Copyright: Vorarlberger Tagesmütter gGmbH/Markus Gmeiner ZEITSCHRIFT für Kindergarten und Kinderbetreuung in Vorarlberg Nr. 29 Oktober 2015 P.b.b. Plus.Zeitung 07Z037212P Verlagspostamt 6960 Wolfurt „Unvoreingenommen beobachten, das ist die Kunst“. (siehe auch Seiten 8 + 9) Ma lernt nia us – Neues aus dem Family-Point Elternschule/Anababa Okulun / 6 Neue Vortragsreihe – Wertvolle Kinder / 11 Kulturfreifahrt für Schülerinnen und Schüler KFV Vision Zero 2020: Kinderunfälle sind vermeidbar Keine Zustellmöglichkeit: Zurück an obWOHL Rheinstraße 7/7 6900 Bregenz /5 / 16 + 17 Interkulturelle Pädagogik … eine Chance für mein Kind! / 20 + 21 / 12 obWOHL 1 obWOHL obWOHL obWOHL 2 obWOHL Informationszentrum Informationszentrum Landesbibliothek Landesbibliothek www.vorarlberg.at/vlb www.vorarlberg.at/vlb INFORMATION DOKUMENTATION DOKUMENTATION Öffentliche wissenschaftliche Universal- Vorarlbergensien, Bodenseeraum, Radio- und FernsehVorarlbergensien, Bodenseeraum, Radio- und Fernseharchiv, Öffentliche wissenschaftliche Universalbibliothek bibliothek für Studium, Aus- und Weiter- archiv, Presseartikel, Fotosammlung, LandtagsinformatiFotosammlung, Landtagsinformationssystem, für Studium, Aus- und Weiterbildung. onssystem,Presseartikel, Stiftsbibliothek / Sondersammlungen, Franzbildung. Rund 575.000 Medien, 1.600 Stiftsbibliothek / Sondersammlungen, FranzRund 575.000 Medien, 1.600 aktuelle ZeitungenMichael-Felder-Archiv, Norman-Douglas-Forschungsstelle. aktuelle Zeitungen und Zeitschriften, Michael-Felder-Archiv, Norman-Douglas-Forschungsstelle. und Zeitschriften, Elektronische ZeitschriftenElektronische Zeitschriftenbibliothek, bibliothek, E-Books, Musik-CDs, Hörbücher, E-Books, Musik-CDs, Hörbücher, DokuKOMMUNIKATION Dokumentarfilme, Spielfilme und Theaterinszementarfilme, Spielfilme und Theaterinnierungen, Sprachkurse, fachlich vorstrukturiertes KOMMUNIKATION Lesungen, Vorträge, Konzerte, Ausstellungen, Präsentationen, szenierungen, Sprachkurse, fachlich vorDatenbank-Infosystem, PC-Arbeitsplätze mit Teaching Konzerte, Library, Führungen, Publikationen. Lesungen, Vorträge, Ausstellungen, Präsentatiostrukturiertes Datenbank-Infosystem, Kopfhörern. nen, Teaching Library, Führungen, Publikationen. PC-Arbeitsplätze mit Kopfhörern. INFORMATION obWOHL INHALT Herbstzeitlose 2 2 Editorial: „Herbstzeitlose“ Orgelmaus – Orgelkonzerte für Kinder 3 4 Neues aus dem Familypoint – „Ma lernt nia us“ Elternschule/Anababa Okulu 5 6 Katholisches Bildungswerk – Väterprojekte Zwergengärten (Verein Tagesbetreuung) – Beobachtungs- und Dokumentationssystem 7 8+9 Inserat – Projekte der Hoffnung 2015 SPÖ-Vorarlberg: „Familienpass 365 PLUS“ 9 10 WERTvolle KINDER – neue Vortragsreihe GRÜNE-Vorarlberg: Kulturfreifahrt für Schülerinnen und Schüler 11 12 IfS – Assistenz: Inklusion von Kindern mit Beeinträchtigungen Bildungshaus Batschuns – Veranstaltungshinweise 13 14 Bildungshaus Batschuns – Lehrgang Interkulturelle Kompetenz „ghörig feschta“ – Initiative Umweltverband und Land Vorarlberg Kuratorium für Verkehrssicherheit – Unfälle sind vermeidbar Netz für Kinder – Vortrag „Kinder verstehen“ 14 15 16 + 17 17 KinderCampus Höchst – MOBI FAMILIENemPOWERment – stellt sich vor 18 19 20 Jahre Rumpelstilzchen Bregenz Elke Schlösser – Interkulturelle Pädagogik .. eine Chance für mein Kind 19 20 + 21 Reggiopädagogik – ein Erfolgsmodell? Inserat – Talentetauschkreis Vorarlberg Inserat – Telefonseelsorge Vorarlberg 22 23 23 Inserat – Verlag Herder 24 „Im Herbst öffnet die Herbstzeitlose ihre Blüten, die an Krokus oder Safran erinnern. Ganz ohne Blätter stehend die schönen Blüten in der Wiese, als hätte sie sich in der Jahreszeit verirrt.“* Wenig kommt im Herbst zur Blüte. Es ist eher die Zeit des Erntens. Das scheint in den Kindereinrichtungen antizyklisch zu verlaufen. Gerade jetzt in der Herbstzeit beginnen neue Ideen, neue Konzepte, neue Teamkonstellationen, neue Gruppenzusammensetzungen zu sprießen. Die Gärten der Kinder – die Kindergärten – sind hier anderen Gesetzmäßigkeiten unterworfen. Da spielen andere Naturgesetze eine Rolle. Doch kann die „Bildung und Erziehung“ von Kindern sehr wohl mit dem Heranziehen von Pflanzen verglichen werden. Da nützt ein Ziehen und Drängen rein gar nichts. Oder haben Sie schon einmal gesehen, dass ein Gärtner an einem Salatsetzling zieht, damit er schneller oder besser wächst? Ganzheitliches Begleiten der Pflanzen (oder der Kinder) hat eine Vielzahl von Rahmenbedingungen zu beachten. Stimmt der Platz – hat es richtig viel Sonne – gibt es Wasser – ist der Boden nahrhaft? Diese ganzheitliche Betrachtung hat in den pädagogischen Einrichtungen schon längst Einzug gehalten. Dabei spielen familiäre und auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen auch eine zentrale Rolle. Die Kindereinrichtungen sind mitten drin und auch Teil davon. Ein Garten ist ein Garten und nicht die ganze Welt. Und doch kann seine Wirkung nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Wirkung eines Biotops. Noch eine Bemerkung am Rande: In der Natur sind Brachzeiten völlig normal und lebensnotwendig. Sich in den Wurzeln stärken, damit Blüte und Ernte geschehen kann. Vielleicht sollten wir uns das im Bereich der Kindereinrichtungen auch immer wieder vor Augen führen…. Vielleicht einige genüssliche Augenblicke beim Lesen dieser Ausgabe von obWOHL? Ich wünsche es Ihnen. Herzliche Grüße, Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: OBHUT Beratungsservice für Kinderbetreuung Andreas Holzknecht MEd, MSc, Rheinstraße 7/7, 6900 Bregenz T +43(0)650/6416211 E [email protected] I www.obhut.at Layout: Waibel Richard, Dornbirn Druck: Wälderdruck Verlag, Egg Andreas Holzknecht *(aus www.heilkraeuter.de/lexikon/) obWOHL 3 Inserat – Bienenhaus Inserat – Landesbibliothek obWOHL Orgelkonzerte für Kinder (von Julia Rüf) obWOHL 4 Kinder singen gerne, lassen sich für Musik allgemein begeistern, lieben es sich zu bewegen und zu tanzen und hören gerne Geschichten. Deswegen ist die musikalische Früherziehung, in der Kindern spielerisch erste musikalische Grundkenntnisse vermittelt werden, zu einem so wesentlichen und unverzichtbaren Teil einer jeden Musikschule geworden. Ein wichtiger Bereich der musikalischen Früherziehung ist auch die Instrumentenvorstellung. Hier wird den Kindern einerseits in der Entscheidung geholfen, für sich selber das passende Instrument zu finden, andererseits lernen die allerkleinsten Musikschüler auch Instrumente kennen, die manchen von ihnen bis dato sogar fremd waren, wie zum Beispiel Oboe, Hackbrett oder Fagott. Aber wie ist das mit der Orgel? Ist die Orgel nicht ein so mächtiges und kompliziertes Musikinstrument, dass es nur für Erwachsene geeignet ist? In den letzten zehn bis 15 Jahren hat sich die Zielgruppe in der Orgelpädagogik sehr erweitert und es entstanden zahlreiche Orgelkonzerte und Orgelvorführungen für Jugendliche, Kinder und Kleinkinder. Um nur ein paar wenige Beispiele davon zu nennen, seien das ganz bekannte, ursprünglich für Orchester komponierte Werk „Peter und der Wolf“ von Sergei Prokofjew (Bearbeitung für Orgel von Heinrich E. Grimm), „Die Konferenz der Tiere“ von Christiane Michel Ostertun und „Die Orgelmaus“ von Karl-Peter Chilla erwähnt. „Die Orgelmaus“ Während viele Orgelvorführungen für Kinder als ein Märchen oder eine musikalische Geschichte konzipiert sind, ist die „Orgelmaus“ mit „ein unterhaltsames Gesprächskonzert für Kinder (und Erwachsene) über die Funktionsweise der Orgel“ untertitelt. Die Organistin/ der Organist begrüßt zu Beginn der Aufführung das Publikum und setzt sich auch gleich an die sogenannte „Königin der Instrumente“ um loszulegen. Das passt der, in der Kirche wohnenden Orgelmaus aber gar nicht und sie beklagt sich, was denn das für viele Stimmen seien, bei denen sie ja gar nicht schlafen kann. Die Maus wird aber sofort von der Neugier gepackt und sie löchert den Orgelspieler mit Fragen über das Instrument, worüber der zunächst aber gar nicht begeistert ist. Denn schließlich will der Organist den Kindern ja Musik vorspielen und keine lästigen Fragen beantworten. Im Laufe des Konzerts werden den Kindern und Erwachsenen Grundbegriffe des Orgelbaus erläutert, wie etwa was „Register“ und „Manuale“ sind. Außerdem bemerkt die Maus, dass es ja ganz unterschiedliche Pfeifen gibt, nämlich sehr große, aber auch sehr kleine und außerdem sind manche Pfeifen aus Metall, andere wiederum aus Holz. Der Organist erklärt geduldig, dass die größeren Pfeifen die tiefen und die kleinen Pfeifen die hohen Töne produzieren und die Kinder müssen überlegen, ob sie andere Musikinstrumente kennen, bei denen das genauso ist. Dazwischen erklingen immer wieder bekannte, aber auch unbekanntere Musikstücke. Beim „Hochzeitsmarsch“ von Felix Mendelssohn Bartholdy werden die jungen Zuhörer dazu aufgefordert selber das Stück und den dazugehörigen Anlass zu erkennen. Dass die Orgel aber auch außerhalb des Gottesdienstes gespielt werden kann, zeigt der Organist mit dem Kinderlied „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“, indem nicht nur die Maus lautstark mitbrüllt, sondern auch die Kinder mitsingen dürfen. Die Maus fragt irgendwann, seit wann es denn Orgeln gibt und kann es kaum glauben, als der Organist antwortet, dass zum ersten Mal die alten Ägypter vor 4000 Jahren eine Maschine konstruiert haben, die als Vorläufer der Orgel angesehen werden kann. Zum Abschluss der Vorführung darf jedes Kind das Instrument natürlich selber ausprobieren und Register ziehen. Als kleines Andenken bekommen sie noch ein Handout und eine Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme beim Orgelkonzert. Mithilfe dieses Konzerts sollen Kinder auf unterhaltsame Weise Informationen über dieses Instrument und Einblicke in die Vielfältigkeit von Orgel- und Kirchenmusik erhalten. Und wer weiß…vielleicht wird ja aus dem einoder anderen Kind später selbst ein Organist oder eine Organistin. Faktbox Julia Rüf ist Orgel- und Klavierlehrerin an den Musikschulen Leiblachtal und Rankweil. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Förderung von Nachwuchsorganisten. Fragen oder Rückmeldungen unter: Tel.: 06507211773 und eMail: [email protected]. www.kirchenmusik-vorarlberg.at (mit einer ORGEL-Seite) www.musikschulwerk-vorarlberg.at (mit Berichten zu den Orgeltagen 2013 und 2015). obWOHL „Ma lernt nia us“ Neues aus dem Familypoint In Vorarlberg wird derzeit an einem pädagogischen Leitfaden zur Umsetzung des Bildungsrahmenplanes gearbeitet. Gemeinsam mit den Leiterinnen und Leitern der Kinderbetreuungseinrichtungen des ganzen Landes wurde entschieden, welche Schwerpunkte gesetzt werden sollen und welche Hilfestellungen benötigt werden. Oberste Priorität dabei ist die praktische Umsetzbarkeit des Leitfadens in den routinierten Tagesablauf der Einrichtung. In weiterer Folge entsteht das Kernstück des Leitfadens, die Ausarbeitung eines Evaluierungsbogens. Dieser wird gemeinsam mit den Leiterinnen und Leitern der Einrichtung erarbeitet. Fotonachweis: Land Vorarlberg Aus- und Weiterbildungen Ein Leitfaden alleine genügt jedoch nicht, sich den ständigen Veränderungen anzupassen und dabei die Qualität der täglichen Arbeit nicht aus den Augen zu verlieren. Für die Erhaltung des pädagogischen Niveaus der Kinderbe- So werden heuer im Herbst und Winter in Zusammen arbeit mit der Servicestelle insgesamt 27 Fortbildungsveranstaltungen für Kinderbetreuerinnen, Kinderbetreuer und Spielgruppenmitarbeitende angeboten. Neben Informationen zu Reformpädagogen wie Emmi Pikler, Maria Montessori oder zur Waldpädagogik finden sich im Programm auch Themen wie die Bedeutung des Vaters im Leben eines Kindes, die Teamentwicklung oder die Kommunikation in der Einrichtung usw. Ebenso starteten diesen Herbst fünf neue Kurse des aufbauenden Lehrgangs zur pädagogischen Fachkraft in der Kinderbetreuung in Schloss Hofen. obWOHL 5 Um dieser enormen Entwicklung Folge zu tragen, wurde im Jahr 2009 seitens des Bundes der „Bundesbildungsrahmenplan für Elementare Bildung“ für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren erarbeitet. Dieser dient als Grundlage zur Qualitätsentwicklung in der Kinderbetreuung und im Kindergarten. treuungseinrichtungen tragen vor allem auch die Ausund Weiterbildungsangebote des Landes Vorarlberg bei. Kontakt: Amt der Vorarlberger Landesregierung Abteilung Gesellschaft, Soziales und Integration Familypoint T +43 5574 511 24100 [email protected] Downloads > Bildungsrahmenplan, > Fortbildungsprogramm Herbst- und Wintersemester 2015 und > Ausbildungslehrgänge zur pädagogischen Fachkraft finden Sie unter www.vorarlberg.at/familypoint. Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg Wie in vielen Bereichen der Gesellschaft, gerade auch in der Kinderbetreuung, gibt es immer neue Entwicklungen. Verschiedene pädagogische Richtung beeinflussen die tägliche Arbeit des Personals – es entstehen Wald- und Wiesengruppen, das Alter der Kinder in den Einrichtungen sinkt, die EDV gehört zum täglichen Alltag, usw. Parallel dazu wird die Nachfrage nach Betreuungsplätzen immer größer und das Angebot immer vielfältiger, wie z.B. Ganztagesbetreuung, Mittagstisch, verlängerte Öffnungszeiten, Bewegungskinderbetreuung und vieles mehr. obWOHL Elternschule/Anababa Okulu obWOHL 6 Eltern haben eine Schlüsselfunktion für die Bildungschancen ihrer Kinder. Wie in vielen zahlreichen Studien festgestellt wurde, besteht ein starker Zusammenhang zwischen dem sozialen und familiären Hintergrund der Eltern und der Ausbildung der Kinder. Gerade Familien mit Migrationshintergrund stehen oftmals vor der Herausforderung, ihre Kinder im Bildungsprozess nicht optimal unterstützen zu können. Mit der „Elternschule/ Anababa Okulu“ wurde im Herbst 2014 von der Wirtschaftskammer Vorarlberg und der Vorarlberger Landesregierung eine Seminarreihe für vornehmlich türkischstämmige Eltern ins Leben gerufen, um sie in ihrer Erziehungs- und Bildungskompetenz zu stärken. Die einzelnen Module der Elternschule wurden jeweils Sonntags in Bregenz und in Feldkirch abgehalten. In jedes der acht Module wurden verschiedene Organisationen und Ansprechpartner miteinbezogen, um größtmöglichen Praxisbezug herzustellen und bestehende Hemmschwellen abzubauen. In intensiver und inhaltlicher Zusammenarbeit mit den Bildungsakteuren wurde mehr als eine reine Informationsvermittlung angeboten. Im ersten Projektjahr haben rund 200 Personen die Sonntagnachmittagskurse besucht, bei denen zahlreiche Themen – vom eigenen Erziehungsverhalten, über das österreichische Bildungssystem, bis hin zu Allem rund um die Lehre – besprochen und diskutiert wurden. Ein erfolgreicher Bildungsaufstieg ist einerseits von der Öffnung der Institutionen und andererseits von der Erhöhung der Bildungsorientierung in den Herkunftsfamilien abhängig. Angebote in der frühen Bildung und Sprachförderung, wie auch die Elternschule die an der Schnittstelle Schule – Arbeitsmarkt von den migrantischen Eltern mit viel Engagement besucht werden, sind daher von großer Bedeutung. Langfristig dient das Projekt dazu, Jugendliche, die insbesondere aus einer bildungsfernen Schicht kommen, in eine qualifizierte Berufsausbildung zu bringen. Für Vorarlbergs Wirtschaft ist es von enormer Wichtigkeit auch in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte zu haben. Dafür ist Bildung essenziell. Mit kleinen Adaptierungen geht die Elternschule heuer im Herbst in Lustenau und Bludenz in die zweite Runde. Die kostenlose Seminarreihe richtet sich wieder an Eltern mit türkischem Migrationshintergrund und bietet eine gute Möglichkeit sich zu informieren, sich weiter zu bilden und Antworten auf offene Fragen zu bekommen. Rückfragehinweis: SPARTE INDUSTRIE Wirtschaftskammer Vorarlberg Mag. Havva Dogan Die ersten Absolventen der Elternschule mit Manfred Rein (WKV-Präsident), Christoph Hinteregger (Bildungssprecher der Sparte Industrie), Carmen Nardelli (Land Vorarlberg, Abteilung Gesellschaft, Soziales und Integration), Havva Dogan (Projektleiterin WKV, Sparte Industrie), Mustafa Can (Pädagogischer Projektleiter der Elternschule) und Zülal Bekbulat (Türkische Vizekonsulin). obWOHL Väter.Räume.Schaffen. Wir präsentieren: Väterveranstaltungen Danke für die vielen Einsendungen! Im Kindergarten Churerstraße in Götzis wurde zum Märchenprojekt „das Sterntalermädchen“ mit den Papas gesägt, geschliffen, gebohrt und gemalt. Die Kinder waren ganz aufgeregt, dass der Papa mit in den Kindergarten kommt. Am Papavormittag im Kindergarten St. Gerold haben die Kinder mit ihren Papas das Muttertagsgeschenk gebastelt: eine Schatzkiste aus Holz. Mit viel Eifer und gemeinsamen Einsatz waren die Papas mit ihren Kindern am Werk. obWOHL 7 Beim Vatertagsgrillfest in Dafins bekamen die Papas bunt bemalte Grillzangen geschenkt. Alle halfen mit: Ein Papa brachte Holz, ein anderer Papa die Grillschale,… „Mein Papa ist der Beste“ war das Motto des Vatertagsfests im KG Montfort in Rankweil mit Spielstationen. Nach dem Vatertagsgedicht überreichten die Kinder ihren Papas eine selbst gemachte Grillsauce. Lecker! Vater-Kind-Nachmittag im Kindergarten Rotkreuz in Lustenau: Die Väter und Kinder bekamen die Aufgabe aus Brettern, Nägeln und anderem Krimskrams eine Kugelbahn herzustellen. Voller Eifer wurde gehämmert und gewerkt. Sie haben auch eine tolle Väterveranstaltung in Ihrem Kindergarten bzw. Ihrer Kinderbetreuungseinrichtung durchgeführt? Senden Sie uns Ihre Beschreibung! Wir sammeln und veröffentlichen verschiedenste Väterveranstaltungen/ Väterangebote! Katholisches Bildungswerk Vorarlberg, Elternbildung [email protected] www.elternbildung-vorarlberg.at www.facebook.com/elternchat obWOHL Zwergengärten: „Unvoreingenommen beobachten, das ist die Kunst.“ Beobachtungs- und Dokumentationssystem für die Entwicklung von Kleinstkindern sichert hohe pädagogische Qualität. Bereits die ganz kleinen Kinder in ihrer individuellen Entwicklung zu sehen und zu unterstützen, ist eines der großen Anliegen der Zwergengärten der Vorarlberger Tagesmütter, den Kinderbetreuungseinrichtungen für Kinder ab sechs Monaten. Als Basis dafür dient ein eigens entwickeltes Beobachtungs- und Dokumenta tionssystem. Es ermöglicht es, die Umgebung und die Angebote situativ so zu planen und zu gestalten, dass die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes und auch der Gruppe optimal erfüllt werden. obWOHL 8 Jonas (2 Jahre) ist seit einigen Tagen ganz versessen auf Wasser. Er verschüttet es am Tisch, versucht es mit dem Becher aufzufangen oder lässt es in seine Hand rinnen. Seiner Bezugsbetreuerin und auch einer weiteren Pädagogin im Zwergengarten ist das einige Male aufgefallen. Seit heute hat Jonas deshalb eine Wanne mit Wasser und mehrere Gefäße – große und kleine, Siebe und eine Kanne – für seine Experimente bekommen. Seit einer Stunde ist er im Glück, gießt von einer Tasse in die andere, lässt das Wasser durch ein Sieb rinnen und beobachtet ganz genau. In manchen Kinderbetreuungseinrichtungen oder Familien hätte Jonas Verhalten nicht unbedingt Freude ausgelöst. Anders im Zwergengarten. Hier wird beobachtet, dokumentiert und das Gesehene unter den Betreuerinnen und Betreuern besprochen. „Das ermöglicht es uns, Lernfenster der Kinder, die sensiblen Phasen, rasch zu erkennen und darauf einzugehen, die Umgebung entsprechend zu gestalten und Angebote zu machen“, sagt Sabrina Stadelmann, in den Zwergengärten für Qualitätsmanagement zuständig. In Jonas Fall haben die Betreuerinnen sein Bedürfnis erkannt und ihm Materialien angeboten, die es ihm erlauben, seine Fertigkeiten weiter zu entwickeln. Fokus auf Stärken und Ressourcen Dabei liegt der Fokus immer auf den Ressourcen und Stärken der Buben und Mädchen, eine sogenannte „standardisierte Normalentwicklung“ gibt es für die Mitarbeiterinnen nicht. „Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, in dem es sich entwickelt“, weiß Stadelmann. Gibt es keine maßgeblichen körperlichen Defizite, lerne etwa jedes Kind früher oder später aus eigenem Antrieb laufen oder sprechen. Ein Raster für jeden Entwicklungsschritt helfe da nicht weiter. „So wird ein Kind nur stigmatisiert“, betont die gelernte Kindergartenpädagogin, „die Eltern machen sich Sorgen, dabei geht das Kind mit 13 Monaten vielleicht nur noch nicht, ist aber sprachlich dafür deutlich weiter als die anderen seines Alters.