NOVEMBER 2015 TV journal Das Magazin der Tina Voß GmbH für Kunden und Mitarbeiter So arbeiten wir morgen Sabbatical Pflege Altersteilzeit Work-Life-Balance Elternzeit Weiterbildung Home-Office Liebe Leserinnen und Leser, Inhalt wer wissen will, wie man „morgen“ arbeitet, sollte heute schon alle Antennen auf Empfang stellen. Denn das „Morgen“ ist längst hier und heute angekommen: ein Betrieb, ein Beruf von der Lehre bis zur Rente. Das war gestern. Der Acht-Stunden-Tag, alles schön regelmäßig und fest gezurrt, ist allenfalls ein Auslauf-, aber garantiert kein Erfolgsmodell mehr. TV Titel „So arbeiten wir morgen" Gefragt sind arbeitgeber- wie arbeitnehmerseitig flexible Arbeitszeitmodelle, die viel Spielraum lassen und damit Freiräume für individuelle Bedürfnisse schaffen. Weil der Mensch sich einerseits nicht mehr einzig über die Arbeit identifiziert. Und Arbeitgeber andererseits deutlich schneller als bisher auf Marktimpulse reagieren müssen. So bilden Bedürfnis und Notwendigkeit eine neue, bisher so nie dagewesene Schnittmenge, die das Potential auf dynamisches Wachstum hat. TV Aktuell Wer Fachkräfte gewinnen und Mitarbeiter binden möchte, muss mehr bieten als ein Tarifgehalt: Flache Hierarchien, offene Türen, Dialogbereitschaft – eben Mitarbeiter zu Mitwissern machen und in Entscheidungsprozesse einbinden – das sind Faktoren, die entscheiden, und gekoppelt mit neuen Herausforderungen begeistern. Daneben zählen Angebote wie Kinderbetreuung, Fortbildung oder vielleicht auch der kostenlose Wäschedienst und Sport direkt im Betrieb – weil sie Mehrwerte bieten, den Alltag vereinfachen und darüber die Motivation steigern. Und: Smartphone, Skype, WhatsApp – die technischen Kommunikationsmöglichkeiten bieten darüber hinaus räumliche Unabhängigkeit und die Möglichkeit, Arbeit als Bestandteil des Alltags ganz neu zu leben. Gundlach: Arbeiten, wann und wo es Spaß macht 8 Sonepar Deutschland: Erfolgreiches Jobsharing 9 Warum TV-Mitarbeiter flexible Arbeitszeiten gut finden 9 Fachthema Personal: Führen gegen jede Regel 10 ........................................................................................................... IHK-Wahl: Ehrenamtlich Wirtschaft stärken 4 Wie wird man eigentlich: Pathologe? 5 Tinas Kolumne: Ausgebrannt 6 Ungewöhnliche Hobbies: Bierbrauen 7 Volltreffer: Wirtschaftsmesse im Fußball-Tempel 11 ........................................................................................................... TV Tipp Yoga im Büro 3 Rezept: Kürbiscremesuppe österreichischer Art 6 Marc Theis: Das andere Hannover 12 Stadt, Land, Heilige Nacht 13 Echt rockig: Terry Christmas 13 ........................................................................................................... TV Intern Wir gratulieren 14 Mitarbeiterübernahme: Haibin Zhong 15 5 Fragen an: Daniela Haß 16 Wer sich auf alle die Umwälzungen einlässt, gewinnt – Lebensqualität, Zeit, Mitarbeiter, Kunden, Aufträge. Schöne, neue Arbeitswelt: Willkommen! Ich freue mich darauf. Ihr Stefan Schlutter Redakteur und Journalist 26.08.2015 im Industrie-Club Hannover e. V. Jobmesse des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister (BAP) Das Text-Büro Angeboten wurden freie Stellen im gewerblichen und kaufmännischen Bereich und trotz guten Wetters haben wir einige tolle Bewerber kennenlernen können. Unter allen Interessenten haben wir zwei VIP-Karten für das Spiel Hannover 96 vs. Eintracht Frankfurt verlost. Das Standteam von links nach rechts: Julia Wohlfeld, Julia Marić, Maren Lange und Tina Voß 2 TVjournal Losfee Nele mit Assistentin Lilly Yoga im Büro Tiefenentspannung für zwischendurch Auf der Matte sind alle gleich. Männlein wie Weiblein, Chefin, Teilzeitkraft, Professional oder Azubi – alle stehen in Turnkleidung barfuß auf der Matte und schauen erwartungsvoll zu Tina Lüninghöner. Die 48-Jährige ist Yoga-Lehrerin. Seit 13 Jahren setzt sie beruflich auf „Meditation in Aktion“ und steigert damit nicht nur ihr eigenes körperliches und seelisches Gleichgewicht, sondern auch das ihrer Kursteilnehmer. Einmal die Woche kommt sie nach Feierabend auch zu uns ins Büro. Dann werden im Besprechungsraum Stühle und Tische beiseite geräumt, die Yogamatten ausgerollt, um nach gut einer Stunde tiefenentspannt nach Hause zu gehen. Davor steht aber der Stressabbau. Also erst einmal in sich hineinhorchen und auf sich selbst konzentrieren. Die Frage dabei: Wo drückt es? Körperliche Symptome wie Rücken- oder Schulterschmerzen sind nicht selten Folge von Stress. Stress wiederum wirkt belastend. Also stehen Körper und Geist hier im direkten Bezug. „Daher gilt es, Körper und Geist in Einklang zu bringen“, sagt Tina Lüninghöner. Gesagt, getan: Mehr oder weniger im Gleichklang macht die Gruppe die gezeigten Übungen nach. Wobei jeder der individuellen Fitness folgend für sich den eigenen Takt finden muss. Yoga ist eine indisch-philosophische Lehre, die ihre Ursprünge im siebten Jahrhundert v. Christi hat und seither Menschen bewegt. Tina Lüninghöner schwört auf Übungen nach „BKS Iyengar“. Das ist eine sehr körperlich betonte Yogaform, bei der der Körper gezielt gekräf- tigt wird und darüber Entspannung und Wohlbefinden einsetzt. Während man die meditativen Übungen mitmacht, konzentriert man sich nur auf sich selbst. Da bleibt kein Platz, um während der sportlichen Aktivität über Probleme am Arbeitsplatz nachzudenken. Stattdessen: Einatmen, ausatmen, Konzentration auf den Rücken, Arme langsam kreisen lassen, in die Wiege gehen, schwingen, ausatmen – und wieder von vorne. Wunderbar. „Yoga fördert