Samstag, 27. Juni 2015 R -WET TE R I A N E P O SAMSTAG 24°c 16°c SONNTAG 20°c 18°c Seite 7 HIPPIE ODER HIP – EIN PERSÖNLICHKEITSTEST Seite 23 ABHEBEN AUF DER «STARTRAMPE» Seite 29 KNACKIGER SOUND FÜRS SITTERTOBEL Ausgelassene Stimmung beim OpenAir-Auftakt. (Foto: Michael Dornbierer) Ein gemeinsames Produkt vom OpenAir St. Gallen und dem St. Galler Tagblatt FESTIVALHERZ, WAS WILLST DU MEHR? Die Götter meinen es gut mit uns: Die ersten Tage standen ganz im Zeichen des Prachtwetters und des entspannten Musikgenusses. Mit einer Portion Glück werden wir vielleicht auch das Label Schlammgallen los. In gelöster Atmosphäre feierten die Nachtschwärmer am Donnerstag den Auftakt des 39. OpenAir St. Gallen. Und wenn die Mediensprecherin Sabine Bianchi mit der Sonne um die Wette strahlt, kann man davon ausgehen, dass auch im Hintergrund alles wie am Schnürchen läuft. «Die Premiere mit der ‹Startrampe› und den Ostschweizer Newcomern haben die Besucher begeistert aufgenommen», so Sabine Bianchi. Die Armada der britischen Stars liess sich von der sommerlichen Stimmung anstecken. So reihten sich Royal Blood, Noel Gallagher’s High Flying Birds und die Chemical Brothers nahtlos in die bisherigen Höhepunkte ein. Und mit Placebo, Stress und den Mighty Oaks ist heute für beinahe jeden etwas mit dabei. Eine weitere Neuerung in diesem Jahr ist die Favoriten-Funktion der Festival-App: Neben dem aktuellen Zeitplan, Push-Benachrichtigung und Bandinfos kann jeder auch seinen persönlichen Festivalfavoriten mit «Most Popular Act» bestimmen. Für alle, die sehnsüchtig eine Abkühlung von oben oder eine Schlammpackung zur Hautpflege erwarten, besteht gemäss unseren Wetterexperten gegen Abend Aussicht auf Niederschlag. Aber nachdem der Verbrauch von Sonnencrème den Bierkonsum locker in den Schatten stellte und sich die Bands von ihrer Sonnenseite zeigten, wer würde da noch klagen? MARCO HELBLING Das Brautpaar auf dem Weg in ein neues Leben. (Foto: Marion Leu) OPENAIR(EHE)LICHE TRAUUNG 3 Perfekte Kulisse, glückliches Paar, ausgelassene After-Party: Heute Samstag geben sich Chantal und Raphael mitten auf dem OpenAir-Gelände das Ja-Wort. Der etwas andere Hauptact am diesjährigen Festival. «Glück ist, jemanden zu finden, dessen verrücktes Leben zu einem passt.» Das Motto der zwei frisch Verheirateten trifft den Nagel auf den Kopf. Im VIP-Hof des Bauern Max Gmür geben sich Chantal und Raphael heute Samstag um 10 Uhr das Ja-Wort. «Seit 2013 ‹drohte› er damit, mir an einem OpenAir einen Antrag zu machen.» CHANTAL Den Pfarrer für die Trauung zu finden war einfach. Er ist ein Bekannter des Paars und war von Anfang an hellauf begeistert vom für Aussenstehende ungewöhnlichen, für das Paar aber goldrichtigen Trauungsort. Weil es sich bei den zwei um langjährige OpenAir-Helfer handelt, sprach auch seitens der Festivalleitung nichts gegen die Idee. Das Paar ist sich bewusst, dass es einen Schritt in einen neuen Lebensabschnitt macht. Da gehört eine Portion Nervenflattern dazu – wenn im Nachhinein auch unbegründet. Auf die geladenen Hochzeitsgäste springt der Funke des OpenAir sofort über, obwohl sie in erster Linie für die Trauung und nicht für’s Festival angereist sind. Die Lokalität hätte kein Wedding-Planer besser aussuchen können: Das zwischen Wald und Fluss eingebettete Festivalgelände ist die perfekte Deko und Bühne, so dass unweigerlich Freiheits- und Glücksgefühle aufkommen. Kein Grund also, sich aus Nervosität nicht zu trauen. Klar, für viele hat die Ehe etwas Bedrohliches und Endgültiges. Aber die zwei gehen die Sache offen und optimistisch an. Eine zeitgemässe Ehe ist ihr Ziel, und beim Start wollen sie möglichst viele Freunde dabei haben: Gemeinsam Musik hören, chillen, grillen, um dann entspannt den Weg in den Ehe-Alltag zu gehen. «Nervös? Na klar, wäre ja nicht gut, wenn nicht.» CHANTAL UND RAPHAEL «Weisch no? Mir zwei am OpenAir?» Jede Ehe braucht neben den Erinnerungen an diesen ganz besonderen Moment immer wieder frischen Wind, sorry: Air. «Unsere Eltern bekommen heute noch feuchte Augen, wenn sie von ihren gemeinsamen Festival-Erlebnissen aus der Zeit von ‹Hair› und ‹Woodstock› schwärmen», so die beiden. Genauso wie ihre Eltern will auch das Brautpaar weiterhin den Wind in den Haaren spüren und nicht nur in Erinnerungen an die guten alten Zeiten schwelgen. Unter den Gästen befinden sich ihre Familien, die engsten Freunde und Bekannte. Rund 50 Tickets haben Chantal und Raphael den Einladungen beigelegt. Wer kann schon von sich behaupten, den Bund der Ehe in Gesellschaft von 30 000 Gästen geschlossen zu haben? Einer zünftigen After-Party steht nichts im Wege – genau jetzt wird gefeiert. Vielleicht begegnest auch du dem Brautpaar. Die beiden nehmen bestimmt auch eure Gratulationen gerne entgegen und einer Einladung auf ein Hochzeitsbier werden sie sich kaum widersetzen. MARION LEU 4 BESTER TREFFPUNKT BEIM ...? Bei 30 000 OpenAir-Besuchern an einem Tag verliert man schnell den Überblick, seine sieben Sachen oder die eigenen Freunde. Gute Treffpunkte helfen dir, deine Freunde schnell wiederzufinden. Hier die Insider-Tipps. MARION LEU «Wir treffen uns beim Chesterfield-Wagon. Der sieht so schön aus und es gibt ja nur einen davon? Oder …?» SIMON ALTWEGG, 23, BASEL «Logischerweise beim Sani-Zelt. Hier wird man sogar hingebracht, wenn man selbst nicht mehr laufen kann.» MARCO ISENRING, 37, GANTERSCHWIL «Beim Sinalco-Zelt. Das leuchtet schon von weitem gelb.» «Beim Osteingang auf der linken Strassenseite, weil wir sonst noch gar nichts auf dem Gelände kennen.» PASCALE MÜLLER, 19, WINTERTHUR SINA TINNER, 16, WOLFHAUSEN SRF ist für die Konzertaufzeichnungen mit einer grossen Crew im Sittertobel präsent. Zu sehen gibt’s die Bilder im Internet, TV und Radio. So viel OpenAir St. Gallen wurde noch nie in bewegten Bildern gezeigt. Und das erst noch in HD. Das Schweizer Radio und Fernsehen SRF richtet diesen Festivalsommer mit der ganz grossen Kelle an. Die Crew von Radio SRF3 sendet jeden Tag live und auch die jungen Wilden von Virus sind mit Mikrofon und Kamera unterwegs. Das Fernsehen SRF filmt das Geschehen auf Sitterund Sternenbühne – organisatorisch eine echte Herausforderung. «Je grösser und bekannter eine Band ist, desto komplizierter sind die Verhandlungen.» TOM