“ Wichtig sei es, sich immer wieder zu fragen: Was braucht dieses Kind gerade jetzt von mir? Welche Bedürfnisse hat es? Und: entsprechend zu reagieren. „Lena beginnt sich hochzuziehen und versucht erste Schritte? Sie bekommt als Angebot z.B. eine Stange an der Wand, an der sie sich hochziehen kann oder einen Gymnastikball, mit dem sie sich spielerisch fortbewegen kann“, erklärt Stadelmann. Gelassenheit, Sensibilität und Unvoreingenommenheit Die beste Basis, um diese Bedürfnisse zu erkennen, ist eine unvoreingenommene, wertschätzende Beobachtung, die Sensibilität, zu merken, was ein Kind braucht, und die Gelassenheit, Verschiedenheit als wertvoll anzusehen. „Und eben die Beobachtung auf die Ressourcen und Stärken zu richten und nicht auf die Defizite“, so Stadelmann. Denn: „Indem ich die Stärken stärke, regulieren sich auch die Schwächen.“ Alle diese Fertigkeiten werden in den Zwergengärten gefördert, es gibt entsprechende Fortbildungen und häufige Austauschrunden zwischen den Betreuerinnen und Betreuern. Für die Dokumentation der Beobachtungen eines Kindes ist seine Bezugsbetreuerin/ sein Bezugsbetruer zuständig – im Zwergengarten hat jedes Kind eine Betreuerin/Betreuer, der/die sich hauptverantwortlich um diesen Bub, dieses Mädchen kümmert. Beobachtet wird das Kind aber von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. So wird ein breites Spektrum an Eindrücken garantiert, Beobachtungsfallen wie Stigmatisierungen oder Generalisierungen werden vermieden. Beobachtungen finden im Alltag statt, wenn die Pädagogin/der Pädagoge auch selbst am Geschehen beteiligt ist, und in geplanten Zeiträumen. „Dann setzt sich eine Betreuerin etwa eine halbe Stunde hin und beobachtet nur. Selbst ist sie nicht am Ablauf beteiligt“, schildert Stadelmann. obWOHL Neben den Einzelbeobachtungen zur individuellen Entwicklungsbegleitung eines Kindes wird auch die Gruppe als Ganzes beobachtet – das Spielverhalten der Kinder, die Dynamiken untereinander oder wie sie den vorbereiteten Raum nutzen. Auf Basis der Einzel- und Gruppenbeobachtungen plant das Team eines Zwergengartens schließlich den pädagogischen Alltag, die Aktivitäten und Alternative NobelpreisträgerInnen zeigen Wege in eine lebenswerte Zukunft X. Projekte der Hoffnung 2015 · Maude Barlow, Kanada · Jumanda Gakelebone, Botswana · Sima Samar, Afghanistan Eröffnungsgespräch: 19. November, 19.30 Uhr PreisträgerInnen im Gespräch mit Geseko v. Lüpke Buchhandlung Brunner, Bregenz Vertiefung: 21. November, 9 – 17 Uhr Vorträge, Gespräch mit den PreisträgerInnen anschließend Dialog Siechenhaus, Bregenz Informationen und Anmeldung www.projekte-der-hoffnung.at auch die Gestaltung des Raumes. „Unter Einbeziehung jahreszeitlicher Themen planen und gestalten wir situativ“, berichtet Sabrina Stadelmann. „Beobachten die Kinder etwa gespannt die Bauarbeiten am Haus nebenan, richten wir auch den Alltag darauf aus – etwa mit zusätzlichen Baggern und Material zum Bauen oder Büchern über Bauarbeiten.“ Das erfordert eine große Portion Flexibilität, „die Freude und das Strahlen der Kinder, wenn ihnen wieder etwas zum ersten Mal gelungen ist, bestärkt uns immer wieder darin, auf einem guten Weg zu sein“, ist Stadelmann überzeugt. obWOHL 9 Mit Videos und Fotos dokumentiert Die Beobachtungen werden schriftlich festgehalten und mit Fotos und Videos dokumentiert. Sämtliche Materialien werden in einer Portfoliomappe gesammelt, erfassen damit das Gesamtbild der Entwicklung des Kindes und machen für die Eltern sowohl die Lernprozesse ihres Kindes als auch den Betreuungsalltag transparent. Die Betreuerinnen und Betreuer tauschen sich über das Gesehene untereinander aus, beraten sich gegenseitig und besprechen, was man dem Kind am besten anbieten kann. Auch das Videomaterial wird – wenn nötig – gemeinsam gesichtet. obWOHL Für 1 Euro am Tag Kleinkindbetreuung, Kindergarten, Nachhilfe SPÖ will Familien deutlich entlasten obWOHL 10 Janas Eltern zahlen monatlich dafür, dass sie fast täglich zur Nachmittagsbetreuung ihrer Schule gehen kann; dazu kommen die Kosten für die Betreuung ihrer kleinen Schwester und die Mathe-Nachhilfe für ihren großen Bruder: Insgesamt eine ordentliche Summe Geld, die monatlich vom Familieneinkommen dafür ausgegeben werden muss. Dabei haben sie noch Glück, überhaupt einen Platz in der Kleinkindbetreuung gefunden zu haben; in ihrer Gemeinde gibt es nur sehr wenige Plätze, und die bekommt man nicht einmal dann mit Sicherheit, wenn beide Eltern berufstätig sind. Solche und ähnliche Situationen sollen der Vergangenheit angehören, wenn es nach den Plänen der SPÖ geht. SPÖ-Chef Michael Ritsch stellte vor kurzem ein neues Modell zur Entlastung von Familien vor. Damit sollen Kinder Anspruch auf ein großes Leistungspaket haben: Mit dem sogenannten „Familienpass 365 PLUS“ sollen Eltern für 1 Euro am Tag – das sind 365 Euro im Jahr – ihre Kinder in die Kinderbetreuung bzw. den Kindergarten, zum Sprachscreening und zur Logotherapie sowie zu Nachmittagsbetreuung und Nachhilfe geben können. Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass die Eltern den Vorarlberger Familienpass besitzen. Michael Ritsch erklärt die Hintergründe seiner Idee: „Vorarlberger Familien haben je nach Alter der Kinder hohe finanzielle Summen zu stemmen. Kinderbetreuung, Nachhilfe, Nachmittagsbetreuung – das alles bedeutet für Eltern große Mehrausgaben. Oft muss dafür ein gewichtiger Teil des Monatseinkommens ausgegeben werden. Unsere Idee besteht darin, die Kosten zu vereinheitlichen und zu begrenzen: Für 1 Euro am Tag sollen Kinder in Vorarlberg in die Kleinkindbetreuung, zur Logotherapie, die Nachmittagsbetreuung oder die Nachhilfe gehen können.“ Damit einhergehen soll auch der Ausbau des Angebotes. Eltern sollen nicht mehr auf die Gemeinde „betteln“ gehen müssen, wenn es etwa um Kinderbetreuungsplätze geht: Sie hätten Anspruch auf einen Platz und das Land muss dafür Sorge tragen, dass genügend Plätze vorhanden sind. Bedeutsame Familienfördermaßnahme Für Janas Familie wäre das eine große Erleichterung. Durch den Fixpreis für alle Leistungen bei 365 Euro im Jahr steigt indirekt das Familieneinkommen – weil einfach mehr Geld übrigbleibt. Auch werden die Eltern dadurch vor unerwarteten Mehrkosten geschützt: Wenn plötzlich auch Jana ebenso wie ihr Bruder einmal Nachhilfe benötigt, ist das keine unerwartete finanzielle zusätzliche Belastung mehr. Alles ließe sich problemlos regeln. Michael Ritsch erklärt: „Familien können ihre Jahresausgaben besser planen und sparen sich viel Geld. Wird unser Vorschlag umgesetzt, wäre das die hilfreichste Der Vorschlag von Michael Ritsch wäre die hilfreichste Maßnahme zur Förderung von Familien, die es in Vorarlberg jemals gab. Maßnahme zur Förderung von Familien, die es in Vorarlberg jemals gab.“ Um diese Idee einzuführen, hat Michael Ritsch daher einen Antrag an den Vorarlberger Landtag gestellt. Jetzt braucht es noch die Zustimmung der anderen Parteien, um diese wichtige Maßnahme umzusetzen. Die Idee stammt übrigens vom öffentlichen Verkehr: Dort gibt es seit letztem Jahr ein Jahresticket für 365 Euro – also einem Euro pro Tag. Für die SPÖ ist klar: „Wenn es beim öffentlichen Verkehr möglich ist, für 365 Euro im Jahr täglich das ganze Land abzufahren, kann es kein Problem sein, Familien für dieselbe Summe ein umfassendes Leistungspaket für ihre Kinder anzubieten. kann niemals wichtiger sein als die Förderung unserer jüngsten Vorarlberger.“ Factbox: Das ist der „Familienpass 365 PLUS“: Kosten: 1 Euro am Tag (365 Euro im Jahr) Inkludierte Leistungen: Kleinkindbetreuung, Kindergarten, Sprachscreening, Logotherapie, Nachmittagsbetreuung, Nachhilfe Voraussetzung: Besitz des Vorarlberger Familienpasses obWOHL Im Hier und Jetzt aufwachsen. Herausforderungen & Chancen Veranstaltungsreihe Die Spielräume der Kinder sind digital, Eltern müssen den Spagat zwischen Überforderung und Überbehütung meistern und gleichzeitig Familie und Erwerbstätigkeit gerecht werden. Wie gelingt es trotzdem, Kinder wertschätzend zu begleiten und auf ihre Bedürfnisse einzugehen, ohne ihre „Verinselung“ weiter voranzutreiben? Vortrag von Christoph Eichhorn, Psychologe und Psychotherapeut, Schul- und Erziehungsberater, Graubünden, CH Mittwoch, 7. Oktober 2015, Kinderdorf Kronhalde Neueste Studien belegen, dass Eltern für den Schulerfolg ihrer Kinder wichtiger sind als bisher angenommen. Wie lässt sich vermeiden, dass aus Schulproblemen Familienprobleme werden? Der praxisorientierte Vortrag des Referenten vermittelt Grundlagen, wie Eltern ihre Kinder gezielt unterstützen können. Was können Eltern tun, wenn es mit Noten und dem Lernen einmal nicht so rund läuft? Mädchen heute – was sie für ihren Weg ins Leben brauchen Vortrag von Elisabeth Raffauf, Psychologin und Autorin, Leiterin zweier Erziehungsberatungsstellen in Deutschland Mittwoch, 4. November 2015, Kinderdorf Kronhalde Mädchen geht’s gut: In der Schule haben sie beste Noten, haben beste Freundinnen und beste Berufsaussichten. Wagen wir einen Blick hinter den Vorhang: Viele bekommen viel hin, zahlen dafür aber einen hohen Preis. Sie leiden an Ess-Störungen, an