Der Ort W ach end 0 r f • Der Ort Wachendorf, nach dem die nachstehend behandelten Familien offenbar den Namen führen, liegt in der Osteifel, 8 km südlich von Euskirchen. Bereits 1190 wird die Vogtei von Wachendorf erwähnt. Später erscheint Wachen~orf als Jülich'sche Unterherrschaft. Ein Geschlecht von Wachendorf kommt schon im Jahre 1287 vor und blieb im Besitz des Schlosses bis zum Jahre 1434. Damals erwarb Emmerich Breut von Vienich Wachendorf. Schon nach kurzer Zeit ging der Besitz, wahrscheinlic~ durch Kauf an WERNER VON HOMPESCH über und zwischen 1512 und 1514 ~ an dessen Schwiegersohn JOHft~N VON PALANT. Von 1721 ab wechselten die Besitzer dann mehrfach, Das Herrenhaus in seiner ursprünglichen Gestalt von 1780 ist vielfach geändert. (Clemen, die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Kreis Euskirchen) In einer Abhandlung "Der Matrorienkult im römischen Germanien" in der Köln.Volkszeitung v.7.ll.1923 heisst es auszugsweise: "Noch viel zahlreicher (als die einheimischen männlichen Gottheiten des Rheinlandes, die in römischem Gewande auftreten, aber schon durch ihren bloss germanischen Namen ihr bodenständiges Wesen erkennen lassen) sind die weiblichen Gottheiten solcher Art und in der l.Reihe stehen die Matronae oder Matres, Gottheiten, an denen nich~s Römisches als der latelnische Sammelname ist. Ihrem Wesen nach ~ sind die Matronen Göttinnen der Fruchtbarkeit und des Segens, der Fruchtbarkeit in Familie, Feld und Flur, des Segens in Haus und Hof. Sie trete~ durchweg in der Dreizahl auf, wie auch die späteren nordgermanischen Nornen. Die den Matronen gewidmeten Inschriftsteine häufen sich in dem fruchtbaren Gefilde de~ Ebene am Nordwestrande der Eifel-Berge, im Erf"C und Ru·rge"c:i.~i.. und besonders ragen die Umgegenden von Düren und Jülich hervor. Starker Verehrung erfreuten sich die Matronae Vacallinch~ Ein Hauptheilig~1m ist etwa vor einem Jahrzehnt unweit Münstereifel beim Dorfe Fesch zu Tage gekommen. Auch anderswo wurden die Vacalin~hae lebhaft verehrt, besonders bei Wachendorf und Antweiler -2- im Kr.Euskirchen. und wenn wir erfahren, dass Wachendorf in alter Zeit Wachlendorfnach einem vorbeifliessenden Bächlein genannt wurde, so wird uns der Matronenname klar: In dem N~men steckt die Bezeichnung eines wasserlaufs Vacalus • Wie sehr der ganze Kult mit germanischem Wesen durchtränk~ war, wird durch die Tatsache erhärtet, dass mitten in de9lateinischen Text der Weiheinschrir:ten bisweilen deutsche Kasusformen gleichsam hineinsc~neien. Zugleich ein wertvoller Beweis dafür, dass die Ubier, als sie unter Pugustus auf das linke Rheinufer übertraten, keineswegs mit der Anna~e römischer Kultur ihre angestammte Sprache aufgegeben haben. Ja die alte Mütterverehrung war so enge mit dem Volkstum verwachsen, dass deren Spuren niemals untergegangen sind, Bald sind die Gestalten der Matronen der späteren christlichen Anschauung .angeglichen worden, sodass sie als die 3 Marien, als die heiligen'Jungfrauen u.s.w.fortleben, bald erscheinen die "drei Juffern" als Reste heidnischer Vorstellungen in den Sagen des Volkes und zwar als Geister wohlwollender Art." über denselben Gegenstand sagt Broix in den "Erirmerungen an das alte Folbiaeum, die j6tzige Stadt Zülpich" : "An der Kirche zu Antweiler, das mit Wachendorf (villa vaccalina) in der Näh~ der Festungswerke (Römerlager) von Belgien, beim jel;zigen Dor·f Billig gelegen, hat sieh ein Denkmal gefunden, das den vacalir.ischen Matronen geweiht war Matronis vacalli ne his. Tib.Claudi Matr.imp.ipsa Über dieser Inschrift waren 3 weibliche Figuren mit Blumenkörben sitzend dargestellt. Unter denselben standen ein Priester und eine weibliche Figur in langem Ge,."ande, über deren Kopf "1," eingehauen. Zwischen beiden stand ein Knabe mit einem Rauchfass. Die Inschrift v:ird so erklärt: Livia, die Gemahlin des Kaisers Pugustus (30 vor bis 14 nach Chr.)die Mutter des Tiberius Claudius, opfert hier den ivla tronen von Wachendor!." - 3 2. Das Rittergeschlecht von WACHENDORP mit den 3 Seeblättern Nach Fahne "Geschichte der Kölnischen, JÜlich'schen utld Bergischen Geschlechter" stammt das Geschlecht von dem Sitze bei Euskirchen und führte einen quergeteilten Schild, .oben golden, unten in rot 3 silberne Seeblätter. Dem Wappen nach wären sie mit den Schmeich eines Stanunes. Nach einer Angabe in den Annalen des Niederrheines ist dies Geschlecht auch in Arloff angesessen gewesen. Der Erste des Namens ist Otto von Wachendorf, der 1287 als Zeuge in einer Urkunde des Erzbischofs von Köln auftritt. Auch Ger~ac? von lIrachendorf, der in einer Urkunde der Margarete ~ von Valkenberg v.1353 als Amtmann von.Euskirchen mit Stenen v. Drooc und Brent v.Vernich vorkommt und den Burgbau zu Euskirchen ausführte -das Mauerwerk 24 Ruten lang, in der Erde 8 Fuss, über der Erde 6 Fuss stark- gebört .v~rmutlich hierher. Gerlach v.Wachendorf miles kommt 14.1. (Jahresangaben fehlen) im Memoirenbuch des Klosters Wenau vor. Da hier auch Jodocus de Wachendorf, von der Familie mit 2 Schlüsseln, u.seine Frau Lucia v.Hersch verzeichnet sind, ist seine Zugehörigkeit zur Familie mit den Seeblättern unsicher. Weiter sind zu diesem Geschlecht zu rechnen: Othon seigneur de ~~chendorf chevalier, engage au duc de Luxemburg moye~ant 200 sware Gulden, qui a recus par Henri de ~ Bastogne, chanoine a Metz, secretaire de se prince, meyn eygen gut 1377: 3 feuilles de tillent renverseesj au chef plain Gebre(?) attribue a Wachendorp vassal de Itarchev~que de Cologne: de gueules a 3 feuilles de tillents d'argent, renversees sans tiges, au chef d'or. Volet de ß~eules C: un chapeau de tournoi de gueules, retrousse dlor, garni d'un vol d'argent et soutenant un grelot d'or renverse" Hiernach sieht das Wappen also so aus; Unten in Rot 3 silber~e Lindenblätter; oben Gold; rote Helmbinde,i roter,eine Schelle tragender Turnierhut mit goldenem Umschlag; silberner Flug. Nach einem Wappenbuch von 1699 sieht das Ulappen so aus ; I. - 4 - Helmzier vielleicht weisse Handschuhe. (Aehnlich wie Lissingen) Siebmachers Wappenbuch v.1772 giebt das wappen unter "Reynlendische dasselbe Wappen in nebenstehenden Farben. ll Otto von Wachendorp,Ritter, der Junge verkauft 14.VII.1396 dem Peter von Rattum, Küster zu Cornelimünster und dessen Cenvent 4 Morgen •.. , . • für 50 rhein.Goldgulden. Dieser OTTO,llder Junge'} ist vielleicht ein Sohn des vorher genannten OTHON und derselbe, wie die nachgenannten gleichen Namens. 12. IV .1398 Ehevertrag zwischen, ptto von l~'achendorf,Ri tter und Wilhelm Beissel,v.Gymnic.~ Ritter Namens Elisabeth, der Tochter des verstorbenen Edmund v.Gym....'1ich, Wilhelms Bruder. Siegler: Friedrich, Erzbischof v.Köln, Otto v.Wachendorf, Dietrich v.Gymnich, Goswein Brente, Heinrich v.Gymnich u.Otto Kelternich. 