Interdisziplinäre Kooperation als Kontextfaktor von Versorgung an

INTERDISZIPLINÄRE
KOOPERATION ALS
KONTEXTFAKTOR VON
VERSORGUNG AN DEN
SCHNITTSTELLEN
GESUNDHEIT, BILDUNG,
JUGENDHILFE
Dr. Benigna Brandt, ASH Postdoc Stipendiatin
Versorgungssystem
Versorgungssystem
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Die drei Säulen
 Schule
(Regelversorgung)
 Jugendhilfe (Hilfesystem)
 kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung
(Hilfesystem)
 Umfangreich
aufgegliedert
 Komplex verzahnt
Kooperatives Handeln
Ist Kooperation der Akteur/innen/e dieses
Versorgungssystems notwendig, um eine gute
Versorgung der Kinder und Jugendlichen mit
komplexem Hilfebedarf leisten zu können?
Kooperation
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Zwischen Berufsgruppen (interdisziplinär oder
interprofessionell)
Zwischen Institutionsformen z.B. stationär,
ambulant (interinstitutionell)
Zwischen Versorgungssegmenten innerhalb einer
Versorgungssäule z.B. Leistungen des SGB V
(multimodal)
Zwischen Versorgungsbereichen aus
unterschiedlichen Versorgungssäulen z.B.
Leistungen des SGB V, SGB XI, SGB II, SchuhlG
(intersektoral)
Kooperation für alle?
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Frühgeborene
Kinder und Jugendliche aus Familien mit wenig
personellen Ressourcen
Kinder und Jugendliche mit multiplen
Versorgungsbedarfen (Dies gilt besonders für die Zeit
der Transition vom Jugendalter in das
Erwachsenenalter.)
Menschen mit starken psychischen Erkrankungen
Menschen mit komplexen chronischen Erkrankungen
(z.B. metabolisches Syndrom)
Multimorbide Ältere
Sachverständigenrat 2009
Aktuelle Kooperationslage
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Es zeigen sich deutliche Kooperationslücken
Über- und Unterversorgung
Behandlungsabbrüche aufgrund von Mangel
an Kooperation
„Drehtürpatienten“
Brandt B. 2014
Robert Bosch Stiftung 2011
Mallickh A., Urbaschat, R. 2009
Was ist zu tun?
Wirkt Kooperation tatsächlich?
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Aktuelle Ergebnisse aus der
Versorgungsforschung:
 Therapiemotivation
(Stamer et al. 2014)
 Therapieerfolg (Stamer et al. 2014)
 Zufriedenheit der Klientinnen und Klienten
(Körner 2013)
 Zufriedenheit der professionellen Akteur/innen/e
(Körner 2014; Quaschning 2013)
Wirkt Kooperation tatsächlich ?
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Weitere Studien sind wünschenswert:
 Wie
wirkt Kooperation der Akteur/innen/e speziell
im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit?
 Wie wirkt Kooperation in Bezug auf die Effizienz
der Behandlung (Allokation der Mittel?)
 Wie lässt sich Kooperatives Handeln im Rahmen
von Evidenz basiertem Handeln abbilden?
Fazit
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Für eine definierte Klientel ist kooperatives
Handeln der professionellen Akteur/innen/e
vorteilhaft.
Es gibt für einige wenige Ergebnisvariablen
Studienergebnisse.
Es gibt noch offene Forschungsfragen in
Bezug auf den „Benefit“ von Kooperation und
somit erheblichen Forschungsbedarf der
Versorgungsforschung in diesem Bereich.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Fragen???
Kontakt: [email protected]
Literatur
Brandt, B. (2014) Kooperation der beteiligten Akteur/innen/e bei der Regelversorgung
von verhaltensauffälligen Kindern in Berlin, opus4.kobv.de/opus4tuberlin/files/5305/brandt_benigna.pdf
Körner, M., Wirtz, M. (2013) Development an psychometric properties of a scale for
measuring internal participation from a patient and health care professional
perspective, BMC Health Service Research 2013:374 www.biomedcentral.com/14726963/13/374 (Zugriff: 22.07.2015)
Körner, M., Göritz, A., S., Bengel, J. (2014) Health professionals‘ evaluation of
interprofessional teamwork and job satisfaction, International Journal Of Health
Professions, Volume 1, Issue 1, 2014 Pages 5-12
Mallickh A, Urbaschat, R. (2009) Die psychosoziale Versorgung von Kindern und
Jugendlichen in Berlin: Aspekte von Über-, Unter- und Fehlversorgung –Ergebnisse
von Expertenbefragungen 2009, unveröffentlichte Masterarbeit im Studiengang
Psychosoziale Prävention an der Freien Universität Berlin
Robert Bosch Stiftung (2011). Memorandum Kooperation der Gesundheitsberufe.
Qualität und Sicherstellung der zukünftigen Gesundheitsversorgung. Stuttgart
Literatur
Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (2009)
Gutachten 2009 – Koordination und Integration Gesundheitsversorgung in einer
Gesellschaft des längeren Lebens, Deutscher Bundestag Drucksache, 16, 13770
Stamer, M., Zeisberger, M., Kleineke, V., Brandes, I., Meyer, T. (2014) MeeR Merkmale
einer guten und erfolgreichen Reha-Einrichtung, Abschlussbericht, Medizinische
Hochschule Hannover (Zugriff: 14.09.2015) www.mhhannover.de/epi_reha_meer.html
Quaschning, K., Körner, M., Wirtz, M. (2012) Analyzing the effects of shared decisionmaking, empathy and team interaction on patient satisfaction and treatment
acceptance in medical rehabilitation using a structural equation modeling approach,
PEC patient education and counceling, the leading international journal for
communication in health care, Volume 92, Issue 2, Pages 167-175