Vorbei mit den unendlichen Schmerzen

Selbsthilfe+
Geschichten aus der Selbsthilfe
Aktuelles aus Mannheim
Winter 15/16
Schauen Sie ruhig mal rein,
treu meinem Namen Selbsthilfe+ berichte ich
über Selbsthilfe und darüber hinaus, und dies
als „Plus“, ergänzend zum Magazin gesundheitspress. In dieser Ausgabe können Sie sich
auf folgende Themen freuen:
+ 20 Jahre Selbsthilfegruppe der
Aphasiker
+ Portrait Selbsthilfegruppe Restless Legs
+ Internationaler Tag der Älteren
+ Besuch aus der Politik – Stefan
Rebmann beim Gesundheitstreffpunkt
+ Kehlkopfoperation
+ Tag der Selbsthilfe am ZI
+ 10 Jahre Selbsthilfe- und
Patientensprechstunde
+ 1. Radio RUMMS & Friends Event
Marianne Simon, neue Sprecherin der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen in
Mannheim. Foto: privat
Übrigens: Mein Herausgeber ist der Gesundheitstreffpunkt Mannheim, das Zentrum für
Selbsthilfe in Mannheim. Mein Druck wird
unterstützt von der BKK Pfalz.
Vorbei mit den unendlichen Schmerzen
Einen akuten Schmerz hat jeder schon
einmal erlebt – aber wie ist es, wenn
man jeden Tag, jede Nacht mit Schmerzen leben muss? Marianne Simon hat
diese Erfahrungen schon als Zweijährige
gemacht, als sie wegen einer angeborenen Hüfterkrankung mehrmals operiert
werden musste. Doch während diese
Schmerzen irgendwann vorbei waren,
sollte Jahrzehnte später ein Sturz im Büro
ihr Leben ändern.
Es war ein loses Kabel, über das Marianne Simon gestolpert war. Die
schwere Verletzung in ihrer Schulter
hatte der behandelnde Arzt zunächst
nicht erkannt. Als die Schmerzen
nach einigen Wochen nicht nachließen, wurde schließlich ein Sehnenabriss diagnostiziert – für eine Operation war es zu diesem Zeitpunkt
allerdings schon zu spät. Eine vierjährige Odyssee mit verschiedenen
Therapien und Operationen folgte
ohne großen Erfolg, bis sie schließlich trotz anhaltender Schmerzen als
„austherapiert“ galt.
„Ich hätte aufgrund der Schmerzen
meinen Beruf aufgeben müssen, aber
das wollte und konnte ich nicht. Wo-
von hätte ich denn leben sollen?“,
schildert Marianne Simon ihre damalige Situation. „Freunde rieten
mir, nicht aufzugeben und weiterzusuchen.“ Schließlich wurde sie 2011
auf den Patiententag der Deutschen
Schmerzliga aufmerksam gemacht.
Dort traf sie auf einen Arzt aus Ludwigshafen, der ihr eine individuelle
Schmerztherapie verordnete, die sich
aus Medikamenten, Akkupunktur
und einer psychologischen Beratung
zusammensetzte. Nach drei Monaten
stellten sich erste Erfolge ein, sodass
Marianne Simon heute zumindest
stundenweise schmerzfrei ist und
sich die Schmerzen ansonsten in einem erträglichen Rahmen halten.
„Ein Jahr nach Beginn der Therapie
hatte ich das Gefühl, dass ich meine Erfahrungen auch anderen zuteil
werden lassen muss“, erinnert sich
die 52-Jährige. Da es in der RheinNeckar-Region noch keine Selbsthilfegruppe gab, gründete sie kurzerhand eine mit dem Namen „Schmerz
lass nach!“. „Ich wusste nicht, was da
auf mich zukommt“, erzählt Marian-
ne Simon rückblickend. „Ich habe die
Gruppe dann so gestaltet, wie ich sie
mir wünsche.“ Heute, nach über drei
Jahren, ist die Selbsthilfegruppe fest
etabliert. Die Treffen finden monatlich in Weinheim statt, es kommen
regelmäßig Menschen aus der gesamten Metropolregion.