Beziehungs-Störungen, an mangelndem Selbstwertgefühl. Wie geht es den Mädchen wirklich? „Helikopter-Eltern“ – Kinder zwischen Überforderung und Überbehütung Vortrag von Prof. Dr. Bernhard Kalicki, Psychologe, Leiter der Abt. Kinder u. Kinderbetreuung im Deutschen Jugendinstitut Mittwoch, 2. Dezember 2015, ORF Landestudio Werden Kinder zu Projekten und Projektionen der Eltern, noch bevor sie geboren sind? Das Spannungsfeld zwischen „Helikopter-Eltern“ und heutigen Leistungsanforderungen an den Lebensalltag von Kindern scheint unüberwindbar. Bernhard Kalicki analysiert diese gegenläufigen Trends anhand aktueller Forschungsergebnisse und diskutiert Konzepte einer positiven, entwicklungsförderlichen Erziehung. Aufwachsen heute – zwischen Bilderbuch, Kamera und Touchscreen Vortrag von Prof. Friederike Tilemann, Erziehungswissenschaftlerin u. Leiterin Fachbereich Medienbildung, PH Zürich Jugend heute – Kinder der Erfolgsgesellschaft Vortrag von Dr. Beate Großegger, Kommunikationswissenschaftlerin, Leiterin Institut für Jugendkulturforschung Wien Mittwoch, 9. März 2016, Russmedia Schwarzach Jugendliche legen sich nicht gerne fest, sie bleiben lieber unverbindlich und halten sich alle Optionen offen. Sie sind Profis darin, sich zu arrangieren und verknüpfen in ihren Selbstkonzepten vieles, was scheinbar nicht zusammen passt: Unsicherheit und persönliches Erfolgsstreben, traditionelle Werte und ein klares Bekenntnis zum Spaßprinzip oder auch offen deklarierte Unzufriedenheit und Anpassungsbereitschaft. Cool down – wider den Erziehungswahn Vortrag von Prof. Dr. Peter Schneider, Psychologe, Psychoanalytiker, Satiriker und Autor, Zürich Mittwoch, 13. April 2016, Kinderdorf Kronhalde Der Druck, im Erziehungsalltag mit Kindern alles richtig zu machen, wächst. Peter Schneider möchte ermutigen, Abschied zu nehmen vom hohen Perfektionsanspruch, der die Beziehung von Eltern und Kindern belastet. Wie kann man wieder Frieden und Ruhe in die Erziehung bringen? Der Referent bietet stärkende und entlastende Praxisbeispiele für den konkreten Erziehungsalltag an. Work-Life-Balance – über den Tellerrand betrachtet Vortrag von Michaela Schonhöft, Soziologin, Autorin und Journalistin, Berlin Mittwoch, 18. Mai 2016, ORF Landesstudio Nicht nur bei uns ist die Vereinbarkeit von Familienleben und Erwerbstätigkeit ein Drahtseilakt für Eltern. Auf der ganzen Welt stellen sich Eltern dieselbe Frage: Wie schaffen wir das und wie geht es den Kindern dabei? Die Referentin beschäftigt sich damit, wie Eltern in anderen Ländern mit derselben Problematik umgehen und liefert inspirierende und überraschende Lösungsansätze. Veranstaltungsbeginn ist jeweils 20 Uhr. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter: Vorarlberger Kinderdorf | 6900 Bregenz T 05574 4992-63 | [email protected] | www.kinderdorf.cc Mittwoch, 27. Jänner 2016, Kinderdorf Kronhalde Ein kindgerechter Umgang mit Medien wirft ständig neue Fragen auf. Wo setze ich Grenzen, aber kann ich die Chancen für Bildungsprozesse nutzen? Gelungene Medienerziehung hilft Kindern, die Medien zu durchschauen und diese kompetent, kritisch und kreativ für eigene Anliegen zu nutzen. Praktische Beispiele sollen helfen, eine fundierte pädagogische Haltung zu entwickeln. IN KOOPERATION MIT Land Vorarlberg/Kinder in die Mitte, ORF Vorarlberg, Russmedia Schwarzach, Hotel Weißes Kreuz Bregenz, Landeselternbüro des Landeselternverbandes Vorarlberg, Fa. Dorn Arbeitsbühnen, Lions Club Bregenz, ATRIUM® – Raum für Ideen obWOHL 11 Schulstress – bei schlechten Noten helfen gute Eltern obWOHL KULTURFREIFAHRT FÜR SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER Ab diesem Schuljahr können Schulklassen zwei Mal im Jahr kostenlos mit Bahn und Bus zu Kulturveranstaltungen fahren Alle Vorarlbergerinnen und Vorarlberger – auch die Jüngsten – sollen von den vielen Kulturveranstaltungen des Landes profitieren können – so ein Ziel des schwarzgrünen Regierungsprogramms. Mit der Kulturfreifahrt für Vorarlbergs Schülerinnen und Schüler wird dieses Ziel nun umgesetzt. „Damit wollen wir auf unkomplizierte Weise Begegnungen zwischen Kultur und jungen Menschen ermöglichen“, erläutert Mobilitätslandesrat Johannes Rauch. obWOHL 12 Ab dem heurigen Schuljahr 2015/2016 erhalten alle Schulklassen Freifahrttickets innerhalb des Verbundgebietes des Verkehrsverbundes Vorarlberg, wenn sie eine KulturExkursion unternehmen – sei es Kino, Theater oder Museum. „Kulturgenuss und eine komfortable und umweltfreundliche Anreise – das ist eine ideale Kombination für spannende Schultage“, so Rauch. Nach einmaliger Registrierung kann es losgehen! 290 Schulen sowie die drei Krankenpflegeschulen in Feldkirch, Rankweil und Bregenz können dieses Angebot nutzen und 170 Kulturinstitutionen besuchen. Voraussetzung ist eine einmalige Registrierung der Schule beim VVV. Die Lehrenden kontaktieren dann selbst die entsprechende Kultureinrichtung und können das Freiticket auf der Homepage der VVV herunterladen. Landesrat Rauch zeigt sich überzeugt, dass das Angebot von vielen Schulen genutzt wird. So hätten sich in der ersten Schulwoche bereits 53 Schulen für eine entsprechende Kultur-Exkursion angemeldet. Kulturelle Bildung ohne Aufwand Landesrat Rauch will damit sicherstellen, dass Kulturangebote für alle günstig und unkompliziert erreichbar sind. „Der administrative Aufwand für Lehrpersonen, wenn sie eine Kultur-Exkursion planen, wird mit dieser Maßnahme deutlich gesenkt. Kulturelle Bildung in pädagogischen Einrichtungen kann so gefördert werden“, erklärt Rauch. Das Konzept „Eintrittskarte=Freifahrt“ habe sich schon in der Vergangenheit für die Einrichtungen der Vorarlberger Kulturhäuser (Vorarlberg Museum, Vorarlberger Landestheater, Kunsthaus Bregenz) und der Festspiele bewährt. Nun können vor allem auch kleinere und weniger bekannte Kultureinrichtungen auf unkomplizierte Weise besucht werden. „Die Aktion ‚Freie Fahrt zur Kultur’ ist ein weiterer Baustein, um das Verständnis für Kunst und Kultur sowohl auf Seiten der Schulen als auch auf Seiten der Kultureinrichtungen gemeinsam voranzutreiben“, schließt Rauch. obWOHL Inklusion von Kindern mit Beeinträchtigungen in Spielgruppe und Kindergarten ifs Assistenz bietet Beratung, Begleitung und Unterstützung Seit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2008 findet in Österreich zunehmend die in Artikel 24 geforderte Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in Bezug auf Bildung statt. So dürfen Kinder mit Beeinträchtigungen nicht aufgrund ihrer Defizite vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden. Deren Inklusion in Spielgruppe und Kindergarten – als erste Bildungseinrichtungen – wird in Vorarlberg bereits mehr oder weniger flächendeckend angeboten. Während der Umgang mit offensichtlichen Beeinträchtigungen und den damit verbundenen Herausforderungen bewältigbar scheint, wird es ungleich schwerer, wenn Unklarheiten in Bezug auf das Vorliegen von Beeinträchtigungen bestehen. Eltern werden mitunter zum ersten Mal damit konfrontiert, dass ihr Kind nicht einem bestimmten Entwicklungsstand entspricht und nicht altersentsprechende Verhaltensweisen zeigt. Die ifs Assistenz ist eine Fachgruppe des Institut für Sozialdienste, deren Kompetenz im Wissen um und in der Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigungen oder chronischen Erkrankungen sowie deren sozialem Umfeld liegt. Wie können die Angebote der Assistenz den Alltag in Spielgruppe und Kindergarten erleichtern, Unklares beleuchten, Pädagoginnen und auch Eltern unterstützen? Die ifs Diagnostik bietet Unterstützung in der Klärung, ob ein Kind altersgemäß entwickelt ist, wo dessen Stärken und Schwächen liegen, ob es einer spezifischen Förderung bedarf. Die Abklärung, welche Gründe leichter Ablenkbarkeit oder unzureichender Konzentrationsfähigkeit zugrunde liegen, steht ebenso im Mittelpunkt wie Fragen zu Belastungen eines Kindes sowie zu dessen sozialem Verhalten. Im Rahmen des Heilpädagogischen Sprechtags, der keiner ärztlichen Zuweisung bedarf, können somit der (kognitive) Entwicklungsstand erhoben sowie Teilleistungsabklärungen, Abklärungen in Bezug auf Wahrnehmungsstörungen und -defizite, des emotionalen Erlebens und des psychosozialen Verhaltens vorgenommen werden. In einem Abschlussgespräch werden neben der Ergebnisbesprechung notwendige Förderpläne vorgestellt, Entscheidungshilfen geboten und notfalls nächste Schritte geplant. Selbstverständlich finden auch Weitervermittlungen an den medizinischen Sprechtag, an physio-, ergo- oder psychotherapeutische sowie ifs interne oder externe Angebote statt. Die ifs Soziale Integration bietet den PädagogInnen u.a. Beratung zu Hilfsmitteln und deren Beschaffung. Vor allem aber klärt sie Eltern und Familien über finanzielle Vergünstigungen, familienentlastende Maßnahmen u.