die körperliche Fitness und steigert die eigene Wahrnehmung. Nach einer Stunde Yoga ist man fitter und leistungsfähiger“, sagt die hannoveraner Yogalehrerin, die nicht nur uns, sondern auch die Mitarbeiter der Landeshauptstadt Hannover einmal in der Woche in Schwung bringt. Yoga ist der ideale Bürosport. „Man kommt nicht wirklich ins Schwitzen, muss sich also nicht zwingend danach duschen“, sagt Tina Lüninghöner. Die räumlichen Anforderungen sind gering. Nur die Yogamatten benötigen ein wenig Platz. Stühle und Tische lassen sich in unterschiedliche Übungen integrieren. Die Übungen können dann auch außerhalb der Yogastunde von den Mitarbeitern im Büro durchgeführt werden und so für ein wenig zusätzliche Entspannung sorgen. Tina Lüninghöner Tina Lüninghöner hält sich selbst seit 22 Jahren mit Yoga fit. Vor einigen Jahren tauschte die Architektin das Zeichenbrett gegen die Yogamatte ein und machte ihr Hobby nach einer Ausbildung zur anerkannten Yogalehrerin zum Beruf. Wer Lust auf Yoga bekommen hat bekommt hier mehr Infos: [email protected]. NOVEMBER | 2015 3 DER TINAVOßWANDKALENDER 2016 PRÄSENTIERT: Tierische Abteilungen >> VERLOSUNG .................................................. Sie möchten ein Exemplar? Wir verlosen 10 x 1 Kalender. Einfach eine E-Mail an [email protected], Stichwort „Kalender“ senden. Einsendeschluss ist der 04.12.2015. Das Los entscheidet. WAHL ZUR IHKVOLLVERSAMMLUNG Ehrenamtlich „Wirtschaft stärken“ Die 146 000 Mitgliedsunternehmen der IHK Hannover haben im September 2015 die Vertreter für ihre neue Vollversammlung gewählt. Tina Voß, die sich seit 2000 im höchsten IHK-Gremium ehrenamtlich engagiert, ist nach 2003, 2007 und 2011 zum vierten Mal in Folge wiedergewählt worden. Bis 2019 wird sie neben Messechef Dr. Wolfram von Fritsch und sieben weiteren assoziierten Mitgliedern die Dienstleistungsbranche rund um Hannover vertreten und aktiv in der Interessenvertretung der Wirtschaft mitarbeiten. 142 Kandidaten hatten sich um die 80 zu besetzenden Mandate beworben. Die Mitgliedsunternehmen wählten 41 neue und 39 alte Bekannte als Vertreter in das Gremium. Sie werden in den kommenden vier Jahren dafür sorgen, dass die IHK ihre Aufgaben im Interesse der Unternehmen erfüllt. 4 TVjournal „Ich freue mich sehr über das tolle Wahlergebnis und dass ich erneut dabei sein darf. Es macht Spaß, sich zu engagieren und mitzugestalten. Danke an alle Unternehmensvertreter, die mich erneut gewählt haben“, sagt Tina Voß zu ihrer Wiederwahl. Die neue Vollversammlung der IHK Hannover kommt erstmals im Februar 2016 zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. In dieser Sitzung werden auch der IHK-Präsident und die Mitglieder des Präsidiums gewählt. WIE WIRD MAN EIGENTLICH: PATHOLOGE? Der Spurensucher von der MHH Der liebe Herr Professor, selbstgefällig, snobistisch, besserwisserisch. Mit dem Alltag eines echten Rechtsmediziners hat der Münsteraner Tatort-Liebling Karl-Friedrich Boerne (Kennzeichen: schnelle Autos, teure Kleidung) nichts gemein. Sagt Prof. Dr. med. univ. Michael Klintschar. „Dennoch hat er viel bewegt, der liebe TV-Kollege. Mittlerweile gibt es 15-Jährige, die sich mit dem TV-Bild im Kopf um eine Praktikumsstelle in der Rechtsmedizin bewerben“, betont der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Er selbst schlug eher durch Zufall diesen Weg ein. Denn eigentlich wollte er Internist werden. Dann Pathologe. Am Ende entschied er sich für die Gerichtsmedizin – so heißt das in Österreich bis heute. Klintschar stammt aus der Alpenrepublik, hat in Graz studiert. Damals gab es eine Ärzteschwemme, und nur die Gerichtsmedizin war nicht überlaufen. Da fiel die Wahl leicht. Willkommen in der Rechtsmedizin – eine Stippvisite. diziner schon seit Langem: Es müsse mehr obduziert werden – und stoßen damit durchaus auf offene Ohren. Wenn denn nur das liebe Geld nicht wäre. Eine Obduktion kostet ca. 1.000 Euro. Wenn noch eine weite Anfahrt aus dem ländlichen Raum hinzukommt, kann es schnell deutlich teurer werden. Da wird dann auch schon mal darauf verzichtet. Sehr zum Leidwesen der Rechtsmediziner, die als Spurensucher mit Mikroskop, Skalpell und nachgeschaltetem Labor die Wahrheit ans Licht bringen wollen. Klintschars Spezialgebiet ist die forensische Molekularbiologie, also DNA-Analysen. Ein weites Feld, das ihm zahlreiche spektakuläre Rechtsfälle beschert hat. Zu aktuellen Fällen kann er allerdings nichts sagen. Verschwiegenheitspflicht. Aber auch für Rechtmediziner birgt das Leben manchmal Überraschungen. „Als ich damals am Institut in Graz tätig war, habe ich freitagDie Rechtsmedizin ist begehrt – zumindest die Vorlesungen bei den abends beim Einkaufen im Supermarkt einen ehemaligen KommilitoStudenten. So begehrt, dass sie jährlich im internen nen getroffen, den ich seit Jahren nicht gesehen MHH-Ranking auf den vordersten Plätzen landet. In hatte. Wir unterhielten uns angeregt. Am folgenden diesem Jahr bekamen Klintschar und sein 40-köpfiMontag bekamen wir einen Toten hinein, der erstickt ges Team erneut den „Lehrpreis der Studierendenworden war. Auffällig beim Erstickungstod ist das aufschaft 2015“ verliehen. „Das Fach bietet ja eine Vielfalt gedunsene Gesicht. Erst als der Name fiel, erkannte an Themen, die man spannend rüberbringen kann. ich in dem Toten den Bekannten vom Freitag. Ich hatWir untersuchen suspekte Todesfälle, führen Vaterte ihn als Letzter lebendig gesehen“, erzählt der schaftstests durch, analysieren Drogen- und Alkohol50-jährige Mediziner, der von Graz nach Halle an der gehalt im Blut oder begutachten