„Die Selbsthilfegruppe soll eine
Plattform zum Austausch und zur
Aufklärung sein. Für mich ist die
Selbsthilfegruppe aber auch eine Art
Schmerztherapie, da die Ablenkung
von den Schmerzen ein Teil der Behandlung ist“, weiß Marianne Simon.
Im September 2015 wurde sie zur
Sprecherin der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen in
Mannheim gewählt. „Ich lege viel
Wert auf gegenseitige Kontakte der
einzelnen Selbsthilfegruppen. Vielleicht kann ich ja in meiner neuen
Funktion die Vernetzung untereinander voranbringen“, hofft Marianne
Simon.
Aus den Gruppen 20-jähriges Engagement
Portrait Selbsthilfegruppe
„Restless Legs“
Das Restless-Legs-Syndrom – abgekürzt RLS – ist eine der häufigsten Erkrankungen des Nervensystems. RLS,
auch als „unruhige Beine“ bezeichnet,
macht sich durch Bewegungsunruhe,
Missempfindungen und Schmerzen
in den Beinen bemerkbar. Typisch
ist, dass diese Symptome vorwiegend
bei Ruhe auftreten und bei Bewegung nachlassen. Betroffene finden
es schwer, diese Beschwerden zu beschreiben und anderen verständlich
zu machen. RLS ist eine unsichtbare
Krankheit, ihre Auswirkungen können Außenstehende oft nicht verstehen. Betroffene kämpfen mit der
Krankheit und stoßen obendrein oft
auf Unverständnis bei Familie, Freunden und Ärzten.
Die Gruppengründung wurde 2014
von Gudrun Disch-Reinhard angeregt. Am 22. Oktober 2014 fand das
erste Treffen statt, seitdem trifft sich
die Selbsthilfegruppe regelmäßig, ab
Anfang 2016 alle zwei Monate. In der
Regel sind 7-9 Mitglieder anwesend.
Auch bei der Selbsthilfe- und Patientensprechstunde im Universitätsklinikum Mannheim kann man die
Gruppe antreffen.
Am 26. September feierte die
Selbsthilfegruppe der Aphasiker
in Mannheim ihr
rundes Jubiläum.
50 Interessierte,
freuten sich über
Grußworte von
Marianne Bade,
stellvertretende
Fraktionsvorsitzende der SPD,
und Bärbel Handlos,
Geschäftsführerin des Gesundheitstreffpunkts. Die ehrenamtliche Leiterin der Gruppe,
Hanna Peters (Diplom-Logopädin,
sprach wie ihre
Vorrednerinnen
die Wichtigkeit
der Gruppentreffen an: Menschen
mit erworbener
Marianne Bade (links) beim Grußwort zum 20-jährigen Jubiläum.
Foto: Selbsthilfegruppe Aphasiker
Kommunikationsbeeinträchtigung befinden sich alle in
einer ähnlichen Situation. Es ist diese Ähnlichkeit, die
helfen kann, gemeinsam weiter am Leben teilzunehmen,
trotz Kommunikationsbeeinträchtigung. Abgerundet
wurde der Nachmittag durch ein Büffet der AfA (Arbeit
für Alle) und Beiträgen aus der Selbsthilfegruppe, von
Schülern der Medizinischen Akademie (Schule für Logopädie) in Mannheim sowie vom Akkordeonorchester
Feudenheim.
Internationaler Tag der Älteren
„Petrus muss ein Senior sein!“ Diese
Aussage eines Besuchers beim „Internationalen Tag der Älteren“, einer
Veranstaltung des Mannheimer Seniorenrats am 2. Oktober im Luisenpark Mannheim, galt dem Spätsommertag, der den ganzen Tag über ein
herrliches Licht auf die BaumhainFesthalle warf.