ä. auf. Die MitarbeiterInnen stehen begleitend und unterstützend zur Seite. So können bspw. Fragen, wie Kinder mit Beeinträchtigung zum und vom Kindergarten kommen, Eltern mitunter vor große Herausforderungen stellen. Oder auch Fragen rund um die Inanspruchnahme von Familienhilfe etc. Steht die Entscheidung an, ob das Kind in die Regelschule inkludiert oder doch eine „Förderschule“ besuchen soll, können die Fachpersonen der ifs Sozialen Integration ebenso mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Angebote der ifs Assistenz sind in der Regel kostenfrei. Selbstbehalte werden in seltenen Fällen bei bestimmten diagnostischen Abklärungen eingehoben. ifs Assitenz Interpark Focus 1 6832 Röthis Telefon 05-1755-500 [email protected] www.ifs.at obWOHL 13 Die PädagogInnen bewältigen die damit verbundenen Herausforderungen überwiegend selbständig. Es müssen Vorkehrungen getroffen werden, um den Bedürfnissen der einzelnen Kinder entsprechen zu können. Unter anderem müssen der Betreuungsschlüssel angepasst, Fragen, die im Rahmen der Begleitung auftreten, geklärt werden. Mag. Elisabeth Kern Leitung ifs Assistenz obWOHL Veranstaltungshinweise Mit Olaf Möller ist im Dezember 2015 im Bildungshaus Batschuns ein international tätiger Theaterpädagoge, Dipl. Sozialpädagoge, Puppenspieler und Performer zu Gast! Neben seinen Workshops „Große Handpuppen ins Spiel bringen“ (derzeit nur noch Warteliste möglich), führt er gemeinsam mit Jan Assenmacher das Handpuppenspiel „Rosi und das Küchenmonster“ vor. Rosi und das Küchenmonster Handpuppenspiel mit Herz, Chaos und Zauberei für kleine und große Menschen obWOHL 14 Mittwoch, 16.12.2015, 15.00 – ca. 16.00 Uhr Ort: Bildungshaus Batschuns Kosten: € 7,-/Person (€ 5,- mit Familienpass) Großes Internet für kleine Leute Kinder mit Strömen begleiten Workshop für Mütter und Väter 5. und 19.11.2015 Gemeinsam machen wir Ihre Geräte „kinderfit“. Leitung: Michael Fleisch, Softwareentwickler und Projektleiter, verheiratet, Vater von zwei Kindern, Rankweil Zeit: Donnerstag, 5. Nov. und 19. Nov. jeweils 14.30 – 17.30 h Kurs: € 45,- ; mit Familienpass: € 32,- Jin Shin Jyutsu® Selbsthilfekurs für Eltern und PädagogInnen 11.11.2015 Leitung: Daniela Niedermayr-Mathies, Jin Shin Jyutsu®Praktikerin und -Selbsthilfelehrerin, Diplomsozial arbeiterin, selbst Mutter von zwei Kindern, Göfis Zeit: Mittwoch, 11. Nov. 9.00 – 17.00 h Mittagessen: € 12,50 Kurs: € 58,-; mit Familienpass: € 41,- Weitere Informationen dazu finden Sie unter: www.bildungshaus-batschuns.at Lehrgang: Interkulturelle Kompetenz – März – November 2016 Leben und Arbeiten in interkulturellen Zusammenhängen Österreich ist ein Einwanderungsland: Das Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Kulturen, mit unterschiedlichen Sprachen und Alltagsgewohnheiten ist längst Realität. In allen gesellschaftlichen Bereichen – sei es Kindergarten, Schule, Gesundheitswesen, Arbeitsmarkt, Verwaltung oder Wohnen - kommt der Verständigung über die Grenzen der Herkunft hinaus immer größere Bedeutung zu. Eingeladen sind Personen die beruflich oder ehrenamtlich mit Menschen aus anderen Kulturen zu tun haben - aus Verwaltung in Gemeinde, Bezirk und Land, Sozialbereich, Jugendarbeit, Pflege, Schule, Kindergarten, Personalverwaltung in Betrieben, Vereine, Initiativen … Ziele dieser Weiterbildung: > Kompetenzentwicklung für interkulturelles Zusammenleben und Arbeiten in interkulturellen Kontexten > Dialogfähigkeit und Konfliktlösungskompetenz > Theoretische und praktische Auseinandersetzung mit den Themen: Migrationsgesellschaft und deren Konsequenzen, Flüchtlingsarbeit – Aufbruch der Zivilgesellschaft, Rassismus und Antidiskriminierung, Integrationsverständnis und Integrationspolitik > Vernetzung von AkteurInnen Zeitlicher Umfang : 2 x 3 Tage, 1 x 2 Tage und 5 Abende Start: 7. – 9. März 2016 Anmeldeschluss: 5. Februar 2016 Ort, Infos und Anmeldung: Bildungshaus Batschuns Kapf 1, 6832 Zwischenwasser T 05522/44290, F 05522/44290-5 Mail: [email protected] www.bildungshaus-batschuns.at Ein Lehrgang des Interkulturellen Zentrums, Wien, entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus Batschuns und okay. zusammen leben, Projektstelle für Zuwanderung und Integration. Unterstützt vom Amt der Vorarlberger Landesregierung und der Österreichischen Gesellschaft für politische Bildung. obWOHL „ghörig feschta“ mit Kindern Zusammenarbeit mit Kinder-Familien-Straßenfesten „ghörig feschta“ arbeitet eng mit der Initiative „Kinder in die Mitte“ des Landes Vorarlberg zusammen. Straßengemeinschaften und private Gruppen sind eingeladen, von Mai bis September ihre Straße als Begegnungs- und Spielraum zu nützen. Für Leihgebühren (Spielgeräte, Garnituren etc) gibt es einen finanziellen Beitrag von „Kinder in die Mitte“ bis zu € 333,00 (für Spielgeräte, Garnituren, Zelt, mobiles WC). Bei Auszeichnung durch „ghörig feschta“ wird die Förderung um € 111,00 erhöht. Gruppen, die diese Auszeichnung erhalten, können nach Absprache mit Landeskoordinatorin Elke Klien bis zu dieser Höhe auch Rechnungen über regionale und biologische Lebensmittel und Getränke einreichen. Vatertagsfest im Bewegungskindergarten Franz-HeimGasse in Feldkirch Das Kindergartenteam dieses Kindergartens hat sein Vatertagsfest als Kinder-Familien-Straßenfest veranstaltet und erhielt auch die Auszeichnung „ghörig feschta“. Die Leiterin Karin Lins erzählt dazu: „Ghörig Feschta“ war eine ideale Plattform. Die Unterstützung war sehr hilfreich und die Beratung war interessant. Viele der Kriterien werden bei uns ohnehin umgesetzt, was die Sache leicht machte. Der Umweltgedanke jedoch wurde beim Team und den FestbesucherInnen, z.B. durch die Verwendung von Mehrweggeschirr, gestärkt und teilweise intensiviert. Die Anschaffungen werden jedenfalls bei weiteren Aktionen und Festen im Kindergarten wieder verwendet. Regionale Produkte zu verwenden war anfangs eine Herausforderung. Es wurden dann Über legungen im Team angestellt und Kontakte zu örtlichen Geschäften geknüpft. Auf Herkunft der Getränke und Speisen wurde besonders geachtet. Das Angebot beim Buffet und an Getränken schmeckte vorzüglich – wir bekamen viele positive Rückmeldungen. Die Straße diente als Spielraum – sie war Ort der Begegnung und der Bewegung. Die finanzielle Unterstützung von „Kinder in die Mitte“ erleichterte die Organisation und Durchführung. Wir würden jedenfalls gerne wieder ein Fest in diesem Rahmen veranstalten. Zusammenarbeit, Unterstützung und der finanzielle Aspekt bieten einen besonderen Anreiz. Ansuchen, Festvorbereitungen, Absprachen im Team, Umsetzung und Dokumentation sind sicherlich mit einem gewissen zusätzlichen Arbeitsaufwand verbunden. Sich mit Themen wie Nachhaltigkeit, Schonung der Ressourcen, Regionalität usw. zu beschäftigen, lohnt sich dennoch bestimmt. obWOHL 15 Elternabende, Laternenfest, Vatertagsfest, Adventfeier, Abschlussfest, ... Veranstaltungen gibt es viele in Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen. Sie bieten eine gute Möglichkeit, Kindern und Eltern den Begriff „Nachhaltigkeit“ praktisch nahe zu bringen – indem sie nachhaltig und umweltschonend ausgerichtet sind. „ghörig feschta“, eine Initiative des Umweltverbandes und des Landes Vorarlberg, zeigt, wie es geht: Abfall vermeiden, mit regionalen Produkten verpflegen, bewusst unterwegs sein, Energie sparen, Verantwortung bei Jugendschutz, Umgang mit Alkohol, Lärmschutz und Barrierefreiheit – wie das alles möglich ist, erfahren Sie bei einer kosten losen Beratung durch Landeskoordinatorin Elke Klien. Nähere Informationen zu „ghörig feschta“ Elke Klien, T 0664 400 64 34 E [email protected] www.ghoerig-feschta.at Nähere Informationen zu „Kinder-Familien-Straßenfeste“ Amt der Vlbg. Landesregierung Kinder in die Mitte, Philipp Vetter T 05574 / 511-24173 E [email protected] www.vorarlberg.at/kinderindiemitte obWOHL Unfälle sind die größte Gefahr für Leben und Gesundheit unserer Kinder. Durch einfache Maßnahmen lassen sich die meisten Unfälle vermeiden. obWOHL 16 Zur kindlichen Entwicklung gehören der natürliche Bewegungsdrang und die Neugierde für die Umgebung. Das ist wunderbar, birgt aber auch Risiken. Rund 165.000 Kinder verunglückten im Jahr 2014 bei Unfällen in Österreich. Durchschnittlich verunglückt hierzulande alle drei Minuten ein Kind unter 15 Jahre, etwa alle zwei Wochen stirbt ein Kind an den Folgen eines Unfalls. Unfälle im Kindes- und Jugendalter sind eine der häufigsten Ursachen von Todesfällen und ernsthaften Körperschäden. Dabei ereignet sich der Großteil der Unfälle nicht wie fälschlicherweise angenommen im Straßenverkehr, sondern im vermeintlich sicheren Zuhause: 75 Prozent der Kinderunfälle passieren in den eigenen vier Wänden und in der Freizeit. Mehr als 20 Prozent ereignen sich in der Schule und beim Schulsport sowie Kindergarten, wohingegen nur zwei Prozent der Kinderunfälle den Straßenverkehr betreffen. Hauptunfallursachen sind meist Stürze, die u.a. Knochenbrüche, gefolgt von Prellungen und offenen Wunden nach sich ziehen. Dabei wäre ein Großteil dieser Unfälle leicht vermeidbar! KFV Vision Zero 2020: Kinderunfälle sind vermeidbar! Kein durch einen Unfall getötetes Kind mehr in Österreich bis 2020! So lautet das ehrgeizige Ziel des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und seiner Initiative Vision Zero 2020. Mit kreativen Aktionen und gezielten Informationen will das KFV das Bewusstsein für den Schutz der Kleinsten in Österreich steigern. Denn zahlreiche Unfälle wären vermeidbar, wenn im Vorfeld die richtigen Präventionsmaßnahmen geleistet werden. Eine aktuelle Aktion ist die KFV Sicherheitstour, die heuer im Juli bis September in ganz Österreich stattfand. Ziel der Veranstaltungsreihe war, Eltern und Großeltern auf die potentiellen Gefahrenquellen im Bereich Freizeit, Sport, Verkehr und Heim aufmerksam zu machen. „Mit dieser Aktion möchten wir Aufsichtspersonen aber auch Kinder über potentielle Gefahren aufklären. Denn durch die Stärkung des Risikobewusstseins sowie das Treffen einfacher Sicherheitsvorkehrungen lassen sich viele Alltagssituationen schnell entschärfen und Haushalte im Handumdrehen kindersicher gestalten, so dass Unfälle gar nicht erst passieren,“ so Martin Pfanner Leiter des KFV in Vorarlberg. Mag. Martin Pfanner KFV-Vorarlberg Gefahrenquellen aus der Kinderperspektive KFV Sicherheitsexperten informierten bei den verschiedenen Stationen zu den Themen Stürze, Verbrühungen und Verbrennungen, Ertrinkungsunfälle sowie Fahrradsicherheit und stellten Sicherheitsvorrichtungen wie Treppenschutzgitter, Fenstersicherungen und Schwimmbadeinzäunungen vor. Neben dieser fundierten Fachberatung erregte vor allem der überdimensionale Küchenherd große Aufmerksamkeit. Der Riesenherd versetzte die Erwachsenen in die Perspektive eines Kindes. „Auf diese Weise wollen wir veranschaulichen, wie