STANDARDISIERTE, KOMPETENZORIENTIERTE - PH

STANDARDISIERTE,
KOMPETENZORIENTIERTE REIFEPRÜFUNG
schriftlich
Lehrgang für UP: Fachdidaktik Englisch
Mag. Martina Spielauer
Hollabrunn, 25.2.2016
ABLAUF:
1. Information zur schriftlichen RP
Kompetenzen, GERS - Niveaus
Prüfungsaufgaben: Auswahl, Teile, Dauer, Anzahl,
Reihenfolge, Gewichtung, Testmethoden
2. Auswirkungen auf den
kompetenzorientierten Unterricht
Gestaltung von Schularbeiten in der Oberstufe,
Leitfaden, Materialien, Modellschularbeiten,
text types, designing writing tasks
3. Literaturtipps
1. Information zur schriftlichen Reifeprüfung:
• standardisiert und kompetenzorientiert
• zentral erstellte Prüfungsaufgaben
 Aufgabenentwicklung durch item writers (FB)
 Feldtestungen
 Standard setting
 Maturapakete
• hohes Maß an Transparenz und Vergleichbarkeit
bundesweit
• Kriterien: Objektivität, Reliabilität, Validität
– A reliable task: measures consistently in terms of the same
student on different occasions and the same task across
different raters
– Validity: a test must test what you want it to test.
Does the test look convincing? (face v.)
Does it reflect what went before? (content)
What ability is the task attempting to measure? (construct)
• verlässliche Aussagen über die tatsächlichen
Qualifikationen der MaturantInnen für tertiäre
Einrichtungen und Arbeitgeber (internationaler
Trend)
Was sind Kompetenzen?
„die bei Individuen verfügbaren oder durch sie
erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und
Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen,
sowie die damit verbundenen motivationalen,
volitionalen (d.h. absichts- und
willensbezogenen, Anm.) und sozialen
Bereitschaften und Fähigkeiten, um die
Problemlösung in variablen Situationen
erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu
können.“
(Weinert F. E. [Hg.]: Leistungsmessung in Schulen.
Weinheim u. Basel 2001, 27 f.)
Übergeordnete Aufgabe des
Fremdsprachenunterrichts für AHS und BHS:
 die grundsätzliche Vermittlung kommunikativer
Sprachkompetenz in den Bereichen Hören, Lesen,
Sprechen und Schreiben in gleicher Gewichtung.
 die Förderung dynamischer Fähigkeiten
(Sachkompetenz, Sozialkompetenz, Selbstkompetenz,
methodische Kompetenz)
 die Vermittlung unterschiedlicher Lernstrategien im
Sinne eines fortgesetzten selbstständigen
Spracherwerbs,
 die Vertiefung des Verständnisses für andere Kulturen
und Lebensweisen sowie einen reflektierten Umgang
mit Sprache im Allgemeinen vor.
Bildungsziele der BHS:
Realitäten und Anforderungen der Berufs-,
Arbeits- und Wirtschaftswelt und zukünftige
gesellschaftliche und wirtschaftliche
Entwicklungen antizipieren
Gemeinsame europäische Referenzrahmen für
Sprachen (GERS; Europarat, 2001)
6 Kompetenzstufen:
A
B
C
Elementare
Selbständige
Kompetente
Sprachverwendung
A1 A2
A2+
B1
B1+
B2
B2+
C1
C2
selbstständige Sprachverwendung B2
• Kann die Hauptinhalte komplexer Texte zu
konkreten und abstrakten Themen verstehen.
• Kann sich spontan und fließend verständigen,
dass ein normales Gespräch mit
Muttersprachlern ohne größere Anstrengung gut
möglich ist.
• Kann sich zu einem breiten Themenspektrum klar
und detailliert ausdrücken, einen Standpunkt zu
einer aktuellen Frage erläutern und die Vor- und
Nachteile verschiedener Möglichkeiten angeben.
• im Detail verstehen, was in Standardsprache
gesagt wird, auch wenn es in der Umgebung
störende Geräusche gibt (GERS, Europarat, 2001).
Standardisierte, kompetenzorientierte Reifeprüfung
Englisch schriftlich
Prüfungsteil
B2
Dauer
AHS/BHS
Anzahl der
Gewichtung
Teilaufgaben
AHS/BHS
AHS/BHS
Rezeptiver Lesen
Kompetenzbereich
Hören
60 min/60
4/4
¼ /¼
45 min/45
4/4
¼/¼
Produktiver SIK
Kompetenzbereich
Schreiben
45 min/ -
4/ -
¼/
120 min/
195
2/3
¼/½
total
270 min/
300
-
Mindestcutscore
0,5
(min 50%)
0,5
(min 50 %)
pass level:
0,6 (60%)
Überblick Testmethoden B2

Leseverständnis (RC/LE)
• Multiple matching
• Note form (short answers, 1-4 words, sentence
completion, table completion)
• True/false/justification
• Multiple choice
 Hörverständnis (LC/HÖ)
• Multiple matching
• Note form (short answers, 1-4 words,
sentence completion, table completion)
• Multiple choice

Sprachverwendung im Kontext
(LIU/SIK)
• Multiple choice
• Word formation
• Editing
• Banked gap filling
• Open gap filling
 Schreibkompetenz
(WRITING/SCHREIBEN) B2
AHS:
• essay
400 words
• report / article / email /
blog
250 words
Keine Wörterbücher
gestattet.
