So arbeiten wir morgen

NOVEMBER 2015
TV journal
Das Magazin der Tina Voß GmbH für Kunden und Mitarbeiter
So arbeiten wir morgen
Sabbatical
Pflege
Altersteilzeit
Work-Life-Balance
Elternzeit
Weiterbildung
Home-Office
Liebe Leserinnen
und Leser,
Inhalt
wer wissen will, wie man „morgen“ arbeitet, sollte heute schon alle Antennen
auf Empfang stellen. Denn das „Morgen“
ist längst hier und heute angekommen: ein Betrieb, ein Beruf von
der Lehre bis zur Rente. Das war gestern. Der Acht-Stunden-Tag,
alles schön regelmäßig und fest gezurrt, ist allenfalls ein Auslauf-,
aber garantiert kein Erfolgsmodell mehr.
TV Titel „So arbeiten wir morgen"
Gefragt sind arbeitgeber- wie arbeitnehmerseitig flexible Arbeitszeitmodelle, die viel Spielraum lassen und damit Freiräume
für individuelle Bedürfnisse schaffen. Weil der Mensch sich einerseits nicht mehr einzig über die Arbeit identifiziert. Und Arbeitgeber andererseits deutlich schneller als bisher auf Marktimpulse
reagieren müssen. So bilden Bedürfnis und Notwendigkeit eine
neue, bisher so nie dagewesene Schnittmenge, die das Potential
auf dynamisches Wachstum hat.
TV Aktuell
Wer Fachkräfte gewinnen und Mitarbeiter binden möchte, muss
mehr bieten als ein Tarifgehalt: Flache Hierarchien, offene Türen, Dialogbereitschaft – eben Mitarbeiter zu Mitwissern machen und in
Entscheidungsprozesse einbinden – das sind Faktoren, die entscheiden, und gekoppelt mit neuen Herausforderungen begeistern.
Daneben zählen Angebote wie Kinderbetreuung, Fortbildung
oder vielleicht auch der kostenlose Wäschedienst und Sport direkt im Betrieb – weil sie Mehrwerte bieten, den Alltag vereinfachen und darüber die Motivation steigern.
Und: Smartphone, Skype, WhatsApp – die technischen Kommunikationsmöglichkeiten bieten darüber hinaus räumliche Unabhängigkeit und die Möglichkeit, Arbeit als Bestandteil des Alltags
ganz neu zu leben.
Gundlach: Arbeiten, wann und wo es Spaß macht
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Sonepar Deutschland: Erfolgreiches Jobsharing
9
Warum TV-Mitarbeiter flexible Arbeitszeiten gut finden
9
Fachthema Personal: Führen gegen jede Regel
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IHK-Wahl: Ehrenamtlich Wirtschaft stärken
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Wie wird man eigentlich: Pathologe?
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Tinas Kolumne: Ausgebrannt
6
Ungewöhnliche Hobbies: Bierbrauen
7
Volltreffer: Wirtschaftsmesse im Fußball-Tempel
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TV Tipp
Yoga im Büro
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Rezept: Kürbiscremesuppe österreichischer Art
6
Marc Theis: Das andere Hannover
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Stadt, Land, Heilige Nacht
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Echt rockig: Terry Christmas
13
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TV Intern
Wir gratulieren
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Mitarbeiterübernahme: Haibin Zhong
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5 Fragen an: Daniela Haß
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Wer sich auf alle die Umwälzungen einlässt, gewinnt – Lebensqualität, Zeit, Mitarbeiter, Kunden, Aufträge. Schöne, neue Arbeitswelt: Willkommen! Ich freue mich darauf.
Ihr
Stefan Schlutter
Redakteur und Journalist
26.08.2015
im Industrie-Club
Hannover e. V.
Jobmesse
des Bundesarbeitgeberverbands der
Personaldienstleister (BAP)
Das Text-Büro
Angeboten wurden freie Stellen im gewerblichen und kaufmännischen Bereich und trotz guten Wetters haben wir
einige tolle Bewerber kennenlernen
können. Unter allen Interessenten haben wir zwei VIP-Karten für das Spiel
Hannover 96 vs. Eintracht Frankfurt verlost.
