„Unter Strom und ständig online“ – Kreativität braucht Pausen

Die Zeitung der Bauindustrie Nordrhein-Westfalen 02 | 2015
BAU AKTUELL
Deutsch-Schwedischer Dialog
Deutscher Bautechnik-Tag
Am 7. Mai 2015 wurde auf dem Gelände des ABZ in Kerpen
Richtfest gefeiert. Beton- und Stahlbetonbauer-Azubis aus
dem zweiten Ausbildungsjahr haben am neuen Anbau des
Berufskollegs tatkräftig mitgearbeitet.
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Die deutsch-schwedische Handelskammer warb in einer Informationsveranstaltung im Industrieclub Düsseldorf um deutsche Baupartner. Für die Umsetzung anstehender Mega-Projekte in Stockholm sind kompetente Partner unverzichtbar.
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Am 23. und 24. April 2015 trafen sich in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf 1.100 Kongressteilnehmer zum Deutschen Bautechnik-Tag. Eingeladen hatte der Deutsche Beton- und Bautechnik-Verein e.V. (DBV).
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ABZ Kerpen hat angebaut
Mitgliederversammlung und Unternehmerabend 2015 in den MMC Studios Köln
„Unter Strom und ständig online“
– Kreativität braucht Pausen
Köln. Die Fähigkeit des „Multitasking“ wird gerne dem weiblichen Geschlecht zugesprochen. Dass dies
wissenschaftlich betrachtet aber völlig unmöglich ist und wie unser menschliches Gehirn die Reizflut
durch permanente „online-Phasen“ verkraftet, war Thema eines äußerst spannenden und wissenschaftlich
fundierten Fachvortrags auf dem diesjährigen Unternehmerabend der Bauindustrie NRW in den Kölner
MMC Studios. Der Gastredner, Priv.-Doz. Dr. med. habil. Volker Busch aus Regensburg, nahm die 120
Gäste in seinem Vortrag „Unter Strom und ständig online“ mit auf eine faszinierende Reise durch Geist
und Gehirn.
Beeindruckende Inhalte, humorvoll und spannend inszeniert, standen dabei im Mittelpunkt
seiner Rede, die allein auf Forschung und Wissenschaft basiert. Ein Fakt, der alle begeisterte
und nicht zuletzt deshalb dafür verantwortlich
war, dass die einstündige Rede mit hohem
Alltags- und Praxisbezug sehr kurzweilig und
lehrreich war. Vor der virtuellen Reise in unsere
„Schaltstelle“ des Denken und Handelns hatten
die Unternehmer aus dem Bauindustrieverband
NRW auf ihrer jährlichen Mitgliederversammlung über wichtige Tagesordnungspunkte abgestimmt und zwei verdiente Unternehmer mit
den Ehrennadeln des Verbandes ausgezeichnet.
Verleihung der Ehrennadeln
„Wir haben heute die Freude, das Verbandsabzeichen an verdiente Unternehmer zu verleihen“, so Bauindustriepäsident Dirk Grünewald
am Nachmittag, als er gemeinsam mit Hauptgeschäftsführerin Prof. Beate Wiemann die Ehrungen vornahm. „Sie zeichnen sich aus durch
viele Jahre verbandliches Engagement und
haben durch ihre Arbeit viel für das Ansehen
und den Erfolg unseres Verbandes, seiner Unternehmen und der dort tätigen Menschen getan.“
Die Ehrennadel in Gold erhielt Bernd Timmers
von der Ed. Züblin AG. Grünewald dankte
ihm für sein Engagement als Vorsitzender des
Fachausschusses Konstruktiver Ingenieurbau,
das er zusätzlich zu seiner unternehmerischen
Verantwortung gezeigt habe. Die Ehrennadel
in Silber ging an Klaus Thiemann, Vorsitzender
des Fachausschusses Arbeitsgemeinschaften.
Thiemann war nicht persönlich anwesend und
erhält die Auszeichnung nachträglich.
Gastvortrag: Das Gehirn
zwischen Reizflut und Multitasking
In der digitalen Welt von heute kommunizieren
wir rund um die Uhr, sind ständig erreichbar,
und stehen unter einer immensen Reizflut.
Facebook, Twitter und WhatsApp stehlen uns
permanent Aufmerksamkeit und fragmentieren
unser Denken und Handeln. Was passiert mit
uns, wenn wir ständig online sind und keine
Ruhephasen mehr haben? Wie wirkt sich die
ständige Zerstreutheit auf unsere psychische
Gesundheit und unsere geistige Leistungsfähigkeit aus? Können uns Medienkonsum und
Multitasking denn wirklich krank machen? Der
Mediziner und Priv.-Doz. Dr. Volker Busch präsentierte anhand wissenschaftlicher Studien
und Forschungsergebnissen äußerst spannende
Befunde der modernen „Interruption Sciences“.
Unter anderem gab er einen Überblick über berufliche und familiäre Alltagsbelastungen, Zeitund Termindruck, Multitasking, Reizflut und
Medienkonsum sowie andere Stressfaktoren
unserer modernen Leistungsgesellschaft und
stellte deren Folgen für das Gehirn bzw. für die
allgemeine Gesundheit dar. Für die Erkennung
und Vermeidung von Stress erläuterte er leicht
umsetzbare Techniken.
„Säuglinge von 9 Monaten in den
USA schauen bereits ca. 70 Minuten
fern pro Tag. Ihre Eltern reden weniger als 10 Minuten pro Tag mit ihnen. Heute kann man eindrucksvoll
zeigen, welche nachhaltigen Auswirkungen das auf die Gehirnentwicklung im Hinblick auf eine spätere
Stressanfälligkeit haben kann … “
ADHS trifft alle
Arbeitsprozesse sind heute höchst dynamisch,
der berufliche als auch private Alltag verlangen
viel, meint Busch. Diese Komplexität überfordere viele Menschen. „Wir machen heute alles
gleichzeitig, sind ständig abgelenkt und unterbrochen. Aufmerksamkeit kommt uns da leicht
abhanden, ein bisschen ADHS trifft uns heute
alle.“ Typische Folgen seien Daueranspannung
und ein Mangel an Arbeitszufriedenheit mit negativen Auswirkungen auf die Arbeitsleistung
und das seelische Gleichgewicht.
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Erhielt die Ehrennadel in Gold: Bernd Timmers, Ed. Züblin AG, Direktion NRW,
Bereich Ingenieur- und Kraftwerksbau, Duisburg, engagiert sich im Verband als
Vorsitzender des Fachausschusses „Konstruktiver Ingenieurbau“.
BAU AKTUELL 02/ 2015
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UNTERNEHMERABEND 2015
Mit einem spannenden Blick in die Arbeitsweise des
Gehirns verriet Busch Möglichkeiten zum klugen
Umgang mit Reizflut. So räumte er mit dem Mythos
auf, dass Multitasking, sprich mehrere kognitive Dinge
gleichzeitig zu machen, aufgrund der Arbeitsweise des
Gehirns schlicht nicht möglich ist. Allerdings gelinge
es durchaus, kognitive und motorische Aufgaben
gleichzeitig zu erledigen.
Fokussierung auf eine Sache
Reizflut und Stress führten dauerhaft zu einer Blockade
im Gehirn und zu eingeschränkter Kreativität. Deshalb
riet Busch zu regelmäßigen Pausen etwa von einer
Stunde, die nach Forschungserkenntnissen einen
enormen Kreativitätsschub auslösen. Interessant waren auch seine Anmerkungen zum Thema „Arbeitsunterbrechung“. Wer bei einer geistigen Tätigkeit mehr als
30 Sekunden in seinem Denkvorgang unterbrochen
wird, brauche sage und schreibe fünf bis acht Minuten,
um sich wieder neu auf die Sache zu konzentrieren.
„Wie oft hören Männer von ihren Frauen, dass sie zwei Dinge oder mehr auf
einmal tun könnten. Ist es nicht so? Ich
zeige Ihnen, was wahr ist am Mythos des
Multitaskings.“
„Einst wird man von der Stille und der Ruhe wie von
einem Märchen erzählen.“ Nicht nur mit diesem Zitat
von Hans Arp regte Busch die Zuhörer zum Nachdenken an. Dabei sei es einfach, sich eine Auszeit zu
gönnen. So riet der Mediziner zum Beispiel davon ab,
das Handy vor dem Schlafengehen sowie während
des Lernens, Arbeitens und in der Schule zu nutzen.
Reizarme Ruhepausen hätten auch hier einen positiven Effekt ebenso wie die Fokussierung auf eine Sache.
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BAU AKTUELL 02 / 2015
Stress wirkt auf die Gesundheit
Burnout und andere Beschwerden durch Stress erfahren in unserer modernen Leistungsgesellschaft eine
zunehmende Bedeutung, so Busch. In den letzten Jahren sei „elektrisierendes Wissen“ über das Phänomen
Stress entstanden. So hätten eine hohe Mediennutzung und ständige Reizflut gesundheitliche Folgen
wie z.B. erhöhter Blutdruck, Hyperaktivität sowie die
Hemmung der Herstellung des Schlafhormons Melatonin zur Folge.
Volker Busch: Ein „Multitasking-Talent“
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Volker Busch ist Facharzt
für Neurologie sowie Facharzt für Psychiatrie und
Psychotherapie. Er besitzt mehrere ärztliche Zusatzbezeichnungen, u.a. in der Sport- und Ernährungsmedizin, und ist Lehrer für Fitnesssport, Ernährung
und Gesundheitsprävention. Zudem ist Priv.-Doz. Dr.
med. habil. Volker Busch wissenschaftlicher Leiter der
AG Psychosozialer Stress und Schmerz am Lehrstuhl
Psychiatrie der Universität Regensburg sowie erfolgreicher Buchautor.
„Nicht die Zeit rennt, sondern wir!“
Aus der Faszination für das menschliche Gehirn ist eine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit als Referent
erwachsen mit zahlreichen Projekten für verschiedene
DAX-Unternehmen, die pharmazeutische Industrie,
sowie für Institute und Vereine.
Ausblick vom Weltkulturerbe Kölner Dom
Das Begleitprogramm der Mitgliederversammlung bot
ein im wahrsten Sinne des Wortes hochinteressantes
Ziel: Eine Führung über das Dach des Kölner Doms. Die
dritthöchste Kirche der Welt ist trotz ihrer Bauzeit von
über 600 Jahren eines der besten Beispiele für vollendete gotische Baukunst. Der von dutzenden filigranen
Säulen getragene hohe Raum beeindruckt durch seine
Weite jährlich Millionen Gäste aus aller Welt.
Die private Führung übernahmen zwei Steinmetze der
Dombauhütte, Robert Hofstätter und Achim Kurowski.
Die Dombauhütte ist dafür zuständig, die Bausubstanz
der Kirche zu erhalten. Wie alle historischen Bauwerke
bedarf auch der Kölner Dom einer dauerhaften Pflege.
Seine gewaltige Größe, sein hohes Alter, seine komplizierten Bauformen und die Vielzahl der Steinmaterialien stellen für alle Beteiligten eine außerordentliche
Herausforderung dar. Dies gilt in gleicher Weise für die
wissenschaftliche Bearbeitung und Restaurierung der
reichen künstlerischen Ausstattung. Rund 60 Mitarbeiter, davon die Hälfte Steinmetze und Bildhauer, sind
heute in der Dombauhütte beschäftigt.
Luftige Höhe
So erfuhren die schwindelfreien Teilnehmer der „Dachführung“, dass in der vollendeten gotischen Kathe­
drale nicht alle Bauteile aus dem Mittelalter stammen.
Und dass die Farbe des Doms eigentlich hellbeiger
Sandstein wäre, wenn ihm nicht Umwelteinflüsse wie
die Nähe zum Bahnhof und saurer Regen zugesetzt
hätten. Die Fertigstellung des Domes erfolgte in der
Zeit der industriellen Revolution. Nirgendwo wird dies
deutlicher als bei einer Führung über die Dächer des
Domes. Wer einen historischen Holzdachstuhl erwartet hatte, war überrascht, als die beiden Führer eine
filigrane Eisenkonstruktion präsentierten, die älter ist
als der Eiffelturm.
Die Begleitungen erlebten nach der spektakulären
Auffahrt mit einem Bauaufzug 40 Meter hoch über
der Stadt unbekannte Turmräume mit Depots und
Werkstätten der Dombauhütte. Und sie waren überwältigt, von der grandiosen Aussicht bei strahlend
blauem Himmel. Dass die beiden Führer selber Steinmetze sind, zeigte sich immer wieder beim Erzählen:
Die Berichte waren praxisnah, die kannten jede Figur
persönlich und konnten Anekdoten erzählen. Zum
Beispiel die, dass sich viele Steinmetze im Sandstein
des Doms mit einer Selbstdarstellung „verewigen“. So
gibt es Figuren mit Handy, Fuß im „Fettnäpfchen“ oder
mit Bauhelm, die aber erst beim genauen Hinsehen
erkennbar sind. Nach etwa einer Stunde erreichten
alle wieder das sichere und standfeste Pflaster der
Domplatte.
MMC-Studios
Vor dem abschließenden Abendessen und Gastvortrag nutzten alle Gäste des Unternehmerabends die
Gelegenheit, das Gelände und die Studios der Magic
Media Company (MMC) zu besichtigen. MMC ist eine
Fernseh- und Filmproduktionsgesellschaft und unterhält auf dem 157.000 Quadratmeter großen Gelände
in Köln-Ossendorf eines der größten und modernsten
Studio- und Fernsehsendegelände Europas. Die insgesamt 19 MMC-Studios mit einer Gesamtfläche von
21.000 Quadratmetern bieten Raum für Film-, TV- und
Eventproduktionen aller erdenklichen Formate. Dazu
gehören Shows wie „DSDS“, „The Taste“, „Kayas Woche“,
„Let’s Dance“ und „Big Brother“. Verfügbar sind Studios
in Größen von 180 bis 2.600 Quadratmetern. Darunter
befinden sich auch die mit 26 Metern höchsten Filmstudios der Welt, in denen beispielsweise der Kinofilm
„Die Hindenburg“ gedreht wurde. Auch „der Medicus“
entstand in mittelalterlichen Kulissen der MMC Studios. Die 300 Meter lange und 6.000 Quadratmeter
umfassende Coloneum Mall ist eine beliebte Location für Events wie z.B. „Der deutsche Fernsehpreis“.
