Microbial biofilms: biosurfactants as antibiofilm agents I.M. Banat et al., Applied Microbiology and Biotechnology, 2014 { Seminar von Sandra Selzer Betreuer: Hr. Prof. Dr. Kohring Agenda 1. Biofilme: Definition und Entstehung 2. Biotenside 3. Oberflächen für Biofilmbildung 4. Quantifizierung des Wachstums/Inhibierung von Biofilmen 5. Inhibierung von Biofilmen 5.1. Lipopeptide 5.2. Glykopeptide 6. Zusammenfassung 1 2 3 4 1. Biofilm - Definition „...Akkumulation einzelner Bakterienzellen und Mikrokolonien an der Grenzfläche zwischen zwei verschiedenen Phasen. Ein Biofilm ist wie eine kleine Stadt, in der die Zellen, die nur 1 oder 2 µm lang sind, Hochhäuser bauen die hunderte µm hoch sein können. Die „Straßen“ zwischen den Hochhäusern sind flüssigkeitsgefüllte Kanäle, die Nährstoffe, Sauerstoff und andere Bestandteile zu den Biofilmgemeinschaften bringen.“ Quellen: [1]http://phil.cdc.gov/PHIL_Images/10032002/00004/PHIL_2264_lores.jpg [2] http://www.medicinenet.com/script/main/art.asp?articlekey=16932, 2012 5 6 1 2 3 4 5 1. Biofilme besiedeln Mikroorganismen feste Oberflächen wird von Biofilmen gesprochen entstehen an Grenzschichten dienen Mikroorganismen zum Schutz vor Umweltbedingungen quorum-sensing ermöglicht Verhalten als Population bestehen meist aus einer komplexen Mischung an Mikroorganismen sind beteiligt an z.B.: Infektionen, Verbreitung von Krankheiten, hygenischen Verarbeitung, Nahrungsmittelbefall, metallverarbeitende Industrie 6 1 2 3 4 5 1. Biofilmbildung Quellen: [1] http://www.biofilm.montana.edu/files/CBE/images/r2003_PSTO_BFIN3STEPS.feature%20blurb.jpg 6 2 1 3 4 5 2. Biotenside Tenside mikrobieller Herkunft amphiphiler Charakter ermöglicht das Herabsetzen der Oberflächenspannung vielversprechende Kandidaten bei Inhibierung von Biofilmen Einsatz auch in industrieller Biotechnologie Vorteile gegenüber synthetischen Tensiden: Quelle: Spezifität geringe Toxizität biologisch abbaubar nachhaltig robust gegen pH und Temperatur [1] http://www.allianz-reinigungstechnik.de/de/projekte/biotenside/_jcr_content/stage/image.img.jpg/ Banner_Biotenside.1383324053462.jpg 6 1 2 3 4 5 2. Biotenside: Funktion zellulärer Metabolismus Bewegung Abwehr als quorum-sensing Moleküle Schmiermittel Aufnahmesteigerung von schlecht löslichen Substraten Immunmodulation Virulenzfaktoren Sekundärmetabolite antimikrobielle Faktoren 6 2 1 3 4 5 3. Oberflächen physikochemischen Eigenschaften beeinflussen die: Biofilmadhäsion Biofilmarchitektur im Fall von Monokulturen Selektion der koloniebildenden Spezies im Fall von Mischkulturen und Proteinexpression kann substratabhängig variieren Beispiele: Glas, Plastik, Metall, Silikone, Gewebemodelle 6 1 2 3 4 4. Quantifizierung Biofilmbildung in 8-well Kammer Kristallviolett- Färbung Fluoreszenzfärbung Rasterelektronenmikroskop Calgary biofilm device 5 6 1 2 3 4 5 6 4. Calgary Biofilm device Deckel mit Einsätzen 96 Mikrotiterplatte für Kultivierung Biofilmbildung Oberfläche der Einsätze: ~ 44 mm² Animpfdichte: Bis 1 x 10⁶ Zellen/well Inkubationszeit: 4 – 24h Kultivierungsgeschwindigkeit: ≥ 10 rpm 2 1 3 4 5 5. Inhibierung von Biofilmen - Warum existieren Biofilme noch, wenn Biotenside diese effektiv bekämpfen? Hypothese: oberflächenaktive Moleküle spielen eine große Rolle in der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Biofilmen bedingt durch die Aufrechterhaltung von Wasserkanälen führen zu Nährstoffversorgung, Gasaustausch und Abgrenzung von Teilen des Biofilms (Plankton) 6 1 2 3 4 5 5.1. Inhibierung von Biofilmen - Lipopeptide größte Gruppe an Biotensiden zur Bekämpfung von Biofilmen bestehen aus 3 oder mehr Variationen an homologen oder kongeneren Molekülen aufgebaut aus hydrophilen Peptid, welches an eine hydrophobe Fettsäure oder