Phenylephrin in Erkältungsmitteln per os lindert verstopfte Nase

Phenylephrin in Erkältungsmitteln per os lindert verstopfte Nase nicht ...
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a-t 2016; 47: 14
Phenylephrin in Erkältungsmitteln per os lindert verstopfte Nase nicht besser als Plazebo: Das
Sympathomimetikum Phenylephrin in peroralen Erkältungsmitteln soll lästige Schnupfensymptome lindern. Die
rezeptfreien Präparate enthalten pro Dosis 10 mg oder 12,2 mg Phenylephrin in Kombination mit Parazetamol
(in DOREGRIPPIN, GELOPROSED) sowie zum Teil mit einem Hustenmittel als dritten Wirkstoff (in
CETEBE ANTIGRIPPAL, WICK DAYMED KOMBI). Eine 2007 veröffentlichte systematische Übersicht
kleiner älterer Studien lässt allerdings keine Wirksamkeit von 10 mg Phenylephrin per os bei verstopfter Nase
erkennen.1 Aufgrund der schlechten Datenlage hat die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA
aussagekräftige Studien gefordert. In einer daraufhin durchgeführten siebentägigen randomisierten offenen
Studie mit 539 sonst gesunden Erwachsenen mit saisonaler allergischer Rhinitis schlägt der Nutzenbeleg jetzt
erneut fehl: Phenylephrin-Dosierungen von 10 mg bis 40 mg alle vier Stunden, maximal sechsmal am Tag,
lindern Nasenverstopfung nicht signifikant besser als Plazebo.2 Zum gleichen Negativergebnis kommt dieselbe
Arbeitsgruppe beim Vergleich von 30 mg retardiertem Phenylephrin mit Plazebo bei 575 Patienten.3
Erkältungsmittel, die ein Sympathomimetikum und Parazetamol enthalten, erachten wir nicht zuletzt auch
wegen des Risikos leberschädlicher Gesamtdosierungen für bedenklich, etwa wenn zusätzlich zum
Erkältungsmittel rezeptfreie Parazetamol-Schmerzmittel verwendet werden (a-t 2007; 38: 105). Wir bevorzugen
symptombezogen gewählte Einstoffpräparate, beispielsweise Nasentropfen oder -sprays mit einem
Sympathomimetikum zur lokalen Schleimhautabschwellung wie Xylometazolin (OTRIVEN, Generika), die
rasch und zuverlässig für freie Nasenatmung sorgen. Diese dürfen jedoch nur maximal sieben Tage lang
hintereinander angewendet werden,4 um ein Anschwellen der Schleimhaut als Reboundeffekt zu vermeiden
(„Nasentropfenrhinitis”), –Red.
(R = randomisierte Studie, M = Metaanalyse)
M 1 HATTON, R.C. et al.: Ann. Pharmacother. 2007; 41: 381-90
R 2 MELTZER, E.O. et al.: J. Allergy Clin. Immunol. Pract. 2015; 3: 702-8
R 3 MELTZER, E.O. et al.: Ann. Allergy Asthma Immunol. 2016; 116: 66-71
4 Johnson & Johnson: Fachinformation OLYNTH 0,1%, Stand Sept. 2014
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25.01.2016 11:15