Früh aufsuchender Familiendienst Familienhebammendienst Jahresbericht 2015 Gefördert von: Jahresbericht |2 Erreichbarkeit: FrühAuf Früh aufsuchender Familiendienst Karlstr. 15 58636 Iserlohn www.frühauf.org www.caritas-iserlohn.de Torsten Filthaut Koordinator 02371/81 86-876 [email protected] Ute Eberhardt 02371/81 86-870 [email protected] Brygida Kaylant 02371/81 86-872 [email protected] Henrike Linnemann 02371/81 86 874 [email protected] Christine Mehnert 02371/81 86-875 [email protected] Johanna Schwarte 02371/81 86-871 [email protected] Sema Yilmaz 02371/81 86-873 [email protected] Träger: Caritasverband Iserlohn, Hemer, Menden, Balve e.V. Jahresbericht |3 Einleitung Zur stetigen Weiterentwicklung der Angebotsvielfalt und zur Qualitätssicherung hat sich das Team im Jahr 2015 entsprechend fortgebildet. Die Schwerpunktbereiche und daraus resultierende inhaltliche Erweiterungen lesen Sie im nächsten Kapitel. Ebenso der Qualitätssicherung unserer Dienste diente die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Konzepts. All dies erachten wir für erforderlich, um unseren Klienten und Kooperationspartnern passende und auf gesellschaftliche Veränderungen abgestimmte Angebote machen zu können. Prozessqualität und Entwicklung der Dienste Der früh aufsuchende Familiendienst „FrühAuf“ profitiert insbesondere durch z. T. mehrjährige systemische und therapeutische Fortbildungen einiger Teammitglieder. Die neuen Kenntnisse und Erfahrungen ermöglichen uns eine bessere und intensivere Beziehungsund Interaktionsdiagnostik bzw. -beratung im Familiensystem, auch videounterstützt. Fortbildungen zu den Themen „Sucht“, „psychische Erkrankungen“ und „Trauma“ verschaffen dem Team entsprechende Kompetenzen. Frau Kaylant und Frau Yilmaz ließen sich zu Kinderschutzfachkräften ausbilden, sodass wir die Arbeit in Kinderschutzfällen nun auch für polnisch und türkisch sprechende Familien gemäß der rechtlichen Vorgaben leisten können. Die Entwicklung des Familienhebammendienstes „Nesthilfe“ stand in 2015 ganz unter dem Stern „Bindungs- und Beziehungsaufbau“: Dies wird unterstrichen durch die Fortbildungsschwerpunkte in Babymassage und Säuglingsernährung. Das Füttern eines Säuglings bedeutet eben nicht nur Ernährung, bekanntlich findet in dieser Situation sehr viel Bindungs- und Beziehungserfahrung statt. Ebenso bei der körperbetonten Babymassage. Dieses Angebot – die Eltern werden dabei angeleitet, ihre Babys selbst zu massieren – wird durch Nesthilfe nun im Rahmen laufender Einzelbetreuungen oder auch in Gruppen angeboten. Jahresbericht |4 Besonderheiten 2015 Die Leitung der Eltern-Kind-Gruppe hat Mitte des Jahres gewechselt. Frau Eberhardt, die die Gruppe seit ihrem Beginn 2009 prägend mit aufgebaut und gestaltet hat, hat die Leitung an Frau Linnemann übergeben. Erstmalig wurde Ende 2015 bis über den Jahreswechsel hinaus ein Säugling in der Kinderklinik des Bethanien Krankenhauses intensiv durch Frau Mehnert betreut. Da die Eltern und auch keine anderen Bezugspersonen aus der Familie des Kindes verfügbar waren hat Frau Mehnert dem Kind durch ihren fast täglichen Einsatz über mehrere Wochen ein Beziehungs- und Bindungsangebot gemacht, was zu einer positiven Gesamtentwicklung beigetragen hat - eine sehr gelungene und hilfreiche Kooperation zwischen Bethanien Krankenhaus, Jugendamt und Frühauf. Allgemeine Sozialberatung (ASb) Klienten, die unseren Dienst aufsuchen schildern nicht selten komplexe und vielschichtige Problemstellungen. Neben unserem Spezialangebot ist es uns ein Anliegen, den Klienten auch ein Angebot im Sinne der ASb zu machen. Das heißt, wir verstehen uns diesbezüglich als Clearingstelle, in dem wir gemeinsam mit dem Klienten die Bestandteile der Multiproblemlage sortieren und ggf. an spezialisierte Stellen innerhalb des vorhandenen Netzwerkes weitervermitteln. Die ASb ist genau wie unser Dienst an sich für jeden Klienten niederschwellig zugänglich und kostenlos. Jahresbericht |5 Darstellung und Auswertung der Statistik Gesamtzahl der betreuten Familien 2012 2013 2014 2015 FrühAuf / Familienhebammendienst 55 63 85 94 Diagramm 1: Anzahl der betreuten Familien 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Gesamtzahl Neuaufnahmen Gesamtzahl der betreuten Familien Neuaufnahmen Weiterführung aus dem Vorjahr Wiederaufnahme nach Abschluss Weiterführung aus dem Vorjahr Wiederaufnahme nach Abschluss 94 56 33 5 Die Anzahl der