Untitled - FaRaPhy

Inhalt
4
6
10
15
16
18
20
22
26
aufSCHLAG
Gremienberichte
Der FaRaPhy
Stammtisch/Homepage/Sprechzeiten
Rektor_innenwahl
Titel: Tod von Hellmuth Schnidt
Auslandsbericht: Spitzbergen
Winter-ZaPF
Erstifahrt
Impressum
Herausgeber: Fachschaftsrat Physik
und Meteorologie an der Universität
Leipzig,
Linnéstraße
5,
04103
Leipzig
[email protected], www.faraphy.de
Redaktion:
Camila
Bräutigam
(V.i.S.d.P), Daniel Dernbach, Maika
Dethloff, Mona Guthardt, Franziska
Hellmuth, Niklas Herlyn, Alexander
Holm, Franz Kanngießer, Theresa
Leistner, Olivia Linke, Friederike
Muth,
Jules
Oumard,
Constantin
Rein, Jan Schubert, Sebastian Til­
lack (Layout), René Woelki
Wir danken allen Autoren, Autorin­
nen und Nichtgenannten, die ihre
Ideen seit Jahren für den einSCHLAG
zur Erstellung einbringen.
Der Druck dieses Magazins wurde unterstützt
durch Mittel des Student_innenRats der Universität Leipzig.
28
33
34
37
38
40
42
Physikerinnentagung
Lernplattform Serlo
Buchbesprechung
FSR-Bibliothek
Ein Beitrag zur Kunst: Jiu-Jitsu
On the climate of Middle Earth
verschiedenes
u.a. Gedenktag 9. November
Auflage: 175
PDF­Download dieser Ausgabe und
der vergangenen einSCHLÄGE auf
www.faraphy.de.
Die Inhalte und Bilder sind, wenn
nicht anders angegeben, Eigentum
der jeweils angegebenen Autoren
und dürfen nicht ohne deren Geneh­
migung verwendet werden. Der ein­
SCHLAG wird für Angehörige der
Fachschaft Physik und Meteorologie
der Universität Leipzig kostenlos
verteilt.
erstellt mit Scribus
Druck: sedruck.de Leipzig
Leipzig, im Dezember 2015
Liebe Fachschaft,
aufSCHLAG
einSCHLAG 37
herzlichen Glückwunsch! Du hälst gerade eines der heißbegehrten Exemplare unseres semesterweise erscheinenden Fachschaftsmagazins in den Händen: den einschlag Nummer 37.
Seit des Sommerfests und unseres letzten einSchlags ist nun einige Zeit vergangen. Und die Zeiten ändern
sich.
Der Oktober brachte das neue Semester, ganz viele neue Erstis und innerhalb des FSRs den alljährlichen
Führungswechsel. Sebastian Tillack (M.Sc Physik) legte nach einem Jahr treuen und ehrenhaften Dienst
sein Amt nieder. Die von euch im Sommer neu gewählten Mitglieder traten hingegen ihre Legislaturperiode
an. Wer genau das sind könnt ihr auf unserer folgenden Vorstellungsseite nachvollziehen.
Hier berichten wir womit wir und so im Fachschaftsrat die Zeit vertrieben haben, über den großen Skandal
zur Rektor_innenwahl (der weiterhin anhält und to be continued...), haben einen Bericht von eine Auslandsjahr an der Uni in Spitzbergen, einige Bücherrezensionen, Berichte von Erstifahrt, unserer Physik Bundes-
fachschaftentagungn und der desjährigen Physikerinnentagung Außerdem findet ihr natürlich einige nützliche Infos, über unser neues Angebot handgekochten Kaffees in der Aula, den FSR Buchverleih, unsere
Sprechzeiten...
Und was bringt die Zukunft?
Einen Überblick über die kommenden Veranstaltungen, zu denen ihr herzlichst eingeladen seid, findet ihr
auch in dieser Ausgabe. Weihnachtsfeier am 14.12, Abteilungsvorstellung am 15.01 - die Vierte, der Fasching vom Elferrat a 08.01, vielleicht mal wieder zu Anfang des kommenden Semesters die Semesterauftaktsparty, der NAWI-Cup (Fußballturnier), Kinoabend einBlick und nicht zu vergessen das Sommerfest –
so viel sei für jetzt gesagt... !
Wir freuen uns immer über Rückmeldung, oder wenn ihr nächstes Semester selbst einen Artikel veröffentlichen wollte - schaut doch einfach mal vorbei im Raum 333b oder schreibt uns [email protected]
Dein <Fa|Ra|Phy>
Anträge an den Pr üfungsausschuss
Zur Antragsstellung an den Prüfungsausschuss sollte Folgendes beachtet werden:
Notwendige Angaben zum Antragsteller:
Name, Vorname, Studiengang, Immatrikulationsjahr, Korrespondenzadresse (auch E­Mail),
Datum, Unterschrift
Zur Anerkennung von Studienleistungen:
Welche (Inhalt, Umfang, Bestätigungen) sollen wofür anerkannt werden? Informationen
zum Notensystem der Hochschule, an denen die Studienleistungen erworben wurden.
Zur Verlängerung von Abschlussarbeiten:
Unbedingt rechtzeitig, mit Begründung. Bestätigung, Kenntnisnahme des Betreuers (Unter­
schrift). Benötigter Zeitraum (maximale Fristverlängerungen siehe betreffende Prüfungsord­
nungen), bisheriger und gewünschter neuer Abgabetermin.
Zur Gewährung einer 2. Wiederholungsprüfung:
Studienstand; andere Prüfungen gemäß Regelstudienverlauf (ggf. Zeitplan)
Die Anträge werden im Studienbüro (Zi. 215) bei Frau Riedel oder Frau Schulthoff eingereicht.
Fachschaft
Fachschaft
Aus dem FSR werden Mitglieder in die unterschiedlichsten Gremien entsandt. So sitzen wir im Fakultätsrat mit einer ganzen Reihe von Professoren und Professorinnen zusammen, sitzen im StudentInnenRat (StuRa) mit Studierenden aus allen Fakultäten der Uni Leipzig zusammen entscheiden
über Anträge im Prüfungsausschuss mit, befassen uns in den Studienkommissionen mit den Studiendokumenten, versuchen in der Qualitätssicherungskommission durch Evaluationsverfahren die Lehre zu verbessern oder etc.
Hier findest du zu allen Gremien einen kleinen Bericht, was dort so vor sich ging, gehen sollte oder
gehen wird:
S TUDIENKOMMISSION PHYSIK
Von Theorie und Praxis
D
von Constantin Rein
ie letzte Sitzung der StuKo ist mit Januar
schon eine Weile her, Bericht dazu siehe einSCHLAG 36. Es wird aber höchstwahrscheinlich in
nicht allzuferner Zukunft eine Sitzung stattfinden,
es gibt ein paar Dinge zu besprechen. Ein kleineres
Problem ist die gängige Praxis, dass das Fortgeschrittenenpraktikum nur aus 6 Versuchen und nicht
wie in der Modulbeschreibung (seit Einführung des
neuen Bachelors) aus 8 Versuchen besteht. Die studentischen Vertreter sehen kein Hindernis, die Modulbschreibung dementsprechend zu ändern, auch
seitens der Lehrenden wurde sich dafür ausgesprochen. Gravierender ist die Tatsache, dass die Studienordnung des IPSP-Studiengangs nur auf
Deutsch verfügbar ist. Es besteht rechtlich kein
Zwang, eine englische zu erstellen, dennoch sind
wir der Meinung, dass eine englische Studienordnung zu einem englischen Studiengang passen würde.
6
Noch ein paar allgemeine Worte zur StuKo, für alle
Unwissenden: die Studienkommission ist für uns
Studierende mit das wichtigste Gremium an der Fakultät, da hier alle Neuerungen und Veränderungen
der Studiendokumente, also alles, was mit dem Studium zu tun hat, beschlossen werden muss und es
gleichzeitig eines der wenigen Gremien an der Fakultät ist, welches paritätisch besetzt ist, das heißt es
sitzen genauso viele Studierende wie Lehrende in
dieser Kommission (derzeit sind die Lehrenden Professor Ziese als Studiendekan und Vorsitzender der
StuKo, Professor Rudolph vom ITP und Dr. Gabke
als Curricularmanager). Man hat die Chance mit
den Professoren in Austausch zu treten, wie in keinem anderen Gremium. Die meisten Probleme werden direkt in den Sitzungen diskutiert und
Lösungsvorschläge dazu erarbeitet.
einSCHLAG 37
Fachschaft
B ERUFUNGSKOMMISSIONEN
Neue Professuren
M
von Camila Bräutigam
omentan gibt es drei Berufungskommissionen an unserem Institut, in dem jeweils 2
bzw. 1 Studierender aus unseren Reihen vertreten
sind. Die Erste ist für die Nachfolge von Professor
Kremer im Bereich der Biophysik und weichen Materie ausgeschrieben worden. Dort ist der Bewerbungsschluss bereits Ende September gewesen und
Mitte Dezember tagt die Kommission zum ersten
Mal. Constantin und Camila werden in dieser Berufungskommission vertreten sein und sich bemühen,
besonders auf die Lehrqualitäten und Erfahrungen
der BewerberInnen zu achten, bevor geeignete Kanditaten zum persönlichen Gespräch geladen werden.
Die Berufung zur Professur in der Biomimetik war
zum nächstmöglichen Zeitpunkt ausgeschrieben,
auch hier ist die Bewerbungsphase seit Ende September geendet. In dieser Kommission werden Alex
und René für euch vertreten sein. Für eine geteilte
Professur mit dem Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung (IOM) in der Angewandten Physik
läuft die Bewerbungsphase noch bis Anfang Januar
2016 - die Professur soll dann zu Anfang 2017 besetzt werden. Da es sich hierbei um eine mit dem
Institut geteilte Stelle handelt, wird hier nur ein studentischer Vertreter (Camila) in der Kommission
vertreten sein.
FAKULTÄTSRAT
Von ganz oben
D
von Alexander Holm
er Fakultätsrat (FakRa) ist das höchste be- werten zu wollen, die beiden hochschulexternen
schlussfassende Gremium einer Fakultät. Er Historiker Prof. Eduard Mühle und Prof. Tassilo
wird einmal monatlich einberufen um ständige Auf- Schmitt als neue Rektoren vor. Im Kontext der vom
gaben zu erfüllen und längerfristige Strategien für sächsischen Landtag diktierten Stellenkürzungen an
die Verwaltung der Fakultät zu entwickeln und zu der Universität Leipzig wirkt es nicht verwunderdiskutieren. Der Fakultätsrat setzt sich sowohl aus lich, dass Prof. Beate Schücking, die sich vehement
Professor*Innen und (nicht-)akademischen Mitar- versuchte dagegen zu wehren, trotz mehrheitlicher
beitenden aus den Bereichen der Geographie, Geo- Befürwortung des Senats nicht erneut vorgeschlawissenschaften, Meteorologie und Physik gen wurde.
zusammen, als auch drei studierenden Vertreter*In- Ebenfalls in diesem Kontext steht die langfristige
nen der Fakultät für Physik und Geowissenschaften. sehr genau durchdachte Planung der Arbeitsstellen
Aktuell wurde viel über die Neubesetzung des Rek- an der Fakultät, da mit den wenigen Mitteln, die zur
tor*Innen-Postens der Universität diskutiert. Der Verfügung stehen versucht werden muss, den maxiHochschulrates als oberstes und mehrheitlich vom malen Nutzen zu erzielen. Der Mathematiker würde
sächsischen Wissenschaftsministerium bestimmtes an dieser Stelle wohl von Variationproblemen spreAufsichtsgremium, schlug ohne an dieser Stelle chen.
7
einSCHLAG 37
Fachschaft
Gute Nachrichten sind jedoch, dass derzeit drei Berufungskommissionen laufen. Einer zur “Physik der
weichen und biologischen Materie” eine weitere zur
“Biomimetische weiche Materie” und dann noch für
“Angewandte Physik”. In den Berufungskommissionen sind ebenso wie in allen anderen fakultären
Gremien studentische Vertreter_innen. Über die Arbeit wird an anderer Stelle berichtet werden.
S TUDIENKOMMISSION METEOROLOGIE
Alles beim Alten
D
von Franz Kanngießer
ie Studienkommission Meteorologie (StuKo
Meteo) erstellt die Studiendokumente (Studien-, Prüfungsordnung und Modulbeschreibungen)
für den Bachelor- und Masterstudiengang Meteorologie. Die StuKo ist ebenso wie die StuKo Physik
paritätisch mit Lehrenden und Studieren besetzt.
Dadurch ist sichergestellt, dass die Interessen der
Lehrenden und der Studierenden gleichermaßen berücksichtigt werden. Momentan gehören der StuKo
Meteo Prof. Dr. C. Jacobi, Dr. A. Raabe (als Vertreter der Lehrenden), Jan Schubert und Franz Kanngießer (als Vertreter der Studierenden) an.
Nach der Umgestaltung der Studiengänge vor ein
paar Jahren, ist die StuKo größtenteils damit beschäftigt die Folgen von Gesetzesänderungen oder
Beschlüssen des Senats umzusetzen, so dass der
Studiengang weiterhin regelkonform ist. Im vergangenen Semester waren keine Änderungen bzw. Anpassungen der Studiengänge in der Meteorologie
erforderlich. Jedoch scheint die StuKo bald tätig zu
werden, um die einzelnen Kompetenzziele, der jeweiligen Module, formal korrekt in den Modulbeschreibungen zu verankern (siehe dazu auch Artikel
zur QSK).
QUALITÄTSSICHERUNGSKOMMISSION
Onlineevaluation: ein Versuch
D
von Sebastian Tillack
er Qualitätssicherungskommission (QSK) un- gab es im WiSe 14/15 einen ersten Test in ausgeserer Fakultät gehören neben den drei Vertre- wählten Veranstaltungen. Im vergangenem Semester
tern des FaRaPhy (René, Franz und Sebastian) auch wurde dieser Testlauf dann auf einige Veranstaltundie Professoren Rosenow, Cichos und Wendisch aus gen in der Physik und Meteorologie ausgeweitet.
unseren Instituten an. In den vergangenen Monaten Für dieses Semester ist es unser Ziel, dass möglichst
haben wir gemeinsam mit den Vertreterinnen aus alle Lehrenden unserer Fakultät einen Umfragelink
den Geowissenschaften Fragebögen für Vorlesun- erhalten und diesen auch ihren Studis bekannt magen, Übungen und Seminaren erarbeitet. Diese sol- chen. Wir hoffen natürlich, dass ihr zahlreich an den
len nun nach und nach an der Fakultät etabliert Befragungen teilnehmt, um den Lehrenden ein
werden und die Befragung durch den FaRaPhy er- möglichst aussagekräftiges Feedback zu geben und
setzen und in jedem Semester in möglichst vielen uns auch die Möglichkeit zu geben, den Fragebogen
Lehrveranstaltungen durchgeführt werden. Dazu zu verbessern.
