RuhrTour 2016 www.ruhrtour.metropoleruhr.de Mit uns können Sie was erleben. KOMM ZUR RUHR! IMPRESSUM Herausgeber: Regionalverband Ruhr . Die Regionaldirektorin . Kronprinzenstraße 35 . D-45128 Essen Redaktion: Rainhard de Witt, Holger Lippeck Gestaltung und Layout: Team Kommunikationsdesign . RVR Texte: Rainhard de Witt, Udo Thies Druck: Woeste Druck, Essen Titelfoto: Phoenix See, Dortmund. Foto: S. Kozlowski Fotos: Seite 4 unten: RVR Seite 5 unten Mitte: thyssenkrupp Steel Seite 6: RVR / Th. Wolf Seite 7 oben links: RVR , oben rechts: RVR / St. Ziese Seite 8 oben links: RVR / GeoPark Ruhrgebiet Seite 9 oben links: RVR Seite 12 oben links: RVR / R. Lueger Seite 13: RVR Seite 17 oben links: RVR, oben rechts: RVR / St. Ziese Seite 18: StiftsMuseum Xanten / St. Kube Seite 19 oben links: Taubenklinik Essen, oben rechts: RVR Seite 20 oben links: DB / ICE-Werk Dortmund , oben rechts: DSK Seite 21 oben links: RVR , oben rechts: thyssenkrupp Steel Seite 27 oben rechts: RVR Alle anderen Fotos: RVR / J. Schumacher Essen, Januar 2016 KOMM ZUR RUHR! Liebe Besucherin, lieber Besucher der Metropole Ruhr, ja, Sie halten den neuen RuhrTour-Prospekt in den Händen. Und wie Sie sehen, haben sich in diesem Jahr nicht nur Jahreszahl und Toureninhalte verändert, sondern der RuhrTour-Prospekt 2016 hat ein neues, frisches Gesicht bekommen. Geblieben ist unser Anspruch, hochwertige und aktuelle Programme und Themen anzubieten und Ihnen ein kompetenter Partner zu sein. Die Metropole Ruhr liegt bei Städtereisenden weiterhin voll im Trend und bietet den Gästen aus dem In- und Ausland ein leuchtend buntes und reichhaltiges Erlebnisangebot. Das Erbe der ehemals wichtigsten Industrieregion der Welt lädt heute dazu ein, von jedermann erlebt, bestaunt und besichtigt zu werden. Was einst als Ruhrpott hart aber herzlich und etwas grau daherkam, hat sich längst zur modernen Metropole Ruhr gewandelt. Auch in diesem Jahr werden wir unsere Gäste mit einem vielfältigen und attraktiven Angebot begeistern: Neben Touren für Gruppen bieten wir auch Individualreisenden wieder fest terminierte Touren zur Industriekultur, zum Emscherumbau sowie zum Verkehr auf Schiene und Wasserstraße; auch Genießer kommen auf ihre Kosten. Weitere interessante und neu aufgelegte Erlebnisse finden Sie beim Blättern im neuen RuhrTour-Katalog. Gemeinsam mit dem Team von Ruhr Tour bieten wir Ihnen das Rundum-Sorglos-Paket von der Buchung Ihrer Reisepauschale bis hin zur Begleitung der gebuchten Tour vor Ort. Nähere Informationen dazu finden Sie auf Seite 29. Kurzum: Komm zur Ruhr – das müssen Sie erlebt haben! Wir freuen uns auf Sie, auf Ihren Besuch der Metropole Ruhr! Ihre Ihr Karola Geiß-Netthöfel Direktorin Regionalverband Ruhr Axel Biermann Geschäftsführer Ruhr Tourismus GmbH 3 KomfortTour halbtägige RuhrTour für Gruppen XX Termine gibt es auf Anfrage, entweder telefonisch unter Fon 0201.2069-297 / -365 oder per E-Mail: [email protected] und [email protected]. XX Die KomfortTour beginnt und endet grundsätzlich beim RVR (Regionalverband Ruhr), Kronprinzenstraße 35 in Essen. ErlebnisTour ganztägige RuhrTour für Gruppen XX Termine gibt es auf Anfrage, entweder telefonisch unter Fon 0201.2069-297 / -365 oder per E-Mail: [email protected] und [email protected]. XX Die ErlebnisTour beginnt und endet grundsätzlich beim RVR (Regionalverband Ruhr), Kronprinzenstraße 35 in Essen. ExtraTour RuhrTour für Singles / Paare XX Die ExtraTour können Sie entweder online buchen unter www.ruhrtour.metropoleruhr.de oder telefonisch über das Ruhr Tourismus-Service Center unter 01806 / 181620 ( € 0,20 / Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise max. € 0,60 / Anruf). XX Die ExtraTour beginnt und endet beim RVR (Regionalverband Ruhr), Kronprinzenstraße 35 in Essen. XX Unseren ExtraTour-Gästen empfehlen wir, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Der Essener Hauptbahnhof liegt nur ca. 15 Minuten Fußweg von Regionalverband Ruhr entfernt. Die Buslinie 155 hält am RVR-Verbandsgebäude (Haltestelle Helbingstraße). StudienTour RuhrTour für Schüler / Studierende XX Termine gibt es auf Anfrage, entweder telefonisch unter Fon 0201.2069-297 / -365 oder per E-Mail: [email protected] und [email protected]. XX Die StudienTour beginnt und endet grundsätzlich beim RVR (Regionalverband Ruhr), Kronprinzenstraße 35 in Essen. So gehen Sie auf RuhrTour: www.ruhrtour.metropoleruhr.de 4 halbtägige RuhrTour für Gruppen … ab Seite 6 Das Ruhrgebiet ist längst kein Geheimtipp mehr. Kommen Sie mit auf RuhrTour – mit der Besucher seit fast 40 Jahren auf Entdeckungsreise durch die Metropole Ruhr gehen. KomfortTour RuhrTour Mit uns können Sie was erleben. Kommen sie mit auf RuhrTour! Seite 7 A Links und rechts der Emscher B Links und rechts des Hellwegs Seite 8 C Links und rechts der Ruhr D Links und rechts des Rheins Seite 9 E Von Kohle und Stahl F Wohnen im Revier RuhrTour für Schüler / Studierende … ab Seite 22 StudienTour RuhrTour für Singles/ Paare … ab Seite 18 ExtraTour ganztägige RuhrTour für Gruppen … ab Seite 10 ErlebnisTour Seite 11 A Niederrhein-Route Seite 19 A Land und Leute Seite 23 A Wir erfahren Zukunft Seite 12 B Rhein-Ruhr-Route B Metropole Ruhr für Genießer Seite 24 B Wir erfahren Folgenutzung von Industriearealen Seite 13 C Emscher-Route Seite 14 D Lippe-Route Seite 15 E Ruhrtal-Route Seite 16 F Park- und Garten-Route Seite 17 G Industriekultur-Route C Flussmanagement Seite 20 D Zechenzauber E Tradition F Schienenverkehr Seite 21 G S chifffahrtswege im Revier Seite 25 C Wir erfahren Stadtraumgestaltung Seite 26 D Wir erfahren das Ruhrgebiet hautnah H Bergbau I Rund um den Stahlbereich von thyssenkrupp 5 halbtägige RuhrTour für Gruppen KomfortTour Ufersteg am Lanstroper See, Dortmund-Lanstrop Sie möchten nicht so viel aus steigen und laufen, aber den noch auf RuhrTour gehen. Vielleicht wollen die Beine auch nicht mehr so wie früher. Wir bieten sechs Halbtagestouren von rund vier Stunden Dauer an, die Ihnen einen interessan ten Einblick in Geschichte und Wandel der Metropole Ruhr ge ben, die Bekanntes und weniger Bekanntes zeigen und Lust auf mehr machen. Was Sie beachten müssen: XX Die KomfortTour dauert in der Regel von 9 bis 13 Uhr (zeitliche Variationen möglich). XX Termine gibt es auf Anfrage, entweder telefonisch unter X Fon 0201.2069-297 / -365 oder per E-Mail: X [email protected] und [email protected]. 6 XX Die KomfortTour, wie sie im Prospekt angeboten wird, kostet als Tagestour 150 € je Gruppe. Eventuelle Zusatzleistungen wie Eintrittsgelder, Kosten für Führungen durch Dritte, Tickets usw. sind darin nicht enthalten. XX Bei Zusatzleistungen gegen Entgelt (Führung, Eintrittsund Fahrkarten) tritt die RTG nur als Vermittler auf. XX Bei einer Gruppengröße von mehr als 30 Personen sollte ein zweiter Reisebegleiter gebucht werden. XX Mehraufwand für An- / Ab fahrt, falls Beginn / Ende nicht beim RVR, sowie zeitlicher Mehraufwand bei der Durchführung werden zusätzlich mit 30 € je angefangener Stunde in Rechnung gestellt. XX Sie organisieren Ihren Reisebus mit funktionierender Mikrofonanlage selbst (Bus max. 12 m lang, max. 3,7 m hoch, kein Linienbus). XX Auf Wunsch ist eine kleine Imbiss- oder Kaffeepause möglich. Bei der Auswahl der Gastronomie für Ihre selbst organisierte Pause ist Ihnen die RuhrTour gerne behilflich. XX Die KomfortTour beginnt und endet grundsätzlich beim RVR. XX Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf den Seiten 30 / 31. Sonnenuhr – Halde Hoheward A Links und rechts der Emscher Was hat man nicht alles über diesen Fluss gesagt und ge schrieben, ihm gar das Recht aberkannt, Fluss genannt zu werden. Doch die Tage der Emscher als offener Abwasser sammler sind gezählt, etliche ihrer Nebenflüsse bereits re naturiert. Spannend ist es, die „Emscherinsel“ zu befahren und der vielschichtigen Landschaft an ihren Ufern zu folgen, z. B. durch Bottrop-Ebel und die Welheimer Mark. Vom Halden plateau am Tetraeder in Bottrop B Links und rechts des Hellwegs Diese Straße ist über 1000 Jahre alt und Händler, Pilger und Soldaten haben sie neben vielen anderen genutzt; der Hellweg verband den Rhein mit Weser und Elbe, Städte an seinem Verlauf waren meist auch Mitglied der Hanse. Zunächst geht es hinab ins Tal der Ruhr, nach Steele, wo einst Otto I. einen Hoftag abhielt. Der Weg führt auf die nördlichen Ruhrhöhen, vorbei an einer ehemaligen Pilgerkapelle, nach Bochum herein. Hier machen wir einen Abstecher zur Dahlhauser Heide, einer Zechensiedlung nach dem Vorbild der Gartenstadtbewegung. Sie ist längst privatisiert und restau riert, zeigt aber noch das typi- Dortmunder U verschaffen wir uns einen ersten Überblick über die Emscher region, blicken im Nahbereich u. a. auf das noch aktive Bergwerk Prosper-Haniel und das Alpin-Center Ruhr auf der Halde gegenüber, aber auch auf die typische Ruhrgebietsszenerie am Horizont. Weiter geht es in den Essener Norden. Die ehemalige Werkssiedlung der Zeche Mathias Stinnes zeigt den nach Sanierung und Restaurierung wieder gewonnenen Wohnwert „inne Kolonie“. Auch auf Nordstern gibt es neues Leben in alten Mauern, u. a. mit sche Bild einer „Kolonie“. Entlang der Bochumer Innenstadt geht es weiter, vorbei an Zeiss Planetarium, RuhrCongress und der Starlight-Halle. Im Dortmunder Westen erreichen wir den Campus der Technischen Universität, die sich mit dem TechnologieZentrum und TechnologiePark zu einem wichtigen Motor des Strukturwandels der einstigen Montanstadt entwickelt hat. Sehenswert ist auch die H-Bahn, ein vollautomatisches Personenbeförderungssystem à la Schwebebahn. Unser Weg führt in den Stadtteil Hörde, der einst zur Grafschaft Mark gehörte. Rund 150 Jahre dominierte dann die Hüttenindustrie den Ort, bot Arbeit und Lohn. Heute lädt der der Firmenzentrale von Vivawest in ehemaligen Produktionsgebäuden. Entlang des Rhein-Herne-Kanals geht es durch das Gelsenkirchener Hafengebiet. Entlang der Emscher führt der Weg durch Reste des Emscherbruchs nach Herten zu den imposanten Übertageanlagen der Zeche Ewald, u. a. mit dem Besucherzentrum Hoheward in der ehemaligen Lohn- und Lichthalle. Auf Wunsch geht es hier nochmals in die Höhe, auf die Halde Hoheward, die von Sonnenuhr und Horizont-Observatorium bekrönt wird (kostenpflichtig). Phoenix See zum Flanieren ein und hat sich zu einem beliebten Naherholungsziel entwickelt. Über die Dortmunder Innenstadt, beiderseits des Hellwegs entstanden, geht die