Lipid angeheftet ist Peptide können aliphatisch, verzweigt oder zyklisch sein Lipidketten können in ihrer Länge variieren meisten Lipopeptide stammen von Bacillus oder Paenibacillus 6 Biotensid Wirkt gegen Inhibierung/ Reduktion Polymyxin, Surfactin & Fusaricidin S. aureus, Streptocuccus bovis, Bacillus subtilis, P. aeruginosa, Biofilmbildung marine Biofilme um 72,4% reduziert S. aureus 90% Dispersion E.coli 97% Dispersion Putisolvin Pseudomonas Dispersion, aber hilft P. putida bei Biofilmbildung Pseudofactin Enterococcus faecalis, E.coli, S. epidermidis, E. hirae, Proteus mirabilis 36-90% effektiv gegen Adhäsion 26-70% gegen existierende Biofilme C. albicans 8-9% Inhibierung des Wachstums 99% Prävention der Adhäsion Salmonella sp. Keine Angabe Auswirkungen Lipopeptide Polymyxin P. aeruginosa um 99% reduziert in 12h Fengycin Surfactin Kombination von Lipopeptiden Kombination von Lipopeptiden bei komplexen Biofilmen führen zu: 99% Inhibierung Biofilmbildung 74% Inhibierung etablierter Biofilme Synergien zwischen Lipopeptiden und Antibiotika teilweise totale Beseitigung von Biofilmen 1 2 3 4 5 Bekämpfung von Biofilmen - Polymyxin aufgebaut aus zyklischem Polypeptid mit Fettsäure begrenztes Wirkspektrum gegen gram-negative Bakterien Wirkmechanismen noch weitgehend unbekannt 6 1 2 3 4 5 5.1. Inhibierung von Biofilmen - Surfactin urspünglich aus B. subtilis isoliert zyklisches Peptidheptamer verbunden mit einer β-hydroxy Fettsäure effektiv aber auch zytotoxisch mit hämolytischer Aktivität 6 2 1 3 4 5 6 5.2. Inhibierung von Biofilmen - Glykolipide Mono-oder Oligosaccharide glykosidisch mit Lipidmolekülen verknüpft sind an der Außenseite der Lipid-Doppelschicht zu finden Biotensid Wirkt gegen Inhibierung/ Reduktion Rhamnolipide Streptococcus salivarius, Candida tropicalis 66% Adhäsion Yarrowia lipolytica 67% Dispersion effektiver als SDS E. coli, B. subtilis existierende Biofilme Sophorolipide 1 2 3 4 5 5.2. Inhibierung von Biofilmen - Rhamnolipide Di-oder Monorhamnosezucker an einer Fettsäure inhibieren bakterielles Wachstum durch Ablösung der Zellen urspünglich aus P. aeruginosa isoliert auf Silikon konnte Zelladhäsionvon Streptocuccus salivarius um 66% reduziert werden 6 2 1 3 4 5 5.2. Inhibierung von Biofilmen - Rhamnolipide Biofilmbildung von P. aeruginosa auf Deckglas a) nach 48h Wachstum b) nach 30-minütiger Behandlung mit Rhamnolipiden (5%) 6 1 2 3 4 5 5.2. Inhibierung von Biofilmen - Sophorolipide Quelle: Dimer aus Sophorosezucker und einer langkettigen Fettsäure in Hefen dienen sie voraussichtlich als Kohlenstoffspeicher und als Abwehr gegen andere Mikroorganismen [1] http://lipidlibrary.aocs.org/Lipids/rhamno/Figure05.png 6 1 2 3 4 5 6. Zusammenfassung Biofilme sind an der Verbreitung von luftübertragenen Pathogenen, Verschmutzung von industriellen Oberflächen und vielen Infektionen beteiligt Probleme verschärfen sich durch resistente Biofilmpopulationen und Mangel an Alternativen Biotenside stellen eine Alternativtherapie dar 6 Quellen [1] I. M. Banat: Microbial biofilms: biosurfactants as antibiofilm agents; Appl. Microbiol Biotechnol (2014) [2] http://phil.cdc.gov/PHIL_Images/10032002/00004/PHIL_2264_lores.jpg [3] http://www.medicinenet.com/script/main/art.asp?articlekey=16932, 2012 [4] http://www.biofilm.montana.edu/files/CBE/images/r2003_PSTO_BFIN 3STEPS.feature%20blurb.jpg [5] http://www.allianzreinigungstechnik.de/de/projekte/biotenside/_jcr_content/stage/image. img.jpg/ Banner_Biotenside.1383324053462.jpg [6] http://lipidlibrary.aocs.org/Lipids/rhamno/Figure05.png [7] http://www.nature.com/nprot/journal/v5/n7/fig_tab/nprot.2010.71_F1. html Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! { Fragen?
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