8
einSCHLAG 37
Fachschaft
PRÜFUNGSAUSSCHUSS
Eine Frage des Timings
A
von Sebastian Tillack
uch im vergangenem halben Jahr haben Jan
und Basti auf den monatlichen Sitzungen des
Prüfungsausschusses wieder gemeinsam mit den
lehrenden Mitgliedern über Fristverlängerungen,
Wiederholungsprüfungen und Anerkennungen von
an anderen Hochschulen erbrachten Leistungen beraten. Aus den Reihen der Lehrenden sitzen übrigens Herr Ziese als Vorsitzender, sowie Herr Jacobi,
Frau Mierke, Herr Rieger und Herr Cichos im Prüfungsausschuss. In den vergangenen Sitzungen
wurde u.a. ein Antragsformular für zweite Wiederholungsprüfungen beschlossen, welches hoffentlich
bald auf der Seite des Studienbüros zum Download
bereit steht. Weiterhin wurde beschlossen, dass
beim Übergang vom Physik/IPSP Studium in das
Lehramt bereits erbrachte Prüfungsvorleistungen
bestehen bleiben. Außerdem wurde sich über die
Auslegung der Prüfungsodnung in Bezug auf die
Fristen von Wiederholungsprüfungen verständigt.
Als Ergebnis wurde festgehalten, dass die erste
Wiederholung innerhalb eines Jahres nach der Erst-
prüfung stattfinden muss und die zweite Wiederholung auf Antrag innerhalb eines Jahres nach der
ersten Wiederholung und aber zum nächstmöglichen Prüfungstermin nach Antragsstellung stattfinden muss. Ihr könnt also durch die Wahl des
Antragzeitpunktes etwas steuern, wann ihr die zweite Wiederholungsprüfung ablegt.
Große Sorge bereitet uns die in einer der letzten Sitzungen aufgekommene Idee seitens der Lehrenden,
in Zukunft keine Nachklausur mehr im selben Semester anzubieten. Das ist zwar bisher immer die
Regel gewesen, aber dazu besteht keine rechtliche
Pflicht. Dennoch werden wir uns natürlich dafür
stark machen, dass es auch in Zukunt einen zeitnahen Wiederholungsversuch geben wird, denn sonst
würde ein Nichtbestehen in einer Klausur im fünften oder gar sechsten Semester unweigerlich zu einer Überschreitung der Regelstudienzeit und damit
ggf. zum Verlust des BAFöG-Anspruchs und zu
Problemen bei der Bewerbung um einen Masterstudienplatz führen.
einSCHLAG 37
9
Fachschaft
Der Fachschaftsrat stellt sich vor
Momentan besteht unser Faraphy aus fast 15 aktiven Mitgliedern – also solchen die regelmäßig zu
unserer wöchentlichen Sitzung erscheinen. 7 von uns habt ihr letzten Sommer gewählt, diese sind
stimmberechtigt – das ist besonders bei den Abstimmungen zu Finanzentscheidungen wichtig. Die
anderen sind nicht gewählt, aber leisten genauso wichtige Arbeit nur eben ohne Stimmrecht Dabei
sind wir eine ganz bunt durchmischte Gruppe (sofern das an der Fakultät möglich ist…) - vom Physikersti, über den IPSP Fünfti bis hin zum Meteorologiemaster ist alles dabei! Und wir freuen uns natürlich immer über Verstärkung, also bist auch du herzlichst eingeladen mal bei einer unserer
Sitzungen vorbeizuschauen (donnerstags 15-17 Uhr).
Aber erstmal wollen wir uns selber vorstellen:
Camila
Bräutigam
B.Sc. Physik
Sprecherin
StuKo Physik, BK
Mit meiner Ersti-Kneipentour wurde ich quasi direkt in den FSR gekauft. Das ist jetzt schon 3 Jahre her und inzwischen ist mir die Ehre zu teil den FSR als Sprecherin zu leiten - mit dem Versuch
stabile Veranstaltungen auf die Beine zu stellen, und auch arauf zu achten, dass hochschulpolitisch nichts aus den Rudern läuft. Sonst so habe ich aber trotzdem noch ein bsischen Freizeit
und mache Musik oder Sport oder spiele Lotto (kann ich voll gut).
[email protected]
Constantin Rein
B.Sc. IPSP
stellv. Sprecher
StuKo Physik, BK
Hi,
Ich bin seit Ende des 1. Semesters im FSR und mittlerweile auch in der StuKo. Ich finde es interessant und wichtig, studentische Interessen zu vertreten und zu verhindern, dass seltsame und
ungünstige Regelungen umgesetzt werden. Auch Sommerfest, Erstifahrt etc. zu organisieren ist
spannend und zahlt sich am Ende aus :)
[email protected]
10
einSCHLAG 37
Fachschaft
Daniel
Dernbach
B.Sc. Physik
Finanzer
StuRa
Bonjour!
Für mein Studium hat es mich aus der Stuttgarter Region hoch nach Leipzig verschlagen, wo ich
nun seit dem WS 14/15 Physik studiere.
Gerade durch meine Erstifahrt wurde ich recht früh auf den FSR aufmerksam und beschloss, diesen nach dem ersten Semester durch meine Mitarbeit zu unterstützen. Seither mische ich in der
Hochschulpolitik und bei der Planung verschiedener Events (NaWi-Cup, Sommerfest, Erstifahrt...) mit.
Bis dann, man sieht sich (hoffentlich in der nächsten Sitzung ;-) )!
[email protected]
Theresa
Leistner
B.Sc. Physik
gewähltes Mitglied
StuRa
Jan
Schubert
M.Sc. Meteorologie
stellve Finanzer
PA, StuKo Meteo
[email protected]
Hi,
ursprünglich komme ich aus Berlin, zum Wintersemester 2014 hat
es mich jedoch nach Leipzig gezogen. Seit jenem Tag studiere ich
Physik.
Seit dem 2. Semester bin ich auch beim FSR, um nicht in den Tiefen
und Wirren der Physik zu versinken. Außerdem sind hier viele nette
Leute und wir verbringen wunderbare Sitzungsnachmittage miteinander.
Hier konnte ich auch erstmals Eindrücke von der Hochschulpolitik
gewinnen, unter der ich mir vorher nicht recht viel vorstellen konnte.
Seit diesem Semester bin ich auch eine StuRa-Entsandte. Zudem
planen wir viele tolle Events, zum Beispiel die Erstifahrt und das
Sommerfest.
[email protected]
einSCHLAG 37
11
Fachschaft
Friederike
Muth
B.Sc. Physik
gewähltes Mitglied
Alexander
Holm
M.Sc. Physik
gewähltes Mitglied
FakRa, BK
Welcome to my itroduction!
Besides studying physics here at
Leipzig University I enjoy to spend
some of my time for and with the FaRaPhy, motivated to do benificail
work and help other students.
By now, I particiapte in the regular
meetings for three year. In addition
to the experiences which one gathers during that time, I already was
a StuRa-representative for the FSR
and since October 2015 I am elected member of the FakRa.
The FakRa is the most important
committee, when it comes to manage the development of the faculty of
physics and earthscience as well as
discuss current problems. There are
professors represented, the dean of
the faculty and three elected students.
Thanks for reading!
Your Alexander
[email protected]
12
Hallöchen,
im Sommer 14 hatte ich plötzlich Lust Physik zu studieren, also machte ich mich von Dresden aus auf den
laaaangen Weg hier her.
Erster Kontakt bei der Erstifahrt, erste Prüfungen bestanden und schon kam ich zu den Wöchentlichen Sitzungen und durfte die nächste SAP mit organisieren!
Es ist schön wenn die Uni nicht nur ein Platz zum Lernen ist. Im FSR findet man Ausgleich und lernt dabei
gleich noch viele tolle Sachen über Hochschulpolitik!
Bin gespannt was als nächstes so auf mich zukommt.
Bis dann, ciao!
[email protected]
Tobias
Streubel
M.Sc. Physik
Hallo, ich bin Tobias Streubel. Ich war euer Vertreter
im Fakultätsrat und kümmere mich darum, dass die
Website regelmäßig neuen Inhalt bekommt.
Was der Fakultätsrat so macht und warum er so
wichtig für uns ist erfahrt Ihr auf der FakRa Seite.
Da ich schon recht lange im FSR bin, habe ich auch
einen gewisse Erfahrung was man beim Planen von
Festen beachten muss und wen man ansprechen sollte,
falls man mal Probleme mit dem Studium hat.
[email protected]
einSCHLAG 37
Fachschaft
Sebastian
Tillack
René
Woelki
M.Sc. Physik
Webmaster
QSK, PA, StuKo Physik
StEx Lehramt Physik
und Mathe
Webmaster
QSK, StuRa, BK
Hi,
ich bin Sebastian und seit nun über drei Jahren im FSR. Zunächst nur als interessiertes Mitglied bin ich, nachdem ich zunächst
stellvertretender Finanzer und Finanzer war,
im SoSe 2014 zum Sprecher des FSR gewählt
worden. Von diesem Amt hat mich Camila zu
Beginn des WiSe 15/16 abgelöst. Seitdem
halte ich mich in der FSR-Arbeit zunehmend
zurück und überlasse anderen das Feld.
Dennoch, versuche ich weiterhin in der StuKo
Physik, der QSK und auch im PA die studentischen Interessen zu vertreten. An der Arbeit in
der QSK liegt mir vorallem ein funktionierendes und wirkungsvolles Evaluierungsverfahren
und der Übergang der Befragungen vom FSR
in die Hände der Fakultät am Herzen.
Zusammen mit René habe ich mich der Gestaltung einer neuen Internetpräsenz des FaRaPhy angenommen, um durch eine
verbesserte Außendarstellung vielleicht einen
Teil zur Sicherung der Zukunft des von Nachwuchssorgen geplagten FSR beizutragen. Das
hoffentlich gelungene Resultat seht ihr ja vor
euch ;)
Entspannung von der teilweise sehr zeitintensiven FSR-Arbeit und dem Studium suche ich
u.a. gern auf dem Tennisplatz.
Moin,
im Herbst 2012 hat es mich aus dem wunderschönen Norden nach Leipzig verschlagen, um hier Physik zu studieren. Nach
meinen ersten beiden Semestern, fand ich
dann endlich die Zeit, mich in und für unseren FSR zu engagieren. Seitdem konnte ich
viele spannende Einblicke ich die unterschiedlichsten Bereiche gewinnen und mich
ausprobieren.
Von der Arbeit in Gremien, den wöchentlichen Sitzungen, bishin zur Organisation größerer Events mit einer tollen Truppe, entsteht
so die Möglichkeit immer dazuzulernen und
von erfahrenen Mitgleidern betreut zu werden.
Auch Probleme im Studium oder simple Verständnisfragen konnten immer gelöst werden.
Jedem der auf der Suche nach einem interessanten, ehrenamtlichen Engagement ist,
kann ich nur empfehlen, auch mal hier vorbei zu schauen und sich überzeugen zu lassen.
Bis dahin,
René
[email protected]
[email protected]
einSCHLAG 37
13
Fachschaft
Olivia
Linke
B.Sc. Meterologie
Salve alle zusammen!
Ich bin Olivia und studiere jetzt im dritten Semester Meteorologie an der Uni Leipzig.
Zugegeben, - anfangs war das Studium schon eine klitzekleine Herausforderung, das kennt ihr
ja vielleicht auch ;)
Im zweiten Semester habe ich den anfänglichen Schock jedoch verdauen können und bekam
Lust, mich ein wenig für unserer Studentenschaft zu engagieren. Das brachte mich zum FaRaPhy
und ich muss sagen, dass ich es bisher auch nicht bereue ;D
Es ist ganz spannend, an der Organisation gewisser Events mitzuwirken (SAP zum Beispiel) bzw
auch einen kleinen Einblick in die verschiedenen Bereiche der Hochschulpolitik zu gewinnen.
Ich kann es jedem empfehlen, der auf so etwas auch mal Lust hätte, doch einfach mal bei unseren wöchentlichen Sitzung vorbeizuschauen.
Also dann, bis demnächst!:)
[email protected]
Jules
Oumard
Niklas
Herlyn
B.Sc. Physik
B.Sc. Physik
Hallo, 'bin der Jules Oumard, und ein
Frischling im Fachschaftsrat. Ursprünglich
komme ich aus Schwaben, vom Bodensee, jedoch hat es mich auf der Suche
nach einer geeigneten Uni, bis nach Leipzig verschlagen. Der Fachschaftsrat ist genau der richtige Platz für Studierende, die
in die Welt der Hochschulpolitik eintauchen möchten. Somit war es nur logisch
für mich, dem FSR beizutreten. In meiner
Freizeit spiele ich gerne E-Gitarre und beschäftige mich mit moderner Rock-Musik.
14
Hallo Leute,
ich studiere seit WS 2015 Physik, hier an der
Uni Leipzig. Von Anfang an bin ich auf im FaRaPhy.
Ich bin zwar weniger an der Hochschulpolitik interessiert, dafür finde ich es spannend zu erfahren, wie man offiziell Events und co. organisiert.
Dafür ist der FaRaPhy die perfekte Anlaufstelle.
Hier wird man, in einer entspannteren Atmosphäre als z.B. in einer Firma, an dieses System
herangeführt. Mal gucken, ob ich die Prüfungen
schaffe.
einSCHLAG 37
Fachschaft
S TAMMTISCH
E
Eine Birra, Bitte!
inmal im Monat treffen wir uns in gemütlicher
Runde „im Fass“ am Ostplatz/Johannisallee
(direkt neben der Commerzbank). Dies ist ein kleiner Altbierkeller mit Restaurant (thailändisch-deutsche Küche) und wir wollen diese Gelegenheit
nutzen, dass sich alle Physikstudierende und auch
Meteorologiestudierende zusammensetzen, kennenlernen und austauschen können.
Termin ist immer an einem Dienstag (entweder der
1. oder 2. Im Monat), aber hier schonmal die kommenden Termine (für dieses Semester):
08.12.2015
12.01.2016
09.02.2016
Übrigens: Uns zu finden sollte kein Problem sein –
meist ist es nicht besonders voll. Und wenn doch,
dann fragt einfach nach dem Faraphy, von uns ist
immer jemand da!
HOMEPAGE
U
Faraphy on LINE und im WEB
nsere Homepage findet ihr unter www.faraphy.de. Die Seite ist noch sehr neu und unglaublich übersichtlich gestaltet. Hier findet ihr alle
aktuellen News, Termine im Kalender und ist für
uns ein nützlicher Weg, mit euch in Verbindung zu
stehen, also klickt doch öfter mal drauf - dann ver-
passt ihr nichts! (Hier wollen wir auch unsere Buchbestandsliste aufnehmen, von denen ihr gerne etwas
ausleihen könnt, bzw. die Jobangebote, die wir über
unseren Verteiler erhalten veröffentlichen).
Eine kleine Übersicht dazu:
einSCHLAG 37
15
Hochschulpolitik
S PRECHZEITEN
Und Faraphy sprach zu Ihnen,
sprecht zu uns!
Auf dass Eure Probleme erhört werden! Wir sind
jetzt noch viel öfter für euch und eure Anliegen da.
Der FSR-Raum(333b) öffnet zurzeit jeden Tag unter der Woche (Freitag=Wochenende) für ein bis
zwei Stunden seine Tür, hinter welcher sich dann
ein FSR-Mitglied befindet, dass euch seine volle
Aufmerksamkeit schenkt. Die FSR-Sprechzeiten
sind zwar im Moment noch im Testdurchlauf, wir
hoffen aber, dass das Ganze erfolgreich weitergeführt werden kann. Ihr habt also während dieser
Zeit die Möglichkeit, uns beispielsweise Eure Probleme mitzuteilen. Ihr könnt uns aber auch Anregungen, Verbesserungsvorschläge, Wünsche etc.
geben oder einfach die Gelegenheit nutzen, direkt
mit dem FSR ins Gespräch zu kommen und mehr
über unsere Arbeit zu erfahren. Wir freuen uns auf
Euch und hoffen, Euch weiterhelfen zu können.