Fahrtroute vorbei am neuen DFB-Fußballmuseum und am Dortmunder U. 7 KomfortTour Geologische Wand, Essen-Heisingen C Links und rechts der Ruhr Es verwundert Gäste immer wieder, wie schnell man in der zweitgrößten Stadt des Ruhr gebiets im Grünen ist. Von der Essener Innenstadt ist es nicht weit auf die nördlichen Ruhr höhen, und über kurvenreiche Straßen geht es hinunter ins Ruhrtal nach Kettwig, einem alten Tuchmacherstädtchen. Links der Ruhr entlang führt die Route nach Werden, dort wechseln wir erneut die Flussseite und fahren weiter am Nordufer des Baldeneysees entlang und durch den Stadtwald nach Heisingen. Hier locken Zeugnisse D Links und rechts des Rheins Im Duisburger „Hafenstadtteil“ Ruhrort überqueren wir den Rhein und gelangen über Homberg nach Moers. Der Ruhrorter Kaufmann und Industriepionier Franz Haniel, der sich im Rechtsrheinischen um Bergbau und Hüttenindustrie verdient ge macht hat, war auch Vater des linksrheinischen Steinkohlen bergbaus. Mit seiner Zeche Rheinpreußen hielt „das Ruhr gebiet“ auch hier Einzug, sorgte für Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, aber auch für die typischen Hinterlassenschaften des Steinkohlenbergbaus: Bergehalden. Auf einer 8 Altstadt Hattingen des frühen Steinkohlenbergbaus zum Ausstieg: Die Geologische Wand nahe der Kampmann brücke ermöglicht einen Blick in die Erdgeschichte, zeigt Flöze, Stolleneingänge und Faltungen des Gebirges. Infotafeln informieren über die Entstehungs geschichte der Steinkohle, eine kleine Kippanlage veranschaulicht den Transport der Kohle zur nahe gelegenen Ruhr. Die Fahrtstrecke führt uns nach Kupferdreh auf das südliche Ruhrufer. Hier kreuzen wir eine der ältesten Eisenbahnstrecken des Ruhrgebiets, die als Pferdebahn um 1830 ihren Betrieb auf nahm. Weitere Zeugnisse der von ihnen hat man dem Bergbau ein weithin sichtbares Denkmal gesetzt. Die begehbare Lichtinstallation „Geleucht“ des Künstlers Otto Piene ist aber auch ein Symbol des Wandels und bietet darüber hinaus einen Blick auf die kontrastreiche niederrheinische Landschaft. Der Niederrhein ist geschichts trächtiger Boden und seine strategische Bedeutung weckte das Interesse wechselnder Herren und Heere; davon zeugen die Reste von Befestigungswerken und Stadtmauern in Orsoy, Rheinberg und Wesel sowie die Zerstörungen zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Lage am Rhein fördert aber auch Industrialisierung, aber auch mittelalterlicher Geschichte liegen an unserer Route durch das niederbergische Hügelland. In Hattingen treffen wir wieder auf die Ruhr, wo alte Handelswege die „Kölner Furt“ durch den Fluss nutzten und die Stadt erblühen ließen. Sie war ein wichtiger Umschlagplatz für Getreide, Wolle und Flachs und entwickelte sich zu einem bedeutenden Zentrum der Tuchherstellung. Vom Reichtum der Stadt zeugt die historische Altstadt. Ganz in der Nähe dokumentiert die ehemalige Henrichshütte, heute in Teilen ein Industriemuseum, die Montanära der Stadt. Handel und Kultur, wovon prächtige Bürgerhäuser, Unternehmervillen, Kirchen und Rathäuser steinernes Zeugnis ablegen. Der Niederrhein birgt auch reiche Schätze in seinem Untergrund: Ist die „Steinkohlezeit“ hier auch zu Ende, werden weiterhin Sand- und Kies abgebaut; und kurz vor Wesel, wo es wieder auf das rechte Rheinufer geht, passieren wir noch ein Steinsalzbergwerk, das aus einer der größten und ergiebigsten Salzlagerstätten Europas das „weiße Gold“ zutage fördert. Zeche Zollverein, Essen E Von Kohle und Stahl Man muss heute schon Bildbände der 1950er und 60er Jahre bemühen, um die einstige Dominanz der Montanindustrie zu verstehen. Bergbau und Hüttenindustrie waren vielerorts präsent und vor Ort stark verankert, gaben sie doch Arbeit, Brot und Identität. Das ist weitgehend Geschichte, hat aber das Ruhrgebiet geprägt wie keine andere Region in Deutschland. Durch IBA Emscher Park, Route Industriekultur und Kulturhauptstadt Ruhr 2010 wurde einerseits die Identität bewahrt, andererseits der notwendige Bewusstseinswandel vollzogen. F Wohnen im Revier Durch die Industrialisierung des Ruhrgebiets wuchs die Bevölkerung innerhalb weniger Jahrzehnte von einigen Hundert tausend auf mehrere Millionen an. Dafür wurde dringend Wohnraum benötigt und so boomte der Werkswohnungsbau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Stand zunächst die reine Unterbringung im Fokus, kamen schon bald soziale Ideen, aber auch Repräsentationsgedanken dazu. Mit der Siedlung Margarethenhöhe in Essen haben wir zwar keine klassische Arbeitersiedlung, aber ein Paradebeispiel für die Umsetzung des Gartenstadtgedankens im Ruhrgebiet, Modernes Wohnen im Universitätsviertel Essen Wir folgen diesen Spuren, zeigen Vergangenes, aber auch die bis heute aktive Hüttenindus trie an der transportkostengünstigen Rheinschiene, z. B. bei unserer Fahrt rund ums Werk von thyssenkrupp Steel im Duisburger Norden. Über Marxloh geht es weiter nach Dinslaken-Lohberg, wo die typische Situation vom „Wohnen unterm Förderturm“ bis heute sichtbar ist. In Oberhausens „Neuer Mitte“ zeugt der Gasometer von der einstigen Bedeutung der Montanindustrie für die Stadt und lockt heute, wie u. a. auch das CentrO., Besucher auf das ehemalige Hüttenwerksge- zu recht „Dichtung in Stein und Grün“ genannt. Für modernes Wohnen in der Stadt stehen Weststadt und Universitätsviertel – „grüne mitte Essen“, die sich unmittelbar am Rand der Innenstadt erstrecken. Den weiteren Weg durch den Essener Norden nach Gelsen kirchen säumen Wohngebiete unterschiedlicher Epochen und Stile. Mit der IBA Emscher Park kamen in den 1990er Jahren neue Wohnformen hinzu, stark geprägt von ökologischen Ideen und Zielen, wie unser Beispiel Küppersbuschsiedlung zeigt. Gleich nebenan dokumentiert die Vittinghoff-Siedlung genossenschaftlichen Woh- lände. In Bottrop geht es in die Höhe auf die Halde mit dem Tetraeder, wo wir einen tollen Rundumblick haben und weitere Zeugen der Industriekultur entdecken können. Weitere Beispiele für den Werkswohnungsbau säumen unseren Weg, bevor wir schließlich die „schönste Zeche der Welt“ er reichen. Zollverein ist das Wahr zeichen für den Ruhrbergbau und seit 2001 Welterbestätte der UNESCO. Das weitläufige Areal von ehemaligen Übertageanlagen und Kokerei ist heute ein lebendiger Kultur- und Kreativstandort. Tipp Auf Wunsch ist eine kleine Imbiss- oder Kaffeepause möglich. Bei der Auswahl der Gastronomie für Ihre selbstorganisierte Pause ist Ihnen die RuhrTour gerne behilflich. nungsbau der 1920er Jahre im Stil der „neuen Sachlichkeit“. Traditioneller geht es in Recklinghausen-Hochlarmark zu, wo wir mit der „Dreieckssiedlung“ eine typische Zechenkolonie der Jahrhundertwende besuchen. Einen Blick zurück in dörfliche Wohnformen der vorindustriellen Zeit werfen wir im „Alten Dorf“ in Westerholt, idyllisch gelegen neben dem gleichnamigen Schloss. 9 ganztägige RuhrTour für Gruppen ErlebnisTour Xantener Dom Die ErlebnisTour ist eine Tages fahrt mit regionalem oder thematischem Schwerpunkt und Rundgängen an den ge nannten Zielen. Neben den angebotenen Touren gibt es zahlreiche Möglichkeiten, eine Gruppentour nach Ihren Vor stellungen zu entwickeln. Was Sie beachten müssen: XX Die ErlebnisTour dauert in der Regel von 9 bis 16 Uhr (zeitliche Variationen möglich). XX Die ErlebnisTour erfordert körperliche Fitness und gute Beweglichkeit. Falls jemand in Ihrer Gruppe diese Voraussetzung nicht erfüllt, sprechen Sie bitte rechtzeitig mit uns darüber bzw. buchen Sie die „KomfortTour“ (ab Seite 6). 10 XX Termine gibt es auf Anfrage, entweder telefonisch unter X Fon 0201.2069-297 / -365 oder per E-Mail: X [email protected] und [email protected]. XX Die ErlebnisTour, wie sie im Prospekt angeboten wird, kostet als Tagestour 210 € je Gruppe. Eventuelle Zusatzleistungen wie Eintrittsgelder, Kosten für Führungen durch Dritte, Tickets usw. sind darin nicht enthalten. XX Bei einer Gruppengröße von mehr als 30 Personen sollte ein zweiter Reisebegleiter gebucht werden. XX Bei der Auswahl der Gastronomie für Ihre selbstorganisierte Mittagspause ist Ihnen die RuhrTour gerne behilflich. XX Sie organisieren Ihren Reisebus mit funktionierender Mikrofonanlage selbst (Bus max. 12 m lang, max. 3,7 m hoch, kein Linienbus). XX Mehraufwand für An- / Ab fahrt, falls Beginn / Ende nicht beim RVR, sowie zeitlicher Mehraufwand bei der Durchführung werden zusätzlich mit 30 € je angefangener Stunde in Rechnung gestellt. XX Bei Zusatzleistungen gegen Entgelt (Führung, Eintrittsund Fahrkarten) tritt die RTG nur als Vermittler auf. XX Die ErlebnisTour beginnt und endet grundsätzlich beim RVR. XX Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf den Seiten 30 / 31. „Geleucht” auf der Halde Rheinpreussen A Niederrhein-Route Auch im Kreis Wesel hat der Steinkohlenbergbau Wirtschaft, Landschaft und Menschen geprägt, mit Siedlungen, Zuliefer- und Folgeindustrien; aber nicht so flächendeckend und mit solcher Intensität wie zwischen Duisburg und Dortmund. Daher gehört dieser Teil des Niederrheins zur Metropole Ruhr, hat aber seinen ganz eigenen Charme und Charakter. Neben den Stätten der Industriekultur im südlichen Kreisgebiet sind es vor allem die zahlreichen Zeugen vergangener Epochen, die typisch niederrheinische Landschaft und die schmucken Städtchen, die den unverwechselbaren Reiz ausmachen. Und überall spürt man das Bemühen der Menschen um Lebensqualität und den Erhalt ihrer regio nalen Identität und Geschichte. Halde Rheinpreussen / Geleucht, Moers Der untertägige Steinkohlen bergbau des Ruhrreviers hat auch am linken Niederrhein künstliche Hügel hinterlassen. Zunächst eine notwendige Begleiterscheinung dienen sie längst als grüne Inseln im städtischen Ballungsraum und haben sich zu beliebten Aussichtspunkten entwickelt. An dieser „Metamorphose“ hat der Regionalverband Ruhr maßgeb- Terrassengarten Kloster Kamp lich mitgewirkt, nicht zuletzt durch die Entwicklung von Richtlinien zur Begrünung von Halden, die Einbindung in regionale Rad- und Wanderwege und die Vernetzung mit weiteren Freiflächen. Durch Otto Pienes spektakuläre Lichtinstallation „Geleucht“ ist sowohl dem Berg bau, als auch dem Wandel der Industrielandschaft ein weithin sichtbares Symbol gegeben worden. Und der Blick von der über dimensionalen begehbaren Grubenlampe belohnt darüber hinaus mit einem kontrastreichen Panorama von Industrieund Kulturlandschaft. Terrassengarten Kloster Kamp, Kamp-Lintfort Um die