Kinder potentielle Gefahrenquellen sehen und erleben. Durch das eigene Erleben sollen die Erwachsenen stärker sensibilisiert werden, dass Kinder die Umwelt anders als Erwachsene erleben,“ so Pfanner. obWOHL Die meisten Kinderunfälle passieren im Haushalt durch Unachtsamkeit, die Gefahren werden oft unterschätzt. Rund 60 Prozent der Verbrennungs- und Verbrühungsunfälle von Kindern passiert zu Hause. Dabei zeigen schon einfache Sicherheitsmaßnahmen große Wirkung. Beispielsweise sollten Eltern keine heißen Flüssigkeiten tragen oder trinken, wenn sie gleichzeitig ein Kind in den Armen halten. Auch Tischtücher stellen eine potentielle Gefahrenquelle dar, weil Kleinkinder gerne daran ziehen und sich dadurch mit heißen Flüssigkeiten verbrühen können. Viele Verletzungen können alleine durch den Einsatz moderner Küchengeräte vermieden werden. So gibt es beispielweise bereits Backöfen mit kühler Front und Kindersicherung, außerdem Inbetriebnahme-Sperren und Verriegelungsfunktionen für Kochfelder, Herde, Geschirrspüler und Waschmaschinen. Während des Kochens verhindert ein Herdschutzgitter, dass Kleinkinder nach Herdplatten oder Töpfen greifen. Erste Hilfe im Notfall Verbrennungen und Verbrühungen sind bei Kindern unter anderem auch deshalb gefährlich, weil über die zerstörte Haut viel Flüssigkeit verloren geht und dadurch bei Kleinkindern schnell Schockgefahr besteht. Im Falle einer kleinen Verbrennung oder einer Verbrühung kann die betroffene Körperstelle unter fließendes Wasser gehalten werden, bei größeren Verletzungen – vor allem bei Kindern – gilt: Keine Zeit verlieren! So schnell wie möglich die Rettung alarmieren oder ein Krankenhaus aufsuchen: Das Wissen, wie man Unfälle vermeiden kann, aber auch, was im Ernstfall zu tun ist, kann Leben retten. obWOHL 17 Verbrennung, Verbrühungen: einfache Regeln, große Wirkung EINLADUNG ZUM VORTRAG Der Verein Netz für Kinder lädt ein: „Kinder verstehen“ Ein Vortrag von Dr. Herbert Renz-Polster, Kinderarzt und Dozent am Institut für Public Health der Universität Heidelberg Mittwoch, 14. Oktober 2015, 20.00 Uhr Reichshofsaal Lustenau Eintritt (Vorverkauf und Abendkassa) pro Person € 7.– / mit Familienpass € 5.– Vorverkauf Rathaus Lustenau, Familienservice T 05577 8181-309 www.lustenau.at Wir freuen uns auf einen interessanten Vortrag mit anschließendem Austausch. In Kooperation mit der Marktgemeinde Lustenau. Vielen Dank für die Unterstützung. www.netz-fuer-kinder.at Zum Autor: Dr. med. Herbert Renz-Polster, geb. 1960, ist Kinderarzt und Dozent am Mannheimer Institut für Publicc Health der Universität Heidelberg. Er ist Vater von vier Kindern und federführender Autor des Bestsellers Gesundheit für Kinder, der zu den meistgekauften Ratgebern für Eltern gehört. Mit seiner Familie lebt er in der Nähe von Ravensburg. Zum Inhalt: Kinder folgen bei der Entwicklung uralten Programmen, die tausende von Jahren dafür gesorgt haben, dass sie unter schwierigen Bedingungen mit dem Leben gut zurechtkommen. Dieses genetische Erbe wirkt auch heute noch. An manchen Stellen passt das evolutionäre Gepäck unserer Kinder jedoch schlicht und einfach nicht mehr zu den veränderten Lebensbedingungen der modernen Welt. Dr. Renz-Polster sucht in seinem Vortrag einen Kompromiss, der die Bedürfnisse des Kindes und die Notwendigkeiten des modernen Lebens in Einklang bringt. Netz für Kinder Conny Amann Schießstätte 14 A 6800 Feldkirch M *43 664 2003637 [email protected] www.netz-fuer-kinder.at obWOHL Tom Turbo war gestern, heute kommt MOBI... Die einen oder anderen kennen ihn noch: Tom Turbo, das Wunderfahrrad von Thomas Brezina mit den 111 turbotollen Tricks und seinen unzähligen Abenteuern. Der KinderCampus Höchst entwickelte im letzten Jahr nun ein Spezialfahrrad der anderen besonderen Art: MOBI – die mobile Bibliothek. Sein Trick: Bestückt mit Büchern, Decken, Spiel- und Bastelmaterial, ladet es als außerschulisches Leseförderprojekt zum Lesen, Geschichten zuhören, malen, zeichnen und spielen ein. Kinderbeteiligungsprojekt im Vorfeld Der Name wie auch das Logo stammen dabei von Kindern aus dem Ort: Über 209 Höchster SchülerInnen aus den 3. und 4. Klassen der örtlichen Volksschulen (Kirchdorf, Unterdorf und Schulstube) wurden in einem Wettbewerb im Vorfeld eingeladen, Logo und Namen des Spezialfahrrads zu entwerfen. Hannah Kofler aus der 4a der VS Unterdorf erfand den Namen und Ines Mille, 4. Klässlerin der Schulstube malte das charmante Logo. obWOHL 18 Toller Nebeneffekt: Eine große Anzahl der Höchster Bevölkerung kannte von nun an das Gefährt und wussten anschließend bereits aus weiter Entfernung was zu tun war, wenn MOBI um die Ecke bog. Freizeitangebot der anderen Art Bei Schönwetter rollte MOBI nämlich in den Folgemonaten (Juni bis Ende August 2015) durch das Dorf und machte dort Halt, wo Kinder zusammenkommen, vor allem an den örtlichen Spielplätzen, wie auch Badeplätzen, am Fußballplatz oder an Marktfesten. Anschließend breitete die geschulte Mitarbeiterin des KinderCampus die Decken aus und stand den Kindern als Vorleserin zur Verfügung. Unzählige Kinder nutzten das kostenlose Angebot und kamen in Begleitung von Mama, FreundInnen, Schwester, Cousin oder Onkel und schmökerten, lasen, horchten Geschichten oder zeichneten und spielten nach Herzenslust. Fazit nach der ersten Saison In Zahlen erreichte MOBI über 300 Kinder. Es waren von ganz kleinen Babies bis zu Großeltern alle auf der Decke vertreten und des Öfteren kamen Kinder mehrfach. Kein Nachmittag gleichte dabei dem anderen, unzählige Geschichten gäbe es darüber zu erzählen. Auch fand das Projekt bei vielen mehrsprachigen Familien bzw. Kindern großen Zuspruch. Förderlich war hier auch, dass es eine mehrsprachige Bücherauswahl gab. Generell wurde einmal mehr sichtbar, dass (Vor-)Lesen Beziehungsarbeit ist und je mehr sich Begleitpersonen auf eine gemeinsame Zeit mit den Kindern einließen, umso qualitativer war das Ergebnis. Die tolle Zusammenarbeit mit der örtlichen Bücherei Spielothek, wie auch dem Fußballklub FC Höchst und den Kindergärten und Schulen motiviere, dass es sicher nicht das einzige und letzte Mal war, dass MOBI auf Abenteuerreise durch Höchst unterwegs war. Fotos: Logo MOBI MOBI on the Road1 MOBI on the Road2 MOBI – die mobile Bibliothek ein Angebot der ProjektWerkstatt im KinderCampus Kontakt: KinderCampus Höchst GmbH GF Mag. Jasmin Lederer Kirchplatz 14, 6973 Höchst T: 05578/73034 E: [email protected] obWOHL Trotz aller Bemühungen rund um die Kinderbetreuung erleben viele junge Familien häufig Engpässe im Alltag mit ihren Kindern. Speziell dann, wenn die Mütter allein erziehend sind, Familie und Beruf schwer vereinbar sind, ein Kind krank oder ein Großelternteil nebenbei zu betreuen ist. Ganz besonders, wenn man neu zugezogen ist oder keine Verwandten zur Entlastung in der Nähe hat. FAMILIENemPOWERment ist ein Präventivangebot des Vorarlberger Kinderdorfs und organisiert und begleitet Ehrenamtliche und Familien. Familien, die wenig oder kein soziales Netzwerk haben, erhalten auf diese Weise Hilfe im Alltag mit ihren Kindern. Eine herzliche weitere Bezugsperson ist eine wertvolle Entlastung für Eltern und eine wunderbare Bereicherung für Kinder. obWOHL 19 Familien und Freiwillige aus ganz Vorarlberg melden sich von Mo bis Fr von 8:30 bis 11:30 Uhr beim Vorarlberger Kinderdorf, FAMILIENemPOWERment T 0676/4992078 E [email protected] H www.kinderdorf.cc 20 Jahre Rumpelstilzchen in Bregenz Viele Festgäste kamen im Juni zur Jubiläumsfeier. Das Rumpelstilzchen in Bregenz zählt zu den Pionieren der Kleinkindbetreuung. Obfrau Irene Nägele-Schwaiger begrüßte die Gäste und erläuterte kurz die Entstehungsgeschichte des gemeinnützigen Vereines. Geschäftsführerin Nicole Bösch dankte den Anwesenden fürs Kommen und stellte die Programmpunkte des abwechslungsreichen Festes vor. Zwei Betreuerinnen präsentierten das „Rumpel Pumpel Stilzchen“ Buch. Ehemalige Mitarbeiterinnen, Weggefährten und BewohnerInnen des Sozialzentrums waren zu diesem erfreulichen Anlass gekommen. Im großzügigen Garten waren zahlreiche originelle Spielestationen aufgebaut. Es gab viel Zeit für gemütliches Plaudern und zum Erfahrungsaustausch. Großes Augenmerk legt der Verein nach wie vor auf gute Aus- und Weiterbildung der Betreuerinnen im Hinblick auf das Kindeswohl. Als Kinderbetreuung ist es die erste Anlaufstelle für Eltern im frühkindlichen Bereich. Neben sprachlicher Förderung erhöhen sich auch die Bildungschancen für die Kleinkinder. Derzeit betreut der Verein ausschließlich Kinder von berufstätigen Eltern. Das Rumpelstilzchen würde es sehr begrüßen, wenn diese Möglichkeit auch für Kinder nicht-berufstätigen Eltern gäbe. Da es immer mehr Einzelkinder und weniger Freiräume für Kinder gibt, sollte möglichst allen Kindern soziales Lernen in einer kindgerechten Umgebung ermöglicht werden. Die verstärkte Zusammenarbeit der letzten ein bis zwei Jahre mit „Ambulantem Familiendienst“ und „Netzwerk Familie“ zeigt die Notwendigkeit elterlicher Begleitung und Unterstützung auf. „Gäbe es derartige Einrichtungen noch nicht, müssten sie erfunden werden. Jedenfalls im Familiengefüge der Stadt Bregenz ist das Rumpelstilzchen unverzichtbar“, so die Glückwünsche zum Jubiläum. Inzwischen wissen die Bregenzer, wer und was Rumpelstilzchen heißt. Und das ist gut so. Weitere Infos zum Verein: www.rumpelstilzchen.co.at obWOHL Interkulturelle Pädagogik … eine Chance für mein Kind! … so lautet der Titel eines pädagogischen Abends für Eltern mit und ohne Migrationshintergrund im Kinder garten, den ich häufig angeboten habe. Antrieb dazu war der Wunsch von KindergartenpädagogInnen und mir, Eltern in das Grundverständnis der Interkulturellen Pädagogik einzubeziehen und aufzuzeigen, wie jedes Kind davon profitieren kann. Geht man davon aus, dass die Pädagogik in