Nun aber endlich mal die Zeiten:
Montag,11:00-13:00 Uhr
Dienstag, 15:15-17:15 Uhr
Mittwoch 13:00-15:00 Uhr
Donnerstag 13:30-15:00 Uhr
Natürlich sind wir weiterhin während unserer Sitzung erreichbar (donnerstags 15-17 Uhr) und antworten stets auf unsere E-Mails an [email protected].
Es gibt immer etwas zu meckern, also macht eurem
Ärger Luft!
Hochschulpolitik
Rektor_innenwahl
von Franz Kanngießer
Im März 2016 endet die fünfjährige Amtszeit der unabhängige Hochschulzeitung „student!“* in der
jetzigen Rektorin Prof. Schücking. Eines der ent- Oktoberausgabe berichtet, ist das Verhältnis zwischeidenden Gremien bei der Rektor_innenwahl ist schen dem Hochschulrat und den anderen Gremien
der Hochschulrat. Mit der Novellierung des Hoch- der Uni seit längerem angespannt.
schulgesetzes hat dieses Gremium die Macht erhal- Bis Mitte Juli waren neben einigen externen Kanditen, über die Zulassung der Kandidierenden zur dierenden, zwei interne im Rennen. Die beiden inWahl zu entscheiden. In diesem Gremium sitzen ternen Kandidierenden waren Prof. Schücking und
Vertreter_innen der Uni, aber auch externe. Wie die Prof. Haase, der Dekan unserer Fakultät. Beide
16
einSCHLAG 37
Hochschulpolitik
wurden durch Mitglieder des Hochschulrats explizit de Kandidaten deutlich besser für das Amt des Rekzur Kandidatur aufgefordert. Der Hochschulrat hat tors qualifiziert sein sollen, als die amtierende
die Aufgabe aus den verschiedenen Kandidierenden Rektorin. Zu mal sich Prof. Schücking, so weit beeine Liste aus drei Personen auszuwählen, die er im kannt ist, nicht eines Fehlverhaltens schuldig geBenehmen mit dem Senat dem erweiterten Senat macht hat, welches einen Ausschluss von der
vorlegt, welcher dann aus dieser Liste eine_n Rek- Kandidatenliste rechtfertigen würde. Auch sind keitor_in wählt.
ne Gründe bekannt, die formal gegen Prof. Haase
Im Juli kam durch ein Interview in der Wochenzei- sprechen würden.
tung Die Zeit heraus, dass der Hochschulrat beide Der Senat hat den Hochschulrat aufgefordert, Prof.
internen Kandidierenden abgelehnt hat und die zu Schücking nachträglich auf die Kandidierendenliste
erstellende Dreierliste nur mit zwei Personen be- zu setzen. (Wie gesagt, Prof. Haase hat seine Kandisetzt hat. Rechtlich ist das möglich, wenn es auch datur zurückgezogen.) Damit soll die Entscheidung
die Möglichkeit zu Klagen öffnet. Später wurde der über eine weitere Amtszeit von Prof. Schücking eiVerzicht auf eine_n dritte Kandidat_in mit der Ex- nem demokratisch legitimierten Universitätsgremizellenz der beiden anderen Kandidaten auf der Liste um, dem erweiterten Senat überlassen werden. Der
begründet. Prof. Haase zog seine Kandidatur dar- Hochschulrat hat dies abgelehnt. So kann sich die
aufhin zurück, Prof. Schücking nicht.
Kandierendenlage nur noch ändern, wenn zur im
Die LVZ berichtet später, wer die beiden externen Dezember geplanten Wahl, die Mehrheit der stimmKandidaten in der engeren Auswahl sind. Beiden ist berechtigten Mitglieder des erweiterten Senats in algemein, dass sie Historiker sind und wenig Interes- len drei Wahlgängen enthält. Im dritten Wahlgang
se an den Naturwissenschaften haben, was sich dar- genügt im übrigen die Mehrheit der abgegebenen
in äußert, dass sie die Uni Leipzig in Zukunft als Stimmen.
rein geisteswissenschaftliche Universität sehen. Ob Es entsteht der Eindruck, dass der Hochschulrat ein
eine der beiden Personen im Falle einer Wahl mehr Exempel gegenüber den Gremien der Universität
Interesse an den naturwissenschaftlichen Fächern statuieren will.
an unserer Universität aufbringen kann ist fraglich,
aber auch nicht völlig ausgeschlossen.
Hinweis: Der Artikel spiegelt den Stand bei RedakProf. Eduard Mühle (Uni Münster) war Leiter des tionsschluss am 25.11.2015 wieder. Spätere ÄndeDeutschen Historischen Instituts in Warschau. Laut rungen sind nicht auszuschließen.
Wikipedia ist er einer der wenigen Mediävisten in
Deutschland, die der polnischen Sprache mächtig *) Der Autor legt die regelmäßige Lektüre des mosind. Er hatte noch nie ein Universitätsamt inne.
natlich erscheinenden “student!” allen ans Herz und
Prof. Tassilo Schmitt hat derzeit den Lehrstuhl für wurde nicht von der Redaktion bestochen das zu
Alte Geschichte an der Universität Bremen inne. Er tun. Natürlich gilt auch weiterhin, dass der “stuist Dekan des Fachbereichs Sozialwissenschaften dent!” wie auch andere Druckerzeugnisse mit Vorund Vorsitzender des Philosophischen Fakultätenta- sichtig zu genießen ist. In der Vergangenheit
ges. Er war am Centrum für Hochschulentwicklung wurden unser FSR mit eher zweifelhafter Methodik
(CHE) tätig. Prof Schmitt ist großer Befürworter ei- als wenig engagiert beschrieben. Ein Vorwurf, der
ner Anwesenheitspflicht in Lehrveranstaltung, die uns völlig überrascht hat und so weit wir wissen
nicht im SächsHS“F“G vorgesehen ist und damit von Studierenden unserer Fachschaft nicht geteilt
vom studentischen Standpunkt nicht tragbar.
wird.
Für Außenstehende ist nicht erkennbar, warum bei17
einSCHLAG 37
Titel
Vermischtes
ZUM TODE HELMUT S CHMIDTS
Was wir noch sagen wollten...
von Olivia Linke und Friederike Muth
Er raucht ja nicht nur Zigaretten. Jedes Mal bringt er Schnupftabak mit und trinkt dazu
Kaffee mit Milch und extra viel Zucker. Unsereins würde angesichts dieser Drohung wie
Rumpelstilzchen durch die Flure hüpfen. Schmidt dagegen ist dann überhaupt erst auf Be­
triebstemperatur.
N
Giovanni di Lorenzo, „Zeit“-Chefredakteur
un mag es im ersten Moment recht einfallslos
wirken, einen Artikel über den ehemaligen
Bundeskanzler Helmut Schmidt mit einem Zitat zu
beginnen, welches auf eines seiner auffälligsten Gewohnheiten aufmerksam macht – das Rauchen.
Im Grunde ist es das wahrscheinlich auch, allerdings würde es sich auch falsch anfühlen, dieses
Thema nicht wenigstens anzureißen, denn das Rauchen im Zusammenhang mit dem Altbundeskanzler
hat schon fast eine symbolische Wirkung.
Helmut Schmidt rauchte bis zu einmal aller 7 Minuten, das macht auf 90 Minuten verteilt rund 15 Zigaretten.
Es soll durchaus Versuche gegeben haben, mit seinem berühmtesten Requisit zu brechen, doch sie
blieben alle, bis zu seinem Tod, erfolglos.
Heide, als er sich der SPD anschloss und zunehmend in das politische Geschehen einbrachte. So
wurde er zum Beispiel zwischen 1961 und 1965 Senator in Hamburg, seiner Heimatstadt, ein Jahr später dann der SPD-Fraktionsvorsitzende im
Bundestag. Im Jahre 1969 übernahm er dann das
Amt des Bundesministers der Verteidigung und
1972 das des Finanz – und Wirtschaftsministers, damals gab es nämlich noch dieses so genannte „Superministerium“. Wenig später wurden die Posten
allerdings getrennt und Schmidt behielt den des Finanzministers.
Als Nachfolger Willy Brandts wurde Schmidt 1974
zum fünften Kanzler der Bundesrepublik gewählt
und behielt dieses Amt, welches man durchaus als
ein besonders schwieriges bezeichnen kann, bis
1982 inne. In einer Zeit weltweiter wirtschaftlicher
Ich mache weiter, bis der liebe Gott sagt: Jetzt ist und politischer Krisen, sahen sich die damaligen
Schluss.
Entscheidungsträger, neben Herausforderungen auf
(Schmidt in einer Rede zu seinem 79. Geburtstag, internationaler Ebene, auch mit innerdeutschen Pro1997)
blemen konfrontiert. Spontan erwähnen könnte man
dabei die deutsche Teilung vor dem Hintergrund des
Und irgendwann war dann auch Schluss. Am 10. Kalten Krieges, welche Helmut Schmidts komplette
November 2015 verstarb der ehemalige Regierungs- Amtszeit beeinflusste. Weiterhin die Rentenfinanchef der BRD im stolzen Alter von 96 Jahren und zierung 1976/77 oder aber die terroristischen Aktiman möchte fast sagen: „Respekt!“
vitäten durch die RAF im sogenannten „Deutschen
Fast 50 Jahre lang war Helmut Schmidt eine prä- Herbst“. Zwei Wahlperioden nach Amtsantritt wurgende politische Kraft in der Bundesrepublik gewe- de Helmut Schmidt durch ein konstruktives Misssen. Alles begann nach seiner Entlassung aus dem trauensvotum im Bundestag von Helmut Kohl
Kriegsgefangenenlager in Soltau in der Lüneburger abgelöst, welcher sich später dann den Titel des
18
einSCHLAG 37
Titel
„Kanzlers der Einheit“ sicherte. Natürlich darf man sammenarbeit erhielt. Natürlich erhielt er darüber
hierbei nicht außer Acht lassen, dass zu diesem hinaus noch etliche Ehrungen und Preise für sein
wichtigen Punkt in der deutschen Geschichte „beide Schaffen, die Liste wäre länger als der Artikel
Helmuts“ als große Gestalter der deutschen Nach- selbst. Noch zu erwähnen ist Schmidts enger
kriegsgeschichte, entscheidende Beiträge geleistet Freund, der ehemalige US-Außenminister und Polihaben. Diese genauer auszuführen würde allerdings tikwissenschaftler Henry Kissinger, welcher auch
den Rahmen des Artikels sprengen. Wenn ihr euch nach dem Ableben des Altbundeskanzlers beim
allerdings für die deutsche Nachkriegsgeschichte bis Staatsakt zu dessen Ehren in der Hamburger St.-Mizum Mauerfall interessiert und ihr (eventuell ange- chaelis-Kirche eine Rede hielt.
regt durch diesen Arti[…] Eine Art Weltgewis­
kel☺ ) noch etwas
sen […]
darüber lesen solltet,
[…] Fordernd, inspirie­
wird es fast unmöglich
rend, immer zuverlässig
sein, an der Ära
[…]
Schmidt und Kohl vor[…] Eine Welt ohne ihn
bei zu kommen.
ist eine sehr leere […]
Nach Beendigung seiner politischen LaufSchmidts Ehefrau Hannebahn nahm Helmut Bundesarchiv, B 145 Bild­F048646­0030;
lore („Loki“), mit der er
Schmidt auch weiterhin Foto: Wegmann, Ludwig (19. Juni '76)
68 Jahre verheiratet war, die
aktiv am öffentlichen Leben und der aktuellen Mei- er bereits seit Grundschultagen kannte und welche
nungsbildung teil und erhielt durch sein politisches er zu Kriegszeiten heiratete, starb vor ihm, im Jahre
und historisches Verständnis viel Zuspruch. Er blieb 2010, am 21. Oktober in Hamburg.
sowohl im In – als auch im Ausland ein anerkannter
und gefragter Staatsmann, Publizist, vielleicht sogar Im Frühjahr 2002 hat uns Sandra Maischberger
Philosoph (siehe Inspiration durch Kant, Weber, einmal gefragt, wie Loki und ich denn unseren kurz
Popper, ...)
bevorstehenden sechzigsten Hochzeitstag begehen
Sie haben einem uralten Mann zugehört. Sie müssen
ihn nicht unbedingt ernst nehmen.
(Schmidt in Brandenburg bei seinem einzigen
großen Auftritt im SPD-Bundeswahlkampf 2013)
würden. 'Wir entfleuchen still und leise', hat Loki
geantwortet, und ich habe ergänzt: 'Der Tag an sich
ist nicht so wichtig, aber sechzig Jahre, das ist eine
ganz erstaunliche Periode, das soll uns erst mal ei­
ner nachmachen.'
Dem will ich nichts hinzufügen.
So wurde Schmidt zum Beispiel 1983 zum Mither- (Helmut Schmidt in seinem Buch „Was ich noch saausgeber des Wochenblattes „Die Zeit“ und veröf- gen wollte“ über Loki Seite 95)
fentlichte auch weiterhin viele Bücher. Wichtige
Freundschaften, welche ihn schon zu Amtszeiten Wenn sich nun jemand für Helmut Schmidt interesbeeinflussten, pflegte er nach wie vor, so zum Bei- siert und noch mehr über ihn und vor allem über
spiel zum ehemaligen französischen Staatspräsident seine persönliche Seite erfahren möchte, so kann ich
Valery Giscard d’Estaing, mit welchem er zusam- als Literatur u.a. eines seiner letzten Bücher, „Was
men im Jahre 2006 den Adenauer-de Gaulle-Preis ich noch sagen wollte“ empfehlen, worauf sich auch
für sein Wirken um die deutsch-französische Zu- der Titel dieses Textes bezieht.