Mitte des 18. Jahrhunderts in barocker Pracht entstanden und gar als „Niederrheinisches Sanssouci“ gepriesen, verfiel der Terrassengarten nach Auflösung des Kloster 1802. Um 1990 erlebte er eine Renaissance, maßgeblich unterstützt durch den Regionalverband Ruhr. Mittlerweile ist ein weiterer bedeutender Ort der Kamp-Lintforter Stadtgeschichte aus der ursprünglichen Nutzung genommen und wartet auf eine Renaissance: das 2012 stillgelegte Bergwerk West. Beide, Kloster und Zeche, werden zentrale Standorte der Landesgartenschau 2020 werden und der Stadtentwicklung weitere positive Impulse geben; so wie schon die FH Rhein-Waal mit ihrem Campus unmittelbar nördlich des ehemaligen Zechenareals und demnächst auch darauf. Altstadt Xanten Schon von weitem künden die Türme von St. Viktor von dieser bezaubernden Stadt am Niederrhein. Beim Näherkommen komplettieren weitere Türmchen und Giebel die mittelalterliche Silhouette. Schon die Römer fühlten sich hier zuhause, gründeten um 100 n. Chr. in der Nähe eines Militärlagers ihre Colonia U lpia Traiana. Eine glückliche Fügung des Schicksals wollte es, dass das mittelalterliche Xanten neben der verlassenen, allmählich verfallenden römischen Stadt entstand und so deren Spuren weitgehend bewahrt blieben. Ein besonderes Erlebnis ist ein Spaziergang durch den alten Stiftsbezirk um St. Viktor, durch die Gassen vorbei an der imposanten Doppel toranlage des Klever Tors. Die Kriemhild-Mühle erinnert schließlich an den blonden Recken Siegfried, der der Sage nach ebenfalls in Xanten zu hause war. 11 ErlebnisTour Krupp-Gürtel, Essen B Rhein-Ruhr-Route Die Rhein-Ruhr-Route spannt den Bogen durch mehrere Jahrhunderte Ruhrgebiet und zeigt, wie das einst dünnbesiedelte Bauernland sich zur größten europäischen Industrieregion entwickelte. Sie deckt auf, wie sich in der Folgezeit bestehende, montan geprägte Strukturen in einer gewaltigen Metamorphose auflösten, überdeckten oder veränderten. Der allgegenwärtige Wandel mit vielfältigen Maßnahmen zur Strukturverbesserung macht diesen Teil der Region zu einem zeitgeschichtlichen Erlebnisraum. Gerade das Nebeneinander von Alt und Neu, von Klischeebild und unvermutetem „Aha-Erlebnis“ macht den besonderen Reiz der Stadtlandschaft in der Metro pole Ruhr aus. Krupp-Gürtel, Essen Ein Blick auf den Stadtplan verdeutlicht seine Dimensionen, ein Spaziergang seine städtebauliche Bedeutung: Auf gut 230 Hektar Fläche entstehen im Krupp-Gürtel attraktive Quartiere für Wohnen und Arbeiten; der Krupp-Park schafft neue Freiräume, eine Ringstraße verbessert die Verkehrssituation. Herzstück all dieser Entwicklungen auf dem einstigen Areal der Kruppschen Gussstahlfabrik ist das Quartier der neuen Unter nehmenszentrale von thyssen- 12 Duisburger Innenhafen krupp. Um eine großzügige Wasserachse gruppieren sich die Gebäude der Konzerngesellschaften. Ein echter Hingucker und unverwechselbare Landmarke für den Krupp-Gürtel ist die neue thyssenkrupp Konzernzentrale, die im Sommer 2010 ihre Arbeit aufgenommen hat. Die weitere städtebauliche Entwicklung des Krupp-Gürtels wird allerdings noch Jahre in Anspruch nehmen. Innenhafen Duisburg Nur wenige Minuten von der City entfernt ist ein städte baulich und architektonisch anspruchsvolles Stadtquartier entstanden, in dem Arbeiten, Wohnen, Kultur und Freizeit miteinander verbunden sind. Wo über viele Jahrzehnte der Hafenbetrieb das Bild bestimmte, entstanden zukunftsweisende Wohnbauprojekte, moderne Bürokomplexe, aber auch Bereiche zum Flanieren und Verweilen. Namhafte Architekten waren daran beteiligt, u. a. Nicolas Grimshaw, Sir Norman Foster, Jacques Herzog und Pierre de Meuron. Höhepunkt ist sicherlich die „Speicherstadt“, eine Zeile imposanter Getreidespeicher und Mühlengebäude des frühen 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Nutzer haben die aufwändig umgebauten Speicher mit neuem L eben gefüllt, darunter das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Ruhrpromenade Mülheim an der Ruhr Der Fluss fließt auf 14 Kilometern seines Unterlaufs durch die Stadt, ist Bestandteil des Stadtnamens und hat das Leben über Jahrhunderte geprägt. Allerdings waren seine Ufer im Laufe des 20. Jahrhunderts zum Teil unattraktiv und unzugänglich geworden und die Ruhr mehr eine Zäsur, denn ein verbindendes Element. Eine erste Wieder erschließung geschah durch die Landesgartenschau MüGa 1992 mit dem Leitthema „Die Stadt am Fluss“ samt besserer Verknüpfung der beiden Flussufer. Im 21. Jahrhundert folgte das Stadtentwicklungsprojekt Ruhrbania, das unter dem Motto „Wohnen, Arbeiten und Erleben am Wasser" u.a. die Innenstadt zur Ruhr hin entwickelt und attraktiver gestaltet hat für die Bürger, für Besucher sowie Investoren. BernePark, Bottrop C Emscher-Route Das Gebiet beiderseits der Emscher ist der Inbegriff des Ruhrgebiets – und Träger all seiner Klischees. Man denkt an das berühmt-berüchtigte Gemenge von Arbeit und Wohnen, Technik und Kultur, Industrie und Natur. Diese Zerrissenheit, dieses Neben- und Miteinander unterschiedlichster Ansprüche mit Gegensätzen auf engstem Raum funktioniert, ohne aus den Fugen zu geraten; ganz im Gegenteil: Es birgt das größte Entwicklungspotenzial der Metropole Ruhr. Geweckt durch die Internationale Bauausstellung Emscher Park und weiter entwickelt durch vielfältige Maßnahmen und Projekte, u. a. den Emscher Landschaftspark und die Route Industriekultur, macht diese typische Mischung das aus, was Ruhrgebietsfans so schätzen. BernePark, Bottrop Ziemlich verrückt, mag man denken, aber irgendwie auch innovativ und neugierig machend: ein kleiner Stadtteilpark in einer stillgelegten Kläranlage. Doch im Stadtteil Ebel, ganz im Süden von Bottrop, ist man nicht gerade verwöhnt mit Freiflächen und so haben die Bewohner begeistert „ja“ gesagt, als der BernePark im Rahmen der Emscherkunst 2010 – dem wohl größten Haus Ripshorst, Oberhausen Kunstprojekt im öffentlichen Raum der Kulturhauptstadt 2010 – geplant und realisiert wurde. Gestaltet haben ihn Essener Landschaftsarchitekten in Zusammenarbeit mit international renommierten Landschaftskünstlern aus den Niederlanden. Fast noch ein Geheimtipp ist das „Restaurant im Maschinenhaus“; und die fünf Doppelzimmer des „Parkhotels“ sind ohnehin deutschlandweit einzigartig. Nordsternpark und „Emscher-Insel“, Gelsenkirchen Könnte man hier auf Zeitreise gehen, käme man aus dem Staunen nicht heraus, denn das Areal des Nordsternparks hat schon so einiges erlebt. Aus dem Zechengelände wurde durch die BUGA 1997 der Nordsternpark, alte Zechengebäude werden neu genutzt; die Uferbereiche des R hein-Herne-Kanals sind als Freizeitraum erschlossen und der gesamte Emscherlauf befindet sich in der Metamorphose: Regionalverband Ruhr und Emschergenossenschaft arbeiten hier Hand in Hand, um aus diesem einstigen Meideraum einen Freiraum von hoher Qualität zu schaffen. Und der Landstreifen zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal, hier gerade mal 150 Meter breit, ist Teil der Industriekulturlandschaft und beliebter Ort für Kultur, Freizeit und Erholung geworden. Haus Ripshorst, Oberhausen Eingeschnürt zwischen Rhein- Herne-Kanal sowie Industrieund Siedlungsflächen ist rund um den ehemaligen Bauernhof Haus Ripshorst ein Stück offene Landschaft erhalten geblieben. Nach Erwerb durch den RVR wurde darauf der Gehölzgarten geschaffen, eins der Leitprojekte im Emscher Landschaftspark und „Ankergarten“ im Europäischen Gartennetzwerk (EGHN). Die Anbindung von Rad- und Fußwegen wurde verbessert, Barrieren wurden beseitigt. Mittelpunkt des Gehölzgartens ist Haus Ripshorst mit dem Ausstellungs- und Infozentrum. Anschaulich wird hier die Vielschichtigkeit des Emscher Landschaftsparks mit seiner eigenwilligen Industrienatur, den beeindruckenden Landmarken und den vielen Parks präsentiert. Tipp Bei der Auswahl der Gas tronomie für Ihre selbst organisierte Mittagspause ist Ihnen die RuhrTour gerne behilflich. 13 ErlebnisTour Lippetreidlerdorf Krudenburg, Hünxe D Lippe-Route Wahrhaft historischen Boden betreten Sie, wenn Sie uns ins "Land an der Lippe" begleiten: Schon die Römer orientierten sich bei ihren Expansionsbestre bungen Richtung Osten an diesem Fluss. In späteren Jahrhunderten war die Lippe Territorialgrenze zwischen dem Bistum Münster und der Grafschaft Mark bzw. dem kurkölnischen Vest Recklinghausen. Etliche Städte an ihren Ufern waren Mitglieder des Hansebundes und der Fluss war bis ins 19. Jahrhundert ein wichtiger Gütertransportweg. Die gravierendsten Veränderungen brachte schließlich das Industriezeitalter, das aber aufgrund des sich vollziehenden Strukturwandels fast schon wieder Historie ist. In den Lippewiesen, Wesel Kurz vor ihrer Mündung in den Rhein fließt die Lippe in großen Schleifen durch ihre Aue. An einer ihrer Mäander liegt das Alte Wasserwerk Wesel, das zu den schönsten und ältesten erhaltenen mit Dampf betrie benen Anlagen seiner Art in Deutschland zählt und von 1886 bis 1956 die Einwohner der Stadt mit Trinkwasser aus Uferfiltrat versorgte. Heute ist es ein technisches Baudenkmal und eine Besichtigung lohnenswert. Nur wenige hundert Meter fluss abwärts erinnert das Schilldenk- 14 Altstadt Dorsten mal an ein Kapitel preußischer Geschichte zur Zeit der napole onischen Kriege. Tiefer eintauchen in die preußische Geschichte im Rheinland kann man im nahe gelegenen Preußen-Museum Wesel. Lippetreidlerdorf Krudenburg, Hünxe Mit etwas Fantasie kann man sich das geschäftige Treiben vorstellen, das hier am Unterlauf der Lippe zur Blütezeit der Lippeschifffahrt herrschte. Neben dem Schiffbau waren es vor allem die Treidler, die hier über viele Jahre das Bild bestimmten. Mit dem Niedergang der Lippeschifffahrt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es ruhiger. Die Lage etwas abseits von Wirtschafts- und Verkehrsströmen bewahrte in Krudenburg ein Bild, das beinahe so aussieht, als ob die Zeit stehen geblieben sei. Und dass sich an dem geschlossenen, typischen Ortsbild mit der heimeligen Dorfstraße wenig ändert, dafür sorgt der Denkmalschutz, der nicht nur einzelne Gebäude, sondern gleich Ortsgrundriss und Ortssilhouette erfasst hat. Altstadt Dorsten Über viele Jahrhunderte gehörte Dorsten zum Herrschaftsbereich der Kölner Erzbischöfe, die „Durstinon“ Stadt- und Befestigungsrechte verliehen, um den strategisch wichtigen Lippeübergang an ihrer Nordwestgrenze zu sichern. Um 1900 wurde Dorsten Bergbaustadt, was allerdings