Außerdem werden hier RTL-Serien wie „Unter uns“,
„Verbotene Liebe“, und „Alles was zählt“ produziert.
Schauspieler Holger Franke, der eine TeilnehmerGruppe führte, berichtete im Außenset von „Unter
uns“ auch von seiner Zeit als Darsteller in der Serie
mit netten Anekdoten zum Dreh und Set.   s
RUBRIK
Neue Mitglieder im Verband
Der Bauindustrieverband hat Zuwachs bekommen. Insgesamt zwölf Bauunternehmen aus
Nordrhein-Westfalen begrüßen wir sehr herzlich als Neumitglieder und freuen uns auf eine
vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.
■■ btd Bauteam Deutschland GmbH, Köln
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■■ Großmann & Stühmeier GmbH & Co. KG, Bad Oeynhausen
■■ HOCHTIEF Building GmbH, Essen
■■ HOCHTIEF Building GmbH, NL NRW, Köln
■■ HOCHTIEF Engineering GmbH, Essen
■■ HOCHTIEF Infrastructure GmbH, Essen
Umfrage
zu Personal und Ausbildung
■■ HOCHTIEF PPP Solutions GmbH, Essen
■■ KANAL-TÜRPE Gochsheim GmbH & Co. KG, NL Blomberg
■■ RS Gleisbau GmbH, Dortmund
■■ Manuel Schons Industrievertretung, Düsseldorf
■■ SKE Facility Management GmbH, Duisburg
■■ TN Tiefbau Niederrhein GmbH, Duisburg
Stand: Juni 2015 (Mitgliederversammlung 2015)  s
Wiederwahl in Berlin
Berlin. Andreas Schmieg, Vorstandsmitglied im Bauindustrieverband NRW, wurde
für die nächsten vier Jahre einstimmig in seinem Amt als Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses (SPA) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie wiedergewählt. Die turnusgemäße Neuwahl für die Wahlperiode 2015 bis 2019 erfolgte in
einer Sitzung des SPA am 12. Mai 2015. Damit ist Schmieg beim Hauptverband auch
zugleich Vizepräsident für den Bereich Tarif- und Sozialpolitik.   s
Trotz innovativer Konzepte im Bereich der Aus- und
Fortbildung leidet die Baubranche zunehmend an
Fach­­
kräftemangel. Der Vorstand des Bauindustrieverbandes NRW und der Fachausschuss für Berufsbildung haben deshalb eine Umfrage in Auftrag gegeben,
die Aufschluss über die aktuelle Personalsituation in den
Mitgliedsunternehmen des Verbandes geben soll. Ziel ist
es, eine einheitliche Strategie zur erfolgreichen Nachwuchswerbung zu erarbeiten. Das kann nur erreicht werden, wenn
die unterschiedlichen Anforderungen der Unternehmen, die
vom Ein-Mann-Betrieb bis hin zur aktiennotierten Gesellschaft
variieren, berücksichtigt werden.
Für eine möglichst repräsentative Umfrage braucht der Verband Ihre Mithilfe! Achten Sie bitte am 18. August 2015 auf
ein Anschreiben an die Geschäftsleitungen per E-Mail und die
Aufforderung, sich an der Umfrage zu beteiligen.
Wir bauen auf Ihre Unterstützung! Herzlichen Dank vorab.
BAU AKTUELL 02 / 2015
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AUSBILDUNG
Der neue Anbau
Die Beton- und Stahlbetonbauer-Auszubildenden mit ihren Ausbildern Frank Goebel (re)
und Bernd Reuber (2. von re)
ABZ Kerpen baut an
Richtfest am Berufskolleg
Kerpen. Die Erfolgsgeschichte des privaten „Berufskolleg der Bauwirtschaft Kerpen“ geht weiter. Am 7. Mai 2015 wurde
auf dem Gelände des Ausbildungszentrums der Bauindustrie Richtfest gefeiert. Der neue Anbau des Berufskollegs
mit vier modernen Schulungsräumen und einem Lehrerzimmer wird voraussichtlich im August eingeweiht. Ulrich
Goos, Leiter des ABZ Kerpen, freute sich über das schnelle und gute Gelingen des Bauvorhabens und insbesondere
über „seine“ Beton- und Stahlbetonbauer-Azubis aus dem zweiten Ausbildungsjahr, die an diesem Projekt tatkräftig
mitgearbeitet haben.
„Sie waren mit großem Engagement und Fleiß bei der
Sache“, lobte Goos den Nachwuchs aus dem eigenen
Haus in seiner kurzen Begrüßungsansprache.
Engagierte Ausbilder
Betreut wurden sie von den Ausbildern Frank Goebel
und Bernd Reuber, die auch den Richtspruch hielten.
Ihnen dankte Goos für den persönlichen Einsatz an
diesem Neubau und betonte: „Wir sehen und schätzen sehr Ihre Fachkompetenz und die Freude, mit
der Sie beide Ihren Beruf leben und an die jungen
Menschen weitergeben.“ An der realen Baustelle hätte
sich gezeigt, wie viel Spaß die Arbeit bei aller Professionalität machen könne. Mit der Fertigstellung des
neuen Anbaus kann das Berufskolleg zukünftig seine
Kapazitäten deutlich erweitern und wird damit der
hohen Nachfrage nach qualifiziertem Berufsschulunterricht gerecht.
Schnelle Planung – kurze Bauzeit
„Von der Planung des Anbaus im Juni 2014 bis zur
Baugenehmigung im Oktober 2014 sind nur wenige
Im ABZ Hamm
Politik trifft Azubis
Hamm. „Warum sind Sie in die Politik gegangen?“,
„Wie sieht der Alltag eines Bundestagsabgeordneten
aus?“, „Welche Aufgaben haben die Ausschüsse?“ „Wofür
setzen Sie sich besonders ein?“ „Gibt es eine Anwesenheitspflicht bei den Bundestagsdebatten?“
Diese und eine Reihe weiterer Fragen beantwortete der Bundestagsabgeordnete Michael Thews den Auszubildenden im ABZ Hamm gerne und ausführlich.
Der Vertreter des Wahlkreises Hamm-Unna II (Lünen, Selm, Werne und Hamm)
besuchte am 18. Februar 2015 das Ausbildungszentrum der Bauindustrie in der
Bromberger Straße. Mit dabei waren auch der Geschäftsführer der SPD-Ratsfraktion, Ralf-Dieter Lenz, und der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses der Stadt
Hamm, Lothar Wobedo. Während des Rundgangs durch die einzelnen Gewerke
konnten sich die Politiker ein eigenes Bild von der Vielfältigkeit der Bauberufe
machen und kamen dabei mit den Auszubildenden ins Gespräch. Zum Abschluss seines Besuchs stellte sich Michael Thews in einem Schulungsraum den
Fragen des Bau-Nachwuchses. Thews, 50, ist studierter Chemie-Ingenieur und
seit Januar 2014 ordentliches Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz,
Bau und Reaktorsicherheit sowie stellvertretendes Mitglied des Ausschusses
für Wirtschaft und Energie.   s
Monate vergangen“, erläuterte der ABZ-Leiter weiter.
Und mit dem Richtfest und der Fertigstellung des Rohbaus stehe die Vollendung in absehbarer Zeit bevor.
Daran hätten alle am Bau Beteiligten großen Anteil,
so Goos. Deshalb dankte er ausdrücklich allen Firmen,
die zum schnellen Gelingen des Projekts beigetragen
hätten. Dazu gehören die Bauunternehmung Forst,
Jülich, die Diensberg Dachtechnik, Brühl, die Firma
Arns aus Mechernich, das Prüfungsingenieurbüro
von Prof. Jürgen Güldenpfennig, Aachen, sowie das
Ingenieurbüro Hensen, Aachen.  s
BAU AKTUELL 02 / 2015
Gott schütze dieses neue Haus
und alle, die da gehen ein und aus.
Er schütze auch vor dieser Tür,
das Finanzamt und den Gerichtsvollzieher
PROST!
Wenn das Glas in Scherben springt,
noch einmal unser Gruß erklingt
hinaus mit Freude und Gebraus.
Glück und Segen diesem neuen Haus
DANKE!
Interkulturelle
Nachwuchswerbung
Gelsenkirchen. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels setzt sich das Berufsförderungswerk der
Bauindustrie (BFW) seit Jahren für die Gewinnung von
qualifiziertem Nachwuchs ein. Ziel ist es, mit Unterstützung verschiedener Organisationen speziell Jugendliche
mit Migrationshintergrund für eine Ausbildung in der
Bauindustrie zu gewinnen, und sie als „interkulturell und
bilingual versierte Fachkräfte von morgen“ zu fördern.
„Ausbildungsmöglichkeiten im Bau- und Energiesektor“ standen deshalb im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen
am 3. Juni 2015.
Dr.-Ing. Bernd Garstka, Geschäftsführer des Berufsförderungswerks der Bauindustrie NRW
Eingeladen hatte das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW (Ausbildungszentrum Essen) in Kooperation mit dem Wissenschaftspark Gelsenkirchen, der
Energieagentur NRW und dem Kommunalen Integrationszentrum Gelsenkirchen
(KIGE). Interessierte Jugendliche und deren Eltern nutzten die Möglichkeit, mit
Personalverantwortlichen aus Baufirmen ins Gespräch zu kommen und sich mit
Azubis über deren praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Baubereichen auszutauschen. Stadtdirektor Dr. Manfred Beck überbrachte die Grußworte der Stadt
Gelsenkirchen und Dr.-Ing. Bernd Garstka, Geschäftsführer des Berufsförderungswerks der Bauindustrie, begrüßte die Teilnehmer der gut besuchten Veranstaltung.
■■ Berufsausbildung in Deutschland – Deine Chance für ein sorgenfreies Leben
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Zum Dach bin ich hoch gestiegen,
um hier zu reden mit Vergnügen.
Den Bauherrn und die lieben Seinen
und alle, die sich hier vereinen,
die Baugenossen und die Gäste,
begrüße ich zu diesem Feste.
Dem Architekten, der zum Bau
den Grundriss hat erdacht genau,
dem Maurermeister, der sodann das Werk
mit sicherer Hand begann,
sei heut ein volles Glas geweiht,
mit Glück und Heil zu aller Zeit.
Nicht minder sollen die Gesellen,
die mit dem Hammer und den Kellen
geschalt und gemauert hier,
ein Segenwort erlauben mir
PROST!
ABZ Essen
Praktische Hinweise
Neben dem persönlichen Austausch mit Personalleitern und Azubis standen verschiedene Fachvorträge im Mittelpunkt. Sie behandelten Themen wie
Michael Thews (5.v.r.) begutachtete die Werkstücke der Trockenbauer-Azubis. Ralf-Dieter
Lenz und Lothar Wobedo (rechts und links neben ihm) waren ebenfalls beeindruckt von
den Fertigkeiten der „Berufsanfänger“.
Frank Goebel (re) und Bernd Reuber beim Richtspruch:
■■ Das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW als Vermittler in Ausbildung
und als Dienstleister für Ausbildungsbetriebe der Bauwirtschaft
■■ Was bieten Ausbildungsberufe der Bauwirtschaft und des Energiesektors?
■■ Was erwarten die Ausbildungsbetriebe und wie bewirbt man sich richtig?  s
Kleine Motivationshilfe: Bei einem Quiz rund um die Themen Bau und Bauberufe konnten insgesamt fünf Teilnehmer einen Erlebnistag im ABZ Essen, u.a. mit Baggerfahren,
gewinnen!
CoLa-Abschlussveranstaltung
Sprachdefizite
abbauen
Björn Müller (links auf dem Schreibtisch sitzend) und Anton Leicht (rechts stehend) während der Diskussion mit den Teilnehmern an der CoLa-Abschlussveranstaltung.
Kerpen. Im ABZ Kerpen fand am 13. Mai 2015 die Abschlussveranstaltung zum EU-Projekt Construction
Language Learning (CoLa) statt. Das von der EU geförderte Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die
Sprachkenntnisse von Bauhilfsarbeitern mit Migrationshintergrund zu verbessern. Dafür wurden auf
die spezifischen Bedürfnisse zugeschnittene Lernmaterialien bereit gestellt. Experten sind sich einig,
dass die Sprachdefizite unter Bauarbeitern mit ausländischer Muttersprache ein Hindernis für deren
berufliche Entwicklung, soziale Integration und die Verbesserung der Gesundheit und Sicherheit am
Arbeitsplatz darstellen. Björn Müller, Bereichsleiter Ausbildungsberatung im ABZ Kerpen, moderierte
die Informationsveranstaltung.
Die europäische Baubranche zeichnet sich
durch einen hohen Anteil von Arbeitern mit Migrationshintergrund aus. Sie verstehen oftmals
nur ungenügend die Sprache in ihrem neuen
Heimatland und beherrschen vor allem auch
nicht das grundlegende Fachvokabular in ihrem
beruflichen Umfeld. Bei den Arbeitsunfällen auf
Baustellen sind in besonderem Maße Arbeiter
mit Migrationshintergrund betroffen. Es liegt
nahe, einen Teil dieser Unfälle mit Verständigungsproblemen am Arbeitsplatz zu erklären.
Lernmaterialien erarbeitet
Im ABZ Kerpen wurden in Anwesenheit von
Vertretern der Projektpartner, Arbeitsagenturen, Sprachschulen und vier Absolventen
von Sprachkursen, alle mit Migrationshintergrund, die einzelnen Sprachversionen der für
alle zugänglichen E-Learning-Plattform (www.
construction-language-learning.eu/deutsch/) präsentiert. Sie umfassen die drei Themenbereiche
Bauen allgemein, Gesundheit und Sicherheit
am Arbeitsplatz sowie Kommunikation im Alltag
und im Berufsleben. Zu Beginn der Veranstal-
tung stellte der Projektkoordinator Anton Leicht,
ibis acam Bildungs GmbH, Wien, das Projekt vor.