SCHMIDT, SRF Die Erlaubnis, das Konzert aufzuzeichnen, muss meist mit den Künstlern oder deren Management hart verhandelt werden, wie Tom Schmidt von SRF erzählt: «Meist gilt: Je grösser und bekannter eine Band ist, desto komplizierter sind die Verhandlungen.» Die Filmaufnahmen werden fürs Fernsehen in Highlight-Sendungen zusammengeschnitten. Zu sehen sind diese jeweils in der «Music Night» in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auf SRF2. Vom Sittertobel in die grosse weite Welt. (Foto: Michael Dornbierer) SITTERTOBEL IN HIGH DEFINITION Im Internet auf srf3.ch sind fast alle Konzerte live im Stream zu sehen. Und zwar quasi nonstop von beiden Bühnen. Die Daheimgebliebenen können also das OpenAir von zu Hause auf dem Tablet geniessen. Aber auch die Besucher erhalten die Gelegenheit, im Anschluss ans Festival einige Konzerte als «Video on Demand» auf srf3.ch nochmals anzuschauen und in Erinnerungen zu schwelgen. Für das gesamte Programm und das ganze Angebot klickt ihr euch auf srf3.ch rein: Es erwartet euch der grosse Festivalrausch mit ganz viel Livemusik! MARKUS GARNITSCHNIG 5 FRISCH VOM GRILL, ODER ... Wir wagen einen Blick unter die Zeltdächer und sind von der kulinarischen Vielfalt überrascht. Die Festivalbesucher verwöhnen sich nicht nur mit Raclette, Schnitzelbrot und Bier aus der Essmeile. Das Angebot auf den Tellern in der Zeltstadt ist so vielfältig wie die Schlemmereien an den Ständen. Lagerfeuer vorbereiten und auf eine Glut bis zum Mittag hoffen. POULETSCHENKELI UND ZOPF «Das Beste auf dem eigenen Grill sind die Pouletschenkeli, diese werden auf dem Gelände Michaela und Jonas. Jonas kann sich einen Tages beginn ohne Ovi und Milch nicht vorstellen. Aber zu allen anderen Mahlzeiten gibt’s Fleisch. Die Früh stücksbags auf den Rollwägeli von Swissmilk sind noch nicht aufge braucht, als die Ersten bereits das Grillmeister. (Fotos: Mirjam Santaguida) nicht verkauft», so ein junger OpenAirGrillmeister. Die Knochen werden fachgerecht entsorgt: «Lueg, do händ mer en Abfallsack.» Beeindruckt von so viel Organisati on, überraschen wir als Nächstes drei Studentinnen aus St. Gallen. Sie gönnen sich einen Brunch. «Ja nine hat den Zopf selbst gebacken und mit Nutella schmeckt dieser besonders gut», erzählt ihre Kolle gin Meret. hilft, ist ein Sprung in die Sitter verlockend. «Aber nur im oberen Abschnitt, unten stehst du im Bisi», belehrt eine Gruppe Experten. MIRJAM SANTAGUIDA FRISCHE WASSERMELONEN DIESE LEUTE SORGEN JAHR FÜR JAHR FÜR HOCHWERTIGEN MUSIK- UND FESTIVALGENUSS: An der Essmeile decken sich un terdessen die einen mit Eis für die Bodenkühlschränke ein oder gön nen sich einen Schnitz Melone zur Abkühlung. Wenn das nicht mehr VERWALTUNGSRAT: Christof Huber (VRPräsident) Cyrill Stadler (Vizepräsident) Martin Zahner Sabine Bianchi (Sponsoring & Marketing) Mica Frei (Bau, Technik, Gelände) Felix Grubenmann (Food & Beverages) Priska Hettich (Finanzen & Ticketing) Christof Huber (Geschäftsführer, Artists & Booking) Andy Mestka (Sicherheit) Cyrill Stadler (Cashless Payment & Hospitality) DAS OPENAIR-OFFICE: Priska Hettich (Finanzen, Versicherung, Personalwesen) Michaela Tanner (Assistenz Geschäftsleitung, Onlinekommunikation / Social Media, Merchandising, Nachhaltigkeit) Nathalie Bösch (Cashless Payment, Ticketing, Sicherheitsadministration) Andrea Frey (Publikumsanfragen, Tickets, Administration) Janine und Meret. FESTIVALLEITUNG: BARBECUE-REGELN Erlaubt: Grillieren auf Kohlegrill oder offenem Feuer Nicht erlaubt: Campingkocher, Gaskocher und Gasgrill WELCHER FESTIVAL-TYP BIST DU? Was ist für dich das Ziel eines Festivals? A Den Weg zu meinem inneren Ich weiter zu ebnen. Und Liebe. B Mit meinen Freunden Spass haben und viele gute Bands hören. C Fashiontrends setzen, Facebook-Likes bekommen und gute Selfies schiessen. D Möglichst viele Bands sehen – am liebsten welche, von denen ausser mir noch niemand etwas gehört hat. Ergänze: Bei Regen… A … freue ich mich mit Blumen, Bäumen und Gräsern über dieses Geschenk des Himmels. Wo ist dein Zelt zu finden? A Mein Tipi-Zelt aus umweltfreundlichen Leinen steht da, wo ich die beste Aura empfange. B Mittendrin statt nur dabei! B … werde ich nass – was soll’s! C Zelt? Mein Wellnesshotel befindet sich in unmittelbarer Nähe. C … wellt sich mein geglättetes Haar – da bleibe ich im Hotel! D Ich habe vorab den besten Platz gecheckt und bin so früh vor Ort, dass ich ihn auch bekomme. D … kommt meine Regenausrüstung zum Einsatz. Smart von mir, vorab die Wetter-App zu checken. Festivals gehen durch den Magen. Was landet bei dir auf dem Teller? A Ich habe die Ernte meines Urban-Gardening-Beetes mit, dazu gibt es ein Tässchen Detox-Tee. B Von Dosenravioli bis Olmabratwurst ist mir alles recht. Ansonsten gilt: Seven beers replace a meal! C Als erfolgreicher Lifestyle-Blogger habe ich durch mein Network Backstage-Karten inkl. VIP-Verpflegung. D Auf meinem Konzertplan stehen 87 Bands, die ich sehen muss – fürs Essen habe ich keine Zeit. Shower Power oder natürliches Aroma – wie bleibst du sauber? A Ich bearbeite meine Haut mit Hirschtalg. Da perlt Schmutz einfach ab. B Falls die Duschen zu eklig sind, geht es auch mal drei Tage ohne. Wofür gibt es Deos?! C Ohne Beautyprogramm im Hotel betrete ich das Festivalgelände erst gar nicht. Der «Coachella-Make-up-Kit» erledigt den Rest. D Meine Hygiene erledige ich frühmorgens – da ist der Duschbereich leer und ich verpasse auch keine Band. Sex auf dem Festival – hot or not? A Love is all we need. Mit Seelenverwandten teile ich meine Liebe gerne. B Go with the flow – wenn es sich ergibt, warum nicht? C Ungewaschene, alkoholisierte und ungestylte Sexpartner? Danke, ich verzichte! D Ich bin wegen der Musik hier, nicht wegen ordinärem körperlichen Verlangen. AUFLÖSUNG VORWIEGEND ANTWORT A – HIPPIE: VORWIEGEND ANTWORT C – HIPSTER: Love, Peace und Sternenstaub – du bist ein Festival-Hippie! Manchmal strapazierst du mit deiner Weltverbesserungsmentalität zwar die Nerven deiner Mitbürger, aber generell bist du ein sehr lieb(end)er Festivalgenosse! Deine Selfie-Sucht hat dir den Beinamen Ego-Shooter verpasst? Vor Festivalbeginn fliesst die meiste Zeit in die Auswahl deiner Outfits? Du bist ein Festival-Hipster…und siehst dabei sehr gut aus! VORWIEGEND ANTWORT B – KLASSIKER: Vorbereitung ist alles. Dir entgeht auch nicht der kleinste Auftritt und du kennst Bands, die andere nicht einmal buchstabieren können. Als Festival-Nerd verfügst du über enormes Musikwissen. Respekt! Aber vergiss nicht, auch zu geniessen! CLAUDIA SEBUNK Du liebst alles an Festivals und lässt dir weder durch schlechtes Wetter, prekäre Hygienesituationen noch zu viel Stress die Laune verderben. Rock on! VORWIEGEND ANTWORT D – NERD: 7 Marco (28), Teufen. Schweinchen Piggy (3), Bauernhof Grunz. Jannine (21), Frauenfeld. E 1 Zeltstadt mit gemeinsamem Esstisch. 