Verletzungen daSaale zog und über die Leitung des rechtsmedizinihingehend, ob sie mit der erzählten Geschichte schen Instituts in Göttingen letztlich vor acht Jahren übereinstimmen, und tragen damit als Dienstleister das Institut der MHH übernahm. Dazu gehört auch Prof. Dr. med. univ. Michael Klintschar zur inneren Sicherheit bei“, sagt Klintschar. eine Außenstelle in Oldenburg. Als Verwaltungschef des Instituts muss er den Seziertisch allzu oft gegen den Schreibtisch eintauschen. Seine Auftraggeber sind Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte. Vieles ist spannend. Alltäglich hingegen ist vor allem das Aktenlesen – zumal der Rechtsmediziner an Tatorten zunehmend an den Rand gedrängt wird. „Die Polizei sammelt die Spuren vor Ort mittlerweile oft alleine. Wir sind nur einer von vielen Berufen, die jeweils einen Teilaspekt zur Aufklärung von Verbrechen beitragen." Im Ballungsraum Hannover sterben im Jahr im Mittel rund 10 000 Menschen. Zehn Prozent davon landen in der Rechtsmedizin der MHH, weil der leichenbeschauende Arzt einen nicht natürlichen Tod festgestellt hat oder die Todesursache nicht offensichtlich war. Rund 500 werden obduziert. „Viel zu wenig“, sagt Klinschar und betont: „Jeder zweite Mordfall bleibt unentdeckt.“ Deshalb fordern Deutschlands Rechtsme- MHH pro aktiv Gemeinsam mit dem niedersächsischen Sozialministerium wurden am Institut zwei Projekte aus der Taufe gehoben, die wirken: Beim Projekt „Kinderschutz“ erfahren Ärztinnen und Ärzte kostenfreie diagnostische Unterstützung bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung oder –missbrauch. (www.mhhannover.de/kinderschutz.html). Bei dem Projekt „Netzwerk ProBeweis“ haben sich 20 Kliniken zusammengeschlossen, die als Anlaufstelle für Opfer häuslicher oder sexueller Gewalt dienen und kostenfrei wie vertraulich Verletzungen dokumentieren, und Spuren für eine mögliche spätere Anzeige sichern. NOVEMBER | 2015 5 Dietmar Hagen empfiehlt: Kürbiscremesuppe österreichisch zubereitet Dietmar Hagen Geschäftsführer EssensZeit GmbH www.essenszeit.com Zutaten: 400 g Kürbis 1 Zwiebel 2 Zehen Knoblauch 2 Scheiben Schwarzbrot Olivenöl, Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle 1 Messerspitze gemahlener Kümmel 1 TL Paprikapulver edelsüß 1 TL Tomatenmark 3/4 l Gemüsebrühe 1 Lorbeerblatt 4 EL Sauerrahm Ve Sie fü rarbeiten rd am b iese Supp es e orang ten den e Musk roten atkür bis. Zubereitung: Kürbis schälen, Kerne entfernen und grob schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen, klein schneiden. Schwarzbrot entrinden, kleinwürfelig schneiden. In Öl knusprig braten. Herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. In einem Topf Olivenöl leicht erhitzen und darin die Zwiebel farblos andünsten. Knoblauch und Kürbis beigeben. Mit Salz, Pfeffer und Kümmel würzen. Kurz durchschwenken und vom Herd nehmen. Paprikapulver und Tomatenmark dazugeben, einmal durchrühren und mit Gemüsebrühe aufgießen. Lorbeerblatt beigeben. Aufkochen und etwa 20 Minuten köcheln lassen. Danach Lorbeerblatt entfernen und Suppe mit dem Sauerrahm aufmixen. Nochmals abschmecken und mit den Schwarzbrotcroutons servieren. TINAS KOLUMNE Ausgebrannt In meinem Posteingang liegt eine E-Mail mit dem Betreff „Achtsam statt ausgebrannt“. Das klingt für mich logisch und erstrebenswert. Da es sich nur um sechs Tipps handelt, kann ich die sicherlich schnell in meinen Alltag integrieren und überfliege die Vorschläge. Der erste Vorschlag lautet: „Genießen Sie morgens den ersten Schluck Kaffee. Schmecken Sie die Aromen.“ Das sollte hinzubekommen sein. Runterstürzen des lebensnotwendigen Koffeins also erst ab Schluck zwei. Es geht weiter mit: „Bleiben Sie stehen, wenn Sie an einem Baum vorbeikommen.“ Auf meinem Weg zur Arbeit liegt die Eilenriede, der größte Stadtwald Europas. Ich überschlage, dass ich für die Durchquerung und Umsetzung der Achtsamkeitsübung sechs Monate Urlaub beantragen sollte. Dann folgt „Innehalten beim Haus verlassen“. Vielleicht kann ich bei den ersten drei Bäumen unachtsam weiterfahren, dann habe ich die Innehalten-Zeit beim Aufbruch locker wieder reingeholt. Um auch die anderen Verkehrsteilnehmer in meine Entschleunigung einzubeziehen, gefällt mir der Vorschlag „Drücken Sie nicht aufs Gas, sondern fahren Sie vor der nächsten grünen Ampel langsamer“ am besten. Ich fühle die amoklaufenden Autofahrer förmlich in meinem Nacken. Ampel für Ampel. Irgendwann freut sich eine Werkstatt über die Reparatur von Stoßstangen nach Auffahrunfällen. Da kurbelt die Achtsamkeit noch zusätzlich den Umsatz einer ganzen Branche an. Maximale Erholungsrendite! Wenn ich also Anfang des Jahres mit den Tipps morgens aufgebrochen bin, komme ich mit einem runderneuerten Auto im 3. Quartal des gleichen Jahres im Büro an. Dann befolge ich noch die letzten beiden Tipps „Gehen Sie eine Treppe in Zeitlupe runter“ und „Schauen Sie in den Himmel und beobachten den Zug der Wolken“ in Kombination und verbringe den Rest des Jahres mit gebrochenen Knochen in stationärer Pflege. Entschleunigung ist, was man draus macht! Ihre 6 TVjournal UNGEWÖHNLICHE HOBBIES: BIERBRAUEN Ein Hoch auf die Krone Ein Bier ist ein Bier ist ein Bier – so geschmacklich uniform können nur Weintrinker urteilen. Sagt Björn Scharnhorst und bricht eine Lanze für das älteste Kulturgetränk der Welt: „An geschmacklicher Vielfalt und kulturhistorischer Bedeutung überstrahlt das Bier den Wein bei weitem.