Drei Themenbereiche
Die Lernmaterialien wurden für folgende drei
Bereiche entwickelt:
■■ 1. elementare Fachausdrücke für Tätigkeiten
auf Baustellen
■■ 2. Schutz der Sicherheit und Gesundheit am
Arbeitsplatz
■■ 3. Kommunikation im Alltagsleben und mit
Kollegen und Vorgesetzten am Arbeitsplatz.
Die Materialien bestehen aus insgesamt
20 Lern­einheiten. Diese setzen sich zusammen
aus Videos und vorbereitenden und ergänzenden Übungen zu Inhalt, Grammatik, Aussprache und Wortschatz. Die zu diesen Themen
abrufbaren Videos wurden von den beteiligten
Organisationen selber produziert und stellen
Alltagsszenen und Bewerbungsgespräche, bzw.
Amtsgespräche dar. Alle Lernvideos wurden
mit Rücksicht auf die kulturellen Interessen der
Herkunftsländer der „Schüler“ hergestellt. Jede
Lektion beinhaltet ein spezifisches Video mit
online-Übungen.
„Authentische Videos“
Björn Müller präsentierte „voller Stolz“ die Videos aus dem ABZ Kerpen, die mit Schülern
und Auszubildenden selbst gedreht wurden.
„Unseren Akteuren hat das Drehen der sehr
praxis- und lebensnahen Szenen mit den entsprechenden Rollenspielen sehr viel Freude
gemacht“, fasst Müller zusammen. „Da es sich
bei den „Schauspielern“ um Jugendliche mit
Migrationshintergrund handelt, kommen die
Szenen sehr authentisch rüber.“ Vertreter von
Partnerorganisationen aus Großbritannien und
den Niederlanden stellten ihre Sprachvideos
ebenfalls vor.
In der anschließenden Diskussion kamen
viele Anregungen aus dem Kreis der anwesenden Lehrer, die täglichen im Umgang mit
den Sprachschülern erfahren, worauf es bei
den Sprachübungen ankommt. Björn Müller
bedankte sich für die konstruktiven Vorschläge, „die wir gerne in unsere Online-Übungen
einfließen lassen!“  s
der für das Projekt zuständigen Mitarbeiterin
Dr. Askim Müller-Bozkurt und dem Geschäftsführer der Talentbrücke, Lars-Rosario Scarpello,
sprachen die europäischen Auszubildenden
über ihre bisherigen Erfahrungen bei der Umsiedlung nach Deutschland, die sprachlichen
Herausforderungen und wie sie sich in ihrer
neue „Heimat“ eingelebt haben.
Von November 2014 bis Ende Mai 2015 waren
im Rahmen des Projektes „Your first Eures job,
YfEj“ die ersten spanischen Auszubildenden im
Ausbildungszentrum der Bauindustrie (ABZ)
Kerpen vor Ort. Zeus Suarez Llamas und Francisco Jose Rodriguez Sanchez haben als Straßenbauer bei der Strabag AG eine zweijährige
Ausbildung begonnen. Für die Regionalleiterin
Nord-West des Spanischen Generalkonsulats in
Düsseldorf, Cristina Marugán Güémez, war dies
der Anlass für einen Besuch der überbetrieblichen Ausbildungsstätte im Dezember 2014.
Gemeinsam mit dem ABZ-Leiter, Ulrich Goos,
Neue Interessenten suchen
Ausbildungsplätze
In der Zwischenzeit wurden zwei weitere Teilnehmer im Rahmen des YfEj-Projektes für eine
Tätigkeit in Deutschland gewonnen und über
140 Interessenten aus Spanien und Griechenland akquiriert. Diese haben bereits vor Ort
Deutsch-Sprachkurse und teilweise baufachliches Grundlagentraining erfolgreich absolviert.
Insbesondere Spanien und Griechenland leiden
innerhalb der EU an hohen Arbeitslosenquoten,
vor allem unter den Jugendlichen. Da liegt die
Idee nahe, nicht besetzte Ausbildungsstellen in
Starke Leistungen
Köln. Die Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik der
Fachhochschule Köln feierte ihren Nachwuchs: Am 5. Dezember 2014
erhielten insgesamt 40 Absolventen ihre Bachelorurkunde sowie sieben Absolventen ihren Masterabschluss. Darunter waren auch sechs
Absolventen des Dualen Studiengangs Bauingenieurwesen. Mit Julia
Reddel und Niklas Nürge erzielten zwei dual Studierende der Fachhochschule Köln herausragende Abschlussergebnisse und wurden
besonders geehrt. Reddel, die ihre Ausbildung bei der Firma Blum-Tief
GmbH absolvierte, schloss als beste Absolventin in der Vertiefungsrichtung Konstruktiver Ingenieurbau mit dem Durchschnittsnote 1,36
ab. Nürge beendete seine Ausbildung zum Bauzeichner beim Bauund Liegenschaftsbetrieb NRW in der Niederlassung Bielefeld und
erhielt sein Abschlusszeugnis im Fachbereich Baubetrieb mit dem
Durchschnittsergebnis 1,92.
Als ehemaliger dual Studierender erhielt Alexander Dietmann
seinen Masterabschluss in der Vertiefungsrichtung Infrastruktur mit
der Durchschnittsnote 1,58.
Folgende dual Studierende wurden geehrt:
■■ Julia Rosina Baerens, Bau- und Liegenschaftsbetrieb
NRW – Niederlassung Düsseldorf
■■ Lukas Simon Klapp, HORST KLAPP GmbH, Gummersbach
■■ Frederick Peter Lech, SANIERTEC e.K., Kerpen
■■ Niklas Nürge, Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW,
Niederlassung Bielefeld
■■ Julia Reddel, Blum-Tief GmbH, Troisdorf-Spich
■■ Marc Stein, BS-TEC GmbH, Wesseling  s
Kooperation mit der Mongolei
Fachkräfte aus Europa
Das Projekt, das aus Mitteln der Europäischen
Union finanziert wird, startete am 1. Juni 2014
und endete am 31. Mai 2015. Ziel war es, spanische und griechische Jugendliche im Alter von
18 bis 30 Jahren in die deutsche Baubranche
und weitere Branchen zu vermitteln, um hier
die Engpässe für den dringend benötigten
Fachnachwuchs auszugleichen.
Duale Studenten
ABZ Essen schult Straßenbauer
Spanische Azubis im ABZ Kerpen
Kerpen. Das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW hatte
bereits im vergangenen Jahr den Zuschlag für das EU-Projekt Your
first Eures job erhalten. Dahinter steht ein Mobilitätsprogramm zur
Unterstützung junger Europäerinnen und Europäer bei der EU-weiten
Arbeitssuche.
v.l.: Edgar Lengwenat, Bereichsleiter Duale Studiengänge Bauingenieurwesen beim BFW, die dual Studierenden Julia Reddel, Marc Stein, Julia Baerens,
Niklas Nürge, Frederik Lerch
v.l.: Francisco Jose Rodriguez Sanchez, ABZ-Leiter
Ulrich Goos, Cristina Marugán Güémez
(Regionalleiterin für Nord/Westdeutschland im
spanischen Generalkonsulat, Abteilung für Arbeit
und Soziales), Suarez Llamas Zeus, Lars-Rosario
Scarpello (Geschäftsführer TALENTBRÜCKE GmbH &
Co. KG)
Ländern mit einem günstigen Arbeitsmarkt, wie
beispielsweise Deutschland, mit jungen Leuten
aus Spanien und Griechenland zu besetzen.
Voraussetzung zum Reiseantritt der jungen
Menschen ist allerdings ein unterschriebener
Arbeits- oder Ausbildungsvertrag bei einem
deutschen Bauunternehmen.   s
Essen. Zukünftig werden im Essener Ausbildungszentrum der Bauindustrie auch Ingenieure und Ingenieurinnen aus der Mongolei ihr
Fachwissen rund um den Straßenbau erweitern. Das besiegelt ein
neuer Kooperationsvertrag, den das ABZ Essen mit dem mongolischen Bauunternehmen Uils Road LLC sowie den Jugendorganisationen NGO “Mongolian Association of Road Engineers“ und NGO
“Mongolian Road Youth Association“ abschloss. Die Fachleute aus
Asien werden in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte in allen
Bereichen bezüglich der Planung und Herstellung von Infrastruktur
geschult.
Im Mittelpunkt stehen dabei praktische Anwendungen im Straßenbau, wie z.B. Vermessungswesen, Arbeitssicherheit und Grundfertigkeiten im Umgang mit Baumaschinen. Die erste Gruppe startete
ihre Weiterbildung bereits am 9. März 2015. Unter der sachkundigen
Anleitung der Ausbildungsmeister Klaus Koch und Stefan Schumski
nutzten die 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis zum 19. März
2015 die Gelegenheit, um wertvolle Anleitungen zu Theorie und Praxis im Straßenbau mit nach Hause zu nehmen. „Die Kooperation gilt
als Beitrag zur Stärkung der internationalen Beziehungen zwischen
der Mongolei und dem Wirtschaftsraum Essen“, kommentiert Dr. KarlHeinz Bässler die neue Zusammenarbeit.  s
Interessierte Unternehmen beraten wir gerne
auch persönlich vor Ort.
Ansprechpartner: Björn Müller, Bereichsleiter
Ausbildungsberatung ABZ Kerpen,
Telefon: 02237-5618-33
Infos: www.youth-con.eu
Weitere Interessenten für eine Ausbildung in
Deutschland (aus Datenschutzgründen anonymisiert) finden Sie auf der Projekthomepage
www.youth-con.eu/de/companies/profiles/.
„Shake hands“ nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages.
v.l.: Khurelbaatar Shar-Uvgun, Chefingenieur von Uils Road, Sereedendev
Ganchimeg, Geschäftsführerin von Кad survei GmbH, Munkhbayasgala
Nanzaddori, Direktor der Mongolian Road Youth Association und
Dr. Karl-Heinz Bässler, Leiter des ABZ Essen
BAU AKTUELL 02/ 2015
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AUS DEN VERBANDSBEZIRKEN
Verbandsbezirk Bonn trifft Ashok-Alexander Sridharan
OB-Kandidat stellt sich vor
Bonn. Das Rheinhotel Dreesen in Bonn bot den richtigen Rahmen für ein besonderes Treffen.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung präsentierte Ashok-Alexander Sridharan am 21. April
2015 den Bauunternehmern aus dem Verbandsbezirk seine Ideen für die Zukunft der Stadt.
Sridharan geht für die Bonner CDU in den Wahlkampf um das Oberbürgermeisteramt der
Stadt. Die Wahlen finden am 13. September 2015 statt. Der 49jährige Jurist ist derzeit erster
Beigeordneter und Kämmerer von Königswinter und möchte nach seiner Wahl auch die
Zusammenarbeit mit den ansässigen Unternehmen verbessern und ausbauen.
Axel A. Wahl (li) und Thomas Fiedler bedanken sich bei Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann
für den hervorragenden Vortrag und ihre offenen Worte in der anschließenden Diskussion mit
den Düsseldorfer Unternehmern.
Verbandsbezirk Düsseldorf
Diskussion mit
Marie-Agnes Strack-Zimmermann
Düsseldorf. Der Besuch der Baustelle Tunnel Kö-Bogen und eine politische Diskussion mit der FDP-Politikerin Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann standen auf der
Agenda der Mitgliederversammlung des Verbandsbezirks Düsseldorf. Zimmermann
ist stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP und Fraktionsvorsitzende der FDP im
Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Am 6. Mai 2015 begrüßten Axel A. Wahl und Thomas Fiedler als Vorsitzende des
Verbandsbezirkes die Düsseldorfer Unternehmer zur Mitgliederversammlung. Fiedler
präsentierte seinen Unternehmerkollegen aus dem Verbandsbezirk während einer
Tour über die Baustelle den aktuellen Stand der Arbeiten am Tunnel Kö-Bogen.
Nach der Baustellenbesichtigung wurde die Mitgliederversammlung im IndustrieClub fortgeführt. Hier stand der Vortrag „Zukunft Düsseldorf – Planen und Bauen
in einer wachsenden Stadt“ von Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, langjährige
erste Bürgermeisterin der Stadt, und das anschließende Gespräch im Mittelpunkt. Ihr
pointierter Vortrag führte zu lebhaften Diskussionen mit den anwesenden Bauunternehmern über die Verkehrsinfrastruktur, den Bau und die Sanierung von Schulen
sowie die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Düsseldorf. Den Fokus richtete sie
dabei insbesondere auf die Herausforderung einer wachsenden Stadt an Politik,
Wirtschaft und Bevölkerung. Ihre eigene Partei, die FDP, sieht Strack-Zimmermann,
nach einem Jahr „der Besinnung“, wieder auf einem erfolgreichen Weg.  s
Auf seiner Agenda stehen außerdem Themen wie Wohnungsbaupolitik, Senkung der Immobilienpreise, der Ausbau der Barrierefreiheit, nicht nur für Senioren, sondern auch für Familien mit
Kinderwagen, die Stärkung des Universitätsstandortes als Wirtschaftsfaktor und der Neubau des Festspielhauses mit Sponsoren,
um die Beethovenstadt weiter bekannt zu machen. Außerdem
würde Sridharan als OB seinen Amtsstitz ins Stadthaus verlegen –
wegen der größeren Nähe zu seinen Amtsleitern. Der OB-Kandidat
berichtete außerdem über seine Idee eines möglichen Masterplans für die Stadtentwicklung und zeigte sich ÖPP-Projekten
gegenüber sehr aufgeschlossen.
