AOK-Präventionsbericht

Mit Qualität für die Gesundheit
Schwerpunktthema: Digitale Prävention
AOK-Präventionsbericht
Die Leistungen der AOK – Die Gesundheitskasse
in der Prävention und Gesundheitsförderung
Herausgeber
AOK-Bundesverband
Abteilung Prävention
Geschäftsführungseinheit Versorgung
Rosenthaler Straße 31, 10178 Berlin
Autoren/-innen
Ina Barthelmes; IGES Institut GmbH
Susanne Hildebrandt; IGES Institut GmbH
Hans-Dieter Nolting; IGES Institut GmbH
Hanna Sydow; IGES Institut GmbH
Umsetzung, Gestaltung und Schwerpunktthema
KomPart Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Berlin
Druck: R ichter Druck- und Mediencenter GmbH und Co. KG, Elkenroth
Berichtsjahr: 2013
Publiziert: 2015
.
Inhalt
Vorwort3
Zusammenfassung
1.
2.
3.
4.
4
Einleitung
5
Methodik
7
Wichtige Kennzahlen im Überblick
8
Leistungen nach dem Setting-Ansatz:
Prävention in Schulen, Kindergärten und anderen
nicht betrieblichen Lebensräumen
10
4.1
10
Schwerpunkt Kindertagesstätte
4.2 Wissen zieht Kreise
12
4.3 Engagiert für eine gesunde Kindheit
13
4.4Doppelt wirkt besser – Verhalten und Verhältnisse ändern
15
4.5 Erfolgskontrolle für mehr Qualität
16
5.
Gesundheit am Arbeitsplatz: die Leistungen
der Betrieblichen Gesundheitsförderung
5.1
Ein Blick auf die Branchen
17
18
5.2An der Seite der kleinen und mittleren Unternehmen
19
5.3 Mit Ausdauer ans Ziel – Projektlaufzeit
20
5.4 Projekte mit großer Reichweite
21
5.5Zielgruppen
23
5.6 Gesundheitsförderung als Führungsaufgabe
24
5.7Verhaltens- und Verhältnisbezogenheit der Aktivitäten
26
5.8 Regelmäßige Erfolgskontrolle
27
6.
Leistungen nach dem individuellen Ansatz:
persönliche Präventionsangebote
für gesundheitsbezogenes Verhalten
28
6.1
Schwerpunktthema Ernährung
28
6.2 Hoch im Kurs bei Jung und Alt
30
6.3 Frauen nutzen Präventionsangebote intensiver
31
7.
Schwerpunktthema:
Fit und gesund mit Web und App – Digitale Prävention
32
7.1 Die digitale Gesundheitsrevolution
32
7.2 Das Angebot der AOK
33
7.3 AOK-Leonardo
33
7.4 Apps
34
7.5 Zukunft: der AOK-Gesundheitscoach
36
7.6
37
Literatur
Webbasierte Präventionsprogramme
40
3
.
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
vier Anläufe waren nötig, ehe der Bundestag das
Präventionsgesetz verabschieden konnte. Das
Gesetz bleibt hinter den Erwartungen zurück,
Gesundheitsförderung und Prävention zu einem
gesamtgesellschaftlichen Anliegen zu machen.
Die gesetzliche Krankenversicherung hat nun den
Auftrag, den gesetzlichen Rahmen auszugestalten.
Die AOK erwartet, dass Länder und Kommunen
ihrer grundgesetzlich verankerten Verantwortung
für die Daseinsvorsorge in den Landesrahmenvereinbarungen nachkommen und gesundheitsfördernde Lebensverhältnisse weiter ausgestalten.
Gleiche Gesundheitschancen bedingen auch gleiche
Teilhabechancen.
Die AOK engagiert sich auf vielen Ebenen mit
unterschiedlichen Angeboten. Wie der Präventionsbericht belegt, setzt die AOK dabei vor allem
auf Maßnahmen, die einen gesunden Lebensalltag
gestalten. Hier können wir unabhängig von sozialem Status und Alter ein Umfeld bieten, das einen
gesunden Lebensstil unterstützt. Einen Schwerpunkt legt die AOK dabei auf die Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche. Dazu bietet sie
vor Ort viele Projekte im Setting Kindergärten und
Schulen, wie zum Beispiel das Programm „JolinchenKids – Fit und gesund in der Kita“ oder das
seit über zehn Jahren erfolgreiche Kindertheater
„Henrietta“.
Aber auch der AOK-Service „Gesunde Unternehmen“ zur Betrieblichen Gesundheitsförderung,
die Gesundheitskurse der AOKs vor Ort sowie die
vielen überregionalen Projekte und bundesweiten
Angebote spiegeln das umfassende Engagement
der Gesundheitskasse in der Prävention wider. Als
„Gesundheitskasse“ investiert die AOK fast sechsmal so viel wie die übrigen Krankenkassenarten.
Doch nicht nur mit klassischen Projekten ist die
Gesundheitskasse Vorreiter bei der Prävention. Weil
App und Web aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, können Versicherte seit einigen Jahren
auch digitale Präventionsangebote nutzen. Dazu
gehören neu konzipierte Apps ebenso wie onlinebasierte Gesundheitsprogramme. Mit einem eigenen Gesundheitspreis, dem AOK-Leonardo für
digitale Prävention, fördert die Gesundheitskasse
darüber hinaus innovative digitale Präventionskonzepte. Die AOK hat eine Reihe von Maßnahmen
entwickelt, die ohne großen finanziellen Aufwand
eine schnelle Verbreiterung finden könnten. So
ließe sich zum Beispiel die Gesundheitskompetenz
der Bevölkerung relativ kurzfristig verbessern,
wenn vorhandene Programme den Weg in das Bildungssystem finden würden.
Kai Kolpatzik, MPH
Arzt und Gesundheitswissenschaftler
beim AOK-Bundesverband
Berlin, im Juli 2015
4
.
Zusammenfassung
Der AOK-Präventionsbericht befasst sich mit dem
Engagement der gesetzlichen Krankenkassen im
Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung.
Dazu wurden ausgewählte kassenindividuelle Daten
aus dem Jahr 2013 ausgewertet und mit den dokumentierten Leistungen der übrigen GKV verglichen.
Im Fokus dieses Berichts steht das Thema Digitale
Prävention. Schließlich nutzen immer mehr Menschen in Deutschland Apps und das Internet, um
gesundheitsbewusster zu leben. Die AOK unterstützt sie dabei mit einer Vielzahl an Angeboten.
So können die Nutzer inzwischen aus über 30 AOKGesundheits-Apps wählen und damit zum Beispiel
bewusst einkaufen oder gesund genießen. Über die
Apps hinaus bietet die AOK viele erfolgreiche Präventionsprogramme im Internet an. „Rückenaktiv“
und „Laufend in Form“ sind nur zwei Beispiele.
Mit dem AOK-Leonardo hat die AOK sogar einen eigenen Preis für Digitale Prävention ins Leben gerufen.
Der Bericht stellt den seit 2012 verliehenen, höchstdotierten Gesundheitspreis in Deutschland vor.
Die Vorreiterrolle der AOK in der Prävention und
Gesundheitsförderung wird anhand exemplarischer Analyseergebnisse für die Bereiche „Maßnahmen nach dem Setting-Ansatz“, „Betriebliche
Gesundheitsförderung“ und „Individuelle Präventionskurse“ transparent herausgestellt:
Die Projekte der AOK erreichen besonders viele Menschen.
Die AOK nimmt mit 76 Prozent aller in den nicht
betrieblichen Lebenswelten erreichten Personen
sowie über 48 Prozent der erreichten Betriebe
eine Führungsrolle unter den gesetzlichen Kassenarten ein.
Im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF)
ist die AOK sehr aktiv. 2013 beliefen sich die Aufwendungen der AOK für Leistungen der Betrieblichen
Gesundheitsförderung auf über 24 Millionen
Euro. Das entspricht 45 Prozent der GKV-weiten
Ausgaben. Von allen Personen, die 2013 durch
Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung erreicht wurden, nahmen 43 Prozent an
AOK-Projekten teil.
D ie AOK setzt konsequent auf ganzheitliche Projekte.
75 Prozent der im Jahr 2013 durchgeführten AOKAktivitäten in nicht betrieblichen Lebenswelten
sowie 63 Prozent ihrer Maßnahmen in Betrieben umfassten sowohl verhaltens- als auch verhältnisbezogene Komponenten. Bei den übrigen
Kassenarten waren im Vergleich dazu nur 68
Prozent beziehungsweise 46 Prozent der Projekte
entsprechend ganzheitlich angelegt.
Die AOK macht die Gesundheit zur Chefsache. Im Jahr
2013 steuerte bei der Hälfte der AOK-Projekte in
der Betrieblichen Gesundheitsförderung ein Entscheidungsgremium die Maßnahmen. Bei 93
Prozent aller Projekte mit einem Steuergremium
waren Vertreterinnen und Vertreter der Entscheidungsebene eingebunden. Insbesondere
die Unterstützung durch die Führungskräfte ist
ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Schaffung
gesundheitsfördernder Arbeitsbedingungen im
Betrieb. Bei den verbleibenden Kassenarten lag
der Anteil nur bei 82 Prozent. Die AOKs begleiteten die Betriebe im Durchschnitt 53 Monate lang,
während die restliche GKV mit 38 Monaten eine
deutlich kürzere durchschnittliche Projektlaufzeit aufweist.
Individuelle Prävention hat für die AOK einen hohen
Stellenwert. Die AOK erreichte mit ihren Angeboten 29 Prozent und damit etwa jeden dritten
Versicherten, der an individuellen Präventionskursen teilnahm. Dieser Wert liegt nur knapp
unter dem Anteil an GKV-Versicherten, der 2013
durchschnittlich auf die AOKs entfiel.
Realisiert wurde der vorliegende AOK-Präventionsbericht in Zusammenarbeit mit dem IGES Institut,
das als unabhängige Einrichtung mit der Erstellung
beauftragt war.
5
.
1
Einleitung
In Zusammenarbeit mit dem AOK-Bundesverband
und den anderen Verbänden der gesetzlichen Krankenkassen auf Bundesebene veröffentlichen der
GKV-Spitzenverband und der Medizinische Dienst
des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen
e. V. (MDS) jedes Jahr einen Präventionsbericht, der
die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung in der primären Prävention und der Betrieblichen Gesundheitsförderung darstellt.
Anliegen dieses Berichts ist es, die Aktivitäten der
Krankenkassen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung sowie ihr Engagement in nicht betrieblichen Lebenswelten – den sogenannten Settings –
wie beispielsweise in Kindertagesstätten, Schulen
oder Stadtteilen und der Inanspruchnahme von
primärpräventiven Kursangeboten bundesweit zu
dokumentieren.
Durch primärpräventive und gesundheitsförderliche Angebote wurden 2013 insgesamt rund
5,2 Millionen Menschen direkt erreicht [Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen, GKV-Spitzenverband 2014]. Dass die Aufwendungen der Krankenkassen für Prävention und
Betriebliche Gesundheitsförderung seit der Einführung dieser Leistungen im Jahr 2000 stark gestiegen
sind, spiegelt den immensen Bedeutungszuwachs
wider, den Prävention als zukunftsorientiertes
Thema innerhalb der letzten Jahre erfahren hat.