2 4 Der motorlose VW-Bus 3 Alex (29), Oberrieden. m OASG? Das Zelt am Steilhang: erstes Mal am Stelle beim Foto-Match-Spiel deine Menschenkenntnis unter Beweis und ordne dafür die Personen ihrem Zelt zu: Zu jedem Gesicht (A–E), gehört ein Zelt bzw. Zeltplatz (1–5). Rate, wer sich mit dem Schlafnetz vor Spinnen schützt, wer das erste Mal am OpenAir St. Gallen campiert oder wer viel Wert auf Gartenpflege legt. Viel Glück! JACQUELINE GRÄMIGER D Zweistündiger Aufbau für Plattform, Mückenschutz, Dusche und Matratzen. Die Schlafplätze am OpenAir St.Gallen könnten unterschiedlicher nicht sein – einige Besucher bauen aufwändige Bauwerke und andere campieren mit ihrem Wurfzelt im Steilhang. Welche Personen gehören zu welchem Schlafplatz? C Hier steht Gartenpflege an erster Stelle. WELCHES ZELT GEHÖRT ZU WELCHEM KOPF? B 5 LÖSUNG A B1 / E2 / A3 / C4 / D5 Philippa (20), Zürich. 9 Das Line-up ist perfekt, die Vorfreude gross. Doch wild halten sich im Sittertobel Legenden über eine Wiener Zuhälterin, Scheinarzneimittel oder Antilopenfleisch. Warum und wieso? Lest selbst! PLACEBO Der Bandname «Placebo» (lateinisch «ich werde gefallen») war dem Umstand zu verdanken, dass sich Mitte der 1990er-Jahre mehrere Bands nach Drogen benannten. Um sich davon abzuheben und wegen des Klangbilds des Namens, wählte die Gruppe den Oberbegriff für Scheinarzneimittel. WANDA Die Band wurde im Jahr 2012 in Wien gegründet und ist benannt nach der «Wilden Wanda», Wiens einzigem weiblichen Zuhälter. Sie gilt als Kultfigur in Wien. KWABS Der 25jährige Soulsänger heisst im bürgerlichen Leben Kwabena Sarkodee Adjepong und machte seinen Spitznamen gleich zu seinem Künstlernamen. ANTILOPEN GANG Die Rapper-Combo war ursprünglich Teil der Anti Alles Aktion (AAA). Über ihren jetzigen Namen gibt es unterschiedlich skurrile Geschichten wie über eine Erfahrung mit Antilopenfleisch bei einem Restaurantbesuch oder prägende Erlebnisse in der Pfadfindergruppe. Wanda – keine Berührungsängste mit dem Rotlichtmilieu. VON ANTILOPEN UND ZUHÄLTERINNEN 11 ANNENMAYKANTEREIT Die Kölner Rock-Pop-Band wurde im Jahr 2011 von den drei Jungs Christopher Annen, Henning May und Severin Kantereit gegründet. Der Bandname entstand aus – na, schon erraten – den drei Nachnamen der Mitglieder. MARTERIA Der Künstlername des Rostocker Rappers setzt sich aus zwei Teilen zusammen: den Anfangsbuchstaben seines Vornamens, Marten, sowie dem lateinischen «Materia», auf Deutsch Stoff oder Materie. Marteria ist auch unter dem Namen Marsimoto bekannt. TOBIAS TREICHLER MEIN KLEINER LUXUS AM OPENAIR 13 1 Zelt, Schlafsack und Mätteli – damit lässt es sich im Sitter tobel gut vier Tage lang ausharren. Doch längst nicht alle OpenAirBesucher kommen so bescheiden ausgerüstet ans Festival. Wenn es um ein bisschen Luxus geht, zeigen sich die Festivalgänger durchaus kreativ. EHRENVOLLER TRINKBECHER Warum ein einfacher Plastikbecher, wenn es auch eine Trophäe sein kann? David (24) aus Lenggenwil trinkt sein Bier aus seinem Pokal, den er einst «für den schönsten Bauch» gewonnen hat. DAS EIGENHEIM Handwerkliches Geschick ist Grundvoraussetzung für dieses top ausgebaute Holzhaus des «Sabotage-Teams» aus Flawil. Selbstverständlich wurde für die nötigen Werkzeuge eine Bewilligung beim Sicherheitsdienst eingeholt. SELFMADE-BAR Ein weiteres Zim mmermannskunstwerk werk! Flo, Roman, Mäne und Oski stehen hinter ihreer Bar, die sie «Club Classico»» n nennen. Im Angebot haben sie Campari und u Martini, notabene gekühlt. STRANDFEELING UNTER DEM PAVILLON Lange dauert es nicht mehr, bis es in die Badeferien geht. Ein bisschen Strand gönnen sich Chantal, Miriam, Silvana, Debby und Xenia aber bereits am OpenAir und schlürfen gemütlich an ihren Palmbechern. SAFETY FIRST Luxusgüter im Sittertobel sind toll. Doch wo liegen die Grenzen? «Am OpenAir St.Gallen sind wir sehr tolerant und offen für kreative Mitbringsel», sagt Sicherheitschef Andreas Mestka, unter anderem verantwortlich für die Gepäckkontrolle. So habe der Sicherheitsdienst zum Beispiel ein Auge zugedrückt, als ein Besucher seinen selbstgebastelten Go-Kart mitbrachte – er durfte damit aber nicht umherfahren. Eingezogen wird, was die Sicherheit der Festivalbesucher gefährdet – oder schlicht und einfach sinnlos ist. Dazu gehören neben Waffen, Gaskocher hern und Werkzeugen wie Beile oder Moto orsägen auch sperrige Sofas oder d r Kühlschränke. K Das sei alles scho on vorgekommen, doch die OpenAir-Besuch ucher halten sich immer m mehr zurück beim Gepäck: «Die Menge an verbotenen en Gegenständeen hat in den vergangenen Jahren abgenommen», sagt Andy ndy Meestka. Dafür verzichte heute kaum mehr jemand auf eine eigene Sitzgelegenheit. Die Festivalbesucher tragen lieber Klappstühle oder ganze Festbankgarnituren ins Sittertobel, als ständig auf dem Fussboden sitzen zu müssen. CHRISTINE MOSER POESIE, DIE DAS OPENAIR SCHREIBT Wir haben uns auf die Zeltplätze gewagt und die Besucher nach Einfällen für ein lyrisches Meisterwerk gefragt. Die OpenAir-Fans schreiben einen Satz auf ein Blatt und geben es dem nächsten weiter, der einen weiteren Satz aufs Papier setzt. Herausgekommen sind drei abstrakt-skurrile Oden aus dem Sittertobel. MARIELLE ROTH Die handgeschriebenen Originalskripte der OpenAir-Poesie. (Fotos: Marielle Roth) 14 ROGER MEIER SEI DANK Die Obwaldner-Truppe im Schreibfieber. Das OpenAir ist das Paradies. Ein Paradies, in das man reinkommt. Eine Perle. Dank Roger Meier. Besucher haben hier die Nacht ihres Lebens. Und auch wir geniessen es hier so. In Obwalden ist es schon lange Tradition. Dass Menschen ins Paradies reingelassen werden. Ganz geil, gibt es gewisse Artgenossen, die das OpenAir zu einem unvergesslichen Erlebnis machen! Wie Roger Meier. Die Moral von dieser Geschichte. Betrunken Geschichten schreiben lohnt sich nicht! WAS MACHT HELGA AM OASG? Helga Isst Haribos. Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Zusammen mit Marco Polo, dem Entdecker. Im Gebüsch hinter der Hauptbühne. Weil der Apfel gestern vom Baum gefallen ist! VON JANINE, CORINNA, THIERRY UND KAY AUS FRAUENFELD Kurz und knackig dichten die Frauenfelder. VON OULIN, SCHEFER, ENZ UND JOB AUS OBWALDEN Protagonistin Frieda (links). AUF REISEN MIT FRIEDA, DEM WILDPONY Im Morgengrauen ritt ich mit meiner treuen Gefährtin und schwarzen Schönheit Frieda, einem feierwütigen Wildpony, gen Westen zum geheimen Helfereingang mit unsympathischen Grenzwächtern. Ich sah, wie die Zeltlandschaft an mir vorbeizog. Während ich von Musik beschallt wurde. Stunden später erwachte ich zwischen den Meerschweinchen aus meinem Delirium. Daraus kamen wir nicht mehr raus, tranken alle Flaschen aus. Und in diesem Haus, gebildet aus lüsterner Liebe, frohlockendem Alkoholismus und grünem Dunst, leben wir nun bis ans Ende unserer Freilufttage. VON BERD, DELIA, BRENDAN UND RETO AUS ST. GALLEN SONNENHUT ODER REGENSCHIRM? EINE WETTERANALYSE AUS 38 JAHREN OPENAIR ST. GALLEN 15 Fast so wichtig wie das Line-up des OpenAir ist jeweils die Wetterprognose. Jedes Jahr hoffen wir auf vier Sünneli in der Wetter-App. Und sind die Gummistiefel in der Stadt ausverkauft, bedeutet dies meist nichts Gutes. Doch von welchem Wetter ist das OpenAir St. Gallen geprägt? Gemeinsam mit den Wetterexperten Michelle Stalder und Silvan Rosser werfen wir einen Blick zurück auf die Hochs und Tiefs von 38 Jahren OpenAir-Wetter: Illustration: Die Gestalter St. Gallen gilt nicht wirklich als Sonnenstube der Schweiz. Doch wie steht’s ums OpenAir-Wetter? Ist das Sittertobel öfter Hitzekessel oder Schlammloch? Wir zeigen euch, in welchen Jahren wir die nassesten Füsse hatten und nach welchen Festivals wir den schönsten Teint nach Hause brachten. Lasst euch überraschen! HEISSE UND KALTE TAGE IM SITTERTOBEL Illustration: Die Gestalter Das wärmste OpenAir feierten wir im Jahr 2000. Bei durchschnittlichen Höchsttemperaturen von 26,5 Grad war die Sitter begehrter als jedes Bierzelt. Mit knapp 26 Grad waren die Jahrgänge 1981, 1986, 1994 und 2003 auch sehr warm. Hitze ist Spitze, doch gefroren haben wir auch schon. Der kälteste aller OpenAir-Tage war der Samstag, 24. Juni 1995. Mit frostigen 10,7 Grad Höchsttemperatur. Sehr kalte Nachmittage verbrachten wir 1978, 1980, 1995 und 2013. Die Temperaturen lagen jeweils bei 13 bis 15 Grad. Kleine Randbemerkung: Die Klimaerwärmung macht sich auch am OpenAir St.Gallen bemerkbar. Während die durchschnittlichen Nachmittagstemperaturen um 1980 noch bei 20 Grad lagen, betragen diese heute rund 22 Grad. WIE SCHÖN IST NUN DAS OPENAIR-WETTER? DAS SONNIGSTE Gleich vorweg: 19 von 38 OpenAirs blieben trocken. Die Sonne zeigte sich jedoch längst nicht an jedem Festival. Die fünf sonnigsten OpenAirs verbrachten wir 1986, 1992, 2006, 2008 und vor allem 2010 (Platz 1 dank total 29 Sonnenstunden am Samstag und Sonntag). Mit rund 15 Sonnenstunden war der Sonntag, 2. Juli 2006, der wohl perfekteste aller OpenAir-Tage. Headliner an jenem Traumtag war Manu Chao. ... DAS NASSESTE Dass der Juni auch anders kann, mussten wir letztes Jahr erfahren. 2014 gilt als das nasseste OpenAir überhaupt! Mit 45 Litern pro Quadratmeter fiel damals rund ein Drittel der üblichen Niederschlagsmenge im Juni. Die Jahre 1980, 1990, 2009 und 2013 fallen ebenfalls unter die Top fünf der Regen-Festivals. Die Statistik der letzten 38 Jahren zeigt, dass wir eine 50:50-Chance auf schönes Wetter haben. Denn an der Hälfte aller OpenAir-Tage seit der Premiere 1977 verzeichnete man mehr als acht Sonnenstunden. Unser Festival als «Schlammgallen» zu bezeichnen, ist also nichts als ein mieses Vorurteil! Das schönste Fazit unserer Wetterstatistik: Das OpenAir St. Gallen wird immer sonniger! Vor 35 Jahren gab es am Samstag und Sonntag total elf Sonnenstunden, heute sind es 17. Die eigentliche Bilanz lautet aber: Egal, wie das Wetter spielt – wir haben es immer schön im Sittertobel. CHRISTINE MOSER Daten: MeteoSchweiz (Damit die Daten über die Jahre vergleichbar sind, wurden jeweils Samstag und Sonntag berücksichtigt.) (Fotos: Daniel Gassner, Markus Moning, Michael Dornbierer) 16 17 19 LEIH MIR DEIN HANDGELENK … … und ich geb dir was zu trinken! Cash am Handgelenk – bequemer und sicherer geht’s im Sittertobel nicht mehr. Cyrill Stadler im Gespräch mit einer Helferin. (Foto: Mirjam Santaguida) Wo sich früher Bank- und Postomaten auf dem Festivalgelände befanden, stehen heute die Cash-Points. Du lädst bequem ein Guthaben auf deinen Chip am Festivalbändel. An zentralen Stellen auf dem Gelände befinden sich die 24h-Cash-Points. Die kleineren Cash-Points schliessen für einen kurzen Power-Nap von 3.00 – 9.00 Uhr und sind am Morgen in alter Frische wieder für dich da. Sämtliche Food- und Getränkestände, Bars, Non-Foodstände, aber auch der Merchandisingstand akzeptieren nur noch eine bargeldlose Bezahlung mit dem Festivalbändel. «Cashless hat sich in den letzten Jahren etabliert, und mit Raiffeisen haben wir einen verlässlichen Partner an unserer Seite», sagt Cyrill Stadler, Verantwortlicher für Cashless Payment & Hospitality. Am Sonntagabend sind die Cash-Points bis 20 Uhr geöffnet. Selbstverständlich erhältst du das Restguthaben auf deinem Festivalbändel auch nach dem Festival wieder zurück. Dafür gehst du auf die Website www.raiffeisen.ch/openairsg, gibst deine IBAN-Kontonummer, deinen Namen, die Adresse sowie die UID-Nummer auf dem Chip deines Festivalbändels ein und das Restguthaben wird dir auf deinem Konto gutgeschrieben. Diese Möglichkeit besteht bis zum 28. Juni 2017. Alle Informationen findest du auch unter: www.openairsg.ch/info/ cashless-payment. MIRJAM SANTAGUIDA Andrea Frey, Verantwortliche Publikumsanfragen/Administration, über ihre Arbeit im OpenAir-Office. ANDREA, DU ARBEITEST IM OPENAIR-OFFICE – WAS GENAU SIND DEINE AUFGABEN? Ich bin auf der Geschäftsstelle des OpenAir St. Gallen für administrative Arbeiten aller Art zuständig, von der Beantwortung von Besucheranfragen über die OK-Betreuung bis hin zur Ticketadministration. WIE