Die Zeitung der Bauindustrie Nordrhein-Westfalen 02 | 2015 BAU AKTUELL Deutsch-Schwedischer Dialog Deutscher Bautechnik-Tag Am 7. Mai 2015 wurde auf dem Gelände des ABZ in Kerpen Richtfest gefeiert. Beton- und Stahlbetonbauer-Azubis aus dem zweiten Ausbildungsjahr haben am neuen Anbau des Berufskollegs tatkräftig mitgearbeitet. RSeite 4 Die deutsch-schwedische Handelskammer warb in einer Informationsveranstaltung im Industrieclub Düsseldorf um deutsche Baupartner. Für die Umsetzung anstehender Mega-Projekte in Stockholm sind kompetente Partner unverzichtbar. RSeite 9 Am 23. und 24. April 2015 trafen sich in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf 1.100 Kongressteilnehmer zum Deutschen Bautechnik-Tag. Eingeladen hatte der Deutsche Beton- und Bautechnik-Verein e.V. (DBV). RSeite 12 www.fotolia.com ABZ Kerpen hat angebaut Mitgliederversammlung und Unternehmerabend 2015 in den MMC Studios Köln „Unter Strom und ständig online“ – Kreativität braucht Pausen Köln. Die Fähigkeit des „Multitasking“ wird gerne dem weiblichen Geschlecht zugesprochen. Dass dies wissenschaftlich betrachtet aber völlig unmöglich ist und wie unser menschliches Gehirn die Reizflut durch permanente „online-Phasen“ verkraftet, war Thema eines äußerst spannenden und wissenschaftlich fundierten Fachvortrags auf dem diesjährigen Unternehmerabend der Bauindustrie NRW in den Kölner MMC Studios. Der Gastredner, Priv.-Doz. Dr. med. habil. Volker Busch aus Regensburg, nahm die 120 Gäste in seinem Vortrag „Unter Strom und ständig online“ mit auf eine faszinierende Reise durch Geist und Gehirn. Beeindruckende Inhalte, humorvoll und spannend inszeniert, standen dabei im Mittelpunkt seiner Rede, die allein auf Forschung und Wissenschaft basiert. Ein Fakt, der alle begeisterte und nicht zuletzt deshalb dafür verantwortlich war, dass die einstündige Rede mit hohem Alltags- und Praxisbezug sehr kurzweilig und lehrreich war. Vor der virtuellen Reise in unsere „Schaltstelle“ des Denken und Handelns hatten die Unternehmer aus dem Bauindustrieverband NRW auf ihrer jährlichen Mitgliederversammlung über wichtige Tagesordnungspunkte abgestimmt und zwei verdiente Unternehmer mit den Ehrennadeln des Verbandes ausgezeichnet. Verleihung der Ehrennadeln „Wir haben heute die Freude, das Verbandsabzeichen an verdiente Unternehmer zu verleihen“, so Bauindustriepäsident Dirk Grünewald am Nachmittag, als er gemeinsam mit Hauptgeschäftsführerin Prof. Beate Wiemann die Ehrungen vornahm. „Sie zeichnen sich aus durch viele Jahre verbandliches Engagement und haben durch ihre Arbeit viel für das Ansehen und den Erfolg unseres Verbandes, seiner Unternehmen und der dort tätigen Menschen getan.“ Die Ehrennadel in Gold erhielt Bernd Timmers von der Ed. Züblin AG. Grünewald dankte ihm für sein Engagement als Vorsitzender des Fachausschusses Konstruktiver Ingenieurbau, das er zusätzlich zu seiner unternehmerischen Verantwortung gezeigt habe. Die Ehrennadel in Silber ging an Klaus Thiemann, Vorsitzender des Fachausschusses Arbeitsgemeinschaften. Thiemann war nicht persönlich anwesend und erhält die Auszeichnung nachträglich. Gastvortrag: Das Gehirn zwischen Reizflut und Multitasking In der digitalen Welt von heute kommunizieren wir rund um die Uhr, sind ständig erreichbar, und stehen unter einer immensen Reizflut. Facebook, Twitter und WhatsApp stehlen uns permanent Aufmerksamkeit und fragmentieren unser Denken und Handeln. Was passiert mit uns, wenn wir ständig online sind und keine Ruhephasen mehr haben? Wie wirkt sich die ständige Zerstreutheit auf unsere psychische Gesundheit und unsere geistige Leistungsfähigkeit aus? Können uns Medienkonsum und Multitasking denn wirklich krank machen? Der Mediziner und Priv.-Doz. Dr. Volker Busch präsentierte anhand wissenschaftlicher Studien und Forschungsergebnissen äußerst spannende Befunde der modernen „Interruption Sciences“. Unter anderem gab er einen Überblick über berufliche und familiäre Alltagsbelastungen, Zeitund Termindruck, Multitasking, Reizflut und Medienkonsum sowie andere Stressfaktoren unserer modernen Leistungsgesellschaft und stellte deren Folgen für das Gehirn bzw. für die allgemeine Gesundheit dar. Für die Erkennung und Vermeidung von Stress erläuterte er leicht umsetzbare Techniken. „Säuglinge von 9 Monaten in den USA schauen bereits ca. 70 Minuten fern pro Tag. Ihre Eltern reden weniger als 10 Minuten pro Tag mit ihnen. Heute kann man eindrucksvoll zeigen, welche nachhaltigen Auswirkungen das auf die Gehirnentwicklung im Hinblick auf eine spätere Stressanfälligkeit haben kann … “ ADHS trifft alle Arbeitsprozesse sind heute höchst dynamisch, der berufliche als auch private Alltag verlangen viel, meint Busch. Diese Komplexität überfordere viele Menschen. „Wir machen heute alles gleichzeitig, sind ständig abgelenkt und unterbrochen. Aufmerksamkeit kommt uns da leicht abhanden, ein bisschen ADHS trifft uns heute alle.“ Typische Folgen seien Daueranspannung und ein Mangel an Arbeitszufriedenheit mit negativen Auswirkungen auf die Arbeitsleistung und das seelische Gleichgewicht. R weiter auf Seite 2 Erhielt die Ehrennadel in Gold: Bernd Timmers, Ed. Züblin AG, Direktion NRW, Bereich Ingenieur- und Kraftwerksbau, Duisburg, engagiert sich im Verband als Vorsitzender des Fachausschusses „Konstruktiver Ingenieurbau“. BAU AKTUELL 02/ 2015 1 UNTERNEHMERABEND 2015 Mit einem spannenden Blick in die Arbeitsweise des Gehirns verriet Busch Möglichkeiten zum klugen Umgang mit Reizflut. So räumte er mit dem Mythos auf, dass Multitasking, sprich mehrere kognitive Dinge gleichzeitig zu machen, aufgrund der Arbeitsweise des Gehirns schlicht nicht möglich ist. Allerdings gelinge es durchaus, kognitive und motorische Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Fokussierung auf eine Sache Reizflut und Stress führten dauerhaft zu einer Blockade im Gehirn und zu eingeschränkter Kreativität. Deshalb riet Busch zu regelmäßigen Pausen etwa von einer Stunde, die nach Forschungserkenntnissen einen enormen Kreativitätsschub auslösen. Interessant waren auch seine Anmerkungen zum Thema „Arbeitsunterbrechung“. Wer bei einer geistigen Tätigkeit mehr als 30 Sekunden in seinem Denkvorgang unterbrochen wird, brauche sage und schreibe fünf bis acht Minuten, um sich wieder neu auf die Sache zu konzentrieren. „Wie oft hören Männer von ihren Frauen, dass sie zwei Dinge oder mehr auf einmal tun könnten. Ist es nicht so? Ich zeige Ihnen, was wahr ist am Mythos des Multitaskings.“ „Einst wird man von der Stille und der Ruhe wie von einem Märchen erzählen.“ Nicht nur mit diesem Zitat von Hans Arp regte Busch die Zuhörer zum Nachdenken an. Dabei sei es einfach, sich eine Auszeit zu gönnen. So riet der Mediziner zum Beispiel davon ab, das Handy vor dem Schlafengehen sowie während des Lernens, Arbeitens und in der Schule zu nutzen. Reizarme Ruhepausen hätten auch hier einen positiven Effekt ebenso wie die Fokussierung auf eine Sache. 2 BAU AKTUELL 02 / 2015 Stress wirkt auf die Gesundheit Burnout und andere Beschwerden durch Stress erfahren in unserer modernen Leistungsgesellschaft eine zunehmende Bedeutung, so Busch. In den letzten Jahren sei „elektrisierendes Wissen“ über das Phänomen Stress entstanden. So hätten eine hohe Mediennutzung und ständige Reizflut gesundheitliche Folgen wie z.B. erhöhter Blutdruck, Hyperaktivität sowie die Hemmung der Herstellung des Schlafhormons Melatonin zur Folge. Volker Busch: Ein „Multitasking-Talent“ Priv.-Doz. Dr. med. habil. Volker Busch ist Facharzt für Neurologie sowie Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er besitzt mehrere ärztliche Zusatzbezeichnungen, u.a. in der Sport- und Ernährungsmedizin, und ist Lehrer für Fitnesssport, Ernährung und Gesundheitsprävention. Zudem ist Priv.-Doz. Dr. med. habil. Volker Busch wissenschaftlicher Leiter der AG Psychosozialer Stress und Schmerz am Lehrstuhl Psychiatrie der Universität Regensburg sowie erfolgreicher Buchautor. „Nicht die Zeit rennt, sondern wir!“ Aus der Faszination für das menschliche Gehirn ist eine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit als Referent erwachsen mit zahlreichen Projekten für verschiedene DAX-Unternehmen, die pharmazeutische Industrie, sowie für Institute und Vereine. Ausblick vom Weltkulturerbe Kölner Dom Das Begleitprogramm der Mitgliederversammlung bot ein im wahrsten Sinne des Wortes hochinteressantes Ziel: Eine Führung über das Dach des Kölner Doms. Die dritthöchste Kirche der Welt ist trotz ihrer Bauzeit von über 600 Jahren eines der besten Beispiele für vollendete gotische Baukunst. Der von dutzenden filigranen Säulen getragene hohe Raum beeindruckt durch seine Weite jährlich Millionen Gäste aus aller Welt. Die private Führung übernahmen zwei Steinmetze der Dombauhütte, Robert Hofstätter und Achim Kurowski. Die Dombauhütte ist dafür zuständig, die Bausubstanz der Kirche zu erhalten. Wie alle historischen Bauwerke bedarf auch der Kölner Dom einer dauerhaften Pflege. Seine gewaltige Größe, sein hohes Alter, seine komplizierten Bauformen und die Vielzahl der Steinmaterialien stellen für alle Beteiligten eine außerordentliche Herausforderung dar. Dies gilt in gleicher Weise für die wissenschaftliche Bearbeitung und Restaurierung der reichen künstlerischen Ausstattung. Rund 60 Mitarbeiter, davon die Hälfte Steinmetze und Bildhauer, sind heute in der Dombauhütte beschäftigt. Luftige Höhe So erfuhren die schwindelfreien Teilnehmer der „Dachführung“, dass in der vollendeten gotischen Kathe drale nicht alle Bauteile aus dem Mittelalter stammen. Und dass die Farbe des Doms eigentlich hellbeiger Sandstein wäre, wenn ihm nicht Umwelteinflüsse wie die Nähe zum Bahnhof und saurer Regen zugesetzt hätten. Die Fertigstellung des Domes erfolgte in der Zeit der industriellen Revolution. Nirgendwo wird dies deutlicher als bei einer Führung über die Dächer des Domes. Wer einen historischen Holzdachstuhl erwartet hatte, war überrascht, als die beiden Führer eine filigrane Eisenkonstruktion präsentierten, die älter ist als der Eiffelturm. Die Begleitungen erlebten nach der spektakulären Auffahrt mit einem Bauaufzug 40 Meter hoch über der Stadt unbekannte Turmräume mit Depots und Werkstätten der Dombauhütte. Und sie waren überwältigt, von der grandiosen Aussicht bei strahlend blauem Himmel. Dass die beiden Führer selber Steinmetze sind, zeigte sich immer wieder beim Erzählen: Die Berichte waren praxisnah, die kannten jede Figur persönlich und konnten Anekdoten erzählen. Zum Beispiel die, dass sich viele Steinmetze im Sandstein des Doms mit einer Selbstdarstellung „verewigen“. So gibt es Figuren mit Handy, Fuß im „Fettnäpfchen“ oder mit Bauhelm, die aber erst beim genauen Hinsehen erkennbar sind. Nach etwa einer Stunde erreichten alle wieder das sichere und standfeste Pflaster der Domplatte. MMC-Studios Vor dem abschließenden Abendessen und Gastvortrag nutzten alle Gäste des Unternehmerabends die Gelegenheit, das Gelände und die Studios der Magic Media Company (MMC) zu besichtigen. MMC ist eine Fernseh- und Filmproduktionsgesellschaft und unterhält auf dem 157.000 Quadratmeter großen Gelände in Köln-Ossendorf eines der größten und modernsten Studio- und Fernsehsendegelände Europas. Die insgesamt 19 MMC-Studios mit einer Gesamtfläche von 21.000 Quadratmetern bieten Raum für Film-, TV- und Eventproduktionen aller erdenklichen Formate. Dazu gehören Shows wie „DSDS“, „The Taste“, „Kayas Woche“, „Let’s Dance“ und „Big Brother“. Verfügbar sind Studios in Größen von 180 bis 2.600 Quadratmetern. Darunter befinden sich auch die mit 26 Metern höchsten Filmstudios der Welt, in denen beispielsweise der Kinofilm „Die Hindenburg“ gedreht wurde. Auch „der Medicus“ entstand in mittelalterlichen Kulissen der MMC Studios. Die 300 Meter lange und 6.000 Quadratmeter umfassende Coloneum Mall ist eine beliebte Location für Events wie z.B. „Der deutsche Fernsehpreis“. Außerdem werden hier RTL-Serien wie „Unter uns“, „Verbotene Liebe“, und „Alles was zählt“ produziert. Schauspieler Holger Franke, der eine TeilnehmerGruppe führte, berichtete im Außenset von „Unter uns“ auch von seiner Zeit als Darsteller in der Serie mit netten Anekdoten zum Dreh und Set. s RUBRIK Neue Mitglieder im Verband Der Bauindustrieverband hat Zuwachs bekommen. Insgesamt zwölf Bauunternehmen aus Nordrhein-Westfalen begrüßen wir sehr herzlich als Neumitglieder und freuen uns auf eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. ■■ btd Bauteam Deutschland GmbH, Köln UF R F U A N IL E T UR Z ! E M AH ■■ Großmann & Stühmeier GmbH & Co. KG, Bad Oeynhausen ■■ HOCHTIEF Building GmbH, Essen ■■ HOCHTIEF Building GmbH, NL NRW, Köln ■■ HOCHTIEF Engineering GmbH, Essen ■■ HOCHTIEF Infrastructure GmbH, Essen Umfrage zu Personal und Ausbildung ■■ HOCHTIEF PPP Solutions GmbH, Essen ■■ KANAL-TÜRPE Gochsheim GmbH & Co. KG, NL Blomberg ■■ RS Gleisbau GmbH, Dortmund ■■ Manuel Schons Industrievertretung, Düsseldorf ■■ SKE Facility Management GmbH, Duisburg ■■ TN Tiefbau Niederrhein GmbH, Duisburg Stand: Juni 2015 (Mitgliederversammlung 2015) s Wiederwahl in Berlin Berlin. Andreas Schmieg, Vorstandsmitglied im Bauindustrieverband NRW, wurde für die nächsten vier Jahre einstimmig in seinem Amt als Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses (SPA) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie wiedergewählt. Die turnusgemäße Neuwahl für die Wahlperiode 2015 bis 2019 erfolgte in einer Sitzung des SPA am 12. Mai 2015. Damit ist Schmieg beim Hauptverband auch zugleich Vizepräsident für den Bereich Tarif- und Sozialpolitik. s Trotz innovativer Konzepte im Bereich der Aus- und Fortbildung leidet die Baubranche zunehmend an Fach kräftemangel. Der Vorstand des Bauindustrieverbandes NRW und der Fachausschuss für Berufsbildung haben deshalb eine Umfrage in Auftrag gegeben, die Aufschluss über die aktuelle Personalsituation in den Mitgliedsunternehmen des Verbandes geben soll. Ziel ist es, eine einheitliche Strategie zur erfolgreichen Nachwuchswerbung zu erarbeiten. Das kann nur erreicht werden, wenn die unterschiedlichen Anforderungen der Unternehmen, die vom Ein-Mann-Betrieb bis hin zur aktiennotierten Gesellschaft variieren, berücksichtigt werden. Für eine möglichst repräsentative Umfrage braucht der Verband Ihre Mithilfe! Achten Sie bitte am 18. August 2015 auf ein Anschreiben an die Geschäftsleitungen per E-Mail und die Aufforderung, sich an der Umfrage zu beteiligen. Wir bauen auf Ihre Unterstützung! Herzlichen Dank vorab. BAU AKTUELL 02 / 2015 3 AUSBILDUNG Der neue Anbau Die Beton- und Stahlbetonbauer-Auszubildenden mit ihren Ausbildern Frank Goebel (re) und Bernd Reuber (2. von re) ABZ Kerpen baut an Richtfest am Berufskolleg Kerpen. Die Erfolgsgeschichte des privaten „Berufskolleg der Bauwirtschaft Kerpen“ geht weiter. Am 7. Mai 2015 wurde auf dem Gelände des Ausbildungszentrums der Bauindustrie Richtfest gefeiert. Der neue Anbau des Berufskollegs mit vier modernen Schulungsräumen und einem Lehrerzimmer wird voraussichtlich im August eingeweiht. Ulrich Goos, Leiter des ABZ Kerpen, freute sich über das schnelle und gute Gelingen des Bauvorhabens und insbesondere über „seine“ Beton- und Stahlbetonbauer-Azubis aus dem zweiten Ausbildungsjahr, die an diesem Projekt tatkräftig mitgearbeitet haben. „Sie waren mit großem Engagement und Fleiß bei der Sache“, lobte Goos den Nachwuchs aus dem eigenen Haus in seiner kurzen Begrüßungsansprache. Engagierte Ausbilder Betreut wurden sie von den Ausbildern Frank Goebel und Bernd Reuber, die auch den Richtspruch hielten. Ihnen dankte Goos für den persönlichen Einsatz an diesem Neubau und betonte: „Wir sehen und schätzen sehr Ihre Fachkompetenz und die Freude, mit der Sie beide Ihren Beruf leben und an die jungen Menschen weitergeben.“ An der realen Baustelle hätte sich gezeigt, wie viel Spaß die Arbeit bei aller Professionalität machen könne. Mit der Fertigstellung des neuen Anbaus kann das Berufskolleg zukünftig seine Kapazitäten deutlich erweitern und wird damit der hohen Nachfrage nach qualifiziertem Berufsschulunterricht gerecht. Schnelle Planung – kurze Bauzeit „Von der Planung des Anbaus im Juni 2014 bis zur Baugenehmigung im Oktober 2014 sind nur wenige Im ABZ Hamm Politik trifft Azubis Hamm. „Warum sind Sie in die Politik gegangen?“, „Wie sieht der Alltag eines Bundestagsabgeordneten aus?“, „Welche Aufgaben haben die Ausschüsse?“ „Wofür setzen Sie sich besonders ein?“ „Gibt es eine Anwesenheitspflicht bei den Bundestagsdebatten?“ Diese und eine Reihe weiterer Fragen beantwortete der Bundestagsabgeordnete Michael Thews den Auszubildenden im ABZ Hamm gerne und ausführlich. Der Vertreter des Wahlkreises Hamm-Unna II (Lünen, Selm, Werne und Hamm) besuchte am 18. Februar 2015 das Ausbildungszentrum der Bauindustrie in der Bromberger Straße. Mit dabei waren auch der Geschäftsführer der SPD-Ratsfraktion, Ralf-Dieter Lenz, und der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses der Stadt Hamm, Lothar Wobedo. Während des Rundgangs durch die einzelnen Gewerke konnten sich die Politiker ein eigenes Bild von der Vielfältigkeit der Bauberufe machen und kamen dabei mit den Auszubildenden ins Gespräch. Zum Abschluss seines Besuchs stellte sich Michael Thews in einem Schulungsraum den Fragen des Bau-Nachwuchses. Thews, 50, ist studierter Chemie-Ingenieur und seit Januar 2014 ordentliches Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Energie. s Monate vergangen“, erläuterte der ABZ-Leiter weiter. Und mit dem Richtfest und der Fertigstellung des Rohbaus stehe die Vollendung in absehbarer Zeit bevor. Daran hätten alle am Bau Beteiligten großen Anteil, so Goos. Deshalb dankte er ausdrücklich allen Firmen, die zum schnellen Gelingen des Projekts beigetragen hätten. Dazu gehören die Bauunternehmung Forst, Jülich, die Diensberg Dachtechnik, Brühl, die Firma Arns aus Mechernich, das Prüfungsingenieurbüro von Prof. Jürgen Güldenpfennig, Aachen, sowie das Ingenieurbüro Hensen, Aachen. s BAU AKTUELL 02 / 2015 Gott schütze dieses neue Haus und alle, die da gehen ein und aus. Er schütze auch vor dieser Tür, das Finanzamt und den Gerichtsvollzieher PROST! Wenn das Glas in Scherben springt, noch einmal unser Gruß erklingt hinaus mit Freude und Gebraus. Glück und Segen diesem neuen Haus DANKE! Interkulturelle Nachwuchswerbung Gelsenkirchen. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels setzt sich das Berufsförderungswerk der Bauindustrie (BFW) seit Jahren für die Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs ein. Ziel ist es, mit Unterstützung verschiedener Organisationen speziell Jugendliche mit Migrationshintergrund für eine Ausbildung in der Bauindustrie zu gewinnen, und sie als „interkulturell und bilingual versierte Fachkräfte von morgen“ zu fördern. „Ausbildungsmöglichkeiten im Bau- und Energiesektor“ standen deshalb im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen am 3. Juni 2015. Dr.-Ing. Bernd Garstka, Geschäftsführer des Berufsförderungswerks der Bauindustrie NRW Eingeladen hatte das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW (Ausbildungszentrum Essen) in Kooperation mit dem Wissenschaftspark Gelsenkirchen, der Energieagentur NRW und dem Kommunalen Integrationszentrum Gelsenkirchen (KIGE). Interessierte Jugendliche und deren Eltern nutzten die Möglichkeit, mit Personalverantwortlichen aus Baufirmen ins Gespräch zu kommen und sich mit Azubis über deren praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Baubereichen auszutauschen. Stadtdirektor Dr. Manfred Beck überbrachte die Grußworte der Stadt Gelsenkirchen und Dr.-Ing. Bernd Garstka, Geschäftsführer des Berufsförderungswerks der Bauindustrie, begrüßte die Teilnehmer der gut besuchten Veranstaltung. ■■ Berufsausbildung in Deutschland – Deine Chance für ein sorgenfreies Leben 4 Zum Dach bin ich hoch gestiegen, um hier zu reden mit Vergnügen. Den Bauherrn und die lieben Seinen und alle, die sich hier vereinen, die Baugenossen und die Gäste, begrüße ich zu diesem Feste. Dem Architekten, der zum Bau den Grundriss hat erdacht genau, dem Maurermeister, der sodann das Werk mit sicherer Hand begann, sei heut ein volles Glas geweiht, mit Glück und Heil zu aller Zeit. Nicht minder sollen die Gesellen, die mit dem Hammer und den Kellen geschalt und gemauert hier, ein Segenwort erlauben mir PROST! ABZ Essen Praktische Hinweise Neben dem persönlichen Austausch mit Personalleitern und Azubis standen verschiedene Fachvorträge im Mittelpunkt. Sie behandelten Themen wie Michael Thews (5.v.r.) begutachtete die Werkstücke der Trockenbauer-Azubis. Ralf-Dieter Lenz und Lothar Wobedo (rechts und links neben ihm) waren ebenfalls beeindruckt von den Fertigkeiten der „Berufsanfänger“. Frank Goebel (re) und Bernd Reuber beim Richtspruch: ■■ Das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW als Vermittler in Ausbildung und als Dienstleister für Ausbildungsbetriebe der Bauwirtschaft ■■ Was bieten Ausbildungsberufe der Bauwirtschaft und des Energiesektors? ■■ Was erwarten die Ausbildungsbetriebe und wie bewirbt man sich richtig? s Kleine Motivationshilfe: Bei einem Quiz rund um die Themen Bau und Bauberufe konnten insgesamt fünf Teilnehmer einen Erlebnistag im ABZ Essen, u.a. mit Baggerfahren, gewinnen! CoLa-Abschlussveranstaltung Sprachdefizite abbauen Björn Müller (links auf dem Schreibtisch sitzend) und Anton Leicht (rechts stehend) während der Diskussion mit den Teilnehmern an der CoLa-Abschlussveranstaltung. Kerpen. Im ABZ Kerpen fand am 13. Mai 2015 die Abschlussveranstaltung zum EU-Projekt Construction Language Learning (CoLa) statt. Das von der EU geförderte Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Sprachkenntnisse von Bauhilfsarbeitern mit Migrationshintergrund zu verbessern. Dafür wurden auf die spezifischen Bedürfnisse zugeschnittene Lernmaterialien bereit gestellt. Experten sind sich einig, dass die Sprachdefizite unter Bauarbeitern mit ausländischer Muttersprache ein Hindernis für deren berufliche Entwicklung, soziale Integration und die Verbesserung der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz darstellen. Björn Müller, Bereichsleiter Ausbildungsberatung im ABZ Kerpen, moderierte die Informationsveranstaltung. Die europäische Baubranche zeichnet sich durch einen hohen Anteil von Arbeitern mit Migrationshintergrund aus. Sie verstehen oftmals nur ungenügend die Sprache in ihrem neuen Heimatland und beherrschen vor allem auch nicht das grundlegende Fachvokabular in ihrem beruflichen Umfeld. Bei den Arbeitsunfällen auf Baustellen sind in besonderem Maße Arbeiter mit Migrationshintergrund betroffen. Es liegt nahe, einen Teil dieser Unfälle mit Verständigungsproblemen am Arbeitsplatz zu erklären. Lernmaterialien erarbeitet Im ABZ Kerpen wurden in Anwesenheit von Vertretern der Projektpartner, Arbeitsagenturen, Sprachschulen und vier Absolventen von Sprachkursen, alle mit Migrationshintergrund, die einzelnen Sprachversionen der für alle zugänglichen E-Learning-Plattform (www. construction-language-learning.eu/deutsch/) präsentiert. Sie umfassen die drei Themenbereiche Bauen allgemein, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie Kommunikation im Alltag und im Berufsleben. Zu Beginn der Veranstal- tung stellte der Projektkoordinator Anton Leicht, ibis acam Bildungs GmbH, Wien, das Projekt vor. Drei Themenbereiche Die Lernmaterialien wurden für folgende drei Bereiche entwickelt: ■■ 1. elementare Fachausdrücke für Tätigkeiten auf Baustellen ■■ 2. Schutz der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz ■■ 3. Kommunikation im Alltagsleben und mit Kollegen und Vorgesetzten am Arbeitsplatz. Die Materialien bestehen aus insgesamt 20 Lerneinheiten. Diese setzen sich zusammen aus Videos und vorbereitenden und ergänzenden Übungen zu Inhalt, Grammatik, Aussprache und Wortschatz. Die zu diesen Themen abrufbaren Videos wurden von den beteiligten Organisationen selber produziert und stellen Alltagsszenen und Bewerbungsgespräche, bzw. Amtsgespräche dar. Alle Lernvideos wurden mit Rücksicht auf die kulturellen Interessen der Herkunftsländer der „Schüler“ hergestellt. Jede Lektion beinhaltet ein spezifisches Video mit online-Übungen. „Authentische Videos“ Björn Müller präsentierte „voller Stolz“ die Videos aus dem ABZ Kerpen, die mit Schülern und Auszubildenden selbst gedreht wurden. „Unseren Akteuren hat das Drehen der sehr praxis- und lebensnahen Szenen mit den entsprechenden Rollenspielen sehr viel Freude gemacht“, fasst Müller zusammen. „Da es sich bei den „Schauspielern“ um Jugendliche mit Migrationshintergrund handelt, kommen die Szenen sehr authentisch rüber.