obWOHL - OBHUT

Helmut Klapper, Vorarlberger Landesbibliothek
ZEITSCHRIFT
für Kindergarten
und Kinderbetreuung
in Vorarlberg
Nr. 30
Dezember 2015
P.b.b.
Plus.Zeitung 07Z037212P
Verlagspostamt
6960 Wolfurt
„Volare“ – die neue Bilddatenbank der Vorarlberger
Landesbibliothek. Hier: Kindergarteninspektorin Katharina Humml
bei der Kindergartentagung in Ludesch 1974 (siehe auch Seite 13)
LEVV – für die Eltern da sein / 4
Alltagsintegrierte Sprachförderung / 5
für die Allerkleinsten
Oma und Opa, hond´r Zit? / 6
Helfen zu können, macht uns zu Menschen / 8
Keine Zustellmöglichkeit:
Zurück an
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Rheinstraße 7/7
6900 Bregenz
Dreh- und Angelpunkt in Sachen / 10
Sprachförderung
„younion“ – Unsere Geduld ist am Ende / 14
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Netzwerk mehr Sprache mit Europäischen
Sprachensiegel ausgezeichnet
Die von „okay. zusammen leben“ mit Andreas Holzknecht entwickelte und in Kooperation mit den
Gemeinden Frastanz, Hard, Rankweil und Wolfurt
durchgeführte Initiative „Netzwerk mehr Sprache“
zur Förderung eines chancengerechten Zugangs zu
Bildung wurde am 24. September 2015 in Graz mit
dem Europäischen Spracheninnovationssiegel (ESIS)
ausgezeichnet. Nach dem Interculural Achievement
Award des Bundesaußenministeriums 2014 ist dies
bereits die zweite Auszeichnung für das Programm.
Der ESIS-Wettbewerb wurde von der EU ins Leben
gerufen und zeichnet Organisationen aus, die innovative und beispielgebende Projekte im Bereich des
Lehrens und Lernens von Sprachen durchführen. In
Österreich wird der ESIS-Wettbewerb vom Österreichischen Sprachen-Kompetenz-Zentrum im Auftrag
des Bundesministeriums für Bildung und Frauen
und der Nationalagentur „Lebenslanges Lernen“ in
Kooperation mit dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft durchgeführt. Der
Themenschwerpunkt 2015 war „Sprachen für soziale
Eingliederung“. Die internationale Exptertenjury
war insbesondere von dem Fokus auf die Förderung
von Chancengerechtigkeit, der Verankerung der
Sprachförderung im Alltag, der Elterneinbindung, der
gezielten Öffentlichkeitsarbeit, der Sozialraumorientierung und der Übertragbarkeit auf andere Gemeinden begeistert.
Netzwerk mehr Sprache – Modell für einen
chancengerechten Zugangs zu Bildung in
Gemeinden
Das „Netzwerk mehr Sprache“ konzentriert sich
inhaltlich auf den Bereich der frühen Sprachbildung,
da die Grundlage für einen chancengerechten Zugang
zu Bildung die Sprache ist und die ersten Lebensjahre ein wichtiges „Fenster“ für die Sprachentwicklung von Kindern darstellen. Die Grundidee dieses
Netzwerkes: Eine gute und durchgängig abgestimmte
Zusammenarbeit der an der Sprachentwicklung von
Kindern vor Ort beteiligten Institutionen (Elternbil-
dung, Familienservice, Migrantenvereine, Kinderbetreuung, Spielgruppen, Kindergärten, Volksschulen,
Mittelschulen, Bibliotheken ...) kann die Qualität für
alle Kinder, unabhängig von ihrer Erstsprache, entscheidend erhöhen und zu einer stärkeren Wirkung
der einzelnen Maßnahmen beitragen. Die sprachlichen
Kompetenzen von Kindern unabhängig von sozialer
Herkunft als Basis für Bildung zu stärken, ist eine
konkrete Möglichkeit für Kommunen, Chancengerechtigkeit zu fördern. Kommunen sind Akteure mit einer
hohen Gestaltungsmöglichkeit für dieses Anliegen.
Aktuelle Entwicklungen
Seit 2015 ist auch Bludenz im „Netzwerk mehr
Sprache“, 2016 sollen weitere Kommunen aufgenommen werden. Ziel dieser Erweiterungsphase ist es,
den Prozess noch stärker umsetzungsorientiert zu
gestalten und die Gemeinden stärker von der guten Praxis der anderen profitieren zu lassen. Die
Netzwerkgemeinden bilden dazu eine Plattform für
lernende Gemeinden. Neben der Kooperation in der
eigenen Gemeinde wird so die Kooperation über Gemeindegrenzen zu einem alltäglichen Bestandteil von
Entwicklung. Alle Netzwerk mehr Sprache Gemeinden
profitieren weiters vom Programm „mehr Sprache“
sowie dem Fachwissen des ExpertInnenpools in den
Bereichen Früh beginnen, Elternkooperation, Sprachförderung, Vernetzung und Dokumentation und auf
die Bedarfe abgestimmten, gemeinsamen Weiterbildungen.