19
einSCHLAG 37
aus aller Welt
aus aller Welt
Jedes Jahr fahren auch Studierende aus unserer Fakultät ins Ausland. Das geht einerseits über Kooperationen im Rahmen des ERASMUS Programms (innerhalb der EU) und andererseits auch
durch viele Kooperationen, die die Uni Leipzig weltweit geschlossen hat. So gab es Aufenthalte in
Schweden, England, Frankreich, Hong Kong, Japan, Kuba, Kenia, Norwegen – um nur einige zu
nennen. Bei Interesse könnt ihr euch an das Akademische Auslandsamt der Uni Leipzig wenden, oder
mal bei uns nachfragen, vielleicht finden wir noch den ein oder anderen Erfahrungsbericht im einSchlag Archiv…
AUSLANDSSTUDIUM IN NORWEGEN
Ein Jahr in Spitzbergen
Impressionen von Franziska Hellmuth
Was fällt dir beim Wort Arktis als aller erstes ein??? Meteorology and Climate“ und „Polar Ocean CliArsch kalt,
mate“ an. Dank der tollen Organisation und der auSau viel Eis und Schnee,
ßergewöhnlichen Studiensituation durfte ich jeweils
Im Winter ist es dunkel
eine Woche pro Kurs auf „Fieldwork“ gehen. Eine
Vielleicht fällt dem ein oder anderen noch ein, dass davon bin ich mit dem Schiff an das Südliche Ende
es dort Eisbären oder auch Nordlichter zu bestaunen von Spitzbergen gefahren, nach Hornsund. Dort ist
gibt.
die polnische Polar Station. Bei einem kurzen Halt
Tja...wusstet ihr aber, dass die Universität Leipzig haben wir mit den 10 Wissenschaftler Tee getrunken
eine Partnerschaft mit der Universität in Bergen und ein wenig geplaudert. Auf der Fahrt haben wir
(Norwegen) hat? Mit dieser Partnerschaft besteht Messungen in den Fjorden durchgeführt.
die Möglichkeit fast ein ganzes Jahr an der nörd- Uni ist aber nicht alles! Die Studenten auf Spitzberlichsten Universität der Welt zu studieren. Und zwar gen sind eine eingeschweißte Gemeinde. Mehr oder
in Longyearbyen (Spitzbergen)!
weniger kennt jeder jeden. Freitags gab es das beIch habe mich auf die Reise in die Arktis begeben. rühmte „Friday Gathering“ bei dem Bier für 10
Glücklicherweise wurde ich als Meteorologie Stu- NOK (~1,2€...auf Spitzbergen gibt’s keine Steuern
dentin in den Bachelorkursen für das Herbstsemes- ;) ) verkauft wurde. Meist endete es dann in der heiter 2014 angenommen. Und weil’s so schön war bin mischen Diskothek aus der man dann um 3 Uhr
ich gleich noch ein halbes Jahr länger geblieben.
morgens nach Hause geht. Am nächsten Tag heißt
Was habe ich dort erlebt, dass man in der Arsch-käl- es dann „Auf den Berg!“...Tja und das nicht zu selte freiwillig länger bleibt?
ten. Dabei wurde dann manchmal ein Abstecher zur
Es ist einfach unbeschreiblich. Longyearbyen hat alten Miene oder zur Eishöhle, oder, oder oder, geungefähr 2000 Einwohner und trotzdem hat es al- macht. Ab etwa Ende Oktober wurden abends bei
les...ja, sogar Glasfaserkabel Internetverbindung! wolkenfreiem Himmel und heißem Kakao in WinUnd mitten in diesem kleinen, alten Kohleabbauge- terstiefeln und Daunenjacke Nordlichter betrachtet.
biet haben die Universitäten von Norwegen das Und weil das erste halbe Jahr so schön war bin ich
Universitäts Zentrum errichtet.
noch für das Frühlingssemester geblieben. Diesmal
Bei mir fing alles im August mit den Kursen „Polar standen „Air-Ice-Sea-Interaction“ und „Snow and
20
einSCHLAG 37
aus aller Welt
unterschiedliche Gletscher um Schneegruben auszuheben und
die Eigenschaften des
Schnees zu untersuchen.
Im Frühling stehen einem alle Freizeit Möglichkeiten offen. Wer
einen Snow-Scooter
hat ist praktisch jedes
Wochenende irgendwo
anders damit unterwegs um die besten
Pisten fürs Skifahren
zu finden oder um in
einer Gletscherhöhle
zu klettern. Als Übernachtung dienen die alten „Trapper“-Hütten oder Gletscherhöhlen. Wer
keinen hat, der geht mit den Skiern in der nähren
Umgebung auf Erkundungstour oder nimmt sich
einen Arsch-Bob und fährt direkt neben der Unterkunft 10 mal die Piste runter.
Es war wunderschön 9 Monate auf Spitzbergen mit
zu erleben. Ich habe fast einen ganzen Jahreszyklus
erlebt. Ich bin im August 2014 um 1:30 Nachts bei
absoluter Helligkeit angekommen. Durfte mit erleben wie die Tage immer schneller kürzer wurden bis
es keinen Tages / Nacht Rhythmus mehr gab. Dann
im Februar wurde es langsam wieder heller bis ich
im Juni 2015 bei 24 Stunden Helligkeit die Insel
wieder verlassen habe.
Alles in allem – wunderbar!
Ice Processes“ auf dem Stundenplan. Mit dem einem Kurs ging’s mit dem Boot (inkl. Jacuzzi an
Deck) nach Wahlenbergfjorden (etwa 80°N, wir
sind aber bis 81°N gefahren ;) ). Dort haben wir uns
dann durchs Eis gebrochen und haben Messungen
auf dem gefrorenen Fjord durchgeführt. Mit Fernglas und Gewehr mussten dann zwei Studenten pro
Stunde die sogenannte „Polar bear watch“ übernehmen. Das heißt Ausschau nach Eisbären halten.
Während wir auf dem Eis gemessen haben ist uns
leider kein Bär vor die Linse gelaufen aber trotzdem
haben wir einen gesehen. Den Umgang mit der
Waffe hatten wir natürlich vorher, also am Anfang
des Semesters geübt. Dazu sind wir zum Schießstand gefahren und jeder musste in liegender und
kniender Position die Munition ins Schwarze treffen.
Den gesamten Blog zum Auslandsaufenthalt findet
Mit dem Kurs „Snow and Ice Processes“ ging es für ihr hier: https://zissel2.wordpress.com
eine Woche täglich mit dem Snow-Scooter auf zwei
einSCHLAG 37
21
Studierendenschaft
Studierendenschaft
ZUSAMMENKUNFT ALLER PHYSIKFACHSCHAFTEN
Ein Wochenende unter PhysikerInnen
W
Bericht von der Winter­ZaPF 2015 von Theresa Leistner und Camila Bräutigam
as macht man an einem Wochenende an zum Beispiel gerne wissen will wie in anderen Unis
dem in Leipzig große Bud Spencer Party die Prüfungsordnung in bestimmter Hinsicht ausmit Zwiebelwettessen in den 4rooms und hipsha- sieht, oder wie die Korrektur der Übungen abläuft
kingbeatz im Staubi ist? Richtig, man fährt zur oder ob es Anwesenheitspflicht gibt. Andere ArZaPF (Zusammenkunft aller Physik Fachschaften) beitskreise beschäftigen sich mit sehr spezifischen
nach Frankfurt am Main, um sich mit Fachschafts- Themen, also werden wir hier kurz vorstellen, welvertretern aus ca. 40 verschiedenen Unis zu treffen, che AKs wir besucht haben und was wir interessanderen Prioritätensetzung ähnlich ausschaut. Da tes mitgenommen haben
kommt dann schon eine sehr einmalige Mischung
an Menschen zusammen. Ein bisschen stereotyp ist AK CHE Ranking
ja schon dabei, ich frage mich immer wie eigentlich Den Arbeitskreis zum CHE Ranking (größtes deut8 Duschen für 200 Leute ausreichen (und ich musste sches UniRanking, welches von der ZEIT veröffentkein einziges Mal anstehen). Aber. Auf die Inhalte licht wird) gibt es schon seit geraumer Zeit – also
kommt es ja an.
seitdem ich zum ersten Mal vor 3 Jahren auf der
Donnerstagmittag ging es auf jeden Fall für Theresa ZaPF war und noch viel länger. Er entstand aus
und mich los. Immerhin waren wir die Fachschaft mehreren Kritikpunkten, die Studierende am CHE
mit der größten Frauenquote! Bei der Ankunft wa- Ranking fanden. So zum Beispiel insignifikante
ren wir schon direkt zu spät zum Anfangsplenum. Teilnehmerzahlen, undifferenzierter BerichterstatAber wir durften noch kurz ein wenig Chili essen tung der Ergebnisse, die medial oft sehr vereinfacht
und dabei den Ausblick auf die Frankfurter Skyline sind und zu einem verfälschten Gesamtbild führten,
genießen. Wenn man nämlich eins den Frankfurtern so drehte oft jede Uni die Ergebnisse zu ihrer eigelassen muss. Es wirkt zumindest so als hätten sie nen Gunst.
Geld um ein komplett verglastes Institut mit Sky- Seitdem hat sich aber die Position der ZaPF gegenlounge Flair und Blick auf Mainhatten zu bauen. über des Rankings ein wenig bewegt. Von kompletGanz nett also das Gebäude. Obwohl wir also eh tem Boykott, ist jetzt über mehrere Dialoge mit
schon ein wenig zu spät ankamen erwartete uns Verantwortlichen des CHE’s ein Vorschlag ausgearnoch ein richtig langes Anfangsplenum. Es wurde beitet worden ein Erklärvideo zu dem Ranking zu
organisatorisch viel geklärt, von den Ereignissen machen, damit SchülerInnen und Studierende richseit der letzten ZaPF berichtet, aber vor allem die tig mit den Ergebnissen und den einzelnen IndikatoArbeitskreise vorgestellt und ewig ausgearbeitet in ren, die zur Auswahl stehen, umgehen. Die ZaPF
welcher Zusammenstellung wir diese in den nächs- hat ein Positionspapier dieses Mal verfasst und setzt
ten Tagen anbieten würden.
sich in diesem für einen reflektierteren Umgang mit
Neben der Vernetzung mit den anderen FSRä und den Ergebnissen des Ranking ein und bemüht sich
ein bisschen Unterhaltung geht es nämlich vor Al- um die Kommunikation eines korrekten Umgangs
lem um die Arbeitskreise. Manchmal dient so ein der vielfältigen Indikatoren, die dieses Ranking zuArbeitskreis einfach zum Austausch, wenn jemand sammensetzen – sodass generell eine Erstellung von
22
einSCHLAG 37
Studierendenschaft
Rangfolgen abgelehnt wird.
Unser Fachbereich beteiligt sich im Übrigen seit
längerem nicht mehr am Ranking, da auch innerhalb
der Fakultät ähnliche Kritikpunkte bemängelt wurden. Vor einem solchen Hintergrund, könnte der
Ausstieg aber eventuell überdacht werden – schließlich ist es nicht zu leugnen, dass ein Ranking oft
von potentiellen StudienanfängerInnen genutzt wird
und auch nützlich sein kann um die Unisuche nach
individuellen Bedürfnissen und Wünschen auszurichten – jede Uni hat eben ihre eigenen Vorzüge!
AK Gläserne Decke
Ziel des AKs war es, einen groben Überblick über
existierende Frauenförderungsprogramme an den
verschiedenen Universitäten zu erhalten.
Alles in allem kann ich hierzu nur sagen, dass diese
Angebote von Uni zu Uni sehr unterschiedlich ausfallen und auch sehr unterschiedliche Ausrichtungen
haben. So gibt es neben diversen Gleichstellungsausschüssen, -beauftragten, -referaten bzw. Frauenbeauftragten, verschiedene Stipendien, die sich
explizit an Frauen richten. Ein Konsens war, dass
das Ganze vielerorts noch recht konzeptlos abläuft.
AK Studienführer
Außerdem stellt sich die Frage, ob es denn auch
Seite geraumer Zeit wird eben als Alternative zu ei- Programme zur Ursachenfindung, Sensibilisierung
nem Ranking an einem Studienführer gearbeitet, der dieses Themas gibt und inwiefern die momentanen
neutral alle nützlichen und wichtigen Informationen Programme nur der „Symptombekämpfung“ dienen.
der Unis bietet, an denen man Physik studieren
kann. Zusammengestellt wurde das Ganze von AK Flüchtlinge (geflüchtete Menschen)
Fachschaftsvertretern und muss auch kontinuierlich Im AK „Flüchtlinge an Hochschulen“ arbeiteten
von eben diesen aktualisiert werden. Momentan fin- wir eine Stellungnahme aus, die sich für eine Verdet man ihn unter folgendem Link: http://studien- besserung der Flüchtlinge an Hochschulen ausfuehrer.physnet.uni-hamburg.de/wiki/Studienf%C3 spricht.
%BChrer_Physik (oder mal „Studienführer Physik“ Momentan besagt die gesetzliche Grundlage:
googlen..)
Flüchtlinge können sich nur einschreiben, wenn sie
Dieser soll auch weiterhin professionalisiert werden Bleiberecht erhalten habe, also als Flüchtlinge von
und wenn es dann mal so weit ist unter die Leute der UN anerkannt sind bzw. der Asylantrag genehgebracht werden…
migt wurde. Außerdem muss ein Einkommen von
mindestens 680€ im Monat nachgewiesen werden,
AK Transparenz bei Drittmittelforschung
welches z.B. durch Arbeit bzw. BaFöG oder durch
Hier wurde eine Resolution ausgearbeitet, die an al- Stipendien erreicht werden kann. Es unterscheidet
le deutschsprachigen Hochschulen, öffentlich wis- sich von Bundesland zu Bundesland, ob die Hochsenschaftliche Einrichtungen,
die HRK schulen auch Flüchtlinge ohne fertig bearbeiteten
(Hochschulrektorenkonferenz) und die KMK (Kul- Asylantrag aufnehmen. Daher wird oft Gasthörertusministerkonferenz) gehen soll. Es wird gefordert, schaft angeboten, bei der man aber oft noch keine
dass folgende Angaben bei Drittmittelprojekten Prüfungen ablegen kann.
jährlich veröffentlicht werden müssen: Titel, Hoch- Im AK haben wir uns neben der Erstellung einer
schule, Aufraggebe/Handlungsfeld, Projektlaufzeit, Stellungnahme auch darüber unterhalten, wie die
Gesamtsumme, Art Dauer und Umfang von Ge- Situation der Geflüchteten an den verschiedenen
heimhaltungsvereinbarungen oder Publikationsbe- deutschen Hochschulen aussieht und welche Projekschränkungen, Abstract (bei Projektende).
te es gibt.
So gibt es z. B. an den Berliner Hochschulen ein
Projekt namens „Kiron“, bei dem sich jeder interes23
einSCHLAG 37
Studierendenschaft
sierte Flüchtling in online-Kurse eintragen und so 2
Jahre studieren kann. Diese Kurse existieren mit
Untertiteln in vielen Sprachen. Sobald dann der
Asylantrag genehmigt und eine Hochschulzugangsberechtigung eingereicht wurde, können die Leistungen der online-Kurse angerechnet werden.
Vielleicht könnte sich hier ja auch die Universität
Leipzig als Partneruniversität beteiligen.
Die Stellungnahme enthält unter anderem die Forderung nach Mindeststandards. So soll der Zugang
zu Bildungsressourcen gewährleistet werden - unter
anderem durch Sprachkurse, die die Flüchtlinge
wahrnehmen können. Außerdem soll die Möglichkeit geboten werden, Prüfungsleistungen abzulegen
und die finanzielle Situation soll keine Einschränkung darstellen, an eine Hochschule zu gelangen.
ka verschiedener Universitäten miteinander
vergleichen zu können, um dann einen Vergleich
der verschiedenen Universitäten zu erhalten. Hierzu
haben wir zahlreiche Themen gesammelt und sehr
konkrete Fragen ausgearbeitet, die gestellt werden
können. Es soll jeweils verschiedene Fragebögen
für Studierende, Fachschaftsräte und Praktikumsbetreuer geben.
AK Zivilklauseln
In NRW gibt es seit einem Jahr eine Friedens- /Zivilklausel für alle Hochschulen; diese sollen einen
Beitrag zu Frieden, Nachhaltigkeit und Demokratie
leisten. An vielen Hochschulen ist das in den
Grundordnungen noch weitreichender ausgeführt.
Welche Bedeutung diese und andere Zivilklauseln
haben, ist jedoch nicht eindeutig. Was heißt es konkret für die Physik, einen Beitrag zu Frieden, NachAK Praktikum
haltigkeit und Demokratie zu leisten? Was heißt das
Im AK „Praktika“ haben wir gemeinsam einen Fra- für die Studiengänge?
gebogen erstellt, um die Physikalische Grundprakti- Im AK haben wir über die Bedeutung der Zivilklau24
einSCHLAG 37
Studierendenschaft
seln in NRW diskutiert, auch insofern, ob sie nicht
stark genug sind, weil sie nichts explizit verbieten
oder ob gerade das einer ihrer Vorteile ist, da sie somit viel weitreichender sind.