17.VI.1398 In Gegenwart des Erzbischofs Friedrich verzichtet Wilhelm BeisseI zu Gymnich, der die Vogtei Bornheim und das Burg-' lehn von Brühl vom Erzbischof zu Lehn trägt, zu Gunsten seiner Schwester Elisabeth, Gemahlin des otto von lVachendorf, auf diesen Landsitz, dessen Wert auf 4000 Gulden angegeben wird. 1401 Lisa von Wachendo~, Aebtissi~ zu Ditkirchen und Otto von Wachendorf in dem Weistum von Antweiler. 1412 Auf Joh. Bapt. :Ri tter Otto von l!.~achendorp nimmt ein Gut des Dietrich v.Rommertzhoven in Pacht, welches letzterer von Berta von Wachendorp syner moenen"(Tante) geerbt hat. Johan Hoen von Wachendorp, Bruder von Otto, hängt sein Siegel an die Urkunde. 28.V.1426 Johan Roen von wachendorf Zeuge. ~ru9-er von Otto von machendorf, der 1434 Wachendorf b.Antweiler an EmI:lerich Brent v. Virnich verkaufte. 18.XII.1430 Breut v.Antweiler schenkt und verkauft dem Spital Il - 5 zu Münstereifel mehrere Wiesen und Aecker zu ftntweiler, die zum Teil dem Junker Johan v.Kelternich und Otto von Wachendorf (letzter eyn halff sumbere even(?) ) zinspflichtig waren•. 1431 auf S.Georgs-Tag. Otto von ~achendorft Ritter, und Aleit von Goir seine eheliche Eettgenossin verkaufen an Theys Meyrouf(?)v.Reifferscheid und JUlken(?) sein Eheweib ihren freien Hof zu Iversheim, das ein freies Lehen von Cronenburg ist und giebt deshalb der Junker Jo~ann Herr von Ro~ermacher Cronenburg p.p. seine Zustim~ung. Auch Odilie von Wachendorf Aebtissin zu Hoernen und ftgathe von Wachendorf Aebtissin zu Schweinheim siegeln mit. 1434 Die Eheleute Ot~o von Wachendorf und Pleid von GoeE verkaufen die Herrlichkeit Wachendorf an Emmerich Brent v.Vernich. Wappen: In rotem Feld mit goldenem Schildeshaupt 3 silberne Seeblätter. Der nach vorstehendem 1431, 34 mit Aleid von'~oir (Goer)verheiratete Otto von Wachendorf ist wahrscheintich nicht Otto "der Junge", sondern ein Angeböri 5 er der nächsten Generation, vielleicht ein Sohn Ottos des Jungen. Rabodo von Wachendorf 1404 unt~r den Zeugen im Weistum von Pdendorf. Conrait von 11achendorp nimmt 18.XI.1452 als DECREN (Dechant) des gotzhuyss 00. sent Cornelis Munster eine Urkunde auf. 1 Ob die beiden Letztgenannten zu der Familie mit den Seeblättern oder mit den Schlüsseln gehören ist fraglich. Alle vorgenannten lassen sich vielleicht wie folgt generationsweise ordnen: Q~~~ !~§2 Q~!:~~~g_1222 Otto 1377 Berta, tot 1412 Gern: .. Rommertshoven. ============~===================================================~== Johann Hoen 1426 Otto d.Junge 1396,98,1401,26 Gern: 1398 E1isabet v.Gymnicb ---T.des + Edmund Lisa 1401 Rabodo 1404 =~==============c==================;================================ Odi1ie 1431 Agathe 1431 Otto 1430, 31, 34 Gem: A1eid v.Goir(&oer)1431,34 Conrait 1412. - 6 - Das kurkölnische Geschlecht von Wachendor! mit den 2 Schlüsseln Nach Fahne führte dieses Geschlecht in g.Felde 2 mit ihren Bärten von einander gewandten r.Schlüssel; auf dem Helm einen g.Hundekopf, dessen Hals mit s.Halsband geziert und unten r,.u,g. geschachtet ist. Als zu diesem Gesch10cht gehörig werden aufgeführt: Gerlach, 'Ritter z.Frankfurt Arnold,wurde t.d.Dominikanern begraben Johann, Senator z.Köln 'Jaco~,Abt z.Gross.Martin 'in Köln V'ilhelm, Herr zu Crumbach(Grumbach) b.Overrath. Fahne führt dann folgende Stamm:tafel-Bruchstücke auf : •......• v.Wachendorp /'--------------~'----------------\ MATTHIAS,Bürgermeister z.Kö1n JOST Gern: ELISE DRINGENBERG, T.d. + 1457, j----: bei den Karthäusern, Goldschmieds Herrnffiln Dringenberg hatte 1 Stah(?) z.Köln. Gem: IRI\lIGftRD /~--_._-_/-"'\_-------~ /-------/'.'---------..\ GERTRUD JooT MATTHlftS KATHf.RINA JOANN HENRICH 1. Scheffe Gern: Gern: Lucia v. Gem:An.rw ENGIN ()) FranKf • 7. Köln I. Joh.v. Hersel v.Langel 1470 A~tmaI'.n Ba'Cterswich 1460,99 Gem:C1ara z.S. , - J '\:.... , v.Haar Brigittün II.Adolf v. Uhu V . , / \ ' - - -....." , Etzbach l:~. ~ Gem:Mar~a 1524 Henrl.ch v. " . WILHELM 1531,32 Glanburg Gern: ..... v.Loenen Gern :Anna •..... . + iop. /-~ KATHf.RINA natürliche Tochter, später legitimiert. Gem:1600 Edmund v.Hanxler - 7 über nachfolgende Personen dieser Einzelnachrichten: Sta~~tafel finden sich in Urkunden 20.IX.1499 THIYS (Matthias) v.WACHENDORP wohnh'aft zu Kovenbach ( Kruggenbach -Grumbach?-) u.seine Frau ANNA v.LANGEL verkaufen EVERHARD BREUVER für 144 Gulden eine Erbrente von 6 Malter Weizen Rödinger A'Iass. ~ 1. VIL1531 WILHELM, Sohn des Thiys v.iVACHEND'RF, verkauft GORDftRT v.HfNXLER seine gesßmten Besitzungen und Eirucünfte zu Mül1en~rk im Burggericht und im Gericht Hal'\bach. l1.X. 1532 WILHELivl v.'~·I·CHENDORF üb"erträgt seinem Neffen Godart 'v. H/.NXLER zu Mü11enark de~ Huisshof. l6.XIL1532 \~·ILHELi!; '.':/CHENDORF :~u Krubgenbach(Grumbach)ve:'kauft den Eheleuten \,\'ilhelm Staile zu SUlzen(?) und Katharina 16 Gulden Erbrente. Unterpfand: Haus Kruggenbach mit Zubehör i!:-:. Lande Berg u. Blankenberg. Das Siegel von Wilhelrn v.~'achendorf z0igt 2 Schlüssel. Der vorseitig aufgeführte. 1567, Wilhelm v.Wachendorf, Herr zu Crumbach, also wohl= Kru~benbach, wird ein anderer Itrilhelm,vielleicht ein Nachko~e von Johann oder Henrich sein. JOH!LN!~ v.BLITTERS'''ICH, 3 vor 1524, heiratet GERTRUD ~.V""CHENDORF,~1524 wieder verheiratet mit Ritter ADOLF v.ETZBlCH. Die Blitterswich waren ein Kölnisches Patriziergeschlecht, das sicll anfänglich ~? Osnabrügge gen.Blitterswich schrieb, seit dem 14. Jahrh.in Köln vorkom.mt und aus Osnabrück stam.rnt. (Fahne) Judocus de '~~achendorff et Lucia uxor sua 18.111. ohne Jar~resangabe im Memoirenbuch des Klosters ~enau (;Jost verheiratet mit Lucia von HerseI, lebte um 1500 ) Derselbe ~ost -oder seir) sleichnamiger Veter- ist wohl der Kölner Bürger Jos t \Vachendorf, dessetwegen Amtmann SCHENCK Z~ SCH'.VEI NSBERG zu RHEInFELS die Reichsstadt Köln unterm 2.X.1482 schriftlich bittet, ihn zur fushändigung seüler Schuld von 7 Gulden Gold zu vermößen, und vielleicht der JUD(OCUS) Wf.CHTENDORP, "/e lcher ir: cj~!r Matrikel der Universität Köln Ui.term 28.11.1492 aufgeführt ist. - 8 - JOhan von Wachendorp wird 1437 als Senator zu Köln genannt. Vielleicht ist es der Johan nachendorp, der mit seiner Gattin Katharina einen Erbzins auf das Haus "zum Papagei'.' "UP der Aducht" gegenüber dem Hause "zorn Reesen" 20.1.1441 an Heinrich von Düren verkauft und auch wohl derselbe, der 13.V.1457 als Siegelzeuge und "Schöffe d~'s Gerichts Niederich" zu Köln erscheint. wohl ein anderer Johan 1}lachendorp is t der 12. VII .1454 in der Universitiit!?matrikel Köln als "intraneus Col.art(iure) i(uravit)et s. (olvi t)" und 1479 als Ratsherr genannte. Der Scheffe Henrich von Wachendorf ist vermutlich der Heinrich V'achendorp, der als Schöffe zu Köln 1497 und 10. VIII .1504 und 1.11.1507 mit den Schlüsseln siegelt. Nicht in der stamJ:ltafel aufgefüPrt, aber offenbar der' gleichen Familie angehörend ist Jacob '''uchendorp der 1439 als "Reverendus in Christo pater Dns. Jacobus l"achendorp abbas monas~erii Colloniensis in der Matrikel Erfurt und 20.I~.1446 als Dominus JacobQs Wachendor! abbas s.Mart.Gol.in der Matrikel Heidelberg erscheint und an anderen Stellen 24.111.1444, 3l.XII.1445, 10.1.1449, 16.11.1452 und 26.VI.1453 als Jacob Wachendorp (Wayehendorp) Ibt der !.btei Gross-Martin Z'..l Köln genannt wird. Die ältesten Namensträger in Köln sind: Re~nard von lf~achendorp, Lederreider (pelliparius) der 29.X.l354 mit seiner Frau Christina vom Vikar und Rektor des tltars S.Salvii in der Severins-Kirche zu Köln die Hälfte eines Gadems in Erbpacht erhält und J,rnold von \'laehendorf, de;l'i sein.e Nichte Katharina von fich, Tochter von Johan Lantzenberg von lieh, Nonne zu S.Gertrud zu Köln, 1415 eine von ihrer i,1uttor geerbte Rente von 8 Gulden zu Lasten des Hauses' Mecrl:.')tz in dEr StrasLurger Gasse zu Köln überL;rägt und der vieL.eicbt der cei Faru.1e aufgeführte 1427 verstorbene .'rnold ist;. (5. S. 6) .rohan von '·'3chendorp 25.X.1415 Köln erwä,:,nt. als. Konrektor von S.Severin zu - 9 Das 2. Stammtafel-Bruchstück nach Fahne lautet : Ml'..THI/I8 VON WACHENDORP zu Hochenbach im Jülich'schen,Ritter b.N.von Petersheim zu Haaren. i JOHAm~ JOBST VON ~ACHENDORP zu Hochenbach, h.Elisabeth von Hersel, Tochter v.Johan zu Vochem und Maria von und zu Herresdo~f. i ANNA VON ~ W~CHENDORP h. gegen 1580 I"erner von Neukirch gen. Nyvenheim. !)ie j ngabe in "K~.m stdenkmäler der Rheinprovinz" : "Haus Hochenbach und Endenpoel' zu Gey kam wohl erst durch Erbschaft von der Familie Johan v.Hersell an die Familie vt'ln "'achendorf aus Köln u., 1600; eine Alverta von wachendorf bringt dem Godert Spede die beiden Güter zu " kann, wenigstens in der Zeitangabe tt um 1600" nicht stim.:,en. Nach obiger Stammtafel war Hochenbach schon vorher in wachendorf I sehern Besitz" , sowohl Mathias wie sein Sohn Johann J~bst waren auf Hochenbach ansäss ig. Nach Korth "Das gräfl.v.Mirbach'sche Jrchiv zu Harff" war aber ~ auch der in der Stammtafel S.6 genannte, mit ~~ von Langel verheiratete Mathias von rachendorf 20.IX.1499 zu Hochenbach wohnhaft. Es is t also zwischen beiden S ta'llr.ltafeln eine Beziehung wal1rschei nlich etwa derart, dass Matthias v. T,oachendorp und Inna von Langel ausser dem Sohn :ollhelm noch einen Sohn Mathias ha tten, der mit dem Mathias der obigen Stammtafel gleichbedeutend ist. :.uch die in beiden Stamr.ltafeln vorl:ommenden Namen Mathias und Jobst scheinen diese Vermutung zu bekräftigen. Nach Fahne war Elisabeth, die ]!'rau des obigen Johann Jobst die Tochter von Johan HerseI zu Vochem und Maria von Herresdorf 1482; : erner von Neukirchen gen.Nievenheim v/ur iü 1.Ehe verheiratet mit ..•. von Epsendorf; aus seiner 2.Ehe mit tnna von r'achendorp, Tochter von Johan von looachendc.rp zu Hochenbach stammte ei ne mi t ..... v. Mirbach zu Fecheln verheiratete Tochtür. - 10 - Fahne führt schliesslich noch folgende St~T.tafeln ohne Zeitangaben auf, die mit den übrigen nicht in Zusammerulang zu bringen sind: 111 ADAM VON WACHENDORP r,..-----------A.~------- JACOB Gern: •••. Morrion JOHANN Gern. : Gertrud Mertens ALEID Nonne HENRICH Gern. :Cath. Fromann 1,..----"~'>------..\. A.. "'--HE-NR-ICH, , ' ' WILHEL.'1 1. JOH/NN + jWlg 2• ~'ILHELM + jung 3. hG GERTRUD L bO Elise C l o u t h ' eorg an 1no · Gem.:. Marle 4. SIBILLA h.Johann ftldenbrück 5. JOHANN GOTTFRIED h.Margarete Satorius 6.) Cl'.THARINA h.Johann Hackenbroich. IV, WINANDVON WACHENDORP Vogt zu Holzern h. Gertrud NOLDEN, durch die er an der Stiftung Orth von Hagen berechtigt wurde. I JOHAN FERDINAND h. Maria Elisabeth BOLLICH ,--- A JOHAN , h.Maria Christina Heidgen FERDIN/.ND SEB/STljN D1I.MIAN HENRICH h •..\.nna von Efferen I JOHAN WILHELM • GEORG ---------WILHELM HUBERT ANNA M..'illIA \ - 11 Der in der Stammtafel IV autgeführte Ferdinand Sebastian von Wachen~ ist jedenfalls der gleichnamige, aber ohne das von 1798 in nachstehender Urkunde Genannte: "Dass gegenwärtige, aus einem mir vorgebrachten, sehr alten nev verlegenem papier hergeno~~;enen abschrift (Erbvertrag v.1437)mit dem inha1 t desselben von wort zu wort gleichstiIIlliiig sey, bekur.de 1cn auf ersuchen hiermit Ratingen, den zwey und zWfu~zigsten hornungs, tausend siebenhundert neunzig und acht." Not~rius FERD. SEBAST. WACHENDORFF leg~lis manu signatoque pr9piis. Ein Nachkomme, dieses Notars ist vern:ut1ich Joseph Wachendor!f t der nach dem uPersonal-Etat der Beamten des General-Gouvernements Berg von 1815" als "Steuerempfänger zu Bensberg, 42 Jahre alt; Dienstzeit 8 Jahre; Geburtsort Ratingen; DiensteinkoI!1ITlen 1901 Fr."genann1:: wird. In dem Protoko11buch der S.Sebastian Schützenbruderschaf~ zu Ratingen erscheint unter den Namen der Bürgermeister v.1746-1803 am häufigsten wiederkehrend auch der Name ~achendorff. 3. Die evangelische Pastorenfami1ie ~achendorff zu Jüchen,Rheydt U.S.Vl. Hierüber finden sich folgende Einzelangaben; Kaspar T,lJachendorf geb. Jüchen von katholischen Eltern, 'IJUrde 1584 evange1ische~ Prediger in Bedburdyk, dann bis 1596 im Dürener Mittelquartier, geht als Pastor nach Rheydt, wo er Ende 1631 oder ,'nfang 1632 stirbt. Hatte 2 Söhne: Peter wurde 1510 Pastor in Linnich,1623 in /msterdam, + 3.XI. 1652 Kaspar 1612 Pastor il1 Frechen, 1621 in Sittard, + 10.VI.1630. "Protokoll der Jülich'schen Synode zu Birtesdorf" 1609 Juni: "Demnach seind in Praesidem erwählt G1\8P.A.RUS EILBRACHTIUS, in Assessorun Gasparus Wacl1endorf." "Akta der irsten General-Synodi der Gesampten Reformirten Evangelischen Kirchen in den dreien Furstendümmen Gülich, Cleef und Bergh im Jahre 1610 des 7.Septembris zu Duisburg gehaltenil : Deputirten zu diesem Synodo se Lld ge"/lesen: pp. Aus benachbar''Cen Herrschaften: - 12 pp.Von Rheidt: Casparus ~achtendorf. . • . Es ist auch bei diesem Synodo Betrus Wächendorpius auf !nhalten der Kirchen zu Li;tilich gebürlich examiniert und zum Kirchendiener ordiilirt worden." "Protokoll der 5. clevischen reformirten Provilfzial Synode Wesel "1614 Mai 27/28. Sind nachfolgende Personen erschienen: pp. "Deputatus Juliaconsium: D. Betrus ';'achendorpius. 11 /ufzeichnung über den Zustand der ,:~van.selischen Gemei nden im Herzogtum Jülich nach dem Jahre 160911 : "Zu Si ttert i:.at das h.Evangelium THEODORUS HORDqCUS Unnensis S. Theol.D, im Infw1g gepredigt. /ls solcher 1613 gestorben ist M. WERNBRUS TESCHENMACHER an seine Stelle berufen und als derselbe in sein Vaterland nach Elberfeld berufen UIld vocirt ist ihm /.1615 11 MATTIIT1S GWALLERI und solchem ~ •...• Casparus Wachtendorph jr. gefolget. In Linnich i8 t der erste 'öi'fentliche Predi~er ger;esen Petrus t':achendorph, Caspari senioris pustoris Rheidani filius." "~~n der Universität Leyden studierten: 18. V. 1628 Otto THachendorpius, Rheido-Juliacensis 20 pli Casparus Wachendorpius, Ju1iaco.Linnichiensis,filius Pastoris .Amsterodarnensis 14 " Caspari, 17.111.1633 Cornelius Wachendorff, Juliacensis 25 7" !lOtto ""achendorf des Paares : 00 Rh~ydt 11.XI-1631 Catharina von Bru;ykj Kinder 1. Ka_ sparus ~ Rhey d t 27 .11 Tu f zeuge lJr. ~ • 1633 , a Petens Prediger zu ':ffisterdam 2. ";i1helmus "",/"'- Rheydt 28.111.1542 • d orj \11 1,., l'{acJ.