Im Jahr 2013 haben die Krankenkassen insgesamt
267 Millionen Euro für die Primärprävention und
die Betriebliche Gesundheitsförderung ausgegeben. Das entspricht einem Betrag von 3,82 Euro pro
Versicherten, was im Vergleich zum Vorjahr eine
Zunahme um 0,41 Euro je Versicherten bedeutet.
Auch im Jahr 2013 hat die gesetzliche Krankenversicherung den gesetzlich vorgesehenen Orientierungswert von 3,01 Euro wieder deutlich übertroffen [Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der
Krankenkassen, GKV-Spitzenverband 2014].
6
Wie die folgenden Seiten zeigen werden, gehen diese
Erfolge auch im Berichtsjahr 2013 zu wesentlichen
Anteilen auf das Engagement einer der größten
Kassenarten zurück – der AOK. Trotz seines hohen
Grades an Transparenz kann der GKV-weite Präventionsbericht dieser Vorreiterrolle der AOK, die
auf die gesamte gesetzliche Krankenversicherung
ausstrahlt, nur im Ansatz gerecht werden. Aus diesem Grund hat die AOK im Jahr 2014 ihren ersten
eigenen Präventionsbericht vorgelegt und damit
eine Lücke geschlossen.
In der Zeit seit dem Erscheinen des ersten AOKPräventionsberichts hat das Bundeskabinett den
Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz) beschlossen. Mit dessen Inkrafttreten
wird der Prävention ein noch größerer Stellenwert
eingeräumt werden. Der nun vorliegende zweite
AOK-Präventionsbericht gibt einen Einblick in den
konkreten Umfang der Präventionsaktivitäten der
AOK im Jahr 2013. Vorgestellt werden die Ergebnisse
vergleichender Analysen auf Bundesebene, die den
Stellenwert des AOK-Systems in Relation zum
Gesamtbeitrag der anderen Kassenarten sichtbar
machen. Auf diese Weise wird deutlich, dass die
AOK schon jetzt in allen Handlungsfeldern überdurchschnittlich gut aufgestellt ist und auch im
zweiten nun dargestellten Berichtsjahr ihre Vorreiterrolle behauptet hat.
Der strukturelle Aufbau des AOK-Präventionsberichts entspricht im Sinne einer besseren Vergleichbarkeit der durch den bundesweiten Präventionsbericht vorgegebenen Gliederung. Den
Leistungen nach dem Setting-Ansatz, der Betrieblichen Gesundheitsförderung sowie dem individuellen Ansatz ist jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet.
Ergänzend behandelt der AOK-Präventionsbericht
einen thematischen Schwerpunkt: die Digitale
Prävention. Die modernen Informations- und
Kommunikationstechnologien spielen im Alltag
vieler Menschen eine wichtige Rolle. Mit maßgeschneiderten Apps und Online-Angeboten lassen
sich Versicherte aller Altersgruppen dazu motivieren, etwas für ihre Gesundheit zu tun. Webbasierte Gesundheitsangebote und Gesundheits-Apps
helfen dabei, Gesundheitswissen zu vermitteln und
dadurch gesundheitsförderliches Verhalten nachhaltig zu fördern. Digitale Präventionsmaßnahmen
für die Gesundheit, wie zum Beispiel digitale Beratungs- und Coachinganwendungen, zeigen bereits
sehr gute Erfolge.
Mit der Durchführung der Analysen und der Erstellung des Berichts wurde das IGES Institut als unabhängiges wissenschaftliches Institut beauftragt.
7
.
2
Methodik
Der vorliegende Bericht beruht auf den Erhebungen
und Ergebnissen des kassenartenübergreifenden
Präventionsberichts von GKV-Spitzenverband und
Medizinischem Dienst des Spitzenverbandes Bund
der Krankenkassen e. V. (MDS).
Dessen Datengrundlage bilden die Dokumentationsbögen der gesetzlichen Krankenkassen zu den
Aktivitäten in Settings und in der Betrieblichen
Gesundheitsförderung, wobei ein Dokumentationsbogen alle Angaben zu einem Projekt enthält. Der
Begriff „Projekt“ kann somit dem des „Dokumentationsbogens“ gleichgesetzt werden. Ein Projekt
kann wiederum in mehreren Einrichtungen oder
Betrieben durchgeführt worden sein, sodass die
Zahl der dokumentierten Settings beispielsweise
die der Dokumentationsbögen in der Regel übersteigt. Darüber hinaus melden die Krankenkassen
sämtliche Informationen zur Teilnahme ihrer Versicherten an individuellen Präventionskursen.
Alle Kassenverbände führen die Dokumentationen
ihrer Mitgliedskassen zusammen und melden diese
gebündelt an den MDS. Dieser integriert und bereinigt die gelieferten Daten aller Verbände auf Bundesebene und meldet die bereinigten Ergebnisse
im Anschluss kassenindividuell an die Verbände
zurück.
Im Auftrag des AOK-Bundesverbands hat das IGES
Institut die AOK-spezifischen Daten aufbereitet
und vergleichende Analysen durchgeführt. Dafür
wurden durch Differenzbildung aus den kassenartenübergreifenden Gesamtwerten und den individuellen AOK-Ergebnissen zusammengefasste Werte
für die verbleibenden Kassenarten ermittelt und
diese anschließend den AOK-spezifischen Zahlen
gegenübergestellt.
Im vorliegenden Bericht sind ausgewählte Ergebnisse dieser Gegenüberstellung von AOK-System
und übriger GKV für das Dokumentationsjahr 2013
zusammengestellt.
8
.
3
Wichtige Kennzahlen im Überblick
Bereits einige wenige Zahlen vermitteln ein recht
umfassendes Bild des Leistungsgeschehens in
der Prävention und Gesundheitsförderung. In der
nachfolgenden Tabelle 1 sind die wichtigsten Kennzahlen zu den Aktivitäten der AOK im Überblick
zusammengestellt, gegliedert nach den verschiedenen Zugangswegen Settingansatz, Betriebliche
Gesundheitsförderung und individueller Ansatz.
Jedem AOK-Wert stehen zwei Vergleichswerte
gegenüber: der Wert für die GKV ohne AOK, in welchem die verbleibenden Kassenarten zusammengefasst sind, sowie der Wert für die GKV insgesamt.
Darüber hinaus ist der jeweilige prozentuale Anteil
für die AOK in einer separaten Spalte angegeben.
Laut der Mitgliederstatistik KM1 des Bundesministeriums für Gesundheit waren im Jahr 2013
durchschnittlich 34,8 Prozent aller gesetzlich Krankenversicherten bei einer AOK versichert [Bundesministerium für Gesundheit 2014]. Damit liegt das AOKSystem in der Gesamtstatistik an zweiter Stelle.
Vor allem hinsichtlich der Leistungen nach dem
Setting-Ansatz und in der Betrieblichen Gesundheitsförderung sind die Unternehmungen der AOK
bemerkenswert:
Während die übrigen Kassenarten im Jahr 2013
für Projekte im Setting durchschnittlich 14 Eurocent je Versicherten ausgaben, investierte die
AOK mit 95 Eurocent pro Kopf fast siebenmal so
viel. Auch im Hinblick auf die Anteile an der Zahl
der in den Settings erreichten Personen dominiert die AOK mit 77,3 Prozent der direkt und
75,5 Prozent der indirekt erreichten Personen
deutlich.
37 Prozent aller durch Betriebliche Gesundheitsförderung im Jahr 2013 erreichten Betriebe
arbeiteten mit einer AOK zusammen. Auch hier
übersteigen die Ausgaben der AOK pro Versicherten mit durchschnittlich einem Euro den
für die anderen Kassenarten ermittelten Durchschnittswert von 0,66 Euro bei Weitem.
Betrachtet man den Anteil der direkt durch Prävention und Gesundheitsförderung erreichten Personen, steht die AOK mit 56 Prozent unangefochten
auf Platz 1 des Rankings.
9
Tabelle 1: Zahlen zu den Leistungen in der Prävention
und der Betrieblichen Gesundheitsförderung im Überblick
Ansatz
AOK
GKV
ohne AOK
GKV
gesamt
Anteil AOK
an GKV gesamt
19.144
2.041.312
5.500.671
0,95 €
11,28 €
23.024.598 €
9.756
600.287
1.787.675
0,14 €
10,98 €
6.591.501 €
28.900
2.641.599
7.288.346
0,42 €
11,21 €
29.616.099 €
66,2 %
77,3 %
75,5 %
–
–
77,7 %
428.568
1.048.130
1.476.698
29,0 %
2,66 €
2,59 €
2,61 €
–
Setting-Ansatz
Anzahl der Settings
Anzahl direkt erreichter Personen
Anzahl indirekt erreichter Personen
Ausgaben je Versicherten
Ausgaben je direkt erreichter Person
Summe der Ausgaben
Individueller Ansatz
Anzahl direkt erreichter Personen
Ausgaben je Versicherten
Ausgaben je direkt erreichter Person
150,71 €
112,66 €
123,70 €
–
64.589.974 €
118.079.453 €
182.669.427 €
35,4 %
3.630
6.252
9.882
36,7 %
Anzahl der direkt erreichten Personen
451.037
607.602
1.058.639
42,6 %
Anzahl indirekt erreichter Personen
261.244
162.186
423.430
61,7 %
Durchschnittliche Betreuungsdauer
je Betrieb in Monaten
52,8
–
37,9
–
1,00 €
0,66 €
0,78 €
–
Summe der Ausgaben
Betriebliche Gesundheitsförderung
Anzahl der Betriebe
Ausgaben je Versicherten
Ausgaben je direkt erreichter Person
Summe der Ausgaben
53,81 €
49,72 €
51,46 €
–
24.270.811 €
30.209.743 €
54.480.554 €
44,5 %
Gesamt
Anzahl der Settings
19.144
9.756
28.900
66,2 %
Anzahl der Betriebe
3.630
6.252
9.882
36,7 %
2.920.917
2.256.019
5.176.936
56,4 %
Anzahl direkt erreichter Personen
Anzahl indirekt erreichter Personen
Anzahl Versicherte
Ausgaben je Versicherten
Ausgaben je direkt erreichter Person
Summe der Ausgaben
5.761.915
1.949.861
7.711.776
74,7 %
24.282.611
45.578.554
69.861.165
34,8 %
4,61 €
3,40 €
3,82 €
–
38,30 €
68,65 €
51,53 €
–
111.885.383 €
154.880.697 €
266.766.080 €
41,9 %
Quelle: AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS; KJ1; KM1; IGES
10
.