multikulturellen Gesellschaften adäquat zur gesellschaftlichen Entwicklung passgenau entwickelt sein sollte, dann ist interkulturelles Erziehen – als Teil der Umsetzung der Inklusion – eine angemessene, ja notwendige Reaktion. obWOHL 20 So wie es erforderlich ist, dass wir PädagogInnen uns mit dem theoretischen Grundgedanken und den methodischen Möglichkeiten dieses Ansatzes auseinandersetzen, so sehr ist es ebenfalls erforderlich, Eltern in dieses Grundverständnis mitzunehmen und Kinder zur Entwicklung von interkultureller Kompetenz als Persönlichkeitsanteil zu verhelfen. Wünschenswert wäre, dass Kinder dazu ermutigt werden, Unterschiedlichkeit nicht als bedrohlich zu erleben, sondern als Normalität … ganz egal, ob die Unterschiedlichkeit aus Geschlecht, ethnischer Herkunft, Sprache, traditioneller und kultureller Prägung, Religion oder gelebter Lebensform ergibt. Elke Schlösser aus Eschweiler bei Köln ist seit 2009 als freiberufliche Referentin und Fachbuchautorin tätig. Ein anderer Mensch ist für mich nur dann bedrohlich, wenn er mir schaden will und dazu den Boden des Gesetzes verlässt. Dabei ist es nicht von Bedeutung, ob der Mensch, der mir oder meinem Eigentum Schaden zufügt, einen Migrationshintergrund hat oder nicht: die Beeinträchtigung oder Schädigung ist das wirklich bedrohliche und nicht seine Herkunft. Die Beeinträchtigung für mein Eigentum, meine körperliche Unversehrtheit, mein seelisches Wohl und meine geistige Freiheit ist der Schaden, der mich ängstigt oder bedroht, nicht die Herkunft des Menschen, der sie mir zufügt. Denn auch ein Mensch gleicher Herkunft ist insofern für mich bedrohlich. Und der Mensch, der mir diese Grenzüberschreitungen antut, der einen Migrationshintergrund hat, tut dies aufgrund mangelnder persönlicher Empathie, mangelnder Sozialkompetenz und aufgrund krimineller Neigung und nicht wegen kultureller oder religiöser Zugehörigkeit. Fremdheit wirkt auf Menschen trotz dieser Einsichten manchmal bedrohlich, weil Fremdheit uns verunsichert. MARIE VON EBNER-ESCHENBACH sagte einmal: „Was ich mir vertraut gemacht habe, macht mir keine Angst mehr.“ In diesem Sinne geht es bei der Interkulturellen Pädagogik um das Vertrautwerden miteinander, um sich in Unterschieden und Gemeinsamkeiten gut kennen zu lernen. Dieser Philosophie folgt der o.g. Elternabend. Dabei ist Ziel dieses Elternabends, mit Eltern Inhalte Interkultureller Pädagogik zu erarbeiten und ihnen die Besonderheiten und Vorzüge dieses Ansatzes näher zu bringen. Methodisch funktioniert er so: Auf sieben „Wolken“ (ausgeschnittene, hellblaue „Wolken“ aus festem Karton, weil sie kreativ animierender wirken, als simple Rechtecke) werden sieben Aussagen (je eine mittig pro „Wolke“ zur Interkulturellen Pädagogik in Bezug auf das Kind notiert. Die „Wolken“ liegen auf dem Boden im Turnraum bzw. im Flurbereich der Kindertageseinrichtung verteilt aus. Auf ihnen liegen je ein blauer und ein roter dicker Filzstift. Die Plakate werden folgendermaßen beschriftet: An besagtem Elternabend werden folgende Aussagen auf Plakate notiert und von Eltern und PädagogInnen gemeinsam diskutiert: 1. Plakat: „Der Kindergarten bereitet die Kinder auf ein Leben in der multikulturellen Gesellschaft vor“; 2. Plakat: „Kinder werden als Individuen wahrgenommen und haben ein Recht darauf, in ihrer sprachlichen, kulturellen und religiösen Identität gefördert zu werden.“; obWOHL Rund um die Notizen soll ausreichend Platz für elterliche Ergänzungen vorhanden sein. (Bei geringer Teilnehmerzahl kann die Zahl der Plakate verringert oder in zwei Runden gearbeitet werden.) In der Regel sollen für die Durchführung dieses Abends pro Plakat eine Erzieherin oder ein Erzieher oder engagierte Eltern, als Gesprächsbegleitung für je eine von sieben Kleingruppen zur Verfügung stehen, die alle mit den Grundaussagen Interkultureller Pädagogik und den Aussagen auf den Plakaten maßgeblich vertraut sind. Nun werden alle Teilnehmenden auf die sieben Plakate aufgeteilt. Gemeinsam mit der dort anleitenden Person besprechen sie die Aussage zur Interkulturellen Pädagogik auf der „Wolke“, machen hierzu Aussagen und Anmerkungen, die mit dem blauen Stift aufs Plakat notiert werden und schreiben Fragen mit dem roten Stift auf, die sich durch das Gespräch rund um die Aussagen ergeben. Auf ein akustisches Zeichen hin wechseln nach ca. 10 Minuten Gespräch über die vorliegende Aussage alle Kleingruppen mit ihrer Gesprächsleitung eine „Wolke“ weiter, sodass die gesamte Gruppe zu allen „Wolken“ und damit Aussagen rotiert. Danach folgt eine Pause von ca. 15-20 Minuten für freie Gespräche, gerne mit Getränken und einem kleinen Imbiss. Währenddessen befestigt die Person, die die weitere Moderation übernimmt (in der Regel die Leitung des Kindergartens) die Plakate gut sichtbar an eine große Wand. Im Plenum erfolgt der Austausch über die Notizen auf den Plakaten, die nun die Eindrücke zu verschiedenen Facetten Interkultureller Pädagogik spiegeln. Nicht jede Nennung soll einzeln vorgelesen und besprochen werden, vielmehr geht es darum, Gelegenheit zu schaffen, dass die Teilnehmenden die ihnen besonders wichtigen Aspekte oder Gesprächsanteile erläutern können. Evtl. fasst die moderierende Person die wichtigsten Einlassungen zusammen und zeigt an Beispielen aus der gelebten Praxis des Kindergartens exemplarisch auf, wie interkulturelle Pädagogik im Einzelnen gelingen kann. Manchmal erhalten auch nur die in roter Schrift markierten Fragen Raum zur Beantwortung. Eltern erhalten durch die intensive gemeinsame Beschäftigung mit dem Thema die Gelegenheit zu verstehen, dass Interkulturelle Pädagogik ihren Kindern > Wege zu gegenseitiger Vertrautheit über die Grenzen der Herkunft hinweg ermöglicht, > damit sinnvolle Wege gegen Fremdsein und Abgrenzung eröffnet, > hilft, Haltungen von Ausgrenzung weitgehend zu vermeiden, > Anreize zur Entwicklung mitmenschlicher, demokratischer, friedfertiger und toleranter Fähigkeiten anbietet, > Zugang zur Realität Mehrsprachigkeit verschafft, > gleichberechtigte Deutungsmuster für Gruppenzugehörigkeit, Kultur, Religion und Philosophie aufzeigt, > Gelegenheit gibt, Offenheit und interessiertem Austausch zu schulen. Es sollte darüber hinaus benannt werden, dass sich alle interkulturellen Ziele sowohl auf das Lernen und die Beziehungen der Kinder, als auch auf den Kontakt und die Beziehungen der Erwachsenen beziehen. Die grundsätzliche Fragestellung: „Interkulturelle Pädagogik – was bedeutet sie für mein Kind?“ heißt also auch immer: „Was bedeutet sie für mich?“ für Eltern und PädagogInnen mit und ohne Migrationshintergrund. Uns allen sollte mittels dieses Elternabends bewusst gemacht werden, dass Interkulturelle Pädagogik das Ziel hat, das gemeinsame Aufwachsen in einer multikulturellen Gesellschaft Auftrag anzunehmen. Ziel ist die Einsicht: „Wenn wir wollen, dass die nächsten Generationen von Kindern als spätere Erwachsenen friedfertig und tolerant sowie auf der Basis demokratischen Denkens miteinander leben und uns – als alte Menschen – entsprechend regieren, dann gibt es zur Interkulturellen Pädagogik und ihren Möglichkeiten keine Alternative.“ Kontakt: Elke Schlösser Mail: [email protected] Web: www.wir-verstehen-uns-gut.de obWOHL 21 3. Plakat: „Interkulturelle Pädagogik ist keine besondere Einzelaktion. Sie findet alltäglich in der Kindertageseinrichtung statt.“; 4. Plakat: „Wir orientieren uns an der tatsächlichen Lebenssituation aller Kinder und denken über Herkünfte nicht in Klischees.“; 5. Plakat: „Wir achten die den Familien wichtigen kulturellen, traditionellen und religiösen Gepflogenheiten und geben Kindern und Eltern Gelegenheit, den Alltag des Kindergartens hiermit zu bereichern.“; 6. Plakat: „Wir fördern mit Sprachrespekt die Erst- und Zweitsprache aller Kinder. Bei besonderem Förderbedarf der deutschen Sprache gelten die Angebote deutschen wie zugewanderten Kindern.“; 7. Plakat: „Wir entwickeln Ideen für unsere Arbeit mit den Eltern gemeinsam und freuen uns über interkulturelle Zusammenarbeit über alle Generationen hinweg.“ (methodische Form nachzulesen in: Elke Schlösser „Zusammenarbeit mit Eltern interkulturell“, Ökotopia Verlag, Münster 2004) obWOHL Die Reggiopädagogik – ein Erfolgsmodell!? „ … am Abend waren da Menschen über Menschen, Menschen die hinaufgingen, Menschen die hinabkamen; man konnte nichts mehr sehen, nur Menschen, Beine, Arme und Köpfe.“ Gabriele, 5 Jahre Mag.a Beate Klausner-Walter Obfraustellvertreterin von Dialog Reggio Österreich; Lehrgangs leitung „Reggiopädagogik“ in Innsbruck DIALOG REGGIO ÖSTERREICH ist offizieller Kooperationspartner des Verbandes Reggio Children und seit dem Schuljahr 2010/2011 Teil des Internationalen Netzwerkes von Reggio Children/Italien Zauberwort, im Sinne eines konstruktivistischen Weltbildes. Bildung passiert über Co- Konstruktion und in einem dialogischen Prozess. In diesem Dialogischen Prozess sind Kinder, Eltern, ErzieherInnen, KunsterzieherInnen, Hauswirtschaftskräfte in gleichem Maß beteiligt. obWOHL 22 Loris Malaguzzi, ein wichtiger Vertreter und Weggefährte dieser Philosphie, verstand sich als „ Provokateur in Sachen Kindheit.“ „Provokateure stören die Ruhe der Bürger, sie wollen aufwühlen und Versäumnisse zeigen. Kinder können uns mit ihren Problemen, aber vor allem mit ihren Fähigkeiten und ihrer Poesie stören.