“ Der 37-jährige Geschäftsführer ist leidenschaftlich bekennender Biertrinker und Hobbybrauer. Für den Eigengenuss braut der Sehnder in der heimischen Garage zweimal im Jahr saisonal passende Biere: Im Frühjahr 50 Liter Weizen, im Herbst ein Obergärig-Süffiges. Sein Sudkessel-Stoff ist bei Bekannten und Freunden heiß begehrt. Denn das, was Scharnhorst mit viel Liebe zum Produkt, gelernter Handwerkskunst als Bier-Sommelier und mittlerweile mehrjähriger Erfahrung braut, hat mit dem herkömmlichen Industriebier so viel zu tun wie ein Fusel mit einem Château Lafite-Rothschild. Na dann: Prost. Im echten Leben ist Björn Scharnhorst Geschäftsführer der Exportverpackung-Sehnde GmbH. Mit 16 Jahren, damals aktiver Handballer, stieß er als gebürtiger Hannoveraner natürlich mit einem Gilde auf jeden Sieg mit seinen Teamkollegen an. Da kam nichts anderes ins Glas. Gilde war schließlich gelebter Lokalpatriotismus und ein Bekenntnis zum guten Geschmack. „Früher gab es in jedem Ort eine Kleinbrauerei. Und natürlich trank man immer das Heimische. Heute sind viele dieser Brauereien Geschichte, verdrängt von Großkonzernen, die Industriebiere abfüllen. Die schmecken dann auch so, fad und nichtssagend“, sagt Scharnhorst. Vermutlich würde er bis heute hannoveraner Biere trinken und sich damit zufrieden geben, wenn er denn nicht einige Jahre in München gelebt hätte. „Da hat Bier noch einen ganz anderen Stellenwert, ist noch Teil der gelebten Alltagskultur. Dort ist man noch stolz auf das lokale Bier und trinkt es bewusst und mit Genuss“, sagt Scharnhorst. Natürlich hat auch im Süden der Republik das Brauereisterben schon einige Lücken in die bayerische Bierlandkarte gerissen. Aber es gibt sie noch, die Brauereigasthöfe mit teils jahrhundertealter Tradition, wo das Speisenangebot auf das eigene Bier abgestimmt ist. „Dort habe ich Bierkultur kennen und lieben gelernt. Das hat mich derart beeindruckt, dass ich, als ich wieder hier war, mir meine eigene kleine Brauerei aufgebaut habe“, sagt Scharnhorst, der neben der Liebe fürs Bier in Bayern auch die Liebe fürs Leben fand, seine Frau. Bevor er den ersten Sud ansetzte, las er sich kreuz und quer durch Hobbybrauer-Bücher und Internetforen. Danach fühlte er sich kundig genug, um zur Tat zu schreiten. Die ersten 20 Liter wurden gebraut. Das Ergebnis konnte sich trinken lassen: Es schäumte wie Bier, sah aus wie Bier, schmeckte wie Bier. Kurzum: Es war ein Bier. Allerdings ohne eigenen Charakter und Tiefgang. Wobei diese Erkenntnis erst später kam. „Klar konnte man damit seinen Durst löschen. Doch so richtig zufrieden war ich damit noch nicht. Um besser brauen zu können, fehlte mir das vertiefende Wissen“, sagt Scharnhorst. Also bestellte er sich Fachliteratur und fand schnell heraus, dass ihm dafür der Unterbau fehlte. Gerne hätte er eine Ausbildung zum Brauer gemacht. Das geht selbst in Norddeutschland, allerdings nur als Vollzeitstudium. „Das kam nicht in Frage. Ich konnte mir ja keine dreijährige Auszeit genehmigen, nur, um meinem Hobby zu frönen“, sagt der 37-Jährige. Dann schenkte ihm seine Frau einen Gutschein für einen Bier-Sommelier-Intensivkurs in München. Die Wartezeit betrug zwei Jahre, so überlaufen sind die Kurse. „Der Kurs war ein Schlüsselerlebnis für mich“, sagt Scharnhorst. Am ersten Tag verkostete er sechs unterschiedliche Biere und sollte sie bestimmen. „Obwohl meine Sinne geschult waren, konnte ich die Charakteristika nicht erschmecken“, sagt er. 14 Tage und viel Theorie und noch mehr Praxis später, waren Geschmacksnerven und Fachwissen so geschärft, dass er die feinsten Nuancen unterscheiden und nach einem Probierschlückchen selbst Fehler beim Brauen eines Pils, eines Lagerbieres oder eines Altbieres herausschmecken konnte. Damit war die Zeit reif für das Scharnhorst-Bräu. Sein profundes Wissen rund ums Bier macht ihn zu einem gefragten Experten im Freundeskreis. Weil jeder wissen will, wie er ein gutes von einem schlechten Bier unterscheiden kann, Kaufempfehlungen haben möchte, veranstaltet Scharnhorst im privaten Kreis neuerdings Bierverkostungen. Dann öffnet er seinen „Kühlschrank“, in dem ständig 80 bis 90 unterschiedliche Biere wohltemperiert lagern, und serviert neben kurzweiliger Biergeschichte fingerhutgroße Bierproben. Er selbst versucht pro Woche mindestens zwei, drei neue Biere zu verkosten, die er noch nie getrunken hat. „Die Vielfalt ist riesig. Vor allem internationale und hier speziell amerikanische Biere sind von höchster Qualität. Die räumen mittlerweile alle renommierten Bierpreise ab“, weiß der Hobbybrauer, der sich darüber freut, dass die Gilde der Kleinbrauer auch in Deutschland wieder zunimmt, Brauen wieder als Handwerkskunst verstanden wird und zunehmend mehr Biergenießer den großen Industriebrauereien die geschmacklich rote Karte zeigen. Wohl bekommt’s bei eingeschenkter Krone. Bierbrauer Björn Scharnhorst NOVEMBER | 2015 7 TITELTHEMA: SO ARBEITEN WIR MORGEN ARBEITEN, WANN UND WO ES SPASS MACHT Gundlach macht es vor Wie arbeiten wir morgen? Die Frage beschäftigt Trendscouts und Arbeitgeber gleichermaßen. Interessant ist, dass „Arbeit“ sich künftig stärker als heute an den Bedürfnissen der Mitarbeiter ausrichtet. Einerseits, weil der Job nicht mehr alles ist und Dinge wie Familie, Freizeit und Ehrenamt deutlich an Stellenwert gewonnen haben. Andererseits, weil durch den sich immer weiter verschärfenden Fachkräftemangel die Wünsche der Mitarbeiter zunehmend im Fokus stehen. „Fakt ist, dass die Flexibilisierung vor allem bei den Arbeitszeiten weiter voranschreiten wird“, sagt Dipl.