Das Standteam von links nach rechts: Julia Wohlfeld, Julia Marić, Maren Lange und Tina Voß
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TVjournal
Losfee Nele mit Assistentin Lilly
Yoga im Büro
Tiefenentspannung für zwischendurch
Auf der Matte sind alle gleich. Männlein wie Weiblein, Chefin, Teilzeitkraft, Professional oder Azubi – alle stehen in Turnkleidung
barfuß auf der Matte und schauen erwartungsvoll zu Tina Lüninghöner. Die 48-Jährige ist Yoga-Lehrerin. Seit 13 Jahren setzt sie beruflich auf „Meditation in Aktion“ und steigert damit nicht nur ihr
eigenes körperliches und seelisches Gleichgewicht, sondern auch
das ihrer Kursteilnehmer. Einmal die Woche kommt sie nach Feierabend auch zu uns ins Büro. Dann werden im Besprechungsraum
Stühle und Tische beiseite geräumt, die Yogamatten ausgerollt,
um nach gut einer Stunde tiefenentspannt nach Hause zu gehen.
Davor steht aber der Stressabbau. Also erst einmal in sich hineinhorchen und auf sich selbst konzentrieren. Die Frage dabei: Wo drückt
es? Körperliche Symptome wie Rücken- oder Schulterschmerzen
sind nicht selten Folge von Stress. Stress wiederum wirkt belastend.
Also stehen Körper und Geist hier im direkten Bezug. „Daher gilt es,
Körper und Geist in Einklang zu bringen“, sagt Tina Lüninghöner. Gesagt, getan: Mehr oder weniger im Gleichklang macht die Gruppe die
gezeigten Übungen nach. Wobei jeder der individuellen Fitness folgend für sich den eigenen Takt finden muss.
Yoga ist eine indisch-philosophische Lehre, die ihre Ursprünge im
siebten Jahrhundert v. Christi hat und seither Menschen bewegt. Tina
Lüninghöner schwört auf Übungen nach „BKS Iyengar“. Das ist eine
sehr körperlich betonte Yogaform, bei der der Körper gezielt gekräf-
tigt wird und darüber Entspannung und Wohlbefinden einsetzt. Während man die meditativen Übungen mitmacht, konzentriert man sich
nur auf sich selbst. Da bleibt kein Platz, um während der sportlichen
Aktivität über Probleme am Arbeitsplatz nachzudenken.
Stattdessen: Einatmen, ausatmen, Konzentration auf den Rücken,
Arme langsam kreisen lassen, in die Wiege gehen, schwingen, ausatmen – und wieder von vorne. Wunderbar. „Yoga fördert die körperliche Fitness und steigert die eigene Wahrnehmung. Nach einer Stunde Yoga ist man fitter und leistungsfähiger“, sagt die hannoveraner
Yogalehrerin, die nicht nur uns, sondern auch die Mitarbeiter der Landeshauptstadt Hannover einmal in
der Woche in Schwung bringt.
Yoga ist der ideale Bürosport. „Man
kommt nicht wirklich ins Schwitzen,
muss sich also nicht zwingend danach duschen“, sagt Tina Lüninghöner. Die räumlichen Anforderungen
sind gering. Nur die Yogamatten benötigen ein wenig Platz. Stühle und
Tische lassen sich in unterschiedliche Übungen integrieren. Die
Übungen können dann auch außerhalb der Yogastunde von den Mitarbeitern im Büro durchgeführt werden und so für ein wenig zusätzliche Entspannung sorgen.
Tina Lüninghöner
Tina Lüninghöner hält sich selbst seit
22 Jahren mit Yoga fit. Vor einigen Jahren tauschte die Architektin das Zeichenbrett gegen die Yogamatte ein
und machte ihr Hobby nach einer
Ausbildung zur anerkannten Yogalehrerin zum Beruf. Wer Lust auf Yoga bekommen hat bekommt hier mehr Infos: [email protected].
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DER TINAVOßWANDKALENDER 2016 PRÄSENTIERT:
Tierische
Abteilungen
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an [email protected], Stichwort „Kalender“ senden. Einsendeschluss ist der 04.12.2015. Das Los entscheidet.
WAHL ZUR IHKVOLLVERSAMMLUNG
Ehrenamtlich „Wirtschaft stärken“
Die 146 000 Mitgliedsunternehmen der IHK Hannover haben im
September 2015 die Vertreter für ihre neue Vollversammlung gewählt. Tina Voß, die sich seit 2000 im höchsten IHK-Gremium ehrenamtlich engagiert, ist nach 2003, 2007 und 2011 zum vierten
Mal in Folge wiedergewählt worden. Bis 2019 wird sie neben Messechef Dr. Wolfram von Fritsch und sieben weiteren assoziierten Mitgliedern die Dienstleistungsbranche rund um Hannover vertreten
und aktiv in der Interessenvertretung der Wirtschaft mitarbeiten.