“ Die Betrachter dieser „Tonmenge an Menschen“ können staunen. Die Hersteller sind Kinder im Vorschulalter. Mit all ihren Sinnen entdecken sie ihre Welt und wie man in ihr lebt. Mit großer Sorgfalt, ja mit wissenschaftlicher Akribie und Systematik gehen sie den Dingen auf den Grund, erörtern und dokumentieren das Gesehene, Erlebte, Erkannte. All dies bringen sie in vielfältigster Weise zum Ausdruck. Diese Menschenmenge aus Ton entstand in einem Kindergarten von Reggio Emilia. Gabriele, Fabio, Guilia und ihre Spielkameraden sind es gewohnt an ihren eigenen Projekten zu arbeiten. Für sie ist es selbstverständlich über Dinge zu diskutieren, daraus eigene Hypothesen zu bilden und diese mit den unterschiedlichsten Methoden – meist auch künstlerisch zu hinterfragen und umzusetzen. Mit dem Begriff „Reggio - Pädagogik“ verbindet sich ein konsequent durchdachtes pädagogisches Konzept, das vor allem in der Praxis seine Faszination entwickelt. „Reggio - Pädagogik“ ist der in den letzten Jahren weltweit am meisten beachtete Elementarpädagogische Ansatz, der durch sein optimistisches Bild vom Kind und durch sein differenziertes Lern- und Bildungskonzept besticht. So spricht man in der Reggiopädagogik von einer „gemeinsamen Erziehung“ aller Beteiligten, – insieme ist das Dieses „Stören“ soll uns Erwachsene aufrütteln und für diesen Dialog neugierig machen, der uns befähigt und ermuntert nicht alles zu wissen. Somit ist die Reggiopädagogik kein Modell, das beliebig übertragbar ist. Sondern eine Erziehungsphilosphie, die anregen kann, die gängige Kindergartenpraxis zu überdenken. Reggioorientiert zu arbeiten, ist selber ein Projekt, das eines Teams als „lernende Organisation“ bedarf. Wer sich nun von der Reggio-Pädagogik, die international als die konsequenteste und zugleich als ein besonders kindorientierter Pädagogik zur Umsetzung des Bildungsauftrags in Kindertageseinrichtungen gilt, angesprochen fühlt, soll sich mit uns (www.dialog-reggio.at) in Verbindung setzen, den die 100 Sprachen der Kinder gibt es wirklich! Neuer Fortbildungslehrgang in Kooperation mit dem Land Tirol/Abteilung Bildung – Anfragen bei [email protected] obWOHL Das Talente Netzwerk wurde 1996 gegründet. Es ist ein gut funktionierendes und längst etabliertes Tauschsystem mit professionellem Hintergrund und international anerkanntem Know-how. Das Netzwerk wächst, weil der Nutzen für aktive Menschen, die selbst etwas beitragen wollen, schlicht und einfach überzeugend ist. Der regionale Bezug zu den erzeugten Waren, die Beziehung der Menschen untereinander macht das Netzwerk aus. Jede Person hat Fähigkeiten und Kenntnisse, die für andere wertvoll und brauchbar sind. Diese können innerhalb des Netzwerks getauscht, geschenkt oder verliehen werden. Um die Sache einfach zu machen, richten sich Talente nach dem Zeitwert der Leistung. So entsteht ein wachsender Strom aus Talenten, die in Vorarlberg kursieren und die Region und seine Menschen zu einer sinnvollen Gemeinschaft wachsen lassen. Ich habe Talente – und jetzt? Kommen Sie zu einem Netzwerktreffen oder informieren sich unverbindlich. Gelegenheiten unter: www.talente.cc Wenn Sie sich entschieden haben, werden Sie Mitglied und tragen zum wachsenden Talente Fluss in Vorarlberg bei. www.talente.cc Genug Ein Thema wurde von allen Seiten beleuchtet, für und wider eines nächsten Schrittes abgewogen. Am anderen Ende der Telefonleitung wollte man noch einmal einen ganz neuen Aspekt berücksichtigt wissen. Aber es gibt den Punkt im Gespräch, an dem jedes weitere Wort die Kraft des bisher Gesagten raubt. Dann ist es Zeit es gut sein zu lassen. Achten sie auf den Punkt, an dem es genug ist! obWOHL 23 ? Was sind Talente? Herder Advent 2015 © Verlag © ChristArt – Fotolia.com Weihnachtsstimmung Lieder fürs Gärtlein Ursprünglich aus der Waldorfpädagogik hervorgeg angen, erfreuen Adventsgä längst auch in anderen rtlein Kitas Kinder, Eltern und Erzieherinnen. Unsere sich auch für Kinder Variante eignet und Familien mit nichtchris tlichem kulturellem oder Hintergrund, aber sie religiösem transportiert mit Kerzenlich t und Tannenduft trotzdem nes bisschen Besonderh ein kleiklei eit in alle Herzen. Jahre wieder“ Alle Nächte wieder, halten Sterne Wacht, leuchten für uns gerne durch die dunkle Nacht. Leuchten auch am Wege, schenken Glanz und Schein, soll in unsern Herzen auch ein Lichtchen sein. Tipps und Varianten Im christlichen oder traditionellen Kontext können Sie selbstverstän dlich auch traditionelle christliche Weihnachtsl ieder singen. Statt mit Kerzen können die Kinder das Gärtlein auch mit Laternen, Windlichtern, LED-Lämpch en usw. durchwandern. Auch selbst hergestellte Apfeloder Nusslichter mit Tropfschutz eignen sich. Eine Stationengeschichte eignet sich wunderbar, um während der Begehung vorgelesen zu werden (für jedes Kind einen Abschnitt einplanen). Das Adventsgärtlein kann auch draußen stattfinden. Für nicht anwesende Kinder werden ebenfalls Kerzen angezündet und aufgestellt. e Advent 2015 © Verlag Herder <Klopf, klopf!>>: Holz ken nenlernen Wir legen einige quadratis Nägeln che Holz und klein platten e, hand das Holz auf den liche Häm und spric Boden; mer legen Kinder ht zu ein Glas den Kind hören wir dazu mit ihr zu, ern, sie . Petra Holzplatt vernehm bezeichn klopft en. en die auf et das Geräusch Wir mac Material. e und hen den Die klopfen Kindern Das woll auch auf vor, wie en die die Kinder man eine raus, dass n Nage es zu schw auch gern ausp l in das Dann zeige robieren. ierig für Holz schlä Es stell sie ist n sie uns, gt. und sie t sich werden an welc jedoch probieren soll. Wir hen Stell hees auf fragen en ein „Da!“ Wir ihre Weis die Kind Nagel befolgen in das e. er: „Wo Holz gesc Till die die Anw soll der Holzplatt eisungen hlagen Nagel en als der Kind hin?“ Parcours Johanna: er. Zwis und läuft chendurc über drei h benu tzt Platten hinweg. 8 © Smileu Neugierig im Atelier: Woll Wenn die Kind er das sie direk Atelier t den Tisch betreten, niger Zeit an, denn steuern die Erfah sie habe dem Tisch rung gem n vor eiacht, dass interessan Heute sich auf te Ding liegen e befin hier Wol den könn Farben, lknäuel en. kleine in versc Schere hiedenen und farbi ger Tonk Aus diese arton. m Ange bot such Wolle und Tonk en sich arton aus. die Kind kleinkind er Sie beko geeignete mmen den von Schere, eine mit der den Wol sie sich lknäueln sich diese Fäabschnei Vorhaben den. Stell helfen als zu wir hier t schwierig und da, gelingt heraus, aber nach ihnen das Schn kurzer sie mit eiden Zeit der Sche allein. re hant Während Kinder ieren, aus. Joha tauschen nna stau sich die nt: „Wo lle!“ Wolle von Schaf und seltener von der Ziege ist wie ein sehr alter Rohstoff Holz – im Gegensatz zum Holz ist er natürlich tierischen Ursprungs. Heute weiß man, dass nachweislich schon im vierten Jahrtausen d v. Chr. aus Wolle, d. h. Haarfase rn von Schafen, Garne gesponnen wurden. Diese Garne wurden dann versponnen, verfilzt oder gewalkt, woraus Stofffläche n (die ersten Textilien, also Kleider, Decken usw.) entstanden . Auch heute noch, in der Zeit der Kunstund Baumwollfasern, spielt die Wolle von Wollschaf und Angorazieg e eine große wirtschaftliche Rolle. Ein Wolle-Bild entsteht Die Kind er habe n nun schiedene eine Reih n Farb e von Fäde en abge Karton n in ver schnitten kleben ver, die sie können. auf der auf ihren Den Kleb Kartonob stoff verte erfläche. fahrung, ilen sie Dabei dass sie machen kräftig können, sie die auf die um viel Er Erdie Flasc Dann Klebstoff he drüc schwenke ken herauszu n sie die die Unte bekomm Flasche rlage. en. kreisförm Ihre gesta sie an ig über der Mag lteten netwand, Werke schaften befe die auch stigen der Mag wegen nete imm ziehungs der Eige er wied kraft auf n ner eine die Kind Sie besc starke er ausü häftigen An Anbt. sich eine „Mein Weile mit Bild.“ ihnen. Till sagt: R Stoff, miWolt demle -alderles began n 8 ATELIE In jeder noch so dunklen Nacht, halten Sterne für uns Wacht. Verlag Sie leiten dich mit ihrem Schein, Herder laden dich zum Glänzen ein. HOLZ- 2015 © a.com Advent – shutterstock.com In jeder noch so dunklen Nacht Zu einer selbst ausgedachten Melodie R Mit den Nadelbaumz weigen eine SpiraSpira le auslegen, ausgehend vom Tisch mit der Kerze nach außen (je nach Platz). Die goldenen Sterne auf die TannenTannen zweige streuen. Am Ende der Spirale einen weiteren Tisch aufstellen. Hier die Kerzen für die Kinder bereitstellen. Die große Kerze in der Mitte anzünden. ATELIE © asab974 – Fotolia.com X X X Alle Nächte wieder Zur Melodie von „Alle Ideen für die Begehung“ Die Kinder (und Eltern, sofern Sie Eltern dazu einladen möchten) können um das Adventsgärtlein herum Platz nehmen. JeJe des Kind darf sich eine Kerze vom Tisch nehmen und die Spirale gemeinsam mit der Erzieherin oder allein durchwandern. In der Mitte entzündet es (evtl. mit Hilfe) seine Kerze an der Flamme der großen KerKer ze und wandert den Weg wieder zurück. Sein Lichtchen darf es unterwegs irgendirgend wo auf/an der Spirale abstellen. Auf diese Weise darf jedes Kind einmal das Advents Adventsgärtchen durchwander n, sodass am Ende die Spirale erleuchtet ist. Während die Kinder einzeln die Spirale durchwandern, können die anderen Teilnehmer sie mit einem Lied begleiten. HOLZ- X Vorbereitung Den Raum abdunkeln oder das Adventsgärtlein nachmittags, wenn es im Advent schon dunkel wird, beschreiten. In der Raummitte einen Tisch mit Tischdecke aufbauen. Nach Wunsch dekorieren. Die große Kerze standsicher aufstellen. – Fotoli a.com nem geeigneten Behälter/Ständer (z. B. selbst verziertes Einmachglas o. Ä.) 1 große rote Kerze (oder Bienenwachskerze) mit stabilem Ständer Feuerzeug/Streichhölzer 2 kleine Tische samt Tischdecken Goldene Sterne (ausgeschnitten aus Pappe o. Ä.) © olvius Material X Tannen- bzw. Nadelbaumzweige X Pro Kind: 1 Kerze in ei- Auch beim Durchschreit en des Gärtleins können Sie darauf achten, dass die Texte auch von Eltern und Kindern mit nicht christlichem Hintergrund verstanden und akzeptiert werden. Zwei Beispiele finden Sie gleich hier. © Tomsickova Tatyana Adventsgärtlein Eine Einladung in die 2 © Matthias Stolt – Fotolia.com © stopabox – shutterstock.com 2 Herder s – Fotoli Advent 2015 © Verlag IMPRESSIONEN IMPRESSIONEN obWOHL
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