Kontakt und Information:
Dr. Simon Burtscher-Mathis
[email protected]
05572-398102
http://www.okay-line.at/deutsch/okay-programme/
netzwerk-mehr-sprache/
Projektstelle für Zuwanderung und Integration
Färbergasse 15/304, A-6850 Dornbirn
Tel.: +43-5572/398102, Fax-DW: -4
E-Mail: [email protected], www.okay-line.at
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Der vorbildliche Advent…
Die Kindereinrichtungen nehmen sich meistens ganz
bewusst aus diesem Trubel aus und versuchen den
Kindern eine Form von Besinnlichkeit zu ermöglichen.
Sinne anzusprechen. Die „hauptberuflichen Adventeure“ backen, singen, erzählen Geschichten, entzünden
Kerzen, schaffen Atmosphäre…. Vorbildlich….
Und doch ist dieser Advent im Jahr 2015 ganz besonders und auch anders als sonst. Werte und Vorbildwirkung werden in dieser Zeit als wesentlicher Bestandteil
davon gesehen, dass jemand wirklich Teil unserer
Gesellschaft sein kann oder werden wird. Es wird auch
Kurse dafür geben – speziell für Flüchtlinge. Dr. Eva
Grabherr, die Leiterin von „okay.zusammen leben“,
sagte in einem Interview sinngemäß, dass sie weniger
auf die Kurse setze, als auf die Wirkung von guten Vorbildern. Und wer ist mehr Vorbild einer Gesellschaft als
Pädagoginnen und Pädagogen?
Papst Gregor I. hat schon im 6. Jahrhundert von Tugenden einer christlichen Gesellschaft gesprochen. Er hat
dazu die vier Kardinaltugenden der Antike beschrieben
– die Klugheit, die Gerechtigkeit, die Tapferkeit und die
Mäßigung. Und dazu hat er noch die „drei göttlichen“
Tugenden benannt: „Fides – den Glauben“, „Spes – die
Hoffnung“ und „Caritas – die helfende Liebe“.
In einer Zeit, in der es sein kann, dass ein Mensch
in der nächtlichen Kälte erfriert – bei uns in Österreich,
vielleicht sogar in Vorarlberg, bekommt die Geschichte
der Herbergsuche eine neue Bedeutung – sie
wird echt – gegenwärtig. Nicht nur hier braucht es Werte und Vorbilder. Nirgendwo können Kinder besser
Impressum:
Medieninhaber und Herausgeber:
OBHUT Beratungsservice für Kinderbetreuung
Andreas Holzknecht MEd, MSc, Rheinstraße 7/7,
6900 Bregenz
T +43(0)650/6416211
E [email protected]
I www.obhut.at
Layout: Waibel Richard, Dornbirn
Druck: Wälderdruck Verlag, Egg
sehen, wie unsere Gesellschaft
sein kann und sein will, wie in
der Kindergruppe. Tugendhaft.
In diesem Sinne wünsche ich
Ihnen und uns allen eine vorbildliche Adventzeit (und auch
etwas Freude beim Lesen dieser
spannenden Beiträge in obWOHL). Schließen möchte ich wieder mit Karl Valentin,
der einst meinte: „Wir können Kinder nicht erziehen –
die machen uns eh alles nach.“
Ich wünsche es Ihnen.
Herzliche Grüße,
Andreas Holzknecht
PS.: zum neunten Male liegt dieser Zeitschrift ein
Interkultureller Kalender bei. Heuer wurden 7.400 Stück
gedruckt. Sie werden derzeit in ganz verschiedenen
Nutzerkreisen Vorarlberg verteilt. Herzlichen Dank an
alle, die dieses Projekt unterstützen.
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„….und wenn die stade Zeit vorüber ist, dann wird´s
auch wieder ruhiger!..“ wird Karl Valentin zitiert. Die
Vorweihnachtszeit birgt offenbar schon seit Jahrzehnten Spannungsfelder in sich. Hektisches Treiben in den
Fußgängerzonen, mit Glitzer und Glimmer werden
Waren angepriesen, Rabatte versprochen oder eben
mit anderen Emotionen verknüpft beworben. Der Handel misst nach jedem Wochenende, ob es denn auch
ein gutes war…. Logischerweise geht es um Umsatzzahlen.
INHALT
Inserat – okay.zusammen leben
Editorial: „Der vorbildliche Advent“
2
3
Landeselternverband – Für die Eltern da sein!
Family-Point: Alltagsintegrierte Sprachförderung
für die Allerkleinsten
4
St. Arbogast: „Oma und Opa, hond´r Zit?“
Inserat – Bienenhaus
6
7
Inserat – Talentetauschkreis Caritas – Helfen zu können, macht uns zu Menschen 7
8
Diözese Feldkirch – eine Feierkultur, die die Schulgemeinschaft stärkt! 9
5
Buchvorstellung: „der rote Mantel“ ÖVP-Landtagsklub – „Dreh- und Angelpunkt“ 9
10
Inserat – Schlosshofen
GRÜNE-Vorarlberg: Kinderbetreuungseinrichtungen
sind Orte der Bildung
11
12
Landesbibliothek – Volare – die neue Bilddatenbank
„Younion“ – Unsere Geduld ist am Ende!
13
14
Inserat – Verlag Herder Inserat – UNSERE KINDER
15
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Landeselternverband Vorarlberg LEVV:
Für die Eltern da sein!
