Funktionale Abh ä ngigkeiten und getypte Merkmalsstrukturen Hans Uszkoreit Vorlesung Grammatikformalismen Funktionale Abh ängigkeiten Der Wert eines Merkmals kann auch als eine Funktion definiert werden, die als Argumente andere Merkmalswerte in der Struktur erh ält. Die Argumentzuweisung geschieht durch Koreferenzen. ( functional dependencies) Alternativ kann in manchen Formalismen die Abhängigkeit auch getrennt von der AttributWert Matrix notiert werden. Je nach Interpretation der Abhängigkeit, spricht man auch von relationalen Abhängigkeiten (relational dependencies ). Hans Uszkoreit Vorlesung Grammatikformalismen Funktionale Abh ängigkeiten: Ein Beispiel Hans Uszkoreit Vorlesung Grammatikformalismen Typen Typen sind Klassen von Objekten, die durch Merkmalsstrukturen beschrieben werden. Linguistische Typen sind linguistisch interessante Klassen von Objekten. Typen sind in Subsumptionshierarchien geordnet. Ein Typ kann Obertypen und Untertypen haben. HPSG-Notation: MERKMAL1 wert1 typ MERKMAL2 wert2 Hans Uszkoreit Vorlesung Grammatikformalismen Typen 2: Ein Beispiel Typen fü r die Hauptkategorien nom-cat CAT n prep-cat CAT p verb-cat CAT v adj-cat CAT a Typen fü r Projektionsebenen barlevel-0 BAR 0 barlevel-1 BAR 1 Typen fü r lexikalische Einheiten wie z.B. Nomen Typen fü r syntaktische Einheiten wie z.B. Nominalphrasen Hans Uszkoreit barlevel-2 BAR 2 BAR 0 noun CAT n BAR 2 NP CAT n Vorlesung Grammatikformalismen Typen syntactic-unit maj-cat verb-cat adj-cat proj-level prep-cat adjective Hans Uszkoreit nom-cat barlevel-0 noun barlevel-1 nominal barlevel-2 NP Vorlesung Grammatikformalismen Unifikation von getypten Merkmalsstrukturen Zwei Merkmalsstrukturen f1 und f2 mit den Typen t 1 und t2 unifizieren, (d.h. unifizieren zu einem Typ ≠ ) , g.d.w. 1. f 1 und f2 zu einer Merkmalsstruktur ( ≠ ) unifizieren und 2. die gr ößte untere Schranke f ü r t 1 und t2 definiert ist. Hans Uszkoreit Vorlesung Grammatikformalismen Angemessenheitsfunktion Für jeden Typ gibt es eine Angemessenheitsfunktion ( appropriateness function), eine partielle Funktion, die angibt, welche Attribute und Werttypen für diese Merkmale angemessen sind. definiert : ( ↓), undefiniert : ( ↑) app( type, ATTR) = value-type mcat app( proj -level, BAR) = integer app( proj -level, CAT) = ↑ app( maj-cat, BAR) = ↑ app( maj-cat, CAT) = mcat n v p a app( barlevel-2 , BAR) = 2 app( nom-cat, CAT) = n app( NP, BAR) = 2 app( NP, CAT) = n Hans Uszkoreit Vorlesung Grammatikformalismen Wohlgetyptheit In einer wohlgetypten (well-typed ) Merkmalsstruktur f vom Typ t gilt: Für jedes Attribut Ai mit dem Wert wi in f app( t, Ai) = ↓ und wi app( t, Ai) Beispiele f ü r nicht wohlgetypte Strukturen: BAR 0 BAR no CAT n noun Hans Uszkoreit CASE acc noun CAT n Vorlesung Grammatikformalismen Vollständige Wohlgetyptheit Wenn eine Merkmalsstruktur wohlgetypt ist, und wenn alle Attribute A j , f ü r die app ( t, Aj) = ↓ in f vorkommen, nennen wir die Merkmalsstruktur vollständig wohlgetypt. Beispiele f ü r nicht vollst ändig wohlgetypte Strukturen: NP BAR 2 Hans Uszkoreit NP CAT n Vorlesung Grammatikformalismen Typvererbung (Type Inheritance) Wenn ein Typ t1 einen Typ t2 subsumiert, dann erbt t2 alle Merkmale von t1. Das heißt, fü r jedes Attribut Ai , so daß app( t1 , Ai) = ↓ gilt app( t2 , Ai) = ↓ Hans Uszkoreit und app( t1 , A i) app ( t2 , A i) Vorlesung Grammatikformalismen Typdefinitionen Typen k ö nnen durch die Angabe der Merkmale definiert werden: nom-cat := CAT n noun := BAR 0 CAT n Wegen der Merkmalsvererbung k ö nnen Typen auch als Boolsche Verkn ü pfungen anderer Typen definiert werden: NP := nom-cat ∧ barlevel-2 Hans Uszkoreit Vorlesung Grammatikformalismen
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