Konkret ging es auch darum, wie man die gegebenen Zivilklauseln im Bereich der Physik konkret
umsetzen kann.
REDE MIT! Aufgepasst: Auch in Leipzig war in
letzter Zeit vor Allem im Student_innenRat die Zivilklausel wieder Thema. Wir machen uns im FSR
auch gerade Gedanken, ob man eigentlich mal eine
Stellungnahme hierzu verfassen sollte – immerhin
wurden wir schon einmal von der Presse angefragt
und konnten uns damals nicht offiziell äußern.
Wenn es aber von studentischer Seite ebenfalls Interesse gibt, sich mal näher damit zu befassen, sind
wir froh, wenn ihr uns mal eine E-Mail schreib unter [email protected] und wir eventuell doch eine Diskussionsrunde veranstalten können!
Sonntag waren wir auf jeden Fall total übermüdet.
Nicht nur der Tatsache zu schulden, dass schon
Donnerstagabend das Anfangsplenunm erst um halb
3 geschlossen wurde (danach war ja eigentlich noch
ein Spieleabend geplant...) Und wecken Freitagfrüh? Na um 6 Uhr morgens, denn wir mussten in
den Seminarräumen schlafen, der Unibetrieb wartete aber nicht auf uns, und außerdem waren für den
Freitagvormittag Exkursionen geplant. Das wurde
nach der Kneipentour am Freitagabend und der Partey am Samstagabend nicht besser. Nichtsdestotrotz
haben wir auch Spaß gehabt (es wurde hochwertiges Freibier verkostet) und haben einige Sachen für
die FSR-Arbeit mitgenommen!
Alle wichtigen Infos zu Arbeitskreisen aller ZaPFen, Resolutionen, HowTos oder Stellungnahmen
sammelt die ZaPF übrigens in einem frei zugänglichen Wiki, welches ihr hier findet:
https://vmp.ethz.ch/zapfwiki/index.php/Hauptseite
einSCHLAG 37
25
Studierendenschaft
ERSTIFAHRT
Drei Tage Ritter
von der Erstifahrt berichten Maike Dethlof und Niklas Herlyn
A
m 23. Oktober setzte sich der Kreuzzug, an- bereits am Kohlekraftwerk an, durch das wir dann
geführt vom FaRaPhy, in Bewegung, um die auch noch eine Führung bekamen.
Burg Lohra in Thürungen zu erobern. Es war ein Ein charismatischer, sächsischer, in gelb gekleideter
langer, entbehrungsreicher Weg, der sogar über ein Kraftwerksmitarbeiter nahm uns mit durch die PerKohlekraftwerk führte. Die festlichen Ritterspiele sonenverinezelungsanlage(!) in seine Welt, bestemit anschließendem gemeinsamen Umtrunk mit der hend aus lauter Maschinen, bis hin in die
Kommunikationswissenschaftler-Brigade und na- Kühltürme. Muss jeder mal erlebt haben, in so einer
türlich den Linguisten, trugen zu guter Stimmung großen Sauna zu schwitzen.
bei.
Die extra Kilometer waren also alles andere als unOkay. Zugegeben. Es hatte wenig mit Rittern zu nötig.
tun. Lustig war’s trotzdem!
Ausgehungert, doch mit großen Augen vom vorher
Als es am Freitag los ging, waren alle noch guter erlebten hellen Wahnsinn der Energiegewinnung,
Dinge. Sie wussten nicht, dass es erstmal eine Stun- konnten wir uns dann nichts Schöneres vorstellen,
de in die falsche Richtung gehen sollte. Als wir das als das Elferrats-Chili-con-Carne, das auf der Burg
dann bemerkten war es schon zu spät. Wir kamen bereits dampfend auf uns wartete.
26
einSCHLAG 37
Studierendenschaft
Anschließend ging es dann gemeinsam mit den
Kommunikationswissenschaftlern ans Lagerfeuer.
Zum Glück hatten die das Feuer schon entfacht. Wir
praxisfernen Physiker, hätten das wohl kaum so
schön hinbekommen.
Spät in der Nacht wurde erneut die Überlebensfähigkeit der Physiker unter Beweis gestellt, als wir
die Kapelle besuchten und jeder mindestens einmal
über Bänke, Füße oder Treppenstufen gestolpert
war, bis beim Verlassen endlich jemand auf die Idee
kam, den Lichtschalter zu betätigen.
Voll gut für einen halben Tag!
Samstag kam dann die Sternstunde derjenigen Mitglieder des FaRaPhy, die weder Kosten noch Mühen
gescheut hatten, um eine Schnitzeljagd über Stock,
Stein und Wald zu gestalten, die Seinesgleichen
sucht. Ausgestattet mit Walkie Talkies, Seil, Faden,
Tampon, Trinkpäckchen und Essen, jagten sie uns 5
Stunden Kreuz und Quer durch die Thüringer Pampa. Wir zukünftigen Physiker kamen besonders an
unsere Grenzen, als wir die Fadenlänge eines Pendels ausrechnen mussten, um sie dann als Code für
das Zahlenschloss einer späteren Aufgabe zu verwenden. Überraschend war, dass es am Ende, nach
über 5 Stunden, trotzdem noch ein Kopf an Kopf
Rennen werden sollte.
Danach sorgte der Elferrat ordentlich für Stimmung,
indem er uns die crème de la crème dvon Improvisationstheater servierte. Die Balken haben sich gebogen. Das Physikervolk kann also doch ganz lustig
sein.
Abends gab es als Preis für die Gewinner und als
Trostpreis für die Verlierer der Schnitzeljagd eine
fette, fette Party in der Burg, für die extra Schwarzlicht, Farbe und ein Dj organisiert wurden. Ging
schon ordentlich ab.Man konnte die Physiker einfach von den KMW-lern und Linguisten unterscheiden, indem man auf die Gesichtsbemalung achtete.
Griechische Buchstaben waren keine Seltenheit. Es
gab sogar ein im Schwarzlicht leuchtendes Sonnensystem auf dem Gesicht eines Erstis zu bewundern.
Die KMW-ler waren
nicht so schick. Sie
kamen in Schlafanzug?!
Den Kater durften
dann alle auf dem
Heimweg ausschlafen. Alles in allem
ein gelungenes Wochenende.
einSCHLAG 37
27
Studierendenschaft
PHYSIKERINNEN-TAGUNG
Die Physik ist auch weiblich,
der Hörsaal (noch) nicht
E
Ein paar Einblicke von der diesjährigen Physikerinnentagung in Göttingen von Mona Guthardt
ndlich einmal in einem (Physik)-Hörsaal sit- der Arbeitswelten von Physikerinnen.
zen, in dem man als Frau nicht in der Minder- Mal ehrlich, wir belächeln auf einer WG-Party gerheit ist und dabei auch noch einer Professorin ne die Leute, die “Irgendwas mit Medien” studiezuzuhören - dafür muss man leider noch zur DPT, ren, was sie nach ihrem Studium mit dem Käse
der deutschen Physikerinnentagung, fahren. Dabei anfangen wollen -- aber eigentlich wissen wir selber
ermutigt diese Tagung jede Besucherin, von der doch nicht wirklich, was wir mit diesem zeitaufDrittsemestlerin auf der Suche nach positiven Leit- wendigem, nervenaufreibendem Papier anfangen
bildern, über die
sollen,
das
Masterstudentin
nachher
als
auf dem Weg
Masterzeugnis
nach
dem
(oder, glaubt
Zeugnis, bis hin
man der Wirtzur Doktorandin
schaftslobby,
für die Vernetauch dem Bazung und den
chelor-) in unPostDocs sowie
seren Fingern
Professorinnen,
liegen wird.
um der unterOrientierung
durchschnittligeben hier die
chen
ArbeitsweltenRepräsentation
Sessions, in devon Physikabsolventinnen in der wissenschaftlichen nen ein paar Physikerinnen einfach mal ihren WerLaufbahn entgegenzuwirken. Denn auch wenn hier degang, Arbeitsalltag und aktuellen Arbeitgeber
wieder die Keule geschwungen wird, dass es ja klar vorstellen.
ist, dass es kaum eine Physikprofessorin geben Einige Physikerinnen bleiben in der Uni und hankann, wenn nur wenige Frauen Physik studieren, geln sich von befristetem PostDoc zum nächsten,
wird dabei geflissentlich ignoriert, dass nach jeder manchmal sogar auf nur einen Monat befristet.
Qualifikationsstufe Frauenanteile verloren werden, Manche landen so auch im nicht zu unterschätzenalso noch nicht einmal die geringe Quote der Physi- den Mittelbau, um mehr Planungssicherheit zu hakabsolventinnen im Bereich der Professuren erreicht ben. Andere gehen gleich in die Industrie, zur
wird. Die DPT lässt sich aber nicht darauf beschrän- Fertigung und Modellierung von Spezialbauteilen,
ken, dass sie nur diesen diskriminierenden Miss- in die Finanzwirtschaft oder zur Unternehmensberastand entgegenwirken möchte.
tung. Selbige gilt auch als beste Jobvermittlung
Ein Schwerpunkt der DPT liegt in der Darstellung schlecht hin: Man reist so lange Woche für Woche
28
einSCHLAG 37
Studierendenschaft
zu unterschiedlichen, hochkarätigen Unternehmen,
bis man irgendwo hängen bleibt, wo es einem als
Physikerin gefällt - und verdient derweil recht gut.
Nur die work-life-balance…
Eine dieser Physikerinnen, die von ihrem Arbeitsalltag erzählte, hat das dieses Jahr sehr persönlich gemacht und auch ehrlich von den Ressentiments
erzählt, denen man als studierte Physikerin begegnet. Wenn ein Kunde beim Klang einer weiblichen
Stimme mal wieder schneller geredet als gedacht
hat, kann man seinem “Die Sekretärin wollte mich
eigentlich zu jemandem durchstellen, der mir bei
den Ventilen weiterhelfen kann…?” trocken entgegnen “Dann sehe ich mal, wie weit ich Ihnen helfen
kann!” und spätestens nach 15 min sollte der Fauxpas vergessen sein. Und auch wenn harte Halbleiterkalkulatoren denken, bei den vermeintlich weichen
Frauen leichte Karten zu haben, werden sie noch
lange nicht gewinnen, selbst wenn sie mit merkwürdigsten Aussagen zu provozieren suchen (“Ich mir
habe gestern eine Isländerin* gekauft!” (*schottisches Pony für seine Tochter)).
Neben diesen persönlichen Aspekten spielte überall
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine wichtige Rolle, der sich leider immer noch vorwiegend
Frauen stellen (müssen), wenn gleich sich die Reduzierung der Arbeitszeit u.ä. ganz allmählich angleicht. So bietet z.B. Giesecke+Devrient (schaut
mal auf eure Chipkarten nach G+D) 130 verschiedene Teilzeitmodelle an und Eltern-Kind-Büros
kann man bei den Fraunhofer Instituten in Anspruch
nehmen.
Weitere Schwerpunkte: Fachvorträge, Workshops,
Peer-Coaching für Physikerinnen in Forschung,
Lehre und Industrie, gesellschaftswissenschaftliche
Vorträge, Vernetzung, Postersession
Alles in allem hat es sich sehr gelohnt!
Kostenpunkt: Als Student(in) mit Frühbucherrabatt
ca. 30 € (inkl. Getränken, Mittagessen, Kaffee etc.).
Die 20. Deutsche Physikerinnentagung wird vom
03.-06.11.2016 in Hamburg stattfinden.
"Mädchen eher für das
Dekorative geeignet" – sie sehen
Naturwissenschaften eher
gefühlsmäßig
W
von Camila Bräutigam
ir sind auf dem Wege der Besserung – so versitätsstudium für Frauen kategorisch ablehnten –
viel sei gesagt. Von dem Verbot für Frauen dazu zählte auch Max Planck (Studien von A.
ein Universitätsstudium zu absolvieren zu preußi- Kirchhoff, 1897).
schen Zeiten sind wir dann doch weggekommen. Heißt also, einfach war das nicht für Elsa Naumann
Damals war Ende des 19. Jahrhunderts Elsa Neu- - dabei musste Sie sich eine außerordentliche Gemann die erste promovierte deutsche Physikerin. Ei- nehmigung jedes einzelnen Professors, deren Vorlene Zeit, zu der noch gut ein Drittel aller sung Sie besuchen wollte, holen. Dabei implizierte
Professoren, Fachlehrer und Schriftsteller das Uni- die Genehmigung dann noch lange nicht, dass sie
29
einSCHLAG 37
Studierendenschaft
Entwicklung der Frauenanteile nach Qualifikationsstufen von 1993­2013
Quelle: DPG AKC – Meyer Statistiken DPT
mit den Männern einen Hörsaal hätte teilen dürfen.
Die Vorlesung sollte sie lieber unauffällig aus einem
Nebenraum verfolgen… Der Fortschritt ist erfreulich – morgen darf ich wieder in den Hörsaal!
Die Bildungsideale, welche diesen Artikel betiteln
stammen aus dem Nationalsozialismus – hielten
sich aber auch lange danach. Ab 1957 durften Frauen arbeiten (wenn der Haushalt nicht vernachlässigt
wurde) und bis 1976 durfte dies laut Eherecht auch
nur im gegenseitigen Einvernehmen mit Ehemann
geschehen. 1990 waren in der Bundesrepublik
Deutschland noch 3 Prozent der eingeschriebenen
Physikstudierenden weiblich. Im weltweiten Ländervergleich belegte die BRD damit den drittletzten
Platz (im Vergleich hatten Länder wie die UdSSR,
Philippinen oder Portugal ausgewogene 50%!)
Na ja, seitdem tut sich ja doch immer ein wenig
mehr. Fast jedes Jahr wird eine neue Statistik unter
dem Titel „Mehr Physikstudierende als je zuvor“
veröffentlicht. Momentan liegt die Quote im Bachelor/Master bei etwa 20%, im Lehramt sogar bei
40%.
Dennoch sind wir insbesondere in der Physik von
einer Gleichverteilung doch ziemlich weit entfernt,
das ist wohl in jedem Vorlesungssaal unverkennbar.
Was zum Beispiel besonders auffällt, dass die Frauenquote unter der Professorenschaft doch noch verschwindend gering ist – unser Institut ist ja quasi
Paradebeispiel: wir haben gerade Mal eine einzige
Professorin (mal sehen ob die laufenden drei Berufungen etwas daran ändern…) einzigen Professorin!
Deutschlandweit liegt der weibliche Anteil in der
Professorenschaft bei 10%. Die Gründe sind vielfältig, gar nicht so einfach definierbar – es ist ein generell wohlbekanntes Problem, dass mit der Höhe
des akademischen Grades die Frauenquote sinkt, so
auch in Fachbereichen mit hohen weiblichen Anteilen unter den Studierenden.
Immer noch stellen sich Frauen eher die Frage –
„Familie und Beruf, kann ich das vereinen?“, „Kann
ich mich in einer Männerwelt überhaupt durchsetzen?“. Oft werden die Fachkompetenzen von Frauen schlechter im Vergleich zu den männlichen
Kollegen eingeschätzt werden. Auch Leistungen
werden seltener anerkannt. Die DPG hatte bis 2000
nur 1% ihrer Preise für Abschlussarbeiten o.Ä. an
Hausarbeit bleibt tendenziell doch eher an der Frau hängen…
Quelle: DPG AKC – Meyer Statistiken DPT (IUPAP Studien)
30
einSCHLAG 37
Studierendenschaft
Frauen vergeben, dass dies tatsächlich an mangelnden Leistungen gibt, ist zu bezweifeln. Frauenförderprogramme gibt es immer mehr, aber manchmal
schießen die vielleicht auch ins Abseits? Ist nicht
vielleicht die Ausschreibung eines Frauenpreises
kontraproduktiv, wenn dadurch die Bewerbung auf
einen nicht spezifisch für Frauen ausgeschriebenen
Preis inhibiert wird?