Unternehmensstandort stärken
Vor allem ein starker Wirtschaftsstandort, so Sridharan, bedeute
Sicherheit für Ausbildungs- und Arbeitsplätze sowie Einnahmen
für die Stadt. Die Wirtschaftsförderung müsse deshalb endlich
Chefsache sein. Eine Herausforderung sei dabei die eingeschränkte Fläche, die nur zur Verfügung stehe. „Ich will aktiv mit unseren
Nachbarkommunen zusammenarbeiten, um gemeinsam nicht
nur Bonn sondern auch unsere Region zu stärken“, so der OB-Kandidat der CDU. Wichtig sei ihm auch, die Alleinstellungsmerkmale
als Bundesstadt, Sitz der Vereinten Nationen und Geburtsstadt
Beethovens stärker herauszustellen. „Mein Ziel ist es, dass Bonn
2025 wieder den internationalen Bekanntheitsgrad hat, den es zu
Hauptstadt-Zeiten hatte“, so Shridharan abschließend.
Nach seinen Statements folgte eine lebhafte Diskussion mit den
Bauunternehmern des Verbandsbezirks Bonn. Die zogen ein positives Fazit: „Der ‚“bönnsche Jung“, wie sich der Deutsch-Inder
selber bezeichnet, ist eine gute Wahl“, sagten sie einstimmig nach
dem Treffen.   s
Hans-Bert Mohr, Vorsitzender des Verbandsbezirks Bonn (re) und Bauindustrie-Geschäftsführer Siegfried Steuer (li) im Gespräch mit
Ashok-Alexander Sridharan und Henriette Rheinsberg aus dem Bonner
Stadtrat
Verbandsbezirk Aachen besucht RWTH
Einblicke in die Forschung
Dipl.-Ing. Ferdinand Tönnis, Oberbauleiter Zechbau GmbH,
Erkrath, wurde auf der Mitgliederversammlung des Verbands­
bezirks Düsseldorf als Delegierter in den Wirtschaftspolitischen
Ausschuss gewählt.
Kaufmännische Leiter im Dialog
Zu Gast bei der STRABAG
Nörvenich. Am 24. Februar 2015 veranstaltete die Geschäftsstelle Köln ihr traditionelles Treffen der kaufmännischen
Leiter aus den Mitgliedsunternehmen der Verbandsbezirke
Aachen, Bonn und Köln. Bei der STRABAG AG in Nörvenich
stand das Thema Public Relation im Mittelpunkt. Eingeladen
hatte Martin Köhler, Bilfinger Construction GmbH Köln, der
Vorsitzende des Kaufleute-Kreises.
Markus Lempa, CEO der Kölner Hightech-PR-Agentur und Unternehmensberatung
Memocine, referierte zu den Themen „Positionierung von Unternehmen“, „PR am Bau“
sowie zu geeigneten Reaktionen auf Presseanfragen. Zuvor hatte Peter Frohn, technischer Bereichsleiter der STRABAG AG Nörvenich einige Fakten zum Unternehmen vorgetragen, u.a. auch, dass am Standort nach wie vor mit einer hohen Zahl an eigenen
gewerblichen Mitarbeitern im Straßenbau gearbeitet würde. Außerdem betreibe das
Unternehmen vor Ort einen aus der Tradition entstandenen Kies- und Deponiebetrieb. Stefan Siegmund, Geschäftsführer Sozialpolitik im Bauindustrieverband NRW,
erläuterte dem Kreis der Kaufleute abschließend den aktuellen juristischen Stand
rund um das Thema „Werkverträge“ und „Arbeitnehmerüberlassung“ und regte damit
weiterführende Diskussionen an. Das nächste Treffen findet im Herbst 2015 statt.   s
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BAU AKTUELL 02 / 2015
Aachen. Auf Einladung des Vorsitzenden Karl-Peter Arnolds besuchten die Bauunternehmer
des Verbandsbezirks Aachen am 19. Mai 2015 im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung
die Institute für Massivbau und Straßenwesen der Fakultät für Bauingenieurwesen an der
RWTH Aachen. Hier hatten sie Gelegenheit, sich über den Stand aktueller Forschungs- und
Versuchsergebnisse zu informieren. Im Anschluss folgte die interne Mitgliederversammlung,
die sich mit der baukonjunkturellen Entwicklung in der Region Aachen und den Berichten
aus den Fachausschüssen beschäftigte.
Der Leiter des Instituts für Massivbau (IBM), Prof. Dr.-Ing. Josef
Hegger, führte die Aachener Unternehmer zunächst durch die
Versuchshallen seines Instituts, in denen u.a. Prüfeinrichtungen
für statische und dynamische Zug-, Druck- und Biegeversuche
an allen Bauteilen und eine eigene mechanische Werkstatt zur
Verfügung stehen. Er berichtete über die Forschungsprojekte des
IBM und die fachübergreifende Zusammenarbeit mit anderen
Instituten der RWTH. Besonderes Interesse zeigten die Teilnehmer
am Sonderforschungsbereich „Textilbewehrter Beton“ und an der
Entwicklung dieser neuartigen Technologie.
Erd- und Straßenbautechnik
Die zweite Station während der Besichtigungstour führte die Teilnehmer zum Institut für Straßenwesen (ISAC). Hier informierte Dr.Ing. Christian Schulze über die Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsarbeit in den Fachgebieten
Erdbau und Straßenbautechnik und über die Aufgaben der dem
Institut angehörige Materialprüfstelle für Straßenbau. Sein Kollege
Dr.-Ing. Andreas Schacht erläuterte die Unterschiede zwischen Offenporigem Asphalt (OPA), besser bekannt als Flüsterasphalt, und
lärmoptimiertem Asphalt (LOA) und deren Einsatzmöglichkeiten
auf Autobahnen und kommunalen Straßen. Außerdem berichtete
er über die Versuchsreihen mit verschiedenen Asphalten, um deren lärmmindernde Eigenschaften weiter auszutesten. Besonders
interessierten sich die Straßenbauer für die Materialstücke aus
der Entwicklung kunststoffbasierter Straßendeckschichtsysteme,
deren Einsatz vielleicht in ein paar Jahren verwirklicht werden
kann.  s
Prof. Josef Hegger (li) informierte mit großer Leidenschaft über die aktuellen Forschungsprojekte seines Instituts.
Die Aachener Firmenvertreter mit Dr. Andreas Schacht (re) an der
­Versuchsstraße des ISAC.
AUS DEN VERBANDSBEZIRKEN
Verbandsbezirk Köln
Verabschiedung und Neuwahl
Köln. Die Tagesordnung der Mitgliederversammlung des Verbandsbezirks Köln am 22. April 2015 versprach
ein spannendes, dicht gedrängtes Programm. Viele Mitgliedsunternehmen waren der Einladung des
Verbandsbezirksvorsitzenden Anton Bausinger ins Landhaus Kuckuck gefolgt, um Paul-Heinz Wantzen,
den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden und Dr. Friedrich Günther, Delegierter im Sozialpolitischen
Ausschuss, aus dem langjährigen Ehrenamt zu verabschieden. Außerdem hörten sie einen engagierten
Vortrag der geschäftsführenden Betriebsleiterin Gebäudewirtschaft der Stadt Köln, Petra Rinnenburger
und wählten den Vorstand des Verbandsbezirks neu.
Seit Anfang April 2014 ist die Architektin und Diplom-Ingenieurin Petra
Rinnenburger geschäftsführende Betriebsleiterin der Kölner Gebäudewirtschaft, eines weitgehend eigenständigen Betriebs der Stadt. Sie sei
Dienstleisterin und verstehe ihre Aufgabe darin, „den Auftraggebern für
ihre Aufgaben passgenaue Flächen bereit zu stellen.“ Ihre Auftraggeber,
das sind die unterschiedlichen Fachämter und Dezernate der Stadtverwaltung, in deren Auftrag die Gebäudewirtschaft eine Vielzahl von Bauten
errichtet, unterhält und bewirtschaftet, von Verwaltungsgebäuden über
Museen, die Oper und das Schauspielhaus, Schulen und Kindertagesstätten bis hin zum „stillen Örtchen“ auf Melaten, wie Rinnenburger erzählt.
Vergabe an den „Wirtschaftlichsten“
Die Betriebsleiterin stellte ihr Amt mit allen Zuständigkeitsbereichen vor,
sprach über die zwingend notwendigen Investitionen, z.B. darüber, dass
in Köln 26 Sporthallen fehlen würden, über notwendige Investitionen
von 77 Millionen Euro in den nächsten fünf bis 10 Jahren allein bei der
Feuerwehr und das Investitionsziel bis 2020 von knapp einer Mrd. Euro,
über die Personalunterdeckung und darüber, dass sie 60 neue Stellen
beantragt habe. Weitere Themen waren der sogenannte „Schulbaupreis“,
vier Schulen sollen ausgezeichnet werden, der „Kitapreis“, den es seit 2014
gibt und mit dem in Köln bereits zwei Kitas ausgezeichnet wurden. Weiterhin berichtete sie über ihre Ziele, im Stadtrat für „Nachhaltigkeit“ bei den
Bauprojekten zu werben und für eine Vergabe an den wirtschaftlichsten
und nicht an den billigsten Anbieter.
„Wir unterstützen Sie gerne.“
Anton Bausinger, Vorsitzender des Verbandsbezirks Köln, bedankte sich
bei Petra Rinnenburger für ihren überaus informativen Vortrag, der von
allen Anwesenden mit großem Interesse verfolgt wurde und wünschte
ihr für die ambitionierten Ziele zum Wohle der Stadt Köln alles Gute: „Die
Bauunternehmen des Verbandsbezirks Köln stehen Ihnen für Ihre vielen
großen Bauprojekte als Unterstützer und Partner zur Seite.“ Bereits während der Mitgliederversammlung wurden weitere Gespräch mit Petra
Rinnenburger vereinbart.
Ehrenvolle Verabschiedung
Paul-Heinz Wantzen, bisheriger stellvertretender Vorsitzender des Verbandsbezirks, und Dr.-Ing. Friedrich Günther, Delegierter im Sozialpolitischen Ausschuss, wurden von den Kölner Mitgliedsunternehmen
ehrenvoll verabschiedet, da sie aus Altersgründen nicht mehr für diese
Ämter kandidierten. Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des
Bauindustrieverbandes NRW, dankte beiden in einer Laudatio für ihr erfolgreiches ehrenamtliches Engagement. „Sie haben in den Jahren Ihrer
ehrenamtlichen Tätigkeit für die nordrhein-westfälische Bauindustrie
mehr als nur einen Job gemacht“, betonte Wiemann. „Sie haben Ihren
Elan, Ihre Kreativität, und Ihre Begeisterungsfähigkeit eingebracht.“ PaulHeinz Wantzen war seit 2003 im Fachausschuss Berufsbildung tätig, seit
2007 als Delegierter im Wirtschaftspolitischen Ausschuss und seit 2008 als
stellvertretender Vorsitzender des Verbandsbezirks. Dr. Friedrich Günther
hat sich seit 2002 als Mitglied im Arbeitskreis und seit 2005 als Delegierter
im Sozialpolitischen Ausschuss engagiert.
„Ihre Fachkenntnisse sind Gold wert.“
Prof. Beate Wiemann lobte in ihrer Rede, den Sachverstand und Weitblick,
mit dem beide „so manchen Unternehmerkollegen „zum Nachdenken“
angeregt haben“. Sowohl Günther als auch Wantzen hätten sich vor allem
für die Nachwuchswerbung, für das Bauingenieurstudium und für die
Imageverbesserung der Branche eingesetzt. Beispielhaft erwähnte sie
das Engagement von Günther im Bereich der Nachwuchsförderung und
Bauingenieurgewinnung, hier habe er im Laufe der Jahre ein stabiles
Netzwerk zu Hochschullehrern und Studierenden aufgebaut, er wisse
wie die Fachhochschulen und Universitäten in Deutschland aufgestellt
sind und wo ihre Schwerpunkte liegen. „Diese Fachkenntnisse sind Gold
wert für unsere Arbeit im Fachausschuss Berufsbildung und in unserer
Tochtergesellschaft, dem Berufsförderungswerk der Bauindustrie“, so Wiemann wörtlich. Die Idee, Auszubildende in einer zwei- bis dreiwöchigen
Projektarbeit Erneuerungs- und Verschönerungsarbeiten an städtischen
Objekten durchführen zu lassen, die ansonsten aus haushaltlichen Gründen nicht hätten durchgeführt werden können, stamme von Paul-Heinz
Gruppenfoto nach der Mitgliederversammlung vor dem Landhaus Kuckuck.
Wantzen, so die Hauptgeschäftsführerin weiter. Diese Azubi-Aktionen in
Köln habe Wantzen immer gefördert und unterstützt und mit Begeisterung begleitet. Mittlerweile hätten die PR-Idee auch andere Verbandsbezirke „adoptiert“.
„Für Ihre Leistungen und Ihr Engagement, lieber Herr Wantzen und
lieber Herr Dr. Günther, spreche ich Ihnen heute ganz persönlich mit
besonderer Herzlichkeit und natürlich auch im Namen des Vorstandes,
der Geschäftsführung und der Mitgliedsunternehmen der nordrheinwestfälischen Bauindustrie Dank und Anerkennung aus“, so Beate Wiemann abschließend.  s
Neuwahlen im Verbandsbezirk Köln
Köln. Die Mitgliederversammlung des Verbandsbezirks
Köln wählte am 22. April 2015 neue Repräsentanten. Wir
gratulieren zur Wahl:
■■ Anton Bausinger, Friedrich Wassermann Bauunter-
nehmung für Hoch- u. Tiefbauten GmbH & Co. KG,
Köln – Vorsitzender;
■■ Martin Rickert, STRABAG AG Verkehrswegebau, Direktion Köln - Stellvertretender Vorsitzender;
■■ Alexander Jonas, Hochtief Building GmbH, NL NRW,
Delegierter im Wirtschaftspolitischen Ausschuss;
■■ Rolf Römer, MBN Bau AG; ZNL Köln, Delegierter im
Sozialpolitischen Ausschuss;
■■ Martin Schick, Bauwens Construction GmbH & Co.
KG, Köln, Delegierter im Bautechnischen Ausschuss;
■■ Heinrich L. Heitkamp, Heitkamp IB GmbH, Wesseling, und Kai Pickhardt, Bauwens Construction
GmbH & Co. KG, Köln, Delegierte im Fachausschuss
Berufsbildung.