BIST DU ZU DEINEM JOB GEKOMMEN? Ich wurde im 2012 angefragt, ob ich im Vorfeld des Festivals als Freelancerin aushelfen kann – und aus dem damaligen «Aushelfen» wurde ein fixes Engagement. BIST DU DAS GANZE JAHR ÜBER FÜR DAS OPENAIR-OFFICE TÄTIG? Ich arbeite über das ganze Jahr verteilt zu insgesamt 50 Prozent für das OpenAir St. Gallen, daneben auch als Englischlehrerin. Kurz vor dem Festival bin ich hauptsächlich im Office, im Winter gibt es dann dafür ein paar freie Nachmittage mehr. WAS SIND DIE HERAUSFORDERUNGEN AN DEINEM JOB? Die Vorfestivalphase ist sehr hektisch, und manchmal liegen die Nerven der Mitarbeitenden, Helfer und Besucher blank. Da selber cool zu bleiben, ist nicht immer einfach. WAS MACHT DIR AN DEINEM JOB AM MEISTEN SPASS? Für einen Anlass zu arbeiten, der bei so vielen Menschen eine riesige Begeisterung auslöst, ist super! Ausserdem ist jede Phase im Jahr anders Andrea Frey geniesst einen Moment der Ruhe vor der Sitterbühne. (Foto: Simone Treichler) EIN BLICK HINTER DIE OPENAIR-KULISSEN – der ruhigere Winter hat genauso seinen Reiz wie die intensiven Monate vor dem Festival. HATTEST DU SPEZIELLE BEGEGNUNGEN IM RAHMEN DEINER TÄTIGKEIT? Jeden Tag! Das liegt daran, dass wir ein sehr lustiges Büro-Team sind, aber auch an den zahlreichen Kontakten mit den unterschiedlichsten Leuten. WAS WOLLTEST DU DEN OPENAIR-BESUCHERN SCHON IMMER EINMAL SAGEN? Feiert, trinkt (Wasser :)), tanzt und nehmt euer Zelt wieder mit nach Hause! SIMONE TREICHLER 20 ZWISCHEN SAITEN UND KNÖPFEN Vorgestern noch in Finnland, gestern in Deutschland, heute in St. Gallen und morgen in Belgien: Bands mit so gedrängtem Programm müssen etwas Besonderes sein. Fink ist eine besondere Band. Und deren Sänger Fin Greenall vielleicht bald einmal der sympathischste Zombie aller Zeiten. Ständig in Bewegung zu sein. Das inspiriert mich. Die eigenen Lieder vielen Leuten vorzuspielen, wird auch nie langweilig. «Jedes Mal, wenn du eine Saite anschlägst, ist es auf einer Quantum-Ebene anders.» FIN GREENALL WAS VERMISST DU? Das Gegenteil: ein stationäres Leben. Ich vermisse mein Sozialleben, meinen eigenen Kleiderschrank, meine grosse Auswahl an Kleidern, mein Badezimmer und vor allem duschen zu können, wann immer ich will. Wenn ich von einer Tournee zurückkehre, dann dusche ich sehr viel. WAS VERMISST DU, WENN DU ZU HAUSE BIST? Ich vermisse die Stimulation, wie beschäftigt man auf Tour ist. Zu Hause muss man sich daran gewöhnen, dass es wieder ruhig ist, dass man seinen Tag selber planen muss. DU HAST DIR SELBER DAS GITARRENSPIELEN BEIGEBRACHT. WAS MÖCHTEST DU GERNE NOCH LERNEN? Ich würde sehr gerne Piano spielen lernen und eine neue Sprache. Als nächstes werde ich wohl lernen, zu kochen. WAS WÜRDEST DU HEUTE FÜR MICH KOCHEN? Heute ist Markttag in Berlin, also würde ich wohl einen mediterranen Salat anrichten, diesen auf dem Dach mit ein paar Flaschen Rotwein servieren. Das würde auch ganz gut passen, denn heute ist es sehr heiss hier. WIE BEZEICHNET MAN EUREN MUSIKSTIL UND WO WÜRDET IHR SELBST GERNE ZUGEORDNET WERDEN? Wenn das mal nicht eine typische Journalistenfrage ist! Wir werden oft von Taxifahrern gefragt, welche Musik wir spielen. Das ist aber eine unmöglich zu beantwortende Frage: Song Based Indie Folk? Hard Epic Folk? Das ändert sich mit jedem Album. Die Songs diktieren jeweils, in welchem Stil wir die Songs einspielen. Das macht es manchmal auch schwierig, weil man nicht Rock genug für ein Rockfestival ist, nicht Folk genug für ein Folkfestival. Wenn man irgendwie überall reinpasst, passt man irgendwie nirgends mehr rein. Wir werden wohl am häufigsten in die Singer-Songwriter-Schublade gesteckt. Womit ich gerne bezeichnet würde, weiss ich gar nicht. Am Ende des Tages ist es doch einfach Musik! «Ich vermisse mein Sozialleben, meinen eigenen Kleiderschrank, meine grosse Auswahl an Kleidern, mein Badezimmer und vor allem duschen zu können, wann immer ich will.» FIN GREENALL WAS KÖNNEN SAITEN BESSER ALS KNÖPFE? Saiten haben ein Eigenleben. Jedes Mal, wenn du eine Saite anschlägst, ist es auf einer Quantum-Ebene anders. Die Saite widerspiegelt die Menschlichkeit des Spielers und erlaubt viel mehr Gefühl. Knöpfe hingegen sind sehr gut darin, immer genau das Gleiche zu machen. Wenn man das will, nimmt man den Knopf. Fin Greenall als gutmütiger Zombie in «The Walking Dead»? (Foto: Moritz Müller) WAS MACHT AM TOUREN AM MEISTEN SPASS? DU HAST MIT KNÖPFEN ANGEFANGEN UND HAST IMMER NOCH PROJEKTE, BEI DENEN DU HAUPTSÄCHLICH MIT KNÖPFEN ARBEITEST. Ja, das Album «Horizontalism» ist eher knopfgesteuert. Das Gute daran war aber, dass ich alle Teile vom «Hard Believer»-Album zum Rumbasteln hatte. Berlin inspiriert mich definitiv zu mehr elektronischen, Ambient- und IndustrialSounds. Hier begegnet man mehr Elektronik und Kunst als Singer-Singwritern. ALS FILMMUSIKKOMPONIST, WÜRDEST DU GERNE EINMAL IN EINEM FILM MITSPIELEN? Das würde mir sogar sehr gefallen! HATTEST DU NOCH KEIN ANGEBOT? Es ist ein paar Mal fast passiert. Ich muss wohl einfach darauf warten, bis mein Gesicht zu einer Rolle passt. Wahrscheinlich bin ich auch ein ganz schlechter Schauspieler. Die Rolle müsste mir selber wohl sehr nahe kommen. 21 EURE SONGS WERDEN AUCH IN VIELEN FERNSEHSERIEN VERWENDET, Z.B. «THE WALKING DEAD». DU KÖNNTEST AUCH EINEN ZOMBIE SPIELEN. Das wäre grossartig und habe ich mir sogar schon einmal überlegt. Ein paar von meinen Freunden haben das bereits inkognito gemacht. WARUM PASSEN EURE SONGS ZU SO VIELEN MOMENTEN IN FERNSEHSERIEN? Vielleicht weil unsere Songs sehr ökonomisch mit den Texten umgehen. Es gibt sehr viel Raum in unseren Liedern. Schade ist, dass wir nicht mehr fröhliche Lieder schreiben. So werden sie immer in traurigen und ernsthaften Szenen eingesetzt. CHRISTIAN JAUSLIN INFOBOX FINK GRÜNDUNG Seit 1993 aktiv, erstes Album als Band im Jahr 2006 veröffentlicht. AKTUELLE MITGLIEDER (BILD) Tim Thornton (Drums), Fin Greenall (Vocals, Gitarre), Guy Whittaker (Bass) RANDNOTIZEN Fin Greenall hat bereits mit vielen Künstlern zusammen gearbeitet, zum Beispiel mit Amy Winehouse, Bonobo oder John Legend. Mit letzterem hat er den Song «Move» für den Film «12 Years A Slave» geschrieben und aufgenommen. Die Songs von Fink sind unter anderem in folgenden Fernsehserien verwendet