Wie dem auch immer sei – das Thema ist komplex,
aber die Erfahrung zeigt inzwischen:
Ja, es gibt Frauen die Familie und Beruf vereinen,
die Professorin sind, die sich in einem männlich dominierten Fachbereich durchsetzen können, und die
Lebenspartner finden, die sich in der Familien- und
Arbeitsplanung nach der Frau richten. Nur wenn
sich mehr Physikerinnen an diese Leitbilder halten,
kann der momentane Trend fortgeführt werden und
bald die Physikprofessorin ja vielleicht keine Seltenheit mehr sein!
Was Fernsehen mit unseren
Studienanfängerzahlen zu tun hat
von Camila Bräutigam
Auf der Physikerinnentagung durfte ich einem sehr
interessanten Vortrag zu neuen Wegen der MINTWissenschaftskommunikation und Nachwuchswerbung lauschen – hier was davon hängen geblieben
ist:
ter, Tierärztin Dr. Mertens, die Kanzlei, die Kuhflüsterin, Großstadtrevier, Um Himmels Willen,
Pfarrer Braun, Polizeiruf 110
Anwälte, Ärzte, Pfarrer - irgendjemand ist da wohl
noch in der Vergangenheit stecken geblieben?
Da ist das Privatfernsehen eben eigentlich schon
rofessorin Dr. Marion Esch ist Medienwissen- einen Schritt weiter, oder besser gesagt die Fernsehschaftlerin. Was das mit Physik zu tun hat ist industrie der USA. Bei CSI tüfteln unterschiedlichsvielleicht nicht direkt offensichtlich. Wenn man aber te Naturwissenschaftler an knackigen Problemen,
berücksichtigt, was heutzutage vor Allem die Studi- Dr. House hat das Berufsbild des Diagnostikers zum
enfachwahl oder generell das Bild eines Studienfa- ersten Mal in die Öffentlichkeit gebracht…
ches beeinfluss, kann man langsam den Eine These ist bei mir besonders hängen geblieben.
Zusammenhang erkennen.
Die Geschlechterverteilung bei Mathestudierenden
Kritik am deutschen öffentlich-rechtlichen Fernse- in den USA soll inzwischen bei 50:50 liegen.
hen gibt es viel. Nicht zuletzt äußert sich das durch Schuld daran: die kleine, süße, gelbe aber vor Allem
die verschwindend geringen Einschaltquoten bei sehr schlaue Lisa – Sprössling der Simpsons-Famijungen Menschen. Prof. Esch bestärkt diese Kritik, lie. Durch ihre Präsenz hat sich das Bild einer Mabesonders das Serienprogramm. In einer Gesell- thestudierenden Frau innerhalb der Gesellschaft
schaft in denen Berufsbilder und Vorstellungen normalisiert. Ob sie alleine dieses Wunderwerk der
hauptsächlich durch Film und Fernsehen geprägt Gleichverteilung schlussendlich vollbracht hat, mag
sind, ist es doch fragwürdig – eigentlich fast verant- man vielleicht doch hinterfragen.
wortungslos, was der ARD oder der ZDF senden:
Nichtsdestotrotz sollte der hohe Stellenwert der MeDie Rosenheim Cops, Der Bergdoktor, die Bergret- dien im Berufsorientierungsprozess nicht unter31
einSCHLAG 37
P
Studierendenschaft
schätzt werden und dementsprechend auch thematisiert werden. Das Ganze heißt ja nichts weiter als
dass eine konkrete Popularisierung eines Studienfaches wie Physik spezifisch durch die Medien gelenkt werden kann. Dies öffnet natürlich einen
Handlungsspielraum, wo gerade die MINT Studienfächer seit langem nach Wegen suchen mehr StudienanfängerInnen zu werben. Konkret gibt es dazu
ein Projekt „Mint in Film um Fernsehen“ (mintiff.de), welches eben von Prof. Dr. Marion Esch
eingeleitet wurde.
Das Max-Planck-Institut fasst es folgendermaßen
zusammen:
„Forschung in Spielfilmen oder Fernsehserien?
Hierzulande Fehlanzeige! Dabei bieten sich gerade
in diesem Bereich große Chancen für die Nachwuchsarbeit. Denn trotz vieler arbeitsmarkt-, bildungs- und gleichstellungspolitischer Maßnahmen
ist es bisher kaum gelungen, die geschlechtstypische Studien- und Berufswahl und die (weibliche)
Distanz gegenüber naturwissenschaftlich-technischen Berufen in Wirtschaft und Wissenschaft aufzubrechen. Es bedarf des Dialogs zwischen Science
und Fiction – wie er in den USA erfolgreich praktiziert wird.“
Big Bang Theory – unser Hoffnungsträger.
Es ist nicht zu leugnen, dass Big Bang Theory die
populäre Meinung zu der Physik gebessert hat. Eindeutig werden populärwissenschaftliche Themen interessant angerissen und machen wissbegierig. Ein
Physikdidakt in den USA baut sogar seine gesamte
Vorlesungen um die Serie auf, um das Interesse der
Lernenden aufrecht zu erhalten.
Und genauso sieht der Weg zum Ziel aus: Wenn es
auch mal den deutschen Fernsehsendungen gelingt
mehr MINT Bildungsgehalt in die Medien einzubauen, dann haben wir die Möglichkeiten stereotypische Rollenbilder zu renovieren, so die
technischen Berufe auch mehr in den (serien/Film)Alltag einzubauen, also in den Vordergrund
zu rücken und nicht zuletzt auch geschlechtsspezifische Rollenbilder umzustürzen.
32
einSCHLAG 37
Studierendenschaft
ENGAGEMENT ANDERER
S
Freie Bildung! Serlo stellt sich vor.
erlo ist eine kostenlose Lernplattform für SchülerInnen mit über 6000 verständlichen Artikeln,
Übungsaufgaben, Musterlösungen, Videos und Kursen. Eine Online-Community bearbeitet und verbessert die Inhalte, während erfahrene Redakteure die
Qualität sichern – Serlo ist eine Wikipedia für's Lernen. Die Lernmaterialien sind sowohl nach Thema
als auch nach Lehrplan sortiert und wurden 2015
von 2,3 Millionen Personen aufgerufen, darunter
460.000 SchülerInnen die Serlo intensiv nutzten.
Serlo ermöglicht SchülerInnen Bildung mitzugestalten und selbständiger zu lernen, in ihrem Tempo
und unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten.
Was wir machen
Ursprünglich in München gegründet sind wir nun in
Leipzig eine Arbeitsgruppe des StuRa. Wir wollen
von diesem Standort aus an unserer Vision, den Zugang zur Bildung frei und kostenlos zumachen,
weiter arbeiten. Im Moment existieren bereits sehr
viele Inhalte für das Fach Mathematik und viele
neue Fächer sind im Aufbau. Hier stehen für den
Anfang die Fächer, Physik und Chemie im Vordergrund. Hier müssen sowohl Inhalte erstellt werden,
als auch die Strukturen der Arbeitsgruppe aufgebaut
werden. Des Weiteren wollen wir das Fach Mathematik, bezogen auf dem sächsischen Lehrplan, erweitern. In allen Fächern ist uns eine direkte
Zusammenarbeit mit Schulen wichtig. Zurzeit suchen wir Kontakt zu Lehrer*innen, die Interesse haben Serlo in den Unterricht zu integrieren. Dies
bietet besonders Lehramtsstudierenden die Möglichkeit auch außerhalb der Universität mit Schulen
und Schüler*innen in Kontakt zu kommen und Erfahrungen zu sammeln.
Wie und wann?
Wir treffen uns derzeitig einmal die Woche. Dort
stehen, neben den fächerspezifischen, redaktionellen Tätigkeiten wie das Erstellen von Artikeln, Aufgaben, Lösungen, Kurse und Videos noch
Aufgaben im Bereich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zur Vergrößerung der Reichweite von
Serlo,
das Kontaktaufnahme zu Schüler*innen und Lehrer*innen
auf dem Tagesplan. Wie viel Zeit die Arbeit für Serlo in Anspruch nimmt, hängt ganz davon ab, wie
viel Zeit du hast. Du kannst den Zeitaufwand individuell festlegen, wir freuen uns über jede Unterstützung, ob groß oder klein.
Interessiert? Überzeuge dich selbst vom Projekt auf
serlo.org.
Mehr Infos zur AG unter: serlo.org/leipzig
Kontakt an: [email protected]
einSCHLAG 37
33
Buchbesprechung
Buchbesprechung
"Karriereführer für Natur­
wissenschaftlerinnen"
Chemikerinnen und Pharmazeutinnen angesprochen, jedoch kaum Physikerinnen, dennoch ist dies
nur an wenigen Stellen notwendig. So sind die Arbeitsfelder in der Universität mit wissenschaftlicher
Laufbahn/Professur und Mittelbau absolut vergleichbar und in der Industrie werden mit Senior
Scientist, Qulitätsmanagement, Führungskraft und
Sales/Marketing die überwiegenden Felder abgedeckt. Und spätestens am Koma-Skript-Layout erkennt das geübte Latex-Auge, dass man es mit
Naturwissenschaftlerinnen zu tun hat: Karin Bodewits ist promovierte Biologin, Andrea Hauk promovierte Biotechnologin und Philipp Gramlich
promovierter Chemiker. Bodewits bringt aus den
Niederlanden eine positive Familienleitkultur mit,
Hauk u.a. als Trainerin viele praktische Tipps und
Gramlich ergänzt den Erfahrungsschatz mit verschiedensten Positionen an Unis und Betrieben.
Der Karriereführer vermeidet angenehm, den vermeintlich idealen Karriereweg darzubieten und lässt
stattdessen mit vielen Zitaten persönliche Meinungen ein komplexeres Bild der Wirklichkeit zeichimages­amazon.com
nen. Die Autorinnen und der Autor räumen mit
er gerade am Anfang seines oder ihres Stu- Vorurteilen auf, dass es z.B. immer bessere Gehälter
diums steht, für den oder die ist dieses Buch und Festanstellungen in der Industrie gäbe und kein
weniger sinnvoll. Es lässt sich zusammenfassen auf Weg zurück zur Uni führe. Gut gefallen hat mir
den Tipp: Macht in den Semesterferien ein Prakti- auch die Darstellung, zu welcher Zeit ein Wechsel
kum und vernetzt euch! Doch spätestens, wenn die in ein anderes und welches Arbeitsfeld sinnvoll ist.
Promotionsfrage näher rückt, wird es deutlich kom- So ist eine Spezialisierung auf das Patenrecht ob der
plexer. Hier gibt einer der ersten naturwissenschatli- Konkurrenz nur sehr früh aussichtsreich, während
chen Karriereführer, der auch mal ein Kapitel zur einem Lehramt und Qualitätsmanagement jederzeit
Vereinbarkeit von Familie und Beruf enthält, viele offen stehen.
Einblicke und auch Orientierung - auch für physik- Neben den Arbeitsfeldern zeigt der Karriereführer
studierende Männer, die aktive Väter sein/werden auch klassisch die möglichen Arten der Bewerbunwollen.
gen auf und hat praktischerweise schon die üblichen
Zwar hält das Buch nicht ganz, was der Titel ver- Portale für die Naturwissenschaften parat. Hier wird
spricht, denn es werden vorwiegend Biologinnen, auch auf die unterschiedliche Kommunikation, Prä34
einSCHLAG 37
W
Buchbesprechung
sentation und Handlungsweise von Männern und
Frauen verwiesen, dies ist insbesondere im Kapitel
über Gehaltsverhandlungen sehr aufschlussreich. Da
viele Anzeigen, Unternehmen und Führungsstrukturen kulturell eher männlich geprägt sind, helfen die
expliziten Hinweise. Ein überzeichnetes Beispiel:
Ein Mann würde auf die E-Mail “Wollen Sie dieses
Portfolio an den Kunden senden?” vermutlich “Ja.”
antworten. Eine Frau wird eher dazu verleitet, bis in
die Nacht hinein an einem besseren Portfolio zu arbeiten, weil sie vermutet, dass die Nachfrage nur
wegen schlechter Qualität gestellt wurde. Die Autorinnen und der Autor können hier sicherlich aus ihrem reichlichen Erfahrungsschatz als Führungskraft,
Bewerberin (mit Kind) und Teamleiter aber auch
von der Platform ScienceMums schöpfen.
Als vollwertiger Karriereführer gibt das Buch auch
ganz klassisch (wenn auch nicht immer klassische)
Tipps für die Bewerbungsdokumente, das Bewerbungsgespräch, Assessment-Center und die
(Selbst)darstellung im Beruf, hier liegt der Fokus allerdings stärker auf dem “-in” denn auf den Naturwissenschaften. Neben Beispielbewerbungen auf
Professuren gibt es viele Hinweise, wie man einerseits typisch weibliche Fettnäpfchen vermeidet und
wie man sich andererseits “mit Kind” oder nach der
Babypause oder auf Teilzeit bewirbt. Dies mag für
die meisten Studierenden jetzt noch nicht relevant
sein, spätestens das Kapitel über den vermeintlich
B
optimalen Zeitpunkt für eine Schwangerschaft kann
aber beim Planen und Durchdenken auch jetzt
schon helfen.
Fazit: Für höhere, breitgefächert interessierte Semester, die noch keinen Karriereführer haben, ist
der “Karriereführer für Naturwissenschaftlerinnen”
sehr empfehlenswert, insbesondere wenn auch die
Familienplanung durchdacht werden soll/will
(selbst wenn auf eine/n die Titelseite wie für mich
nicht sehr ansprechend wirkt). Leider ist er nicht für
Physikerinnen geschrieben, doch der passendste
Führer, den ich bisher gesehen habe. Auch für physikstudierende Männer gibt es m.M.n. derzeit noch
keine bessere Variante. Die vielen Kapitel, die speziell eher weiblich besetzte Eigenheiten behandeln,
können langweilen oder Horizonte erweitern, in jedem Fall wird kaum mal Elternzeit in einem Karriereführer “für Männer” erwähnt.
Erstsemester finden in Praktika erstmal noch mehr
Orientierung und solchen, die eh schon genau wissen, wo sie hinwollen, hilft ggf. ein gezieltes, professionelles Coaching mehr, als die umfassende
aber kurzweilige Lektüre dieses Buches.
Hinweis: Der Wiley-Verlag hat freundlicherweise
ein Rezensionsexemplar des Buches zur Verfügung
gestellt.
"Wir drehen am Klima – na und?"
ei diesem Buch handelt es sich um das neueste men Energie(versorgung) und Klima hat er bis auf
populärwissenschaftliche Buch von Prof. Dr. ein invited paper keine Publikationen in wissenGerd Ganteför. Prof. Ganteför ist Autor des preisge- schaftlichen Fachzeitschriften vorzuweisen, dafür
krönten Buches „Alles NANO oder was?“ und des jedoch mehrere populärwissenschaftliche PublikaBuches „Klima - Der Weltuntergang findet nicht tionen, Meinungsartikel und satirische Glossen in
statt“.
den beiden Themenbereichen veröffentlicht. DarProf. Ganteför hat eine Physikprofessur an der Uni- über hinaus hielt er Vorträge zu Energie und Klima
versität Konstanz inne und forscht in den Bereichen und war an der Etablierung einer entsprechenden
Clusterphysik und Nanotechnologie. Zu den The- Vorlesung beteiligt.