“ Vertreter von Partnerorganisationen aus Großbritannien und den Niederlanden stellten ihre Sprachvideos ebenfalls vor. In der anschließenden Diskussion kamen viele Anregungen aus dem Kreis der anwesenden Lehrer, die täglichen im Umgang mit den Sprachschülern erfahren, worauf es bei den Sprachübungen ankommt. Björn Müller bedankte sich für die konstruktiven Vorschläge, „die wir gerne in unsere Online-Übungen einfließen lassen!“ s der für das Projekt zuständigen Mitarbeiterin Dr. Askim Müller-Bozkurt und dem Geschäftsführer der Talentbrücke, Lars-Rosario Scarpello, sprachen die europäischen Auszubildenden über ihre bisherigen Erfahrungen bei der Umsiedlung nach Deutschland, die sprachlichen Herausforderungen und wie sie sich in ihrer neue „Heimat“ eingelebt haben. Von November 2014 bis Ende Mai 2015 waren im Rahmen des Projektes „Your first Eures job, YfEj“ die ersten spanischen Auszubildenden im Ausbildungszentrum der Bauindustrie (ABZ) Kerpen vor Ort. Zeus Suarez Llamas und Francisco Jose Rodriguez Sanchez haben als Straßenbauer bei der Strabag AG eine zweijährige Ausbildung begonnen. Für die Regionalleiterin Nord-West des Spanischen Generalkonsulats in Düsseldorf, Cristina Marugán Güémez, war dies der Anlass für einen Besuch der überbetrieblichen Ausbildungsstätte im Dezember 2014. Gemeinsam mit dem ABZ-Leiter, Ulrich Goos, Neue Interessenten suchen Ausbildungsplätze In der Zwischenzeit wurden zwei weitere Teilnehmer im Rahmen des YfEj-Projektes für eine Tätigkeit in Deutschland gewonnen und über 140 Interessenten aus Spanien und Griechenland akquiriert. Diese haben bereits vor Ort Deutsch-Sprachkurse und teilweise baufachliches Grundlagentraining erfolgreich absolviert. Insbesondere Spanien und Griechenland leiden innerhalb der EU an hohen Arbeitslosenquoten, vor allem unter den Jugendlichen. Da liegt die Idee nahe, nicht besetzte Ausbildungsstellen in Starke Leistungen Köln. Die Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik der Fachhochschule Köln feierte ihren Nachwuchs: Am 5. Dezember 2014 erhielten insgesamt 40 Absolventen ihre Bachelorurkunde sowie sieben Absolventen ihren Masterabschluss. Darunter waren auch sechs Absolventen des Dualen Studiengangs Bauingenieurwesen. Mit Julia Reddel und Niklas Nürge erzielten zwei dual Studierende der Fachhochschule Köln herausragende Abschlussergebnisse und wurden besonders geehrt. Reddel, die ihre Ausbildung bei der Firma Blum-Tief GmbH absolvierte, schloss als beste Absolventin in der Vertiefungsrichtung Konstruktiver Ingenieurbau mit dem Durchschnittsnote 1,36 ab. Nürge beendete seine Ausbildung zum Bauzeichner beim Bauund Liegenschaftsbetrieb NRW in der Niederlassung Bielefeld und erhielt sein Abschlusszeugnis im Fachbereich Baubetrieb mit dem Durchschnittsergebnis 1,92. Als ehemaliger dual Studierender erhielt Alexander Dietmann seinen Masterabschluss in der Vertiefungsrichtung Infrastruktur mit der Durchschnittsnote 1,58. Folgende dual Studierende wurden geehrt: ■■ Julia Rosina Baerens, Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW – Niederlassung Düsseldorf ■■ Lukas Simon Klapp, HORST KLAPP GmbH, Gummersbach ■■ Frederick Peter Lech, SANIERTEC e.K., Kerpen ■■ Niklas Nürge, Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Niederlassung Bielefeld ■■ Julia Reddel, Blum-Tief GmbH, Troisdorf-Spich ■■ Marc Stein, BS-TEC GmbH, Wesseling s Kooperation mit der Mongolei Fachkräfte aus Europa Das Projekt, das aus Mitteln der Europäischen Union finanziert wird, startete am 1. Juni 2014 und endete am 31. Mai 2015. Ziel war es, spanische und griechische Jugendliche im Alter von 18 bis 30 Jahren in die deutsche Baubranche und weitere Branchen zu vermitteln, um hier die Engpässe für den dringend benötigten Fachnachwuchs auszugleichen. Duale Studenten ABZ Essen schult Straßenbauer Spanische Azubis im ABZ Kerpen Kerpen. Das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW hatte bereits im vergangenen Jahr den Zuschlag für das EU-Projekt Your first Eures job erhalten. Dahinter steht ein Mobilitätsprogramm zur Unterstützung junger Europäerinnen und Europäer bei der EU-weiten Arbeitssuche. v.l.: Edgar Lengwenat, Bereichsleiter Duale Studiengänge Bauingenieurwesen beim BFW, die dual Studierenden Julia Reddel, Marc Stein, Julia Baerens, Niklas Nürge, Frederik Lerch v.l.: Francisco Jose Rodriguez Sanchez, ABZ-Leiter Ulrich Goos, Cristina Marugán Güémez (Regionalleiterin für Nord/Westdeutschland im spanischen Generalkonsulat, Abteilung für Arbeit und Soziales), Suarez Llamas Zeus, Lars-Rosario Scarpello (Geschäftsführer TALENTBRÜCKE GmbH & Co. KG) Ländern mit einem günstigen Arbeitsmarkt, wie beispielsweise Deutschland, mit jungen Leuten aus Spanien und Griechenland zu besetzen. Voraussetzung zum Reiseantritt der jungen Menschen ist allerdings ein unterschriebener Arbeits- oder Ausbildungsvertrag bei einem deutschen Bauunternehmen. s Essen. Zukünftig werden im Essener Ausbildungszentrum der Bauindustrie auch Ingenieure und Ingenieurinnen aus der Mongolei ihr Fachwissen rund um den Straßenbau erweitern. Das besiegelt ein neuer Kooperationsvertrag, den das ABZ Essen mit dem mongolischen Bauunternehmen Uils Road LLC sowie den Jugendorganisationen NGO “Mongolian Association of Road Engineers“ und NGO “Mongolian Road Youth Association“ abschloss. Die Fachleute aus Asien werden in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte in allen Bereichen bezüglich der Planung und Herstellung von Infrastruktur geschult. Im Mittelpunkt stehen dabei praktische Anwendungen im Straßenbau, wie z.B. Vermessungswesen, Arbeitssicherheit und Grundfertigkeiten im Umgang mit Baumaschinen. Die erste Gruppe startete ihre Weiterbildung bereits am 9. März 2015. Unter der sachkundigen Anleitung der Ausbildungsmeister Klaus Koch und Stefan Schumski nutzten die 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis zum 19. März 2015 die Gelegenheit, um wertvolle Anleitungen zu Theorie und Praxis im Straßenbau mit nach Hause zu nehmen. „Die Kooperation gilt als Beitrag zur Stärkung der internationalen Beziehungen zwischen der Mongolei und dem Wirtschaftsraum Essen“, kommentiert Dr. KarlHeinz Bässler die neue Zusammenarbeit. s Interessierte Unternehmen beraten wir gerne auch persönlich vor Ort. Ansprechpartner: Björn Müller, Bereichsleiter Ausbildungsberatung ABZ Kerpen, Telefon: 02237-5618-33 Infos: www.youth-con.eu Weitere Interessenten für eine Ausbildung in Deutschland (aus Datenschutzgründen anonymisiert) finden Sie auf der Projekthomepage www.youth-con.eu/de/companies/profiles/. „Shake hands“ nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages. v.l.: Khurelbaatar Shar-Uvgun, Chefingenieur von Uils Road, Sereedendev Ganchimeg, Geschäftsführerin von Кad survei GmbH, Munkhbayasgala Nanzaddori, Direktor der Mongolian Road Youth Association und Dr. Karl-Heinz Bässler, Leiter des ABZ Essen BAU AKTUELL 02/ 2015 5 AUS DEN VERBANDSBEZIRKEN Verbandsbezirk Bonn trifft Ashok-Alexander Sridharan OB-Kandidat stellt sich vor Bonn. Das Rheinhotel Dreesen in Bonn bot den richtigen Rahmen für ein besonderes Treffen. Im Rahmen der Mitgliederversammlung präsentierte Ashok-Alexander Sridharan am 21. April 2015 den Bauunternehmern aus dem Verbandsbezirk seine Ideen für die Zukunft der Stadt. Sridharan geht für die Bonner CDU in den Wahlkampf um das Oberbürgermeisteramt der Stadt. Die Wahlen finden am 13. September 2015 statt. Der 49jährige Jurist ist derzeit erster Beigeordneter und Kämmerer von Königswinter und möchte nach seiner Wahl auch die Zusammenarbeit mit den ansässigen Unternehmen verbessern und ausbauen. Axel A. Wahl (li) und Thomas Fiedler bedanken sich bei Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann für den hervorragenden Vortrag und ihre offenen Worte in der anschließenden Diskussion mit den Düsseldorfer Unternehmern. Verbandsbezirk Düsseldorf Diskussion mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann Düsseldorf. Der Besuch der Baustelle Tunnel Kö-Bogen und eine politische Diskussion mit der FDP-Politikerin Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann standen auf der Agenda der Mitgliederversammlung des Verbandsbezirks Düsseldorf. Zimmermann ist stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP und Fraktionsvorsitzende der FDP im Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf. Am 6. Mai 2015 begrüßten Axel A. Wahl und Thomas Fiedler als Vorsitzende des Verbandsbezirkes die Düsseldorfer Unternehmer zur Mitgliederversammlung. Fiedler präsentierte seinen Unternehmerkollegen aus dem Verbandsbezirk während einer Tour über die Baustelle den aktuellen Stand der Arbeiten am Tunnel Kö-Bogen. Nach der Baustellenbesichtigung wurde die Mitgliederversammlung im IndustrieClub fortgeführt. Hier stand der Vortrag „Zukunft Düsseldorf – Planen und Bauen in einer wachsenden Stadt“ von Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, langjährige erste Bürgermeisterin der Stadt, und das anschließende Gespräch im Mittelpunkt. Ihr pointierter Vortrag führte zu lebhaften Diskussionen mit den anwesenden Bauunternehmern über die Verkehrsinfrastruktur, den Bau und die Sanierung von Schulen sowie die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Düsseldorf. Den Fokus richtete sie dabei insbesondere auf die Herausforderung einer wachsenden Stadt an Politik, Wirtschaft und Bevölkerung. Ihre eigene Partei, die FDP, sieht Strack-Zimmermann, nach einem Jahr „der Besinnung“, wieder auf einem erfolgreichen Weg. s Auf seiner Agenda stehen außerdem Themen wie Wohnungsbaupolitik, Senkung der Immobilienpreise, der Ausbau der Barrierefreiheit, nicht nur für Senioren, sondern auch für Familien mit Kinderwagen, die Stärkung des Universitätsstandortes als Wirtschaftsfaktor und der Neubau des Festspielhauses mit Sponsoren, um die Beethovenstadt weiter bekannt zu machen. Außerdem würde Sridharan als OB seinen Amtsstitz ins Stadthaus verlegen – wegen der größeren Nähe zu seinen Amtsleitern. Der OB-Kandidat berichtete außerdem über seine Idee eines möglichen Masterplans für die Stadtentwicklung und zeigte sich ÖPP-Projekten gegenüber sehr aufgeschlossen. Unternehmensstandort stärken Vor allem ein starker Wirtschaftsstandort, so Sridharan, bedeute Sicherheit für Ausbildungs- und Arbeitsplätze sowie Einnahmen für die Stadt. Die Wirtschaftsförderung müsse deshalb endlich Chefsache sein. Eine Herausforderung sei dabei die eingeschränkte Fläche, die nur zur Verfügung stehe. „Ich will aktiv mit unseren Nachbarkommunen zusammenarbeiten, um gemeinsam nicht nur Bonn sondern auch unsere Region zu stärken“, so der OB-Kandidat der CDU. Wichtig sei ihm auch, die Alleinstellungsmerkmale als Bundesstadt, Sitz der Vereinten Nationen und Geburtsstadt Beethovens stärker herauszustellen. „Mein Ziel ist es, dass Bonn 2025 wieder den internationalen Bekanntheitsgrad hat, den es zu Hauptstadt-Zeiten hatte“, so Shridharan abschließend. Nach seinen Statements folgte eine lebhafte Diskussion mit den Bauunternehmern des Verbandsbezirks Bonn. Die zogen ein positives Fazit: „Der ‚“bönnsche Jung“, wie sich der Deutsch-Inder selber bezeichnet, ist eine gute Wahl“, sagten sie einstimmig nach dem Treffen. s Hans-Bert Mohr, Vorsitzender des Verbandsbezirks Bonn (re) und Bauindustrie-Geschäftsführer Siegfried Steuer (li) im Gespräch mit Ashok-Alexander Sridharan und Henriette Rheinsberg aus dem Bonner Stadtrat Verbandsbezirk Aachen besucht RWTH Einblicke in die Forschung Dipl.