Eltern haben Fragen: Welche Schule soll mein Kind nach
der Volksschule besuchen? Wie kann ich auftretende Probleme in der Schule lösen? Wer vertritt meine Interessen?
Darauf und auf viele andere Themen Antworten zu geben,
ist die Aufgabe des Landeselternverbandes Vorarlberg
LEVV.
Wir sind zuständig für alle Eltern und damit alle Kinder in
Bildungseinrichtungen, vom Kindergarten bis zum Ende
der Pflichtschule, Höheren Schule oder Berufsschule.
Der LEVV vertritt Eltern, Elternvertreterinnen und -vertreter und Elternvereine auf Landes- und Bundesebene,
fördert Elternbildung und Elternbeteiligung, unterstützt
die Interessenvertretung und Stärkung der Schulpartnerschaft, knüpft Netzwerke und wirkt aktiv bei landes- und
bundesweiten Projekten mit.
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Unterstützung und Information
Der wichtigste Aufgabenbereich liegt in der direkten Beratung von Eltern und Elternvertreterinnen und -vertretern in schulischen Angelegenheiten. Weitere wesentliche
Punkte sind die Unterstützung bei Elternvereinsgründungen und bei der Gründung von innovativen Initiativen,
Förderansuchen, Bereitstellung von Informationsmaterial und die Vermittlung in Konfliktfällen mit Lehrpersonen
oder der Schulleitung.
Diese Aufgaben können wir nur durch die Vernetzung mit
diversen Arbeitsgruppen und durch den regelmäßigen
Kontakt mit der Schulbehörde auf Landesebene sowie
durch unsere Mitarbeit in den Dachverbänden der Elternvertretungen auf Bundesebene leisten.
Monatlicher Newsletter
Um diese Ziele zu erreichen, versorgen wir die Eltern
regelmäßig mit aktuellsten Informationen z.B. in Form
von Newslettern (für alle Elternvertreterinnen und
-vertreter sowie Interessierte) und Rundschreiben (für
Elternvereine).
Wir organisieren Informationsveranstaltungen und Vorträge mit kompetenten Vortragenden zu schulischen und
bildungspolitischen Themen. Wir pflegen intensive Kontakte zu anderen Landesverbänden und informieren uns
bei Exkursionen über richtungsweisende Bildungseinrichtungen und -konzepte auch über die Landesgrenzen
hinaus.
Darüberhinaus pflegen wir ständigen Kontakt zu den
Medien und vertreten durch diese öffentliche Präsenz die
Meinungen und Standpunkte der Eltern mit Nachdruck.
Praxisnahe Seminare
Als Unterstützung an den Schulen bieten wir Seminare für Klassenelternvertreterinnen und -vertreter, für
Elternvereinsobleute oder für Mitglieder von Schulgemeinschaftsausschüssen an, mit dem Ziel, rechtliche und
schulpolitische Themen sowie Themen aus der Praxis zu
vermitteln und zu diskutieren.
Unsere Angebote und Leistungen, die allen Eltern und
damit allen Kindern in Bildungseinrichtungen, vom Kindergarten bis zum Ende der Pflichtschule oder der Höheren Schule zugutekommen, wollen wir auch in Zukunft
aufrechterhalten und wenn möglich ausbauen. Unsere
Vision ist es, als Eltern eine Schule mitzugestalten, in der
sich unsere Kinder wohlfühlen, sie in gutem Kontakt mit
ihren Lehrpersonen mit Begeisterung lernen, ihre individuellen Stärken gefördert und die Kinder so auf ihr weiteres Leben vorbereitet werden.
Faktbox
Der Landeselternverband ist die Interessenvertretung
von allen Eltern in den Schulen sowie in Politik und
Öffentlichkeit.
Landeselternverband Vorarlberg (LEVV)
Kontakt im Landeselternbüro:
GF Sandra Lang und Birgit Walch
Steinebach 18, 6850 Dornbirn
T 05572 206767, [email protected], www.levv.at
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Alltagsintegrierte Sprachförderung für die Allerkleinsten
Wie Sprache und Sprechen schon im Alter von ein bis drei Jahren unterstützt
werden kann
Das Trainingsprogramm ist in hohem Maße praxisorientiert. Durch das direkte Anknüpfen an den Kompetenzen
und intuitiven Strategien der pädagogisch Tätigen wird
die sprachliche Interaktion sowohl in Alltagssituationen
als auch in bestimmten Situationen wie z. B. beim Anschauen von Bilderbüchern und dem gemeinsamen Spiel
mit dem Kind intensiviert und verbessert. Das Programm
basiert auf dem wissenschaftlich fundierten Konzept des
Heidelberger Elterntrainings zur frühen Sprachförderung
(Buschmann), dessen Wirksamkeit in einer am Zentrum
für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums
Heidelberg durchgeführten Evaluationsstudie nachgewiesen werden konnte.
Zielgruppe
Das HIT richtet sich an Pädagoginnen und Pädagogen
in Kindernestern, Spielgruppen und Kinderbetreuungen
mit Kindern im Alter von null bis drei Jahren.