142 Kandidaten hatten sich um die 80 zu besetzenden Mandate beworben. Die Mitgliedsunternehmen wählten 41 neue und 39 alte Bekannte als Vertreter in das Gremium. Sie werden in den kommenden
vier Jahren dafür sorgen, dass die IHK ihre Aufgaben im Interesse der
Unternehmen erfüllt.
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TVjournal
„Ich freue mich sehr über das tolle
Wahlergebnis und dass ich erneut
dabei sein darf. Es macht Spaß, sich
zu engagieren und mitzugestalten.
Danke an alle Unternehmensvertreter, die mich erneut gewählt haben“,
sagt Tina Voß zu ihrer Wiederwahl.
Die neue Vollversammlung der IHK
Hannover kommt erstmals im Februar 2016 zu ihrer konstituierenden
Sitzung zusammen. In dieser Sitzung werden auch der IHK-Präsident und die Mitglieder des Präsidiums gewählt.
WIE WIRD MAN EIGENTLICH: PATHOLOGE?
Der Spurensucher von der MHH
Der liebe Herr Professor, selbstgefällig, snobistisch, besserwisserisch.
Mit dem Alltag eines echten Rechtsmediziners hat der Münsteraner
Tatort-Liebling Karl-Friedrich Boerne (Kennzeichen: schnelle Autos,
teure Kleidung) nichts gemein. Sagt Prof. Dr. med. univ. Michael
Klintschar. „Dennoch hat er viel bewegt, der liebe TV-Kollege. Mittlerweile gibt es 15-Jährige, die sich mit dem TV-Bild im Kopf um eine
Praktikumsstelle in der Rechtsmedizin bewerben“, betont der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule
Hannover (MHH). Er selbst schlug eher durch Zufall diesen Weg ein.
Denn eigentlich wollte er Internist werden. Dann Pathologe. Am
Ende entschied er sich für die Gerichtsmedizin – so heißt das in Österreich bis heute. Klintschar stammt aus der Alpenrepublik, hat in
Graz studiert. Damals gab es eine Ärzteschwemme, und nur die Gerichtsmedizin war nicht überlaufen. Da fiel die Wahl leicht. Willkommen in der Rechtsmedizin – eine Stippvisite.
diziner schon seit Langem: Es müsse mehr obduziert werden – und
stoßen damit durchaus auf offene Ohren. Wenn denn nur das liebe
Geld nicht wäre.
Eine Obduktion kostet ca. 1.000 Euro. Wenn noch eine weite Anfahrt
aus dem ländlichen Raum hinzukommt, kann es schnell deutlich teurer
werden. Da wird dann auch schon mal darauf verzichtet. Sehr zum
Leidwesen der Rechtsmediziner, die als Spurensucher mit Mikroskop,
Skalpell und nachgeschaltetem Labor die Wahrheit ans Licht bringen
wollen. Klintschars Spezialgebiet ist die forensische Molekularbiologie,
also DNA-Analysen. Ein weites Feld, das ihm zahlreiche spektakuläre
Rechtsfälle beschert hat. Zu aktuellen Fällen kann er allerdings nichts
sagen. Verschwiegenheitspflicht.
Aber auch für Rechtmediziner birgt das Leben manchmal Überraschungen. „Als ich damals am Institut in Graz tätig war, habe ich freitagDie Rechtsmedizin ist begehrt – zumindest die Vorlesungen bei den abends beim Einkaufen im Supermarkt einen ehemaligen KommilitoStudenten. So begehrt, dass sie jährlich im internen
nen getroffen, den ich seit Jahren nicht gesehen
MHH-Ranking auf den vordersten Plätzen landet. In
hatte. Wir unterhielten uns angeregt. Am folgenden
diesem Jahr bekamen Klintschar und sein 40-köpfiMontag bekamen wir einen Toten hinein, der erstickt
ges Team erneut den „Lehrpreis der Studierendenworden war. Auffällig beim Erstickungstod ist das aufschaft 2015“ verliehen. „Das Fach bietet ja eine Vielfalt
gedunsene Gesicht. Erst als der Name fiel, erkannte
an Themen, die man spannend rüberbringen kann.