Begrüßt wurden die Gäste vom
Vorsitzenden des Seniorenrats,
Claus-Peter Sauter. Stadtrat Carsten
Südmersen überbrachte Grüße der
Stadt Mannheim und hob das große
Engagement der Älteren in der Seniorenarbeit hervor. Peter Simon, Mit-
glied des Europäischen Parlaments,
brachte aus Brüssel ein Grußwort
mit. Auch der Landtagsabgeordnete
Dr. Stefan Fulst-Blei stellte in einer
kurzen Rede die große Bedeutung
der Älteren für die Gesellschaft dar.
Mit dem „Seniorentaler 2015“ für
große Verdienste in der Seniorenarbeit wurden Erika Schmaltz
für ihren Einsatz als Leiterin des
AWO-Balletts sowie Volker Lattek,
ehemaliger Chef der städtischen
Altenpflegeheime, geehrt. Polizeipräsident Thomas Köber rundete
den gelungen Tag mit seiner Festrede ab.
Der Gesundheitstreffpunkt trägt und unterstützt auch Projekte wie Radio RUMMS, INFOPAT
sowie Veranstaltungen, die in Zusammenhang mit Selbsthilfe, gesundheitsbezogenen Eigeninitiativen oder Patientenorientierung stehen.
Der Gesundheitstreffpunkt Mannheim e.V. wird gefördert durch die Stadt Mannheim, das
Sozialministerium Baden-Württemberg, gesetzliche Krankenkassen und Sponsoren.
Dieses Bild verschönert den Raum der
Selbsthilfe- und Patientensprechstunde in der
Universitätsmedizin, es wurde zur Verfügung
gestellt von Gudrun Disch-Reinhard, Mitglied
der Selbsthilfegruppe Restless Legs. Foto:
Gesundheitstreffpunkt
Gesundheitstreffpunkt Mannheim e.V., Alphornstr. 2a,
68169 Mannheim, Tel. 0621 - 3 39 18 18,
E-Mail: [email protected]
www.gesundheitstreffpunkt-mannheim.de
Anfahrt: Straßenbahn Linie 2, Haltestelle Neumarkt
Bushaltestelle Linie 53, Haltestelle Lortzingstraße
Nachrichten
10 Jahre Selbsthilfe- und Patientensprechstunde
Jubiläumsfeier im Universitätsklinikum Mannheim
Zum 10-jährigen Jubiläum der Selbsthilfe- und Patientensprechstunde
trafen sich am 7. September langjährige Mitwirkende und Beteiligte im
Universitätsklinikum Mannheim. Bei
der Feier unterstrichen Hagen Kern,
Pflegedirektor der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), und Bärbel
Handlos, Geschäftsführerin des Gesundheitstreffpunkts Mannheim, in
ihren Grußworten die Wichtigkeit
der Selbsthilfe- und Patientensprech- Hagen Kern (links) und Bärbel Handlos (rechts)
bei der Jubiläumsfeier „10 Jahre Selbsthilfe- und
stunde für Betroffene.
Hagen Kern dankte dem Gesundheitstreffpunkt Mannheim und den
Selbsthilfegruppen für die fruchtbare und vertrauensvolle Zusammenarbeit: „Die Arbeit der Selbsthilfegruppen ist ein sehr wirksames
Instrument zur Bewältigung von ein-
Patientensprechstunde“.
Foto: Universitätsmedizin Mannheim
Besuch aus der Politik
Stefan Rebmann (Mitte) und Silja Metz (2. v.
links) im Gespräch mit Selbsthilfegruppen.
Foto: Gesundheitstreffpunkt
Der 2. Tag der
Selbsthilfe am ZI war
gut besucht. Foto:
Gesundheitstreffpunkt
In ungewohnter Rolle konnte man
die RNF-Moderatorin Frauke Hess
bewundern: Sie las aus dem Roman
von Rachel Joyce „Das Jahr, das zwei
Sekunden brauchte“, der mit dem
Schicksal des u.a. von Zwangsgedanken und -handlungen betroffenen
Bärbel Handlos betonte: „Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Als wir die
Selbsthilfe- und Patientensprechstunde ins Leben gerufen haben,
war der Erfolg keinesfalls garantiert.