Verbandsbezirk Ruhrgebiet-Münsterland
Besuch der Pilkington Deutschland AG
Gladbeck. Ein Besuch bei der Pilkington Deutschland AG gewährte den Bauuternehmern des Verbandsbezirks Ruhrgebiet-Münsterland Einblicke in die Herstellung des Baustoffs Glas. Moderne Architektur
und transparente Bauweise fördert seit Jahren einen „Glasboom“ im Hochbau. Auf Einladung des
Verbandsbezirksvorsitzenden Heinrich Schulze von der Bilfinger Hochbau GmbH in Essen, trafen sich
die Unternehmer am 21. April 2015 zur Besichtigung in Gladbeck.
Bereits vor drei Jahren entstand die Idee, sich im Rahmen von „Unternehmertreffen“ im Verbandsbezirk Ruhrgebiet-Münsterland regelmäßig mit
benachbarten Branchen auszutauschen. Der Erkenntnisgewinn für das
eigene Unternehmen und die Informationen über neueste Entwicklungen
genießen dabei höchste Priorität.
Nach dem Besuch des Asphaltmischwerks von Eurovia in Oberhausen, besuchten die Unternehmer nun die Pilkington Deutschland AG in
Gladbeck. Das Unternehmen gehört als Basisglashersteller mittlerweile
zur japanischen NSG Group. Mehr als 800 Tonnen Glas werden pro Tag im
Gladbecker Werk hergestellt und zur Weiterverarbeitung und Veredelung
an Unternehmen in der Region geliefert. Angesichts der modernen Architektur spielt Glas für den Hochbau eine immer größere Rolle, so dass
sich die Bauunternehmer insbesondere für den Produktionsprozess des
transparenten Baustoffs interessierten und begeisterten.
gen helle, lichtdurchflutete Räume zu schaffen und attraktive Designs zu
verwirklichen. Glas erfüllt darüber hinaus auch vielfältige Funktionen in
modernen Gebäuden und leistet damit einen wesentlichen Beitrag z. B.
zur Energieeffizienz, zum Komfort und zur Sicherheit.
So erfuhren die Bauunternehmer in den beiden Vorträgen der PilkingtonAnwendungstechniker Denise Goldau und Dr. Christian Eibel interessante
Details zu den Funktionen der Pilkington Basisgläser wie Sonnenschutz,
Wärmedämmung, Radarreflexionsdämpfung, Schalldämmung und
Brandschutzgläser. Mit diesen Möglichkeiten erfüllt bzw. kombiniert der
Baustoff Glas verschiedene Anforderungen wie beispielsweise Energiemanagement, Ästhetik, Schallschutz, Absturzsicherung oder Selbstreinigung. Glas spielt zudem eine wichtige Rolle bei den gesellschaftlichen
Bemühungen, die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren und die
Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.
Glas ist energieeffizient
Die moderne Architektur ist ohne Glas als stilprägendes Element nur
schwer vorstellbar. Glas bietet Architekten und Planern aber nicht nur
gestalterisch viele Möglichkeiten, mithilfe von großflächigen Verglasun-
Der Glasspezialist aus Japan
Die NSG Group ist einer der führenden Hersteller von Glas und Glasprodukten weltweit. Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit sind die Bereiche
Automotive (Erstausrüster- und Fahrzeugglasersatzteilgeschäft) sowie
Heinrich Schulze, (2.v.l.) und seine Unternehmerkollegen am Eingang
der Pilkington Deutschland AG in Gladbeck
Architectural und Technical Glass (eine breite Palette hoch veredelter
Gläser für Neubauten und Renovation, Displays, Solarenergie und Optoelektronik). Das 1918 gegründete Unternehmen NSG hat Pilkington im
Juni 2006 übernommen. Die NSG Group insgesamt erwirtschaftete im
Geschäftsjahr 2013/2014 einen Umsatz von rund 606 Mrd. Yen (ca. 4,5
Mrd. Euro) und beschäftigt weltweit etwa 27.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat Produktionsstandorte in 30 Ländern und Vertriebsaktivitäten
in 130 Ländern. Die Pilkington Deutschland AG gehört seit Juni 2006 zur
NSG Group. An den vier Bauglasstandorten Gelsenkirchen, Gladbeck, Weiherhammer und Schmelz sind rund 1.500 Mitarbeiter im Bereich Building
Products tätig. Deutschlandweit arbeiten rund 2.500 Mitarbeiter für den
Japanischen Glasspezialisten.  s
BAU AKTUELL 02/ 2015
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AUS DEN VERBANDSBEZIRKEN
Linker Niederrhein tagte in Kamp-Lintfort
Masterplan für
das Zechenareal „Bergwerk West“
Kamp-Lintfort. Am 29. April 2015 trafen sich die Mitglieder des Verbandsbezirks Linker Niederrhein auf Einladung
ihres Vorsitzenden Wolfgang Vollack zur Mitgliederversammlung in Kamp-Lintfort. Die Hochschulstadt Kamp-Lintfort
ist ein Mittelzentrum am linken Niederrhein mit rund 37.000 Einwohnern. Wirtschaftlich und städtebaulich geprägt
durch den Ende 2012 eingestellten Steinkohlebergbau hat sich Kamp-Lintfort bereits heute durch einen erfolgreich
eingeleiteten Strukturwandel zu einem zukunftsorientierten Technologie-, Logistik- und Hochschulstandort entwickelt,
der von der geographischen Lage im Einzugsbereich des Ruhrgebiets und der Benelux-Staaten profitiert.
Info zu Masterplan
Der Masterplan Bergwerk West wurde am
15.10.2013 durch den Rat der Stadt Kamp-Lintfort
als Rahmen- und Nutzungskonzept für die zukünftige Flächenentwicklung des Bergwerk West-Areals beschlossen. Dieser Plan ist das Ergebnis eines
intensiven und mehrjährigen Planungs- und Öffentlichkeitsprozesses unter Inanspruchnahme der
RWP-Förderung. Die Kernelemente des Plans sind:
■■ die Bildung von vier städtebaulichen Clustern
entlang der Friedrich-Heinrich-Allee
■■ die Nutzung der östlichen Bahntrasse für die
Niederrheinbahn
■■ die stufenweise Entwicklung der Fläche
­mittels einer „Natur auf Zeit“-Strategie
■■ städtischer Freiraum mit unterschiedlich
g­estalteten und nutzbaren Flächen
Zu den wichtigsten Themen der Mitgliederversammlung gehörten neben der Berichterstattung über die
Arbeit der verschiedenen Ausschüsse auch Fragen der
Generalunternehmerhaftung nach dem Mindestlohngesetz im Falle der Insolvenz des Nachunternehmers.
Außerdem wurde die Kooperation mit der größten
Einkaufsgesellschaft der deutschen Bauwirtschaft, der
BAMAKA, und die damit verbundenen Einkaufsvorteile
für die Mitgliedsunternehmen vorgestellt.
nördlich an das Zechengelände angrenzende Neubau
der Hochschule Rhein-Waal, Standort Kamp-Lintfort,
auf einem 1,7 ha großen Areal und der im Süden liegende Kohlenlagerplatz, der als Logport IV zu einem
rund 30 ha großen interkommunalen Logistikstandort entwickelt werden soll. Außerdem stellte Tenhaeff
weitere Maßnahmen der Innenstadtentwicklung und
besondere Aspekte der städtischen Ansiedlungsphilosophie für junge Familien vor.
Perspektiven für das Zechenareal
Im Rahmen der Veranstaltung referierte Dieter
­Tenhaeff, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung
und Stadtmarketing der Stadt Kamp-Lintfort, über
den von der Stadt und der Ruhrkohle AG erarbeiteten
Masterplan Bergwerk West. Danach sollen möglichst
frühzeitig für das im Zentrum der Stadt gelegene
Zechenareal sowie die arrondierenden Flächen zukunftsorientierte Perspektiven entwickelt werden.
Bestandteile dieser Entwicklung sind der unmittelbar
Engagierter Vortrag
Als einen der nächsten Meilensteine in der Flächenentwicklung des ehemaligen Zechengeländes
beabsichtigt die Stadt eine Bewerbung für die Landesgartenschau 2020 unter dem Motto „Kloster-KohleCampus“. Wolfgang Vollack dankte Dieter Tenhaeff für
den engagierten Vortrag und die detaillierten Informationen über den eingeleiteten Strukturwandel, der
auch seine Unternehmerkollegen beeindruckte.  s
NACHRICHTEN AUS DEN UNTERNEHMEN
nesseler grünzig gruppe
Wechsel in der Führung
Aachen. Der geschäftsführende Gesellschafter der nesseler grünzig Unternehmensgruppe,
Joachim Nesseler, hat sich zum 31. März diesen Jahres aus der Führung der operativen Geschäfte
in den Firmen nesseler bau gmbh, nesseler bauwerk gmbh, nesseler plan gmbh und nesseler
betrieb gmbh & co kg zurückgezogen.Die Verantwortung liegt nun in den Händen der bisherigen
Mitgeschäftsführer Karl-Peter Arnolds und Fritz Schupp.
„Dieser Schritt war von langer Hand vorbereitet“, erläutert Joachim
Nesseler seine Entscheidung, sich nun auf die Geschäftsführung der
Holdinggesellschaft robert grünzig gmbh & co kg zu konzentrieren.
„Mit Karl-Peter Arnolds, der bereits seit sieben Jahren mit mir die
operativen Geschäfte führt und Fritz Schupp, Geschäftsführerkollege
seit 2013, gestalten nun zwei kompetente und hochqualifizierte
Persönlichkeiten die wachsenden Geschäfte.“
Joachim Nesseler, Träger der goldenen Ehrennadel des Bauindustrieverbandes NRW,war von 1991 bis 2013 Vorsitzender des Verbandsbezirks Aachen.
Karl Arnolds trat 1999 in das Unternehmen ein, zum Jahresende 2000
wurde er als Mitglied der Geschäftsführung zum Prokuristen bestellt
und übernahm die Leitung des Geschäftsfelds Zweckbauten. Seit
Mitte 2008 ist Karl Arnolds Geschäftsführer der Firmen nesseler bau
gmbh, nesseler bauwerk gmbh, nesseler plan gmbh und nesseler
betrieb gmbh & co kg. Zum 1. April 2015 übernahm er den Vorsitz
der Geschäftsführung für die Bereiche Planen, Bauen und Betreiben
und verantwortet vor allem die Bereiche Vertrieb und Produktion.
2013 wählten die Mitglieder des Verbandsbezirk Aachen Arnolds zu
ihrem neuen Vorsitzenden.
Fritz Schupp trat 1996 in die Unternehmensgruppe ein, er wurde
zum 1. Januar 2001 zum Prokuristen und kaufmännischen Leiter der
Unternehmensgruppe bestellt. Das kaufmännische Ressort verantwortet er seit Mitte 2013 als Geschäftsführer.
v.l. Fritz Schupp, Hubertus Nesseler, Joachim Nesseler,
Karl-Peter Arnolds
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BAU AKTUELL 02 / 2015
Wie bisher leitet Hubertus Nesseler als geschäftsführender Gesellschafter der nesseler projektidee gmbh die Projektentwicklungs- und
Bauträgergeschäfte der Unternehmensgruppe. Schupp ist Delegierter des Verbandsbezirks Aachen im Sozialpolitischen Ausschuss des
Bauindustrieverbandes NRW.   s
Wolfgang Vollack (li) begrüßt Dieter Tenhaeff, den Amts­
leiter für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing
Kamp-Lintfort.
Zuvor hatten die Unternehmer im internen Teil der Mitgliederversammlung Wolfgang Vollack einstimmig zum Delegierten des Verbandsbezirks Linker Niederrhein im Fachausschuss Berufsbildung gewählt.
Verbandsbezirk Südwestfalen
Baustelle Lennetalbrücke besichtigt
Hagen. Am 29. April 2015 besichtigten die Mitglieder des Verbandsbezirks Südwestfalen im Anschluss
an ihre Mitgliederversammlung in
Hagen die Baustelle Lennetalbrücke
auf der A 45. Die Brücke liegt am
nordöstlichen Stadtrand von Hagen
nördlich des Autobahnkreuzes Hagen. Sie überquert den Fluss Lenne,
eine Bahnstrecke, das Werksgelände
einer anliegenden Firma, die Landesstraße 674 und die Kreisstraße 1
in einer Höhe von 20 bis 30 Metern
über dem Gelände. Die alte Lennetalbrücke wird seit 2013 durch
einen Neubau ersetzt. Die Bauzeit beträgt insgesamt viereinhalb Jahre. Eine
Schadensanalyse von 2008 hat den schlechten Zustand des 50 Jahre alten
Bauwerks unterstrichen, das den stetig steigenden Verkehrsbelastungen nicht
mehr gewachsen war. Vor dem Baustellenrundgang präsentierte Michael
Neumann von Straßen.NRW die Baumaßnahme und stellte anhand eines
animierten Films die Technik und den gesamten Bauablauf vor. Abriss und
Neubau sind in fünf Phasen geplant, eine Herausforderung für die Ingenieure
und bauausführenden Firmen. Die neue Brücke besteht aus zwei Bauwerken
mit einer Stützweite von 979,50 Metern über 14 Felder, die von jeweils zwei
Pfeilern gestützt werden. Mit einer Breite von zweimal 18,25 Metern sind die
Überbauten bereits für einen sechsstreifigen Ausbau der A45 vorbereitet.
Der Überbau besteht aus einem geschlossenen Stahlhohlkasten mit seitlich angeordneten Druckstreben und einer massiven Fahrbahnplatte aus
Stahlbeton. Auf den Außenkappen sind transparente Lärmschutzwände
vorgesehen. Die Stahlkonstruktionen der Überbauten wird im Taktschiebeverfahren von beiden Widerlagern aus eingeschoben. Dieser Quereinschub
von fast 1.000 Metern ist deutschlandweit einmalig. Der mittlere Teil der
Brücke über die Lenne wird im Freivorbau gebaut. Die Fahrbahnplatte besteht
aus Stahlbetonfertigteilplatten mit Ortbetonergänzung. Annette Hering,
Vorsitzende des Verbandsbezirks Südwestfalen, dankte Michael Neumann für
die detaillierten Informationen und die gut organisierte Baustellenführung
und zeigte sich, wie auch ihre Unternehmerkollegen, beeindruckt von dieser
Baumaßnahme.  s
Luftaufnahme Foto: Holger Staffansson
Informationsveranstaltung mit der Deutsch-Schwedischen Handelskammer
Links: Modell der „New Karolinska Solna“ (NKS). Das Universitätskrankenhaus in Solna eröffnet Ende 2016.