ich in dem Toten den Bekannten vom Freitag. Ich hatWir untersuchen suspekte Todesfälle, führen Vaterte ihn als Letzter lebendig gesehen“, erzählt der
schaftstests durch, analysieren Drogen- und Alkohol50-jährige Mediziner, der von Graz nach Halle an der
gehalt im Blut oder begutachten Verletzungen daSaale zog und über die Leitung des rechtsmedizinihingehend, ob sie mit der erzählten Geschichte
schen Instituts in Göttingen letztlich vor acht Jahren
übereinstimmen, und tragen damit als Dienstleister
das Institut der MHH übernahm. Dazu gehört auch
Prof. Dr. med. univ. Michael Klintschar
zur inneren Sicherheit bei“, sagt Klintschar.
eine Außenstelle in Oldenburg.
Als Verwaltungschef des Instituts muss er den Seziertisch allzu oft gegen den Schreibtisch eintauschen. Seine Auftraggeber sind Polizei,
Staatsanwaltschaft und Gerichte. Vieles ist spannend. Alltäglich hingegen ist vor allem das Aktenlesen – zumal der Rechtsmediziner an Tatorten zunehmend an den Rand gedrängt wird. „Die Polizei sammelt die
Spuren vor Ort mittlerweile oft alleine. Wir sind nur einer von vielen
Berufen, die jeweils einen Teilaspekt zur Aufklärung von Verbrechen beitragen."
Im Ballungsraum Hannover sterben im Jahr im Mittel rund 10 000 Menschen. Zehn Prozent davon landen in der Rechtsmedizin der MHH, weil
der leichenbeschauende Arzt einen nicht natürlichen Tod festgestellt
hat oder die Todesursache nicht offensichtlich war. Rund 500 werden
obduziert. „Viel zu wenig“, sagt Klinschar und betont: „Jeder zweite
Mordfall bleibt unentdeckt.“ Deshalb fordern Deutschlands Rechtsme-
MHH pro aktiv
Gemeinsam mit dem niedersächsischen Sozialministerium
wurden am Institut zwei Projekte aus der Taufe gehoben, die
wirken: Beim Projekt „Kinderschutz“ erfahren Ärztinnen und
Ärzte kostenfreie diagnostische Unterstützung bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung oder –missbrauch. (www.mhhannover.de/kinderschutz.html). Bei dem Projekt „Netzwerk
ProBeweis“ haben sich 20 Kliniken zusammengeschlossen, die
als Anlaufstelle für Opfer häuslicher oder sexueller Gewalt dienen und kostenfrei wie vertraulich Verletzungen dokumentieren, und Spuren für eine mögliche spätere Anzeige sichern.
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Dietmar Hagen empfiehlt:
Kürbiscremesuppe
österreichisch zubereitet
Dietmar Hagen
Geschäftsführer
EssensZeit GmbH
www.essenszeit.com
Zutaten:
400 g Kürbis
1 Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
2 Scheiben Schwarzbrot
Olivenöl, Salz,
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Messerspitze gemahlener Kümmel
1 TL Paprikapulver edelsüß
1 TL Tomatenmark
3/4 l Gemüsebrühe
1 Lorbeerblatt
4 EL Sauerrahm
Ve
Sie fü rarbeiten
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am b iese Supp
es
e
orang ten den
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Musk roten
atkür
bis.
Zubereitung:
Kürbis schälen, Kerne entfernen und grob schneiden. Zwiebel und
Knoblauch schälen, klein schneiden. Schwarzbrot entrinden, kleinwürfelig schneiden. In Öl knusprig braten. Herausnehmen und auf
Küchenpapier abtropfen lassen. In einem Topf Olivenöl leicht erhitzen und darin die Zwiebel farblos andünsten. Knoblauch und Kürbis
beigeben. Mit Salz, Pfeffer und Kümmel würzen. Kurz durchschwenken und vom Herd nehmen.
Paprikapulver und Tomatenmark dazugeben, einmal durchrühren
und mit Gemüsebrühe aufgießen. Lorbeerblatt beigeben. Aufkochen
und etwa 20 Minuten köcheln lassen. Danach Lorbeerblatt entfernen
und Suppe mit dem Sauerrahm aufmixen.
Nochmals abschmecken und mit den Schwarzbrotcroutons servieren.