Fotonachweis: Kinderhaus/KinderCampus Höchst
Inhalte
Aufbauend auf der gemeinsamen Erarbeitung eines Basiswissens zur normalen und auffälligen Sprachentwicklung lernen die Erzieherinnen und Erzieher Möglichkeiten
Die Vermittlung der Inhalte geschieht durch
> Einbezug der Kompetenzen der Teilnehmenden, interaktiv und abwechslungsreich,
> Präsentation,
> gemeinsames Erarbeiten,
> Videoillustrationen,
> üben in Kleingruppen,
> bearbeiten eigener Videosequenzen,
> Übungen für die Zeit zwischen den Sitzungen.
Organisation
5 Fortbildungstermine à 5 Stunden (im Abstand von 2 bis
4 Wochen)
Ein Nachschulungstermin nach 3 Monaten
Gruppengröße 10 bis 15 Pädagogen und Pädagoginnen
Anschauliches, schriftliches Material zu jeder Trainingseinheit
Weitere Informationen über genaue Termine und Referierende entnehmen Sie aus dem Fortbildungsheft, welches
ab Ende Dezember auf der Homepage des Familypoint
herunterzuladen ist.
www.vorarlberg.at/familypoint
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HIT – das Heidelberger Interaktionstraining
für pädagogisches Fachpersonal zur sprachlichen Förderung ein- und mehrsprachiger Kinder in Vorarlbergs
Kindernestern, Spielgruppen und Kleinkindbetreuungseinrichtungen:
kennen, um Kindern von Beginn an den Einstieg in den
Spracherwerbsprozess zu erleichtern. Sie erfahren, wie
sie Kleinkinder im alltäglichen Umgang sinnvoll sprachlich anregen können und wie sie bestimmte Situationen,
z. B. das Anschauen von Bilderbüchern oder das gemeinsame Spiel, gezielt sprachförderlicher gestalten können.
Die Anwendung spezifischer Sprachlehrstrategien wird
anhand von Videoillustrationen demonstriert und in
Kleingruppen geübt.
Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg
Das Fortbildungsprogramm der Vorarlberger Elementarpädagoginnen und Pädagogen der Kleinkindbetreuung
wird im Frühjahrssemester durch das praxisintegrierte
Heidelberger Sprachförderkonzept ergänzt.
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Helfen zu können, macht uns zu Menschen
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Simone ist Mutter einer vierjährigen Tochter und zum
zweiten Mal schwanger. Doch die Freude über das zweite Kind ist getrübt, denn nach der Trennung von ihrem
Mann sucht die junge Frau verzweifelt eine Bleibe für sich
und ihre Kinder. In ihrer Not wendet sie sich an die Caritasstelle „Existenz und Wohnen“ und wird dort auf ihrem
schwierigen Weg begleitet, bis sie wieder ein selbständiges Leben führen kann. In den vergangenen zwei Jahren
sind die Wohnungspreise in Österreich um 15,1 Prozent
gestiegen. Das trifft vor allem Menschen mit geringem
Einkommen hart. Eine Gruppe, die unter der Entwicklung
besonders leidet sind Ein-Eltern-Haushalte und MehrKinder-Familien. Für Caritasdirektor Walter Schmolly ist
das „eine soziale Wunde, mit der sich Politik und Gesellschaft nicht abfinden dürfen“. Die Caritas lindert Not
unter anderem mit Überbrückungshilfen und durch das
Vermitteln von günstigen Wohnungen. 2014 konnte die
Caritas Vorarlberg 100 leistbare Wohnungen an von Armut betroffene KlientInnen vermitteln.
Armut ist für tausende Menschen auch hier in Vorarlberg
ein Thema, das tagtäglich ihr Leben prägt. Schon seit Jahren verzeichnet die Beratungsstelle „Existenz & Wohnen“
der Caritas Vorarlberg alljährlich einen Zuwachs an Fällen
von acht bis zehn Prozent pro Jahr. Allein heuer haben
sich in den ersten drei Quartalen 2.103 „Fälle“ an die Beratungsstelle mit der Bitte um Unterstützung gewendet.
21 Prozent der KlientInnen, die das Angebot der Sozialberatung in Anspruch nehmen, haben ein Erwerbseinkommen, können aber von diesem ihren Lebensunterhalt
nicht finanzieren. Das zeigt die zunehmende Bedeutung
der „working poor“-Problematik – also jene Menschen,
die erwerbstätig sind, aber dennoch in die Kategorie der
„Armutsgefährdung“ fallen.
Kinderarmut in Vorarlberg
Rund ein Fünftel der Kinder im Alter von null bis 19 Jahren ist in Vorarlberg armutsgefährdet. Alleinerziehende
sind mit 3.376 Personen die größte Gruppe in Vorarlberg, die Bedarfsorientierte Mindestsicherung bezieht.
„Oft sprechen Betroffene am Ende des Monats bei uns
vor, weil sie schlichtweg einen leeren Kühlschrank haben
und nicht mehr wissen, wie sie die Zeit bis zum nächsten Monatsersten überbrücken sollen“, erläutert der Fachbereichsleiter des Bereichs Sozialberatung/-Begleitung,
Michael Natter. „Der Bedarf an kurzfristigen finanziellen
Überbrückungen wächst und mit Spendengeldern aus
der Inlandskampagne können wir den größten Druck aus
der Situation nehmen“, so Natter weiter.