Rechts: Blick von oben auf die Baustelle „Universitätskrankenhaus Solna“.
Bauboom in Schweden
Düsseldorf. Kaum eine Region in Europa wächst derart rasant wie die schwedische Hauptstadt. Enorme Großbauprojekte mit komplett neuen Stadtvierteln sind in Planung. Bauunternehmen aus dem Ausland sind daran allerdings
nicht beteiligt. Nach Ansicht der Stockholmer Stadtverwaltung soll sich dies nun ändern. Mit Informationstreffs im
Ausland wirbt die Stadt neue Baupartner an, die für die Umsetzung der anstehenden Mega-Projekte in Stockholm
unverzichtbar sein werden. Am 28. Mai 2015 stand in Düsseldorf ein gemeinsames Treffen von Bauindustrieverband
NRW, Deutsch-Schwedischer Handelskammer, der Wirtschaftsförderung „Stockholm Business Region“ sowie der
schwedischen Infrastrukturbehörde „Trafikverket“ auf dem Programm.
Die Informationsveranstaltung im Industrieclub Düsseldorf zum Thema „Geschäftschancen in Schweden“
richtete sich an deutsche Bauunternehmen, die sich
für den schwedischen Baumarkt und insbesondere für
geplante Bauvorhaben in der Hauptstadt Stockholm
interessieren. Zu den Vortragenden zählten u.a. Prof.
Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen, und Jesper
Ackinger, stellvertretender Geschäftsführer der Stockholmer Wirtschaftsförderung. Im Mittelpunkt standen
die anstehenden Ausschreibungen in der Region
Stockholm, darunter auch viele interessante Großprojekte, die von schwedischen Vertretern präsentiert
wurden. Neben einer Reihe geplanter Infrastrukturprojekte waren dies auch die wichtigsten Bauvorhaben
des Wohnungs- und Hochbaus. Im Anschluss an die
Präsentationen gab es Gelegenheit zum informellen
Informationsaustausch und zu weiteren vertiefenden Gesprächen über die Möglichkeiten deutscher
Bauunternehmen.
103 Milliarden Euro für Bauprojekte
Die schwedische Hauptstadt erlebt eine in ihrer Geschichte unvergleichliche Expansionsphase. Jedes
Jahr steigt die Einwohnerzahl Stockholms mit rund
35.000 Menschen. Im Jahr 2020 werden im innerstädtischen Bereich eine Millionen Menschen leben und
arbeiten, im Jahr 2030 wird die Stadt voraussichtlich
auf 1,4 Millionen Bewohner angewachsen sein. Der
rasante Zuzug stellt die Stadt und die Region vor große
Herausforderungen. Um dem Wachstum Rechnung
zu tragen, plant Stockholm bis zum Jahr 2021 Bauprojekte in Höhe von 103 Milliarden Euro. Allein die
Investitionen in den Wohnungsbau beziffern sich auf
derzeit 36 Milliarden Euro. Hinzu kommen Investitionen für den Neubau von Schienenstrecken für Züge
sowie der Erweiterung des Straßenbahnnetzes und
der Neubau von U-Bahnstrecken mit neuen Trassen
von rund 9 Milliarden Euro. Für die anstehenden Projekte ist die Stadt auf der Suche nach kompetenten
deutschen Baupartnern, die sich bei der Realisierung
der Projekte und an den anstehenden Ausschreibungen beteiligen.  s
Jesper Ackinger, stellvertretender Geschäftsführer
der Stockholmer Wirtschaftsförderung
Prof. Beate Wiemann
VORTRAGSREIHE PETERSBERGER STRATEGIETAGE
Teil II: Duisburger Hafen AG
Paradebeispiel für einen radikalen Turnaround
Bonn/Petersberg. Anlässlich der Petersberger Strategietage 2015 referierte Erich Staake, Vorsitzender des Vorstandes
der Duisburger Hafen AG, in seinem Perspektivvortrag über die „Gestaltung eines radikalen Veränderungsprozesses am
Beispiel des Duisburger Hafens“. Was 1716 als reiner Montanhafen begann und der Verwaltung einer “Hafenbehörde”
unterlag, präsentiert sich heute als weltgrößter Binnenhafen und marktorientierter Dienstleister.
Seit Ende der 1990er Jahre hat sich der Duisburger
Hafen von einem traditionellen Umschlagplatz für
Kohle und Stahl zur führenden Logistikdrehscheibe in
Zentraleuropa und zum größten Containerumschlagplatz im europäischen Hinterland entwickelt. Staake
gewährte mit seinem Vortrag Einblicke in eine Branche, die sich ebenso wie die Baubranche strategisch
auf einschneidende Veränderungen des Marktverhaltens und der Kundenbedürfnisse einstellen musste,
schärfte den Blick für Tragweite und Risiken mutiger
unternehmerischer Entscheidungen.
Zentrale Meilensteine
Im folgenden sind die zentralen Strategien und Maßnahmen zusammengefasst, wie es gelungen ist, aus
einem vermeintlich dem Niedergang geweihten
Binnenhafen eine begehrte Adresse für Investoren
weltweit zu machen:
■■ Entwicklung eines vermarktungsfähigen Produkts
unter dem Namen Duisport bzw. als Einzelvermarktungskennungen z. B. als Logport für das
Angebot vernetzter Logistikleistungen.
■■ Verwirklichung einer Unternehmensphilosophie
als Lösungsanbieter: Act as a solution provider!
■■ Umbau der ehemaligen Behördenkultur durch
geschicktes personelles Arrondieren in eine unternehmerisch denkende Servicekultur, in der die
Mitarbeiter stolz auf das von ihnen mitgestaltete
Unternehmen mit einem Standing weit über NRW
hinaus sind.
■■ Bündelung der Wertschöpfung auf den Hafen, indem man für weltweite Kunden, z. B. aus USA und
China, die komplette Warenverteilung über den
Duisburger Hafen organisiert und so zur erfolgreichsten Güterdrehscheibe mit Verbindungen in
die europäischen Seehäfen wird.
■■ Ausbau der Präsenz in den wesentlichen Märkten,
regional unter dem Schlagwort “Innovation City”
über die Entwicklung neuer Flächen und Erhalt
des Know-hows in Duisburg ebenso wie international durch Netzwerkmanagement.
■■ Nutzung strategischer Partnerschaften zur Vernetzung von Industrie und Logistik, z. B. mit Evonik,
und geschickte Kombination der Standortvorteile
in NRW mit dem Erhalt des industriellen Kerns.
■■ Gewährleistung von Arbeitsplatzeffekten und Stabilität, u. a. auch durch beratende Projektentwicklung für andere Häfen weltweit, immer dort, wo
Erich Staake, Vorsitzender des Vorstandes
der Duisburger Hafen AG
man glaubt, dass zukünftig dort das Wachstum
entsteht.
■■ Duisport investiert nicht in Straßen, sondern in
Logistik 4.0. Wenn entsprechend dem Effizienzcluster Ruhr sog. Urban Warehouses die Zukunft
darstellen, so entstehen andere Produktionsprozesse, die wiederum die Logistik beeinflussen.
■■ Duisport schafft die Rahmenbedingungen, damit
das Güterverkehrswachstum ressourcenschonend
und effizient abgewickelt werden kann.  s
In der nächsten Ausgabe setzen wir unsere Berichterstattung über die Vortragsreihe fort.
BAU AKTUELL 02 / 2015
9
GESELLSCHAFT FÜR BAUQUALITÄT UND TECHNIK MBH
GBT Matrixzertifizierung:
Zusammenschluss zur
Wertegemeinschaft
Düsseldorf. Bei der Suche nach geeigneten Beteiligten in Bauprojekten haben sich ISO-Zertifikate als Auswahlkriterium
etabliert. Die Eignung der Zertifikatsinhaber, den Anforderungen an eine sichere und qualitativ zufriedenstellende Ausführung gerecht werden zu können, wird dabei durch Prüfungen unabhängiger Dritter bestätigt. Zertifizierungen sind meist
kostspielig und nicht immer werden die eingeführten Managementsysteme in den Unternehmen in vollem Umfang gelebt
oder deren Vorteile ausgeschöpft.
Um dem fortgeschrittenen Organisationsund Zertifizierungsgrad von Bauunternehmen Rechnung zu tragen, bietet die
Gesellschaft für Bauqualität und Technik
mbH (GBT) ausgewählten Unternehmen
ab sofort den Eintritt in eine Matrixzertifizierung an. Diese GBT-Matrixzertifizierung
für Bauunternehmen fördert die inhaltliche
Umsetzung und mindert den Aufwand.
Kosten senken - Nutzen fördern
Durch diesen Zusammenschluss von Unternehmen zu einer Wertegemeinschaft
wird ein für die Baubranche sinnvolles
und angemessenes Niveau von Regelung
und Umsetzung in Bezug auf Qualität
und Arbeitssicherheit, Gesundheits- und
Umweltschutz verfolgt. Die Zertifizierung
erfolgt hierbei nach einem Stichprobeverfahren, wobei die zentrale Matrixstelle
sowie eine Auswahl aus allen Mitgliedern
der Wertegemeinschaft jährlich durch eine akkreditierte Zertifizierungsgesellschaft
auditiert werden.
So können Kosten gesenkt und durch eine praxisnahe Auslegung und Anwendung
der eingesetzten Systeme Akzeptanz wie
Nutzen gefördert werden. Die Einhaltung
der normativen Forderungen wird dabei
durch folgende Zertifikate bestätigt:
■■ ISO 9001
Qualitätsmanagementsysteme
■■ ISO 14001
Umweltmanagementsysteme
■■ BS OHSAS 18001 Arbeitsschutzmanagementsysteme (später ISO 45001)
Zertifikate mit großer Wirkung zu
attraktiven Konditionen
Nutzen rauf, Kosten runter - teilnehmende
Unternehmen profitieren gleich dreifach:
Interview mit GBT-Geschäftsführer Michael Bläsen
„Managementsysteme
erfolgreich einführen“
Die Gesellschaft für Bauqualität und Technik mbH (GBT) wurde 1994 gegründet und unterstützt
Bauunternehmen, Ingenieurbüros, private Bauherren, Kommunen und öffentliche Einrichtungen in technischen sowie organisatorischen Fragen. Zum Portfolio der unabhängigen
Beratungsgesellschaft gehören Zertifizierungen, Qualifikations- und Eignungsbescheinigungen,
Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle, Arbeitssicherheit durch z.B. SiGe-Koordination
gemäß Baustellenverordnung, bis hin zu der Bearbeitung komplexer Aufgabenstellungen.
Über Managementsysteme, Normenwerke und die Vorteile der Matrixzertifizierung für
Bauunternehmen sprach die Redaktion mit GBT Geschäftsführer Michael Bläsen.
SAS 18001 als Leitfaden für Arbeits- und
Gesundheitsschutz-Managementsysteme
in das weltweit anerkannte ISO-Gewand
übernommen. Somit stehen dann zusammen mit der ISO 14001 für die Bereiche
Qualität, Arbeits- und Gesundheitsschutz
sowie Umweltschutz etablierte Normenwerke für die Einführung von Managementsystemen in Unternehmen zur
Verfügung.
Was versprechen Sie sich von der angekündigten Überarbeitung der Norm ISO
9001:2008 und der Herausgabe der Norm
ISO 45001?
Zunächst wird es eine konsequente Einführung der High Level Structure geben.
Mit dieser vereinheitlichten Struktur wird
es Unternehmen erleichtert, verschiedene
Managementsysteme einzuführen oder
kombiniert miteinander zu betreiben. Im
Falle der von Ihnen angesprochenen ISO
9001 wird im Bereich des Qualitätsmanagements stärker auf das Erkennen und
Behandeln von Risiken fokussiert werden.
Bei der ISO 45001 wird voraussichtlich
2016 der bewährte British Standard OH-
10
Welchen Vorteil sehen Sie für die Unternehmen und was ist bezüglich der Anwendung
zu beachten?
Grundsätzlich kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass in den Normvorgaben
nichts enthalten ist, was nicht aus unternehmerischem und betriebswirtschaftlichem Interesse sowieso beachtet werden
sollte. Die vorhin erwähnten Normenwerke
helfen dem Unternehmer insbesondere dabei, die Abläufe im Unternehmen
derart zu gestalten, dass gesetzliche und
kundenspezifische Anforderungen zum
einen verlässlich erkannt und bewertet,
zum anderen zielgerichtet und nachweislich umgesetzt und verfolgt werden.
Bestenfalls geschieht dies, ohne dabei von
individuellen Personen im Unternehmen
BAU AKTUELL 02 / 2015
abhängig zu sein, d.h. durch Fähigkeit des
Betriebes, nicht des Einzelnen.
Im Ergebnis lassen sich bei erfolgreicher
Einführung von Managementsystemen
im Unternehmen strukturierte Abläufe,
eine verlässliche Kommunikation und die
Fähigkeit, in angemessener Weise mit Anforderungen umzugehen, erkennen. Das
mag banal klingen, unterscheidet aber
bereits viele Unternehmen voneinander,
auch ob das ganze Unternehmen oder
nur einzelne Bereiche diese positiven
Merkmale aufweisen. Daher ist es wichtig,
bei der Einführung oder Weiterentwicklung solcher Managementsysteme die
Organisation als Ganzes im Blick zu haben,
damit sämtliche Teilleistungen erfasst und
aufeinander abgestimmt werden.