Ohne das beachtliche Engagement
der Selbsthilfegruppen und die große
Unterstützung des Universitätsklinikums hätten wir das nicht geschafft.“
schneidenden Diagnosen, mit denen
die Patienten oft erstmals im Krankenhaus konfrontiert werden. So
ist die Selbsthilfe eine wichtige und
sinnvolle Ergänzung zur medizinischen und pflegerischen Leistung des
Bunt & kulturell – Tag der Selbsthilfe am ZI
Rund 100 Gäste besuchten den Tag
der Selbsthilfe am ZI. Mit „Weißt du
denn gar nicht, wie schön du bist“
wurden sie vom Singkreis des Hauses Bethanien unter der Leitung
von Tine Wiechmann in die Altentagesklinik gelockt. Dort begrüßte Raymond Fojkar, Stadtrat und
1. Vorsitzender des Gesundheitstreffpunkts, die Gäste.
Krankenhauses und besonders in der
Nachsorge sehr wirkungsvoll.“
Protagonisten traurig berührte und
zugleich Hoffnung machte. Im Anschluss informierte Lutz Aberle von
der Selbsthilfegruppe Zwangserkrankungen Mannheim über die Erkrankung und bestehende Selbsthilfegruppen. Obgleich keine leichte Kost,
luden die von „Bordies & friends“
dargestellten Auszüge aus dem Theaterstück „Herr Bunt… eine Reise der
Extreme“ zum Schmunzeln ein.
An den Infoständen ließen sich interessierte Betroffene, Angehörige und
Fachleute über Angebote der Selbsthilfe aus dem Bereich der Suchterkrankungen und seelischen Gesundheit informieren und beraten.
Am 9. Juli war Stefan Rebmann (MdB,
SPD) mit seiner Mitarbeiterin Silja
Metz zu Besuch beim Gesundheitstreffpunkt. Er stellte der Kontaktstelle und den Selbsthilfegruppen das
Projekt „Kein Täter werden“ vor, erkundigte sich nach Meinungen und
Erfahrungen zum Thema und fragte
nach, was sich die Selbsthilfegruppen von der Politik wünschen.
In der Kontaktstelle für Selbsthilfe, die das
Kernstück des Gesundheitstreffpunkts
Mannheim bildet, beraten wir jedes Jahr über
4.000 Menschen, die eine Selbsthilfegruppe
suchen oder die unsere Angebote zur
Unterstützung ihrer Selbsthilfegruppe in
Anspruch nehmen – telefonisch, persönlich oder über E-Mail. Wir informieren die
Öffentlichkeit und verankern die Selbsthilfe im
Gesundheitswesen und in der Gesellschaft.
Tel. 0621 - 3 39 18 18
Telefonische Sprechzeiten:
montags und donnerstags 9-12 Uhr
mittwochs 16-19 Uhr
Kurznachrichten
Neue Gruppen
Vortragsveranstaltung mit
Kordula Schulz-Asche
Am 20. Oktober gab Kordula
S c hu l z-A s c he
(MdB, Bündnis
90/Die Grünen)
im Rahmen einer
Vortragsveranstaltung beim Gesundheitstreffpunkt einen Überblick über
verschiedene geplante Bundesgesetze im Gesundheitsbereich. Sie
beleuchtete dabei auch die Konsequenzen für Patientinnen und
Patienten, die sich aus den Neuerungen ergeben. Im Anschluss
an den Vortrag machten die Teilnehmenden von der Fragerunde
regen Gebrauch.
In Selbsthilfegruppen treffen sich Betroffene, um sich ohne therapeutische, medizinische
oder sonstige Anleitung auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen. Kontakt und
weitere Information: Gesundheitstreffpunkt Mannheim, Tel. 0621 - 3 39 18 18, E-Mail:
[email protected]
Andreas Ebert zu Gast
Andreas Ebert, zuständig für
Psychiatriekoordination bei der
Stadt Mannheim, stellte am 15.
Juli im Rahmen der RAG-Sitzung
sich und seinen Arbeitsbereich
vor. Die Psychiatriekoordination
ist beim Fachbereich Arbeit und
Soziales und dort bei der Sozialplanung angesiedelt. Im gemeindepsychiatrischen Verbund
der Stadt Mannheim habe auch
die Stimme der Selbsthilfe ihren
Platz. Der Stadt sei diese Zusammenarbeit wichtig, so Ebert.