-Ing. Lorenz Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Gundlach GmbH & Co. KG. Das altehrwürdige Unternehmen mit Sitz in Hannover feiert in diesem Jahr 125-jähriges Jubiläum, beschäftigt 165 Mitarbeiter, von denen ein Fünftel in unterschiedlichen TeilzeitModellen tätig ist – inklusive dem Chef selbst. Vor zehn Jahren hat der Architek t und Immobilienökonom „Fakt ist, dass die Flexibilidie Geschäftsführung sierung vor allem bei den des Familienbetriebs Arbeitszeiten weiter voranübernommen, das schreiten wird.“ Wohl der Mitarbeiter auf die Agenda gesetzt und als erstes einmal die Stempeluhr abgeschafft. „Die passte einfach nicht mehr in die Zeit“, sagt der 41-jährige Unternehmer. Seither hat er „Think Tanks“ zu Zukunftsthemen initiiert, darüber die Motivation der Belegschaft gesteigert, Mitarbeiter so zu Mitwissern gemacht, Unternehmensstrategien im großen Kreis besprochen, um Teilhabe zu garantieren, und vor zwei Jahren eine Betriebs-Kita eingerichtet. Die steht übrigens auch jungen Familien aus dem Stadtteil zur Verfügung. Damit ist das Unternehmen, das 4.000 Wohnungen im Bestand hat und als Bauträger aktiv ist, schon heute gut aufgestellt. Visionär Lorenz Hansen 8 TVjournal „Dennoch mache auch ich mir Gedanken, wo wir in fünf oder zehn Jahren stehen. Vor allem die kontinuierliche Beschleunigung im Arbeitsalltag sehe ich mit gemischten Gefühlen, weil die Belastung dadurch zunimmt“, sagt Hansen, der seit einem halben Jahr zum dritten Mal Vater ist und seither nur vier Tage die Woche arbeitet. Was bei Gundlach mittlerweile häufiger vorkommt. „Geld ist nicht mehr alles, kurze Auszeiten sind entscheidender für das Wohlgefühl“, sagt Hansen. Weshalb Mitarbeiter anstehende Gehaltserhöhungen neuerdings gerne auch schon mal in Extratage Urlaub ummünzen. Andererseits wurde die Überlegung zerschlagen, die Firmenserver übers Wochenende abzuschalten. „Interessanterweise waren es vor allem unsere Mitarbeiterinnen mit Kind, die sich dagegen ausgesprochen haben. Weil sie nachmittags mit dem Nachwuchs auf dem Spielplatz sein können, wollen sie die Arbeit abends, wenn die Kinder schlafen, erledigen. Ausnahmsweise auch mal an Wochenenden und von zu Hause aus. Den Wunsch haben wir respektiert, aber zeitgleich Kurse zur Optimierung des Zeitmanagements und als Ausgleich Sport- und Entspannungskurse angeboten“, sagt Hansen. Wichtig sei dabei, dass man bei aller Flexibilisierung darauf achten müsse, dass Freizeit Freizeit bleibe, das Verhältnis zwischen Arbeit und nötiger Auszeit die Balance halte. Von den 165 Mitarbeitern sind rund 50 gewerblich beschäftigt – in klassischen Handwerksberufen am Bau. „Da sind die Möglichkeiten der flexiblen Arbeitszeitmodelle eingeschränkt. Alle anderen arbeiten stark selbstbestimmt und genießen die Freiräume“, sagt Hansen. Wobei nur wenige wirklich den Freiraum ausschöpfen. Aber alleine die Möglichkeit, kurzfristig private Termine dazwischen schieben zu können, beflügelt. „Die Leute sind mit mehr Lust und Leidenschaft dabei“, sagt Hansen, der mit seinen Mitarbeitern Ziele vereinbart und die Qualität der Arbeit über Leistung anstatt über Anwesenheit definiert. Wer seine Arbeit wann und wo erledigt, ist dabei zweitrangig. Ent- Teamgeist wird groß geschrieben bei Gundlach scheidend ist, dass die Arbeit termin- und leistungsgerecht fertiggestellt wird. „Wenn jemand mit seinem Laptop mal im Café arbeiten möchte – gerne. Wir unterstützen jede Form der Flexibilität.“ Gundlach fördert darüber hinaus auch jenseits des Arbeitsalltags die persönliche Entfaltung des einzelnen Mitarbeiters. Wer sich ehrenamtlich engagiert, kann einen finanziellen Beitrag beantragen. Das Programm dazu heißt „Gundlach hilft helfen“. Mal wird ein Handballtrainerkurs einer im Sportverein aktiven Mitarbeiterin übernommen, mal eine Taucherbrille für eine aktive DLRGlerin bezahlt, die nach Feierabend Nachwuchsarbeit leistet. „Soziales Engagement steht hoch im Kurs und gehört zur Selbstverwirklichung dazu. Das merken wir schon in den Vorstellungsgesprächen immer wieder. Werte sind wichtig, auch uns als Unternehmen. Wir engagieren uns vielschichtig, sind ökonomisch, ökologisch, sozial und kulturell unterwegs. Dafür werden wir als Arbeitgeber geschätzt“, sagt Hansen, der die Gründerzeitvilla nahe der Eilenriede als Firmensitz in ein „Soziales Engagement steht modernes Bürogehoch im Kurs und gehört zur bäude umgestaltet Selbstverwirklichung dazu.“ hat, mit viel Glas und Ruhezonen in angenehmer Atmosphäre. Auch hier steht das Wohl der Mitarbeiter im Vordergrund. Lohn des Engagements: Beim „Great Place to Work“ Wettbewerb belegte Grundlach – erstmals teilgenommen – niedersachsenweit gleich Platz fünf. BEISPIELE FÜR GELUNGENE FLEXIBLE ARBEITSZEITMODELLE aus Mitarbeitersicht aus Unternehmenssicht Erfolgreiches Warum Tina-Voß-Mitarbeiter Jobsharing flexible Arbeitszeiten in der Telefonzentrale gut finden Die Telefonzentrale der Sonepar Deutschland/Region Nord-Ost GmbH ist ein wichtiger Knotenpunkt. Bis zu 50 Anrufe in der Stunde sowie die Gewährleistung des Empfangs von Gästen des Unternehmens müssen bewältigt werden. Dies erfordert hohe Belastbarkeit und Flexibilität. „Mit Hilfe der Tina Voß GmbH konnten wir für diesen Arbeitsplatz eine optimale Lösung finden, indem eine Mitarbeiterin die Vormittagsschicht übernimmt und ein Kollege sie mittags ablöst. Beiden kommt dieses Teilzeitmodell sehr entgegen, zudem sind sie so flexibel, dass sie im Krankheits- oder Urlaubsfall in der Lage sind, für einen begrenzten Zeitraum die Schicht des Anderen zu übernehmen. Da wir alle unsere Auszubildenden auch für eine gewisse Zeit in der Telefonzentrale einsetzen und in der Bedienung der Telefonanlage schulen, haben wir auch hier einen Notfallplan, sollten beide Mitarbeiter der Tina Voß GmbH tatsächlich einmal gleichzeitig ausfallen." „Flexible Arbeitszeiten – gepaart mit dem Vorteil, dass ich nicht weit vom Büro weg wohne – geben mir die Möglichkeit, wann immer es nötig ist nach Hause zu fahren, um unseren Hund zu bespaßen. Mein Mann arbeitet im Krankenhaus im Schichtdienst. Ich kann durch meine flexibel handelbaren Zeiten meine Pausen auf seine Arbeitszeiten abstimmen.