~en Dieser Otto ist zweifellos identisch mit otto Wachendorpius ReidoJuliacehsis, der 13.V.1628 in Leyden studiert und höchstwnhrscheinlich ein 3.Sohfl des Rheydter Pastors Kaspar Wachendorf ." -' Studierende in Genf : "1605 Petrus Wachendorff Ju1io-Heinsbergensis, Germa;:-~us,s. s. theol. stud.1~.Oktober 1608 CaspnI'Us Wa-::hendorff 11 11 theo1. sud. II - 13 - !lEines Meisters ~Nelis Wachtendoroffs widfrav,." komr::t 1593 in Grevenbroich vor." Auf Grund vorstehender Einzelangaben lässt sich folgende Stammtafel aufstellen: NELIS (Cornelius)VlACHENDORF tot 1593 Gern: lebt als Viw.1593 zu Grevenbroich -------------------------------------- ------------------- VJ,SPAR VlACHENDORFF. geb. Jüchen, 1584 Prediger zu Bedburdyk, 1596 zu Rheydt. 1609/10. gest.1631/32. ----------_---1\_---- -------------------PETER WACHENDORFF 1606 Stud.theol.Genf. lCA.SFAR 'NAC::ENDOR}'F OTTO WACHENDORPF 1608 Stud.theol.Genf 1628 1610 Pastor zu Lilmich, 1612 Pastor 1623 zu Amsterdam, 1614, 31 + 3.XI.1652 • E\ ~ _ z.Preche~ 1615,1621,Fastor z. Sittard + 10.VI.1630 . ---------------------- KASPAR ~ACh~NDORFF CORNELIUS Wl\CHENDORF'F \ geb". Linnich 1633 Univ. Leyden 1628 Univers.Leyden Univ.leyde~ 1J.XI.1631 Gern: Catharine v. Bruyk. ~Rheydt I-------------------~" KASPAR ~Rheydt WILrIELr,:' ....._itheyd t 27. II. 1633 28. III. 1642. 4. Die Familie WACh~NDORFF-KhSTENHOLZ, Zülpich, Bop~. Ob die unter 1-3 be:landelten Familien ursprünglich gleichen Staw~es sind oder unabhängig voneinander ihren Namen nur nach dem Orte Wachendorf führen, muß dahingestellt bleiben. Die verschiedenen 'Wappen der Far.lilien unter 1 und 2 machen einen Zusar..,nien!:ang nicht wahrscheinlich. Ebenso sind fUr verwandtschnf"tliche Beziehune::er.. der K... sten- holzer Faoiiie mit einer der anderen keinerlei Anzeichen vorhanden. Diese Fa::ilie führt erst in den neueren Generationen ein ~appen, Zusar~lerulang, 1 beiderseitigen.Wol~~sitze. StaL~tafel Hofsür~er, vorko~~en verr~utlich (?) sacr~~entis iüipi~h~~g~~annt. ~largarete ....• _ Eru~el "feb~ibus Tl~eodor _-.~_._.~ . - 15 JOHANN WAClffiNDORFFs Paten waren 16.V.1672 sein Omcel Johan Gielen und seine Tante Catharine Wachendorff. WALRAI\! WACHENDORFFs Pater- waren 18. VII. 1670 sein Onkel Walram Klein und seine Tante 11~rgarete Wac~endorff. Sein Gr~bkreuz steht an dem Kommunalwege Flamersheim-Stotzheim und hat folgende Inschrift: "Anno· 1731 den 22.(2g.?) Sept. ist der Ehr-Wld Achtbare Walraf Wachendorf, Halbwinner(Gutspächter) auf Haus Kastenholz im Herrn entschlafen. R.I.P." "Ji~COB WACHENDORFF obiit in Schwadorf die 19.aug.174-2" v. "TI-iEODORUS WACHENDORF Castenholz Sohn von Herman Wachendorf .. . -.. . und Anna Ma orts" hatte 8.VIII.1709 zu Paten: Theodor ort und Catharina Wachendorf. Er war praetor . in Euonhei~d.h.Schultheis. --- .. _.--- _...... .... - .... _Vermutlich von ihm rührt ein noch erhaltener Brief ohne Ort wld Datum an seinen Sohn Johann Eberhard her mit dem Vermerk des Letzteren lide ~~n p~-~~o··-~;~ip·:27-.jtiin-'-7-76°ii • Soweit sic;l'2 entziffern :\,. . ~ lässt, lautet der Brief: "Lieber Sohn. Wie ich gestern bey bestellung der Fuhren zur:! Transport noch vorseyenden Fruchte zu Schweinheinl Verne~e solle Frau von Steinen dies Jahr schwerlich oder garnicht auß Schweinheim kommen, indem Herr Land Comma.ndeur sie zu Ver ... elechatt(?) ..... behindert, ob aber undt wie weit diese sinagoschische scientz gegründet, weiß ich nicht. iGh ohnevermangele jedannoch auf der Huth zu sein. / Kirschen hab dermahlen keine so zeitig seindt, weshalb ....• auß Castenholz geschickt./ Herr Probst ist nach vorläufiger Versö~nung gestern morJen verreiset./ wegen des Kalcks werde gleich die ordre auß Castenholz besorgen, meine tlberkv.nft werde wohl biß danahe mertens peter, wen Herrn Probsten retourniret, verschieben, weilen alsdenn liber etwa zu conferiren ist./ bis dahin nebst schönstem Gruß ahn Frau dochter sein getreuer Vatter Wachendorff" Die äußere Anschrif't des Briefes lautet: " ~onsieur Monsieur Wachendorif Licentic, en doit pp l ZUlpich. " - 16D[-i,S ~Vnppensiegel iet lei':ler ir;: tmteren Te:'le •Dlat··· ~ ~'p·l.,';<'_' -, ......... _-· ....... ·\".1 nur die Eell;,zier is~.; noch zu erke: . nen: Ein ·.·/~chser:der,.-,-nscl:einend. tßP:~nzerter .Arm, der eil Schwert schwin t. '/ .._---_ .... --_.__._-_._ THEODCR WACHENDORFFs Frau Johanna 1,:argaretS Schr.:i"tz ";ar war 7.111.1744 Patin bei Hubertus SclU1eider, de~ Sohn von J oblnnes Schneider zu Kastenholz und Anna Ka tl"~arina Wr... c~:endorff. IIJOES EVERHARDUS WACHENDORIlt wurde ::::.18 SOhL dos d:.~mals erst 18( ! ) jä:lrigen ltTheodorus Wachendorf" Ul:d der JOh,il:E:l I',:arg.:.,;.reta ~ Sr.::rJ~:i tz l~. 9bris 1727 getauft. Seine Pater. W8.ren Everh.."lrcJus Sch.si tz, c.er Großvater mütterliche:rsei 'ts und C:~tl-;.arina Gl'ubens ( einE: Verwandte der !\!2.rgareta Grouven der Fr~u Wc.üraJi: '\:h:~c~~enc: <1" 0 r. f .f' ... -", ?) . o\. ,1\.· r:, . ./f . ' ,f..! I ,/ .•• ' . '" - .... JOHAIH: EBERHARD WAC!{ENDORFF war nac:-. de~' Anschri:t QE;S vOl'sei tig wiedergegebenen :~riefes seir.E;:s V:.l,ter=.; Lic. jur. Er ':,rar Schultheis und Kellner (Domänenverw,ü ter) :1(:::, Kur'Lirs-ren von Köln und erhielt 1761 die Burg ZÜipicl-: von der:-, vorletzten Kur'fürsten Maxii::ilian Friedrich Grafen v.Königseck-Aulendorf zum· Geschenk. Aus welcher Veranlassul1,; ist nic!-lt bekam::t. Hber die Bur,: Zü1pich er~thu1teu 11 die l~t:.~:stden..l,{J:ü;\ler der Rheinprovinz" folbendes: 11 In Zülpich b~fand sich schon in der friinlc:i.schen Zeit eine königliche Pfalz, •.. die mit der ältesten Befestigung Dohl 881 bEi dem Normanneneinfall zu Grtulde ging . . . . . U~ in dem Rachekampfe gegen den Grafen v.J~lich ~~:.~ a~ der Grer.ze seines Gebiets einen Riickha'.L t zu h&ben, erric::.tete der Erzbischof Sifrid von Westerburg nach 1278 in Zülpich ein neues festes Schloss. Eine Belacerung durch den Herzog von Lisburg hielt das neue Schloss aus und im Frieden zu Pin~she~m wurde ausdr~~cklich dem Erzbischof d~s Recht ein~eräUL:t, ~~ de2 Schlos8~ weite~'zubauen. N~chdem aber der Erzbischof in der Schl~cht von Worringen gefuu;.;en worder. r!ar I eroberte W;;üra~ v. JÜ1ic!:. d::.8 Schloss und zerstörte es. Se j. t der.