4
Leistungen nach dem Setting-Ansatz:
Prävention in Schulen, Kindergärten und anderen
nicht betrieblichen Lebensräumen
Der Begriff Settings bezeichnet den unmittelbaren
Lebensraum beziehungsweise konkrete Lebenswelten, in denen Menschen einen Großteil ihres
Alltags verbringen – Beispiele sind etwa Schule,
Kindergarten, Betrieb oder Stadtteil. Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert in ihrer 1986
verabschiedeten Ottawa-Charta Setting als Ort, an
dem „Gesundheit […] von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt [wird]: dort,
wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben“ [Weltgesundheitsorganisation 1986]. Maßnahmen nach dem
Setting-Ansatz sollen Menschen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld ansprechen und zielen darauf ab, auch das Umfeld selbst in gesundheitsför­
derlicher Weise zu verändern.
Die AOK hat im Jahr 2013 mehr als 23 Millionen
Euro in die Prävention und Gesundheitsförderung
in nicht betrieblichen Lebenswelten investiert. Dies
entspricht einem Anteil von mehr als drei Vierteln
der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für Leistungen nach dem Setting-Ansatz.
Auf den folgenden Seiten werden die Aktivitäten in
nicht betrieblichen Settings unter verschiedenen
Gesichtspunkten genauer betrachtet. Das Setting
Betrieb stellt innerhalb der Prävention und Gesundheitsförderung einen eigenen Leistungsschwerpunkt dar. Ihm ist daher ein eigener Abschnitt, das
Kapitel 5, gewidmet.
4.1 Schwerpunkt Kindertagesstätte
Auf den 607 Dokumentationsbögen der AOK für das
Jahr 2013 sind Angaben zu 19.144 Settings dokumentiert. Insgesamt sind in den Dokumentationsbögen der GKV für das Berichtsjahr 28.900 Settings
aufgeführt. Mit 66,2 Prozent entfällt davon der
überwiegende Teil auf von der AOK unterstützte
Projekte (Abbildung 1).
Abbildung 1: Anzahl der Settings
AOK
66,2 %
19.144
GKV ohne AOK
9.756
33,8 %
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
11
Abbildung 2: Häufigkeitsverteilung der Settings für die AOK
Mehrfachnennungen möglich, n = 19.144 Settings
Kindergarten/
Kindertagesstätte
Grundschule
Altenheim
Gymnasium
8.306
3.629
1.119
Stadtteil/
Ort
991
Realschule
899
Anderes
Setting
851
Gesamtschule
817
Hauptschule
Förderschule
571
496
Institution für
spezifische
Bevölkerungsgruppen
256
Berufsschule
201
1.002
Krankenhaus
Hochschule
4
2
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
Auch im Jahr 2013 führte die AOK mit 43,3 Prozent
mit Abstand am häufigsten Maßnahmen im Setting
Kindergarten oder Kindertagesstätte durch.
In der GKV-weiten Gesamtbetrachtung entfällt die
Hälfte (50,2 Prozent) der insgesamt 16.557 für den
Bereich Kindertagesstätten genannten Settings auf
die Projekte der AOK. An zweiter Stelle folgen bei der
Gesundheitskasse Maßnahmen an Grundschulen
(19,0 Prozent). Am dritthäufigsten waren Maßnahmen in Altenheimen (5,8 Prozent). In Abbildung 2
sind die absoluten Häufigkeiten für die einzelnen
Settings dargestellt.
12
4.2 Wissen zieht Kreise
Die Wirkung vieler Projekte beschränkt sich nicht
auf den unmittelbaren Teilnehmerkreis. In den
Auswertungen wird daher zwischen direkt und
indirekt erreichten Personen unterschieden. Die
Zahl der direkt erreichten Personen können die
Krankenkassen anhand der Teilnehmerzahlen in
den einzelnen Projekten und Maßnahmen ermitteln. Geben diese Beteiligten ihr durch die Maßnahmen erworbenes Wissen weiter, werden auf diese
Weise weitere Personen erreicht – bei Projekten
in Kindergärten zum Beispiel auch die Eltern und
Geschwister. Über die Anzahl der indirekt erreichten Personen liegen Schätzungen der Krankenkassen vor.
Allein in Kindergärten und Kindertagesstätten
erreichte die AOK mit ihren Projekten 505.480 Personen direkt. In Grundschulen profitierten weitere
457.353 Menschen von entsprechenden Angeboten
der AOK. Diese und die für die übrigen Settings
dokumentierten Zahlen schlüsselt Tabelle 2 im Vergleich zwischen AOK und restlicher GKV auf.
Die differenzierten Angebote der AOK entfalten
eine beachtliche Reichweite. Wie in Abbildung 3 zu
erkennen ist, wurden 2013 mehr als sieben von zehn
direkt erreichten Personen (77,3 Prozent) in Settings
durch Projekte der AOK erreicht. Die AOK konnte
mit ihren Projekten insgesamt 2.041.312 Personen
auf direktem Weg erreichen.
Im Jahr 2013 hat die AOK Schätzungen zufolge
zusätzlich zu den direkt erreichten Personen in
den Settings weitere 5.500.671 Menschen indirekt
erreicht. Insgesamt entfallen somit 7.541.983 Personen beziehungsweise 76,0 Prozent aller 9.929.945
GKV-weit erreichten Personen auf Projekte der
Gesundheitskasse (Tabelle 3).
Mit Ausnahme des Settings Stadtteil/Ort überwiegt
der Anteil der durch die AOK direkt erreichten Menschen in allen Settings deutlich. Insbesondere in
Altenheimen und an Hochschulen werden Personen nahezu ausschließlich durch Maßnahmen der
AOK erreicht.
Abbildung 3: Anzahl der direkt erreichten Personen in den Settings
AOK
GKV ohne AOK
77,3 %
2.041.312
22,7 %
600.287
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
13
Tabelle 2: Direkt erreichte Personen in einzelnen Settings
AOK
GKV
ohne AOK
GKV
gesamt
Anteil AOK
an GKV gesamt
457.353
49.886
59.410
132.069
150.932
143.025
90.661
13.425
26.725
21.968
31.886
41.382
548.014
63.311
86.135
154.037
182.818
184.407
83,5 %
78,8 %
69,0 %
85,7 %
82,6 %
77,6 %
Berufsschule o. Ä.
49.676
49.492
99.168
50,1 %
Hochschule
2.000
0
2.000
100,0 %
505.480
87.470
592.950
85,2 %
15.765
65.389
81.154
19,4 %
9.152
1.772
10.924
83,8 %
39.439
280
39.719
99,3 %
590
120
710
83,1 %
426.535
169.717
596.252
71,5 %
Grundschule
Förderschule
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Gesamtschule
Kindergarten/Kindertagesstätte
Stadtteil/Ort
Institution für spezifische
Bevölkerungsgruppen
Altenheim
Krankenhaus
Anderes Setting
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
Tabelle 3: Direkt und indirekt erreichte Personen in den Settings
AOK
GKV
ohne AOK
GKV
gesamt
Anteil AOK
an GKV gesamt
Direkt erreichte Personen
Indirekt erreichte Personen
2.041.312
5.500.671
600.287
1.787.675
2.641.599
7.288.346
77,3 %
75,5 %
Erreichte Personen insgesamt
7.541.983
2.387.962
9.929.945
76,0 %
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
4.3 Engagiert für eine gesunde Kindheit
Im Berichtsjahr 2013 waren kassenartenübergreifend
insgesamt 67 Prozent aller Projekte auf bestimmte
Zielgruppen ausgerichtet. In der gesonderten AOKBetrachtung waren sogar 79 Prozent aller Projekte
auf spezielle Zielgruppen zugeschnitten. Abbildung 4
zeigt, wie häufig die verschiedenen Zielgruppen in
den gruppenspezifischen Projekten der AOK sowie
der übrigen Kassenarten angesprochen wurden.
Dabei ist zu beachten, dass ein Projekt auch an
mehrere Zielgruppen adressiert sein kann.
14
Abbildung 4: Häufigkeitsverteilung der Projekte in Settings nach Zielgruppen
Mehrfachnennungen möglich, n = 477
AOK
GKV ohne AOK
309
Jünger als 15 Jahre
8
181
136
15 bis unter 20 Jahre
86
114
20 bis unter 30 Jahre
99
119
30 bis unter 40 Jahre
80
102
40 bis unter 50 Jahre
70
72
67
50 bis unter 60 Jahre
43
60 Jahre und älter
12
27
Speziell weibliche Personen
9
5
1
Speziell männliche Personen
92
Personen mit Migrationshintergrund
24
32
Arbeitslose
7
249
Multiplikatoren – Eltern
142
Multiplikatoren – Lehrer, Erzieher,
anderes pädagogisches Personal
373
1191
Multiplikatoren –
nichtpädagogisches Personal
1189
25
29
Sonstige Zielgruppen
74
0
200
400
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
15
Das große Engagement der AOK in Kindertagesstätten und Grundschulen spiegelt sich in der hohen Zahl
der Projekte in den einzelnen Zielgruppen wider. So
zeigt sich im Vergleich zur übrigen GKV ein deut­
licher Vorsprung der AOK neben der Altersgruppe der
Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren auch bei
den wesentlichen Zielgruppen Eltern sowie Lehrer,
Erzieher und anderes pädagogisches Personal. Gerade
diese beiden Gruppen prägen die Lebenswelten von
Kindern in erheblichem Maße. Projekte, die diese
Handlungsträger als Multiplikatoren und Entscheider einbinden, eröffnen daher gute Chancen, um in
den Settings Veränderungsprozesse anzustoßen und
zu steuern und Rahmenbedingungen für ein gesundes Aufwachsen und Lernen zu schaffen.
Wie in der Gesamt-GKV richtet sich auch bei der
AOK die Mehrzahl der Projekte an beide Geschlechter. Bei gesonderter Betrachtung der Zielgruppe
der Frauen finden sich aber bei der AOK mit 27 Nennungen deutlich mehr Projekte, die auf die speziell
weibliche Zielgruppe zugeschnitten waren, als in
der restlichen GKV (neun Nennungen). Auch bei
Projekten, die speziell für Menschen mit Migrationshintergrund konzipiert sind, weist die AOK im
Jahr 2013 mit 92 Nennungen deutlich mehr zielgruppenspezifische Angebote auf als der Rest der
GKV (24 Nennungen).
4.4Doppelt wirkt besser –
Verhalten und Verhältnisse ändern
Gesundheitsfördernde Maßnahmen nach dem Setting-Ansatz verfolgen den qualitativen Anspruch,
einerseits die gesundheitsbezogenen Verhaltensweisen der Menschen positiv zu beeinflussen und
zum anderen gleichzeitig auch die Verhältnisse in
deren Lebenswelt positiv zu beeinflussen. In diesem
Zusammenhang hat sich eine Kombination von
verhaltens- und verhältnispräventiven Elementen
bewährt, die gleichzeitig sowohl das Verhalten des
Einzelnen als auch dessen Lebensverhältnisse in
den Blick nehmen.
