter Regli:
«Wir müssen die Grenzen mithilfe
der Armee besser kontrollieren.»
Gemeindepräsident Franz Bieger am Podium in Bachenbülach: «Wenn nur die Gemeindeversammlung so gut besucht wäre.»
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Fotos: Jan Bolliger