Verlust der eigenen Stimme
Eva Bonow aus RAG verabschiedet
Nachdem Eva
Bonow
bekannt gegeben
hatte, dass sie
nach dem bei der
I nteres sengemeinschaft der
Dialysepatienten erfolgten Generationenwechsel auch ihr Amt
als RAG-Sprecherin abgeben
möchte, wurde sie am 23. September im Rahmen der RAGSitzung feierlich verabschiedet.
Bärbel Handlos, Geschäftsführerin des Gesundheitstreffpunkts,
dankte ihr im Namen aller herzlich für ihr herausragendes und
zuverlässiges Engagement.
Folgende Gruppen sind im Aufbau oder in Planung:
Transfrauen
Laut Geburtsurkunde, Namen und Körper sind Sie ein Mann. Aber in Ihrem
Inneren ist Ihnen klar: „Ich bin eine Frau und lebe auch so – wenn noch nicht
jetzt, dann möchte ich mich auf den Weg machen.“ In Kooperation mit PLUS
– psychologische Beratung für Lesben und Schwule – soll eine Selbsthilfegruppe für Transfrauen entstehen, die sowohl einen geschützten Rahmen für
Transfrauen bietet als auch ein Forum für den Austausch mit Angehörigen.
Selbsthilfegruppe für lesbische Überlebende sexuellen Missbrauchs in beratend/pädagogischen bzw. sozialen Berufen
Du brauchst viel Kraft, um als frauenliebende Frau in einer von Heteronormen bestimmten Gesellschaft deinen Platz zu finden. Doppelt schwer hast
du es als Überlebende sexuellen Missbrauchs. Wir wollen uns gegenseitig
stärken, um die besonderen Herausforderungen in unseren Berufen leichter
meistern zu können. Es ist wichtig, dass jedes Gruppenmitglied schon eine
Therapie gemacht hat oder sich gerade in Therapie befindet.
Die Veranstaltungsreihe „Dialog
Selbsthilfe und Pflege“ in Kooperation mit den Pflegestützpunkten lud
im Herbst zum Thema „Kehlkopf-OP
und Leben mit Kehlkopflosigkeit“ ein.
Nachdem sich die Anwesenden mit
Kaffee und Kuchen gestärkt hatten,
fand eine kurze Vorstellung der Pflegestützpunkte und des Gesundheitstreffpunkts statt. Anschließend erfolgte ein informativer Vortrag durch
Karl-Heinz Strauß, selbst Betroffener
von Kehlkopflosigkeit und 1. Vorstand des Bezirksvereins der Kehlkopflosen und Kehlkopfoperierten
Heidelberg-Mannheim e.V. Nach einer Schilderung seines persönlichen
Krankheitsverlaufs veranschaulichte
er an Bildern und mitgebrachten Gegenständen, welche Veränderung
eine Kehlkopf-operation mit sich
bringt: Es kommt zum Verlust der
eigenen Stimme und Atmen ist nur
noch durch eine Halsöffnung mög-
Zum Gesundheitstreffpunkt Mannheim gehört
auch die neutrale
Patientenberatung Rhein-Neckar.
Sie informiert zu Vorsorgevollmacht,
medizinischen Fragen und Sachverhalten,
unterstützt bei Problemen mit Kranken- und
Pflegekassen oder dem medizinischen Dienst
und berät zur Patientenverfügung.
Die Hände, Symbol des Dialogs „Pflege und
Selbsthilfe“ Foto: Gesundheitstreffpunkt
lich, weshalb die Entscheidung für
eine Operation wohlüberlegt sein
sollte. Bei der Entscheidung hilfreich
ist der Kontakt zu anderen Betroffenen in der Selbsthilfegruppe vor
der OP und auch danach erfahren
Patienten und ihre Angehörigen dort
Unterstützung. „Durch den Erfahrungsaustausch mit Gleichbetroffenen habe ich gelernt, mit der Behinderung besser umzugehen sowie sie
zu akzeptieren“, erzählte Strauß.