heute auch schon wieder Geschichte ist. Trotz großer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg hat sich die Dorstener Innenstadt ihren liebevollen kleinstädtischen Charakter bewahrt, mit Marktplatz, Altem Rathaus und St. Agatha-Kirche. Optimale Verkehrsanbindung, gelungene Stadtentwicklungsmaßnahmen wie Verkehrsberuhigung und Reaktivierung eines Teils der Wall- und Grabenan lage haben Dorstens Altstadt bis heute eine hohe Anziehungskraft bewahrt. Blick ins Ruhrtal E Ruhrtal-Route Wie wär’s mit einer ErlebnisTour dorthin, wo die Wiege des Ruhrgebiets stand? Hier im Tal der Ruhr erzählt die Region von ihren vergangenen T agen. Von den Menschen, die hier lebten und arbeiteten und den vielfältigen Spuren, die sie hinterlassen haben. Alte Adelssitze säumen die Ufer, Zeugen der industriellen Entwicklung vermitteln eindrucksvolle Einblicke in den technischen Fortschritt – vom zünftigen Handwerk bis zur durchmechanisierten industriellen Produktion. Geblieben ist diesem Landstrich, in dem schon lange k eine Zeche mehr fördert, sein unverwechselbarer Charme. Zwischen Berghöhen schlängelt sich die Ruhr vorbei an alten westfälischen Fach werkstädten. Liebevoll restauriert laden sie zum Bummeln und Verweilen ein. Altstadt Schwerte Wenn auch das Stadtwappen mit den zwei gekreuzten Schwertern die Vermutung nahelegt, geht der Stadtname nicht darauf zurück, sondern leitet sich vom 962 erstmals urkundlich erwähnten „Suerte“ ab, was nasser Boden, feuchte Erde bedeutet und auf den Wasserreichtum dieser Stadt an der Ruhr verweist. Die gekreuzten Schwerter erinnern allerdings daran, dass Schwerte schon im Chinesischer Garten, Bochum Mittalalter berühmt für seine Stahlwaren war, besonders die hier produzierten Brustpanzer, Armbrüste und Schwerter. Vom Wohlstand jener Zeit zeugen neben der Kirche St. Viktor, deren schiefer Turm das Wahrzeichen der Stadt ist, auch etliche Bürgerhäuser sowie das Alte Rathaus. Wasserreich ist Schwerte auch heute noch: Weite Teile der Stadt sind Trinkwasserschutzgebiet. Chinesischer Garten, Bochum Der Chinesische Garten liegt inmitten des Botanischen Gartens der Ruhr-Universität Bochum (RUB) auf den Ruhr höhen oberhalb des Kemnader Sees. Er ist ein Geschenk der Tongji-Universität Shanghai an die RUB und eine Oase der Ruhe. Anlass der Schenkung war das 25-jährige Jubiläum der Universität im Jahr 1990. Die typischen Materialien des Chinesischen Gartens wie Holzelemente, Ziegel und Fliesen wurden in China hergestellt, auf dem Seeweg nach Deutschland transportiert und hier unter Anleitung chinesischer Fachleute zusammengebaut; daher gilt der Garten im südchinesischen Stil als einmalig in Deutschland. Etwa die Hälfte des ummauerten Gartens wird von einem Teich eingenommen, den man mit immer neuen Ausblicken und Eindrücken umrunden kann. Henrichshütte Hattingen Sie brachte Mitte des 19. Jahrhunderts das Industriezeitalter ins Ruhrtal bei Hattingen. Generationen haben von und mit der Hütte gelebt und Generationen sollen auch nach der Stilllegung erfahren, wie Eisen- und Stahl erzeugung und Eisenhüttenleute für rund 130 Jahre den Rhythmus und das Bild der Stadt bestimmten. Das ist anschaulich im LWL-Industriemuseum Henrichshütte dokumentiert und erfahrbar gemacht rund um den ältesten Hochofen des Ruhrgebiets (der Besuch des LWL-Industriemuseums Henrichshütte ist kostenpflichtig). Der weitaus größte Teil des riesigen Areals wird heute durch den Gewerbeund Landschaftspark Henrichshütte eingenommen, mit breitem Branchenmix, aber auch Platz für Grün-, Naherholungsund Sportflächen. Tipp Die ErlebnisTour erfordert körperliche Fitness und gute Beweglichkeit. Falls jemand in Ihrer Gruppe diese Voraussetzung nicht erfüllt, sprechen Sie bitte rechtzeitig mit uns darüber bzw. buchen Sie die „KomfortTour“ 15 ErlebnisTour Kaisergarten, Oberhausen F Park- und Garten-Route Das Ruhrgebiet überrascht immer wieder: Zahlreiche architektonisch bedeutsame Bauwerke wie Burgen, Schlösser, Kirchen und Klöster säumen den Weg. Begleitet wurden sie oft von üppigen Garten‑ und Parkanlagen. Wohlhabende Industrielle schufen sich hochherrschaftliche Privatparks, das aufstrebende Bürgertum der Jahrhundertwende stellte all dem Volksgärten und Stadtparks als öffentliches Grün gegenüber. Einen neuen Inhalt haben die Begriffe Park und Garten in jüngerer Zeit bekommen, wie unser Beispiel „Gehölzgarten Ripshorst“ zeigt. Internationale Wertschätzung erhält das Ruhrgebiet durch die Ein beziehung in das europäische Projekt des „European Garden Heritage Network“ / „Europäisches Gartennetzwerk“. Kaisergarten, Oberhausen Park und Schloss Oberhausen bilden eine harmonische räumliche Einheit. Allerdings hat der Kaisergarten keinen feudalen Hintergrund, sondern einen durch und durch bürgerlichen, geht er doch auf die Volkspark-Bewegung der Jahrhundertwende zurück. Damals wollte die junge, aufstrebende Industriestadt ihren Einwohnern „durch die Anlage eines 16 Terrassengarten Kloster Kamp Volksgartens einen angenehmen, erfrischenden Aufenthalt in freier Natur schaffen". Das ist gelungen und die Beliebtheit der Kaisergartens als Naherholungsziel ungebrochen. Jüngst hat er noch an Attraktivität gewonnen: Der Park wurde durchforstet und die Parkinfrastruktur verbessert. Ein wahrer Hingucker ist Tobias Rehbergers Brückenunikat „Slinky Springs to Fame“, die Park und „Emscher-Insel“ verbindet. Terrassengarten Kloster Kamp, Kamp-Lintfort Sein Ursprung liegt im 18. Jahrhundert, als ein prunkliebender Abt die Klosteranlage in bester Barock-Manier aufwändig umgestalten ließ. Besonderes Augenmerk schenkte er dem Weinberg am Südhang des Kamper Berges, den er zu einem mit Terrassen und geometrischen Rabatten gegliederten Obst- und Nutzgarten modellieren ließ mit Gewächshaus, Orangerie, Teich und Springbrunnen. Nach Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts verfiel die einst prächtige Anlage. Durch maßgebliche Initiative des RVR entstand ein neuer Terrassengarten, ganz dem Geist barocker Gartenkunst verpflichtet. Für die Landesgartenschau 2020 sollen weitere Gärten am Kamper Berg entstehen. Gehölzgarten Ripshorst Jahrzehntelang wurde dieses rund 45 Hektar große Areal als mögliche Erweiterungsfläche für das Hüttenwerk vorgehalten, daher nicht bebaut, sonder vorwiegend landwirtschaftlich genutzt. Mit dem Aus der Hütte begann die dauerhafte Sicherung und Erschließung dieses Freiraums durch den Regionalverband Ruhr. Heute erzählt der „Tertiärwald“ die Geschichte der Gehölze aus der „Voreiszeit“, andere Flächen zeigen Pionier stadien, Wiederbewaldung oder Kulturgehölze. Diese Vielfalt und Qualität hat den Gehölz garten zum „Ankergarten“ des Europäischen Gartennetzwerkes werden lassen. Man kann aber auch einfach die Fuß- und Radwege durch den Park und die Gehölzgruppen oder entlang des Kanalufers genießen. Landschaftspark Duisburg-Nord G IndustriekulturRoute Gästebefragungen zeigen ganz eindeutig, warum Menschen in ihrer Freizeit die Metropole Ruhr bereisen: Die Industriekultur und ihre vielfältigen Zeugen sind der Besuchermagnet Nummer 1 und in dieser Fülle, Bandbreite und Erschließung durch die Route der Industriekultur einzigartig. Dabei steht vieles gar nicht mehr, ist Erweiterung und Modernisierung zum Opfer gefallen oder stillgelegt und abgerissen worden. Auch dauerte es bis in die 1990er Jahre, bis das industrielle Erbe die ihm zustehende Anerkennung fand. Heute verdeutlichen ausgewählte, epochetypische Beispiele die montan-industrielle Geschichte des Ruhrgebiets und zeigen die hohe architektonische Qualität des baulichen Erbes. Mit neuem Leben gefüllt, sind sie längst zum Markenzeichen der Metropole Ruhr geworden. Landschaftspark Duisburg-Nord Der Blick von der Autobahn auf die Hochofenkulisse lässt den Kenner schnell erkennen, dass der Landschaftspark DuisburgNord eine montanindustrielle Vergangenheit hat. Gut 80 Jahre wurde hier Roheisen produziert und der Blick von der hochgelegenen Aussichtsplattform des Hochofens 5 zeigt ein Panorama, Zeche Zollverein das auch 30 Jahre nach der Stilllegung beeindruckt und die einstigen Arbeitsabläufe nachvollziehen lässt. Doch es lohnt sich auch ein zweiter Blick auf diesen Ankerpunkt der Indus triekultur. Mit ein bisschen Glück kann man Kletterern bei ihrem Training in den ehemaligen Möllerbunkern zuschauen; auch Taucher, Skater sowie Mountainbiker gehen hier ihrem Hobby nach. Und für BiologieInteressierte bietet die "Indus trienatur" auf dem weitläufigen Areal eine unerwartete Vielfalt. Das alles bleibt dem auf der Autobahn schnell Vorbeifahrenden verborgen. Tetraeder, Bottrop Die weithin sichtbare Großskulptur und Landmarke thront auf einer rund 65 Meter hohen Bergehalde und ist das Wahr zeichen der Stadt; sie ist eingebunden in das industriekulturelle Wegenetz und bietet vom Haldenplateau ein beeindruckendes Panorama der Industrie landschaft, z. B. von Bergwerk Prosper-Haniel und Arcelor Mittal Kokerei, die beide noch produzieren. Doch es geht auch noch höher: Erklimmen Sie den Tetraeder über eingehängte Treppen bis zur dritten Plattform, etwa 38 Meter über dem Haldenplateau. Von dort oben macht das „Haldenereignis Emscherblick“ seinem Namen alle Ehre: toller Rundumblick in die vielfältige Landschaft der Metropole Ruhr und auf das alpincenter Bottrop auf der benachbarten Halde Prosperstraße. Zeche Zollverein, Essen Sie gilt als „schönste Zeche der Welt“ und ist Besuchermagnet Nr. 1 der Metropole Ruhr: die Zeche Zollverein 12 in EssenKaternberg. Ihr Doppelbockgerüst ist Wahrzeichen der Indus triekultur und ihre Übertage anlagen „aus einem Guss“, geschaffen von Fritz Schupp und Martin Kremmer, sind ein markantes Beispiel für den Backsteinexpressionismus der 1920er / 30er Jahre. Doch Zollverein ist weit mehr, umfasst als Welterbestätte auch die benachbarte Schachtanlage 1/2 sowie das Kokerei-Areal, ist blühender Freizeit-, Kultur- und Veranstaltungsort und Standort etlicher Unternehmen. Sie können Bergbautechnik erleben, sich im Besucherzentrum über die Route Industriekultur informieren sowie das Ruhr Museum oder Red Dot Design Museum besuchen. 