Abbildung 5: Verhaltens- und Verhältnisbezogenheit der Aktivitäten in Settings
AOK
∑ 585 Aktivitäten
144
24,6 %
4
0,7 %
GKV ohne AOK
∑ 478 Aktivitäten
120
25,1 %
437
326
(74,7 %)
(68,2 %)
Verhaltens- und verhältnisbezogene Aktivitäten
AOK
GKV ohne AOK
Nur verhaltensbezogene
Aktivitäten
Nur verhältnisbezogene
Aktivitäten
32
6,7 %
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
16
Der AOK ist es im Jahr 2013 in nahezu drei Vierteln
ihrer Projekte gelungen, dieses Prinzip umzusetzen
(Abbildung 5). Mit 74,7 Prozent – und damit wesentlich häufiger als bei anderen Kassenarten – ist der
weitaus größte Anteil der AOK-Maßnahmen sowohl
verhaltens- als auch verhältnisbezogen und verfolgt
damit konsequent einen ganzheitlichen Ansatz.
4.5 Erfolgskontrolle für mehr Qualität
Die Kontrolle der Wirksamkeit ist ein wichtiger
Faktor bei der Qualitätssicherung gesundheitsförderlicher Programme. Neben dem Grad der Zielerreichung zeigen solche Erfolgskontrollen konkret
auf, wie Programme und ihre Umsetzung kontinuierlich optimiert werden können.
Für den überwiegenden Teil der Maßnahmen in
Settings haben die Krankenkassen im Berichtsjahr
2013 eine Erfolgskontrolle durchgeführt oder die
Überprüfung der Resultate geplant (63,0 Prozent).
Auch die AOK hat knapp zwei Drittel (62,9 Prozent)
aller ihrer Maßnahmen in den Settings einer solchen Erfolgskontrolle unterzogen oder eine solche
geplant. Dieser Wert liegt nur geringfügig unter dem
der übrigen GKV; hier beträgt der Anteil 63,3 Prozent
(Abbildung 6).
Abbildung 6: Erfolgskontrollen in Settings
AOK
∑ 604 Aktivitäten
224
31,1 %
GKV ohne AOK
∑ 531 Aktivitäten
195
36,7 %
380
(62,9 %)
336
Erfolgskontrolle
erfolgt oder geplant
AOK
GKV ohne AOK
Erfolgskontrolle
nicht vorgesehen
(63,3 %)
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
17
.
5
Gesundheit am Arbeitsplatz: die Leistungen
der Betrieblichen Gesundheitsförderung
Im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) bieten die gesetzlichen Krankenkassen
interessierten Betrieben bedarfsorientierte Unterstützung dabei, die gesundheitliche Situation der
berufstätigen Versicherten zu verbessern und ihre
gesundheitlichen Ressourcen zu stärken. Die Leistungen der Betrieblichen Gesundheitsförderung
umfassen die Identifikation bestehender Risiken
und Gesundheitspotenziale und die Entwicklung von Optimierungsvorschlägen. Auch bei der
Umsetzung präventiver und gesundheitsförderlicher Maßnahmen im Betrieb wirken die Krankenkassen aktiv mit. Wie vom Gesetzgeber festgelegt,
arbeiten die Kassen bei ihren BGF-Aktivitäten mit
den zuständigen Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung zusammen [SGB V].
Prinzipien sind zum Beispiel die Partizipation aller
am Prozess Beteiligten, eine sorgfältige Bedarfsermittlung, die Einsetzung eines Steuer- beziehungsweise Lenkungsgremiums im Betrieb, die
Planung in Form eines ganzheitlich und nachhaltig ausgerichteten Konzepts, eine regelmäßige
Auswertung und Dokumentation der Ergebnisse
und die Einbindung der Betrieblichen Gesundheitsförderung in bestehende Managementsysteme. In
welchem Umfang die Krankenkasse einen Betrieb
im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung unterstützt, richtet sich nach den vorhandenen Rahmenbedingungen und Strukturen für die
Durchführung von Gesundheitsförderung und wird
eng mit den Entscheidungsträgern im jeweiligen
Unternehmen abgestimmt.
Der Erfolg Betrieblicher Gesundheitsförderung ist
an zahlreiche Voraussetzungen aufseiten der Krankenkassen, der Anbieter und der Betriebe geknüpft,
wie sie zum Beispiel im „Leitfaden Prävention“ des
GKV-Spitzenverbandes [GKV-Spitzenverband 2010]
eingehend beschrieben werden. Neben Qualifikations- und Qualitätsaspekten hinsichtlich der jeweiligen Anbieter spielen insbesondere prozessorientierte Kriterien eine wichtige Rolle. Grundlegende
Im Berichtsjahr 2013 gab die AOK für Leistungen
der Betrieblichen Gesundheitsförderung mehr als
24 Millionen Euro aus. Das entspricht einem Anteil
von 44,5 Prozent der GKV-weiten Gesamtausgaben,
die sich 2013 auf über 54 Millionen Euro beliefen
(Tabelle 1 auf Seite 9). Dabei lag der Marktanteil der
AOK im gleichen Zeitraum bei 34,8 Prozent.
18
5.1 Ein Blick auf die Branchen
Betrachtet man die Aktivitäten zur Betrieblichen
Gesundheitsförderung nach Branchen getrennt,
ergibt sich aus dem Vergleich zwischen AOK und
restlicher GKV ein vielschichtiges Bild. So weist
die Gesundheitskasse beispielsweise in der GKVweit insgesamt eher unterrepräsentierten Branche
Erziehung und Unterricht ein überdurchschnittliches Engagement auf.
An erster Stelle steht bei der AOK das Engagement
im Bereich Gesundheits-, Veterinär-, Sozialwesen
– und damit in einer Branche, die den Beschäftigten sowohl körperlich als auch psychisch sehr viel
abverlangt. In diesem Bereich wurden mehr als drei
Viertel (78 Prozent) aller BGF-Projekte von einer AOK
begleitet. Ähnliches gilt für das Gastgewerbe: Auch
hier entfallen über 70 Prozent der Projekte auf Aktivitäten der AOK. Im Bereich Erziehung und Unterricht war die AOK im vorangegangenen Jahr mit
knapp zwei Drittel (64,6 Prozent) der Projekte ebenfalls sehr stark vertreten (Abbildung 7).
Abbildung 7: Leistungen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung nach Branchen
Gesundheits-, Veterinär-,
Sozialwesen
78,0 % 22,0 %
71,9 %
Gastgewerbe
28,1 %
Erziehung und Unterricht
64,6 % 35,4 %
Land- und Forstwirtschaft,
Fischerei
63,6 % 36,4 %
Verarbeitendes Gewerbe
58,7 % 41,3 %
Öffentliche Verwaltung,
Verteidigung, Sozialversicherung
58,7 % 41,3 %
AOK
GKV ohne AOK
55,2 % 44,8 %
Energie- und Wasserversorgung
51,6 % 48,4 %
Weitere Dienstleistungen
44,2 % 55,8 %
Handel
Bergbau, Gewinnung von
Steinen und Erden
42,9 %
57,1 %
33,0 % 67,0 %
Baugewerbe
0%
35 %*
100 %
* Marktanteil der AOK
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
19
5.2An der Seite der kleinen
und mittleren Unternehmen
Die Betriebsgröße definiert sich über die Anzahl der
Beschäftigten im Betrieb. Innerhalb der gesamten
gesetzlichen Krankenversicherung ergibt sich für
das Jahr 2013 ein einheitliches Bild: Wie alle anderen Kassenarten war auch die AOK am häufigsten
in Betrieben mit einer Beschäftigtenzahl von 100
bis 499 Personen mit Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung vertreten (48,3 Prozent
aller AOK-Bögen). In dieser Teilgruppe erreicht sie
mit 68,1 Prozent auch anteilig den höchsten Wert
(Abbildung 8). Fast ebenso hoch ist der Anteil von
AOK-Projekten in kleineren Betrieben mit 50 bis 99
(64 Prozent) sowie in Großbetrieben mit 500 bis 1.499
Beschäftigten (66,4 Prozent). Doch auch in Kleinstbetrieben mit weniger als zehn Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen engagiert sich die AOK für die Gesundheit der Beschäftigten – hier war an der Hälfte der
im Jahr 2013 durchgeführten BGF-Projekte (50 Prozent) eine AOK beteiligt.
Abbildung 8: Leistungen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung nach Betriebsgröße
50,0 %
1 bis 9
37,0 %
10 bis 49
50,0 %
GKV ohne AOK
63,0 %
64,0 %
50 bis 99
AOK
36,0 %
100 bis 499
68,1 %
31,9 %
500 bis 1.499
66,4 %
37,7 %
40,2 %
1.500 und mehr
59,8 %
59,1 %
Gesamt
0%
35 %*
40,9 %
100 %
* Marktanteil der AOK
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
20
5.3 Mit Ausdauer ans Ziel – Projektlaufzeit
Damit Betriebliche Gesundheitsförderung effektiv
ist und eine dauerhafte Wirkung entfaltet, müssen
sich aufgebaute Strukturen etablieren, erfolgreiche
Aktivitäten fortgesetzt und Projektergebnisse verstetigt werden. Wichtige Voraussetzungen dafür
sind Nachhaltigkeit und Langfristigkeit. Betrachtet
man die dokumentierten Projektlaufzeiten in der
Betrieblichen Gesundheitsförderung, so ergibt sich
für die AOK ein durchschnittlicher Wert von knapp
53 Monaten. In der Gesamt-GKV liegt dieser Durchschnittswert mit rund 38 Monaten Projektdauer
deutlich darunter. Die Daten, anhand derer die Projektlaufzeiten ermittelt wurden, stehen ausschließlich nach Kategorien gruppiert zur Verfügung (Ab­bildung 9). Eine weitere Differenzierung nach AOK
und der übrigen GKV ist nicht möglich, da die für die
Ermittlung des Durchschnittswerts erforderlichen
Rohdaten für die einzelnen Projekte nicht zur Verfügung stehen. Entsprechend ist im Vergleichswert
für die Gesamt-GKV die AOK inbegriffen. Aufgrund
des wesentlich höheren Durchschnittswerts für die
AOK kann jedoch davon ausgegangen werden, dass
die durchschnittliche Projektlaufzeit der anderen
Kassenarten für sich genommen erheblich unter
dem Wert von knapp 38 Monaten liegt.
Abbildung 9 zeigt eine differenziertere Gruppierung nach Projektdauer. Anhand dieser Darstellung
wird deutlich, dass die AOK ihren Schwerpunkt auf
lang laufende Projekte setzt: Für über 700 von insgesamt 2.056 AOK-Projekten und damit für mehr
als ein Drittel ist eine Projektlaufzeit von mehr als
Abbildung 9: Verteilung der Projekte in der Betrieblichen Gesundheitsförderung
nach Projektlaufzeit
724
Über 5 Jahre
7
120
Über 4 bis 5 Jahre
2
AOK
GKV ohne AOK
135
Über 3 bis 4 Jahre
20
193
Über 2 bis 3 Jahre
76
295
Über 1 bis 2 Jahre
213
102
12 Monate
188
134
7 bis 11 Monate
75
116
4 bis 6 Monate
91
237
bis 3 Monate
484
0
500
800
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
21
fünf Jahren dokumentiert. Die übrige GKV erzielt
in dieser Kategorie mit sieben von insgesamt 1.156
Aktivitäten lediglich einen Anteil von 0,6 Prozent.