Sj 2015/16
BHS:
article / email / report /
blog / brochure
3 texts: 200-300 words each
Wörterbücher erlaubt
Korrektur
• rezeptiven Fertigkeiten und Sprachverwendung im
Kontext erfolgt nach einem verbindlichen Korrekturund Lösungsschlüssel.
• Texte (Fertigkeit Schreiben):
assessment scales B1 und B2 verpflichtend (vgl.
Anhang).
4 voneinander unabhängige Kriterien:
Erfüllung der Aufgabenstellung
Aufbau und Layout (Kohärenz und Kohäsion)
Spektrum sprachlicher Mittel
Sprachrichtigkeit.
2. Auswirkungen auf den
kompetenzorientierten Unterricht
Was ist kompetenzorientierter Unterricht?
 ergebnisorientiert
 nachhaltige Absicherung von Kompetenzen
 anwendungsorientiert
 problemlösungsorientiert
 schülerzentriert
 transparente Leistungserwartungen
Förderung der vier Teilbereiche
Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben
Schüler/innen müssen beispielsweise lernen,
Gelesenes oder Gehörtes global oder im Detail verstehen zu können .
Reading/Listening for gist, specific information, important details, main
ideas and supporting details, to infer meaning.
noch nicht verfügbare sprachliche Mittel zu kompensieren – etwa durch
Paraphrasieren.
nach ganz bestimmten Informationen zu suchen oder Schlussfolgerungen ziehen zu
können, und Hinweise aus dem sprachlichen und nichtsprachlichen Kontext
herauszulesen, Hypothesen zu bilden und sich so schrittweise dem Verständnis
einer Aussage zu nähern.
eine schriftliche Produktion zu planen .
Korrektur immer nach LB-VO
Vorbereitung der SRDP in Schularbeiten
5. Klasse
6. Klasse
7. Klasse
8. Klasse
Anzahl
2-4
2-4
2-4
2-3
Länge
150 – 300 min
150 – 300 min
150 – 300 min
250 – 350
min
Rezeptive und produktive
Kompetenzen,
In Unterrichtssituation einbauen,
Nicht nur standardisierte Formate
verwenden
Ab 100 Min. verpflichtend:
Alle 4 Teilbereich in
Reihenfolge: LE, HÖ, SIK, SR
Gleich gewichtet
Korrekturschema
Assessment scale
Schularbeitenrechner
Keine Hilfsmittel
Für standardisierte Formate: 60%
Leitfaden (s. Literaturliste: bmbf), Materialien, Modellschularbeiten
WRITING / task types
Discourse modes/types
Narrative mode
Descriptive mode
Discursive mode
Argumentative mode
klar
nachvollziehbare
Chronologie,
Wie ist etw./jem.,
alle 5 Sinne direkt
und lebendig
ansprechen,
beide Seiten d.
Thema werden
ausgewogen und
sachlich
gleichermaßen
analysiert,
eine Meinung,
entweder dafür oder
gegen eine These
gut strukturierte,
zeitlich
nachvollziehbare
Handlungsabfolge,
logische
Organisation,
Adjektive u.
Adverbien
Objektiv,
Teilaspekte werden
mit Argumenten,
Beispielen, Fakten
begründet
Eigene Meinung in
conclusion,
Argumente sachlich
klar strukturieren
Vielfalt von Verben
Pattern of exposition:
u.
Organisation:
Adverbialbestimm general to specific
(vv), least to most
+-+-+ungen
(interesting,
logical,…), (most to
least)
+++---
TASK TYPES: OPINION ESSAY
– persuasive, argumentative composition
– Muss eine Meinung vertreten und begründen
– Educational purpose: formal
4 Teile:
PARAGRAPHS!!!
• Titel: interessant, anregend; kann Thema, Schreibzweck,
Grundton ankündigen; kann vorgegeben sein oder Aufgabe
des Schülers sein.
• Einleitung: formuliert den Hauptgedanken, Kernaussage =
These!, gibt Grobstruktur des Hauptteils vor.
• Hauptteil: Aspekte logisch strukturiert genauer ausführen
• Conclusion: abh vom Aufsatztyp, neue Formulierung der
Eingangsthese, Zusammenfassung der wesentlichen
Gedanken, eigenes Anliegen/Forderung formulieren.