-Ing. Ferdinand Tönnis, Oberbauleiter Zechbau GmbH, Erkrath, wurde auf der Mitgliederversammlung des Verbands bezirks Düsseldorf als Delegierter in den Wirtschaftspolitischen Ausschuss gewählt. Kaufmännische Leiter im Dialog Zu Gast bei der STRABAG Nörvenich. Am 24. Februar 2015 veranstaltete die Geschäftsstelle Köln ihr traditionelles Treffen der kaufmännischen Leiter aus den Mitgliedsunternehmen der Verbandsbezirke Aachen, Bonn und Köln. Bei der STRABAG AG in Nörvenich stand das Thema Public Relation im Mittelpunkt. Eingeladen hatte Martin Köhler, Bilfinger Construction GmbH Köln, der Vorsitzende des Kaufleute-Kreises. Markus Lempa, CEO der Kölner Hightech-PR-Agentur und Unternehmensberatung Memocine, referierte zu den Themen „Positionierung von Unternehmen“, „PR am Bau“ sowie zu geeigneten Reaktionen auf Presseanfragen. Zuvor hatte Peter Frohn, technischer Bereichsleiter der STRABAG AG Nörvenich einige Fakten zum Unternehmen vorgetragen, u.a. auch, dass am Standort nach wie vor mit einer hohen Zahl an eigenen gewerblichen Mitarbeitern im Straßenbau gearbeitet würde. Außerdem betreibe das Unternehmen vor Ort einen aus der Tradition entstandenen Kies- und Deponiebetrieb. Stefan Siegmund, Geschäftsführer Sozialpolitik im Bauindustrieverband NRW, erläuterte dem Kreis der Kaufleute abschließend den aktuellen juristischen Stand rund um das Thema „Werkverträge“ und „Arbeitnehmerüberlassung“ und regte damit weiterführende Diskussionen an. Das nächste Treffen findet im Herbst 2015 statt. s 6 BAU AKTUELL 02 / 2015 Aachen. Auf Einladung des Vorsitzenden Karl-Peter Arnolds besuchten die Bauunternehmer des Verbandsbezirks Aachen am 19. Mai 2015 im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung die Institute für Massivbau und Straßenwesen der Fakultät für Bauingenieurwesen an der RWTH Aachen. Hier hatten sie Gelegenheit, sich über den Stand aktueller Forschungs- und Versuchsergebnisse zu informieren. Im Anschluss folgte die interne Mitgliederversammlung, die sich mit der baukonjunkturellen Entwicklung in der Region Aachen und den Berichten aus den Fachausschüssen beschäftigte. Der Leiter des Instituts für Massivbau (IBM), Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger, führte die Aachener Unternehmer zunächst durch die Versuchshallen seines Instituts, in denen u.a. Prüfeinrichtungen für statische und dynamische Zug-, Druck- und Biegeversuche an allen Bauteilen und eine eigene mechanische Werkstatt zur Verfügung stehen. Er berichtete über die Forschungsprojekte des IBM und die fachübergreifende Zusammenarbeit mit anderen Instituten der RWTH. Besonderes Interesse zeigten die Teilnehmer am Sonderforschungsbereich „Textilbewehrter Beton“ und an der Entwicklung dieser neuartigen Technologie. Erd- und Straßenbautechnik Die zweite Station während der Besichtigungstour führte die Teilnehmer zum Institut für Straßenwesen (ISAC). Hier informierte Dr.Ing. Christian Schulze über die Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsarbeit in den Fachgebieten Erdbau und Straßenbautechnik und über die Aufgaben der dem Institut angehörige Materialprüfstelle für Straßenbau. Sein Kollege Dr.-Ing. Andreas Schacht erläuterte die Unterschiede zwischen Offenporigem Asphalt (OPA), besser bekannt als Flüsterasphalt, und lärmoptimiertem Asphalt (LOA) und deren Einsatzmöglichkeiten auf Autobahnen und kommunalen Straßen. Außerdem berichtete er über die Versuchsreihen mit verschiedenen Asphalten, um deren lärmmindernde Eigenschaften weiter auszutesten. Besonders interessierten sich die Straßenbauer für die Materialstücke aus der Entwicklung kunststoffbasierter Straßendeckschichtsysteme, deren Einsatz vielleicht in ein paar Jahren verwirklicht werden kann. s Prof. Josef Hegger (li) informierte mit großer Leidenschaft über die aktuellen Forschungsprojekte seines Instituts. Die Aachener Firmenvertreter mit Dr. Andreas Schacht (re) an der Versuchsstraße des ISAC. AUS DEN VERBANDSBEZIRKEN Verbandsbezirk Köln Verabschiedung und Neuwahl Köln. Die Tagesordnung der Mitgliederversammlung des Verbandsbezirks Köln am 22. April 2015 versprach ein spannendes, dicht gedrängtes Programm. Viele Mitgliedsunternehmen waren der Einladung des Verbandsbezirksvorsitzenden Anton Bausinger ins Landhaus Kuckuck gefolgt, um Paul-Heinz Wantzen, den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden und Dr. Friedrich Günther, Delegierter im Sozialpolitischen Ausschuss, aus dem langjährigen Ehrenamt zu verabschieden. Außerdem hörten sie einen engagierten Vortrag der geschäftsführenden Betriebsleiterin Gebäudewirtschaft der Stadt Köln, Petra Rinnenburger und wählten den Vorstand des Verbandsbezirks neu. Seit Anfang April 2014 ist die Architektin und Diplom-Ingenieurin Petra Rinnenburger geschäftsführende Betriebsleiterin der Kölner Gebäudewirtschaft, eines weitgehend eigenständigen Betriebs der Stadt. Sie sei Dienstleisterin und verstehe ihre Aufgabe darin, „den Auftraggebern für ihre Aufgaben passgenaue Flächen bereit zu stellen.“ Ihre Auftraggeber, das sind die unterschiedlichen Fachämter und Dezernate der Stadtverwaltung, in deren Auftrag die Gebäudewirtschaft eine Vielzahl von Bauten errichtet, unterhält und bewirtschaftet, von Verwaltungsgebäuden über Museen, die Oper und das Schauspielhaus, Schulen und Kindertagesstätten bis hin zum „stillen Örtchen“ auf Melaten, wie Rinnenburger erzählt. Vergabe an den „Wirtschaftlichsten“ Die Betriebsleiterin stellte ihr Amt mit allen Zuständigkeitsbereichen vor, sprach über die zwingend notwendigen Investitionen, z.B. darüber, dass in Köln 26 Sporthallen fehlen würden, über notwendige Investitionen von 77 Millionen Euro in den nächsten fünf bis 10 Jahren allein bei der Feuerwehr und das Investitionsziel bis 2020 von knapp einer Mrd. Euro, über die Personalunterdeckung und darüber, dass sie 60 neue Stellen beantragt habe. Weitere Themen waren der sogenannte „Schulbaupreis“, vier Schulen sollen ausgezeichnet werden, der „Kitapreis“, den es seit 2014 gibt und mit dem in Köln bereits zwei Kitas ausgezeichnet wurden. Weiterhin berichtete sie über ihre Ziele, im Stadtrat für „Nachhaltigkeit“ bei den Bauprojekten zu werben und für eine Vergabe an den wirtschaftlichsten und nicht an den billigsten Anbieter. „Wir unterstützen Sie gerne.“ Anton Bausinger, Vorsitzender des Verbandsbezirks Köln, bedankte sich bei Petra Rinnenburger für ihren überaus informativen Vortrag, der von allen Anwesenden mit großem Interesse verfolgt wurde und wünschte ihr für die ambitionierten Ziele zum Wohle der Stadt Köln alles Gute: „Die Bauunternehmen des Verbandsbezirks Köln stehen Ihnen für Ihre vielen großen Bauprojekte als Unterstützer und Partner zur Seite.“ Bereits während der Mitgliederversammlung wurden weitere Gespräch mit Petra Rinnenburger vereinbart. Ehrenvolle Verabschiedung Paul-Heinz Wantzen, bisheriger stellvertretender Vorsitzender des Verbandsbezirks, und Dr.-Ing. Friedrich Günther, Delegierter im Sozialpolitischen Ausschuss, wurden von den Kölner Mitgliedsunternehmen ehrenvoll verabschiedet, da sie aus Altersgründen nicht mehr für diese Ämter kandidierten. Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes NRW, dankte beiden in einer Laudatio für ihr erfolgreiches ehrenamtliches Engagement. „Sie haben in den Jahren Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für die nordrhein-westfälische Bauindustrie mehr als nur einen Job gemacht“, betonte Wiemann. „Sie haben Ihren Elan, Ihre Kreativität, und Ihre Begeisterungsfähigkeit eingebracht.“ PaulHeinz Wantzen war seit 2003 im Fachausschuss Berufsbildung tätig, seit 2007 als Delegierter im Wirtschaftspolitischen Ausschuss und seit 2008 als stellvertretender Vorsitzender des Verbandsbezirks. Dr. Friedrich Günther hat sich seit 2002 als Mitglied im Arbeitskreis und seit 2005 als Delegierter im Sozialpolitischen Ausschuss engagiert. „Ihre Fachkenntnisse sind Gold wert.“ Prof. Beate Wiemann lobte in ihrer Rede, den Sachverstand und Weitblick, mit dem beide „so manchen Unternehmerkollegen „zum Nachdenken“ angeregt haben“. Sowohl Günther als auch Wantzen hätten sich vor allem für die Nachwuchswerbung, für das Bauingenieurstudium und für die Imageverbesserung der Branche eingesetzt. Beispielhaft erwähnte sie das Engagement von Günther im Bereich der Nachwuchsförderung und Bauingenieurgewinnung, hier habe er im Laufe der Jahre ein stabiles Netzwerk zu Hochschullehrern und Studierenden aufgebaut, er wisse wie die Fachhochschulen und Universitäten in Deutschland aufgestellt sind und wo ihre Schwerpunkte liegen. „Diese Fachkenntnisse sind Gold wert für unsere Arbeit im Fachausschuss Berufsbildung und in unserer Tochtergesellschaft, dem Berufsförderungswerk der Bauindustrie“, so Wiemann wörtlich. Die Idee, Auszubildende in einer zwei- bis dreiwöchigen Projektarbeit Erneuerungs- und Verschönerungsarbeiten an städtischen Objekten durchführen zu lassen, die ansonsten aus haushaltlichen Gründen nicht hätten durchgeführt werden können, stamme von Paul-Heinz Gruppenfoto nach der Mitgliederversammlung vor dem Landhaus Kuckuck. Wantzen, so die Hauptgeschäftsführerin weiter. Diese Azubi-Aktionen in Köln habe Wantzen immer gefördert und unterstützt und mit Begeisterung begleitet. Mittlerweile hätten die PR-Idee auch andere Verbandsbezirke „adoptiert“. „Für Ihre Leistungen und Ihr Engagement, lieber Herr Wantzen und lieber Herr Dr. Günther, spreche ich Ihnen heute ganz persönlich mit besonderer Herzlichkeit und natürlich auch im Namen des Vorstandes, der Geschäftsführung und der Mitgliedsunternehmen der nordrheinwestfälischen Bauindustrie Dank und Anerkennung aus“, so Beate Wiemann abschließend. s Neuwahlen im Verbandsbezirk Köln Köln. Die Mitgliederversammlung des Verbandsbezirks Köln wählte am 22. April 2015 neue Repräsentanten. Wir gratulieren zur Wahl: ■■ Anton Bausinger, Friedrich Wassermann Bauunter- nehmung für Hoch- u. Tiefbauten GmbH & Co. KG, Köln – Vorsitzender; ■■ Martin Rickert, STRABAG AG Verkehrswegebau, Direktion Köln - Stellvertretender Vorsitzender; ■■ Alexander Jonas, Hochtief Building GmbH, NL NRW, Delegierter im Wirtschaftspolitischen Ausschuss; ■■ Rolf Römer, MBN Bau AG; ZNL Köln, Delegierter im Sozialpolitischen Ausschuss; ■■ Martin Schick, Bauwens Construction GmbH & Co. KG, Köln, Delegierter im Bautechnischen Ausschuss; ■■ Heinrich L. Heitkamp, Heitkamp IB GmbH, Wesseling, und Kai Pickhardt, Bauwens Construction GmbH & Co. KG, Köln, Delegierte im Fachausschuss Berufsbildung. Verbandsbezirk Ruhrgebiet-Münsterland Besuch der Pilkington Deutschland AG Gladbeck. Ein Besuch bei der Pilkington Deutschland AG gewährte den Bauuternehmern des Verbandsbezirks