Der Nutzen von Managementsystemen resultiert aber nicht alleine aus der
Strukturierung von Abläufen, sondern aus
Erkenntnissen, die im und für den Alltag
gewonnen werden können. Voraussetzung
hierfür ist, dass Managementsysteme
gelebt werden, um die gewonnenen
Erkenntnisse bei Entscheidungen verwenden zu können. Spätestens in diesem
Punkt machen sich Managementsysteme
■■ Reduzierung der jährlichen Zertifi-
zierungskosten und des zeitlichen
Aufwandes
■■ Zertifizierung durch anerkannte und
akkreditierte Zertifizierer
■■ Verbesserte Nutzung von Managementsystemen unter Beibehaltung
bereits eingeführter Systeme (sofern
ausreichend geeignet)
Die Aufnahme von Unternehmen in die
gemeinsame Matrixzertifizierung erfolgt
nach sorgfältiger Prüfung durch die Matrixstelle zum Schutz der Wertegemeinschaft.
Unternehmen können für bestehende
oder zu erwerbende Zertifikate unter folgender Adresse prüfen lassen, ob sie von
den Vorteilen der GBT-Matrixzertifizierung
profitieren:
Gesellschaft für Bauqualität
und Technik mbH
Uhlandstraße 56 • 40237 Düsseldorf
Tel. (02 11) 99 144-0 • Fax (02 11) 99 144-10
e-mail: [email protected]  s
in der Regel von alleine bezahlt, indem
sie helfen, die richtigen Entscheidungen
zu treffen, Fehler zu vermeiden, Chancen
und Gefahren rechtzeitig zu erkennen und
adäquat darauf zu reagieren.
men. Durch den gemeinsamen Verbund
und die konsequente Anwendung der Managementsysteme können die externen
Zertifizierungskosten minimiert werden,
wovon alle Beteiligten profitieren.
Bei Ihren Ausführungen schwingt Begeisterung mit. Haben Sie das Gefühl, dass diese
von Unternehmen geteilt wird?
Durch meine langjährige Tätigkeit als
Auditor habe ich Einblick in viele Organisationen und dort installierte Managementsysteme nehmen können. In einigen
Fällen muss ich feststellen, dass bei der
Einführung oder Anwendung von Managementsystemen grundlegende Fehler gemacht wurden. Diese äußern sich
z.B. dadurch, wenn Papier ausschließlich
für ein Managementsystem erzeugt und
vorgehalten wird. Ich behaupte, dass der
normativ geforderte Dokumentations­
aufwand als sehr gering bezeichnet und
gestaltet werden kann und sich Unternehmen durch eigene Vorgaben das Leben oft
unnötig erschweren. Das heißt, hier geht
es in meinen Augen nicht um die Eignung
des Werkzeuges Managementsystem,
sondern um die Handhabung. Sollte es
bei der Einführung und Anwendung hapern, kann ich durchaus verstehen, warum
Unternehmen bei dem Thema Managementsysteme mit ihrer Begeisterung etwas
zurückhaltend sind.
In einer Ankündigung der GBT-Matrixzertifizierung heißt es:„Kosten senken – Nutzen
fördern“. Wie funktioniert das und was ist
dafür notwendig?
Im Prinzip unterwerfen sich Unternehmen
als Standort einer gemeinsamen Matrixstelle ohne auf ihre eigenen Managementsysteme zu verzichten. Diese Matrixstelle
wird von der GBT wahrgenommen und
überwacht in vorgegebener Art und
Weise die Anwendung und Umsetzung
der Systeme in den teilnehmenden Unternehmen. Dabei weist sie kompetent
auf Fehler, Chancen, Risiken und Entwicklungspotentiale hin und unterstützt bei
der Anpassung der Systeme.
Inhaltlich fließen die Erfahrungen der
GBT in die Ausgestaltung der jeweiligen
Systeme ein, was zu einer Verschlankung
der Prozesse, einer Verringerung der Dokumentationslast und einer Erhöhung der
Akzeptanz der eingesetzten Systeme bei
den Betroffenen führen kann.
Die Kosten für die Aufrechterhaltung
der Managementsysteme können somit
gesenkt, Akzeptanz und Nutzen gesteigert
werden und die Managementsysteme ihre
Potentiale ausspielen.
Interessierte Unternehmen können dazu für Ihre bestehenden oder gewünschten Zertifikate ein Angebot anfragen, um
nach erfolgreicher Vorprüfung in den Erweiterungen der GBT-Matrixzertifizierung
berücksichtigt zu werden:
[email protected].
Und um diese Handhabung zu unterstützen, bieten Sie nun von der GBT eine
Matrix­zertifizierung an?
Korrekt. Wir wollen damit Unternehmen
belohnen, die Managementsysteme aktiv
einsetzen und die Vorteile erkannt haben.
Ausgewählte Unternehmen werden dabei
einer Vorprüfung unterzogen, inwiefern
normative Anforderungen erfüllt werden,
um sie dann in eine Wertegemeinschaft
aufzunehmen. Diese Wertegemeinschaft
pflegt eine praxisgerechte Auslegung der
normativen Forderungen und fördert die
Entwicklung der Managementsysteme in
den einzelnen teilnehmenden Unterneh-
Wir danken Ihnen für das Gespräch und
wünschen Ihnen und den Unternehmen
weiterhin viel Erfolg.  s
JUBILÄEN
125 Jahre Hülskens Wasserbau
Spezialist für Wasserstraßen
Andreas Heinen (li), Geschäftsführer der Geschäftsstellen Dortmund/Essen/Münster,
­überbrachte die Jubiläumsurkunde des Bauindustrieverbandes an Thomas Groß und
Michael Wilms (re)
Seit 1890 plant und realisiert Hülskens Wasserbau
für öffentliche und industrielle Kunden komplexe
Vorhaben im Wasserbau. Die Aufgaben reichen von
der Spundwand bis hin zum Bau großer Hafenbecken,
vom Dükerbau bis zur Rekultivierung stillgelegter
Abbauflächen. Die Wasserbauer gehören zum Weseler Firmenverband Hülskens, ein familiengeführtes
mittelständisches Traditionsunternehmen mit insgesamt 800 Mitarbeitern in den Bereichen Wasserbau,
Spezialschifffahrt, Kanalspedition, Sand- und Kiesgewinnung, Rekultivierung und Transportbeton- sowie
Betonfertigteilherstellung. Der Bereich Wasserbau
umfasst grundsätzlich alle Maßnahmen, die die Nutzbarmachung des Wassers oder den Schutz vor dessen
Auswirkungen zum Ziel haben.
Mit dem Wasserbau fing alles an
Thomas Groß (51) ist Geschäftsführer der Hülskens
Wasserbau GmbH & Co. KG und seit zehn Jahren im
Unternehmen. Die Geschäftsführung teilt er sich mit
seinem Kollegen Michael Wilms (47). Mit rund 125 Mitarbeitern ist der Bereich Wasserbau zwar nicht der personalintensivste Firmenbereich im Hülskens-Verband,
aber der älteste. „Die Ursprünge gehen zurück auf die
Unterhaltungsbaggerei am Niederrhein“, erläutert Thomas Groß. Der dabei anfallende Sand und Kies wurde
vermarktet, so sei dann der Geschäftsbereich Sand und
Kies entstanden, der heute zu den größten Lieferanten
am Niederrhein gehört. 2004 wurde der Wasserbau zu
einem eigenen Firmenbereich ausgegliedert. Seither
hat sich der Umsatz auf fast 60 Millionen Umsatz mehr
als verdoppelt. In 2013 übernahm Hülskens Wasserbau
die Wasserbauabteilung der Alpine aus Stuttgart so-
Wesel. Infrastrukturprobleme beherrschen seit langem die Schlagzeilen in den Medien. Allerdings
ist meist die Rede vom Straßen-, Brücken-, oder Bahnbau. Dabei könnten Wasserstraßen bei der
Lösung der drängenden Transportprobleme helfen. Aber auch hier gilt: Es braucht Investitionen,
um deren schiffbaren Zustand zu erhalten und auszubauen. Spezialist für diese Aufgaben ist
Hülskens Wasserbau mit Sitz in Wesel. Das Unternehmen feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges
Jubiläum.
wie 2014 die Erwin Müller Spezialtief- und Wasserbau
GmbH aus Neckarzimmern mit 13 Mitarbeitern und
erweiterte seine Kapazitäten deutlich.
Verkehrsträger mit Reserven
„Das System Wasserstraße ist der einzige Verkehrsträger, der noch echte Reserven hat und seine Kapazitäten noch ausbauen kann“, sagt Groß. Allerdings müsste
das Wasserstraßennetz erweitert und die vorhandenen
Kanäle ausgebaut werden. Viele Schleusen und Kanäle
seien an die 100 Jahre alt und mittlerweile betriebsanfällig. Für diese Bundeswasserstraßen sei die Wasserund Schifffahrtsverwaltung zuständig. Die chronische
Unterbesetzung führe aber dazu, dass regelmäßig der
jährliche Etat von einer Milliarde Euro nicht ausgenutzt
werde, 200 bis 300 Millionen Euro verfallen dann bzw.
werden nicht verbaut, bedauert Groß. Deshalb fordere
er, die Planungskapazitäten in der Behörde auszubauen und verstärkt Ingenieurbüros einzuschalten.
„Ausbau Sacrow-Paretzer-Kanal“ bis 2017
Einer der ersten und größten Aufträge war vor 113
Jahren der Ausbau des Sacrow-Paretzer Kanals bei
Berlin zur Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse.
In diesem Jahr erhielt Hülskens erneut den Auftrag
zum Ausbau des Kanals auf einer Gesamtlänge von
14 Kilometern. „Dieser Auftrag ist der zweitgrößte in
der Geschichte von Hülskens Wasserbau“, freut sich
Thomas Groß. Er sichere mit einem Auftragsvolumen
von 38 Millionen für die nächsten drei Jahre eine
Grundauslastung des Unternehmens.
„Rückbau Elbe Düker“ bis Ende 2015
Auftraggeber für einen weiteren interessanten Auftrag ist die Gasunie Deutschland GmbH & Co. KG,
Hannover. Seit April 2015 bis voraussichtlich Ende des
Jahres sind die Wasserbauspezialisten an der Elbe im
Einsatz. Es geht um den Rückbau eines Elbe-Dükers,
ein Pilotprojekt, das selbst die erfahrenen Fachleute
so noch nicht durchgeführt haben. Der Düker wurde
1974 verlegt und besteht aus zwei betonummantelten
Gashochdruckleitungen 2 x DN 750 und einem Stahlschutzrohr DN 700, belegt mit 11 Kabelschutzrohren
aus Kunststoff sowie diversen, darin eingezogenen
Kabeln. Der Düker ist durch Traversen zu einem Dükerpaket verbunden. Die Leitungstrasse verläuft im
Bereich des Dükers zwischen der rechten Seite der
Hauptelbe im Bereich der Ortschaft Hetlingen und der
linken Seite der Hauptelbe im Bereich des nordöstlichen Ufers der Insel Lühesand. Der alte Düker ist 1.300
m lang wurde in offener Bauweise hergestellt. Für den
Rückbau arbeitet Hülskens mit einer hydraulischen
Linearwinde, die über eine Zugkraft von 1.500 Tonnen
verfügt. „Auch diese Dimensionen sind einmalig“, fasst
Dipl.-Ing. Thomas Groß zusammen.
Nur rund die Hälfte aller Aufträge komme von der
öffentlichen Hand, erläutert der Geschäftsführer
weiter. Private Auftraggeber seien Hafenbetreiber
aus der Logistik, Industrie, Chemie und Petrochemie. Dabei gehe es meist um Hafenbauarbeiten und
Unterhaltungsmaßnahmen.   s
Moment mal!
Neuer Ausbildungsberuf im „Wasserbau“
Die beiden Geschäftsführer der Hülskens Wasserbau GmbH & Co. KG, Thomas Groß und Michael Wilms,
setzen sich für einen neuen Ausbildungsberuf im Wasserbau ein. Die Idee entstand im Unternehmen, weil
es immer schwieriger wird, kompetentes Personal für die außergewöhnlichen Anforderungen im Wasserbau
zu finden. Das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW (BFW) unterstützt Hülskens bei der Entwicklung
eines passenden Ausbildungsprogramms des „Wasserbauers“. Bisher stammen die meisten Mitarbeiter
aus dem Bereich der Binnenschifffahrt. Der „Wasserbauer“ müsste die Ausbildung „Binnenschiffer“ mit der
praktischen „baulichen Komponente“ vereinen. Zuständig für diese Ausbildung waren bis vor einigen Jahren
die Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen. Sie konzentrieren sich aber hauptsächlich auf den „ökologischen
Wasserbau“. Das spezielle Fachwissen, das ein Unternehmen wie Hülskens braucht, wird bisher ausschließlich im eigenen Haus selber vermittelt. Mit ihrer Idee eines gezielten Ausbildungsberufs stießen Michael
Wilms und Thomas Groß bei BFW-Geschäftsführer Dr.-Ing. Bernd Garstka und Ulrich Goos, dem Leiter des
Ausbildungszentrums Kerpen, auf offene Ohren. Sie prüfen jetzt, ob und wie eine Ausbildung „Wasserbau“
entwickelt werden kann.   s
90 Jahre Jacobs Straßenbau GmbH
Jubiläum hoch zwei
Bergheim. Bei der Firma Jacobs Straßenbau aus Bergheim gab es in diesem Jahr doppelten Grund zur Freude. Das
Unternehmen feierte seinen 90. Geburtstag und ehrte seine Mitarbeiterin Thea Küll für 50 Jahre Betriebszugehörigkeit.
Die heute 66jährige Industriekauffrau trat bereits 1965 in die Firma ein und hat ihre Ausbildung dort absolviert. „Ich
habe immer gerne gearbeitet“, sagt Thea Küll voller Überzeugung und an einen anderen Arbeitgeber mochte sie
nie denken.