35
einSCHLAG 37
Buchbesprechung
Es gelang Prof. Ganteför ein sehr gut lesbares und CC-Sachstandberichts verwiesen [1].
kurzweiliges Buch zu schreiben. Da es sich nicht Bei der Lektüre des Buchs drängte sich der Einum ein Fachbuch sondern um ein populärwissen- druck auf, dass Prof. Ganteför sich nur oberflächschaftliches Buch handelt, fällt besonders positiv lich mit den Methoden der Klimamodellierung
auf, dass zu einigen Themen Links zu weitergehen- beschäftigt hat, die „reine Theorie und in diesem
den einführenden Informationen angegeben sind. Sinn nicht Teil der objektiven Naturwissenschaft“
Jedoch hat in meinen Augen teilweise die Angabe wären. Wie korrekt ausgeführt wird, werden Klimavon Quellen gefehlt, so beschreibt Prof. Ganteför modelle am Klima der Vergangenheit bzw. der Geum welchen Faktor die installierte Leistung von So- genwart auf Plausibilität getestet. Die
lar- und Windkraftanlagen größer sein muss, als die Schwankungsbreite der möglichen Änderung der
installierte Leistung konventioneller Kraftwerke. Ob globalen Durchschnittstemperatur, welche durch die
diese Faktoren auf eigenen Überschlagsrechnungen Änderungen des Treibhausgasanteils maßgeblich
oder auf wissenschaftlichen Veröffentlichungen be- beeinflusst werden, weshalb es verschiedene Szeneruhen, geht aus dem Buch nicht zweifelsfrei hervor. rien gibt, welche modelliert werden und damit einen
Ebenso wird zum Teil auf Lehrbuchwissen verwie- Teil zu dieser Schwankungsbreite beitragen [2], wäsen, ohne das ein entsprechendes Lehrbuch genannt re ein Indikator dafür, dass auf Basis der Modellerwird.
gebnisse keine politischen Entscheidungen
Die Kapitel zum Klimalehrbuchwissen, zur Ge- getroffen werden dürften.
schichte der Wetter- und Klimakontrolle und zur Prof. Ganteför legt eine Grafik vor, welche dem
Klimakontrolle sind hingegen mit entsprechenden Klimawandelleugner-Blog Watts up with that? entQuellenangaben ausgestattet.
nommen wurde, um zu belegen, dass die KlimamoBeliebte Thesen, welche eine globale Erwärmung delle den Temperaturanstieg systematisch
widerlegen sollen und deshalb häufig in Online- überschätzen würden. Gegenüber der Website maskommentarspalten überregionaler Zeitungen auftau- hable.com äußerte der Direktor des Earth System
chen, werden von Prof. Ganteför mit leicht Science Centers an der Penn State University Prof.
verständlichen Argumenten entkräftet. An einem Michael Mann, dass neuere Studien auch den
Punkt hätte ich mir noch einige tiefer gehende fach- Schluss zuließen, dass Klimamodelle zu konservativ
liche Argumente gewünscht, die jedoch vermutlich sind [3].
den Rahmen des Buches gesprengt hätten.
Besonders interessant sind die explizit der Meinung
Schwieriger wird es, wenn die Wortwahl des Autors des Autors folgenden Ausführungen zur Wertedisden Anschein erweckt, dass es eine weitestgehende kussion im Spannungsfeld des Klimawandels. LeiÜberschneidung zwischen „Klimaalarmisten“ und der
scheint
Prof.
Ganteför
den
Klimaforschern gäbe. Explizit wird in einem Absatz Klimawandelleugnern auf den Leim zu gehen, wenn
von den drei Interessengruppen im Diskurs: „Kli- er ihre Selbstbezeichnung als Skeptiker unhintermaforscher“, „Klimaskeptiker“ und Naturwissen- fragt übernimmt.
schaftler. Natürlich sind nicht alle Wissenschaftler, Der in meinen Augen interessanteste Teil des Budie sich mit dem globalen Klima befassen, Natur- ches beschäftigt sich mit der Geschichte der Wetterwissenschaftler. Da der Klimawandel auch soziale, und Klimakontrolle. Hier ist mir kein anderes
politische und ökonomische Aspekte aufweist, er- deutschsprachiges Sachbuch bekannt, welches diescheint es angemessen, dass auch Expertinnen und ses Themenfeld der Art leicht verständlich und auf
Experten aus diesen Bereichen sich mit ihm befas- einem aktuellen Stand präsentiert. Prof. Ganteför
sen. Exemplarisch sei hier auf die Autoren des IP- spannt in diesem Kapitel den Bogen von religiösen
36
einSCHLAG 37
Buchbesprechung
Riten mit dem Ziel der Wetterbeeinflussung über
zwar gescheiterte erste technische Mittel wie Hagelkanonen hin zu moderneren Methoden, wie dem
„cloud seeding“. Weiterhin werden spektakulär anmutende Ideen zur Klimakontrolle seit dem Ende
des 19. Jahrhunderts vorgestellt.
Fazit: Prof. Ganteförs Buch ist ein kurzweiliges Plädoyer für die Ergreifung von Maßnahmen zur Klimakontrolle. „Sachlich-nüchtern“ oder „objektiv“,
wie vom Wiley-Verlag angepriesen, ist das Buch jedoch nicht durchgängig. Letzteres räumt der Autor
auch explizit ein.
Hinweis: Der Wiley-Verlag hat freundlicherweise
ein Rezensionsexemplar des Buches zur Verfügung
gestellt.
[1] http://ipcc.ch/report/ar5/authors.php
[2] http://ipcc.ch/pdf/assessmentreport/ar5/wg1/WG1AR5_SPM_FINAL.pdf
[3] http://mashable.com/2015/03/24/gulf-streamslowdown-study-tipping-point/#SxxkHDZdWqqn
FSR-B IBLIOTHEK
Ü
Lehrbuch gesucht?
ber die Jahre hat der FSR eine ganze Reihe an
Lehrbüchern gesammelt, ob durch Werbegeschenke, Rezensionen, Dichtwettbewerbe etc.
Hauptvertreter sind Springer und Wiley. Da diese
Bücher bei uns aber meist nur im Schrank rumstehen, haben wir hier eine Liste zusammengestellt und
ihr seid herzlich eingeladen diese bei uns auszuleihen (zu unseren Sprechzeiten, Sitzungszeiten oder
ihr macht schnell einen Termin aus via E-Mail an
[email protected]) – alles natürlich komplett kostenfrei und ohne weitere Verpflichtungen oder Nutzungsbestimmungen :)
Aus der Serie „Für Dummies“ von Wiley:
- Physik das Lehrbuch (Kulisch)
- Die erfolgreiche Abschlussarbeit (Weber)
- Organische Chemie II (Moore, Langley)
- Physikalische Chemie (Heun)
- hemie Prüfungstrainer (Ortanderl)
- Experimentalphysik für Naturwissenschaftler und
Mediziner (Kulisch)
- Qualitätssicherung (Webber, Wallace)
- Vorkurs Mathematk für Naturwissenschaftler
(Räsch)
einSCHLAG 37
37
Vermischtes
außerdem:
- Physik (Tuchel)
- Physik (Kulisch)
- Kompaktkurs Physik (Pfeifer, Schmiedel, Stannarius)
- Physik für alle (Pohl)
- Physik für Ingenieure (Lindner)
- Teilchen und Kerne (Poyh, Rith, Scholz, Zotsche,Rodejohann)
- Theoretische Mechanik (Feldmeier)
- Arbeitsbuch zur Theoretischen Physik (Fließbach,
Walliser)
- Physikalisches Praktikum (Geschke)
- Mathematik (Arens, Hettlich, Karpfinger, Kockelkorn, Lichtenegger, Stachel)
- Lineare Algebra (Jänich)
- Mathematische Statistik (Dieter Rasch und Dieter
Schott)
- Analysis 1 (Königsberger)
- Differentialrechnung (Buhlmann)
- Das strahlende Metall (Strube)
- Geschichte der Elektrochemie (Dunsch)
Vermischtes
EIN B EITRAG ZUR KUNST
Alles außer gewöhnlich
A
von Alexander Holm
nders als der Inhalt eines traditionellen Feuilleton-Teils soll es hier um eine andere Form
der Kunst gehen, nämlich um die Martial-Arts Technik des Jiu-Jitsu. Fast schon tänzerisch laufen bestimmte Bewegungen dieser Techniken ab, deren
Abfolge bis ins kleinste Detail durchdacht ist. Wie
ein harmonisches Miteinander mehr noch als
Kampfsport, so wirkt es oftmals auf den Betrachter.
Doch hinter jeder Technik stehen dennoch die
Aspekte der Verteidigung und des Angriffs, die zum
Teil fließend und unbekümmert ineinander übergehen, ganz abhängig vom Stil des Ausübenden. Was
sich hinter dem Jiu-Jitsu verbirgt möchte ich in diesem Artikel in gegebener Kürze versuchen zu erklären.
nach entstand die Grundidee des Jiu-Jitsu an einem
verschneiten Wintertag. Der japanische Arzt A.Yoshikoti beobachtete an einem solchen Tag im 16.
Jahrhundert, wie die starren Äste eines Kirschbaumes unter der schweren Last des Schnees brachen.
Die geschmeidigen Äste der Weiden hingegen bogen sich solange, bis der Schnee von ihnen herabglitt. Diese Beobachtung ließ Yoshikoti die in China
erlernte Kunst des waffenlosen Zweikampfes überdenken, deren Techniken bei der Umsetzung viel
undynamische Kraft benötigten. So entwickelte er
unter Berücksichtigung der ihm bekannten menschlichen Anatomie ein System (Yoshin-Ryu / Weidenherz-Schule), bei dem der Schwächere durch
nachgeben siegen kann. Heute ist dieses System unter dem Namen Jiu-Jitsu (jap. sanfte/nachgebende
Jiu­Jitsu is perfect. Its Humans who make errors.
Kunst) bekannt.
Rickson Gracie.
Ähnliche Verteidigungskünste entwickelten sich im
feudalen Japan parallel dazu und wurden ursprüngEs begann mit der Weidenherzschule. Der Legende lich dem Stand der Samurai gelehrt. Diese sollten
38
einSCHLAG 37
Vermischtes
sich auch nach Verlust ihrer Hauptwaffe, also des
Schwertes, verteidigen können. Erst im 20. Jahrhundert verbreiteten sich die Verteidigungstechniken in
Europa.
Be honest and humble enough to learn from Every­
body.
Ricardo Liborio.
Das Kampfsystem ist allerdings alles andere als veraltet, da es sich über die Jahre mit seinen Meistern
weiterentwickelt und vor allem angepasst hat. Viele
Elemente des traditionellen
Jiu-Jitsu greifen beispielsweise die Formen des Judo und
des Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ)
auch heute noch auf. Beim Juso beispielsweise versucht
man das "Momentum" des
Gegners abzufangen und gegen ihn einzusetzen. Der international
erfolgreiche
Wettkampfsportler
Stuart
Cooper spricht auch davon,
dass das BJJ eine der effektivsten Selbstverteidigungen
ist, die man lernen kann. Man
kann jemanden kampfunfähig
machen und es liegt im eigenen Ermessen ob man ihm
ernsten Schaden zuführt oder
nicht. Es trifft auf viel Anklang und wird in vielen
modernen Kampfsportschulen gelehrt und auch aus
der Welt der Mixed Martial Arts (MMA) ist es nicht
mehr weg zu denken.
A Champion should ask himself 'If I were to compe­
te against myself, what would I practise to beat me?
Leo Vieira.
diese ist es auch, die den Charakter formt und stärken soll. Dabei ist es einer der wichtigsten Prozesse
zu lernen, wie man Konflikte ohne physische Auseinandersetzung friedlich löst, da die im Jiu-Jitsu
praktizierte (sanfte) Gewalt nur das letzte Mittel dazu sein darf. Fernab vom modernen Selbstverteidigungssystem lehren viele Schulen ebenfalls noch
traditionelles Jiu-Jitsu, welches vor allem Elemente
umfasst, die bereits bei der Entstehung der Kampfkunst in Japan existierten. Hierbei rücken Tugenden, wie Respekt und Konzentrationsfertigkeit
deutlich in den Vordergrund, Tugenden, die unser
Leben und Miteinander auch in
der heutigen Gesellschaft bereichern können. Für viele
Meister und Schüler wird das
Jiu-Jitsu eine Lebenseinstellung. Man trainiert bis ins hohe
Alter, man lernt von Jedem dazu und man lernt nie aus. Niemand, der den Sport wirklich
kennt, wird jemals von sich behaupten er selber sei perfekt.
Aus einem persönlichen Gespräch mit dem Träger des
sechsten Dan's im BJJ Andreas
Rübesam entwickelte sich die
Feststellung, dass er sogar stolz
darauf sein kann, wenn er von
einem seiner Schüler im Sparring besiegt wird, da auch Niederlagen einen entscheidenden Bestandteil des
Lernprozesses bilden.
Jiu­Jitsu at the end of the day, is the art of expres­
sing yourself honestly. Everytime you put on a Gi,
you can't lie.
Saulo Ribeiro
Mit Blick auf die über Jahrhunderte weiterentwiMit dem Erlernen der Angriffstechniken geht auch ckelten Techniken und anmutigen Bewegungsabläueine große Verantwortung einher und nicht zuletzt fe des Jiu-Jitsu erkennt man nun, warum man es
39
einSCHLAG 37
Vermischtes
zurecht als Kampf-Kunst beschreiben kann. Nic
Gregoriades hat sein Leben ebenfalls dem BJJ verschrieben und er beschreibt im Interview mit Stuart
Cooper “I want to make my Jiu-Jitsu look as good
as I can, as clean, as flowing, as beautyful as possible, because I already believe thas Jiu-Jitsu, sure it
has got amazing applications for fighting [...], it is
also an art-form. One day I was listening to a really
cool peace of electronic music I thought to myself:
how cool would it be to have a Jiu-Jiuts-Roll that
looked the way this song sounds to me”.
Ich bedanke mich bei denjenigen, die den Artikel
bis hier hin gelesen haben! Für mich ist das Jiu-Jitsu
eine Sportart, die sich perfekt dazu eignet um sowohl an seinen Körper, als auch an seinen Geist zu
arbeiten. Es geht ähnlich wie beim Schach darum
abzuwarten, welche Möglichkeiten einem der Kontrahent offenbart um diese dann geschickt wahrzunehmen. Man lernt sich während des Lernprozesses
selber ständig neu kennen und ähnlich wie bei den
zahlreichen Techniken, lernt man auch dabei nie
aus!
SERIOUS S CIENCE
On the climate of Middle Earth
T
from Franz Kanngießer
his article could have been printed in the ein- care about modelling Middle Earth's climate?
SCHLAG at least one and
a half years earlier, but as interesting this topic might be, the
author simply forgot it and was
therefore looking for different
topics to write about.
