Ich sehe den sanften Wind in den Lärchen und höre das Gras

Ich sehe den sanften Wind in den Lärchen
und höre das Gras wachsen,
und die anderen sagen:
Keine Zeit!
Ich sehe den wilden Wassern zu
und den Wolken über den Bergen,
und die anderen sagen:
Wozu?
Ich sehe den Schmetterlingen nach
und den spielenden Kindern,
und die anderen sagen:
Na und?
Ich kann mich nicht satt sehen
an allem, was ist,
und die anderen sagen:
Was soll`s?
Ich bewundere dich, o mein Gott,
in allem, was lebt,
und die anderen sagen:
Wieso?
(Lothar Zenetti)
Gott allein kann Leben schenken,
aber du kannst es weitergeben und achten.
Gott allein kann Glauben schenken,
aber du kannst dein Zeugnis geben.
Gott allein kann Hoffnung wecken,
aber du kannst anderen Vertrauen schenken.
Gott allein kann die Freude schenken,
aber du allein ein Lächeln.
Gott allein ist der Weg,
aber du kannst ihn anderen zeigen.
Gott allein ist das Unmögliche,
aber du kannst das Mögliche tun.
Gott allein genügt sich selbst,
aber er hat es vorgezogen auf dich zu zählen.
(Meditation aus Ruanda)
Suchende sind wir, Herr, nach einem Sinn.
Lass uns finden hinter den Worten:
dein Wort.
Tastende sind wir, Herr, nach einem Grund.
Lass uns greifen hinter den Sätzen:
dein Geheimnis.
Hoffende sind wir, Herr, auf ein Zeichen.
Lass uns lesen zwischen den Zeilen:
dein Antlitz.
Wartende sind wir, Herr, auf ein Echo.
Lass uns hören zwischen den Pausen:
dein Atmen.
Sehnende sind wir, Herr, Tag für Tag.
Lass uns spüren in unserer Sehnsucht:
deine Liebe.
(Verfasser unbekannt)
Glücklich der Mensch, der seinen Nächsten trägt in seiner ganzen
Gebrechlichkeit, wie er sich wünscht,
von jenem getragen zu werden in seiner eigenen Schwäche.
(Franz von Assisi)
Das Grün der Wiesen erfreue deine Augen,
das Blau des Himmels überstrahle deinen Kummer,
die Sanftheit der kommenden Nacht
mache alle dunklen Gedanken unsichtbar.
(Irischer Segenswunsch)