worden: Dr. House, CSI NY, Franklin & Bash, Navy CIS, Greek, Friday Night Lights, Suits, The Walking Dead, Bitten und House Of Lies. Webseite: finkworld.co.uk Michaela Tanner am OpenAir. (Foto: Claudia Sebunk) ALLES IM GRÜNEN BEREICH Pearl Jam tun es. Justin Timberlake tut es. Und auch Green Day beschränken sich nicht nur auf ihren Bandnamen. All diese und viele andere Stars fügen dem wohl berühmtesten Motto «Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll» nun auch «Environment» hinzu. Im Sittertobel regiert der nachhaltige Gedanke schon seit langem. Durch Kooperationen – mit Partnern wie SBB RailAway oder den St. Galler Stadtwerken – kann sich die ökologische Bilanz des OpenAir St. Gallen sehen lassen: «Seit acht Jahren läuft unser Festival mit Ökostrom. Rund 75 % unserer Gäste reisen mit dem ÖV an. Und durch das eingeführte Zeltdepot konnte die Menge an entsorgtem Metall massiv reduziert werden», fasst Michaela Tanner einige Errungenschaften der vergangenen Jahre in eindrucksvolle Zahlen. Die Festival-Verantwortliche für Nachhaltigkeit freut sich auch 2015 über viele grüne News: «An all unseren Ständen wird ab diesem Jahr nur noch Fleisch aus Schweizer Herkunft verkauft und 2015 stehen unseren Gästen statt 110-l- erstmals 800 -l-Abfallbehälter gung.» zur Verfü- «Rund 75 % unserer Gäste reisen mit dem ÖV an.» MICHAELA TANNER Textilpartner Switcher setzt in punkto Merchandise-Produkten ebenfalls auf nachhaltige Bedingungen, die leicht überprüfbar sind: Jedes Kleidungsstück hat einen Code eingenäht, der lückenlos die Kette von den Rohstoffen über die Produktion bis zum Verkaufspunkt in der Schweiz zeigt. Auch sozial engagiert sich das OpenAir durch eine Kooperation mit der Organisation Terre des hommes. Dieses Jahr wird ein Projekt in Bangladesh unterstützt, das den Ernährungszustand von unterernährten Kindern verbessert und Gemeinschaften unterstützt – etwa beim Bau von Brunnen und Wasserfiltern. CLAUDIA SEBUNK Begeistertes Publikum vor der «Startrampe». (Foto: Tobias Treichler) VON DER «STARTRAMPE» DURCHSTARTEN 23 Während Piloten für den Take-off die Turbinen starten und Richtung Himmel abheben, ist es für Nachwuchsmusiker nicht so einfach, senkrecht durchzustarten. Oft fehlen das nötige Kleingeld und die richtigen Verbindungen zu Produzenten. Helfen könnte eine «Startrampe» als Flughilfe. Die neue Plattform «Musig uf de Gass & Startrampe» bietet regionalen Nachwuchsbands am OpenAir-Donnerstag die Möglichkeit, vor grossem Publikum aufzutreten und in die Höhen des Musikhimmels aufzusteigen. Fabienne Wolfschläger, Projektmanagerin bei der Incognito Productions AG, erklärt, was es mit dieser Initiative auf sich hat. WAS GENAU IST DIE PLATTFORM «MUSIG UF DE GASS & STARTRAMPE»? Es ist eine Zusammenarbeit der «Startrampe» des Migros-Kulturprozents und «Musig uf de Gass» (MuG) vom OpenAir St. Gallen. Wie schon bei MuG wird der Fokus bei dieser zusätzlichen Bühne darauf gelegt, Ostschweizer Bands zu fördern. Darum sind im Vorbereich der Sitterbühne am Donnerstagabend zum ersten Mal ausschliesslich regionale Bands auf dieser temporären Bühne aufgetreten. Die neue Bühne vereint den Fördergedanken des OpenAir St. Gallen und des Migros-Kulturprozents und bietet eine Alternative zum Programm auf der Sternenbühne. Denn immerhin finden sich an diesem ersten OpenAir-Abend mittlerweile bis zu 20 000 Nachtschwärmer im Sittertobel ein. WIE KAM ES ZU DIESER IDEE EINER ZUSÄTZLICHEN BÜHNE? Die Idee stammt ursprünglich von der Geschäftsleitung des OpenAir St. Gallen. Man hat auf der einen Seite nach einem Alternativprogramm zu den Konzerten auf der Sternenbühne gesucht. In früheren Jahren hat man auf der Sitterbühne auch schon das Halbfinale der Fussball-WM oder einen Dokumentarfilm über Mumford & Sons gezeigt. Auf der anderen Seite wollte man den Fördergedanken des MuG weiterführen. Diese neue, temporäre Bühne gibt Ostschweizer Musikern die Möglichkeit, sich vor einem noch grösseren Publikum als beim MuG zu präsentieren. Durch diesen Einbezug erhalten die Bands über die Kantonsgrenzen hinaus Aufmerksamkeit. WIE WICHTIG IST FÜR DAS OPENAIR ST. GALLEN DIE ENGE ZUSAMMENARBEIT MIT DER MIGROS? Das Migros-Kulturprozent verfolgt die gleichen Ziele wie das OpenAir St. Gallen mit MuG: regionale Musiker zu unterstützen und zu fördern. Daher ist eine Zusammenarbeit nicht nur wichtig, sondern auch sinnvoll. Viele Bands des MuG haben in den vergangenen Jahren den Sprung von der «kleinen» MuG-Bühne ins Sittertobel geschafft. Und da das Kulturprozent auch MuG unterstützt, ist die neue Bühne eine logische Weiterführung der Zusammenarbeit. So können wir vereint mehr bewirken. WAS WAR FÜR DIE NACHTSCHWÄRMER AM DONNERSTAG ANDERS ALS IN DEN JAHREN ZUVOR? Die Nachtschwärmer kamen dieses Jahr in den Genuss der ersten «Musig uf de Gass & Startrampe»-Bühne. Im ersten Durchführungsjahr boten wir den regional bereits etablierten Bands Dachs, Fraine, Panda Lux und Missue die Möglichkeit, vor einem grösseren, nationalen Publikum aufzutreten und neue Fans zu gewinnen. TOBIAS TREICHLER 24 DAS EXKLUSIVE OPEN-AIR-HOROSKOP: ZURÜCK ZUM GLÜCK! Wurdest du gerade von Scarlett Johansson am Traualtar stehen gelassen oder hat Orlando Bloom eure Beziehung per Facebook beendet? Stammt das beste Jobangebot nach deinem Philosophie-Studium aus einem Callcenter für HämorrhidenPräparate? Kein Problem – die Sterne weisen dir den Weg in die Arme der Glücksgöttin Fortuna! MARCO HELBLING WIDDER 21.3. – 20.4. Sei vorsichtig mit Einladungen an die Gäste vom Zelt nebenan: Lieber eine volle Hausbar als ein voller Nachbar. STIER 21.4. – 20.5. Warum schon um 22 Uhr in den Schlafsack? Die Nacht ist noch jung: Der Schlaf ist ein Dieb, der uns die Hälfte unseres Lebens stiehlt. ZWILLINGE 21.5 – 21.6. Überprüfe deinen Bekanntenkreis: Fürchte den Stier von vorne, den Esel von hinten und die Kollegen von allen Seiten. KREBS 22.6. – 22.7. Noch immer kein Sechser im Lotto? Nimm’s nicht so schwer: Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu. LÖWE 23.7. – 23.8. Lass dich nicht wegen deiner Essgewohnheiten fertigmachen. Alle sagen, Vegetarier seien harmlose Leute. Die Karotten sind da ganz anderer Ansicht. JUNGFRAU 24.8. – 23.9. Auch wenn sich mancher Stier und Skorpion eifrig um dich bemühen, bleibe