-: Ende de s 13. Jahrh. is t dp..s Schloss neuerdin,,~s ,;~ls Ffand - 17 in den Händen der Grafen v.JÜlich und bleibt in deren Besitz, bis es 1368 der Bischof Kuno von Falkenstein als Koadjutor des Erzstifts Eöln wieder einlöst. Unter dem Erzbischof Walram v. Jülich •... , erfolgt nun gegen den Willen. seines..Bruders, d.es Grafen Wilhelmy.JÜlich, ein.Neubau des Schlosses. Unter Bischof Friedrich v.Saarwer~en (1370-1414) ~and dann der Ausbau des Schlosses statt. Dies ist der heute noch in allen wesentlichen Teilen erhaltene Bau. In den späteren Jahrhunderten hat das Zülpicher Schloss unter all den Belagerungen und Zerstörungen schwer zu leiden. Noch im 17.Jahrh. wird an dem Schlosse gebaut, im Jahre 1664 erfol~en o unter Kurfürst Maximilian Heinrich größere Reparaturen. Das Schloss, das wiederum Ruine geworden war, kam 1761 als Schenkung des Kuffürsten an den Kellner~und Schultheis Josef ( J;hann) Eb;;ha--;-d:-:w:-a-c-:h-e-n-:d:-o~r·-:f:-;f~,--:d-e-r--:"da-nn--l~· n-d-e-m~B~u-r""g~h~O~f~d";'a';;'s~ Wohnhaus des, 18. Jahrh. und di~"'1869 abgebrochenen Wirtschaftsgebäude errich~en ließ. Im Jahre 1847 ging die Burg durch Heirat an Herrn Sieger über.' Die ~urg, die an der Südwestecke der Stadt auf dem höchsten Punk~e des sich hier erhebenden Hügels errichtet ist, ist neben dem Schloss zu Kempen die besterhaltene der kurkölnischen Burgen des 14.Jahrh. Sie bildet ein längliches unregelmäßiges Viereck, an den Ecken im Westen, Süden, Osten mit Rundtürmen, nach Norfen, der Stadtseite, mit einem überecks gestellten kurzen Trakt umstellt. Der Hauptzugang der Burg ist jetzt von der Südostseite. Die dem Kirchplatz zugekehrte Fassade ist von 2 Rundtürmen eingerahmt. Der zur Rechten is.t in der stattlichen Höhe von 4 Stockwerken vollständig. erhalten; die Mauern sind mit kleinen'4eckigen Fenstern mit Hausteingewänden versehen. U~ den Turm zieht sich ein wohlerhaltener"vorgekragter Zinnenfries. Die Kragsteine sind aus Trachyt, der darüber aufgebaute nasenbesetzte SpitzbOßenfries aus Tuff, dann eine glatte Backsteinmauer, als Einrahrnung und Abdeckung der Zinnen ist wieder Tuff verwendet. Der Turm links ist bereits in der 2 •.Hälfte des 18. Jahrh. bis Höhe des Hauptbaues wegen Baufälligkeit abgetragen worden. - 18 - Der Trakt zwischen den beiden türmen ist 2stöckig, in jedem Geschoß lanse schmale Fenster mit mittleren horizontalen Steinbalken. In der Mitte der Südseite das wirkungsvolle und monumentale Hauptportal. Die Durchfahrt selbst spitzbogig,- eingera~t von einer tiefen 4eckigen Blende, die die Zugbrücke aufnahm. Darüber zieht sich ein breiter Ral~en hin, der an den Seiten in 2 viereckige Felder ausläuft, die in Vierpassumrahmung schräg gestellte Wappenschilder enthalten, jetzt verstümmelt, ursprünglich das eine Wapppen das Wappen de~ Friedrich v.Saarwerden, das andere wahrscheinlich das Wappen des Kölner Erzbistums.zeigend. Das Tor selbst ist in sorgfältig bearbeiteten Buntsandsteinquadern ausgef~t; die Profilierun6" ist von großer Schärfe und Schönheit. In dem Portal noch eine gotische Bohlentür mit schmiedeeisernen Beschlägen, deren Bänder in Lilien auslaufen, ausserdem tlit schweren Näge~ b~schlagen. Die Südwestseite des Schlosses, die dem Angriff völlig offen lag, und in den Zug der Stadtmauer fiel, war naturgemäß am stärksten befestigt. Die Stadtmauer schließt sich an den halb abgebrochenen Erkturm an. Der\rechte Eckturm zeigt neben dem Ansatz der Stadtmauer einen vorgekra~ten Erker (Abort), der Hauptbau ist 3stöckig und hat ir. den beiden oberen Geschossen schmale Fenster in Hausteinumrahmung ~it mittleren horizontalen Steinbalken. Im obersten Stockwerk noch ein Abort, außerdem verschiedene Kragsteine, die auf einen kurzen Wehrgans schließen lassen. Unter dem jetzigen Dachgesims liegt hier auf der Südostseite ein Fries von k~äftigen Kragsteinen, die ursp~lnglich einen vorgekra~ten Spitzbogenfr-ies trugen, wie jetzt noch auf der TIordwestseite. Das große Portal war spitzbogig und von einer 4eckigen Blende für die Zugbrjcke umgeben. Es ist jetzt versetzt, der Spitzbogen selbst verglast. Der diese Seite nach links abschließende Eckturm ist wieder in seiner vollen Höhe mit dem ursprünglichen Zinnenfries erhulten. An den Turm" schließt sich der ~ besten erhaltene Teil des Palas an, der auch noch seine ganze Bekrönung mit dem vorgekra.~ten Spitzbogenfries zeigt. Die Fenster sind auch hier - 19 ursprünglich lang; und schmal; verschiedene sind späterhin verändert· und vergrößert. J~n der 4.Ecke des Schlosses springt der 4eckige Backsteintrakt vor, mit sorgfältiger E~kverklammer Ufig in Quadern seiner ganzen Architektur nacp erst im 17. Jahrh. in dieser Gestalt ausgebaut. Das Innere des Schlosses ist zwar noch immer sehr malerisch, aber durch die Einbauten für das Wohngebäude und die Brennerei ganz verändert. In der Nordwestecke ein 2stöckiges Wohnhaus von 6 Achsen mit gebrochenem Mansardendach eingefügt, das nach außen hin tiber die alte Mauerkrone hinweg sichtbar ist. Nach der Stadtseite zu ist für die erweiterte Brennereianlage leider der Anbau großer und nüchterner Fabrikgebäude nötig geworden. 11 JOHANN EBERHARD Todesurkunde in 85.Lebensjahre. Die französischen Standesamtsregister lautet: WACHENDORF~,starb de~ i~ Acte de D10es L'an mil huit cent douce le Vingt huit du mois de Mars par ~evant nous, Louis Hall, Maire de Zülpich, officier de l'etat civil sont comparus les sieurs Germain Joseph Wachendorff, äge de trente sept ans " profession de particulier, demeurant a Zülpich, qui nous a dit ~tre fils du defunt, et 1e sieur Guillaurne Trimborn, äge de trente neuf ans, profession de drapier, demeurant a Zü1pich, qui nous a dit ~tre voisin du defunt; lesquels nous ont dec1are, que 1e vingt sept du mois de Marz de l'an mi1 huit eent douze a onze heures du nuit est decede 1e sieur Jean Everand Wachendorff, ne a Castenholz departement de shnict(?) moselle, age de quatre vingt quatre ans, profession de particulier, demeurant ~ Zülpich fils de Theod02Wachendorff. e /de Jeanette Marguerite Schmitz, Epoux aB .Jedes. i.a Et ont les feclaran s eigne avea nous le present acte apr~s qU'il leur en a et fait lecture. Germ.Jos.Wachendorff Wilbelm Drimborn I Louis Hall. 11 11 ,I ·~T·~ ) i/...• ·l ;"'v CL-.t..-(..o l.- 1 • - 20 ~ber die Beerdigung findet sich im Kirchenbuch zu Zülpich folgender Eintrag : "Anno Demini 1812 die 31.m.Martii sepultus est praeclarissimus ac consultissimus Dominus Joh. Everhardus Wachendorff, suo tempore civitatis praetor ac cellariae Electoralis peruptor /: quoad 2 dum matrimonium Margarethae Joepens Tulpetensis ac viduus quoad 1 mum matrimonium pie defunctae Elisab.Müllers ex Mü1heim trans Rhenum :/ filius Dei Theodori Wachendorff, domicilians in Castenholz et J.ohannae Margarathae Schmitz. obiit aetatis 85. tt Ein noch vorhandener gedruckter Totenzettel auf den Tod der 2.Frau Johann Eberhard Wachendorffs, Margarethe Catharine .Joepen hat fol~enden Wortlaut: .11 - Jesus, + Im Jahre . Maria, 18:31. Joseph 1+den 16. Februar 1\11 t- tags 1 Uhr starb zu Zülpich mit allen Heilsmitteln der katholischen Kirche versehen, nach einem fünftägigen Krankenlager an Altersschwäche die wohlgeborne Frau Mar. Cath. Wachendorff gebOrtt9 Jöpen, I, ~ I i : I in einem Alter von 81 Jahren, nachdem sie 41 in friedlichster Ehe und 20 im Wittwenstande gelebt hatte. Ihre Seele wird dem heiligen Meßopfer der Priester und dem Gebete frommer Christen empfohlen, damit sie desto eher ruhe im Frieden . 11 - 21 - J0HANN JOSEF WACHENDORFF : Sein Pate war Johann Joseph Orth. Seine Frau Anna Sophia Schmitz gehörte nicht etwa zu der Familie Schmitz Kirchheim, der die Frau des Vaters Theodor Wachendorf! entstammte (Johanna Margareta Schmitz), sondern zu einer nicht damit verwandten Familie Schmit·z"-Adendorf. Johann Josef hatte 10 Kinder, darunter 5 Sö}me, von denen wieder einer' 7, ein anderer 13 Kinder hatte. C!