17 RuhrTour für Singles/ Paare ExtraTour StiftsMuseum Xanten Erleben Sie mit uns 18 Touren zu 9 unterschiedlichen Themen. Schauen Sie ausgiebig hinter die Kulissen und lassen Sie sich von Insidern informieren. Sie erfah ren Interessantes, Wissens wertes und Ungewöhnliches über die Region. Unvergessliche Eindrücke sind garantiert. Was Sie beachten müssen: XX Die ExtraTour findet dienstags und donnerstags statt, die Dauer entnehmen Sie X bitte den einzelnen Touren. XX Für die Teilnahme an der ExtraTour müssen Sie über eine gute körperliche Verfassung verfügen und gut zu Fuß sein. Die besuchten Örtlichkeiten und Unternehmen sind nicht barrierefrei. XX Das Mindestalter liegt bei X 16 Jahren. XX Pro Termin können Sie max. zwei Plätze buchen. Gruppen können die ExtraTour nicht buchen. 18 XX Die ExtraTour erfordert geeignete, wetterfeste Kleidung und robustes Schuhwerk. Insbesondere die Touren „Schienenverkehr“, „Bergbau“ und „Rund um den Stahlbereich“ erfordern zu Ihrer eigenen Sicherheit körperbedeckende Kleidung – lange Hosen (z. B. Jeans) und langärmelige Oberteile – auch im Sommer! Die Nichtbeachtung dieses Sicherheitshinweises führt zum Ausschluss von der ExtraTour. XX Unseren ExtraTour-Gästen empfehlen wir, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Der Essener Hauptbahnhof liegt nur ca. 15 Minuten Fußweg von Regionalverband Ruhr entfernt. Die Buslinie 155 hält am Verbandsgebäude (Haltestelle Helbingstraße). XX Beim Besuch von industriellen Produktionsstätten sind Bild- und Tonaufnahmen in der Regel nicht gestattet. XX Die ExtraTour beginnt und endet beim RVR. XX Die ExtraTour können Sie X entweder online buchen unter www.ruhrtour.X metropoleruhr.de oder telefonisch über das Ruhr Tourismus-Service Center unter 01806 / 181620 ( € 0,20 / Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise max. € 0,60 / Anruf). XX Der Reisebus wird von der RTG gestellt. XX Die ExtraTour kostet 44 €X pro Person. XX Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf den Seiten 30 / 31. Taubenklinik, Essen A Land und Leute Die ExtraTour nach Götterswickerhamm und zur Taubenklinik Götterswickerhamm, die "Perle am Niederrhein", liegt an einer weiten Flussschleife mit Rheinpromenade und Schiffsanleger. Das hat den Ort zu einem beliebten Ausflugsziel werden lassen. Er ist Heimat von rund 570 Menschen, von denen etliche in der Arbeitsgemeinschaft "Unser Dorf hat Zukunft" aktiv sind. Die kümmert sich um Lebensqualität, Gemeinschaftsleben, Kulturlandschaft und Dorfgestaltung. Sehenswert ist auch die evangelische Kirche, deren Ursprung um 1200 liegt. Kümmerer und Kulturpfleger ist auch der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V. (VDBZ) in Essen. Er ist die Dachorganisation des Brieftaubensports in Deutschland und vertritt etwa 64.000 Brieftaubenzüchter in rund 8000 Brieftaubenzuchtvereinen. In Essen unterhält er mit der „Taubenklinik“ auch eine eigene Spezialklinik für Brieftauben. Konditoreimuseum "Zuckertüte", Oberhausen-Sterkrade B Metropole Ruhr für Genießer Die ExtraTour zu Nahrungs- und Genussmittelproduktion Zum Konditorberuf gehören echte Handwerkskunst und das Verwenden bester Zutaten, etwas, das in Zeiten von Billig teigwaren schnell vergessen wird. Von diesem „leckeren“ Handwerk erzählt das KonditoreiMuseum „Zuckertüte“ in Oberhausen-Sterkrade. Typisches, aber auch kurioses Handwerksgerät erwartet Sie – und natürlich auch eine Kostprobe. Probiert werden darf auch in der Ziegenkäserei Hof Sondermann in Dorsten-Lembeck. Und sie werden feststellen, dass der Spruch „Schmeckt nach Ziege“ bei seinen Produkten nicht gilt, denn bei den Sondermanns wird nur mit einer Futtermischung aus eigener Herstellung gefüttert; und das schmecken Sie deutlich bei Milch, Joghurt, Quark, Frisch- und Schnittkäse; gesund und leicht verträglich sind diese Lebensmittel auch. Tipp Die ExtraTour mit der Emschergenossenschaft Unseren ExtraTour-Gästen empfehlen wir, mit öffentlichen Verkehrsmitteln Die Emscher und ihre Neben flüsse waren ursprünglich un regulierte Fließgewässer im ländlichen Raum. Im frühen 20. Jahrhundert wurden sie zu einem System offener Abwasserkanäle in einer dicht besiedelten Industrielandschaft. Nun wandelt der Emscherraum zwischen Holzwickede und Dins laken wiederum sein Gesicht, werden die Abwasserläufe wieder zu attraktiven Wasserläufen. Das ist ein Generationenprojekt und steht in einem dicht besiedelten Ballungsraum konkurrierenden Nutzungsansprüchen gegenüber. Die Emschergenossenschaft arbeitet daran, diese Ansprüche in ein nachhaltiges Gleichgewicht zu bringen. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Abwasserreinigung, wie unser Besuch in der Kläranlage Bottrop zeigt. Anschließend geht es noch zum Emscher mündungsbereich, der naturnah umgestaltet wird. anzureisen. Der Essener Hauptbahnhof liegt nur ca. 15 Minuten Fußweg von Regionalverband Ruhr entfernt. Die Buslinie 155 hält am Verbandsgebäude (Haltestelle Helbingstraße). Dienstag, 10. Mai 2016 Dienstag, 6. September 2016 Donnerstag, 28. April 2016 Donnerstag, 1. September 2016 C Flussmanagement Dienstag, 14. Juni 2016 Dienstag, 20. September 2016 9:15 – 17:15 Uhr 8:15 – 16:45 Uhr 8:00 – 15:45 Uhr 19 ExtraTour Tipp Bei allen ExtraTouren haben Sie Zeit für eine Imbisspause; bei den Touren B sowie F bis I ist sie Teil des Programms. ICE-Werk, Dortmund Trainingsbergwerk Recklinghausen D Zechenzauber E Tradition F Schienenverkehr Die ExtraTour zum Trainingsbergwerk und nach Schlägel & Eisen Die ExtraTour zu Dachziegel werke Nelskamp und Tüshaus-Mühle Die ExtraTour zu BOGESTRA Bochum und ICE-Werk Dortmund Der Steinkohlenbergbau hat das Ruhrgebiet geprägt wie keine andere Region in Deutschland, ist aber, bis auf ein noch förderndes Bergwerk, heute Geschichte. Doch ausgewählte Beispiele des industriekulturellen Erbes werden bewahrt. In Kooperation mit der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur stellen wir Ihnen den ehemaligen Bergbaustandort Schlägel & Eisen 3/4/7 in Herten-Langenbochum vor. Einen Einblick in den modernen deutschen Steinkohlenbergbau erhalten Sie im Trainingsbergwerk Recklinghausen, untergebracht in einer Berge halde: Dort wird die Untertagewelt mit 1.200 Metern Strecken, unterschiedlichen Gewinnungseinrichtungen, Streckenvortrieben und einem Schacht wirklichkeitsnah dargestellt. Dachziegel aus Ton sind ein beliebter und besonders traditionsreicher Baustoff; und so ist das Herstellungsprinzip bei der Dachziegelwerke Nelskamp GmbH in Schermbeck seit 1926 auch nahezu unverändert: Im Feuer erhält der aus Ton ge presste Ziegel-Rohling bei etwa 1.000 Grad Celsius seine endgültige Härte und Struktur. Werden die Dachziegel fachgerecht verlegt und regelmäßig gewartet, hat der Kunde lange Freude an seinem Dach. Altes Handwerk repräsentiert auch die TüshausMühle in Dorsten-Deuten; sie war zunächst eine durch Wasserkraft angetriebene Walkmühle, diente aber auch als Ölmühle sowie, bis zu ihrer Betriebseinstellung 1970, als Getreidemühle. 1987 wurde der Museumsbetrieb der Mühle aufgenommen und seit wenigen Jahren sorgt der Mühlenverein nun für ihren Erhalt. Mobilität ist eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren von Wirtschaftsräumen. So kommt es nicht von ungefähr, dass der Aufschwung des Ruhrgebiets zum größten Wirtschaftsraum Europas maßgeblich auf einem dichten Netz von Eisenbahnstrecken fußte. Wenn auch heute das Auto eine wichtige Rolle im Verkehrs- und Transportwesen spielt, ist die Schiene weiterhin unverzicht barer Bestandteil unserer Mobilität, mit faszinierenden technischen Lösungen und Angeboten: Sei es im Nahverkehr, wie unser Besuch des BOGESTRA-Betriebshofs Engelsburg in Bochum zeigt, sei es im Fernverkehr, wie unser Besuch im ICE-Werk Dortmund deutlich macht, wo Deutschlands Vorzeige-Zug Nr. 1, der ICE 3, regelmäßig auf Herz und Nieren überprüft wird. Donnerstag, 21. April 2016 Donnerstag, 15. September 2016 Donnerstag, 30. Juni 2016 Donnerstag, 6. Oktober 2016 Dienstag, 26. April 2016 9:00 – 17:00 Uhr Dienstag, 5. Juli 2016 9:00 – 16:45 Uhr 20 14:30 – 22:30 Uhr Bergwerk Prosper-Haniel G Schifffahrtswege im Revier Die ExtraTour mit dem WSA Duisburg-Meiderich thyssenkrupp, Duisburg H Bergbau Die ExtraTour zum Bergwerk Prosper-Haniel Das westdeutsche Kanalnetz ist das dichteste und verkehrsreichste in Europa. Es verknüpft die Metropole Ruhr mit dem Rhein, den Nordseehäfen sowie Hannover, Braunschweig, Magdeburg und Berlin. Ursprünglich Transportweg für die Montanindustrie, ist das Wasserstraßennetz längst zum Magneten für den Transport von Chemieprodukten und Mineralöl geworden. Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Duisburg-Meiderich stellt Ausbau, Instandhaltung, Betrieb und Wasserversorgung des westdeutschen Kanalnetzes sicher, ist aber auch Ansprechpartner und Dienstleister für Binnenschifffahrt, Industrie und Privatpersonen. Wir fahren per Schiff über einen Teil dieser wichtigen Wasserstraßenverbindung und zeigen die bis heute hohe Bedeutung dieser Wasserwege für den Gütertransport, erläutert aber auch deren Wert für Naherholung und Freizeit. Der Steinkohlenbergbau war Grundlage und Motor der Industrialisierung des Ruhrgebiets, hat die Region und ihre Menschen nachhaltig geprägt wie nirgendwo sonst in Deutschland. Faszinierend ist die Begegnung mit dem Bergbau – und mit den Menschen in diesem traditionsreichen und hochmodernen Industriezweig. Aufgrund politischer Beschlüsse endet der deutsche Steinkohlenbergbau Ende des Jahres 2018. Bis dahin leistet das zur RAG Aktiengesellschaft gehörende Bergwerk Prosper-Haniel, eins von nur noch zwei Steinkohlebergwerken in Deutschland, seinen Beitrag zur nationalen Rohstoff- und Energiesicherheit. Unser Besuch der Übertage anlagen beginnt am modernen Seilfahrt- und Logistikstandort Prosper V, Schacht 10, führt uns zur Bergeverladung am Standort Haniel sowie zu Förderberg, Rohkohlenmischhalle und Aufbereitung auf Prosper II. Dienstag, 31. Mai 2016 Donnerstag, 25. August 2016 Donnerstag, 8. September 2016 Dienstag 25. Oktober 2016 8:00 – 16:00 Uhr 8:15 – 16:00 Uhr I Rund um den Stahlbereich von thyssenkrupp Tipp Die ExtraTouren erfordern geeignete, wetterfeste Die ExtraTour zum Standort Duisburg Kleidung und robustes Schuhwerk. Das Gelände des Werks von thyssenkrupp in Duisburg ist fast fünfmal so groß wie Monaco, hier arbeiten so viele Menschen wie in einer deutschen Kleinstadt leben. Mit den Gleisen des Güterverkehrs könnte man die Städte Essen und Hamburg verbinden. Vier Hochöfen erzeugen pro Jahr rund zwölf Millionen Tonnen Stahl. Der Stahlbereich von thyssenkrupp gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Qualitätsflachstahl. Das Unternehmen liefert hochwer tige Stahlprodukte für Anwendungen in verschiedensten