Vielleicht auch deshalb, weil schon ihr Vater und ebenso ihr Mann bei Jacobs eine berufliche Heimat hatten
und es „so viele nette Kollegen“ gibt. Ans Aufhören
denkt die Jubilarin aber noch nicht. „Ich wollte die 50
Jahre vollmachen, aber jetzt hänge ich noch ein Jahr
dran.“ Uwe und Klaus Jacobs, Geschäftsführer in der
dritten Generation, freuen sich über ihr Engagement
und auch darüber, dass Thea Küll jetzt nicht kurzfristig
in den wohlverdienten Ruhestand geht: „Ich werde zuerst meinen Nachfolger einarbeiten, damit hier weiter
alles so gut läuft“, so Küll, die seit den 80er Jahren die
Lohn- und Finanzbuchhaltung leitet.
Spezialisiert auf Kanal-, Straßen- und Tiefbau
Seit 1925 ist der Name Jacobs eng mit dem „Bauen“
verbunden. Das Familienunternehmen wird in dritter
Generation vom Sitz in Bergheim aus geleitet und
beschäftigt derzeit 50 Mitarbeiter. Ausbildung wird
im familiengeführten Unternehmen schon von Anfang an großgeschrieben, die Jubilarin Thea Küll, die
im Unternehmen von der Pieke auf Karriere gemacht
hat, ist das beste Beispiel. Heute bietet Jacobs Straßenbau sechs Azubis und zwei Dual Studierenden
einen Ausbildungsplatz. Zum Aufgabenspektrum
des Unternehmens gehören der Kanal- und Straßenbau sowie der allgemeine Tiefbau. Abbrucharbeiten
gehören ebenso zum Leistungsspektrum wie der
Industriebau vom Fundament bis zur fertigen Halle.
Industrieunternehmen, öffentliche und private Bauherren sowie Architekten und Projektplaner gehören
zum Kundenkreis der Bergheimer.
Sicherheit steht an oberster Stelle
Die Themen Arbeitssicherheit und Unfallverhütung
genießen im Unternehmen einen besonderen Stellenwert. Die Aufgaben der Sicherheits- und Gesund-
heitsschutz-Koordination nach der Baustellenverordnung 1998 und der inhaltlichen Anforderungen
der RAB 30, Anlage C, übernimmt ein firmeneigener
SiGe-Koordinator. Jacobs ist Mitglied in der Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau, zur Herstellung und
Instandhaltung von Abwasserleitungen und Kanälen
(Beurteilungsklasse AK2) und unterliegt der Fremd­
überwachung durch den TÜV Rheinland. Als Fachbetrieb gemäß § 19 I WHG verfügt das Unternehmen
über eine Zulassung zum Einbau von Benzinabscheidern, Ölabscheidern, Heizölsperren, Fettabscheidern
sowie für die Verlegung der Anschlussrohrleitungen
aus Steinzeug, Beton und Kunststoff. Jacobs ist bereits
seit 1971 Mitglied im Bauindustrieverband NRW.
Die Überraschung war gelungen! Siegfried Steuer (re) überbrachte die Glückwünsche und die Ehrenurkunde des Bauindustrieverbandes nicht nur an die beiden Geschäftsführer
Uwe und Klaus Jacobs, sondern übergab auch eine goldene Ehrennadel mit Urkunde an die Jubilarin Thea Küll.
komplexerer Aufgaben und sind unsere Antwort
auf die wachsenden Herausforderungen und den
schnellen Wandel in der Bauwirtschaft zum Nutzen
unserer Auftraggeber“, so bringen es die beiden Geschäftsführer Uwe und Klaus Jacobs auf den Punkt.
Professionelles Arbeiten und umfassende technische
Kompetenz garantierten stets höchste Qualität und
Zuverlässigkeit in der Ausführung. Schließlich habe
die langfristige Zufriedenheit der Kunden oberste
Priorität. „Werte schaffen und Werte erhalten mit gut
ausgebildeten Fachleuten für zufriedene Kunden“, das
sei der Leitspruch seit 1925 .  s
Leitmotive seit 1925
„Modernes, flexibles Management und innovative
Ideen schaffen Lösungen zur Bewältigung immer
BAU AKTUELL 02 / 2015
11
NAMEN UND NACHRICHTEN
NACHRUF
Deutscher Bautechnik-Tag 2015 in Düsseldorf
Bau-Kompetenz im Dialog
Düsseldorf. Der Deutsche Bautechnik-Tag zählt zu den wichtigsten Kommunikationsplattformen der
Branche. „Städte und Regionen im Wandel – Herausforderungen an Gesellschaft und Technik“: So hieß
das Motto der diesjährigen Veranstaltung, die am 23. und 24. April 2015 in der nordrhein-westfälischen
Landeshauptstadt Düsseldorf stattfand. 1.100 Kongressteilnehmer folgten der Einladung des Deutschen
Beton- und Bautechnik-Vereins e.V. (DBV) ins CCD Congresscenter Düsseldorf und sorgten für eine
ausgebuchte begleitende Fachausstellung.
Damit trug der Deutsche Bautechnik-Tag 2015
erneut zu einem übergreifenden Wissens- und
Erfahrungsaustausch bei, wie der DBV-Vorsitzende Klaus Pöllath in seiner Eröffnungsrede
betonte. Das Grußwort für die Landesregierung
NRW sprach Bauminister Michael Groschek. Prof.
Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbandes
der Deutschen Bauindustrie, fasste in seinem Eröffnungsvortrag die Herausforderungen an die
Bauwirtschaft in Deutschland zusammen. Im
Mittelpunkt der Fachtagung standen Vorträge
und Fachsitzungen zu bautechnischen Lösungen und Entwicklungen sowie Exkursionen zu
den aktuellen Düsseldorfer Bauprojekten „Wehrhahn-Linie“, „Kö-Bogen“ und Gaskraftwerk „Lausward“. Der Teilnehmerkreis umfasste Vertreter
von öffentlichen und privaten Auftraggebern,
Bauunternehmen, Ingenieurbüros, Wissenschaft
und Forschung.
Bauindustrie NRW
Der Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen
nutzte das Forum, um auf einem eigenen Stand
sein Dienstleistungsportfolio zu präsentieren.
Im Rahmen der Vortragsveranstaltungen leitete
Dirk Grünewald, Präsident des Bauindustrieverbandes NRW, die Fachsitzung zum Thema
“Wandel von Städten und Umnutzung von
Industrieflächen”. Klaus Pacher, Vorstandsmitglied im Bauindustrieverband NRW, referierte
in der Fachsitzung “Zusammenarbeit in der
Wertschöpfungskette” zum Thema „Wie viel
Demokratie vertragen unsere Projekte?“ Auf den
insgesamt 16 Fachsitzungen standen zudem die
Themen „Wandel von Städten und Metropolregionen – Meine Stadt 2030“, „Ertüchtigung der
Infrastruktur“, “Lebenszyklusbetrachtung und
Nachhaltigkeit“, „Bauen in der Welt“ , „Building
Information Modeling“, Bauen im innerstädtischen Bereich” sowie „Forschung und Praxis“
im Fokus.
Ausstellung
Auf der kongressbegleitenden Ausstellung
präsentierten sich mehr als 40 Unternehmen,
Institutionen und Vereine der Branche. Mit dabei waren nicht nur Bauunternehmen, Ingenieurbüros oder die zuliefernde Industrie. Auch
Institutionen wie die DEGES Deutsche Einheit
Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, die
gastgebende Landeshauptstadt Düsseldorf,
die Ingenieurkammer-Bau NRW und der Verein
Deutscher Ingenieure nutzten die Gelegenheit,
ihre Ingenieurleistungen, Projekte oder Produkte der Fachöffentlichkeit zu präsentieren.
Fachexkursionen
Auf den insgesamt fünf Fachexkursionen zu
aktuellen Düsseldorfer Baustellen konnten die
Teilnehmer das Motto des Deutschen Bautechnik-Tages “Städte und Regionen im Wandel” mit
eigenen Augen nachvollziehen. Sie besichtigten
die 3,4 km lange Stadtbahntrasse WehrhahnLinie mit insgesamt acht Haltepunkten und
die Tunnelbauwerke des Kö-Bogens. Wie die
Umnutzung von einem Industrieareal zu einem
neuen Wohnquartier gelingen kann, zeigt sich
am Beispiel des neuen Düsseldorfer Wohnviertels “le flair”. Auch das neue Erdgaskraftwerk
“Lausward” der Stadtwerke bot interessante
Einblicke in den städtebaulichen Wandel
Düsseldorfs.  s
Deutscher
B­­autechnik-Tag 2017
Arndt Frauenrath verstorben
Arndt Frauenrath, ehemaliger Präsident des Zentralverbandes des
Deutschen Baugewerbes (ZDB), ist am 31. März 2015 nach schwerer
Krankheit im Alter von 74 Jahren verstorben. Arndt Frauenrath war
von 2000 bis 2006 Präsident des Bauverbandes, davor hatte er lange
Zeit das Amt des Vizepräsidenten und Schatzmeisters inne.
Frauenrath übernahm im Alter von 22 Jahren, nur kurze Zeit nachdem
er sein Examen als Dipl.-Ingenieur an der Staatlichen Ingenieurschule
für Bauwesen in Aachen abgelegt hatte, den elterlichen StraßenbauerBetrieb. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Unternehmen zu
einem breit aufgestellten Mittelständler, mit heute annähernd 400
Beschäftigten.
Frauenrath hatte sich von Anfang an für seinen Berufsstand engagiert:
Er war von 1979 bis 2008 Obermeister der Straßenbauer-Innung Rurtal.
Den Vorsitz des Straßen- und Tiefbauverbandes Nordrhein-Westfalen
hatte er von 1981 bis 1987 inne. 1987 übernahm er den Vorsitz des
Straßen- und Tiefbaugewerbes im ZDB und wurde gleichzeitig in den
ZDB-Vorstand gewählt.
Auch außerhalb der baugewerblichen Organisation setzte sich Frauenrath seit Jahrzehnten für Deutschlands Straßenbau ein. So gehörte
er u.a. zu den Gründungsmitgliedern der Aktionsgemeinschaft Straße
e.V., einer bundesweiten Interessengemeinschaft pro Straßenbau,
die im Bauindustrieverband NRW angesiedelt war. Seit 1975 hat er
sie repräsentiert, von 1992 bis 1999 auch als Vorsitzender. Darüber
hinaus war er von 1987 bis 2000 Vorstandsmitglied der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen.
Seine Offenheit für neue Ideen und seine Einsicht, nicht in alten
Pfaden und Denkweisen zu verharren, zeigte sich auch in seinem
Engagement für die Gründung der Bundesvereinigung BaustoffRecycling 1983. Außerdem gehörte er 1996 zu den Initiatoren der
Bundesvereinigung für die Privatisierung öffentlicher Aufgaben.
Der nächste Deutsche Bautechnik-Tag findet
am 27. und 28. April 2017 in Stuttgart statt.
Veranstalter: Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V. (DBV)
Frauenrath wurde für sein Engagement vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Handwerkszeichen in Gold (2005), dem Ehrenring des
Deutschen Baugewerbes (2006) sowie dem Bundesverdienstkreuz.
2008 wurde er zum Ehrenvorstandsmitglied des ZDB gewählt.
www.bautechniktag.de
Trafen sich am Stand des Bauindustrieverbandes NRW: v.l. Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Martin Schlegel, Vorstandsmitglied Bauindustrieverbandes NRW,
Hauptgeschäftsführerin Prof. Beate Wiemann, Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer Hauptverband der
Deutschen Bauindustrie.
Der Bauindustrieverband NRW wird Arndt Frauerath ein ehrendes
Andenken bewahren.  s
Radmarathon:
Impressum
Herausgeber:
Bauindustrieverband
Nordrhein-Westfalen e.V.
Uhlandstraße 56, 40237 Düsseldorf
Tel. 02 11/67 03-219
www.bauindustrie-nrw.de
Verantwortlich:
Petra Zenker, Politik – Presse – Kommunikation
[email protected]
Redaktion:
Jennifer Winkelsträter,
WIN Agentur für Kommunikation, Willich
Layout: u
bb kommunikation, Bochum
Fotos: Bauindustrieverband NRW;
Martin Leclair, Bochum
Einmal rund um Mallorca
Düsseldorf/Mallorca. M312 – dieses Kürzel steht für einen der schwersten Radmarathons in Europa. Die Fakten: 312 km, 4.300 Höhenmeter, einmal rund um Mallorca
in maximal 14 Stunden. In dieses Abenteuer startete am 25. April 2015 auch der
Geschäftsführer der BWI-Bau GmbH, Prof. Dr. Ralf-Peter Oepen.
Nach einer Fahrzeit von rund 11,5 Stunden erreichte er gut
platziert im Mittelfeld das Ziel. Gemeinsam mit 3.000 Startern, davon wählte die Hälfte die kürzere Strecke über „nur“
168 km, absolvierte er eine Fahrt mit Start und Ziel in Platja
de Muro über das gesamte Tramuntana-Gebirge bis Palma
de Mallorca und anschließend entlang der süd-östlichen
Küstenlinie der beliebten Ferieninsel.
Druck: paffrath print & medien GmbH
Auflage: 1.100
12
BAU AKTUELL 02/ 2015
Ausdauer im Job
„Trainieren muss man schon“ kommentiert Ralf-Peter Oepen
seine Leistung augenzwinkernd. „Die gut 3.500 km in den
Beinen seit Beginn des Jahres waren sicherlich eine gute
Basis, den Marathon unbeschadet zu überstehen.“
Ralf-Peter Oepen ist seit über 20 Jahren begeisterter HobbyRadsportler. Für ihn ist dieser Sport der ideale Ausgleich zu
seiner Tätigkeit in der Verbandsfamilie und zudem ein guter
Nährboden für die notwendige Ausdauer im Job.
Die nächste größere Tour ist schon geplant: Im Sommer geht
es mit einer Gruppe von radsportbegeisterten Managern
– die sich in einem Netzwerk mit dem Namen „Tete de la
Course“ zusammen geschlossen haben – zum Rennradfahren in die Dolomiten. Starten will er auch bei dem ein oder
anderen weiteren Radsportevent im „Jedermann-Team“ des
ehemaligen Radprofis Marcel Wüst.  s
Prof. Oepen in der „Serra de Tramuntana“