ARTICLE
1. Titel:
vorgeben oder Schüler finden lassen,
interessant, attractive (grab reader’s attention,
eyecatcher), rhetorische Fragen, Wortspiele, …
2. Einleitung: soll Leser über Thema informieren, überzeugen,
unterhalten, und ihn möglichst direkt involvieren;
Start of the article should be linked to the title.
Introduce the topic and engage the reader.
3. Hauptteil: gegliedert in Absätzen mit Einleitungssatz mit je 1
Aspekt.
paragraphs: clearly defined, not too long, clearly linked
4. Ending: conclude the article
written for a wider audience
REPORT
Darstellung eines Sachverhalts nach eingehender Untersuchung/Überlegung
aim: usually written to give information, written clearly.
• Layout: Empfänger: higher authority, a superior, a peer group
Autor
Thema/Betreff/subject matter
Datum
• clear structure: divide the report into sections/paragraphs
and use subheadings.
• A report should summarise the points made previously and
usually includes clear recommendations.
• Keep the language formal.
• Reports: factual and precise, not personal or conversational.
Designing writing tasks
A writing task has to include 2 components:
the rubric and the prompt.
The rubric = instructions for carrying out the writing task:
 Indicate the reason for writing, the audience, the required
text type.
 If students write about several things, organise the
requirements in bullet points.
 The time allotted / the deadline
 The amount of text, length in number of words.
 Must not be a reading test.
 Includes the procedures for responding,
e.g. Answer all the questions in complete sentences.
 Evaluation criteria: the relative weighting given to each part
 Simplified and standardised, well under the cand.’s expected
level
The prompt:
Provides a clear description of the writing context , is the
stimulus the student must respond to:
 Situation (Kontext)
 Participants (Zielgruppe, Adressat)
 Topic (Thema/Inhalt)
 Purpose (Schreibzweck)
 Text type (Textsorte)
 Use clear prompts e.g. pictures, drawings, black and white, appropriate for
age, prompts should stimulate, not panic, not demotivate, not bore
 Use authentic material/texts e.g. ads, articles, leaflets, brochures, letters,…
Impulse dürfen keine Alibis sein, Impuls kann Zitat, statement, Teile
eine songs, poem, Teile eines Artikels,...
Kombination grafisch (cartoons, pictures, statistics,…) und text
 Language level of prompt should be below the tested level. Use simple
language: few adjectives, adverbs, no German expressions or translations.
 Keep it short, instructional.
3. Literaturtipps: Standardisierte
kompetenzorientierte Reifeprüfung
GERS: Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen (Europarat,
2001).
http://www.coe.int/t/dg4/linguistic/source/framework_en.pdf
http://www.oesz.at/download/publikationen/Broschuere_interaktiv.pdf
(deutsche Zf.)
bifie: https://www.bifie.at/srdp
https://www.bifie.at/system/files/dl/srdp_grundlagen-entwicklungimplementierung_2013-11-06.pdf
https://www.bifie.at/node/78
Überblick über Testmethoden: https://www.bifie.at/node/2405
Übersicht Textsorten Schreiben: https://www.bifie.at/node/1696
Blog: https://www.bifie.at/node/2702
assessment scale + guidelines B2: https://www.bifie.at/node/517
assessment scale + guidelines B1: https://www.bifie.at/node/516
SRDP-Rechner: https://www.bifie.at/srdp-rechner
Literaturtipps ctd.
bmbf: https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/ba/reifepruefung.html
https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/ba/reifepruefung_ahs_ms.html
https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/ba/reifepruefung_ahs_mslf_lf.html
Modellschularbeiten:
https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/ba/reifepruefung_ahs_mslf_sa.html
Leitfaden zur Erstellung von Schularbeiten in der Sekundarstufe 2 - AHS,
Schularbeitenrechner:
https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/ba/reifepr_ahs_mslf_lf.pdf?4pt8on
für BHS: https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/ba/reifepruefung_bhs.html
Longman 3000: http://www.lextutor.ca/freq/lists_download/longman_3000_list.pdf
Lextutor: http://www.lextutor.ca/
Vocabprofile, tests
COCA: http://corpus.byu.edu/coca/
Genauere Angaben zu Textsorten und Modi: in Erläuterungen zur Novellierung der
Reiferprüfungsverordnung in den lebenden Fremdsprachen 2007 :
http://www.eduhi.at/dl/2008-09-17_RPVO-LebFS.pdf
Thank you for your attention.
Thank
youever
for your
attention!
Nothing great
was
achieved
without enthusiasm.
Ralph Waldo Emerson
"I'm not telling you it is going to be easy - I'm telling you it's going to
be worth it“
Art Williams