TINAS KOLUMNE
Ausgebrannt
In meinem Posteingang liegt eine E-Mail mit dem Betreff „Achtsam
statt ausgebrannt“. Das klingt für mich logisch und erstrebenswert.
Da es sich nur um sechs Tipps handelt, kann ich die sicherlich schnell
in meinen Alltag integrieren und überfliege die Vorschläge.
Der erste Vorschlag lautet: „Genießen Sie morgens den ersten Schluck
Kaffee. Schmecken Sie die Aromen.“ Das sollte hinzubekommen sein.
Runterstürzen des lebensnotwendigen Koffeins also erst ab Schluck
zwei. Es geht weiter mit: „Bleiben Sie stehen, wenn Sie an einem
Baum vorbeikommen.“ Auf meinem Weg zur Arbeit liegt die Eilenriede, der größte Stadtwald Europas. Ich überschlage, dass ich für die
Durchquerung und Umsetzung der Achtsamkeitsübung sechs Monate Urlaub beantragen sollte.
Dann folgt „Innehalten beim Haus verlassen“. Vielleicht kann ich bei
den ersten drei Bäumen unachtsam weiterfahren, dann habe ich die
Innehalten-Zeit beim Aufbruch locker wieder reingeholt. Um auch
die anderen Verkehrsteilnehmer in meine Entschleunigung einzubeziehen, gefällt mir der Vorschlag „Drücken Sie nicht aufs Gas, sondern
fahren Sie vor der nächsten grünen Ampel langsamer“ am besten.
Ich fühle die amoklaufenden Autofahrer förmlich in meinem Nacken.
Ampel für Ampel. Irgendwann freut sich eine Werkstatt über die Reparatur von Stoßstangen nach Auffahrunfällen. Da kurbelt die Achtsamkeit noch zusätzlich den Umsatz einer ganzen Branche an. Maximale Erholungsrendite!
Wenn ich also Anfang des Jahres mit den Tipps morgens aufgebrochen bin, komme ich mit einem runderneuerten Auto im 3. Quartal
des gleichen Jahres im Büro an. Dann befolge ich noch die letzten
beiden Tipps „Gehen Sie eine Treppe in Zeitlupe runter“ und „Schauen Sie in den Himmel und beobachten den Zug der Wolken“ in Kombination und verbringe den Rest des Jahres mit gebrochenen Knochen in stationärer Pflege.
Entschleunigung ist, was man draus macht!
Ihre
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TVjournal
UNGEWÖHNLICHE HOBBIES: BIERBRAUEN
Ein Hoch auf die
Krone
Ein Bier ist ein Bier ist ein Bier – so geschmacklich uniform können
nur Weintrinker urteilen. Sagt Björn Scharnhorst und bricht eine
Lanze für das älteste Kulturgetränk der Welt: „An geschmacklicher
Vielfalt und kulturhistorischer Bedeutung überstrahlt das Bier den
Wein bei weitem.“ Der 37-jährige Geschäftsführer ist leidenschaftlich bekennender Biertrinker und Hobbybrauer. Für den Eigengenuss braut der Sehnder in der heimischen Garage zweimal im Jahr
saisonal passende Biere: Im Frühjahr 50 Liter Weizen, im Herbst ein
Obergärig-Süffiges. Sein Sudkessel-Stoff ist bei Bekannten und
Freunden heiß begehrt. Denn das, was Scharnhorst mit viel Liebe
zum Produkt, gelernter Handwerkskunst als Bier-Sommelier und
mittlerweile mehrjähriger Erfahrung braut, hat mit dem herkömmlichen Industriebier so viel zu tun wie ein Fusel mit einem Château
Lafite-Rothschild. Na dann: Prost.
Im echten Leben ist Björn Scharnhorst Geschäftsführer der Exportverpackung-Sehnde GmbH. Mit 16 Jahren, damals aktiver Handballer,
stieß er als gebürtiger Hannoveraner natürlich mit einem Gilde auf jeden Sieg mit seinen Teamkollegen an. Da kam nichts anderes ins Glas.
Gilde war schließlich gelebter Lokalpatriotismus und ein Bekenntnis
zum guten Geschmack. „Früher gab es in jedem Ort eine Kleinbrauerei.