In der restlichen GKV überwiegen kurzfristigere
Interventionen: Mit insgesamt 484 Projekten und
knapp 42 Prozent liegt der Hauptanteil hier in der
Kategorie der Laufzeit bis zu drei Monaten.
5.4 Projekte mit großer Reichweite
Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung nutzen häufig nicht nur denjenigen Beschäftigten, die direkt daran teilnehmen. Indem Erfahrungen weitergegeben, Multiplikatoren geschult
oder die Arbeitsbedingungen im Betrieb verändert
werden, können BGF-Aktivitäten eine weitreichende Wirkung entfalten. Dies zeigt sich etwa
am Beispiel der Gesundheitszirkel, die 2013 in etwa
einem Fünftel aller AOK-Projekte durchgeführt
wurden: Von der Umsetzung der im Zirkel entwickelten Vorschläge und Interventionen profitieren
in der Regel alle Beschäftigten innerhalb eines
Arbeitsbereichs oder Betriebs, obwohl nur einige
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv im Gesundheitszirkel mitarbeiten.
Mit ihren Projekten erreichte die AOK insgesamt
48,1 Prozent aller Beschäftigten, die im Berichtsjahr 2013 durch Betriebliche Gesundheitsförderung erreicht wurden (Abbildung 10). Der Anteil der
direkt erreichten Personen lag dabei bei 42,6 Prozent
und bei den indirekt erreichten bei 61,7 Prozent.
Aufgrund des demografischen Wandels wird sich
die Altersstruktur in vielen Betrieben verändern:
Die zunehmende Lebenserwartung und sinkende
Geburtenraten lassen den Altersdurchschnitt
ansteigen. Ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden künftig keine Minderheit mehr darstellen, sondern einen erheblichen Teil der Belegschaft ausmachen [Bundesanstalt für Arbeitsschutz
Abbildung 10: Anzahl der insgesamt erreichten Beschäftigten
in der Betrieblichen Gesundheitsförderung
AOK
GKV ohne AOK
48,1 %
712.281
51,9 %
769.788
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
22
und Arbeitsmedizin, Geschäftsstelle der Initiative Neue
Qualität der Arbeit 2013]. Um die Arbeits- und Leistungsfähigkeit dieser Beschäftigten möglichst
lange zu erhalten, bedarf es gezielter Maßnahmen
der Betrieblichen Gesundheitsförderung, die die
wachsende Bedeutung dieser Zielgruppe in den
Blick nehmen.
Aus der Leistungsdokumentation der gesetzlichen
Krankenkassen geht hervor, wie hoch der Anteil von
Beschäftigten im Alter von mindestens 50 Jahren
ist, die durch Angebote zur Betrieblichen Gesundheitsförderung erreicht werden konnten. Vergleicht
man die Zahlen für die AOK mit denen der übrigen
GKV-Kassenarten, so zeigt sich: Etwa jeder vierte
Mitarbeiter, der durch AOK-Projekte zur Betrieblichen Gesundheitsförderung erreicht wurde, war
50 Jahre oder älter. Die Gesundheitskasse erzielte
damit einen um 5 Prozentpunkte höheren Anteil
älterer Mitarbeiter als die restlichen GKV-Kassen
mit ihren Aktivitäten (27,0 Prozent gegenüber
22,0 Prozent, Abbildung 11).
Abbildung 11: Insgesamt erreichte Beschäftigte
in der Betrieblichen Gesundheitsförderung nach Altersgruppen
AOK
∑ 451.037 Beschäftigte
329.344
73,0 %
GKV gesamt
∑ 607.602 Beschäftigte
473.925
78,0 %
121.693
(27,0 %)
Beschäftigte ≥ 50 Jahre
AOK
GKV gesamt
Beschäftigte < 50 Jahre
133.677
(22,0 %)
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
23
5.5Zielgruppen
Über die Hälfte der Projekte in der Betrieblichen
Gesundheitsförderung, die im Berichtsjahr 2013 in
Zusammenarbeit mit der AOK realisiert wurden,
waren an die gesamte Belegschaft gerichtet (n =
1.532 von 2.729 gültigen Angaben, 56,1 Prozent). Die
anderen 1.197 Aktivitäten waren jeweils auf spezifische Zielgruppen zugeschnitten.
Obwohl die AOK mit ihren BGF-Angeboten viele
Beschäftigte über 50 Jahre erreicht (Abbildung 11),
zählen die älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht zu den fünf am häufigsten adressierten Zielgruppen (Abbildung 12). An der Spitze liegen
vielmehr Projekte für die obere Führungsebene,
dicht gefolgt von Maßnahmen für die mittlere Leitungsebene. An dritter Stelle stehen Projekte, die
sich an mit Gesundheitsgefährdungen belastete
Gruppen richteten.
Wie schon bei der Verteilung nach Branchen zeigt
sich auch bei der nach Zielgruppen differenzierten
Betrachtung, dass der Anteil der AOK-Projekte an
den BGF-Aktivitäten je nach Adressatenkreis stark
variiert. Bis auf zwei Ausnahmen – nämlich bei
Projekten speziell für Männer sowie bei Angeboten
für Menschen mit Migrationshintergrund – beträgt
der Anteil der AOK-Projekte jedoch über 50 Prozent.
Allen voran sind hier Angebote zu nennen, die
Abbildung 12: Leistungen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung nach Zielgruppen
Mehrfachnennungen möglich, n = 1.197
Mittlere Leitungsebene
einschließlich
Meister/Teamleiter
Obere
Führungsebene
334
353
Mitarbeiter
ohne Führungsverantwortung
Mit Gesundheitsgefährdungen belastete Gruppe(n)
326
161
Auszubildende
Testgruppe zur
modellhaften
Erprobung
Ältere
Arbeitnehmer
Speziell
weibliche
Personen
Arbeitnehmer
mit Migrationshintergrund
Speziell
männliche
Personen
123
59
55
36
15
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
8
24
speziell für gesundheitlichen Gefahren ausgesetzte
Beschäftigte konzipiert sind (72,1 Prozent, Abbildung 13). Auch bei den Projekten, die speziell auf
die Aufgabenbereiche und (Personal-)Verantwortung der Adressaten zugeschnitten sind, entfällt
ein sehr großer Anteil auf Aktivitäten der AOK
(obere Führungsebene: 70,2 Prozent; mittlere Leitungsebene 65,5 Prozent). Von gesundheitsbewussten Führungskräften profitieren auch die anderen
Mitarbeiter.
Abbildung 13: Aktivitäten zur Betrieblichen Gesundheitsförderung nach Zielgruppen
Mit Gesundheitsgefährdung
belastete Gruppe(n)
Obere Führungsebene
Mittlere Leitungsebene einschließlich Meister/Teamleiter
72,1 %
27,9 %
70,2 %
29,8 %
GKV ohne AOK
65,5 % 34,5 %
Mitarbeiter ohne
Führungsverantwortung
60,1 % 39,9 %
Speziell weibliche
Personen
59,0 % 41,0 %
Testgruppe zur
modellhaften Erprobung
59,0 % 41,0 %
Auszubildende
51,3 %
48,7 %
Ältere Arbeitnehmer
50,5 %
49,5 %
Arbeitnehmer mit
Migrationshintergrund
Speziell männliche
Personen
AOK
33,3 % 66,7 %
17,8 %
0%
56,9 %
35 %*
100 %
* Marktanteil der AOK
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
5.6 Gesundheitsförderung als Führungsaufgabe
Der Aufbau einer internen Steuerungsstruktur
beziehungsweise die Einrichtung eines zentralen
Gremiums, welches die Aktivitäten in der betrieblichen Gesundheitsförderung systematisch koordiniert, bildet eine der Grundlagen für Nachhaltigkeit
und stellt damit ein wesentliches Qualitätskriterium
dar. In AOK-Projekten zur Betrieblichen Gesundheitsförderung verfügt etwa jeder zweite Betrieb
(50,4 Prozent) über eine solche Steuerungsstruktur,
in der übrigen GKV liegt der Anteil bei 67,9 Prozent
(Abbildung 14).
Bei der Zusammensetzung der entsprechenden Gremien gibt es deutliche Unterschiede. Abbildung 15
zeigt die Zusammensetzung der in den Steuerungsgremien vertretenden Mitarbeitergruppen in einem
25
Abbildung 14: Anteil der Betriebe mit BGF-Maßnahmen,
in denen eine Entscheidungs- und Steuerungsstruktur vorhanden ist
AOK
∑ 2.753 Betriebe mit BGF-Maßnahmen
1.365
49,6 %
GKV ohne AOK
∑ 1.905 Betriebe mit BGF-Maßnahmen
611
32,1 %
1.388
Steuerungsstruktur
vorhanden
AOK
GKV ohne AOK
Steuerungsstruktur
nicht vorhanden
1.294
(50,2 %)
(67,9 %)
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
Abbildung 15: Häufigkeitsverteilung der Vertreter im Steuerungsgremium
92,6 %
Entscheidungsebene
82,5 %
AOK
GKV ohne AOK
82,1 %
Betriebs-/Personalrat
56,0 %
81,9 %
74,5 %
Vertreter der Krankenkassen
59,0 %
Sicherheitsfachleute
38,5 %
58,6 %
Mittlere Führungskräfte
39,1 %
43,66 %
Betriebsarzt
33,9 %
25,5 %
Mitarbeiter
14,4 %
9,0 %
13,4 %
Externe Kooperationspartner
5,3 %
4,5 %
Vertreter der Unfallversicherung
0%
50 %
100 %
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
26
vergleichenden Überblick. In Projekten mit AOKBeteiligung waren mit 92,6 Prozent deutlich häufiger als in Projekten der verbleibenden Kassenarten
Vertreterinnen und Vertreter der Entscheidungsebene in das Gremium eingebunden. An zweiter
und dritter Stelle folgen in den Projekten der AOK
Betriebs-/Personalräte mit 82,1 und Vertreter der
Krankenkassen mit 81,9 Prozent. In den Projekten
der restlichen GKV sind in Steuerungsgremien am
zweithäufigsten Vertreter der projektbegleitenden
Krankenkassen (74,5 Prozent) zu finden.
5.7Verhaltens- und Verhältnisbezogenheit
der Aktivitäten
Eine zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche
Betriebliche Gesundheitsförderung ist die Verknüpfung von verhaltens- und verhältnisorientierten Maßnahmen. Qualitätsorientierte betriebliche Gesundheitsförderung ist daher ganzheitlich
angelegt und setzt gleichermaßen beim Verhalten
der Beschäftigten wie bei den Bedingungen in der
Arbeitsumgebung an.