Ruhrgebiet-Münsterland Einblicke in die Herstellung des Baustoffs Glas. Moderne Architektur und transparente Bauweise fördert seit Jahren einen „Glasboom“ im Hochbau. Auf Einladung des Verbandsbezirksvorsitzenden Heinrich Schulze von der Bilfinger Hochbau GmbH in Essen, trafen sich die Unternehmer am 21. April 2015 zur Besichtigung in Gladbeck. Bereits vor drei Jahren entstand die Idee, sich im Rahmen von „Unternehmertreffen“ im Verbandsbezirk Ruhrgebiet-Münsterland regelmäßig mit benachbarten Branchen auszutauschen. Der Erkenntnisgewinn für das eigene Unternehmen und die Informationen über neueste Entwicklungen genießen dabei höchste Priorität. Nach dem Besuch des Asphaltmischwerks von Eurovia in Oberhausen, besuchten die Unternehmer nun die Pilkington Deutschland AG in Gladbeck. Das Unternehmen gehört als Basisglashersteller mittlerweile zur japanischen NSG Group. Mehr als 800 Tonnen Glas werden pro Tag im Gladbecker Werk hergestellt und zur Weiterverarbeitung und Veredelung an Unternehmen in der Region geliefert. Angesichts der modernen Architektur spielt Glas für den Hochbau eine immer größere Rolle, so dass sich die Bauunternehmer insbesondere für den Produktionsprozess des transparenten Baustoffs interessierten und begeisterten. gen helle, lichtdurchflutete Räume zu schaffen und attraktive Designs zu verwirklichen. Glas erfüllt darüber hinaus auch vielfältige Funktionen in modernen Gebäuden und leistet damit einen wesentlichen Beitrag z. B. zur Energieeffizienz, zum Komfort und zur Sicherheit. So erfuhren die Bauunternehmer in den beiden Vorträgen der PilkingtonAnwendungstechniker Denise Goldau und Dr. Christian Eibel interessante Details zu den Funktionen der Pilkington Basisgläser wie Sonnenschutz, Wärmedämmung, Radarreflexionsdämpfung, Schalldämmung und Brandschutzgläser. Mit diesen Möglichkeiten erfüllt bzw. kombiniert der Baustoff Glas verschiedene Anforderungen wie beispielsweise Energiemanagement, Ästhetik, Schallschutz, Absturzsicherung oder Selbstreinigung. Glas spielt zudem eine wichtige Rolle bei den gesellschaftlichen Bemühungen, die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren und die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern. Glas ist energieeffizient Die moderne Architektur ist ohne Glas als stilprägendes Element nur schwer vorstellbar. Glas bietet Architekten und Planern aber nicht nur gestalterisch viele Möglichkeiten, mithilfe von großflächigen Verglasun- Der Glasspezialist aus Japan Die NSG Group ist einer der führenden Hersteller von Glas und Glasprodukten weltweit. Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit sind die Bereiche Automotive (Erstausrüster- und Fahrzeugglasersatzteilgeschäft) sowie Heinrich Schulze, (2.v.l.) und seine Unternehmerkollegen am Eingang der Pilkington Deutschland AG in Gladbeck Architectural und Technical Glass (eine breite Palette hoch veredelter Gläser für Neubauten und Renovation, Displays, Solarenergie und Optoelektronik). Das 1918 gegründete Unternehmen NSG hat Pilkington im Juni 2006 übernommen. Die NSG Group insgesamt erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2013/2014 einen Umsatz von rund 606 Mrd. Yen (ca. 4,5 Mrd. Euro) und beschäftigt weltweit etwa 27.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat Produktionsstandorte in 30 Ländern und Vertriebsaktivitäten in 130 Ländern. Die Pilkington Deutschland AG gehört seit Juni 2006 zur NSG Group. An den vier Bauglasstandorten Gelsenkirchen, Gladbeck, Weiherhammer und Schmelz sind rund 1.500 Mitarbeiter im Bereich Building Products tätig. Deutschlandweit arbeiten rund 2.500 Mitarbeiter für den Japanischen Glasspezialisten. s BAU AKTUELL 02/ 2015 7 AUS DEN VERBANDSBEZIRKEN Linker Niederrhein tagte in Kamp-Lintfort Masterplan für das Zechenareal „Bergwerk West“ Kamp-Lintfort. Am 29. April 2015 trafen sich die Mitglieder des Verbandsbezirks Linker Niederrhein auf Einladung ihres Vorsitzenden Wolfgang Vollack zur Mitgliederversammlung in Kamp-Lintfort. Die Hochschulstadt Kamp-Lintfort ist ein Mittelzentrum am linken Niederrhein mit rund 37.000 Einwohnern. Wirtschaftlich und städtebaulich geprägt durch den Ende 2012 eingestellten Steinkohlebergbau hat sich Kamp-Lintfort bereits heute durch einen erfolgreich eingeleiteten Strukturwandel zu einem zukunftsorientierten Technologie-, Logistik- und Hochschulstandort entwickelt, der von der geographischen Lage im Einzugsbereich des Ruhrgebiets und der Benelux-Staaten profitiert. Info zu Masterplan Der Masterplan Bergwerk West wurde am 15.10.2013 durch den Rat der Stadt Kamp-Lintfort als Rahmen- und Nutzungskonzept für die zukünftige Flächenentwicklung des Bergwerk West-Areals beschlossen. Dieser Plan ist das Ergebnis eines intensiven und mehrjährigen Planungs- und Öffentlichkeitsprozesses unter Inanspruchnahme der RWP-Förderung. Die Kernelemente des Plans sind: ■■ die Bildung von vier städtebaulichen Clustern entlang der Friedrich-Heinrich-Allee ■■ die Nutzung der östlichen Bahntrasse für die Niederrheinbahn ■■ die stufenweise Entwicklung der Fläche mittels einer „Natur auf Zeit“-Strategie ■■ städtischer Freiraum mit unterschiedlich gestalteten und nutzbaren Flächen Zu den wichtigsten Themen der Mitgliederversammlung gehörten neben der Berichterstattung über die Arbeit der verschiedenen Ausschüsse auch Fragen der Generalunternehmerhaftung nach dem Mindestlohngesetz im Falle der Insolvenz des Nachunternehmers. Außerdem wurde die Kooperation mit der größten Einkaufsgesellschaft der deutschen Bauwirtschaft, der BAMAKA, und die damit verbundenen Einkaufsvorteile für die Mitgliedsunternehmen vorgestellt. nördlich an das Zechengelände angrenzende Neubau der Hochschule Rhein-Waal, Standort Kamp-Lintfort, auf einem 1,7 ha großen Areal und der im Süden liegende Kohlenlagerplatz, der als Logport IV zu einem rund 30 ha großen interkommunalen Logistikstandort entwickelt werden soll. Außerdem stellte Tenhaeff weitere Maßnahmen der Innenstadtentwicklung und besondere Aspekte der städtischen Ansiedlungsphilosophie für junge Familien vor. Perspektiven für das Zechenareal Im Rahmen der Veranstaltung referierte Dieter Tenhaeff, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing der Stadt Kamp-Lintfort, über den von der Stadt und der Ruhrkohle AG erarbeiteten Masterplan Bergwerk West. Danach sollen möglichst frühzeitig für das im Zentrum der Stadt gelegene Zechenareal sowie die arrondierenden Flächen zukunftsorientierte Perspektiven entwickelt werden. Bestandteile dieser Entwicklung sind der unmittelbar Engagierter Vortrag Als einen der nächsten Meilensteine in der Flächenentwicklung des ehemaligen Zechengeländes beabsichtigt die Stadt eine Bewerbung für die Landesgartenschau 2020 unter dem Motto „Kloster-KohleCampus“. Wolfgang Vollack dankte Dieter Tenhaeff für den engagierten Vortrag und die detaillierten Informationen über den eingeleiteten Strukturwandel, der auch seine Unternehmerkollegen beeindruckte. s NACHRICHTEN AUS DEN UNTERNEHMEN nesseler grünzig gruppe Wechsel in der Führung Aachen. Der geschäftsführende Gesellschafter der nesseler grünzig Unternehmensgruppe, Joachim Nesseler, hat sich zum 31. März diesen Jahres aus der Führung der operativen Geschäfte in den Firmen nesseler bau gmbh, nesseler bauwerk gmbh, nesseler plan gmbh und nesseler betrieb gmbh & co kg zurückgezogen.Die Verantwortung liegt nun in den Händen der bisherigen Mitgeschäftsführer Karl-Peter Arnolds und Fritz Schupp. „Dieser Schritt war von langer Hand vorbereitet“, erläutert Joachim Nesseler seine Entscheidung, sich nun auf die Geschäftsführung der Holdinggesellschaft robert grünzig gmbh & co kg zu konzentrieren. „Mit Karl-Peter Arnolds, der bereits seit sieben Jahren mit mir die operativen Geschäfte führt und Fritz Schupp, Geschäftsführerkollege seit 2013, gestalten nun zwei kompetente und hochqualifizierte Persönlichkeiten die wachsenden Geschäfte.“ Joachim Nesseler, Träger der goldenen Ehrennadel des Bauindustrieverbandes NRW,war von 1991 bis 2013 Vorsitzender des Verbandsbezirks Aachen. Karl Arnolds trat 1999 in das Unternehmen ein, zum Jahresende 2000 wurde er als Mitglied der Geschäftsführung zum Prokuristen bestellt und übernahm die Leitung des Geschäftsfelds Zweckbauten. Seit Mitte 2008 ist Karl Arnolds Geschäftsführer der Firmen nesseler bau gmbh, nesseler bauwerk gmbh, nesseler plan gmbh und nesseler betrieb gmbh & co kg. Zum 1. April 2015 übernahm er den Vorsitz der Geschäftsführung für die Bereiche Planen, Bauen und Betreiben und verantwortet vor allem die Bereiche Vertrieb und Produktion. 2013 wählten die Mitglieder des Verbandsbezirk Aachen Arnolds zu ihrem neuen Vorsitzenden. Fritz Schupp trat 1996 in die Unternehmensgruppe ein, er wurde zum 1. Januar 2001 zum Prokuristen und kaufmännischen Leiter der Unternehmensgruppe bestellt. Das kaufmännische Ressort verantwortet er seit Mitte 2013 als Geschäftsführer. v.l. Fritz Schupp, Hubertus Nesseler, Joachim Nesseler, Karl-Peter Arnolds 8 BAU AKTUELL 02 / 2015 Wie bisher leitet Hubertus Nesseler als geschäftsführender Gesellschafter der nesseler projektidee gmbh die Projektentwicklungs- und Bauträgergeschäfte der Unternehmensgruppe. Schupp ist Delegierter des Verbandsbezirks Aachen im Sozialpolitischen Ausschuss des Bauindustrieverbandes NRW. s Wolfgang Vollack (li) begrüßt Dieter Tenhaeff, den Amts leiter für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Kamp-Lintfort. Zuvor hatten die Unternehmer im internen Teil der Mitgliederversammlung Wolfgang Vollack einstimmig zum Delegierten des Verbandsbezirks Linker Niederrhein im Fachausschuss Berufsbildung gewählt. Verbandsbezirk Südwestfalen Baustelle Lennetalbrücke besichtigt Hagen. Am 29. April 2015 besichtigten die Mitglieder des Verbandsbezirks Südwestfalen im Anschluss an ihre Mitgliederversammlung in Hagen die Baustelle Lennetalbrücke auf der A 45. Die Brücke liegt am nordöstlichen Stadtrand von Hagen nördlich des Autobahnkreuzes Hagen. Sie überquert den Fluss Lenne, eine Bahnstrecke, das Werksgelände einer anliegenden Firma, die Landesstraße 674 und die Kreisstraße 1 in einer Höhe von 20 bis 30 Metern über dem Gelände. Die alte Lennetalbrücke wird seit 2013 durch einen Neubau ersetzt. Die Bauzeit beträgt insgesamt viereinhalb Jahre. Eine Schadensanalyse von 2008 hat den schlechten Zustand des 50 Jahre alten Bauwerks unterstrichen, das den stetig steigenden Verkehrsbelastungen nicht mehr gewachsen war. Vor dem Baustellenrundgang präsentierte Michael Neumann von Straßen.NRW die Baumaßnahme und stellte anhand eines animierten Films die Technik und den gesamten Bauablauf vor. Abriss und Neubau sind in fünf Phasen geplant, eine Herausforderung für die Ingenieure und bauausführenden Firmen. Die neue Brücke besteht aus zwei Bauwerken mit einer Stützweite von 979,50 Metern über 14 Felder, die von jeweils zwei Pfeilern gestützt werden. Mit einer Breite von zweimal 18,25 Metern sind die Überbauten bereits für einen sechsstreifigen Ausbau der A45 vorbereitet. Der Überbau besteht aus einem geschlossenen Stahlhohlkasten mit seitlich angeordneten Druckstreben und einer massiven Fahrbahnplatte aus Stahlbeton. Auf den Außenkappen sind transparente Lärmschutzwände vorgesehen. Die Stahlkonstruktionen der Überbauten wird im Taktschiebeverfahren von beiden Widerlagern aus eingeschoben. Dieser Quereinschub von fast 1.000 Metern ist deutschlandweit einmalig. Der mittlere Teil der Brücke über die Lenne wird im Freivorbau gebaut. Die Fahrbahnplatte besteht aus Stahlbetonfertigteilplatten mit Ortbetonergänzung. Annette Hering, Vorsitzende des Verbandsbezirks Südwestfalen, dankte Michael Neumann für die detaillierten Informationen und die gut organisierte Baustellenführung und zeigte sich, wie auch ihre Unternehmerkollegen, beeindruckt von dieser Baumaßnahme. s Luftaufnahme Foto: Holger Staffansson Informationsveranstaltung mit der Deutsch-Schwedischen Handelskammer Links: Modell der „New Karolinska Solna“ (NKS). Das Universitätskrankenhaus in Solna eröffnet Ende 2016. Rechts: Blick von oben auf die Baustelle „Universitätskrankenhaus Solna“. Bauboom in Schweden Düsseldorf. Kaum eine Region in Europa wächst derart rasant wie die schwedische Hauptstadt. Enorme Großbauprojekte mit komplett neuen Stadtvierteln sind in Planung. Bauunternehmen aus dem Ausland sind daran allerdings nicht beteiligt. Nach Ansicht der Stockholmer Stadtverwaltung soll sich dies nun ändern. Mit Informationstreffs im Ausland wirbt die Stadt neue Baupartner an, die für die Umsetzung der anstehenden Mega-Projekte in Stockholm unverzichtbar sein werden. Am 28. Mai 2015 stand in Düsseldorf ein gemeinsames Treffen von Bauindustrieverband NRW, Deutsch-Schwedischer Handelskammer, der Wirtschaftsförderung „Stockholm Business Region“ sowie der schwedischen Infrastrukturbehörde „Trafikverket“ auf dem Programm. Die Informationsveranstaltung im Industrieclub Düsseldorf zum Thema „Geschäftschancen in Schweden“ richtete sich an deutsche Bauunternehmen, die sich für den schwedischen Baumarkt und insbesondere für geplante Bauvorhaben in der Hauptstadt Stockholm interessieren. Zu den Vortragenden zählten u.a. Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen, und Jesper Ackinger, stellvertretender Geschäftsführer der Stockholmer Wirtschaftsförderung. Im Mittelpunkt standen die anstehenden Ausschreibungen in der Region Stockholm, darunter auch viele interessante Großprojekte, die von schwedischen Vertretern präsentiert wurden. Neben einer Reihe geplanter Infrastrukturprojekte waren dies auch die wichtigsten Bauvorhaben des Wohnungs- und Hochbaus. Im Anschluss an die Präsentationen gab es Gelegenheit zum informellen Informationsaustausch und zu weiteren vertiefenden Gesprächen über die Möglichkeiten deutscher Bauunternehmen. 103 Milliarden Euro für Bauprojekte Die schwedische Hauptstadt erlebt eine in ihrer Geschichte unvergleichliche Expansionsphase. Jedes Jahr steigt die Einwohnerzahl Stockholms mit rund 35.000 Menschen. Im Jahr 2020 werden im innerstädtischen Bereich eine Millionen Menschen leben und arbeiten, im Jahr 2030 wird die Stadt voraussichtlich auf 1,4 Millionen Bewohner angewachsen sein. Der rasante Zuzug stellt die Stadt und die Region vor große Herausforderungen. Um dem Wachstum Rechnung zu tragen, plant Stockholm bis zum Jahr 2021 Bauprojekte in Höhe von 103 Milliarden Euro. Allein die Investitionen in den Wohnungsbau beziffern sich auf derzeit 36 Milliarden Euro. Hinzu kommen Investitionen für den Neubau von Schienenstrecken für Züge sowie der Erweiterung des Straßenbahnnetzes und der Neubau von U-Bahnstrecken mit neuen Trassen von rund 9 Milliarden Euro. Für die anstehenden Projekte ist die Stadt auf der Suche nach kompetenten deutschen Baupartnern, die sich bei der Realisierung der Projekte und an den anstehenden Ausschreibungen beteiligen. s Jesper Ackinger, stellvertretender Geschäftsführer der Stockholmer Wirtschaftsförderung Prof. Beate Wiemann VORTRAGSREIHE PETERSBERGER STRATEGIETAGE Teil II: Duisburger Hafen AG Paradebeispiel für einen radikalen Turnaround Bonn/Petersberg. Anlässlich der Petersberger Strategietage 2015 referierte Erich Staake, Vorsitzender des Vorstandes der Duisburger Hafen AG, in seinem Perspektivvortrag über die „Gestaltung eines radikalen Veränderungsprozesses am Beispiel des Duisburger Hafens“. Was 1716 als reiner Montanhafen begann und der Verwaltung einer “Hafenbehörde” unterlag, präsentiert sich heute als weltgrößter Binnenhafen und marktorientierter Dienstleister. Seit Ende der 1990er Jahre hat sich der Duisburger Hafen von einem traditionellen Umschlagplatz für Kohle und Stahl zur führenden Logistikdrehscheibe in Zentraleuropa und zum größten Containerumschlagplatz im europäischen Hinterland entwickelt. Staake gewährte mit seinem Vortrag Einblicke in eine Branche, die sich ebenso wie die Baubranche strategisch auf einschneidende Veränderungen des Marktverhaltens und der Kundenbedürfnisse einstellen musste, schärfte den Blick für Tragweite und Risiken mutiger unternehmerischer Entscheidungen. Zentrale Meilensteine Im folgenden sind die zentralen Strategien und Maßnahmen zusammengefasst, wie es gelungen ist, aus einem vermeintlich dem Niedergang geweihten Binnenhafen eine begehrte Adresse für Investoren weltweit zu machen: ■■ Entwicklung eines vermarktungsfähigen Produkts unter dem Namen Duisport bzw. als Einzelvermarktungskennungen z. B. als Logport für das Angebot vernetzter Logistikleistungen. ■■ Verwirklichung einer Unternehmensphilosophie als Lösungsanbieter: Act as a solution provider! ■■ Umbau der ehemaligen Behördenkultur durch geschicktes personelles Arrondieren in eine unternehmerisch denkende Servicekultur, in der die Mitarbeiter stolz auf das von ihnen mitgestaltete Unternehmen mit einem Standing weit über NRW hinaus sind. ■■ Bündelung der Wertschöpfung auf den Hafen, indem man für weltweite Kunden, z. B. aus USA und China, die komplette Warenverteilung über den Duisburger Hafen organisiert und so zur erfolgreichsten Güterdrehscheibe mit Verbindungen in die europäischen Seehäfen wird. ■■ Ausbau der Präsenz in den wesentlichen Märkten, regional unter dem Schlagwort “Innovation City” über die Entwicklung neuer Flächen und Erhalt des Know-hows in Duisburg ebenso wie international durch Netzwerkmanagement. ■■ Nutzung strategischer Partnerschaften zur Vernetzung von Industrie und Logistik, z. B. mit Evonik, und geschickte Kombination der Standortvorteile in NRW mit dem Erhalt des industriellen Kerns. ■■ Gewährleistung von Arbeitsplatzeffekten und Stabilität, u. a. auch durch beratende Projektentwicklung für andere Häfen weltweit, immer dort, wo Erich Staake, Vorsitzender des Vorstandes der Duisburger Hafen AG man glaubt, dass zukünftig dort das Wachstum entsteht. ■■ Duisport investiert nicht in Straßen, sondern in Logistik 4.0. Wenn entsprechend dem Effizienzcluster Ruhr sog. Urban Warehouses die Zukunft darstellen, so entstehen andere Produktionsprozesse, die wiederum die Logistik beeinflussen. ■■ Duisport schafft die Rahmenbedingungen, damit das Güterverkehrswachstum ressourcenschonend und effizient abgewickelt werden kann. s In der nächsten Ausgabe setzen wir unsere Berichterstattung über die Vortragsreihe fort. BAU AKTUELL 02 / 2015 9 GESELLSCHAFT FÜR BAUQUALITÄT UND TECHNIK MBH GBT Matrixzertifizierung: Zusammenschluss zur Wertegemeinschaft Düsseldorf. Bei der Suche nach geeigneten Beteiligten in Bauprojekten haben sich ISO-Zertifikate als Auswahlkriterium etabliert. Die Eignung der Zertifikatsinhaber, den Anforderungen an eine sichere und qualitativ zufriedenstellende Ausführung gerecht werden zu können, wird dabei durch Prüfungen unabhängiger Dritter bestätigt. Zertifizierungen sind meist kostspielig und nicht immer werden die eingeführten Managementsysteme in den Unternehmen in vollem Umfang gelebt oder deren Vorteile ausgeschöpft. Um dem fortgeschrittenen Organisationsund Zertifizierungsgrad von Bauunternehmen Rechnung zu tragen, bietet die Gesellschaft für Bauqualität und Technik mbH (GBT) ausgewählten Unternehmen ab sofort den Eintritt in eine Matrixzertifizierung an. Diese GBT-Matrixzertifizierung für Bauunternehmen fördert die inhaltliche Umsetzung und mindert den Aufwand. Kosten senken - Nutzen fördern Durch diesen Zusammenschluss von Unternehmen zu einer Wertegemeinschaft wird ein für die Baubranche sinnvolles und angemessenes Niveau von Regelung und Umsetzung in Bezug auf Qualität und Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz verfolgt. Die Zertifizierung erfolgt hierbei nach einem Stichprobeverfahren, wobei die zentrale Matrixstelle sowie eine Auswahl aus allen Mitgliedern der Wertegemeinschaft jährlich durch eine akkreditierte Zertifizierungsgesellschaft auditiert werden. So können Kosten gesenkt und durch eine praxisnahe Auslegung und Anwendung der eingesetzten Systeme Akzeptanz wie Nutzen gefördert werden. Die Einhaltung der normativen Forderungen wird dabei durch folgende Zertifikate bestätigt: ■■ ISO 9001 Qualitätsmanagementsysteme ■■ ISO 14001 Umweltmanagementsysteme ■■ BS OHSAS 18001 Arbeitsschutzmanagementsysteme (später ISO 45001) Zertifikate mit großer Wirkung zu attraktiven Konditionen Nutzen rauf, Kosten runter - teilnehmende Unternehmen profitieren gleich dreifach: Interview mit GBT-Geschäftsführer Michael Bläsen „Managementsysteme erfolgreich einführen“ Die Gesellschaft für Bauqualität und Technik mbH (GBT) wurde 1994 gegründet und unterstützt Bauunternehmen, Ingenieurbüros, private Bauherren, Kommunen und öffentliche Einrichtungen in technischen sowie organisatorischen Fragen. Zum Portfolio der unabhängigen Beratungsgesellschaft gehören Zertifizierungen, Qualifikations- und Eignungsbescheinigungen, Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle, Arbeitssicherheit durch z.B. SiGe-Koordination gemäß Baustellenverordnung, bis hin zu der Bearbeitung komplexer Aufgabenstellungen. Über Managementsysteme, Normenwerke und die Vorteile der Matrixzertifizierung für Bauunternehmen sprach die Redaktion mit GBT Geschäftsführer Michael Bläsen. SAS 18001 als Leitfaden für Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsysteme in das weltweit anerkannte ISO-Gewand übernommen. Somit stehen dann zusammen mit der ISO 14001 für die Bereiche Qualität, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Umweltschutz etablierte Normenwerke für die Einführung von Managementsystemen in Unternehmen zur Verfügung. Was versprechen Sie sich von der angekündigten Überarbeitung der Norm ISO 9001:2008 und der Herausgabe der Norm ISO 45001? Zunächst wird es eine konsequente Einführung der High Level Structure geben. Mit dieser vereinheitlichten Struktur wird es Unternehmen erleichtert, verschiedene Managementsysteme einzuführen oder kombiniert miteinander zu betreiben. Im Falle der von Ihnen angesprochenen ISO 9001 wird im Bereich des Qualitätsmanagements stärker auf das Erkennen und Behandeln von Risiken fokussiert werden. Bei der ISO 45001 wird voraussichtlich 2016 der bewährte British Standard OH- 10 Welchen Vorteil sehen Sie für die Unternehmen und was ist bezüglich der Anwendung zu beachten? Grundsätzlich kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass in den Normvorgaben nichts enthalten ist, was nicht aus unternehmerischem und betriebswirtschaftlichem Interesse sowieso beachtet werden sollte. Die vorhin erwähnten Normenwerke helfen dem Unternehmer insbesondere dabei, die Abläufe im Unternehmen derart zu gestalten, dass gesetzliche und kundenspezifische Anforderungen zum einen verlässlich erkannt und bewertet, zum anderen zielgerichtet und nachweislich umgesetzt und verfolgt werden. Bestenfalls geschieht dies, ohne dabei von individuellen Personen im Unternehmen BAU AKTUELL 02 / 2015 abhängig zu sein, d.h. durch Fähigkeit des Betriebes, nicht des Einzelnen. Im Ergebnis lassen sich bei erfolgreicher Einführung von Managementsystemen im Unternehmen strukturierte Abläufe, eine verlässliche Kommunikation und die Fähigkeit, in angemessener Weise mit Anforderungen umzugehen, erkennen. Das mag banal klingen, unterscheidet aber bereits viele Unternehmen voneinander, auch ob das ganze Unternehmen oder nur einzelne Bereiche diese positiven Merkmale aufweisen. Daher ist es wichtig, bei der Einführung oder Weiterentwicklung solcher Managementsysteme die Organisation als Ganzes im Blick zu haben, damit sämtliche Teilleistungen