Faktbox
„Ihre Spende wirkt Wunder!“ - So können Sie helfen:
Kennwort „Inlandshilfe:
IBAN AT32 3742 2000 0004 0006
Online-Spenden: www.caritas-vorarlberg.at
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Eine Feierkultur, die die Schulgemeinschaft stärkt!
Schulen und natürlich auch Kindergärten in Vorarlberg
sind häufig multikulturelle Orte, an denen Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichem religiösem Hintergrund
zusammenleben, -lernen und -feiern. Kulturelle und religiöse Vielfalt ist in den letzten Jahren zu einem Kennzeichen unserer öffentlichen Bildungseinrichtungen geworden und wird es, aller Voraussicht nach, in den nächsten
Jahren noch stärker werden. Immer mehr Kindergärtner/
innen und Lehrer/innen sind sich dessen bewusst und
darum bemüht, einen bejahenden und konstruktiven pädagogischen Umgang damit zu praktizieren. Sie wissen
um die große Herausforderung von Pluralität, erkennen
darin jedoch auch eine bereichernde Lernchance für Dialogbereitschaft und sozialen Frieden.
Borschüre ab. Neben Literaturtipps und Unterstützungsangeboten finden sich noch ermutigende Erfahrungen
aus Schulen, in denen schon neue Formen ausprobiert
wurden.
Annamaria Ferchl-Blum, Schulamt der Diözese Feldkirch
(Bahnhofstr. 13, 6800 Feldkirch)
Heinz Janisch, Brigitta Heiskel
Der rote Mantel
Tyrolia Verlag 2015, 32 Seiten, gebunden, € 14,95
Amir ist ein Flüchtlingskind, das in eine rote Decke eingekuschelt in einem Haus munter wird, das aussieht, als
wäre es eine leere Schule. Er schaut sich um. Sein Vater
liegt neben ihm. Da kommt eine Frau und bringt Amir
eine Suppe, die ihn wärmen soll. Und – die beiden kommen ins Gespräch. Er erzählt ihr, wie er zu seiner roten
Decke kam ist und sie erzählt ihm die Geschichte vom
Heiligen Martin. Es ist die Geschichte von Krieg, Armut,
Hunger und Not. Es ist aber auch die Geschichte von gegenseitigem Beistehen, wie Martin es tut, indem er seinen Soldatenmantel mit einem armen Mann teilt. Das
Teilen des Mantels jedoch wird für Martin der Anfang für
ein gänzlich anderes Leben. Er wird Mönch und später Bischof. Amir möchte noch mehr Martinsgeschichten hören
und die Frau erzählt weiter. Sie weiß vom Besuch Martins beim Kaiser und von den schnatterhaften Gänsen,
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Diesen achtsam-bejahenden Weg geht auch das Schulamt
der Katholischen Kirche Vorarlberg und ermutigt alle, die
in Schulen tätig sind, gerade im Hinblick auf die religiöse
Feierkultur die Pluralität der Schüler/innen gut im Blick zu
haben. Entstanden ist für dieses Anliegen eine Broschüre
mit dem Titel „Gemeinsam feiern. Ermutigung zu einer
neuen Feierkultur an Schulen“. In diesem am Schulamt
erhältlichen Heft wird die religiöse Feierkultur an Schulen als spirituelles Herzstück der Schulkultur beschrieben.
Mithilfe von Reflexionsfragen werden Teams an Schulen
dazu angeleitet zu reflektieren, wie bisher Schulanfang
und –ende oder Feierlichkeiten während des Schuljahres
gestaltet wurden. Geklärt werden soll, wann eine konfessionelle Feier nach wie vor passend ist und wann die
Zusammensetzung der Schüler/innen eine offenere und
alle beteiligende Feierform verlangt. Definitionen zu verschiedenen Feierformen und deren Besonderheiten, wie
Raumfrage, Verantwortlichkeit, auf was besonders geachtet werden soll, schließen den informierenden Teil der
die es nicht zulassen konnten, dass Martin sich vor der
Welt versteckte. Die Frau erzählt aber auch davon, dass
es noch heute Brauch ist, am Martinstag Laternen anzuzünden in Erinnerung daran, dass Martin versuchte, die
Welt heller zu machen. Heute brennt es immer noch, das
Martinslicht, nicht nur in den Herzen der Kinder, sondern
besonders bei all jenen, die anderen in ihrer Not beistehen. Die Geschichte vom Heiligen Martin könnte aktueller
nicht sein. Erzählt von Heinz Janisch und illustriert von
Brigitta Heiskel gelingt mit diesem Bilderbuch eine beeindruckende Verbindung zwischen dem Heiligen Martin des
4. Jahrhunderts und unserer heutigen Zeit. Es sei allen Erwachsenen und Kindern ab 4 Jahren bzw.
ab dem Schulalter wärmstens
empfohlen.
Buchhandlung Die Quelle,
Dr. Christine Bertl-Anker
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Dreh- und Angelpunkt
Angesichts der aktuellen Flüchtlingsströme wäre es ein
Einfaches, zu sagen, wir machen die Grenzen dicht und
all unsere Probleme sind gelöst. Eine andere Alternative
wäre, die Augen vor der Realität zu schließen, indem ich
grenzenlose Aufnahmebereitschaft signalisiere, die es in
Wirklichkeit nicht gibt. Zwischen diesen Extremen pendeln derzeit die öffentlichen Debatten.