betreuten Familien in 2015 hat sich gegenüber den Vorjahren nochmals erhöht. Das nur in insgesamt fünf Fällen die Betreuung nach Abschluss wieder aufgenommen wurde ist ein Zeichen dafür, dass die Unterstützung auch langfristig wirkungsvoll war. Jahresbericht |6 Diagramm 2: Im Jahr beendete Betreuungen Abbruch von Seiten der Familie Inobhutnahme Übergang in andere Hilfen Abschluss mit Zielerreichung Gesamtzahl Abbruch von Seiten der Familie Inobhutnahme Übergang in andere Hilfen Abschluss mit Zielerreichung 57 1 0 6 50 Auch im Jahr 2015 gab es keine Inobhutnahme. Der Anteil der beendeten Betreuung mit Zielerreichung ist weiterhin erfreulich hoch. Hemer: Aus Hemer nahmen 2015 fünf Familien den Familienhebammendienst in Anspruch, davon drei mit Migrationshintergrund. Ebenfalls drei dieser Familien nahmen an der wöchentlich stattfindenden Babygruppe teil. Jahresbericht |7 Diagramm 3: Gruppenteilnahme 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Eltern - Kind - Gruppe Eltern – Kind - Gruppe Babygruppe Schwangerentreff Babygruppe Schwangerentreff 16 15 6 Die Eltern-Kind-Gruppe sowie die Babygruppe wurden in etwa im gleichen Maße frequentiert wie in 2014. Der Schwangerentreff zählte in 2015 mit 6 Teilnehmerinnen nur etwas mehr als die Hälfte des Vorjahres (11), obwohl sich die Gesamtzahl der betreuten Schwangeren fast verdoppelte (s. Abbildung 7). Jahresbericht |8 Diagramm 4: Dauer der Betreuung 25 20 15 10 5 0 Unter 1 Monat Unter 1 Monat 1 – 6 Monate 7 – 12 Monate 13 – 18 Monate Über 18 Monate 1 - 6 Monate 7 - 12 Monate 13 - 18 Monate Über 18 Monate 8 21 11 3 14 Der Großteil der Betreuungen liegt zwischen einem Monat und einem Jahr. Aber auch die Anzahl der Betreuungen die über 18 Monate hinausgehen ist in 2015 angestiegen. Ein Grund dafür ist, dass während der Betreuungszeit ein weiteres Kind geboren wurde und sich dadurch zusätzliche Aufträge ergaben. Jahresbericht |9 Diagramm 5: Familiensituation der Eltern Vollständige Familien Zusammengesetzte Familien Alleinerziehende Mütter Alleinerziehende Väter Andere Formen oder unbekannt Vollständige Familien Zusammengesetzte Familien Alleinerziehende Mütter Alleinerziehende Väter Andere Formen oder unbekannt 33 16 41 2 2 Die Anzahl der „vollständigen“ Familien hat sich im Jahr 2015 zugunsten der Gruppe der alleinerziehenden Mütter verringert. J a h r e s b e r i c h t | 10 Diagramm 6: Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund Mit Migrationshintergrund Familien ohne Migrationshintergrund Familien mit Migrationshintergrund 64 % 36 % Der gewünscht überdurchschnittlich hohe Anteil der Familien mit Migrationshintergrund hat sich gegenüber dem Vorjahr noch einmal um 2% erhöht. Da unsere Angebote in vollem Umfang auch für Flüchtlingsfamilien offen stehen erwarten wir hier auch weiterhin einen hohen Prozentsatz. J a h r e s b e r i c h t | 11 Diagramm 7: Altersstruktur der Kinder in den betreuten Familien 60 50 40 30 weiblich männlich 20 Schwangere 10 0 Mädchen Jungen Schwangere Gesamt (Gesamt 2014) 0-3 35 49 4–6 16 17 7–9 4 11 10 – 12 8 1 13 – 15 1 0 16 - 18 1 0 84 33 15 9 1 1 Gesamt 65 78 27(15) 170 (74) (14) (8) (3) (0) (1) (110) Die Anzahl der Schwangeren, die durch Nesthilfe betreut wurden hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 15 auf 27 fast verdoppelt. Der schwerpunktmäßige Altersbereich der Kinder liegt unverändert bei den 0 bis 3-jährigen. Durch die konzeptionelle Erweiterung der Angebote auf Familien mit Kindern im Grundschulalter ist der Altersbereich von 6 bis 10 Jahren ebenfalls zahlenmäßig angestiegen. J a h r e s b e r i c h t | 12 Diagramm 8: Altersstruktur der Eltern 60 50 40 Mütter 30 Väter 20 10 0 Unter 18 Mütter Väter 18 - 25 Unter 18 4 1 18 - 25 39 15 Über 25 Über 25 51 50 Entsprechend des relativen Anstiegs des Alters der Kinder ist auch das Alter der Eltern gestiegen, insbesondere der Anteil der Eltern über 25 Jahre. Die Angaben über die Väter fehlen teilweise und sind deshalb unvollständig. J a h r e s b e r i c h t | 13 Wir bedanken uns bei unseren Klienten für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, bei der Sparkasse Iserlohn für ihre großzügige Unterstützung., bei unseren Kooperationspartnern für das gute und immer vertrautere Zusammenspiel. Iserlohn, Januar 2016 Torsten Filthaut für das Team der Frühen Hilfen Caritasverband Iserlohn, Hemer, Menden, Balve e.V.
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