Industriezweigen, darunter die Automobilindustrie, der Maschinen- und Anlagenbau, die Verpackungsindustrie und der Energiesektor. Kundenspezifische Werkstofflösungen und Dienstleistungen rund um den Werkstoff Stahl komplettieren das Leistungsspektrum. Intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit sichert die Grundlage für einen nachhaltigen Erfolg. Insbesondere die Touren „Schienenverkehr“, „Bergbau“ und „Rund um den Stahlbereich“ erfordern zu Ihrer eigenen Sicherheit körperbedeckende Kleidung – lange Hosen (z. B. Jeans) und langärmelige Oberteile – auch im Sommer! Die Nichtbeachtung dieses Sicherheitshinweises führt zum Ausschluss von der ExtraTour. Donnerstag, 27. Oktober 2016 Donnerstag, 3. November 2016 8:00 – 14:45 Uhr 21 RuhrTour für Schüler / Studierende StudienTour Tiger & Turtle, Duisburg Die StudienTour ist eine Tages fahrt mit thematischem Schwerpunkt und kleinen Rund gängen an den genannten Zie len – sie macht das Ruhrgebiet zum außerschulischen Lernort. Weitere Themen und Inhalte sind möglich, sprechen Sie uns an. Was Sie beachten müssen: XX Die StudienTour ist ausschließ lich für Schüler ab der Jahrgangsstufe 8 oder Studierende in Begleitung ihrer Lehrer / Dozenten im Rahmen von Schul- bzw. Hochschulveranstaltungen buchbar. XX Sie können von Montag bis Freitag (außer an Feiertagen) mit uns auf StudienTour gehen. Die Tour dauert in der Regel von 9 bis 16 Uhr. XX Die StudienTour beginnt und endet grundsätzlich beim RVR. 22 XX Die StudienTour erfordert körperliche Fitness und gute Beweglichkeit. Falls jemand in Ihrer Gruppe diese Voraussetzung nicht erfüllt, sprechen Sie bitte rechtzeitig mit uns darüber. XX Sie organisieren Ihren Reisebus mit einer funktionierenden Mikrofonanlage selbst (Bus max. 12 m lang, max. 3,7 m hoch, kein Linienbus). Das gilt nicht für die Touren zu Fuß / per ÖPNV. XX Termine gibt es auf Anfrage, entweder telefonisch unter X Fon 0201.2069-297 / -365 oder per E-Mail: X [email protected] und [email protected]. XX Falls Beginn und/oder Ende nicht beim RVR sind sowie bei speziellen Wünschen / Änderungen stellen wir den Mehraufwand pauschal mit 20 € in Rechnung. Zusätzlicher Zeitaufwand bei der Durchführung wird mit 20 € je angefangener Stunde in Rechnung gestellt. XX Der günstige Preis von 50 € gilt grundsätzlich nur für die im Prospekt angebotenen, bereits komplett strukturierten StudienTouren. XX Die Teilnehmerzahl ist auf 35 Schüler / Studierende plus Begleitperson / en begrenzt (bei größeren Gruppen kann ein zweiter Reisebegleiter gebucht werden). XX Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf den Seiten 30 / 31. Krupp-Gürtel, Essen A Wir erfahren Zukunft StudienTour „Strukturwandel“ Unter dem Begriff Struktur wandel verstehen wir die Veränderung bis dahin beständiger Wirtschaftssysteme als Reaktion auf ökonomische, technische, geologische oder soziale Zwänge. So besehen war das Ruhrgebiet permanent im Strukturwandel. So definiert lassen sich die aktuellen Veränderungsprozesse von der Montanunion zur Dienstleis tungs- und High-Tech-Region schnell erklären und auf den Nenner bringen. Doch so be trachtet, wird auch der Blick verwehrt auf all das, was Strukturwandel noch bedingt: Neuorientierung der Gesellschaft und ihrer Werte, Wandel von Städten und Landschaft und die Kraft, aktiv Zukunft zu gestalten. Den verschiedenen Aspekten des Strukturwandels praktische Beispiele der Metropole Ruhr gegenüberzustellen, ist Ziel dieser StudienTour. Krupp-Gürtel, Essen Das Stadtentwicklungsprojekt „Krupp-Gürtel“ gilt als „das aufregendste Zukunftsprojekt für Essen“ und als wichtiger Baustein im Rahmen der Stadterneuerung. Auf gut 230 Hektar Fläche der einstigen Kruppschen Gussstahlfabrik, direkt vor den Tetraeder, Bottrop Toren der Innenstadt, entsteht ein Wohn- und Dienstleistungszentrum der Extraklasse. Das geht nicht von heute auf morgen, und so reichen die Planungen der Verantwortlichen bis ins Jahr 2040. Schon heute zeigen neue Straßenzüge und Grünflächen die Struktur und neue Bürogebäude die Aufbruchstimmung. Ein weiteres sichtbares Zeichen für den Wandel und ein deutliches Bekenntnis zum Ruhrgebiet gibt das „thyssenkrupp Quartier“, die neue Unternehmenszentrale des thyssenkrupp-Konzerns, die 2010 von Düsseldorf nach Essen gezogen ist. Tetraeder, Bottrop Zunächst eine notwendige Begleiterscheinung des unter tägigen Steinkohlenbergbaus und tabu für die Bevölkerung sind Bergehalden heute grüne Inseln im Ballungsraum und beliebte Naherholungs- und Aussichtspunkte; besonders wenn solch ein „Hingucker“ einen dieser von Menschenhand geschaffenen Hügel ziert. Auch aus der Nähe betrachtet beeindruckt der Tetraeder. Seine kühne Konstruktion erzeugt bei manchen Besuchern ein leichtes Kribbeln. Das verstärkt sich dann bei Erreichen der oberen, schräg eingehängten Plattform. Von dort aus macht das „Haldenereignis Emscherblick“ schließlich seinem Namen alle Ehre: Diese Aussicht genießen, heißt, zu verstehen, wie sich das Ruhrgebiet in seinem Kernbereich verändert. Neue Mitte Oberhausen Gut eineinhalb Jahrhunderte schlug hier das wirtschaftliche Herz der Stadt: Hochöfen, Stahl- und Walzwerke, Zechenanlagen und Schienenstränge bestimmten das Bild beiderseits der Emscher. So wichtig diese industrielle B allung für die Stadtwerdung gewesen ist, so hinderlich zeigte sie sich bei der Stadtentwicklung. Wie ein Sperrriegel trennte sie in Nord und Süd, verhinderte das Zusammenwachsen der Stadtteile. Der Niedergang der Oberhausener Montanindustrie brachte in den 90er Jahren nicht nur die Verpflichtung zur wirtschaftlichen Neuausrichtung, sondern auch die Chance, die städtebauliche Barriere aufzubrechen. Unter dem als Ziel formulierten Projektnamen sind nicht nur neue Arbeitsplätze in verschiedensten Branchen entstanden, sondern auch Wege und Ziele geschaffen worden, die nach und nach städtisches Leben in die „Neue Mitte Oberhausen“ bringen. Landschaftspark Duisburg‑Nord Nach dem industriellen Aus Mitte der 1980er Jahre eroberten 23 StudienTour 24 Westpark Bochum Phoenix West, Dortmund Pflanzen und Tiere als Erste das verwaiste Areal des Hochofen werks Meiderich und stellten die Weichen für eine zukünftige Nutzung. Die weitgehend stehengebliebenen Gebäude und Anlagen weckten weitere Ideen einer Folgenutzung. Unter dem Namen „Landschaftspark Duis burg‑Nord“ führt dieses Gelände ein neues L eben, ohne die eigene Geschichte und Identität zu verschweigen; auch die Natur hat hier ihren Platz. Ein Publikumsmagnet sind die alten Hallen, Maschinen, Hochöfen, die zu kulturellen Aktivitäten mit besonderem Flair locken. Vielfältige Freizeitaktivitäten sind möglich, sei es das Klettern – von alpin bis free-style – in den ehemaligen Möllerbunkern, das Tauchen im alten Gasometer oder einfach der Spaziergang durch den Park. B Wir erfahren Folgenutzung von Industriearealen Westpark Bochum Zukunftsstandort Phoenix, Dortmund StudienTour „Restrukturierung“ Die Montanindustrie hat das Ruhrgebiet geprägt wie keine andere Region in Deutschland. Ihre Anlagen waren oft Kristallisationspunkte der städtischen Entwicklung und Mittelpunkt der infrastrukturellen Erschließung. Dieses „Eingebundensein“ in die Stadt, dieses enge Nebeneinander verschiedener Funktionen war nicht unproblematisch, aber lange Zeit der Normalfall. Für die Revitalisierung dieser Areale ist das „Eingebundensein“ ein Pluspunkt. Gleichzeitig bietet der Strukturwandel die Chance, Barrieren aufzubrechen, Versiegelungen zu mindern und neuen Raum in der Stadt zu schaffen. Neben neuen Arbeitsplätzen spielen auf diesen Flächen auch der gestalterische Aspekt und die Einbindung in ein grünes Umfeld eine wichtige Rolle. Fast 150 Jahre hatte die Stahl industrie das Areal am Westrand der Bochumer City fest im Griff. Heute ist der „Bochumer Verein“, bis auf einen Schmiedebetrieb, Geschichte und aus dem weitläufigen Hüttenwerk ist ein vielseitiger und beliebter Naherholungs- und Veranstaltungsbereich geworden, der auch die stadtökologische Dimension der Erneuerung zeigt. An den verschiedenen Park ebenen kann man noch die alten Produktionsebenen ablesen, neu angelegte Wege und Brückenstege bieten tolle Ein- und Ausblicke, z. B. auf die Jahrhunderthalle, heute zentraler Spielort der Ruhrtriennale und vielfältiger Veranstaltungsort. Über die „Erzbahnschwinge“, eine kühne Brückenkonstruktion über Straßen und Schienen hinweg, hat man Anschluss an das weitverzweigte Radwegenetz auf alten Industriebahntrassen, ein weiterer Pluspunkt der gewandelten Metropole Ruhr. Die Umstrukturierung ist in vollem Gange und lässt den Prozess des Wandels erfahren, mit dem der Standort nach 160 Jahren Stahlindustrie für die Zukunft fit gemacht wird. Altes, für Generationen Vertrautes verschwindet, Barrieren, die den Stadtteil Jahrzehnte lang im Griff hielten, werden aufgebrochen und geben Raum für neue Chancen und Projekte: Unmittelbar westlich der Hörder Innenstadt entsteht auf „Phoenix West“, dem ehemaligen Hoch ofenwerk, ein Technologie- und Dienstleistungspark mit Schwerpunkt Informationstechnologie sowie Mikro- und Nanotechnologie, östlich der Innenstadt entstand auf dem vollständig abgeräumten 97 Hektar-Areal des Stahlwerks ein attraktives Umfeld für Arbeit, Wohnen, Freizeit und Kultur mit dem „Phoenix See“ als zentralem Anziehungspunkt. Akademie Mont-Cenis, Herne Akademie Mont-Cenis, Herne Bald 20 Jahre dauerte es, bis sich auf dem ehemaligen Zechengelände mitten im Herner Stadtteil Sodingen neues Leben entwickelte und das einst nur dem „Kumpel“ zugängliche Areal zum Anziehungspunkt nicht nur der S odinger Bürger wurde. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park wandelte sich die zuvor monostrukturell genutzte Fläche zu einem vielfältig genutzten Bindeglied zwischen Stadtteilzentrum und nördlich anschließender Landschaft. Zentraler Blickfang ist der futuristisch wirkende Glaskörper in einzig- C Wir erfahren Stadtraum gestaltung StudienTour „Stadt- und Siedlungsentwicklung“ Die Industrialisierung des Ruhrgebiets veränderte beinahe „über Nacht“ die Jahrhunderte alten, vertrauten Siedlungs bilder und -strukturen. Trotz explosionsartigem Wachstum, trotz massiver Schäden im Zweiten Weltkrieg und großen Umwälzungen infolge des Strukturwandels ist diese dicht besiedelte Stadtlandschaft nicht grau und monoton, sondern vielfältig und lebendig mit zahlreichen Zeugnissen ihrer beweg- Margarethenhöhe, Essen artiger Architektur: Er schützt als Mikroklimahülle die Fortbildungsakademie des Landes Nordrhein-Westfalen, das Stadtteilzentrum nebst Bürgersaal und Gastronomie. Solarenergieund Grubengasnutzung unterstreichen den ökologischen Anspruch. Nordsternpark, Gelsenkirchen Im strukturellen Wandel profitiert das Ruhrgebiet von verschiedenen Programmen und Fördermaßnahmen des Landes NRW, des Bundes und der Europäischen Union. So können Industriebrachen mit neuem Leben gefüllt und Barrieren ten Entwicklungsgeschichte: Neben klassischen Arbeitersiedlungen, die heute wieder beliebter Wohnraum sind, finden sich wegweisende Siedlungsprojekte des frühen 20. Jahrhunderts; Montanflächen wurden urbanisiert und Verkehrsflächen zu modernen und gefragten Stadtquartieren entwickelt. So wird stadträumliche Qualität geschaffen und eine zeitgemäße Weiterentwicklung der Stadt ermöglicht. Margarethenhöhe, Essen „Dichtung in Stein und Grün“ ist sie genannt worden, die 1906 gestiftete und ab 1909 errichtete Siedlung Margarethenhöhe; zwischen Stadtvierteln aufgebrochen werden. Erstes Instrument der Restrukturierung der Zeche Nordstern war die BUGA 1997, als Bundesgartenschau auf ehemaligem Industrieareal eine Premiere. Die neu gewonnene öffentliche Parkfläche ist aber nicht der einzige Aspekt der Umstrukturierung: Nach Abschluss der eigentlichen Gartenschau wurden weitere von vorneherein geplante Projekte, wie Wohn- und Gewerbebauten, realisiert; und das Immobilienunternehmen Vivawest hat seine Firmenzentrale in ehemaligen Produktionsgebäuden der Zeche eingerichtet. Tipp Die StudienTour ist ausschließlich für Schüler ab der Jahrgangsstufe 8 oder Studierende in Begleitung ihrer Lehrer / Dozenten im Rahmen von Schul- bzw. Hochschulveranstaltungen buchbar. und ein städtebauliches Meister werk ist sie bis heute. Der junge Architekt Georg Metzendorf variierte sein kleines Sortiment standardisierter Haustypen mittels vieler liebevoller Details so gekonnt, dass eine abwechslungsreiche, zugleich harmonische und in sich geschlossene Siedlung entstand. Außerdem waren die Wohnungen von An fang an vorbildlich ausgestattet. Auffälligstes Merkmal sind die überall zu findenden Grün- und Gartenanlagen; sie gliedern die Siedlung, unterstreichen die Großzügigkeit der Gesamtanlage und tragen damals wie heute zur hohen Lebensqualität in der Margarethenhöhe bei. 25 StudienTour Gartenstadtsiedlung Welheim, Bottrop Universitätsviertel – grüne mitte Essen Bis vor wenigen Jahren bestimmte hier noch der Güterverkehr den Rhythmus, bildeten die Gleisanlagen eine Barriere am Nordrand der Innenstadt. Unter Einbeziehung weiterer Brach flächen wurde hier durch die Entwicklungsgesellschaft Universitätsviertel Essen mbH ein hochwertiges Stadtquartier entwickelt und vermarktet, mit Raum für Wohnen, Arbeiten und Erholen. Die Innenstadt konnte so nach Norden ausgedehnt und die Universität um das neue Hörsaalzentrum erweitert und direkt an die Innenstadt angebunden werden. 2015 wurde das letzte Grundstück vermarktet. Doch nicht nur Gebäude bestimmen das Bild: Eine Wasserachse und viel Grün bereichern das Leben und Arbeiten mitten in der Großstadt. D Wir erfahren das Ruhrgebiet hautnah StudienTour zu Fuß und per ÖPNV Die faszinierenden Seiten der Metropole Ruhr noch intensiver erleben und sich mehr Zeit für die Dinge rechts und links des Weges nehmen: Das geht am besten zu Fuß. Schon seit 1998 ist das u nsere Philosophie bei der RuhrTour „auf der Walz“, die 26 Nordsternpark, Gelsenkirchen Gartenstadtsiedlung Welheim Nordstern-Areal, Gelsenkirchen Um die Jahrhundertwende boomte der Bergbau im Ruhrgebiet. Neue Schachtanlagen „auf der grünen Wiese“ erschlossen neue Grubenfelder, Arbeitskräfte wurden mit guten Worten und schönen Wohnungen in großer Zahl ins Ruhrgebiet gelockt; so entstand die typische Verbindung von Arbeiten und Wohnen, ein probates Mittel, um eine Stammarbeiterschaft an die Produktionsstätte zu binden. Zunächst waren die Siedlungen schlicht und uniform, nach der Jahrhundertwende, als die englische Gartenstadtbewegung auf Deutschland übergriff, entstanden prachtvolle, durchgrünte Siedlungen, die auch der Selbstdarstellung der Unternehmen dienten. Die Siedlung Welheim zeigt den damals wie heute hohen Wohnwert. Bis in die frühen 1990er Jahre wurde hier das „schwarze Gold“ gefördert. Nach der Stilllegung nutzte man – nach dem Vorbild der Landesgartenschauen in NRW – eine Bundesgartenschau, um die Montanflächen zu restrukturieren und für die Bevölkerung zu öffnen. Doch dabei blieb es nicht, die Planungen waren von vornherein viel umfassender: In ehemalige Zechengebäude zogen u. a. Büros, Gastronomie und ein Hotel. Auch Neubauten entstanden, sowohl für Unternehmen, als auch im Wohnungsbau. So wurde aus dem ehemaligen Zechengelände ein neues Stadtquartier, mit weiten Parkflächen und einer weithin sichtbaren Landmarke: dem Herkules von Markus Lüpertz auf dem Nordsternturm. es aber bisher nur zu festen Terminen und nicht auf Absprache gab. Das haben wir geändert und machen die positiven Erfahrungen der „Walz“ nun auch für Schulgruppen und Studierende zugänglich. Da wir per ÖPNV (kostenpflichtig) und zu Fuß unterwegs sind, ist kein Reisebus nötig und die Kosten bleiben niedrig. Die Teilnehmer sollten gut zu Fuß sein, festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung setzen wir ebenfalls voraus. Ihre Gruppe sollte nicht mehr als 20 Personen umfassen. Tour 1: Strukturwandel Vom RVR-Verbandsgebäude geht es über einen Teil des Essener Kulturpfads zum Hauptbahnhof. Der Kulturpfad verbindet Kunst- und Kulturorte in der Innenstadt und im Südviertel; einbezogen sind markante, Stadtbild prägende Gebäude. Per U-Stadtbahn gelangen wir in die „grüne mitte Essen“, einst Universitätsviertel - grüne mitte Essen das Areal eines großen Güterbahnhofs. Unter dem Slogan „Leben. Mitten in der Stadt.“ entsteht zwischen Innenstadt und Universität ein modernes, hochwertiges Quartier. Das „Universitätsviertel“, wie es auch genannt wird, vereint Wohnen, Arbeiten und Erholen. Über die Weststadt erreichen wir den Krupp-Gürtel. Es ist das derzeit größte Stadtentwicklungsprojekt und wird Stück um Stück neues Leben auf die rund 230 Hektar Fläche der einstigen Kruppschen Gussstahlfabrik bringen. Sichtbare Zeugen des Wandels sind hier u. a. das „thyssenkrupp-Quartier“ und der Krupp-Park. Per Straßenbahn („Kulturlinie 107“) geht es weiter in den Essener Nordosten, zur ehemaligen Schachtanlage Zollverein 4 / 5 / 11. Wo früher Betriebs büros, Waschkaue und Lampenstube untergebracht waren, ist heute ein Gründerzentrum überaus erfolgreich und bietet fast 100 Unternehmen ein Zuhause: „Triple Z“ – ZukunftsZentrumZollverein. Per Straßenbahn geht es zur „schönsten Zeche der Welt“, Zollverein 12, die mit der benachbarten Anlage Zollverein 1 / 2 und der Kokerei Zollverein zum UNESCOWelterbe zählt. Wo einst Steinkohle gefördert wurde, ist heute ein vielfältig genutzter Komplex aus Ruhr Museum, red dot design Museum, Zentrum für Tanz und Performance PACT Neue Mitte Oberhausen Zollverein sowie zahlreichen Unternehmen und Einrichtungen der Kultur- und Kreativ wirtschaft entstanden. Tour 2: Stadtentwicklung Vom RVR-Verbandsgebäude geht es zum Essener Hauptbahnhof. Per S-Bahn gelangen wir nach Oberhausen. Schon Jahre bevor die Gemeinde gegründet wurde, gab es hier den Bahnhof Oberhausen; und der hatte große Bedeutung für die Stadtwerdung. Beim Blick auf den Stadtplan fällt der schachbrettartige Grundriss der Oberhausener Innenstadt auf, wie auch etliche, meist begrünte Plätze sowie zahlreiche Alleen. Sie gehen zurück auf ein „Parkstadt“-Konzept im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Per ÖPNV gelangen wir in die älteste Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets: Eisenheim. Sie ist ein t ypisches Beispiel für den Werkswohnungsbau im Ruhrgebiet und bietet mit ihrer über 50-jährigen Entstehungsgeschichte einen guten Einblick in dessen Entwicklung und Bedeutung. Davon profitiert natürlich auch die unmittelbare Wohnbevölkerung. Mit der Schaffung von Fuß- und Radwegeverbindungen wurden weitere Barrieren überwunden und die Nord-SüdVerbindung zur Neuen Mitte Oberhausen nachhaltig verbessert. Zu Fuß erreichen wir so das Einkaufszentrum CentrO., ein weiteres Beispiel für die Folgenutzung ehemaliger Montangelände und den Stadtumbau in der Emscherzone. Die Tour endet hier, kann aber erweitert werden, z. B. mit dem Besuch von Haus Ripshorst, Informationszentrum für den Emscher Landschaftspark. Tipp Die StudienTour erfordert körperliche Fitness und gute Beweglichkeit. Falls jemand in Ihrer Gruppe diese Voraussetzung nicht erfüllt, sprechen Sie bitte rechtzeitig mit uns darüber. Zu Fuß geht es zum ehemaligen Zechen- und Kokereigelände Osterfeld, das 1999 Schauplatz einer Landesgartenschau war. Sie sind in Nordrhein-Westfalen ein probates Mittel, um jahrzehntelange Barrieren im Stadtraum aufzubrechen und eine Industriebrache dauerhaft zu einem Park zu wandeln. 27 Ankündigung SonderTour 28 Schleusenpark Henrichenburg, Waltrop RuhrTour mal anders. Genießen Sie die Metropole Ruhr aus un gewöhnlicher Perspektive: von Bord eines Passagierschiffes oder „auf Schusters Rappen“ auf einer unterhaltsamen Erkun dungstour zu Fuß. Detaillierte Infos zu diesen SonderTouren sind etwa Mitte März 2016 verfügbar. Falls Sie interessiert sind, teilen Sie uns das bitte mit. Wir schicken Ihnen die Buchungsunterlagen zu. Innenhafen Duisburg A RuhrTour „auf dem Wasser“ B RuhrTour „auf der Walz“ Die Metropole Ruhr per Schiff Die Metropole Ruhr zu Fuß Der Dortmund-Ems-Kanal, 1899 eröffnet, war die erste künstliche Binnenwasserstraße des Ruhrgebiets und verband die Schwerindustrie im Großraum Dortmund mit der Nordsee. Über Rhein-Herne-Kanal und Wesel-Datteln-Kanal ist er mit der Rheinschiene verbunden, über den Mittellandkanal mit den Binnenwasserstraßen in Ostdeutschland und -europa. Am letzten Freitag der NRW-Sommerferien, 19. August 2016, bereisen wir einen Teil der Revierkanäle im Großraum Dortmund, Herne und Datteln. Dabei verbringen Sie die eine Hälfte der Tagestour per Schiff „auf dem Wasser“, die andere Hälfte sind Sie per Bus „am Wasser“ unterwegs. Ausstiege gehören dazu und tolle Ein- und Ausblicke sind garantiert. Die Metropole Ruhr zu Fuß entdecken auf einer informativen und unterhaltsamen Erkundungstour. So lautet die Philosophie der RuhrTour „auf der Walz“. Dabei geht es nicht ums „Meilenmachen“, sondern darum, Sehens- und Wissenswertes entlang der Route kennenzulernen und mehr über Geschichte und Wandel des Ruhrgebiets und die zahlreichen Aktivitäten des RVR und seiner Tochtergesellschaften zu erfahren. Gleichzeitig schärft die reduzierte Geschwindigkeit Ihre Sinne und Sie erleben Ihre Umgebung intensiver; Ihre Gesundheit sowie die Umwelt profitieren ebenfalls. 