~~L HERN~NN WACHENDORFF und seine Frau waren vor 1806 gestorben. Ihr Sohn CARL JOSEF WACHENDORFF war von dem Ehepaare Adolf Hergardten und Maria Brigitta Zingsheim, jedenfalls einer Schwester der Eutter, SChOll vorher an Kindesstatt angenOInl~;en ~/orden wie aus nachstehenQ-em Ehevertrage hervorgeht: "Nachdem der ehrsame Junggesell CARL JOSEF WA.CHENDORFF and die tugendhafte Jungfer M:&RG..L.'tffiTH.A WIRTZ mit Berath und Einwilligung ihr~r Eltern und Verwandten in specio öhmbs Adolf Hergarden und nlöhne Brigita ZinGsheici'entschlossen, ~en Stand ter Ehe einzutretten und sammend den itztbemelden Eheleuten Adolf Hergarden un~ Erigita Zingsheim in ihrem .... gewerb ~~d Hauswesen fiirderhin so sorglich beizustehen, wie be~a~ter von i~en an I~indesstatt angenommener Bräutigam bis dato getan; so tun diese Eheleute Hergarden und Zin6sheim teils zur Entgeltung ihnen bis hierhin geleisteten Vorstands, teils zur Heiratsgab ihr zu Frauenberg gegenüber der Kirche gelegenes Haus, G~rten und Zubehör, samt denen iD FrauenberGer, OberWichtericher und Izzelheimer Hoheit unterhabenden Gründen, wie auch alle Hofesgeweiden ohnwideruflich zusagen. Jedoch sich von allem den Gebrauch tUld Nutznießung bis zu ihrem Ableben vorbehalten dergestalt, dass die Meisterschaft i~ Hauswesen und alle~ ••• ordini .• ihnen anheim bleiben, hingegen die Brautleute als brave und gefolgliche Kinder ihnen sowohl bei Gesund- als Krarucheit· treulich ~nd liebreich beizustehen und so wie eigne Kinder ihren Eltern zu t~).n schuldig, handhaben und pfleGen sollen. qohingegen die junge künftige Eheleute hinwiefer als verdienter Sohn und Tocht(;r geachtet, sie tUld ihre Kil.<ier als Enkeln geh ....• - 22 Von beiderse~ts Teilen für •••• und Nutzen gesorgt werden soll. Der Brautvatter Joannes Wirtz und Margaretha Sehe ben verheißen für heirats •.•• zu geben hundert •.• Lmd auf den Fall, daß ihre Tochter ohne Leiteserben versterben sollte, so sollen dem Bräutigam Wachendorff ferner 10 Morgen ihren ••• bestgelegenen guten Land zugedeihen und abgestanden werden. Nemmenich 20. Oktober 1806 Johannes Wirtz } Eltern der Maria Margaretha Scheben Margarethe Wirtz i.dolf Hergarden ; Eheleute. Maria Brigitta Zingsheim J Bartholomäu~ Wirtz ~aire v.Nemmenich Johann Eberhard Wachendorff Zeuge Nach der Mitteilung eines Lehrers in Rdr.Castenholz staIIl.mte die Frau des CARL'HERMANH WACHENDORF, geborene Zingshe.im vom "Ffannenhofe" zu Billig. Die Heirat seines Sohnes C~RL JOSEF mit der am 28.X11.1786 zu Ne~nenich geborenen und am 9.1.1851 zu Frauenberg verstorbenen Margarethe gebt ~~rtz hat am·2.X1.1806 stattgefunden. Carl Joseph ist am 3.V.1823 unter Hinterlassung von 3 Kindern und 7 Enkeln gestorben. Nach derselben tli tteilung hat C;..RL HERM.ANli; außer Carl Joseph noch 2 weitere Sö~~e gehabt: Theodor Joseph ~14.I11. 1835) und Joseph (.... 1863 zu Eus~irchen). Der 1826 geborene Sohn des Theodor Joseph, JOHANN WACHENDORF lebte 1910 als einzige~_l{~_~sträger der Familie W~chendorf, die "e~ne der anges~hensten und begü:e_:.~:_en__ ~_~~_ .ganzen Gegen~_~~_:-!. in -Ndr ~'c'as~eiihöfz; .-. Er wär Junggeselle und Rentner, hatte sein Land verpachtet und galt als sehr wohlhabend. Eine fuitteil~ngdes Fastors zu Flamersheim besagt, daß lider letzte Besitzer des_ "FrQ!~of_~~.!. der in früheren Zei ten in ~er Nähe der Kapelle von Castenholz gestanden hat, ein JOHAlfN JOSEPH WkCHENDORF gewesen sein soll. Über dessen .-._- ._. .----_. .,._ -- .... __ .. .-.. ....-._ ..,... ..• - ,.-~ . 11 - 23 .~bstammung und die Zeit ist näheres nicht bekannt. Die Familie in Ndr.Castenholz ist wohl Dlit Johann Wachendorf erlosche·n::········__···_·- - . -~._---,-_.. .------- -, -.., JOJili~ WILHEU~ WACHENDORFF. Seine Patin war ~nna Catharina Orth Ilex HeimbachlI. Aus seiner Ehe mit Maria Barbara Zorn gingen 10 Kinder hervor. Von seinen 6 Söhnen hatte einer, Johann Jose!, verheiratet mit Anna Maria Müller, wiederum 11 Kinder. Also auch hier eine stattliche Nachkommenschaftl VII. (%"" HERMANN JOSEF THEODOR '1lACHENDORFF. Seine Taufurkunde lautet: ,Theodorus llZülpich 1775. 27. 9bris Baptiz~+us est Hermannus Josephus \,. Wachendorff '-. filius legitimus pronobilis ac clarissiI:li Dni prodoris Joannis Everardi ·Wachendorff et Margarethae Catharinae Joepens, Patri~~s pronabilis Dominus Theodorus Wachendorff prodor in Euonheim et Anna Gertrudis Joepens." Wie aus nachstehenden Urkunden aus dem Jahre 1787 hervorzugehen scheint, ist er vielleicht zunächst für den geistlichen Stand bestimmt gewesen, was durch eine mündliche Überlieferung i 1.n der Familie auch best~tigt wird. Die 3 Urkunden lauten: 1) Vice et authoritate, ~rchicpiscopali, qua fungimur, Ordinaria praesertim tenore curo Josepho Theodoro Wachendorff Tulpetensi in 12~ actatis anno COTIstituto, benigne in Domino dispensamus ut non obstante actatis defectu prohabita tamen prius clerico.li (tonsura), beneficlum aliquod Simplex in Sintzenich aneptare et quoad vixerit, rotinere libere. ll Zu deutsch lautet der Inhalt: "Kraft unserer :.:>rclentlichen erzbischöflichen Gewalt dispensieren wir den im 12.Lebensjahre stehenden Joseph Theodor Wachendorff aus Zülpicp, dass er trotz dem'Hindernisse des jugendlichen ..lters nach Empfan0 der Tonsur eine einfache Pfründe in SintzenicL erwerben Wld auf Lebenszeit behalten darf. 1I - 24 - 2) Nos Carolus Aloysius Königsegg S.R.J.Comes, Dominus in Aulendorff et Stauffen, Dei et Apostolieae Sedis Gratie Episccpus MYrinens1s, Metropolitanae Eleetoralis Eeclesiae Coloniensis Decanus et Cappellarius Major, nee non Archidianonus Novesiensis, et illustris Equestris Ordinia St i tiiehaelis Co~~endator Serenissimi ac Reverendissimi Principis ac D.D.Maximiliani Francisei Archi-Episeopi et Principis Electoris Coloniensis, Archidneis Austriae et e per Ciritatem et Arehidioecesie Coloniensem SUffraganeus, et Vicarius in Pontificatibus Generalis etc. Testamur per praesentos, Nos Anno Domini 1787 Die 2da Mensis Martii feria 6 ta quatuor temporum in Ecclesia Metropna Colonia Ordinationem Celebrantes. Exhibitos coram Nobis sufficientibus fide dignorum Testimoniis de vita et morun hone·state, alias que praemisso Examine juxta f~.Coneilii,Tridentin1 praescriptuu eomprobata Idoneitates per Spiritus Saneti gratiaL; juxta Rituru S.R.E.ad primam. Cleriealem Tonsuram promisse dilectum Nobis in Christo. l' Hermannum Josephum Theodorunl Tulpetensem, Archi Dioecis Coloniensis originarium Sacramento Confirmationis provic Inunitum. In quorum fidem has Sigillo Nostro Pontifieali munitas subscripsimus, Anno die, et loeo, quibus supra. Ad mandatum Reverendissi et Exeellentis.D.D.Suffraganei Anton Middendorff, Seeretarius. L. S. Car.Aloysius Epise. Myrin.suffrag.Colon. Ego JOSEPHUS THEODORUS Wi·.CHENDORFF Denominatus-Praesentatus Reetor Viearia'sancta'cntharina' in Sinsenieh juro, vooeo ac promitto, quod ex nunc -in antea fidelis- obediens erD Sanetae Sedi Apostolieae, 3) - 25 - • insuper Reverendissiwo ac Eminentissimo Archi El)isCODO - , ac Electori