Diesen Qualitätsanspruch erfüllten Projekte, die im
Berichtsjahr 2013 in Zusammenarbeit mit der AOK
realisiert wurden, deutlich häufiger als Maßnahmen, die gemeinsam mit den übrigen Kassenarten
in der GKV umgesetzt wurden. Wie aus Abbildung 16
hervorgeht, beinhalteten 62,5 Prozent aller dokumentierten AOK-Aktivitäten in der betrieblichen
Gesundheitsförderung sowohl verhaltens- als auch
verhältnisbezogene Maßnahmen. In der restlichen
GKV traf dies nur auf knapp die Hälfte der Projekte
(45,8 Prozent) zu. Auch im Bereich der verhältnisbezogenen Maßnahmen – die sich in der Regel auf alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Betriebs
oder Arbeitsbereichs auswirken – ist die AOK stärker vertreten als die restliche GKV (9,6 Prozent versus 5,8 Prozent).
Abbildung 16: Verhaltens- und verhältnisbezogene Aktivitäten
AOK
∑ 2.363 Aktivitäten
658
27,8 %
GKV ohne AOK
∑ 1.655 Aktivitäten
801
48,4 %
1.477
228
9,6 %
758
(62,5 %)
(45,8 %)
Verhaltens- und verhältnisbezogene Aktivitäten
AOK
GKV ohne AOK
Nur verhaltensbezogene
Aktivitäten
Nur verhältnisbezogene
Aktivitäten
96
5,8 %
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
27
5.8 Regelmäßige Erfolgskontrolle
Ein weiterer wichtiger Qualitätsaspekt ist die Evaluation der Maßnahmen. Idealerweise erfolgt der
Aufbau der Betrieblicher Gesundheitsförderung im
Zuge eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses, in dessen Verlauf durch regelmäßige Evaluation
die Erfolge überprüft und Optimierungspotenziale auf dem Weg zur Zielerreichung identifiziert
werden.
Ein bemerkenswerter Unterschied ergibt sich,
wenn man die BGF-Projekte der AOK im Jahr 2013
den Aktivitäten der restlichen Kassenarten gegenüberstellt (Abbildung 17): Bei mehr als acht von zehn
Aktivitäten (82,3 Prozent) der AOK in der Betrieblichen Gesundheitsförderung wurden Erfolgskontrollen durchgeführt oder zumindest geplant; bei
den Projekten der übrigen GKV traf dies nur auf
sechs von zehn Maßnahmen (63,3 Prozent) zu. Der
Anteil der Betriebe, die auf eine Evaluation verzichten, fällt bei der AOK mit rund 17,7 Prozent wesentlich geringer als bei den übrigen Kassenarten, wo
er 36,7 Prozent beträgt.
Abbildung 17: Durchführung einer Erfolgskontrolle
AOK
∑ 2.653 Betriebe mit BGF-Maßnahmen
470
17,7 %
GKV ohne AOK
∑ 1.874 Betriebe mit BGF-Maßnahmen
688
36,7 %
2.183
(82,3 %)
1.186
Erfolgskontrolle erfolgt
oder geplant
AOK
GKV ohne AOK
Erfolgskontrolle
nicht vorgesehen
(63,3 %)
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
28
.
6
L eistungen nach dem individuellen Ansatz:
persönliche Präventionsangebote für
gesundheitsbezogenes Verhalten
Wie die Bezeichnung bereits impliziert, richten
sich die Präventions- und Gesundheitsförderungsangebote des individuellen Ansatzes an die einzelnen Versicherten. Diese Angebote, die grundsätzlich als Kurse und Beratungen in Gruppen
stattfinden, zielen darauf ab, die Versicherten bei
einer gesundheitsrelevanten Verhaltensänderung
zu unterstützen. Sie zeigen Möglichkeiten einer
gesunden Lebensführung auf und vermitteln die
Kompetenzen, die für eine entsprechende Verhaltensänderung notwendig sind. Außerdem sollen sie
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Lage
versetzen, das gesundheitsförderliche Verhalten in
ihren Alltag zu integrieren und es auf diese Weise
auch nach Ende des Kurses beizubehalten. Den im
„Leitfaden Prävention“ formulierten Grundsätzen
entsprechend [GKV-Spitzenverband 2014] werden
primärpräventive Kurse in vier Handlungsfeldern
angeboten: Bewegungsgewohnheiten, Ernährung,
Stressmanagement und Suchtmittelkonsum. Ein
solcher Kurs kann dabei durchaus mehrere Handlungsfelder, etwa Bewegung und Ernährung, miteinander kombinieren. Für die Dokumentation wird
dann das Thema angegeben, das den inhaltlichen
Schwerpunkt innerhalb des Kurses bildete.
6.1 Schwerpunktthema Ernährung
Wie aus Abbildung 18 hervor geht, konnte die AOK
mit ihren Präventionskursen im Berichtsjahr 2013
428.568 Versicherte erreichen. Die Summe der Ausgaben hierfür belief sich auf rund 64,6 Millionen
Euro. Im Vergleich zu den durch die übrigen Kassenarten erreichten Personen und aufgewendeten
Mittel entsprechen diese Zahlen mit Anteilen von
29,0 Prozent beziehungsweise 35,4 Prozent in etwa
Abbildung 18: Anzahl direkt erreichter Personen (Kursteilnehmer); individueller Ansatz
AOK
GKV ohne AOK
29,0 %
428.568
71,0 %
1.048.130
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
29
dem Anteil der AOK-Versicherten an der Gesamtzahl
aller gesetzlich Krankenversicherten im Jahr 2013.
Wie schon im Vorjahr schätzen die Versicherten
die Kompetenz der AOK insbesondere beim Thema
Ernährung: Differenziert man die Verteilung
der Anteile bei den Kursteilnahmen nach Art des
Handlungsfeldes, hat die AOK im Themenbereich
Ernährung fast zwei Drittel (62,3 Prozent) aller
Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer erreicht
und war damit auf diesem Gebiet wesentlich stärker
vertreten als in den übrigen Feldern (24,4 Prozent
bis 42,7 Prozent) und in der Gesamtbetrachtung.
Abbildung 19: Kursteilnahmen nach Handlungsfeldern; individueller Ansatz
27,8 % 72,2 %
Bewegung
AOK
GKV ohne AOK
62,3 % 37,7 %
Ernährung
24,4 % 75,6 %
Stressbewältigung
42,7 %
Suchtmittelkonsum
0%
35 %*
57,3 %
100 %
* Marktanteil der AOK
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS; BMG
30
6.2 Hoch im Kurs bei Jung und Alt
Auch im Hinblick auf die Anteilsverteilung in der
Aufgliederung nach Alter der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer zeigt sich eine Besonderheit.
Im Berichtsjahr 2013 bilden in der GKV-weiten
Betrachtung jüngere Versicherte bis 20 Jahre eine
Altersgruppe, die mit lediglich drei Prozent aller
Teilnehmer primärpräventive Kursangebote deutlich unterproportional in Anspruch nimmt. Unter
den Kursteilnehmern liegt jedoch der Anteil der
AOK-Versicherten in den jüngeren Altersgruppen
mit Anteilen von 42,2 Prozent beziehungsweise
43,6 Prozent höher als in den mittleren Altersgruppen (Abbildung 18, Abbildung 20). Mehr als die
Hälfte (51,2 Prozent) der Kurse in der gesamten GKV
wurden von AOK-Versicherten in der Altersgruppe
60 Jahre und älter in Anspruch genommen.
Abbildung 20: Kursteilnahmen nach Altersgruppen; individueller Ansatz
Unter 15 Jahre
43,6 %
56,4 %
AOK
15 bis 19 Jahre
42,2 %
57,8 %
GKV ohne AOK
33,4 %
20 bis 29 Jahre
31,2 %
30 bis 39 Jahre
66,6 %
68,8 %
40 bis 49 Jahre
33,3 %
66,7 %
50 bis 59 Jahre
31,6 %
68,4 %
51,2 %
60 Jahre und älter
0%
35 %*
48,8 %
100 %
* Marktanteil der AOK
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS; BMG
31
6.3 Frauen nutzen Präventionsangebote intensiver
Sowohl bei der AOK als auch bei den anderen Kassenarten der gesetzlichen Krankenversicherung sind es
vor allem Frauen, die die Angebote im Bereich der
individuellen Prävention nutzen (Abbildung 21).
In allen vier Handlungsfeldern ergeben sich keine
nennenswerten Unterschiede im Vergleich AOK
zur übrigen GKV: Der Anteil der weiblichen AOKVersicherten unter den Kursteilnehmern entspricht
jeweils etwa dem der anderen Kassenarten zusammen und bewegt sich zwischen 57,9 Prozent (Handlungsfeld Suchtmittelkonsum) und 85,6 Prozent
(Handlungsfeld Stressbewältigung). Der höchste
Anteil männlicher Versicherter war bei der AOK wie
bei der restlichen GKV im Handlungsfeld Suchtmittelkonsum zu verzeichnen (42,1 beziehungsweise
48,5 Prozent).
Abbildung 21: Teilnahme an Kursen verschiedener Handlungsfelder nach Geschlecht;
individueller Ansatz
AOK
GKV ohne AOK
Bewegung
79,1 %
20,9 %
75,4 %
24,6 %
Ernährung
79,2 %
20,8 %
76,5 %
23,5 %
Stressbewältigung
85,6 %
14,4 %
82,3 %
17,7 %
Suchtmittelkonsum
57,9 %
42,1 %
51,5 %
48,5 %
0%
50 %
100 %
0%
50 %*
Quelle: IGES nach AOK-Bundesverband; GKV-Spitzenverband; MDS
100 %
32
.
7
Schwerpunktthema:
Fit und gesund mit Web
und App – Digitale Prävention
7.1 Die digitale Gesundheitsrevolution
Rund 82 Prozent der Deutschen ab 16 Jahren nutzen
regelmäßig das Internet. Mit dieser Quote liegt die
Bundesrepublik leicht oberhalb des europäischen
Durchschnitts von 75 Prozent [BitKom 2014]. Für
gesundheitsinteressierte Bürger gehört das Internet mittlerweile zu den wichtigsten Informationsquellen [IAT 2011]. Dabei wird die Nutzung des
Webs zunehmend mobil: Smartphones und Tablets
sind für viele Menschen in Deutschland ein fester
Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Rund
40 Prozent aller Bundesbürger über 14 Jahre besitzen ein internetfähiges Smartphone [Aris/Bitkom
2013].
Zahlreiche randomisierte klinische Studien zu onlinebasierten Gesundheitsprogrammen gibt es bereits –
sie zeigen, dass das Potenzial für die Prävention
oder auch Behandlung von Krankheiten durchaus
beachtlich ist [zum Beispiel Riper et al. 2011, Cuijpers
et al. 2010].
Zurzeit gibt es über drei Millionen Apps in den beiden führenden App-Stores von Apple und Google
Play. Rund 500.000 davon haben einen gesundheitsbezogenen beziehungsweise medizinischen Hintergrund. Die fünf beliebtesten Gesundheitsanwendungen machten 2013 in den USA bereits 15 Prozent
der gesamten Downloads in diesem Segment aus,
gleichzeitig kamen etwa die Hälfte dieser Apps nie
über 500 Downloads hinaus [IMS Healthcare, 2014].