erfasst und aufeinander abgestimmt werden. Der Nutzen von Managementsystemen resultiert aber nicht alleine aus der Strukturierung von Abläufen, sondern aus Erkenntnissen, die im und für den Alltag gewonnen werden können. Voraussetzung hierfür ist, dass Managementsysteme gelebt werden, um die gewonnenen Erkenntnisse bei Entscheidungen verwenden zu können. Spätestens in diesem Punkt machen sich Managementsysteme ■■ Reduzierung der jährlichen Zertifi- zierungskosten und des zeitlichen Aufwandes ■■ Zertifizierung durch anerkannte und akkreditierte Zertifizierer ■■ Verbesserte Nutzung von Managementsystemen unter Beibehaltung bereits eingeführter Systeme (sofern ausreichend geeignet) Die Aufnahme von Unternehmen in die gemeinsame Matrixzertifizierung erfolgt nach sorgfältiger Prüfung durch die Matrixstelle zum Schutz der Wertegemeinschaft. Unternehmen können für bestehende oder zu erwerbende Zertifikate unter folgender Adresse prüfen lassen, ob sie von den Vorteilen der GBT-Matrixzertifizierung profitieren: Gesellschaft für Bauqualität und Technik mbH Uhlandstraße 56 • 40237 Düsseldorf Tel. (02 11) 99 144-0 • Fax (02 11) 99 144-10 e-mail: [email protected] s in der Regel von alleine bezahlt, indem sie helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, Fehler zu vermeiden, Chancen und Gefahren rechtzeitig zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren. men. Durch den gemeinsamen Verbund und die konsequente Anwendung der Managementsysteme können die externen Zertifizierungskosten minimiert werden, wovon alle Beteiligten profitieren. Bei Ihren Ausführungen schwingt Begeisterung mit. Haben Sie das Gefühl, dass diese von Unternehmen geteilt wird? Durch meine langjährige Tätigkeit als Auditor habe ich Einblick in viele Organisationen und dort installierte Managementsysteme nehmen können. In einigen Fällen muss ich feststellen, dass bei der Einführung oder Anwendung von Managementsystemen grundlegende Fehler gemacht wurden. Diese äußern sich z.B. dadurch, wenn Papier ausschließlich für ein Managementsystem erzeugt und vorgehalten wird. Ich behaupte, dass der normativ geforderte Dokumentations aufwand als sehr gering bezeichnet und gestaltet werden kann und sich Unternehmen durch eigene Vorgaben das Leben oft unnötig erschweren. Das heißt, hier geht es in meinen Augen nicht um die Eignung des Werkzeuges Managementsystem, sondern um die Handhabung. Sollte es bei der Einführung und Anwendung hapern, kann ich durchaus verstehen, warum Unternehmen bei dem Thema Managementsysteme mit ihrer Begeisterung etwas zurückhaltend sind. In einer Ankündigung der GBT-Matrixzertifizierung heißt es:„Kosten senken – Nutzen fördern“. Wie funktioniert das und was ist dafür notwendig? Im Prinzip unterwerfen sich Unternehmen als Standort einer gemeinsamen Matrixstelle ohne auf ihre eigenen Managementsysteme zu verzichten. Diese Matrixstelle wird von der GBT wahrgenommen und überwacht in vorgegebener Art und Weise die Anwendung und Umsetzung der Systeme in den teilnehmenden Unternehmen. Dabei weist sie kompetent auf Fehler, Chancen, Risiken und Entwicklungspotentiale hin und unterstützt bei der Anpassung der Systeme. Inhaltlich fließen die Erfahrungen der GBT in die Ausgestaltung der jeweiligen Systeme ein, was zu einer Verschlankung der Prozesse, einer Verringerung der Dokumentationslast und einer Erhöhung der Akzeptanz der eingesetzten Systeme bei den Betroffenen führen kann. Die Kosten für die Aufrechterhaltung der Managementsysteme können somit gesenkt, Akzeptanz und Nutzen gesteigert werden und die Managementsysteme ihre Potentiale ausspielen. Interessierte Unternehmen können dazu für Ihre bestehenden oder gewünschten Zertifikate ein Angebot anfragen, um nach erfolgreicher Vorprüfung in den Erweiterungen der GBT-Matrixzertifizierung berücksichtigt zu werden: [email protected]. Und um diese Handhabung zu unterstützen, bieten Sie nun von der GBT eine Matrixzertifizierung an? Korrekt. Wir wollen damit Unternehmen belohnen, die Managementsysteme aktiv einsetzen und die Vorteile erkannt haben. Ausgewählte Unternehmen werden dabei einer Vorprüfung unterzogen, inwiefern normative Anforderungen erfüllt werden, um sie dann in eine Wertegemeinschaft aufzunehmen. Diese Wertegemeinschaft pflegt eine praxisgerechte Auslegung der normativen Forderungen und fördert die Entwicklung der Managementsysteme in den einzelnen teilnehmenden Unterneh- Wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen und den Unternehmen weiterhin viel Erfolg. s JUBILÄEN 125 Jahre Hülskens Wasserbau Spezialist für Wasserstraßen Andreas Heinen (li), Geschäftsführer der Geschäftsstellen Dortmund/Essen/Münster, überbrachte die Jubiläumsurkunde des Bauindustrieverbandes an Thomas Groß und Michael Wilms (re) Seit 1890 plant und realisiert Hülskens Wasserbau für öffentliche und industrielle Kunden komplexe Vorhaben im Wasserbau. Die Aufgaben reichen von der Spundwand bis hin zum Bau großer Hafenbecken, vom Dükerbau bis zur Rekultivierung stillgelegter Abbauflächen. Die Wasserbauer gehören zum Weseler Firmenverband Hülskens, ein familiengeführtes mittelständisches Traditionsunternehmen mit insgesamt 800 Mitarbeitern in den Bereichen Wasserbau, Spezialschifffahrt, Kanalspedition, Sand- und Kiesgewinnung, Rekultivierung und Transportbeton- sowie Betonfertigteilherstellung. Der Bereich Wasserbau umfasst grundsätzlich alle Maßnahmen, die die Nutzbarmachung des Wassers oder den Schutz vor dessen Auswirkungen zum Ziel haben. Mit dem Wasserbau fing alles an Thomas Groß (51) ist Geschäftsführer der Hülskens Wasserbau GmbH & Co. KG und seit zehn Jahren im Unternehmen. Die Geschäftsführung teilt er sich mit seinem Kollegen Michael Wilms (47). Mit rund 125 Mitarbeitern ist der Bereich Wasserbau zwar nicht der personalintensivste Firmenbereich im Hülskens-Verband, aber der älteste. „Die Ursprünge gehen zurück auf die Unterhaltungsbaggerei am Niederrhein“, erläutert Thomas Groß. Der dabei anfallende Sand und Kies wurde vermarktet, so sei dann der Geschäftsbereich Sand und Kies entstanden, der heute zu den größten Lieferanten am Niederrhein gehört. 2004 wurde der Wasserbau zu einem eigenen Firmenbereich ausgegliedert. Seither hat sich der Umsatz auf fast 60 Millionen Umsatz mehr als verdoppelt. In 2013 übernahm Hülskens Wasserbau die Wasserbauabteilung der Alpine aus Stuttgart so- Wesel. Infrastrukturprobleme beherrschen seit langem die Schlagzeilen in den Medien. Allerdings ist meist die Rede vom Straßen-, Brücken-, oder Bahnbau. Dabei könnten Wasserstraßen bei der Lösung der drängenden Transportprobleme helfen. Aber auch hier gilt: Es braucht Investitionen, um deren schiffbaren Zustand zu erhalten und auszubauen. Spezialist für diese Aufgaben ist Hülskens Wasserbau mit Sitz in Wesel. Das Unternehmen feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum. wie 2014 die Erwin Müller Spezialtief- und Wasserbau GmbH aus Neckarzimmern mit 13 Mitarbeitern und erweiterte seine Kapazitäten deutlich. Verkehrsträger mit Reserven „Das System Wasserstraße ist der einzige Verkehrsträger, der noch echte Reserven hat und seine Kapazitäten noch ausbauen kann“, sagt Groß. Allerdings müsste das Wasserstraßennetz erweitert und die vorhandenen Kanäle ausgebaut werden. Viele Schleusen und Kanäle seien an die 100 Jahre alt und mittlerweile betriebsanfällig. Für diese Bundeswasserstraßen sei die Wasserund Schifffahrtsverwaltung zuständig. Die chronische Unterbesetzung führe aber dazu, dass regelmäßig der jährliche Etat von einer Milliarde Euro nicht ausgenutzt werde, 200 bis 300 Millionen Euro verfallen dann bzw. werden nicht verbaut, bedauert Groß. Deshalb fordere er, die Planungskapazitäten in der Behörde auszubauen und verstärkt Ingenieurbüros einzuschalten. „Ausbau Sacrow-Paretzer-Kanal“ bis 2017 Einer der ersten und größten Aufträge war vor 113 Jahren der Ausbau des Sacrow-Paretzer Kanals bei Berlin zur Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse. In diesem Jahr erhielt Hülskens erneut den Auftrag zum Ausbau des Kanals auf einer Gesamtlänge von 14 Kilometern. „Dieser Auftrag ist der zweitgrößte in der Geschichte von Hülskens Wasserbau“, freut sich Thomas Groß. Er sichere mit einem Auftragsvolumen von 38 Millionen für die nächsten drei Jahre eine Grundauslastung des Unternehmens. „Rückbau Elbe Düker“ bis Ende 2015 Auftraggeber für einen weiteren interessanten Auftrag ist die Gasunie Deutschland GmbH & Co. KG, Hannover. Seit April 2015 bis voraussichtlich Ende des Jahres sind die Wasserbauspezialisten an der Elbe im Einsatz. Es geht um den Rückbau eines Elbe-Dükers, ein Pilotprojekt, das selbst die erfahrenen Fachleute so noch nicht durchgeführt haben. Der Düker wurde 1974 verlegt und besteht aus zwei betonummantelten Gashochdruckleitungen 2 x DN 750 und einem Stahlschutzrohr DN 700, belegt mit 11 Kabelschutzrohren aus Kunststoff sowie diversen, darin eingezogenen Kabeln. Der Düker ist durch Traversen zu einem Dükerpaket verbunden. Die Leitungstrasse verläuft im Bereich des Dükers zwischen der rechten Seite der Hauptelbe im Bereich der Ortschaft Hetlingen und der linken Seite der Hauptelbe im Bereich des nordöstlichen Ufers der Insel Lühesand. Der alte Düker ist 1.300 m lang wurde in offener Bauweise hergestellt. Für den Rückbau arbeitet Hülskens mit einer hydraulischen Linearwinde, die über eine Zugkraft von 1.500 Tonnen verfügt. „Auch diese Dimensionen sind einmalig“, fasst Dipl.-Ing. Thomas Groß zusammen. Nur rund die Hälfte aller Aufträge komme von der öffentlichen Hand, erläutert der Geschäftsführer weiter. Private Auftraggeber seien Hafenbetreiber aus der Logistik, Industrie, Chemie und Petrochemie. Dabei gehe es meist um Hafenbauarbeiten und Unterhaltungsmaßnahmen. s Moment mal! Neuer Ausbildungsberuf im „Wasserbau“ Die beiden Geschäftsführer der Hülskens Wasserbau GmbH & Co. KG, Thomas Groß und Michael Wilms, setzen sich für einen neuen Ausbildungsberuf im Wasserbau ein. Die Idee entstand im Unternehmen, weil es immer schwieriger wird, kompetentes Personal für die außergewöhnlichen Anforderungen im Wasserbau zu finden. Das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW (BFW) unterstützt Hülskens bei der Entwicklung eines passenden Ausbildungsprogramms des „Wasserbauers“. Bisher stammen die meisten Mitarbeiter aus dem Bereich der Binnenschifffahrt. Der „Wasserbauer“ müsste die Ausbildung „Binnenschiffer“ mit der praktischen „baulichen Komponente“ vereinen. Zuständig für diese Ausbildung waren bis vor einigen Jahren die Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen. Sie konzentrieren sich aber hauptsächlich auf den „ökologischen Wasserbau“. Das spezielle Fachwissen, das ein Unternehmen wie Hülskens braucht, wird bisher ausschließlich im eigenen Haus selber vermittelt. Mit ihrer Idee eines gezielten Ausbildungsberufs stießen Michael Wilms und Thomas Groß bei BFW-Geschäftsführer Dr.-Ing. Bernd Garstka und Ulrich Goos, dem Leiter des Ausbildungszentrums Kerpen, auf offene Ohren. Sie prüfen jetzt, ob und wie eine Ausbildung „Wasserbau“ entwickelt werden kann. s 90 Jahre Jacobs Straßenbau GmbH Jubiläum hoch zwei Bergheim. Bei der Firma Jacobs Straßenbau aus Bergheim gab es in diesem Jahr doppelten Grund zur Freude. Das Unternehmen feierte seinen 90. Geburtstag und ehrte seine Mitarbeiterin Thea Küll für 50 Jahre Betriebszugehörigkeit. Die heute 66jährige Industriekauffrau trat bereits 1965 in die Firma ein und hat ihre Ausbildung dort absolviert. „Ich habe immer gerne gearbeitet“, sagt Thea Küll voller Überzeugung und an einen anderen Arbeitgeber mochte sie nie denken. Vielleicht auch deshalb, weil schon ihr Vater und ebenso ihr Mann bei Jacobs eine berufliche Heimat hatten und es „so viele nette Kollegen“ gibt. Ans Aufhören denkt die Jubilarin aber noch nicht. „Ich wollte die 50 Jahre vollmachen, aber jetzt hänge ich noch ein Jahr dran.