In December 2013 The Guardian reported Dr Dan Lunt a climate scientist at University of
Bristol had modelled the climate
of J. R. R. Tolkien's famous
Middle Earth and published a
mock paper about his results.*
In June 2015 The Guardian reported again on this topic, because the University of Quelle: promet Nr. 37 “Probalistische Wettervorhersage”
Queensland included three interviews into their According to Dr Lunt, its fun to do so and he did
Massive Open Online Course (MOOC – this thing this during his apare time. The basic idea was to
in higher education either praised or condemned by find out, if the climate of Middle Earth as imagined
German media) on climate change denial.
by Tolkien actually make sense. Tolkien wasn't an
Before explaining the results let us tackle the questi- expert in climate, his main interests were in linguion probably most of you ask: Why should anyone stics. Additionally there is even some benefit from
40
einSCHLAG 37
Vermischtes
sonable is a good idea. The core of a climate model
is a set of physical equations, which describe the relevant processes. These equations do not care if
they are applied to Middle Earth or present day
Earth, meaning the boundary conditions are exchangeable.
Strictly speaking the same physics play a role in
predicting the weather or modelling the climate, so
there are models which could do both and there is
no physical reason (any more) why there are different models for weather prediction and climate moAnnual average of modelled precipitation [mm/day] in Middle Earth.
delling.
Lunt's expertise lies in modelling the climate millithe modelling point of view.
ons of years ago, so he has to adapt those models to
You may know, that weather forecasting is from the a world totally different than today’s.
mathematical point of view an initial value problem. Tolkien provided a map of Arda (the world where
That means you will need knowledge of the atmos- Middle Earth is part of) and in the Silmarillon he
pheres state to get an idea about future. As Edward mentioned the „folding ofArda“ and as a result saiN. Lorenz (“Does the Flap of a Butterfly’s Wings in lors going to the west would eventually return in the
Brazil Set Off a Tornado in Texas?”) pointed out in east. So you can safely assume that Middle Earth is
a research paper, weather is a highly chaotic pro- located on a spherical planet. Unfortunately Tolkien
cess, which is why you simply can't predict next didn't provide any maps of the whole world ofArda
years weather. Even small deviations from your in- after the „folding“. Additionally the map might lack
itial values will result in totally different solutions some details in topography, so some random values
for your equations. For his model Lorenz used a set were put into each of the model’s grid boxes. Tolkiof three equations:
en didn't mentioned if he intended the sun to be as
dx/dt=a(y-x)
powerful as ours, be as far away from Arda as it is
dy/dt=-xz+cx-y
to Earth and if the length of day and night was the
dz/dt=xy-bz
same. That’s why it was assumed all these parameIf you choose a= 10, b= 8/3 and c= 28 these equati- ters were Earth-like. A last assumption had to be
on will become chaotic. The equations describe an made: carbon dioxide levels. Nearly no one would
idealized hydrodynamic system. The results for x be interested in greenhouse gas level in Middle
with slightly different initial values can be seen her- Earth (not even Tolkien) save climate scientists trye.
ing to replicate its climate. Since there used to be
One the other hand climate modelling is a different lots of dragons in Middle Earth (I guess most of you
mathematical approach: it is a boundary value pro- guys have watched “The Hobbit”) a higher CO2
blem, depending on the composition of the atmos- concentration than on Earth was assumed.
phere (e.g. green house gases), topography, the Tolkien intended the Shire to be an idealized versidistribution of land and sea and so on. It is possible on of pre-industrial England. The results of Lunts
to overfit your climate model to represent present climate simulation show, that one of the most Shireday climate, so running a model on different boun- like regions of the Earth both in terms of temperadary conditions and checking if the results are rea- ture and rainfall is indeed in England.
41
einSCHLAG 37
Vermischtes
There are regions on Earth where the climate is quite Mordor-like: Los Angeles and western Texas in
North America and much of New South Wales and
the region near of Alice Springs in Australia. Coincidentally there is a geological formation 68 km
north-east of Alice Springs called “Mordor Pound”.
When the region was mapped in 1972-3 by a team
of government geologists, they thought the local climate and the shape of this pound were similar to
Tolkien's description of Mordor.
There is another interesting result. In his books Tolkien described the elves leaving Middle Earth and
setting sail towards the west. The place where they
start from is called the Grey Havens. The model re-
sults show strong easterly winds (blowing towards
the west) in this part of Middle Earth. That might be
a scientific explanation why the elves left Middle
Earth from this particular place.
The results of the climate model are in good agreement with the descriptions by Tolkien. Maybe Tolkien spent some time thinking about how the
climate of Middle Earth should be.
*Or as a blog post on the website of Science put it:
“One does not simply model the climate of Mordor;
unless, of course, you are the University of Bristol’s
Dan Lunt.“
Link to 2015 Guardian article
Link to paper by Dr Lunt
KAFFEE IN DER AULA
J
Wo ist der Kaffeeautomat geblieben!
a - genau das haben wir uns auch gefragt. Die Milch und Zucker und das ganze läuft über eine
Aula war zu Semesterbeginn zwar in neuem kleine Gegenspende in die dortige Vertrauenskasse
Glanz erwacht, die Stühle frisch getischlert, die (unsere Spendenempfehlung liegt bei 40 Cent). Wir
Fenster geputzt, der Boden glänzte - nur die Kaffee- sind noch immer in der Testphase - aber die ersten
maschine - die war weg! Wo sie hin ist können wir zwei Wochen, hat sich der Kaffee doch an Beliebteuch auch nicht beantworten, aber wir haben diese heit erfreut - wenn euer Feedback positiv ausfällt,
Gelegenheit direkt genutzt und bereiten seit Mitte behalten wir das Angebot gerne bei! Ganz konkret
November jetzt immer vormittags Kaffee zu und könnt ihr uns ja einfach ansprechen, ob ihr das gut
stellen diesen in zwei Thermoskannen zur Verfü- findet oder uns eine kurze Bestätigungsmail hintergung (zumindest versuchen wir das). Dazu gibt’s lassen → [email protected]
42
einSCHLAG 37
Vermischtes
MENSARIA LIEBIGSTRASSE
Bis(s) zum bitteren Ende
N
Mensa, Mensaria, Interimsmensa ­ es geht in die nächste Runde!
ach nun schon einigen Artikeln über die baufällige Mensa(ria) in der Liebigstraße, schrittweise in alten einSCHLÄGen verfolgbar, wird sie
jetzt endlich renoviert. Nach dem das Obergeschoss
schon seit ungefähr mehr als einem Jahr geschlossen war, da es vermutlich in das marode Dach hineinregnete und damit die Lebensmittelsicherheit
nicht mehr garantiert werden konnte, gab Mitte August dieses Jahr auch die Zwischendecke nach.
Nach starken Regenfällen in einem sonst trockenem, heißen Sommer, wurde die Mensa abrupt
geschlossen, nachdem tags zuvor noch aufgestellte
Eimer gesehen wurden, die das durchsickernde Regenwasser auffingen.
Die etwas versteckte Interimsmensa mit etwa 200
Plätzen wird nun von deutlich weniger Studierenden
genutzt. Wem es also in der überbelasteten Mensa
am Park zu voll wird, der kann sich in der Interimsmensa zwischen mehreren Tischen entscheiden.
Einen Hochstuhl und eine Kinderspielecke gibt es
genauso wie zwei Gerichte, eins davon fleischlos,
einer kleinen Salattheke und regelmäßigen Nudelangeboten.
Die renovierte Mensa(ria) soll laut Studentenwerk
“dann Teil des neuen multifunktionalen Lern- und
Kommunikationszentrum in der Liebigstraße” werden. Warten wir es ab.
DOPPLERS-TEAMWETTBEWERB
V
Aufgepasst Knobelkönige und
­königinnen!
ielleicht habt ihr ja Lust euer fleißig erlerntes sics League Across Numerous Countries for
wissen mal anzuwenden? Die DPG veranstal- Kickass Students), wo ihr dann als Team antretet tet jährlich den sogenannten DOPPLERS-Team- die kommenden finden im Mai 2016 in Bukarest,
wettbewerb. In Teams von je 3-4 Studierenden Bulgarien statt.
werden in vier Stunden zehn Aufgaben aus allen Beispielaufgaben und weitere Infos findet ihr im InTeilgebieten der Physik bearbeitet. Und das beste ternet (die Anmeldungsphase startet im Dezember
hieran- das ganze ist nur die Qualifikationsstufe für 2015).
den internationalen Wettbewerb PLANCKS (Phy- Viel Erfolg!
43
einSCHLAG 37
Vermischtes
S EMESTERAUFTAKTSPARTY
How­to: SAP
von Jan Schubert
Eine Semesterauftakt-Party (SAP) ist immer eine
tolle Veranstaltung, aber natürlich auch immer eine
kleine Herausforderung.
In diesem Wintersemester fand unsere Auftaktparty
der Naturwissenschaften, der berühmt berüchtigte
„Tanz der Moleküle“ im Aqua Club Leipzig statt.
Doch was steckt eigentlich hinter einem solchen
Event?
Ende August diesen Jahres setzen sich die Fachschaftsräte Chemie/Mineralogie, BioPharm und euer FaRaPhy zusammen und tauschten ein paar erste
Gedanken aus.
Am Anfang stand natürlich die wichtigste Frage, die
geklärt werden musste: Wann und wo soll die Party
steigen? Dafür einigten wir uns erst einmal auf zwei
bis drei Termine und fragten dann bei verschiedenen
Locations an. Nach persönlichen Treffen mit den jeweiligen Ansprechpartner der Clubs, einigten wir
uns letztendlich auf den Aqua Club bzw den 3. November. Während Schritt für Schritt die notwendi-
gen Details (Musik, DJ, Getränke-Specials,...)
geklärt wurden, nahm die SAP langsam aber sicher
Gestalt an. Um möglichst viel Interesse zu wecken,
musste natürlich noch fleißig die Werbetrommel gerührt werden, was uns an die Gestaltung von Flyern
und Plakaten brachte. Mit der Unterzeichnung des
Vertrages zwischen uns Fachschaftsräten und dem
Club-Unternehmen war die Arbeit letzten Endes getan. Und das Ergebnis (wir klopfen uns jetzt einfach
mal selber auf die Schulter ;D ) konnte sich durchaus sehen lassen! Die Veranstaltung wurde zahlreich
besucht und auch das Feedback löste bei uns keine
Frustration aus. Auch haben wir keine schweren
Fälle von Ethanol-Vergiftung zu melden „grin“Emoticon
Als Resumé lässt sich sagen, dass die diesjährige
Winter-SAP ein voller Erfolg war und wir außerdem
mit netten und engagierten Kollegen der beteiligten
Fachschaftsräte zusammen arbeiten durften.
S OFTWARELIZENZEN
W
Probleme beim Origin Download
enn ihr Probleme beim Download/Installation von Origin bisher hattet, kann es daran
liegen, das wohl ein Schreibfehler in einer der
Adressen vorlag.
Herr Lenzner hat nun eine neue Datei zu Installationshinweisen für Origin erstellt, mit der ihr Origin
herunterladen solltet, wenn ihr im Uni-Netz eingeloggt sein (entweder in der Uni selber oder von zu
44
Hause über den Web-VPN von Unirechenzentrum
(die Lizenz aktivieren, geht nur, wenn ihr direkt im
Uninetz eingeloggt seid!)
Die Hinweisdatei findet ihr auf unserer Seite
www.faraphy.de in der Rubrik "Downloads" - bitte
meldet euch falls es Probleme gibt.
einSCHLAG 37
Vermischtes
9. NOVEMBER
A
Steine putzen statt werfen
m 9. November war allerhand los in Leipzig.
Der traditionelle Gedenktag (es jähren sich
bedeutende historische Ereignisse: die standrechtliche Erschießung des Parlamentariers Robert Blum
1848, die Ausrufung der Republik 1918, die Erniederschlagung des Hitlerputschs 1923, die Reichspogromnacht als Teil der Novemberpogrome 1938 und
der Mauerfall 1989) fiel ausgerechnet auf einen
Montag und vermischte sich so mit der antidemo-
kratischen Bewegung Legida, die in der Denktradition der so genannten "Neuen Rechten" steht. So
waren Demo, Anti-demo, Gedenkaktionen und Friedensgebete zu gange.
Auch wir waren aktiv und haben, anlässlich des Gedenkens zum 09. November und der Opfer des Nazi-Regimes, die Stolpersteine des Ehepaars
"Einschlag" geputzt (Namensvettern genau dieser
Zeitschrift).
KOMMENDE VERANSTALTUNGEN
Vorfreude!
Montag, 14.12.2015, ab 17:00 Uhr
Freitag, 08.01.2016, ab 19:30 Uhr
Dienstag, 12.01.2016, ab 19:00 Uhr
Freitag, 15.01.2016, ab 13:30 Uhr
Dienstag, 09.02.2016 ab 19:00 Uhr
April/Mai 2016
Juni 2016
Weihnachtsfeier (Aula)
Physikfasching vom Elferrat (Werk 2)
Stammtisch (“zum Fass”, Ostplatz)
Abteilungsvorstellung die 4.
Stammtisch (“zum Fass”, Ostplatz)
Nawi-Cup (Fußballturnier)
Sommerfest der Fakultät (Friedenspark)
einSCHLAG 37
45
Vermischtes
GLEICHSTELLUNGSBÜRO
Newsletter aus dem Familienservice
V
on nun an werden wir auf diesem Wege UniAngehörige mit Familienverantwortung über
Neuigkeiten aus der Universität und der Stadt Leipzig informieren.
Das Angebot richtet sich zum einen an Eltern und
zum anderen an MitarbeiterInnen und Studierende,
die Verantwortung für pflegebedürftige Angehörige
übernehmen.
Wir würden uns außerdem freuen, wenn Sie den
Newsletter nach Ihren Möglichkeiten bekannt machen könnten.
Der Newsletter wird per Email verteilt, Information
zur Anmeldung
finden
sich
unter
http://www.gleichstellung.unileipzig.de/familienservice/newsletter. Hier wird der
Newsletter zusätzlich zum Download zur Verfügung
stehen.
FREIWILLIGEN-AGENTUR
D
Mentoring Programm
ie Freiwilligen-Agentur Leipzig e.V. bietet ab
Januar bis Anfang Mai 2016 wieder ein Mentoring-Programm für Studierende der Abilene Christian University (ACU) an, die ein Semester lang in
Leipzig studieren werden. Die Möglichkeiten, diesen Austausch sind vielfältig und reichen über ge-
meinsame Freizeitveranstaltungen bis hin zur
Begleitungen der Studierenden bei ihrem Einsatz in
gemeinnützigen Einrichtungen. Wer Interesse hat,
findet hier mehr Infos:
http://www.freiwilligen-agentur-leipzig.de/
ELFERRAT
Back to the Phyture
Wir sollen aus der Vergangenheit lernen, für die Zukunft vorsorgen und dennoch unser
Leben im Hier und Jetzt meistern. Auf der Suche nach dem idealen Umgang mit Raum und
Zeit stellen sich einige geschickter an, als andere. Begleitet daher unsere Physiker auf ihrer
Reise „Back to the Phyture“. Einige denken hierbei an ein plumpes Revival eines alten
Filmeklassikers? Keinesfalls, obwohl… überzeugt euch doch selbst! Werdet Augenzeugen,
wenn extraordinäre Tänze und Sketche im Wandel der Zeit aufeinander treffen. Wir
erwarten euch daher am 08. Januar zum Physikfasching im Werk II. Ob lachen, tanzen,
verkleiden, feiern (mit oder ohne Aluhut) – jeder kommt auf seine Kosten!
46
einSCHLAG 37
Vermischtes
einSCHLAG 37
47