Jeder fünfte Deutsche nutzt bereits gesundheitsbezogene Apps wie Schrittzähler oder Einkaufsratgeber. Vier von zehn männlichen Nutzern (42
Prozent) sagen, dass sie sich aufgrund der Apps
gesundheitsbewusster verhalten – bei den Frauen
sind es immerhin 30 Prozent, so das Ergebnis einer
Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut
Forsa 2013 im Auftrag des AOK-Bundesverbandes
durchführte.
Für den Nutzer ist jedoch das App-Angebot schon
aufgrund der Vielzahl an Apps sehr unübersichtlich. Hinzu kommt: Viele der kostenpflichtigen
Apps versprechen gesundheitliche Vorteile, die
sich nicht belegen lassen. Bei der Auswahl stehen
dem Suchenden in der Regel nur die subjektiven
Bewertungen anderer Nutzer, aber keine verlässlichen Qualitätsstandards oder Orientierungshilfen
zur Verfügung. Dies ist insbesondere dann relevant,
wenn aufgrund mangelnder Entwicklungsqualität
der App oder bei einer fehlerhaften Anwendung
durch den Nutzer gesundheitliche Schäden entstehen können (Kolpatzik 2015).
Davon abgesehen bestehen häufig auch datenschutzrechtliche Probleme, da viele vermeintlich
kostengünstige Apps ihren Profit aus der Generierung der Daten ihrer Nutzer ziehen. Eine Überprüfung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB)
verschiedener Anbieter durch den Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat ergeben, dass der
33
Datenschutz bei verschiedenen App-Stores rechtswidrigerweise äußerst freizügig gehandhabt wird.
So dürfen bei einzelnen Diensten die Nutzerdaten
nicht nur zu Werbezwecken verwendet, sondern
sogar an nicht näher definierte Dritte weitergegeben werden [Verbraucherzentrale Bundesverband 2013].
7.2 Das Angebot der AOK
Es gehört zum Selbstverständnis der AOK als
Gesundheitskasse, ihren Versicherten ein reichhaltiges Angebot qualitätsgesicherter Präventionsmaßnahmen anzubieten. Ob Individualprävention oder Setting-Ansatz – die AOK ist mit ihren
Vorsorgeangeboten immer dort aktiv, wo sich ihre
Versicherten Tag für Tag in ihrem Alltag aufhalten.
Weil App und Web für immer mehr Menschen zu
diesem Alltag dazugehören, bietet die AOK ihren
Versicherten bereits seit einigen Jahren verschiedene digitale Präventionsangebote und hat auf
diesem Gebiet eine Vorreiterrolle eingenommen.
Die AOK bringt ihre Kompetenzen ein, damit die
digitalen Anwendungen die Kernanforderungen an
Nutzen und Akzeptanz für die Verbraucher erfüllen. Außerdem achtet die Gesundheitskasse auf die
Gewährleistung von Datenschutz und Datensicherheit. Um ihren Versicherten qualitätsgesicherte
gesundheitsfördernde Angebote zur Verfügung
stellen zu können, beschreitet die AOK verschiedene Wege: Sie bietet selbst konzipierte Apps sowie
ein breites Spektrum onlinebasierter Gesundheitsprogramme an. Darüber hinaus fördert sie innovative digitale Präventionsansätze mit einem eigenen Gesundheitspreis für Digitale Prävention, dem
AOK-Leonardo.
7.3AOK-Leonardo
Seit 2012 verleiht die AOK unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung und des Bundesministeriums für
Gesundheit den AOK-Leonardo-Gesundheitspreis
für Digitale Prävention, den mit 225.000 Euro
höchstdotierten Gesundheitspreis in Deutschland.
Der Leonardo wird aufgeteilt in einen Praxispreis
für herausragende, bereits bestehende digitale
Gesundheits-Anwendungen und einen Förderpreis
für innovative Ideen und Konzepte. Damit werden
Innovationen nicht nur früh entdeckt – bei der Förderung werden auch die Marktanforderungen seitens der Verbraucher mit berücksichtigt.
Bei der Prämierung der Projektideen geht es neben
dem innovativen Charakter vor allem auch um die
Qualität. Eine zehnköpfige Fachjury aus Politik,
Gesundheitswesen, Forschung und Praxis prüft
SCHWERPUNKTTHEMA
34
die eingereichten Projekte. Die Jurymitglieder bringen dabei ihr Expertenwissen ein und setzen mit
der Prämierung gleichzeitig Qualitätsmaßstäbe
im Bereich der Digitalen Prävention. Der inhaltliche Schwerpunkt des Preises wechselt von Jahr zu
Jahr. Ob Prävention für Senioren, Familien oder am
Arbeitsplatz: Die große Zahl der jährlich eingehenden Bewerbungen zeigt, dass es für jeden Lebensbereich gute Ideen gibt, mit digitaler Unterstützung
etwas für die Gesundheit zu tun.
7.4Apps
Mittlerweile verfügt die AOK über mehrere passgenaue Apps für unterschiedliche Zielgruppen und
hat damit eine Angebotsplattform aufgebaut, die
sich auf die Kriterien des Nutzens, der Akzeptanz
und des Datenschutzes konzentriert. Eine Sammlung von Versichertendaten über die GesundheitsApps erfolgt ausdrücklich nicht. Alle diese Apps
basieren auf wissenschaftlichen Kriterien und
sind zudem kostenlos. Dementsprechend gut kommen die AOK-Apps bei den Versicherten an: Die App
„Gesund genießen“ wurde beispielsweise bereits
rund 300.000 Mal heruntergeladen.
AOK „Gesund genießen“
Mit der Gesund-genießen-App
der AOK stehen mehr als 1.000
Rezepte online zum Kochen und
Backen zur Auswahl. Die AOKApp verbindet gesunde Ernährung und leckeres Essen. Die Gerichte lassen sich
anhand der Zubereitungszeit oder nach Kategorien
wie Geflügel, Pasta, Hauptspeise auswählen. Die
Nutzer können ihre Lieblingsgerichte abspeichern
und offline nutzen, bewerten oder ihren Freunden
per E-Mail weiterleiten. Für den leichteren Einkauf
gibt es einen integrierten digitalen Einkaufszettel,
auf dem man bereits in der Küche vorhandene Zutaten einfach löschen kann. Auch eine Supermarktsuche ist in der App integriert. Als Küchenhilfe gibt
es die digitale Eieruhr. Ein Body-Mass-Index(BMI)Rechner rundet die App ab.
AOK „Bewusst einkaufen“
Mit der neuen „Ampel-App“ lassen sich gesunde Lebensmittel
auf einen Blick erkennen. So hilft
die App dabei, bewusster einzukaufen. Nach dem Einscannen
des Barcodes über die Lebensmittelkategorie-Suche
oder einer manuellen Eingabe erscheinen zu den
jeweiligen Lebensmitteln Bewertungen in den drei
Ampelfarben, die über den Gehalt an Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz informieren. Rot
steht dabei für einen hohen, Gelb für einen mittleren und Grün für einen niedrigen Gehalt in den
Lebensmitteln. Damit lassen sich nicht nur
35
einzelne Produkte darstellen, sondern es kann vor
allem auch der „Einkaufswagen“ danach bewertet
werden, ob der Gesamteinkauf insgesamt beispielsweise zu zucker- oder salzhaltig ist. Ergänzt werden
die Informationen durch Kalorienangaben, den
Eiweiß- und Kohlenhydratgehalt. So erhält der Verbraucher schnell und einfach eine gesundheitliche
Bewertung der entsprechenden Produkte. Die
Anwendung greift dabei auf rund 15.000 Daten des
Bundeslebensmittelschlüssels zurück und wird
durch die Produktdatenbank des Barcode-Scanners
von Barcoo ergänzt. Salz-, Zucker- und Fettspartipps
von der AOK helfen dabei, gesundheitskritische
Lebensmittel gegen gesündere Alternativen auszutauschen. Rund 150.000 Nutzer haben die App
bereits eingesetzt.
AOK-Schwangerschafts-App
Diese Ratgeber-App wendet sich
an werdende Eltern. Durch die
Eingabe des voraussichtlichen
Entbindungstages erhalten sie
wichtige Informationen und
nützliche Tipps zur jeweiligen Schwangerschaftswoche. Das Angebot umfasst dabei nicht nur gesundheitliche Aspekte wie Ernährung, Bewegung oder
Medikation in der Schwangerschaft. Die App klärt
auch über arbeitsrechtliche Fragen wie den Kündigungsschutz oder zur Elternzeit auf. Darüber hinaus
gibt es Checklisten für den Klinikaufenthalt, Tipps
für Anschaffungen für die Zeit direkt nach der
Geburt und Hinweise zu Reisen oder Behördengängen. Der integrierte „Mutterpass-Übersetzer“ macht
medizinische Begriffe auch für Laien verständlich.
Natürlich bietet die App auch zahlreiche Literaturtipps sowie Informationen zu weiteren Serviceleistungen der Gesundheitskasse, etwa zur AOK-Hebammensuche oder zum AOK-Baby-Telefon. Darüber
hinaus verfügt der Ratgeber über eine Erinnerungsfunktion, mit der die Nutzer an wichtige Vorsorgetermine in der Schwangerschaft erinnert werden.
Bei der Entwicklung der App hat die AOK schwangere Frauen einbezogen und im Vorfeld nach ihren
Erwartungen und Präferenzen hinsichtlich einer
solchen Anwendung gefragt. Die SchwangerschaftsApp gehört mittlerweile zu den gefragtesten AOKApps: Sie wurde bereits wie auch die „Bewusst
einkaufen“-App rund 150.000 Mal heruntergeladen,
davon allein im vergangenen Jahr 73.671 Mal. Rein
rechnerisch vertraut damit etwa jede neunte
schwangere Frau in Deutschland dem digitalen AOKAngebot für Smartphone und Tablet.
Da die AOK mit ihren eigenen Apps natürlich nur
einen Bruchteil der Nachfrage nach gesundheitsbezogenen Apps abdecken kann, ist es Ziel der
Gesundheitskasse, den Verbrauchern eine generelle
Orientierung im Dschungel der gesundheitsbezogenen und medizinischen Apps zu geben. Aktuell
arbeiten Präventionsexperten der Gesundheitskasse daran, nutzerorientierte und leicht anzuwendende Qualitätskriterien für Apps zu entwickeln,
die die Medien- und die Gesundheitskompetenz
der Verbraucher steigern und damit eine fundierte
Entscheidung für oder gegen eine App erleichtern.