Coloniensi ~~aximiliano Francisco Archidnei ,l.ustria ejusdem Archi-Episcopatus tochi (?) Di2.cOIÜ Majori. & Jlraeposito Bonnensi Reverendissimo itidem <;LC Illustrissiso DOr.!ino Libero Barorlide et in Weichs & corum Succes ~ ori bus c~nnonice ac legitimo intruntibus, - Rmo templissimoque Domino, Officie.li I:onnensi, in omnibus lici tis & honestis, !.Iandata quoque corum ac Statuta, quaccumque lici ta 6.. honestE:' fuerint, f~deliter observabo, Visittationibus & Correctionibus, quas fecerint & instituerint subditus ero et optlillper':lOo Capi tula anna frequentabo , penes Ecclesiam ,;:ear., person:::.li ter residebo, Jura et "Proventus Vicariue sine ulla, Simoniae labe adepti, non appignorabo, minus alienabo, dependita pp. t; I"Ga act~ Bom:ae 3~ "Martij 1787 • 'l Die vorstehenden Urlunden findel:' ihre ErklärunG durch nachstehende ErläuterunGen unterrichteter Persönlichkeiten Zu 1,. Dem 12jährigen (Hermann) Joseph Theodor Wachendorff v/ird die Dispens "beniGne in Domino dispensamus" für Hbernahme eine~s Beneficium (Stiftuns , Pfründe in Sin~zenich) erteilt. Eine solche einfache Pfründe verpflichtete bloß zu gewissen Gebeten u~d zur Teilnal~e an bestimmten Gottasdiensten: gab ober keine Geistliche Gewalt illld Seelsorge, sor-st hätte m~m ja auch einem Knaben ein solches Benefizium nic:'-:t geben dürfen. Wir dürfe~ es hier als die mittelalterliche Form ejne~ Familienstiftrng zu Studienzwecken ansprechen. Die Tonsur bewirkte zwar den Eintritt in den geistlichen S"~and, jedoch o:me besondere VerpflichtunGen, insbesondere konnte der Tonsurierte jederzeit heiraten, wodurc~ er vcn sel bst aus 6en geistlichen Stcmde aussc~:ied und desser~ PriviJ.e:;iel': verlor; nach dem Empfan~ der höheren, e:rst ii:l re ifer.. Alter erteilter. ITeihen ist das ur~öglich. - 26 - Zu 2 • In diesem Schriftstück wird in Form eines Zeugnisses bestätigt, dass der Bischof Graf Königseck-Aulendorff am 2.III. 1787 dem 16jährigen (Hermann) Joseph, Theodor Wachendorff die Tonsur gegeben habe. Zu 3 . Dies ist der Obedienzeid (wie heutzutage der Beamteneid) den Wachendorff nach dem Konzil von Trient, wie jeder Pfarrer, bei der Übernahme seiner neuen Stelle in Sintzenich geleistet hat. Die standesamtliche Urkunde über die Eheschliessung Hermann Joseph Theodor Wachendorffs und Maria Christina Hahn lautet: L' an mil hui t cent douze, le dix sept du mois de septembre, par nous, Bernard Boisseree, adjoint delegue par le Maire de Cologne, officier de l'etat civil, sont comparus le sieur Hermann Joseph Theodore Wachendorff, age de trente-six ans, ne a Zulpich, departement de 1a Roer, profession de particulier demeurant a Zulpich, departement de la Hoer, fils de f~~ Jean Everhard Wachendorff, particulier, decede a.. Zulpich, et de Marguerite Catherine Joepens, san epouse demeurante au dit Zulpich; Et demoiselle Maria Christine Hahn, agee de vingt-deux ans, nee a Cologne, departement de la Roer, filla de feu Jean Michel Hahn, mesureur de sel, decede a Cologoe, et de He1ene nee Hahn, son epouse, demeurante a Cologoe, a ce presente et consentant. Lcsquels nous ont requis de proceder a la ce1ebration du mariage projete entr'eu~; et attendu qUd les publications ont ete faites devant la principale porte da la maison commune de la mairie de Cologne savoir, 1a premi~re le six du mois de Septembre courant, et la seconde le troizieme jour de ce meme mois, qua les actes dresses sur ces pUblications ont ete ducment affiches, qu'aucune apposition au present mariage ne nous a ete signifie; faisant droit a leur requisition, apres avoir donne ~ecture des pieces produites et annexees au present acta, savoir des es extraits de r-~is sance des parties contractantes, des extraits du registre des publications de mariage d~ la Mairie de Zülpich, ainsi qU8 d'un certificat delivres par la Maire de Zulpich an date du seize du courant, constatants, que le present mariage a ~te publie 11 .~ a Zülpich le six et le treize du mois courant sans aucune apposition; de l'acte passe a Zulpich par-devant le sieur Fran90is Windeck, Notaire a la residence de Euskirchen, en date du vingt cinq aOut dernier, en registre a Zulpich le vingt six portant le consentement de la mere de epouse; ainsi que du chapitre six du titre code Napoleon, intitule du mariage,avons aemande au futur epouse et a la future epouse, s'ils vaulent se prendre pour mari et pour fe~~e, chacun d'eux ayant repondu: separement et affirmativpment, declarons, au nom de la loi,que Hermann Joseph Theodore Wachendorff et Marie Christine Hahn sont unis par le mariage. De quoi avons dresse acte en presence des sieurs Jean Joseph IJanek, äge de sioxante cinq ans, profession de particu1 ier, demeurant a Cologne, qU;i )lOUS a di t @tre ami des epoue; et Godefroi Joseph Hahn, äge de quarante quatre ans, profession de negociant, demeurant a Cologne, qui nous a dit §tre oncle de l'epouse; et Theodore Wachendorff, äge de trente h~:t ans, profession de propietaire, demeurant ;). Friesheim, Roer, qui \ , nous a \dit §tre fr~re de l'epoux; et Jean Godefroi Engels, äge de quarante deux ans, profession d1ordonnateur du transportfuneraire, demeurant a Cologne, qui nous a dit §tre ami des epoux. Et ont, les dits temoins et Parties contractantes et la mere da l'epou~e, signe avec nous le present acte, apr~s qu'il leur en a ete fait lecture. ' Hermann Joseph Theodor Wachendorff Maria Christina Hahn Wittw. Helena Hahn Joh. Joseph Kranek . Johann Gottfried Engels B. Boißeree Godfro;y Jos.Hahn Thedor Wachendorff. 28.111.1812 erscheint Hermann Joseph Theodor Wachendorff als . Germ. Jos. Wachendorff in dem "Acte de Decis " seines Vaters.eS.S . .. - 28 In den Bruderschaftsregeln von Zülpich wird Hermann Jos. Wachendorff 1835 als Schützenkönig genannt. 19.IV.1825 meldet "Hermann Joseph Wachendorff, 49 Jahre alt, Bürgermeister zu Zülpich,1I auf dem Standesamt die Geburt seines Sohnes Peter Theodor an. 1.X.1848 ..Die Sterbeurkunde der Gemeinde Zülpich lautet: 111m Jahre tausend acht hundert acht und vierzig den ersten des Monats October Nachmittags fünf Uhr erschienen vor mir Valentin Joseph Mundt, delegirter Beigeordnete Bürgermeister von Zülpich als Beamten des Personenstandes Heinrich Sieger serns und dreißig Jahre alt, Standes (:Schwiegersohn) Kaufmann wohnr~aft zu Zülpich, welcher ein Schwiegersohn des Verstorbenen zu sein angab, und der Peter, Joseph Barth, welcher ein Bekannter des Verstorbenen zu sein.~ngab und haben diese beide mir erklärt, daß am dreißigsten des Monats September des Jahres tausend achthundert acht und vierzig Morgens sieben Uhr verstorben ist HERMANN JOSEPH WACHENDORFF Gatte von Christina Hahn g~bÜrtig zu Zülpich Regierungs Bezirk Cöln drei und ~eb~nzig Jahre alt Standes Bürgermeister wohnhaft zu Zülpich Regierungs Bezirk Cöln Sohn von Eberhard. Wach:nd?;o,:!!.~Wt{leiß und Margarete Catharina Joepen in ZÜ*R1gh~und haben vorgemerkte, .'. "~ ..... _':..;,,..