“ Uwe und Klaus Jacobs, Geschäftsführer in der dritten Generation, freuen sich über ihr Engagement und auch darüber, dass Thea Küll jetzt nicht kurzfristig in den wohlverdienten Ruhestand geht: „Ich werde zuerst meinen Nachfolger einarbeiten, damit hier weiter alles so gut läuft“, so Küll, die seit den 80er Jahren die Lohn- und Finanzbuchhaltung leitet. Spezialisiert auf Kanal-, Straßen- und Tiefbau Seit 1925 ist der Name Jacobs eng mit dem „Bauen“ verbunden. Das Familienunternehmen wird in dritter Generation vom Sitz in Bergheim aus geleitet und beschäftigt derzeit 50 Mitarbeiter. Ausbildung wird im familiengeführten Unternehmen schon von Anfang an großgeschrieben, die Jubilarin Thea Küll, die im Unternehmen von der Pieke auf Karriere gemacht hat, ist das beste Beispiel. Heute bietet Jacobs Straßenbau sechs Azubis und zwei Dual Studierenden einen Ausbildungsplatz. Zum Aufgabenspektrum des Unternehmens gehören der Kanal- und Straßenbau sowie der allgemeine Tiefbau. Abbrucharbeiten gehören ebenso zum Leistungsspektrum wie der Industriebau vom Fundament bis zur fertigen Halle. Industrieunternehmen, öffentliche und private Bauherren sowie Architekten und Projektplaner gehören zum Kundenkreis der Bergheimer. Sicherheit steht an oberster Stelle Die Themen Arbeitssicherheit und Unfallverhütung genießen im Unternehmen einen besonderen Stellenwert. Die Aufgaben der Sicherheits- und Gesund- heitsschutz-Koordination nach der Baustellenverordnung 1998 und der inhaltlichen Anforderungen der RAB 30, Anlage C, übernimmt ein firmeneigener SiGe-Koordinator. Jacobs ist Mitglied in der Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau, zur Herstellung und Instandhaltung von Abwasserleitungen und Kanälen (Beurteilungsklasse AK2) und unterliegt der Fremd überwachung durch den TÜV Rheinland. Als Fachbetrieb gemäß § 19 I WHG verfügt das Unternehmen über eine Zulassung zum Einbau von Benzinabscheidern, Ölabscheidern, Heizölsperren, Fettabscheidern sowie für die Verlegung der Anschlussrohrleitungen aus Steinzeug, Beton und Kunststoff. Jacobs ist bereits seit 1971 Mitglied im Bauindustrieverband NRW. Die Überraschung war gelungen! Siegfried Steuer (re) überbrachte die Glückwünsche und die Ehrenurkunde des Bauindustrieverbandes nicht nur an die beiden Geschäftsführer Uwe und Klaus Jacobs, sondern übergab auch eine goldene Ehrennadel mit Urkunde an die Jubilarin Thea Küll. komplexerer Aufgaben und sind unsere Antwort auf die wachsenden Herausforderungen und den schnellen Wandel in der Bauwirtschaft zum Nutzen unserer Auftraggeber“, so bringen es die beiden Geschäftsführer Uwe und Klaus Jacobs auf den Punkt. Professionelles Arbeiten und umfassende technische Kompetenz garantierten stets höchste Qualität und Zuverlässigkeit in der Ausführung. Schließlich habe die langfristige Zufriedenheit der Kunden oberste Priorität. „Werte schaffen und Werte erhalten mit gut ausgebildeten Fachleuten für zufriedene Kunden“, das sei der Leitspruch seit 1925 . s Leitmotive seit 1925 „Modernes, flexibles Management und innovative Ideen schaffen Lösungen zur Bewältigung immer BAU AKTUELL 02 / 2015 11 NAMEN UND NACHRICHTEN NACHRUF Deutscher Bautechnik-Tag 2015 in Düsseldorf Bau-Kompetenz im Dialog Düsseldorf. Der Deutsche Bautechnik-Tag zählt zu den wichtigsten Kommunikationsplattformen der Branche. „Städte und Regionen im Wandel – Herausforderungen an Gesellschaft und Technik“: So hieß das Motto der diesjährigen Veranstaltung, die am 23. und 24. April 2015 in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf stattfand. 1.100 Kongressteilnehmer folgten der Einladung des Deutschen Beton- und Bautechnik-Vereins e.V. (DBV) ins CCD Congresscenter Düsseldorf und sorgten für eine ausgebuchte begleitende Fachausstellung. Damit trug der Deutsche Bautechnik-Tag 2015 erneut zu einem übergreifenden Wissens- und Erfahrungsaustausch bei, wie der DBV-Vorsitzende Klaus Pöllath in seiner Eröffnungsrede betonte. Das Grußwort für die Landesregierung NRW sprach Bauminister Michael Groschek. Prof. Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, fasste in seinem Eröffnungsvortrag die Herausforderungen an die Bauwirtschaft in Deutschland zusammen. Im Mittelpunkt der Fachtagung standen Vorträge und Fachsitzungen zu bautechnischen Lösungen und Entwicklungen sowie Exkursionen zu den aktuellen Düsseldorfer Bauprojekten „Wehrhahn-Linie“, „Kö-Bogen“ und Gaskraftwerk „Lausward“. Der Teilnehmerkreis umfasste Vertreter von öffentlichen und privaten Auftraggebern, Bauunternehmen, Ingenieurbüros, Wissenschaft und Forschung. Bauindustrie NRW Der Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen nutzte das Forum, um auf einem eigenen Stand sein Dienstleistungsportfolio zu präsentieren. Im Rahmen der Vortragsveranstaltungen leitete Dirk Grünewald, Präsident des Bauindustrieverbandes NRW, die Fachsitzung zum Thema “Wandel von Städten und Umnutzung von Industrieflächen”. Klaus Pacher, Vorstandsmitglied im Bauindustrieverband NRW, referierte in der Fachsitzung “Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette” zum Thema „Wie viel Demokratie vertragen unsere Projekte?“ Auf den insgesamt 16 Fachsitzungen standen zudem die Themen „Wandel von Städten und Metropolregionen – Meine Stadt 2030“, „Ertüchtigung der Infrastruktur“, “Lebenszyklusbetrachtung und Nachhaltigkeit“, „Bauen in der Welt“ , „Building Information Modeling“, Bauen im innerstädtischen Bereich” sowie „Forschung und Praxis“ im Fokus. Ausstellung Auf der kongressbegleitenden Ausstellung präsentierten sich mehr als 40 Unternehmen, Institutionen und Vereine der Branche. Mit dabei waren nicht nur Bauunternehmen, Ingenieurbüros oder die zuliefernde Industrie. Auch Institutionen wie die DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, die gastgebende Landeshauptstadt Düsseldorf, die Ingenieurkammer-Bau NRW und der Verein Deutscher Ingenieure nutzten die Gelegenheit, ihre Ingenieurleistungen, Projekte oder Produkte der Fachöffentlichkeit zu präsentieren. Fachexkursionen Auf den insgesamt fünf Fachexkursionen zu aktuellen Düsseldorfer Baustellen konnten die Teilnehmer das Motto des Deutschen Bautechnik-Tages “Städte und Regionen im Wandel” mit eigenen Augen nachvollziehen. Sie besichtigten die 3,4 km lange Stadtbahntrasse WehrhahnLinie mit insgesamt acht Haltepunkten und die Tunnelbauwerke des Kö-Bogens. Wie die Umnutzung von einem Industrieareal zu einem neuen Wohnquartier gelingen kann, zeigt sich am Beispiel des neuen Düsseldorfer Wohnviertels “le flair”. Auch das neue Erdgaskraftwerk “Lausward” der Stadtwerke bot interessante Einblicke in den städtebaulichen Wandel Düsseldorfs. s Deutscher Bautechnik-Tag 2017 Arndt Frauenrath verstorben Arndt Frauenrath, ehemaliger Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), ist am 31. März 2015 nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren verstorben. Arndt Frauenrath war von 2000 bis 2006 Präsident des Bauverbandes, davor hatte er lange Zeit das Amt des Vizepräsidenten und Schatzmeisters inne. Frauenrath übernahm im Alter von 22 Jahren, nur kurze Zeit nachdem er sein Examen als Dipl.-Ingenieur an der Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen in Aachen abgelegt hatte, den elterlichen StraßenbauerBetrieb. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Unternehmen zu einem breit aufgestellten Mittelständler, mit heute annähernd 400 Beschäftigten. Frauenrath hatte sich von Anfang an für seinen Berufsstand engagiert: Er war von 1979 bis 2008 Obermeister der Straßenbauer-Innung Rurtal. Den Vorsitz des Straßen- und Tiefbauverbandes Nordrhein-Westfalen hatte er von 1981 bis 1987 inne. 1987 übernahm er den Vorsitz des Straßen- und Tiefbaugewerbes im ZDB und wurde gleichzeitig in den ZDB-Vorstand gewählt. Auch außerhalb der baugewerblichen Organisation setzte sich Frauenrath seit Jahrzehnten für Deutschlands Straßenbau ein. So gehörte er u.a. zu den Gründungsmitgliedern der Aktionsgemeinschaft Straße e.V., einer bundesweiten Interessengemeinschaft pro Straßenbau, die im Bauindustrieverband NRW angesiedelt war. Seit 1975 hat er sie repräsentiert, von 1992 bis 1999 auch als Vorsitzender. Darüber hinaus war er von 1987 bis 2000 Vorstandsmitglied der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen. Seine Offenheit für neue Ideen und seine Einsicht, nicht in alten Pfaden und Denkweisen zu verharren, zeigte sich auch in seinem Engagement für die Gründung der Bundesvereinigung BaustoffRecycling 1983. Außerdem gehörte er 1996 zu den Initiatoren der Bundesvereinigung für die Privatisierung öffentlicher Aufgaben. Der nächste Deutsche Bautechnik-Tag findet am 27. und 28. April 2017 in Stuttgart statt. Veranstalter: Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V. (DBV) Frauenrath wurde für sein Engagement vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Handwerkszeichen in Gold (2005), dem Ehrenring des Deutschen Baugewerbes (2006) sowie dem Bundesverdienstkreuz. 2008 wurde er zum Ehrenvorstandsmitglied des ZDB gewählt. www.bautechniktag.de Trafen sich am Stand des Bauindustrieverbandes NRW: v.l. Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Martin Schlegel, Vorstandsmitglied Bauindustrieverbandes NRW, Hauptgeschäftsführerin Prof. Beate Wiemann, Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Der Bauindustrieverband NRW wird Arndt Frauerath ein ehrendes Andenken bewahren. s Radmarathon: Impressum Herausgeber: Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen e.V. Uhlandstraße 56, 40237 Düsseldorf Tel. 02 11/67 03-219 www.bauindustrie-nrw.de Verantwortlich: Petra Zenker, Politik – Presse – Kommunikation [email protected] Redaktion: Jennifer Winkelsträter, WIN Agentur für Kommunikation, Willich Layout: u bb kommunikation, Bochum Fotos: Bauindustrieverband NRW; Martin Leclair, Bochum Einmal rund um Mallorca Düsseldorf/Mallorca. M312 – dieses Kürzel steht für einen der schwersten Radmarathons in Europa. Die Fakten: 312 km, 4.300 Höhenmeter, einmal rund um Mallorca in maximal 14 Stunden. In dieses Abenteuer startete am 25. April 2015 auch der Geschäftsführer der BWI-Bau GmbH, Prof. Dr. Ralf-Peter Oepen. Nach einer Fahrzeit von rund 11,5 Stunden erreichte er gut platziert im Mittelfeld das Ziel. Gemeinsam mit 3.000 Startern, davon wählte die Hälfte die kürzere Strecke über „nur“ 168 km, absolvierte er eine Fahrt mit Start und Ziel in Platja de Muro über das gesamte Tramuntana-Gebirge bis Palma de Mallorca und anschließend entlang der süd-östlichen Küstenlinie der beliebten Ferieninsel. Druck: paffrath print & medien GmbH Auflage: 1.100 12 BAU AKTUELL 02/ 2015 Ausdauer im Job „Trainieren muss man schon“ kommentiert Ralf-Peter Oepen seine Leistung augenzwinkernd. „Die gut 3.500 km in den Beinen seit Beginn des Jahres waren sicherlich eine gute Basis, den Marathon unbeschadet zu überstehen.“ Ralf-Peter Oepen ist seit über 20 Jahren begeisterter HobbyRadsportler. Für ihn ist dieser Sport der ideale Ausgleich zu seiner Tätigkeit in der Verbandsfamilie und zudem ein guter Nährboden für die notwendige Ausdauer im Job. Die nächste größere Tour ist schon geplant: Im Sommer geht es mit einer Gruppe von radsportbegeisterten Managern – die sich in einem Netzwerk mit dem Namen „Tete de la Course“ zusammen geschlossen haben – zum Rennradfahren in die Dolomiten. Starten will er auch bei dem ein oder anderen weiteren Radsportevent im „Jedermann-Team“ des ehemaligen Radprofis Marcel Wüst. s Prof. Oepen in der „Serra de Tramuntana“
© Copyright 2024 ExpyDoc