Integration als wichtigste Herausforderung
„Wir schaffen das – allerdings nur gemeinsam und kontrolliert“, wandelt VP-Klubobmann Roland Frühstück das
Credo von Bundeskanzlerin Angelika Merkel mit Blick auf
die aktuellen Herausforderungen ab. Wichtig ist für ihn
dabei, den Tag danach nicht aus den Augen zu verlieren.
Konkret bedeutet das, die gesellschaftliche Integration
der anerkannten Schutzbedürftigen und zwar so rasch
wie möglich!
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Deutsch als Basis
Für die Vorarlberger Volkspartei ist es wesentlich, dass
jede Person in Österreich die Chance hat, erfolgreich zu
sein, ganz gleich woher jemand kommt. Die Sprache ist
die Basis dafür. Es geht darum, früher zu investieren als
später zu reparieren und daher den Spracherwerb zum
richtigen Zeitpunkt zu fördern. Darum sind für uns die
Spielgruppen und Kindergärten der Dreh- und Angelpunkt in Sachen Sprachförderung.
Vorarlberg investiert
Aus diesem Grund wurden dieses Jahr die Fördermittel
des Bundes für Vorarlberg auf knapp eine Million Euro
Mag. Roland Frühstück, Obmann des VP-Landtagsklubs
jährlich vervierfacht – das sind 4,5 Millionen an Bundes- und Landesmittel für Vorarlberg bis ins Jahr 2018.
Aus Sicht von Klubobmann Roland Frühstück ist dieses
Geld gut angelegt, weil in der frühen Sprachförderung
von den engagierten Pädagoginnen und Pädagogen in
unserem Land sehr gute Arbeit geleistet wird. Der Kindergarten wird - laut Frühstück – immer mehr zu einer
gesellschaftspolitischen Speerspitze in Sachen Integration. Dieser Wandel muss auch in der öffentlichen Wahrnehmung verstärkt kommuniziert werden. Hier gehe es
auch um ein Mehr an öffentlicher Anerkennung für die
geleistete Arbeit, ist sich der Klubobmann der Vorarlberger Volkspartei bewusst.
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FORT- UND WEITERBILDUNG FRÜHJAHR 2016
Aktuelle SeminArreihe: interkulturelle Arbeit und diverSität
• Diversitätskompetenz:VomUmgangmitkultureller,sozialerundreligiöserDifferenzundDiversität:
Mag.R.Engel,Wien;2Termine:1.2.2016und2.2.2016,VHSGötzis
• Syrien – Zur Geschichte, Gesellschaft, Kultur, Religion und den aktuellen Konflikten:
ThomasSchmidinger,Wien;8.4.2016,FHVorarlberg
• Geschichte, Kulturen und Religionen in der Türkei und ihre Familiensysteme im Integrationsprozess: Dr.IlhamiAtabay,München;22.4.2016,VHSGötzis
• Geschichte, Kultur und Familiensystem der Tschetschenen:
SiegfriedStupnigundArbiBaidarow,Kärnten;10.6.2016,VHSGötzis
• Rechtliche Aspekte des Kinderschutzes bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund:
Dr.ThomasNeugschwendtner,Wien;23.6.2016,VHSGötzis
• Asylrecht - Einführung:Dr.ThomasNeugschwendtner,Wien;23.6.2016,VHSGötzis
migrAtionS- und kulturSenSibleS FAllverStehen im kinderSchutz
BirgitJaguschundUrsulaTeupe,Mainz;22.–23.Juni2016,Ort:AmGarnmarkt3,Götzis
SexuAlpädAgogik und Sexuelle bildung
Hochschullehrgang der FH Vorarlberg
Zielgruppe:Fachkräfte,diesichfüreinenprofessionellenUmgangmitdemThemenbereichSexualität
qualifizierenwollen.
Dauer:3Semester,berufsbegleitend,Beginn:29.9.-1.10.2016
Info-Veranstaltung: 8. April 2016, 18 Uhr, Ort: FH Vorarlberg, Dornbirn
neue Autorität nAch heim omer
Zertifikatslehrgang in zwei Modulen:
•Modul2:Aufbaukurs„NeueAutorität“mitZertifikatsabschluss(neufürAbsolventInnenbisheriger
Grundkurse),Dauer:4x2Tageund2x2Stunden,Beginn:29.-30.Juni2016
•Modul1:Grundkurs„NeueAutoritätdurchBeziehungstattGewalt“,Dauer:2x3Tage,Beginn:
10.–12.10.2016
SCHLOSSHOFEN
Wissenschaft und Weiterbildung
LandVorarlberg|FHVorarlberg
Hoferstraße26,6911Lochau
T+43(0)5574/4930460F-493
[email protected] | www.schlosshofen.at
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• Fremdenrecht und Ausländerbeschäftigungsrecht:Dr.ThomasNeugschwendtner,Wien;
21.-22.6.2016,VHSGötzis
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Spielerisch Sprachen lernen!