Und natürlich trank man immer das Heimische. Heute sind viele dieser
Brauereien Geschichte, verdrängt von Großkonzernen, die Industriebiere abfüllen. Die schmecken dann auch so, fad und nichtssagend“,
sagt Scharnhorst.
Vermutlich würde er bis heute hannoveraner Biere trinken und sich
damit zufrieden geben, wenn er denn nicht einige Jahre in München
gelebt hätte. „Da hat Bier noch einen ganz anderen Stellenwert, ist
noch Teil der gelebten Alltagskultur. Dort ist man noch stolz auf das
lokale Bier und trinkt es bewusst und mit Genuss“, sagt Scharnhorst.
Natürlich hat auch im Süden der Republik das Brauereisterben schon
einige Lücken in die bayerische Bierlandkarte gerissen. Aber es gibt sie
noch, die Brauereigasthöfe mit teils jahrhundertealter Tradition, wo das
Speisenangebot auf das eigene Bier abgestimmt ist. „Dort habe ich
Bierkultur kennen und lieben gelernt. Das hat mich derart beeindruckt,
dass ich, als ich wieder hier war, mir meine eigene kleine Brauerei aufgebaut habe“, sagt Scharnhorst, der neben der Liebe fürs Bier in Bayern
auch die Liebe fürs Leben fand, seine Frau.
Bevor er den ersten Sud ansetzte, las er sich kreuz und quer durch Hobbybrauer-Bücher und Internetforen. Danach fühlte er sich kundig genug,
um zur Tat zu schreiten. Die ersten 20 Liter wurden gebraut. Das Ergebnis konnte sich trinken lassen: Es schäumte wie Bier, sah aus wie Bier,
schmeckte wie Bier. Kurzum: Es war ein Bier. Allerdings ohne eigenen
Charakter und Tiefgang. Wobei diese Erkenntnis erst später kam. „Klar
konnte man damit seinen Durst löschen. Doch so richtig zufrieden war
ich damit noch nicht. Um besser brauen zu können, fehlte mir das vertiefende Wissen“, sagt Scharnhorst. Also bestellte er sich Fachliteratur
und fand schnell heraus, dass ihm dafür der Unterbau fehlte.
Gerne hätte er eine Ausbildung zum Brauer gemacht. Das geht selbst
in Norddeutschland, allerdings nur als Vollzeitstudium. „Das kam nicht
in Frage. Ich konnte mir ja keine dreijährige Auszeit genehmigen, nur,
um meinem Hobby zu frönen“, sagt der 37-Jährige. Dann schenkte ihm
seine Frau einen Gutschein für einen Bier-Sommelier-Intensivkurs in
München. Die Wartezeit betrug zwei Jahre, so überlaufen sind die Kurse. „Der Kurs war ein Schlüsselerlebnis für mich“, sagt Scharnhorst.
Am ersten Tag verkostete er sechs unterschiedliche Biere und sollte sie
bestimmen. „Obwohl meine Sinne geschult waren, konnte ich die
Charakteristika nicht erschmecken“, sagt er. 14 Tage und viel Theorie
und noch mehr Praxis später, waren Geschmacksnerven und Fachwissen so geschärft, dass er die feinsten Nuancen unterscheiden und
nach einem Probierschlückchen selbst Fehler beim Brauen eines Pils,
eines Lagerbieres oder eines Altbieres herausschmecken konnte. Damit war die Zeit reif für das Scharnhorst-Bräu.
Sein profundes Wissen rund ums Bier macht ihn zu einem gefragten
Experten im Freundeskreis. Weil jeder wissen will, wie er ein gutes von
einem schlechten Bier unterscheiden kann, Kaufempfehlungen haben
möchte, veranstaltet Scharnhorst im privaten Kreis neuerdings Bierverkostungen. Dann öffnet er seinen „Kühlschrank“, in dem ständig 80 bis
90 unterschiedliche Biere wohltemperiert lagern, und serviert neben
kurzweiliger Biergeschichte fingerhutgroße Bierproben.
Er selbst versucht pro Woche mindestens zwei, drei neue Biere zu verkosten, die er noch nie getrunken hat. „Die Vielfalt ist riesig. Vor allem
internationale und hier speziell amerikanische Biere sind von höchster
Qualität. Die räumen mittlerweile alle renommierten Bierpreise ab“,
weiß der Hobbybrauer, der sich darüber freut, dass die Gilde der Kleinbrauer auch in Deutschland wieder zunimmt, Brauen wieder als Handwerkskunst verstanden wird und zunehmend mehr Biergenießer den
großen Industriebrauereien die geschmacklich rote Karte zeigen. Wohl
bekommt’s bei eingeschenkter Krone.