-.I-'''~''''''''''''''_.:~'---• ..............,.. erklärende Personen nach ihnen geschehener Vorlesung den Inhalt der gegenwärtigen Urkunde genehmigt und mit mir unterschrieb8n. _.~--- gez. Barth Heinrich Sieger der Beigeordnete Bürgermeister V. Mundt. 11 Der Totenzettel hat folgenden Wortlaut : - 29 - 11 I I I I I, II j I I ·----11 Zum frommen Andenken an den Herrn Hermann JOB. I I I I Wachendorf! Bürgermeister von Eupen,Nemmenich und Zülpich. Er starb zu Zülpich an den Folgen der Hirnwassersucht am 30.September 1848 Morgens 7 Uhr, versehen mit den h.h.Sakramenten der Kirche, in einem ~lter von 72 Jahren. ~6 .Jahre verlebte er in glücklichem Ehestande, und seit 32 Jahren war es sein eifriges Bestreben, das ihm anvertraute Amt eines Bürgermeisters mit Gewissenhaftigkeit zu verwalten. Der Biedersinn des Verblichenen wird ihm ein liebevolles Andenken bei Allen,welche ihn kannten, sichern. ,\ An seinem Grabe trauern die Wi ttwe, 2 Söhne, ......_... _... 2 Töchter und 1 Schwiegersohn. ~ - I I Er ruhe in Frieden Be~rdigung : i iI Die findet Mittwoch den 4.0ktober Morgens 7 Uhr statt. Die Exequien werden am 4.und 5.0ktober Morgen~ I : I 8 Uhr abgehalten. 11 I I Über die Beerdigung enthält das Kirchenbuch Zülpich folgenden Eintrag: !lAnno Domini 1848 die 4m.Octobris sepultus est Hermannus Josephus Wachendorff, coniux Christinae HalU1 et consul civitatis, 72 annorum. 11 Der Name Theodor fehlt merkwürdigerweise in den Urkunden mehrfach, auch bei eigenhändiger Unterschrift des Hermann Joseph Theodo~ Wachendorff. - JO tlber die Taufe seiner Frau MARIA CHRISTINA HAHN enthält das Kirchenbuch S.Maria ad Gradus zu Köln folgenden Eintrag : "1790 Januar 27. Baptizata est filia primugreita legitima praenobitis dni mercatonis Joss Michaelis Hah.~ et Helenae Hahn, nata Hahn; suscep~t ad fontem baptiamalem filiam'hanc primogen~tam supra nominatorum coningum matrina Maria Christina Hahn, nata Rheindorf, et patrinus praenobilis anus Nicolaus Josephus Hahn; idcoque ei impositum est nomen Maria Christina. lI Der Totenzettel für sie lautet : i..- ... . _- -.._,- _._-_.- .._----_. ---._._ _ --_._-~-, III ! ~ I " 'I; iI Ij. I ~! I:' '" ,: I1 !j "" "!I 1101 il' il Ij 11 I: .I1 j! rd j~ ~ lj I' I! "f. ,l' :~ 11 j' I, li, i! I~ .. " ;f 'I !! i; !: j: :1 Zum frommen' Andenken an die Frau Maria Christina Wachendor!f, geb.Hahn, '" ~ : t, I, j: I welche zu Zülpich am 22.Februar 1868, ji Nachmittags fünf Uhr, vorher gestärkt mit !! den h. Sakramenten der Kirche in Folge ii 11 von Altersschwäche verschied. Sie war 78 Jahre alt, verlebte 36 Jahre oit dem ihr Ii am 30. September 1848 im Tode voranI:', gegangenen Herrn Hermann Joseph. I: Wachendorff in glücklichster Ehe und ii 11 hinterläßt 4 Kinder und 31 Enkel. Ihr Le- jl ben und Wirken wird ihr bei allen Ver11 wandten UJld Freunden die liebevollste Erin-jr • ' I: nerung s~chern. Sie ruhe in Frieden. :: ',i I '1 li I!, ': I' ; I: i/I, Das Begräbniß findet statt am Ei ttwoch den 26.Februar, Morgens 9 Uhr, und die Exequien am !;~i ttwoch den 26. Februar, Morgens 10 Uhr, und Donnerstag den 27. Februar, ~.1orgens 9 Uhr. ======-======~:-:-=:===========.:--i i: 'j I: I; :i 1I : Sohn ~~~E:Ü~::~~:~S:~~~:~~~w;:::p:mW:~~~:~:~~~ ~: ::::er ( Ehefrau Maria "Christina \ ge~.y~auf der B;:;:~g-ZÜ Zülpich geboren. Nach Besuch der Schule zu Zülpich und eine~ Gymnasiums zu Köln studierte er auf den Universitäten Bonn und Berlin die Arzneiwissenschai'ten und machte seine praktische Lehrzeit u. a. in einer Apotheke zu Koblenz durch. Später kaufte er eine Apo...:;.."", .... theke auf der Sorkenstrasse zu Bonn und anstelle derselben die. -- _ _ .,' ~ ~ ~ _. •• _ •• _ _.• - -. .~.1,.~ - - ",-"~'''''''''.' , . ~~ler-Apotbe~ auf .~~~ Be~de~~~-:~.~~~J- Am 9.X+.1850 verheiratete er sich zu Köln mit AL1alie, Josefa, I:i!C).bella FOTst die er bei seinen Verwandten Hahn in ... Köln kennen gelernt hatte. Sie war. ~ 18.XI.1823 zu Köln als drit·~jüngstes von 16 Kindern des am 20.X.1834 verstorbenen IIypothekenbewa,~rers Franz, Hugo, Edmund Forst zu Köln lli.'1d seilWT am 4. I .1825 verstorbenen Ehefrau Gisberta Theodora Müller '.8boren. Da sie ihre Mutter schon' im Alter von 1V2 Jahren, ihren Vater im Alter von 11 Jahren verloren hatte, \vurde sie nach des Letzteren Tode im Hause ihres ältesten Bruders des Geheimen Justizrats Franz, Carl Eduard Forst zu Köln, der mit maria Ther:ese Caroline von Sandt verheiratet war, erzogen. Von 1839-42 befand sie sich zur weiteren AusbildlUlg in der Erziehungsanstalt des Klosters Calvarienberg zu Ahrweiler. Nach die Frau ihres, Bruders Franz 1855 gestorben war, fand sie im Hause des mit ihrer Schwester Sophie verheirateten Jüstizrats Alexander Cardauns zu Köln liebevolle Aufnahme. Im Jahre 1862 sah sich Theodor Wachendorff infolGe Kränklichkeit (heftige Kopfschmerzen) gezv{Un~en, seinen Beruf aufzu~eben und die Apothelce zu verkaufen. Er kaufte nun das Haus Meckenheimer Str.Nr.47 zu Bonn und beschäftißte sich in seine~ che11~ischen Laboratorium mit privaten Arbeiten. Außerdem war er langjähriges liitslied der' pharmazeutischen Prüfungskommission der Universität Bonn ~rrld vereidigter Sachverständiger der Stadt Bonn für chemische UntersuchunG von Nahrungsmitteln wld sonstigen Ge~enständen, wie z.B.Spielsachen. o • •• "ro - 32 Anhänger der altkatholischen Bewegung trat er 1872 Llit seiner Familie zu der neu entstandenen altkatholischen Geoeindc in Bo~ über und war deren langjähriger Kirchenvorsteher und Rendant. Zunehmende ICränklichkeit zwang ihn, 1884 seine sämtlichen Ämter und Ehrenämter nieC.crzulegen. Im April dieses Jahres wurde ihm aus Anlaß seiner 25jährigen Examinator-Tätigkeit der Rote Adler-Orden 4.Klasse verliehen. Am 23.V1.1886 erlag er einem qualvollen, mit größter Geduld ertragenen 2jährigen Leiden (Darmkrebs) wld vrorde auf dem alten Kirchhofe zu Bonn zur letzten Ruhe bestattet. Seine Wittwe nahm, nachde~. 1889 das Haus in Bonn verkauft worden war, mit ihrer unverheirateten Tochter EI!lDa ihren Wohnsitz ___ in....__"'._f_. Wiesbaden. . _ ....._.. ' Hier wolmte sie zunächst in der Nicolaus Str. und von 1891 ab am Wilhelmsplatz, wo sie nach kurzem Leiden am 17.11.1893 an einer Blinddarmentzündung starb. Am 20.1I.wurde sie auf dem Waufriedhofe zu Wiesbaden zur letzten Ruhe bestattet. Theodor ~achendorff war von hoher, hagerer Gestalt.Haupthaar und Vollbart sch~arz, die Augen braun, Gesichtsausdruck kränklich. Er verband eine selbstlose Herzensgüte mit großer Tatkraft und Sinn fUr Humor. Er lebte mit seiner Frau in glücklichster Ehe und in seinem gastfreien Huuse herrschte das glücklichste Familienleben. Seine Frau war von kleiner zierlicher Gestalt, sie hatte hellblonde Haare und strahlend blaue Augen, war von echt Kölnischem Humor und sinnigem klugem Wesen, ungemein fleißig und häuslich, eine vorzügliche Erzieherin ihrer K~nder und für ihre Töchter das Vorbild einer Mutter und tätigen Hausfrau. ____ 0---' __ •• - . ' •• - - - - .• _ ••_ . ~. ......._ _ ,.... _ .. _ - •..• - - ..... . - - -...- - - -
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