Kinderbetreuungseinrichtungen sind Orte der Bildung
Sprachförderung ist den Grünen ein wesentliches Anliegen. Je früher diese beginnt, desto besser für die Kinder, denn desto mehr können sie ihre Sprachkenntnisse
vertiefen. Sprachförderung beginnt im Elternhaus und
wird fortgesetzt in der Kinderbetreuungseinrichtung und
reicht bis in die Volksschule und darüber hinaus.
Kinderbetreuungseinrichtungen sind also wichtige Orte
der Bildung, wo die Förderung der Kinder beginnt. Wenn
unterschiedliche Voraussetzungen ausgeglichen werden
sollen, kann damit nicht bis zum Schuleintritt gewartet
werden. Die vorschulischen Einrichtungen sind daher
auch wichtige Unterstützer, um die Integration von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache voranzutreiben.
Dort haben sie die Möglichkeit, mit anderen Kindern spielerisch Deutsch zu lernen. Pädagoginnen und Pädagogen
arbeiten mit den Kindern alltagsintegriert.
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Sprache ist der Schlüssel zum Bildungserfolg
Wesentlich ist aber auch, die Kinder in ihrer Erstsprache
zu fördern. Das Lernen muss an die Entwicklung des Kindes angepasst werden. Es geht bei der Sprachentwicklung um die kindliche Entwicklung, die die Basis für das
Erlernen jeglicher Sprache ausmacht und dies kann nie
früh genug beginnen.
Der elementare Bildungsrahmenplan ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kinderbetreuungseinrichtungen der Leitfaden. Sprachen werden umso leichter gelernt, je früher, unbefangener und spielerischer – sprich
alltagsintegriert – mit den Kindern gesprochen wird.
Kinderbetreuungsplätze sicherstellen
Um das Potential der Kinderbetreuungseinrichtungen
hinsichtlich des Erwerbs der Sprachkenntnisse zu nutzen,
Katharina Wiesflecker, Stv. Landessprecherin der Grünen Vorarlberg
braucht es freilich ein hinreichendes Angebot an Kinderbetreuungsplätzen. Die schwarz-grüne Landesregierung
arbeitet daher zügig am Ausbau der leistbaren Kinderbetreuung. Dies ist nicht nur wesentlich für den Spracherwerb, sondern auch für die Vereinbarkeit von Beruf und
Familie und für die Armutsprävention. Denn in Vorarlberg
sind laut Armutsbericht gerade alleinerziehende Frauen
und Mehrkind-Familien von Armut betroffen.
14 neue Kinderbetreuungseinrichtungen wurden 2015 in
Vorarlberg geschaffen. Das ist ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für Herbst 2016 ist außerdem eine
sozial gerechte Staffelung der Kinderbetreuungsbeiträge
bis hin zur Kostenfreiheit für Armutsgefährdete vorgesehen. Die Grünen werden weiterhin dahinter sein, um in
die Förderung der Kleinsten und in ihre gute Betreuung
zu investieren.
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Volare - die neue Bilddatenbank – www.vorarlberg.at/volare
von Mag. Thomas Feurstein, VLB, Vorarlbergensien
> Die Ansichtskartensammlung enthält 30.000 Postkarten mit Vorarlberger Motiven, wovon bis jetzt 10.000
digitalisiert sind. Die Städte Vorarlbergs und Teile des
Bregenzerwaldes sind bereits online. Aus urheberrechtlichen Gründen können nur Karten gezeigt werden, die nach 1945 gedruckt wurden.
> Helmut Klapper (im Text beschrieben)
> Die Sammlung der historischen Landkarten umfasst
630 Werke: die älteste verfügbare Karte stammt aus
dem Jahr 1572.
In naher Zukunft werden die Sammlungen Martinez
(zeitgenössische Architektur) und Benvenuti (Alpen und
Vorsäße) im Internet veröffentlicht. Es folgen dann die
umfangreichen Sammlungen der Fotografen Nikolaus
Walter, Oskar Spang, Walter Gnaiger und Dietmar Wanko,
um nur die wichtigsten zu nennen.
Fragen bitte an [email protected]
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Die kürzlich online gegangene Bilddatenbank „volare“ der Vorarlberger Landesbibliothek bietet via Internet eine große Vielfalt an digitalem Bildmaterial für die
unterschiedlichsten Zwecke. Wer sich für seine nähere
Umgebung interessiert, ein Urlaubsziel neu entdecken
will, landeskundlicher Forschung nachgeht, oder einfach
nur gerne in alten Bildern schmökert, findet im Moment
80.000 Fotos, Ansichtskarten und historische Landkarten, die bisher nur in den Räumlichkeiten der Bibliothek
einsehbar waren. Besonders in der Sammlung Klapper
der Landesbildstelle finden sich auch Bilder zu sozialwissenschaftlichen Themen. Anhand dieser Bilder kann beispielsweise nachvollzogen werden, wie von 1972 bis 1994
die Infrastruktur Vorarlbergs ausgebaut wurde, auch was
Kindergärten und besonders Schulen betrifft. Da der Fotograf des Landes auch viele Veranstaltungen dokumentiert hat, finden sich etwa auch Fotos der Kindergartentagung von 1973. Es gilt zu bedenken, dass die Sammlung
Klapper mehr als 100.000 Fotos enthält von denen bisher
erst 27.000 digitalisiert und katalogisiert wurden. Im Zuge
der fortschreitenden Erschließung der Bilder wird es aus
allen Fachgebieten immer wieder neue Schätze zu entdecken geben.