Telefonische und persönliche Kurzberatung:
dienstags 9-11 Uhr, donnerstags 14-16 Uhr
Beratungstermine nach Vereinbarung
Tel. 0621 - 3 36 97 25
E-Mail: [email protected]
A-Z Selbsthilfegruppen in Mannheim
Zu folgenden Indikationen gibt es Selbsthilfegruppen, manche von ihnen nehmen sowohl Betroffene als auch Angehörige auf.
Angeleitete Gruppen, wie etwa bei den Themen Pflege oder Trauer, die von einer Fachperson betreut werden, sind in dieser Aufstellung nicht aufgeführt. Ebenfalls nicht enthalten sind die Krankheiten oder Situationen, zu denen sich einzelne Personen aus
der Region vernetzen – sprechen Sie uns bei Interesse an, wir vermitteln Ihnen gerne die Kontakte!
Adipositas + Adipositaschirurgie + Adoptivfamilien + AIDS / HIV + Alkoholabhängigkeit (auch in polnischer Sprache) + Alkoholabhängigkeit, Schwule + Amputation + Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) + Angeborene Immundefekte + Angehörige
Alkoholabhängiger (auch in polnischer Sprache) + Angehörige Borderline-Erkrankter + Angehörige Demenz-Erkrankter / Alzheimer-Erkrankter + Angehörige Depressions-Erkrankter + Angehörige Drogenabhängiger + Angehörige psychisch Kranker + Angehörige Sucht-Erkrankter + Angststörungen / Agoraphobie / Panik + Aphasiker + Arbeitslosigkeit + Arthritis + Arthrogryposis
+ Arthrose + Ataxie / Heredo-Ataxie + Atemstillstand + Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) + Autismus
Barrierefreiheit + Bauchspeicheldrüsen-Erkrankte + Behinderung + Beziehungsabhängigkeit / Gesunde Beziehungen + Binationale Familien + Bipolare Erkrankung + Bisexualität, Frauen + Blindheit + Borderline + Brustkrebs + Brustkrebs bei Männern
+ Bulimie + Burnout
Chronisches Erschöpfungssyndrom + Cluster-Kopfschmerz + Cochlea-Implantat + Colitis ulcerosa + Colostomie + Contergangeschädigte
Darmkrebs / Darmerkrankungen + Depressionen + Depressionen, perinatal / postpartal + Desmoid + Diabetes + Dialysepatienten + Drogenabhängigkeit (NA)+ Dystonische Erkrankungen
Eierstockkrebs + Einsamkeit + Eltern anfallskranker Kinder + Eltern drogenabhängiger Kinder + Eltern behinderter / entwicklungsverzögerter Kinder+ Eltern frühgeborener Kinder + Eltern herzkranker Kinder + Eltern hyperaktiver Kinder + Eltern
krebskranker Kinder + Emotionale Gesundheit (EA) + Epilepsie + Erwachsene Kinder suchtkranker Eltern und Erzieher +
Essstörungen + Esssucht
Fehlgeburt / glücklose Schwangerschaft + Fibromyalgie
Gehörlosigkeit + Gesichtsschmerz + Gesichtsversehrte + Glaukom (Grüner Star)+ Grauer Star + Guillain-Barré-Syndrom (GBS)
Hämochromatose + Hausfrauen + Herztransplantierte + Hirntumor + Hochsensibilität + Homocystinurie + Homosexuelle +
Homosexuelle und Kirche + Hörschädigungen + Hypophyse-Erkrankte
Ileostomie + Inklusion + Internetabhängigkeit + Interstitielle Cystitis + Inzestüberlebende (SIA)
Kaufsucht + Kehlkopflose Menschen / Kehlkopfoperierte + Kinderlos, Abschied vom Kinderwunsch+ Kollagenosen + Körperbehinderte + Krebs
Lange Menschen + Lebensfragen + Lebertransplantierte / Leber-Erkrankte + Legasthenie + Leukämie + Liebes- und Sexsüchtige + Lippen- / Kiefer- / Gaumenfehlbildungen + Lungenemphysem und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) +