standhaft: Du sollst deinen Nächsten lieben … nicht den Nächstbesten! WAAGE 24.9. – 23.10. Du hast dein Feuerzeug verloren und willst trotzdem deine Bratwurst heiss geniessen? Mach’s wie er: Chuck Norris kann Feuer mit einer Lupe machen. Nachts! SKORPION 24.10. – 22.11. Du denkst noch immer an deinen 10-Sekunden-Flirt vom Hosen-Konzert vor drei Jahren? Es ist höchste Zeit, weiterzuziehen: Wechsel der Weide macht fette Kälber. SCHÜTZE 23.11. – 21.12. Wozu brauchst du einen Sixpack oder Knackarsch? Deine Bescheidenheit ist die Krönung deines perfekten Charakters. STEINBOCK 22.12. – 20.1. Überdenke den Gebrauch von Alkohol als Aphrodisiakum: Der Genuss von viel Geistlichem macht nicht geistreicher. WASSERMANN 21.1. – 19.2. Zeige Selbstvertrauen und stehe zu deiner Meinung, dass Habermas der grösste Philosoph der Gegenwart ist: Wer glaubt, nie Recht zu haben, irrt sich. FISCHE 20.2. – 20.3. Auch wenn Amors Pfeil dich voll getroffen hat: Die Ehe ist der Versuch, zu zweit Probleme zu lösen, die man alleine gar nicht gehabt hätte. JUMP BACK – DER OPEN-AIR-LOOK VERGANGENER JAHRE Welche Plakate des OpenAir St. Gallen kennst du noch? Eine Auswahl aus 38 Jahren Open-AirGeschichte. Rate, staune und schwelge in Erinnerungen! SIMONE TREICHLER A B D G C E H F I 25 Auflösung: A: 1993 / B: 2011 / C: 1999 / D: 2003 / E: 1990 / F: 1984 / G: 2001 / H: 1997 / I: 1988 NO MEAT – NO PROBLEM 27 Früchte gehen immer! Bananen, Äpfel, Melonen. Sie geben dir den Schub, für lange, harte Nächte, und sind erst noch gesund. Es gibt sie zum Beispiel am Migros-Budget-Stand. COOL-DOWN-MODUS Das Wetter spielt dieses Jahr mit: optimales Glace-Wetter. Schmeckt, kühlt ab und ist in allen Geschmacksrichtungen erhältlich – auch in der Wasserglacé-Variante für Veganer! Vegi-Burger sehen so aus und schmecken, als wären sie «richtige» Burger mit Beef und Käse. Halt einfach mit Quinea oder Bio-Grillkäse. Oder wie wäre es mit einem Quorn-Hot-Dog? Auch der sieht echt aus. Für die Veganer gibt es die Gemüse-im-Brot-Variante. Du findest diese kulinarischen Köstlichkeiten an zahlreichen Ständen in diversen Varianten. EXOTIC FOOD Okay, so richtig exotisch sind indische und tibetische Gerichte im Jahr 2015 auch nicht mehr, aber lecker. Da vermisst keiner totes Tier. Für die indischen und tibetischen OpenAir-Gäste gibt’s die exotische Rösti. Nach der grossen Partynacht folgt meist der noch grössere Kater. Vegetarier vertrauen einem währschaften Raclette. Salzhaltig und fettig. Viel trinken hilft auch, da sind sich ausnahmsweise Fleischesser, Vegetarier und Veganer einig. Und Flüssiges gibt es überall, nur bei der Sitter ist Vorsicht angebracht: kein Trinkwasser! MARKUS GARNITSCHNIG Für den Tag danach: das Vegi-Katerfrühstück Raclette. (Foto: Markus Garnitschnig) Gut essen ohne Fleisch. Kein Problem am OpenAir. Das Ange bot hat sich in den letzten Jahren markant verbessert, da die Nachfrage nach VegiKüche deutlich gewachsen ist. Sie ist reichhaltig und bietet für jede Festivaltypische Situation die richtige Lösung. Was am OpenAir passiert, bleibt am OpenAir. OPENAIR-SECRETS Kaum einer trägt sie nicht mit sich herum: Geheimnisse und Geschichten, die man am OpenAir erlebt hat und man eigent lich niemandem erzählen kann, will, soll oder darf. Wir haben fünf OpenAirSecrets für euch zusammengetragen und kom mentiert: FLITZEN: Splitterfasernackt durch das Festivalgelände rennen und nach Bier rufen. Klingt nach einem Spass-Marathon. Ob sich dabei jemand einen Schnupfen oder Kater holte, wäre auch von Interesse gewesen. BIER SCHMUGGELN: Man munkelt, dass jedes Jahr einige «Piraten» ihr Glück versuchen und über Stock und Stein so wie den Wasserweg Alkohol ins Gelände schmuggeln. Subgeniale Idee – erstens gibt’s Tätigkeiten, die weniger anstrengend sind und zweitens existiert schon seit Jahren der Home-Delivery-Service, wo man gekühlte Getränke auf dem Festivalgelände abholen kann. DUMMES WILDPINKELN: Es wurden schon Gäste beim Wild pinkeln erwischt – schade nur, dass sie sich ausgerechnet bei einem Zelt der Sicherheitsleute Erleichterung verschafft haben. Dumm gelaufen, kann man da nur sagen… EINGESCHLICHEN: Die Zahl der OpenAirBesucher, welche es ohne Ticket aufs Gelände schaffen, ist unbekannt. Man weiss aber, dass die Sicherheitsleute zahlreiche schwarze Schafe aus dem Verkehr ziehen. Nicht jeder taugt zum Geheimagenten, und überhaupt – hat eines dieser Genies schon mal versucht, ein Bier am Getränkestand zu bestellen? IM TOI TOI SEINE UNSCHULD VERLOREN: Es geht ein Gerücht um, dass vor einigen Jahren jemand seine Unschuld auf einem ToiToiWC verloren haben soll. Was wohl die zwei auf die Frage antworten: «Und, wo habt ihr euch kennen gelernt?» RAPHI ROHNER 28 DEIN MAMI… HATTE SIE VIELLEICHT DOCH RECHT? Wer cremt sich regelmässig den Nacken am OpenAir ein? Oder wer isst schon ein vollwertiges Bio-Frühstück im Sittertobel? Festivals gibt es schon, seit unsere Eltern so alt waren, wie wir es heute sind. Geben uns Mütter gutgemeinte Tipps «fürs Leben», belächeln wir diese oft – aber haben sie vielleicht doch ein bisschen recht? DER «NASSE SOCKE – KALTES BIER»-TRICK Wer kaltes Bier will, nutzt Mamis Biertipp: Nimm eine nasse Socke, stell dein Bier rein und an die Sonne damit. Das Wasser verdunstet und kühlt so das Bier! DIE SONNE BRENNT? PLACES TO GO Mamis Tipp gegen Sonnenstich: Trinken, Trinken, Trinken – nicht nur fancy Drinks! Sich ab und zu ein Wasser gönnen ist von Vorteil. Zudem wäre Schatten grosses Kino. Aber anstatt mit dem Sonnenschirm vor die Bühne zu lat- schen, wäre es besser, sich mindestens einen Hut zu besorgen. Eine gute Abkühlung bietet auch eine Dusche oder die Sitter – «aber nicht, dass du dir eine Erkältung holst, gell?» «FESTIVALMIGRÄNE»? Mamis Geheimtipp gegen den Festivalkater: Isotonische Getränke oder Tee! Das soll Wunder wirken. Ebenso hilft eine anständige Ernährung am OpenAir, besonders Salzhaltiges lindert die Nachwirkungen von «gestern». Und vielleicht bringt dir das Mami ja eine Gemüsebouillon ins Sittertal… DIE NÄCHSTE SINTFLUT KOMMT BESTIMMT… Wenn du dein altes Open-AirZelt wieder aus dem Keller der elterlichen Wohnung holst, wird ein Hinweis als Ausdruck mütterlicher Fürsorge nicht fehlen: «Vergiss nicht, dein Zelt vorher zu imprägnieren. Nicht, dass