Im Moment sind vier große Sammlungen digitalisiert,
und es werden in den nächsten Monaten und Jahren laufend zusätzliche Bilder online gestellt.
> Die größte verfügbare Sammlung ist das Firmenarchiv
des ehemaligen Ansichtskartenverlags Risch-Lau, das
1993 erworben werden konnte. Die über 40.000 Aufnahmen zeigen hauptsächlich Landschaften und touristische Motive aus Vorarlberg und dem restlichen
Österreich.
www.vorarlberg.at/volare
Helmut Klapper, Vorarlberger Landesbibliothek (3)
Kiga Schwarzenberg 1975
Kiga Langegasse Dornbirn, 1972
Kiga Langegasse Dornbirn 1973
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Unsere Geduld ist am Ende! Wir wollen die versprochenen Reformen!
Kindergärtnerinnen drängen auf Verbesserungen ihres
Dienstrechts und auf höhere Gehälter.
Eine Abordnung der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten bzw. Younion Vorarlberg meldete sich Mitte
November am Rande des Vorarlberger Gemeindetags zu
Wort. Kindergärtner/innen verliehen ihren Forderungen
zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Kindergärtner/innen bei den Vertreter/innen der Landespolitik
und den Bürgermeister/innen Nachdruck.
Die letzte große Reform des Dienstrechts der Gemeindeangestellten liegt zehn Jahre zurück. Seitdem haben sich
die Anforderungen insbesondere in den Kindergärten
gravierend erhöht.
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Die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (seit Ende
November 2015 Younion) hatte der Landesregierung und
dem Gemeindeverband vor zwei Jahren einen 60 Punkte umfassenden Forderungskatalog überreicht. Darin
enthalten waren auch zahlreiche Verbesserungen für die
Beschäftigten in den kommunalen Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen.
Diese Anliegen haben 2014 auch Eingang in das Regierungsprogramm gefunden: „Im Interesse einer leistungsgerechten Bezahlung der Kindergartenpädagoginnen
und -pädagogen ist ab 2015 mit den Gemeinden in Verhandlungen über eine Gehaltsreform einzutreten“, ist dort
zu lesen.
„Wir haben uns intensiv darum bemüht, zu entsprechenden Verhandlungsergebnissen zu kommen. Leider wurden wir bislang aber nur ständig vertröstet. Nun ist die
Geduld der Betroffenen aber am Ende.“ hielt Bettina Moravec, die Leiterin der Gewerkschaftssektion Kindergarten, am Rande des Gemeindetags fest: „Wir können die
schönen Worte über den Wert der Frühpädagogik nicht
mehr hören! Wir fordern die umgehende Umsetzung des
Regierungsprogramms und der längst versprochenen
Reformen.“
Gewerkschafter/innen melden sich am Rande des Gemeindetags in
Koblach zu Wort.
Neben höheren Gehältern geht es den Kindergärtner/innen um eine bessere Entlohnung von Zusatzqualifikationen, um mehr Kompetenzen für Kindergarten-Assistent/
innen, um verbesserte räumliche, technische und zeitliche
Rahmenbedingungen, um mehr Zeit für Führungsaufgaben, für die Kindergarten-Leitung und für Teambesprechungen und um die längst überfällige Befreiung des gesamten Kindergartenpersonals von Reinigungsarbeiten.
Land muss seiner Verantwortung nachkommen
Younion-Landesvorsitzender Wolfgang Stoppel sieht
das Land in der Pflicht: „Die Landesregierung hat dafür
zu sorgen, dass das Kindergartenpersonal angemessen
bezahlt wird, auch wenn das vielen Bürgermeistern nicht
gefallen wird.“ Stoppel berichtet, dass der Ball bei Verhandlungen mit der Gewerkschaft immer zwischen dem
Land und den Gemeinden hin und her geschoben wird.
„Damit muss nun Schluss sein! Es sind noch in diesem
Jahr Nägel mit Köpfen zu machen. Die Kolleg/innen können nicht noch ein Jahr warten. Das Land muss im Gemeindeangestelltengesetz und im Kindergartengesetz für
Klarheit sorgen.“
Die Anforderungen an das Kindergartenpersonal haben
sich in den letzten Jahren stark erweitert. Dies muss nach
Ansicht der Gewerkschaft zu einer Besserstellung im Einreihungsplan führen. Angestrebt wird ein Anstieg um
mindestens eine Gehaltsklasse. „Um mit der Privatwirtschaft konkurrenzfähig zu bleiben, ist ein Anstieg um zwei
Gehaltsklassen notwendig“, so Stoppel, der befürchtet,
dass sich sonst immer weniger junge Frauen und schon
gar keine jungen Männer für diesen Beruf interessieren:
„Die Gemeinden tun sich jetzt schon schwer, alle Stellen
in den Kindergärten zu besetzen. Dann müssen sie eben
ordentliche Gehälter bezahlen.“
Eine engagierte Kindergärtnerin überreicht die gestellten Forderungen
der Kindergärtner/innen an LH Wallner.
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