“ Daniela Klemp, Bewerbermanagement „Ich habe meine Arbeitszeit auf 2/3 reduziert. Zunächst hatte das familiäre Gründe (Pflege, Übernahme familiärer Pflichten), dann bin ich mit demselben Modell bzgl. meiner Weiterbildungen ins Rennen gegangen. Derzeit befinde ich mich mitten in einem Zusatzstudium zum Pädagogen.“ Andree Zarbock, IT-Personalmanagement „Mein Partner ist selbstständig und hat einen Handwerksbetrieb. Um mich einarbeiten und ihn unterstützen zu können, habe ich meine Arbeitszeiten geändert. Ich bin ab November freitags nicht mehr im Büro.“ Maren Lange, gewerbliches Personalmanagement Sonepar Deutschland Region Nord-Ost GmbH NOVEMBER | 2015 9 DAS AKTUELLE FACHTHEMA vorgestellt von Dr. Melanie Cordini systemischer Management Coach Expertin für Führung und Kommunikation www.fuehrunggeber.de ............................................................................... Kontakt: [email protected] Führen gegen jede Regel – warum nicht anders statt üblich? Die Anforderungen an Arbeitsplätze sind ständig im Wandel. Aber lassen sich etablierte Strukturen und Regeln überhaupt gravierend verändern? Glaubt man den Studien des renommierten Gallup Instituts, machen viele Top-Führungskräfte und Unternehmen seit Jahren genau das. Ihre Methoden sind überraschend und stellen so manche Erkenntnis auf den Kopf. Erfolgreiches Recruiting heißt herausfinden, was der Kandidat gut kann? Die Hauptaufgabe von Mitarbeiterführung besteht darin, Talent in Performance umzuwandeln. Was der Kandidat gut kann, ist dabei erst in zweiter Linie interessant. Was ihm Spaß macht, zeigt die intrinsische Motivation, den Motor, der zur Spitzenleistung antreibt. Sie entscheidet über die individuelle Art, auf sein Umfeld zu reagieren. Viele erfolgreiche Führungskräfte fragen im Interview nicht mehr nach Stärken, sondern nach Vorlieben. Übrigens, viele kennen ihre eigenen Antreiber und Talente nicht. Die beste Reinigungskraft putzt besonders sauber? Viele Unternehmen wissen gar nicht, was den Unterschied zwischen ihren Top-Leuten und dem Durchschnitt ausmacht und auf welcher Ebene die wirklichen Leistungsträger eigentlich tätig sind. Eine Hotelkette in den USA stellte z. B. fest, dass Stammgäste oft wegen des Putzpersonals wiederkamen. Die besten Reinigungskräfte putzten allerdings nicht besser, sondern schafften ein „zu Hause“. „Ich lege mich zuerst aufs Bett, weil die Gäste das auch oft machen, und schaue, was mir jetzt fehlen würde." Jede Rolle, die exzellent ausgeführt wird, wird entsprechend respektiert. In diesem Fall erhielten die Top-Reinigungskräfte neben guten Gehältern sogar 1.000 Dollar Budget für eigene Ideen zur Kundenbindung. Die Karriereleiter geht nach oben? Arbeiten Sie noch nach dem Peter-Prinzip? Wenn Karrierewege Einbahnstraßen sind, befördern sie meist bis zur Inkompetenz. Eine hervorragende, zufriedene Fachkraft kann als Leitung ihrer Abteilung miserabel und unglücklich sein. Die Erkenntnis von L. J. Peter ist über 50 Jahre alt, wird aber leider wenig genutzt. Oft ist ein Rückschritt gleich Scheitern. Wenn die Karriere aber ein Zurück zulässt, muss man sich nicht zwischen sozialer Demütigung oder der falschen Position entscheiden. Das Zurück ist schwierig, weil mit einer höheren Position in der Regel mehr Geld und Prestige verbunden sind? Nicht unbedingt. 10 TVjournal Je höher die Position desto besser die Bezahlung? Was ist Fairness? Alle gleich behandeln oder jeden, wie er es verdient? Verdient ein Sachbearbeiter dann möglicherweise mehr als sein Abteilungsleiter? Was kostet ein Wechsel von der Fach- zur Führungsebene und wer bezahlt das? Broadbanding zum Beispiel nutzt keine hierarchische Lohnskala, sondern wenige breite Gehaltsgruppen mit überlappenden Übergängen. Beförderung heißt hier nicht automatisch mehr Geld, sondern auch mal weniger, bis man sich in der neuen Position bewährt hat. Der beste auf einem Level kann so mehr verdienen als der Schlechteste auf dem nächst Höheren. Ein gutes Beispiel ist hier der Disney-Konzern. In dessen Restaurants verdient ein brillanter Ober auch mal doppelt so viel, wie sein Restaurant-Manager, der gerade neu im Job ist. Je besser der Mitarbeiter desto weniger Zeit muss in ihn investiert werden? Wer alle Zeit in Durchschnitt investiert und seine Top-Leute sich selbst überlässt, darf sich nicht über Abwanderung der Highperformer wundern. Wenn Sie viel Zeit in mittelmäßige Mitarbeiter investieren, was ist der größtmögliche Benefit? Statt schwache Mitarbeiter zu Mittelmäßigkeit zu pushen, suchen viele innovative Unternehmen nach neuen Ideen, wie die Besten noch stärker motiviert und unterstützt werden können. Je schlechter die Leistung, desto größer der Trainingsbedarf? Stärken folgen meist aus Denk- und Verhaltensmustern, nicht aus erlernten Fertigkeiten. Menschen verändern sich nicht grundsätzlich. Es ist folglich Zeitverschwendung, zu trainieren, was im Ansatz nicht vorhanden ist. Ein schlechter Redner, der zu einem Rednertraining geht, weiß danach vielleicht, was Top-Redner anders machen, aber er wird keiner sein. Nicht versuchen zu trainieren, was fehlt, sondern das