Lungenkrebs + Lymphom
Makuladegeneration + Magersucht + Marfan-Syndrom + Medikamentenabhängigkeit + Messies + Migräne + Mobbing +
Morbus Bechterew + Morbus Crohn + Morbus Menière + Mukoviszidose + Multiple Sklerose + Multiples Myelom / Plasmozytom + Muskelkranke + Myasthenie
Nagel-Patella-Syndrom + Narkolepsie + Nebennierenerkrankungen + Nierenkrebs / Nierenerkrankungen
Pankreatektomierte + Parkinson-Erkrankte + Pflegefamilien + Pflegende Angehörige + Polyneuropathie + Poliomyelitis +
Prader-Willi-Syndrom + Prostatakrebs + Psoriasis + Psychiatrieerfahrene + Psychische Probleme
Regenbogenfamilien + Reizdarm / Reizmagen + Restless Legs+ Retinitis pigmentosa + Rheuma + Risikogeburten
Sarkoidose + Schädel-Hirn-Verletzte + Schilddrüsenkrebs / Schilddrüsenerkrankungen + Schlafapnoe + Schlaganfall
+ Schnarchen + Schwule Manager und Führungskräfte + Schwule, Comingout + Schwule mit sexueller Missbrauchserfahrung
+ Schwule Studierende + Sehbehinderung + Selbstständigkeit, Frauen + Seltene Erkrankungen + Senioren + Sexsüchtige +
Sicca-Syndrom + Sjögren-Syndrom + Sklerodermie + Skoliose + Soziale Phobie + Spastiker + Spielsucht + Stotterer + Sucht,
Frauen
Technikimplantierte Herzpatienten + Tinnitus + Tourette-Syndrom + Transsexualität + Trauernde, Jüngere nach Partnerverlust + Trennung und Scheidung
Undine-Syndrom + Unfallopfer + Urostomie + Usher-Syndrom
Vasculitis
Wohnen im Alter
Zöliakie / Sprue + Zwangserkrankungen
Termine
„1. Radio RUMMS & Friends Event“ zog viele Gäste an
Winterpause des Gesundheitstreffpunkts
In dieser Zeit findet keine telefonische oder persönliche Beratung statt.
21.12.2015 – 6.01.2016
Regionale Arbeitsgemeinschaft
Selbsthilfegruppen (RAG SH)
Vertreterinnen und Vertreter von Selbsthilfegruppen treffen sich unter der Geschäftsführung
des Gesundheitstreffpunkts zum Informationsund Erfahrungsaustausch und zur Organisation
gemeinsamer Vorhaben.
17.02. und 27.04., je 18.30 Uhr
Martina und Jonas
von den „Freunden
von Radio RUMMS“
inmitten der Klinikclowns, die beim
„1. Radio RUMMS
& Friends Event“ für
gute Stimmung sorgten. Foto: Gesundheitstreffpunkt
Methodenwerkstatt zur Belebung der
Gruppenarbeit
Seminar mit Christiane Schmidt, Beraterin für
Supervision, Coaching und Training. In dem Seminar geht es um kreative Ansätze, um Gruppen
neuen Schwung und neue Kraft für ihre Gruppenarbeit zu geben, damit Gruppenmitglieder
auch in Zukunft gerne zu den gemeinsamen
Treffen kommen.
20.02., 10-16 Uhr im Gesundheitstreffpunkt
Selbsthilfesprechstunde in der
Universitätsmedizin Mannheim (UMM)
Sprechstunde mit einem Mitglied aus einer
Selbsthilfegruppe mit Informationen zur jeweiligen Krankheit, zur Arbeit der Gruppe sowie
Beratung durch den Gesundheitstreffpunkt zum
Thema Selbsthilfe. Termine und Themen im Flyer oder in der Tagespresse.
montags (40 Mal im Jahr) 15-17 Uhr, UMM
(Haus 6, Ebene 2, Raum 29 – hinter dem Infoschalter)
Infostände im ZI
Alle an der Selbsthilfe Interessierten können sich
am Infostand im ZI bei Mitgliedern von je zwei
Selbsthilfegruppen über deren Arbeit und Erfahrung informieren.