2016 wollen wir an drei Samstagen „auf die Walz“ gehen, im Essener Süden (21.05.), von Oberhausen nach Duisburg-Ruhrort (02.07.) sowie am linken Niederrhein (03.09.). KOMM ZUR RUHR! Ruhr-Insider werden auf: www.ruhr-tourismus.de Für alle, die mehr Wissen wollen: die beste Currywurst, echte Geheimtipps, alle Attraktionen, aktuelle Ausstellungen und Veranstaltungen und vieles mehr. Folgen Sie uns auch auf facebook: www.facebook.com/RuhrTourismus 29 Allgemeine Geschäftsbedingungen 1. Vertragsabschluss Mit Ihrer Anmeldung bieten Sie uns, dem Veranstalter Ruhr Tourismus GmbH, den Abschluss eines Vertrages verbindlich an. Ihre Anmeldung kann online oder fernmündlich vorgenommen werden. Die Anmeldung erfolgt durch Sie auch für alle in der Anmeldung mitaufgeführten Teilnehmer, für deren Vertragsverpflichtung Sie wie zu Ihrer eigenen Verpflichtung einstehen, sofern Sie insoweit eine gesonderte Verpflichtung durch ausdrückliche und gesonderte Erklärung auf der Anmeldung übernommen haben. Der Vertrag kommt mit der Annahme durch die Ruhr Tourismus GmbH zustande. Die Annahme erfolgt grundsätzlich schriftlich durch Zusendung unserer Bestätigung / Rechnung. Weicht der Inhalt unserer Bestätigung / Rechnung vom Inhalt Ihrer Anmel dung ab, so liegt ein neues Angebot unsererseits vor, an das wir für die Dauer von 10 Tagen gebunden sind. Wenn Sie uns innerhalb dieser Bindungsfrist die Annahme erklären, kommt auf der Grundlage dieses neuen Angebotes der Vertrag zustande. 2. Bezahlung Extra- sowie SonderTouren sind sofort bei Buchung zur Zahlung fällig. Bei Studiensowie ErlebnisTouren hat die Bezahlung bis grundsätzlich 28 Tage vor Tourenbeginn zu erfolgen, sofern Ihre Buchung nicht so kurzfristig erfolgt, dass diese Frist nicht einzuhalten ist. Maßgeblich ist in allen Fällen der auf der Bestätigung / Rechnung genannte Zahlungstermin. 30 Ist Ihre Zahlung nicht bis zur auf der Bestätigung /X Rechnung gesetzten Frist erfolgt, behalten wir uns vor, Sie von der Teilnahme auszuschließen und die Tour anderweitig zu vergeben (das entbindet Sie jedoch nicht von der Zahlungsverpflichtung gemäß Ziffer 5.1). Im Falle einer nachträglichen Änderung einer wesentlichen Leistung setzen wir Sie davon unverzüglich, spä testens jedoch 21 Tage vor Touren‑Termin, in Kenntnis. In einem solchen Fall sind Sie berechtigt, ohne Gebühren vom Vertrag zurückzutreten. Diesen Rücktritt haben X Sie bei uns unverzüglich geltend zu machen. 3. Leistungen Welche Leistung vertraglich vereinbart ist, ergibt sich aus den Beschreibungen im Prospekt, im Internet und aus den hierauf bezugnehmenden Angaben in der Bestätigung / Rechnung. Die im Prospekt enthaltenen Angaben sind für die Ruhr Tourismus GmbH bindend. Wir behalten uns jedoch ausdrücklich vor, aus sachlich berechtigten, erheblichen und nicht vorhersehbaren Gründen vor Vertragsschluss eine Änderung der Prospektangaben zu erklären, über die Sie vor Buchung selbstverständlich informiert werden. 5. Rücktritt durch den Kunden, Umbuchungen, Ersatzpersonen 5.1 Sie können jederzeit von dem von Ihnen gebuchten Touren‑Termin zurücktreten. Treten Sie vom Vertrag zurück oder treten Sie die Tour nicht an, verlangen wir Ersatz für unsere Aufwendungen. Diese Aufwendungen pauschalieren wir je nach Zeitpunkt Ihres Rücktritts wie folgt: – bis 28. Tag vor Touren‑X Termin kostenfrei, – ab 27. bis 7. Tag vor Touren‑Termin 50 %, – ab 6. Tag vor Touren‑X Termin 75 % des Rechnungsbetrages, – ein Tag vor Touren-Termin 100 % des Rechnungsbetrages. Maßgeblich ist der Zugang Ihrer Rück trittserklärung bei uns. Wir empfehlen Ihnen, den Rücktritt schriftlich zu erklären. 4. Leistungs änderungen Änderungen oder Abweichungen einzelner Teile der von Ihnen gebuchten Tour, die nach Vertragsschluss notwendig werden und die von uns nicht wider Treu und Glauben herbeigeführt wurden, sind nur gestattet, soweit die Änderungen oder Abweichungen nicht erheblich sind und den Gesamtzuschnitt der gebuchten Tour nicht beeinträchtigen. Eventuelle Gewährleis tungsansprüche bleiben unberührt, soweit die geänderten Leistungen mit Mängeln behaftet sind. Wir verpflichten uns, Sie über Änderungen oder Abweichungen unverzüglich in Kenntnis zu setzen. Gegebenenfalls werden wir Ihnen einen kostenlosen Rücktritt anbieten. Mögliche anderwei-X tige Verwendungen der Leistung werden be rücksichtigt. 50 % des Rechnungsbetrages werden ab dem 27. Tag vor Touren‑ Termin jedoch grundsätzlich als Aufwandspauschale einbehalten. Es bleibt Ihnen vor behalten uns nachzuweisen, dass der bei uns tatsächlich eingetretene Schaden geringer ist. 5.2 Umbuchungen sind möglich, sofern entsprechende Touren‑ Termine noch frei sind. Ab dem 27. Tag vor Touren‑Termin können Ihre Umbuchungswünsche nur nach Rücktritt vom Vertrag zu Bedingungen gemäß Ziff. 5.1 und gleichzeitiger Neuanmeldung durchgeführt werden. 5.3 Bis zum Touren‑Termin können Sie verlangen, dass statt Ihnen ein Dritter in die Rechte und Pflichten aus dem Vertrag eintritt. Wir können dem Eintritt des Dritten widersprechen, wenn die ser den besonderen Erfordernissen nicht genügt oder seiner Teilnahme gesetzliche Vorschriften oder behördliche Anordnungen entgegenstehen. Tritt ein Dritter in den Vertrag ein, so haften er und Sie als Gesamtschuldner gegenüber der Ruhr Tourismus GmbH für den vereinbarten Preis und die durch den Eintritt des Dritten ggf. entstehenden Mehrkosten. 6. Rücktritt und Kündigung durch die Ruhr Tourismus GmbH Wir können in folgenden Fällen vor Beginn der Tour vom Vertrag zurück-treten oder nach Beginn der Tour den Vertrag kündigen: a) O hne Einhaltung einer Frist Wenn Sie eine Erlebnis Tour oder StudienTour mit einem Bus durchführen wollen, der nicht unseren Anforde rungen entspricht: funktionierende Mikro fonanlage, max. 12 m lang, max. 3,7 m hoch, kein Linienbus. Wenn Sie die Durchführung der Tour ungeachtet einer mündlichen Abmahnung durch uns nachhaltig stören oder wenn Sie sich in solchem Maße vertragswidrig verhalten, dass die sofortige Aufhebung des Vertrages gerecht fertigt ist. Aus Sicherheitsgründen müssen wir Sie bei den ExtraTouren „Schienenverkehr“, Bergbau“ und „Rund um den Stahlbereich von thyssenkrupp“ von der Teilnahme ausschließen, wenn Sie nicht die ausdrücklich geforderte Bekleidung (festes, geschlossenes Schuhwerk, lange Hosen, bedeckte Schultern / Arme) tragen. Kündigen wir in solchen Fällen die Teilnahme an einer Tour, so behalten wir den Anspruch auf den Preis dieser Tour. b) B is 2 Wochen vor Reiseantritt Bei Nichterreichen der ausgeschriebenen oder behördlich festgelegten Mindestteilnehmerzahl. In jedem Fall verpflichten wir uns, Sie unverzüglich nach Eintritt der Voraussetzung für die Nicht durchführung der Tour hiervon in Kenntnis zu setzen und Ihnen die Rücktrittserklärung unverzüglich zuzuleiten. Den eingezahlten Tourenpreis erhalten Sie unverzüglich zurück. Sollte bereits zu einem früheren Zeitpunkt er- sichtlich sein, dass die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht werden kann, werden wir Sie davon unterrichten. 7. Aufhebung des Vertrages wegen außergewöhn licher Umstände 9. Beschränkung der Haftung 9.1 Die vertragliche Haftung der Ruhr Tourismus GmbH für Schäden, die nicht Körperschäden sind, ist auf den 3‑fachen Tourenpreis beschränkt, 1. Die gewissenhafte Tourenvorbereitung; 2. Die sorgfältige Auswahl und die Überwachung der Leistungs träger; 3. Die Richtigkeit der Beschreibung aller im RuhrTour‑Prospekt angegebenen Inhalte, sofern wir nicht gem. Ziff. 3 vor Vertrags abschluss eine Änderung der Prospektan gaben erklärt haben; 4. Die ordnungsgemäße Erbringung der vertraglich vereinbarten Leis tungen. 8.2 Wir haften nur für Vor satz und grobe Fahrlässigkeit der mit der Leistungserbringung betrauten Person. 2. soweit wir für einen Ihnen entstehenden Schaden allein wegen eines Verschuldens eines Leistungsträgers verantwortlich sind. Die Verjährung beginnt mit dem Tage, an dem die Tour dem Vertrag nach enden sollte. Haben Sie solche Ansprüche geltend gemacht, so ist die Verjährung bis zu dem Tag gehemmt, an dem wir die Ansprüche schriftlich zurückweisen. Ansprüche aus unerlaubten Handlungen unterliegen der gesetzlichen Verjäh- 8. Haftung der Ruhr Tourismus GmbH 1. soweit Ihnen ein Schaden weder vorsätzlich noch grob fahrlässig herbeigeführt wird oder 9.2 Deliktische Haftung 8.1 Als Veranstalter haften wir analog der Sorgfaltspflicht eines ordentlichen Kaufmanns für: Ihre Ansprüche verjähren innerhalb von 12 Monaten. Wird die Tour infolge X bei Vertragsschluss nicht voraussehbarer höherer Gewalt erheblich erschwert, gefährdet oder beeinträchtigt, so können sowohl wir als auch Sie den Vertrag kündigen. Wird der Vertrag gekündigt, so können wir für die bereits erbrachten oder zur Beendigung der Tour noch zu erbringenden Leistungen eine angemessene Entschädigung verlangen. dem Ende der Tour gegenüber uns schriftlich geltend zu machen. Nach Ablauf der Frist können Sie Ansprüche geltend machen, wenn Sie ohne Verschulden an der Einhaltung der Frist verhindert worden sind. Für alle Ihre Schadensersatzansprüche gegen uns aus unerlaubter Handlung haften wir bei Personenschäden bis 75.000 Euro je Person und Tour. rungsfrist. 12. Gerichtsstand und Erfüllungsort Gerichtsstand und Erfüllungsort ist der Sitz der Ruhr Tourismus GmbH (RTG) in Oberhausen. Die Haftungsbe schränkung für Sachschäden beträgt 4.000 Euro je Person und Tour Stand: 1. Dezember 2015 10.Mitwirkungspflicht Sie sind verpflichtet, bei aufgetretenen Leistungsstörungen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen mitzuwirken, eventuelle Schäden zu vermeiden oder gering zu halten. Sie sind insbesondere verpflichtet, Ihre Beanstan dungen unverzüglich unserem Tourenbegleiter zur Kenntnis zu geben. 11. Ausschluss von Ansprüchen und Verjährung Ansprüche wegen nicht vertragsgemäßer Erbringung der Tour haben Sie innerhalb eines Monats nach 31 RuhrTour 2016 www.ruhrtour.metropoleruhr.de c / o Ruhr Tourismus GmbH Centroallee 261, 46047 Oberhausen [email protected] www.ruhr-tourismus.de
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