herauszuholen, was schon da ist. Erfolgreiche Fortbildung fokussiert meist auf vorhandene Talente, nicht auf fehlende. Sie hält den Spiegel vor, damit die Mitarbeiter ihre Talente erkennen, was sie damit erreichen können, und was nicht. Disney hat einmal gesagt: „If You can dream it, you can do it." Anerkannte etablierte Karrierewege, Recruitingformen oder Trainingskonzepte sind genauso fraglich und veränderbar wie Arbeitszeiten oder Arbeitsorte. Die Haupthindernisse sind oft unsere eigenen Gewohnheiten und Überzeugungen. VOLLTREFFER! WIRTSCHAFTSMESSE IM FUSSBALL-TEMPEL Man soll aufhören, ören, wenn es am schönsten ist. Das dachten wir uns auch und pausierten sierten einige Zeit als Aussteller bei der Wirtschaftsmesse Hannover. ver. Diesmal waren wir bei der zweitägigen, lokalen Leistungsschau au in der HDI Arena Anfang Oktober gemeinsam mit 120 weiteren ausstellenden Unternehmen wieder mit dabei – und waren überrascht. scht. Denn entgegen unserer Erwartungen kamen ganz andere Besucher ganz gezielt an unseren Stand: Nämlich Bewerber. „Darauf waren wir anfangs gar nicht eingestellt. Wir hatten mit allem gerechnet, nur eben nicht mit zahlreichen Bewerbern, weil das Messeformat im Grunde ein anderes ist“, sagt Julia Wohlfeld, die bei uns fürs Kundenmanagement und fürs Marketing zuständig ist. Die freudige Überraschung erforderte schnelles Handeln: Kurzerhand wurden entsprechende Prospekte und Unterlagen herangeholt, um den Informationsbedarf der Standbesucher zu befriedigen. Wir hatten uns komplett auf Fußball eingestellt und uns CityCards mit den besten Fußballersprüchen drucken lassen. Tinas Favorit: „Wenn wir hier schon nicht gewinnen können, treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt“ (Rolf Rüßmann). Nun überlegen wir noch eine sinnvolle Nachnutzung für die Messe-Blusen mit dem Satz von Fritz Langner: „Ihr Fünf spielt jetzt Vier gegen Drei.“ Am meisten mitgenommen wurde unsere Rote Karte. Augenscheinlich kann man auch außerhalb eines Spiels sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für eine Auswechslung finden. „Wenn wir spielt alle schlagen, „Ihr fünf jetzt können wir es schaffen. “ vier gegen drei. “ Horst FritzHrubesch Langner „In einem Jahr hab ich mal 15 Monate durchgespielt.“ Franz Beckenbauer „Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt.“ Rolf Rüßmann „Ihr Fünf spielt jetzt vier gegen drei.“ Fritz Langner „Es steht im Augenblick 1:1, aber es hätte auch umgekehrt lauten können.“ Heribert Faßbender „Wir haben unsere Gegner nicht unterschätzt. „Die ersten 90 Minuten sind die schwersten.“ Bobby Robson Sie waren nur besser als wir dachten. “ Robson „Für uns verlief die Messe dadurch auf mehreren Ebenen erfolgreich“, sagt Julia Wohlfeld, die sich den Standdienst im hannoveraner Fußball-Tempel mit Tanja Funke, Andrea Reimer und Katharina Knerich teilte. „Ich glaube, dass der Tabellenerste den Spitzenreiter schlagen kann.“ Berti Vogts >> Volltreffer ................................................. Wir gratulieren der Gewinnerin unserer Fußball-Tombola Laura Benatzky von BenatzkyMünstermann die zwei VIP-Karten für das Spiel Hannover 96 vs. FC Ingolstadt 04 am 28.11.2015 gewonnen hat. Viel Spaß! „Jetzt müssen wir die Köpfe hochkrempeln. Und die Ärmel natürlich auch.“ Lukas Podolski „Der Typ ist so quirlig, der geht nach dir in die Drehtür und kommt vor dir wieder raus.“ Rethy „Ich grüße meinen Vater, meine Mutter und ganz besonders meine Eltern.“ Toni Polster „Wir spielen am besten, wenn der Gegner nicht da ist.“ Otto Rehhagel NOVEMBER | 2015 11 Marc Theis DAS ANDERE HANNOVER Geheimnisvoll, überraschend, einfach anders – so sind die Perspektiven, die der Kunstfotograf Marc Theis in Hannover gefunden hat. In dem Buch „Das andere Hannover“ zeigt er verborgene Sehenswürdigkeiten oder längst vergessene Industrieanlagen. Ihr Reiz verbirgt sich hinter verer nur für einen kleischlossenen Türen, die sich entweder gar nicht oder it dem Journalisten nen Teil der Öffentlichkeit öffnen. Gemeinsam mit elegten Kohletunnel Zoran Pantic beschreibt er, was es in einem stillgelegten m historischen Tresorunter Linden, in der Kabine von Hannover 96, einem raum oder der Rüstkammer der Oper zu entdecken gibt. >> GEWINNSPIEL ............................................................................. Lust auf einen anderen Blick auf Hannover? Wir verlosen 3 x 1 Exemplar. Einfach E-Mail an [email protected], Stichwort: Das andere Hannover, senden. Einsendeschluss ist der 04.12..2015. Das Los entscheidet. Viel Glück – und viel Spaß beim Anschauen. 12 TVjournal Stadt, Land, Heilige Nacht Wir legen Weihnachten auf den Tisch Unser Geschenk für Sie Damals, als wir alle noch Kinder waren, da war Weihnachten etwas ganz besonderes. Vorfreude und schlechtes Gewissen lösten ein Wechselbad der Gefühle aus. Bekommt man nun was geschenkt? Oder schwingt der Weihnachtsmann die Rute? Aus heutiger Sicht kann man darüber schmunzeln und das Ganze als Nostalgie abtun. Nur: Weihnachten kommt dennoch alle Jahre wieder. Und die Erwartungshaltung ist riesig – Friede, Freude, Honigkuchen. Wenn sich schon nicht die Welt unterm Tannenbaum in den Armen liegt, dann ja vielleicht Familie und Freunde. Um ein wenig Heiterkeit und Überraschung in die adventliche Zeit zu zaubern, legen wir Weihnachten in diesem Jahr auf den Tisch. Genauer: Wir schenken Ihnen Weihnachten als Tischset. Mit Gutscheinvordruck für die letzte Minute zum Ausfüllen und Ausschneiden einer „Stadt, Land, Fluss" adaptierten Weihnachtsvariante und interessanten Zahlen, Daten und Fakten rund um die statistische Tannenbaumhöhe oder den längsten Lebkuchen der Welt. Wissen, mit dem man am Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt trumpfen kann. Viel Spaß damit und eine kurzweilige Vorweihnachtszeit. Echt rockig: Terry Christmas 11.12. 