du mir nass wirst.» Mit ein bisschen Glück drückt sie dir für feuchte Notfälle auch trockene Unterhosen in die Hand. RAPHI ROHNER Da Fabian (26) aus Bern rot nicht steht, lässt er sich gründlich eincrémen. (Foto: Raphi Rohner) Wie oft geben uns unsere Mütter Ratschläge auf den Weg, wenn wir mit gepacktem Rucksack, Gummistiefeln, Sonnenbrille, Sonnenschirm und einem Sixpack Bier vor der Haustüre stehen, um unser altes Open-Air-Zelt abzuholen? Sprüche wie «Bier ist kein Ersatz für Zmittag!», «Eincremen nicht vergessen!» oder «Trink genug Wasser!» sind Klassiker der mütterlichen Fürsorge. Dabei meinen es unsere Mütter nicht ohne Grund gut mit uns: Sie wissen wohl aus Erfahrung, wie der Hase läuft. Altes Kino Mels KUGL St. Gallen BBC Gossau Oya Kafé Bar St. Gallen Fri-Son Fribourg Palace St. Gallen Gare De Lion Wil RockStory St. Gallen Grabenhalle St. Gallen Salzhaus Winterthur Kammgarn Schaffhausen Scala Wetzikon KiFF Aarau Schüür Luzern Kofmehl Solothurn The Room St. Gallen Kraftwerk Club Krummenau X-Tra Zürich Krempel Buchs Zak Jona Links: Der Blick vom Tonzelt auf die Sitterbühne. Rechts: Viele Regler für den guten Sound. (Fotos: Christian Jauslin) 29 DER GUTE TON MACHT’SS Es gibt sie noch, die Leute, die wegen der Musik ans OpenAir St. Gallen gehen. Sie wollen jedes Saitenzurren, jedes mit Liebe geschlagene Cymbal und alle brunftbrachialen Basstöne geniessen. Dafür gibt es die Leute im Tonzelt: die Herrscher über die Beschallungsanlage. Das Tonzelt steht im Rücken des Publikums. Doch trotzdem hat Matthias Dietrich von hier die beste Sicht auf die Bühne. Das findet der verantwortliche Systemtechniker Audio toll. Noch mehr freut er sich aber auf etwas Anderes: «Am geilsten ist immer die letzte Band am Sonntag, da passiert immer etwas Besonderes», sagt Matthias Dietrich. Damit alle das Besondere gut hören, wirkt der Systemtechniker im Hintergrund. «Am geilsten ist immer die letzte Band am Sonntag.» MATTHIAS DIETRICH Alles, was es dazu braucht, damit die Musik am OpenAir gut tönt, wird mit vier Lastwagen – zwei 40-Tönner für die Sitterbühne und zwei 18-Tönner für die Ster- nenbühne – ins Tobel geschleppt. Etwa 25 Leute stellen die Anlagen einen Tag vor Gebrauch auf. Bei der Sternenbühne passiert dies am Mittwoch, im Fall der Sitterbühne am Donnerstag. Dafür kann Matthias Dietrich auf sein Team zählen: Ihm zur Seite stehen PA-Techs (kurz für Public-Address-Techs), Stage-Techs und Monitortechniker. Die Monitore sind in diesem Falle keine Bildschirme, sondern die Beschallung, mit der sich die Musiker selber hören. CHECK ONE, TWO Uns fällt das wohl nicht auf, weil wir in den Umbaupausen ein Schnitzelbrot kaufen oder mit der neuen Bekanntschaft Handynummern austauschen, aber Soundchecks machen nur die Headliner. Viele Bands bringen ein eigenes Mischpult mit. Darin gespeichert sind die Einstellungen der Band, welche zu 90 Prozent übernommen werden können. Im offenen Gelände sei das Abmischen einfacher, weil es im Gegensatz zu geschlossenen Räumen keine Reflexionen von den Wänden gebe. Solange die Anlage richtig dimensioniert sei, sind nur noch Anpassungen wegen der Feuchtigkeit oder der Temperaturen notwendig. «Bei 99 Prozent der Bands mischt ein eigener Tontechniker.» MATTHIAS DIETRICH Das Abmischen übernehmen meist Tontechniker der Bands: «Bei 99 Prozent der Bands mischt ein eigener Tontechniker», so Matthias Dietrich. Wenn es also einmal nicht nur subjektiv, sondern objektiv schlecht klingt, sind die Bands also selber schuld. Damit nix schiefgeht, hat das ganze System Redundanzen. Und Matthias Dietrich hat auch keine Angst vor Bass: «Unser System hat ein Systemlimit zum Schutz eingebaut.» Somit könne nicht viel passieren. GLASFASER ZUR BÜHNE Für flüssige Abläufe stehen zwei Mischpulte im Tonzelt dem sogenannten Front of House mit jeweils 48 Kanälen. Während eine Band spielt, wird das Mischpult für die nächste vorbereitet. Der Ton zwischen Mischpult und Bühne läuft über analoge Kabel, digitale Kanäle und Glasfaser. Das sei Standard, sagt Matthias Dietrich. Umso auffälliger ist, dass gerade bei den Chemical Brothers alles über analoge Geräte und Leitungen läuft: «Das sieht man heute nicht mehr oft». CHRISTIAN JAUSLIN Die Helfer von MTV mobile sorgen für volle Akkus und gute Laune. (Foto: Jacqueline Grämiger) «REAL-LIFE-TINDER» WÄHREND DEM AKKU LADEN MTV mobile tritt am diesjährigen OpenAir das erste Mal als Hauptsponsor in Erscheinung. Auf ihrer Plattform könnt ihr von praktischen Dienstleistungen profitieren und an attraktiven Spielen teilnehmen. Mit ihrem neuen Cube lässt MTV mobile euch in ihre Welt eintauchen. Ihr seid eingeladen, die lauschigen Sitzmöglichkeiten zu nutzen und dort etwas zu verweilen. Dank dem Blick direkt auf die Sitterbühne könnt ihr den Auftritt eurer Lieblingsband entspannt mitverfolgen. Eine der Dienstleistungen ist das Aufladen eures Mobiltelefons: Wenn euer Akku schlapp macht, könnt ihr das Handy am Stand abgeben und bekommt es wieder aufgeladen zurück. Zusätzlich sind für diesen Zweck auch diverse Sitzmöbel mit einer Steckdose ausgestattet. Auf der Plattform wird zudem gratis Wifi angeboten. So könnt ihr auch bei einer Überlastung der Handy-Antenne mit euren Freunden in Kontakt bleiben. Und falls euer Handy kaputt gehen sollte, so bietet MTV mobile mit dem Ersatz-Service Abhilfe. Neben diesen technischen Dienstleistungen bietet MTV mobile auch Unterhaltung. Die Hosts laden euch zu spannenden Gruppenspielen ein. So organisiert MTV mobile zum Beispiel mit «Real-Life-Tinder» ein kleines Date, wenn sich zwei Festival-Besucher auf Anhieb sympathisch sind. Für die Teilnehmer gibt es zahlreiche Goodies zu gewinnen. JACQUELINE GRÄMIGER IMPRESSUM PROJEKTLEITUNG: GRAFIK: Sabine Bianchi, Marco Helbling, Rabea Huber Die Gestalter AG REDAKTIONSLEITUNG: LAYOUT: REDAKTION: VERLAG & DRUCK: Marco Helbling, Sandra Metzger Markus Garnitschnig, Jacqueline Grämiger, Christian Jauslin, Marion Leu, Christine Moser, Raphi Rohner, Marielle Roth, Mirjam Santaguida, Claudia Sebunk, Simone Treichler, Tobias Treichler KOORDINATION FOTOGRAFIE: Nick Lobeck, Michaela Tanner Mike Gottwald, Manuela Klingler St. Galler Tagblatt AG INSERATE: NZZ Media Solutions AG AUFLAGE: 10 500 Expl.
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