i.d.R. letzter Mittwoch im Monat, 15-17 Uhr, ZI,
im Foyer des Therapiegebäudes
Radio Mama
Kontaktmöglichkeit für betroffene Eltern – Audioaufnahmen für Frühgeborene
freitags (außer Ferienzeiten, Feier- und Brückentage) 10-12 Uhr, Studio Radio RUMMS,
Kinderzentrum UMM, Tel. 0621 - 3 83 37 87
Nachfolge für Gruppenleitung gesucht
Die Diabetes-Selbsthilfegruppe Viernheim
sucht eine Nachfolge für die Selbsthilfegruppenleitung. Interessierte melden sich
bitte bei Frau Wiegand, Telefon 0620476804.
Die langen Vorbereitungen hatten
sich gelohnt: Viele vor allem junge
Besucherinnen und Besucher fanden im Juni den Weg ins Erdgeschoss
von Haus 30 in der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), um den
„1. Radio RUMMS & Friends Event“
mitzuerleben. Ob Flohmarkt, Tombola, Mitmachaktionen oder das Konzert vom Kinderliedermacher Jörg
Schreiner – für jeden Gast war etwas
dabei. Die Erlöse des Events kamen
Radio RUMMS zugute, dem Mitmachradio für Kinder und Jugendliche in
der Kinderklinik der UMM.
Bemerkenswert war nicht nur die
Veranstaltung an sich, sondern auch
die Organisation im Vorfeld. Martina von den „Freunden von Radio
RUMMS“ hatte den Event in monatelanger Arbeit zusammen mit ihrem
Sohn Jonas vorbereitet. Jonas ist von
Anfang an bei Radio RUMMS dabei,
der Event war das Dankeschön von
Martina für die Zeit, in der Jonas mit
großer Begeisterung als Kinderreporter unterwegs war und seinen Berufswunsch „Tontechniker“ entdeckte.
Impressum
Herausgeber: Gesundheitstreffpunkt Mannheim e. V., Alphornstraße 2a, 68169 Mannheim
V.i.S.d.P.: Raymond Fojkar Redaktion: Christof Balzer, Bärbel Handlos, Birgit Dold
Mitarbeit: Linda Bielfeld, Lena Bürklen, Miriam Winterle Layout: Gisela Koch, KL
Druck: BB Druck LU Wir danken: Dr. Bender von der Ritter-Apotheke und der Kassenärztlichen Vereinigung für den Versand unserer selbsthilfe+ an Arztpraxen und
Apotheken in Mannheim. Nachdruck und Veröffentlichung nur mit Quellenangabe
und Genehmigung der Herausgeber.
Unter die Gäste mischten sich viele
Unterstützer von Radio RUMMS. So
schauten Mitglieder des DeutschAmerikanischen Frauenarbeitskreises Mannheim, Klaus Dollmann,
Beauftragter für Menschen mit Behinderung der Stadt Mannheim, und
Raymond Fojkar, 1. Vorsitzender des
Gesundheitstreffpunkts Mannheim,
vorbei. Auch Prof. Dr. Horst Schroten, Direktor des Kinderzentrums
der UMM, zeigte sich erfreut über
das Engagement und die finanzielle
Unterstützung durch die Erlöse des
Events, die den Fortbestand des Projekts sichern.
Radio RUMMS ist ein Projekt des Gesundheitstreffpunkts Mannheim in Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Mannheim
und der Schule für Kranke.
Betreut von Profis machen hier Kinder
und Jugendliche selbst Radio und sprechen
dabei abseits des Klinikalltags an, was sie
bewegt. Dabei lernen sie eigeninitiativ und im
Team mit der eigenen Krankheit
umzugehen – auch das ist Anbahnung
und Unterstützung von Selbsthilfe.
Radio RUMMS finanziert sich ausschließlich
durch Spenden und Sponsoren. Die Sendungen sind live über Klinikkanäle zu hören und
später übers Internet: www.radio-rumms.de