2015 Sie wurden als erste deutsche Band überhaupt bei MTV London gespielt. Das ist gut 20 Jahre her und war damals gleichsam Krönung wie Durchbruch für Terry Hoax. Auch nach 26 Jahren hat die hannoversche Band immer noch längst nicht genug! Am Freitag, 11. Dezember, rocken Frontmann Olli Perau und Co. das Capitol Hannover. Unter dem Motto „Terry Christmas“ feiert die Band mit alten und neuen Fans eine riesige Weihnachtsparty – mit Hits wie „Live All”, „Freedom Circus” und ihrer Depeche Mode-Version von „Policy Of Truth”. >> GEWINNSPIEL ............................................................................................................ Lust auf einen vorweihnachtlichen Hörgenuss? Wir verlosen 2 x 2 Karten für die Terry Christmas-Show. Einfach E-Mail an [email protected], Stichwort: Terry Hoax, senden. Einsendeschluss ist der 04.12.2015. Das Los entscheidet. Viel Glück. Terry Hoax ist ohne Übertreibung eine der besten deutschen Live-Bands überhaupt. Nicht umsonst sind die traditionellen Konzerte in ihrem „Wohnzimmer“ Capitol seit Jahren in der Regel ausverkauft. Veranstalter ist Hannover Concerts. Karten für die Show gibt es unter der HAZ/NPTicket-Hotline 0511/12123333. NOVEMBER | 2015 13 ERFOLGREICHE MITARBEITERÜBERNAHME Im Kleinen kann man wunderbar etwas verändern Haibin Zhong liebt schnelle Entscheidungen. Ganze zwei Tage dachte er nach, dann zog der 32-Jährige von Bühl in Süddeutschland nach Hannover – wegen eines Jobs. Dem ersten Job nach dem zweiten Studium. Haibin Zhong hat in China erst Medizin studiert, seinen Bachelor gemacht und dann festgestellt, dass Humanmedizin zwar ehrenvoll ist, er aber eher ein Mensch der Zahlen sei. Also sattelte er um und auf, studierte in Clausthal-Zellerfeld Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Operation Research und heuerte als Werksstudent bei Bosch in Bühl an. „Gerade im Kleinen kann man wunderbar etwas verändern. Weil hier die Bereitschaft groß ist, Änderungen zuzulassen“, sagt Zhong. Hannover liebt er mittlerweile übrigens. „Das ist meine deutsche Lieblingsstadt. Eine kleine Großstadt, die überschaubar ist, viel Grün und damit Platz zur Erholung bietet und mit einem tollen Kulturprogramm trumpft. Ich fühle mich hier pudelwohl“, sagt Zhong mit höflicher Zurückhaltung. Höflichkeit ist eine seiner Tugenden, ebenso wie Zielstrebigkeit und Flexibilität. Das kommt gut an. Auch bei seinem neuen Chef, der begeistert ist und dank Zhongs Impulsen über neue Aspekte nachdenkt. Das war der erste Schritt. Der nächste folgte zielstrebig: „Ich wollte ins Controlling eines Konzerns. „Ich habe meinen Haibin Zhong hat sich bei uns vom ersten Tag an Darum habe ich mich letztes Jahr gezielt auf ein Wunschjob über wohl gefühlt. „Ich bin bestens betreut worden Jobangebot bei Tina Voß beworben“, sagt Zhong. Im Januar fing er bei uns an. Anfang Oktober wurstieß immer auf offene Ohren. Das ist nicht Tina Voß gefunden." und de er fest übernommen. Nicht vom Großkonzern, selbstverständlich. Und: Ich habe meinen Wunschwo die Gestaltungsmöglichkeiten – wie er schnell job über Tina Voß gefunden. Das ist toll“, sagt er. feststellen musste – sehr begrenzt waren, sondern von einem mittel- Nur danke sagen war ihm zu wenig. Darum versüßte er uns für eiständischen Bauunternehmen. Das bietet ihm den nötigen Freiraum, nen Tag den Arbeitsalltag und servierte zum Abschied einen riesium Änderungsprozesse anzustoßen, eben etwas zu bewegen. gen Käsekuchen. 96-Fans aufgepasst! Für das Spiel Hannover 96 vs. Darmstadt 98 am Spielwochenende 22.-24.01.2016 verlosen wir 1 x 2 VIPKarten mit Parkberechtigung Schützenplatz. Lust auf Fußball pur? Dann senden Sie eine Mail bis zum 04.12.2015 an [email protected], Stichwort „Alte Liebe“. Das Los entscheidet. Viel Glück. 14 TVjournal IMPRESSUM TVjournal November 2015 Herausgeber: Tina Voß GmbH Tintengraben 6–9 30177 Hannover Tel.: 0511/69 68 48-0 V.i.S.d.P.: Stefan Schlutter, Text-Büro Hannover 5 Fragen an … Daniela Haß Dispositionsassistenz E-Mail: [email protected] Tel.: +49 511 696848-44 Redaktionsteam: Tina Voß, Daniela Klemp, Sarah Wolkow, Tanja Funke, Julia Wohlfeld Fotos: 123rf, shutterstock, Das Text-Büro, privat, hannover concerts,Sonepar Deutschland, Gundlach, Marc Theis Was reizt Sie an Ihrem Job? Die Vielfältigkeit der Bewerber und Mitarbeiter und abwechslungsreiche Arbeitstage. Gestaltung und Produktion: novum! Werbemedien GmbH & Co. KG Auflage: 2.500 Exemplare Wem oder was können Sie nicht widerstehen und warum? VERSTÄRKUNG AUF JEDER POSITION kaufmännisches Personal IT-Fachkräfte gewerblich-technisches Personal Techniker/Meister PERSONAL IST UNSER JOB Zeitarbeit Arbeitsvermittlung Bewerbermanagement Bewerbertraining On-Site Management Outplacement Outsourcing Business-Coaching key4you-Persönlichkeitsanalyse Zeugniserstellung Den regelmäßigen Terminen mit meiner Kollegin zum Currywurst-Pommes Essen. Warum? Lecker essen in netter Gesellschaft! Welche Eigenschaften mögen Sie an Menschen? Ehrlichkeit und Humor. Was gehört Ihrer Meinung nach nicht auf den Schreibtisch und warum? Welche Fremdsprache würden Sie gerne noch lernen und warum? Chaos. Ich kämpfe täglich dagegen an und irgendwann werde ich es auch besiegen. Englisch und Russisch, weil diese Sprachen fast überall gesprochen werden. NOVEMBER | 2015 15
© Copyright 2025 ExpyDoc