36
SCHWERPUNKTTHEMA
7.5Zukunft: Coaching und Navigation
Zwei Jahre lang war der AOK-Gesundheitscoach
Gegenstand eines Forschungsprojektes des Innovationszentrums „Connected Living“, das neue
Möglichkeiten der intelligenten Heimvernetzung
erforscht. Der AOK-Gesundheitscoach ist eine digitale Mischung aus Personal-Trainer und Gesundheitsberater. Herzstück des Programms ist eine App
für Smartphone oder Tablet, die auf der Basis von
Nutzerdaten (Alter, Gewicht, Body-Mass-Index) ein
personalisiertes Ernährungsprogramm („Ernährungscoach“) und ein individualisiertes Trainingsprogramm („Aktivitätscoach“) berechnet. Darüber
hinaus gehören zum Gesundheitscoach verschiedene Module, mit deren Hilfe der Nutzer die empfohlenen Bewegungsübungen machen oder seine
Gesundheitskompetenz steigern kann. Ein Teil des
Ernährungscoaches ist zum Beispiel eine Rezeptsuche, mit deren Hilfe der Nutzer Gerichte findet,
die das Programm auf Basis seines Gesundheitsprofils empfiehlt. Zum Aktivitätscoach gehört zum
Beispiel das „SmartBike“, das je nach Gesundheitszustand des Nutzers die Belastungsintensität des
Hometrainers automatisch einstellt. Und damit
dem Nutzer beim Strampeln nicht langweilig
wird, kann er auf dem Fernsehbildschirm virtuelle 3D-Touren durch Großstädte drehen. Die „Smart
Workout“-Anwendung des Aktivitätscoaches wird
jetzt im nächsten Schritt im Bereich der RehaNachsorge eingesetzt und weiterentwickelt. Damit
erhalten die Versicherten ein individualisiertes
Gesundheitstraining mit Übungen zur Förderung
ihrer Kraft, Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit im häuslichen Wohnumfeld. Über einen Bewegungsmelder registriert der Coach beispielsweise,
wie der Nutzer die Übungen ausführt und macht
Verbesserungsvorschläge.
Die Gesundheitskasse sammelt über die Gesundheits-Apps keine Versichertendaten. Die AOK-Apps
mit ihren konkreten Anwendungen funktionieren
wie ein modernes Schweizer Messer und können
mobil eingesetzt werden. Zudem will die Gesundheitskasse Verbrauchern eine Orientierung im
Dschungel der gesundheitsbezogenen und medizinischen Apps geben. Sie arbeitet derzeit an
nutzerorientierten und leicht anzuwendenden
Qualitätskriterien für Apps, die die Medien- und
Gesundheitskompetenz der Verbraucher steigern
und damit aktive Entscheidungen für oder gegen
eine App ermöglichen. Denn bei der Anwendung
von Apps können Schäden nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden. So könnten Nutzer beispielsweise das Gerät falsch bedienen oder sich aufgrund
guter Messergebnisse in vermeintlicher Sicherheit
über ihren Gesundheitszustand wiegen und auf
notwendige Arztbesuche verzichten.
37
7.6 Webbasierte Präventionsprogramme
Abnehmen mit Genuss
Mit dem AOK-Programm „Abnehmen mit Genuss“
bietet die AOK seit 2013 auch online Hilfe auf dem
Weg zum Wunschgewicht. Das Programm ist auf
maximal ein Jahr angelegt, die Teilnehmer trainieren in dieser Zeit ein dauerhaft gesundes Essverhalten.
Die Teilnahme ist freiwillig, die Kosten von 45 Euro
für AOK-Versicherte werden
bei erfolgreicher Teilnahme
am Programmende erstattet. Mithilfe per E-Mail
oder postalisch übermittelter Ernährungstagebücher und Fragebögen zum Lebensstil wird das
Ess- und Bewegungsverhalten der Teilnehmer im
Programmverlauf mehrmals erfasst und ausgewertet. Auf der Basis der persönlichen Angaben werden
computergestützt fünf individuelle Beratungsbriefe
mit persönlichen Trainingsempfehlungen generiert. Dabei werden die Programmteilnehmer von
Ernährungsexperten individuell begleitet, erhalten
einen an ihre Wünsche angepassten Ernährungsplan und können sich mit Fragen an das Expertenteam wenden. Durch ein Forum ist auch ein Austausch mit anderen Nutzern möglich.
Neuerdings ist das Programm
mithilfe einer App auch interaktiv. So können die Teilnehmer
nun jederzeit ihren Tagesplan
und Lebensmittelinformationen
per Smartphone abrufen oder die Rezeptdatenbank
durchsuchen. Über 200.000 Teilnehmer haben bislang am Programm teilgenommen, davon allein im
Berichtsjahr 2013 über 18.000.
Das Institut für Ernährungspsychologie der Universität Göttingen hat zwischen 2006 und 2010 den
Erfolg des Programms wissenschaftlich evaluiert.
Ausgewertet wurden die anonymisierten Daten
von knapp 46.000 Programmteilnehmern. Etwa
die Hälfte der Teilnehmer absolvierte das Programm bis zum Ende und
erreichte mit dessen Hilfe
eine relevante Gewichtsreduktion. Im Durchschnitt
verloren die Männer dabei
knapp sechs Kilogramm (5,9
Prozent des Ausgangsgewichtes), die Frauen rund
4,4 Kilogramm (5,3 Prozent). Die Wissenschaftler
folgerten daraus: „Mit einem computergestützten, ortsunabhängigen Gewichtsmanagementprogramm können sehr viele Teilnehmer erreicht
werden. Derartige Programme ergänzen von Fachkräften durchgeführte Vor-Ort-Programme. Sie sind
orts- und zeitunabhängig verfügbar und zeichnen
sich durch ein sehr gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis
aus.“
Seit Januar 2014 gibt es auch ein
zusätzliches Schnupperangebot
für den Berufsalltag: „Abnehmen
mit Genuss im Job“. Mithilfe der
auf den individuellen Job angepassten App soll das Thema „Gesunde Ernährung“
auch im Setting Arbeitsplatz in den Alltag inte­
griert werden.
38
SCHWERPUNKTTHEMA
Rückenaktiv
Mit „Rückenaktiv“ bietet die AOK ein individuelles
Trainingsprogramm, mit dem die Teilnehmer ihre
Gesundheit und Fitness verbessern und so Rückenschmerzen vorbeugen können. Das Programm ist
auf 15 Wochen angelegt. Teilnehmer erfahren im
Verlauf des Kurses, wie sie mehr Bewegung in ihren
Alltag bringen können. Dazu erhalten sie wissenschaftlich fundierte Informationen zum Thema
Rückengesundheit sowie Übungsanleitungen und
Trainingstipps, die individuell abgestimmt sind.
Regelmäßige Trainingsfeedbacks und Anregungen
für den Umgang mit dem „inneren Schweinehund“
runden das Programm ab. Die berufliche Variante
dieses Programms heißt „Rückenaktiv im Job“. Ziel
ist es, Arbeitnehmer darin zu unterstützen, mehr
Bewegung in ihren Arbeitsalltag zu bringen und
damit dauerhaft ihren Rücken zu stärken. Das
vierwöchige Online-Programm der AOK bietet den
Teilnehmern ein maßgeschneidertes Training. Mit
einem Eingangsfragebogen wird zunächst ermittelt, in welchem Maß der Rücken belastet ist, etwa
durch langes Sitzen, monotone Bewegungsabläufe
oder Stress. Übungen und Informationen für den
Einzelnen werden aufgrund der individuellen Informationen angepasst. Im Verlauf des Arbeitstages
kann der Beschäftigte dann drei kurze, fünfminütige Übungssequenzen absolvieren. Diese Einheiten
kann der Beschäftigte in den Pausen oder – wenn
der Arbeitgeber zustimmt – während der Arbeitszeit durchführen. Dazu benötigt er lediglich einen
Internetzugang. Zusätzlich bietet „Rückenaktiv im
Job“ auch noch ein individuell zusammengestelltes
Trainingsprogramm für zu Hause.
Stress im Griff
Stress versetzt den Körper in Alarmbereitschaft und
sorgt so kurzfristig für eine erhöhte Leistungsbereitschaft. Wird Stress jedoch zum Dauerzustand,
kann diese Überlastung krank machen. Das OnlineProgramm „Stress im Griff“ hilft den Teilnehmern,
Stress dort zu bekämpfen, wo er entsteht: im Kopf.
Auf dem Weg zu mehr Gelassenheit beantworten
sie zunächst 17 Fragen. Die Teilnehmer schildern
beispielsweise, was sie in ihrem Alltag oder im
Berufsleben am stärksten belastet, etwa Zeitdruck,
familiäre Probleme, Schichtarbeit, eine schlechte
Arbeitsorganisation oder Ärger mit Vorgesetzten
und Kollegen. Außerdem geben sie an, wie stark sie
sich gestresst fühlen. Bereits am nächsten Werktag erhalten die Teilnehmer eine Analyse ihrer persönlichen Belastungssituation, die ein erfahrenes
Team von Stressexperten erstellt. Das Expertenteam unterstützt die Programmteilnehmer dabei,
individuelle Ursachen für Stressgefühle zu finden,
und erarbeitet ein individuelles vierwöchiges AntiStress-Trainingsprogramm. Ziel des Programms ist
es, dass die Teilnehmer lernen, in fordernden Situationen künftig gelassener zu bleiben. „Stress im
Griff“ gibt es aktuell in zwei Varianten – als allgemeines Basisprogramm für den alltäglichen Stress
39
sowie als Variante speziell für den beruflichen
Stress. Über 32.000 Versicherte haben bislang an
einer der beiden Programmvarianten teilgenommen, 2013 waren es mehr als 8.500 Teilnehmer.
Laufend in Form
Laufen ist in vielerlei Hinsicht gesundheitsfördernd: Es stärkt das Herz-Kreislauf- und Immunsystem, hält die Gefäße elastisch, stabilisiert die
Knochen, regelt Blutdruck und Blutzuckerspiegel
und senkt Cholesterin.
Zum Abnehmen ist Walking, Nordic Walking und
ruhiges Jogging ideal. Das Körpergewicht wird
reduziert und stabilisiert, außerdem werden Stresshormone auf natürliche Art und Weise abgebaut.
Wie man richtig läuft und walkt, erfahren Versicherte im AOK-Trainingsprogramm „Laufend in
Form“. Herzstück des Programms ist die individuelle und interaktive Beratung für Läufer und Walker durch ein Expertenteam. Das Internetangebot
hat die Gesundheitskasse in Zusammenarbeit mit
Herbert Steffny, dem ehemaligen vielfachen Deutschen Meister in verschiedenen Laufdisziplinen,
erarbeitet.
Während des sechsmonatigen Programms erstellt
das AOK-Expertenteam für die Teilnehmer individuelle Trainingspläne. Teilnehmer können online
ihre Trainingsergebnisse wie Puls, Strecke und
Trainingszeit eintragen, die Laufexperten passen
regelmäßig den Trainingsplan an die individuelle
Leistungsfähigkeit an. Gezielte Tipps und Motivation kommen zusätzlich per SMS und E-Mail. Wer
möchte, kann sich mithilfe des Programms sogar
Schritt für Schritt auf die Teilnahme an einem
Halbmarathon vorbereiten. Das Programm ist
bereits ein Klassiker unter den AOK-Gesundheitsprogrammen. Seit Beginn des Programmes im Jahr
2002 haben bereits über 100.000 Laufbegeisterte
teilgenommen, im Jahr 2013 waren es über 7.000.
40
.
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Berlin
www.iges.com
AOK-Bundesverband
Berlin
www.aok-bv.de