Bierbrauer Björn Scharnhorst
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TITELTHEMA: SO ARBEITEN WIR MORGEN
ARBEITEN, WANN UND WO ES SPASS MACHT
Gundlach macht es vor
Wie arbeiten wir morgen? Die Frage beschäftigt Trendscouts und
Arbeitgeber gleichermaßen. Interessant ist, dass „Arbeit“ sich
künftig stärker als heute an den Bedürfnissen der Mitarbeiter ausrichtet. Einerseits, weil der Job nicht mehr alles ist und Dinge wie
Familie, Freizeit und Ehrenamt deutlich an Stellenwert gewonnen
haben. Andererseits, weil durch den sich immer weiter verschärfenden Fachkräftemangel die Wünsche der Mitarbeiter zunehmend im Fokus stehen. „Fakt ist, dass die Flexibilisierung vor allem
bei den Arbeitszeiten weiter voranschreiten wird“, sagt Dipl.-Ing.
Lorenz Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Gundlach
GmbH & Co. KG. Das altehrwürdige Unternehmen mit Sitz in Hannover feiert in diesem Jahr 125-jähriges Jubiläum, beschäftigt 165
Mitarbeiter, von denen ein Fünftel in unterschiedlichen TeilzeitModellen tätig ist – inklusive dem Chef selbst.
Vor zehn Jahren hat
der Architek t und
Immobilienökonom
„Fakt ist, dass die Flexibilidie Geschäftsführung
sierung vor allem bei den
des Familienbetriebs
Arbeitszeiten weiter voranübernommen, das
schreiten wird.“
Wohl der Mitarbeiter
auf die Agenda gesetzt und als erstes
einmal die Stempeluhr abgeschafft. „Die
passte einfach nicht mehr in die Zeit“, sagt der 41-jährige Unternehmer.
Seither hat er „Think Tanks“ zu Zukunftsthemen initiiert, darüber die
Motivation der Belegschaft gesteigert, Mitarbeiter so zu Mitwissern
gemacht, Unternehmensstrategien im großen Kreis besprochen, um
Teilhabe zu garantieren, und vor zwei Jahren eine Betriebs-Kita eingerichtet. Die steht übrigens auch jungen Familien aus dem Stadtteil zur
Verfügung. Damit ist das Unternehmen, das 4.000 Wohnungen im Bestand hat und als Bauträger aktiv ist, schon heute gut aufgestellt.
Visionär Lorenz Hansen
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TVjournal
„Dennoch mache auch ich mir Gedanken, wo wir in fünf oder zehn
Jahren stehen. Vor allem die kontinuierliche Beschleunigung im Arbeitsalltag sehe ich mit gemischten Gefühlen, weil die Belastung dadurch zunimmt“, sagt Hansen, der seit einem halben Jahr zum dritten
Mal Vater ist und seither nur vier Tage die Woche arbeitet. Was bei
Gundlach mittlerweile häufiger vorkommt. „Geld ist nicht mehr alles, kurze Auszeiten sind entscheidender für das Wohlgefühl“, sagt
Hansen. Weshalb Mitarbeiter anstehende Gehaltserhöhungen neuerdings gerne auch schon mal in Extratage Urlaub ummünzen.
Andererseits wurde die Überlegung zerschlagen, die Firmenserver
übers Wochenende abzuschalten. „Interessanterweise waren es vor
allem unsere Mitarbeiterinnen mit Kind, die sich dagegen ausgesprochen haben. Weil sie nachmittags mit dem Nachwuchs auf dem
Spielplatz sein können, wollen sie die Arbeit abends, wenn die Kinder
schlafen, erledigen. Ausnahmsweise auch mal an Wochenenden und
von zu Hause aus. Den Wunsch haben wir respektiert, aber zeitgleich
Kurse zur Optimierung des Zeitmanagements und als Ausgleich
Sport- und Entspannungskurse angeboten“, sagt Hansen. Wichtig sei
dabei, dass man bei aller Flexibilisierung darauf achten müsse, dass
Freizeit Freizeit bleibe, das Verhältnis zwischen Arbeit und nötiger
Auszeit die Balance halte.
Von den 165 Mitarbeitern sind rund 50 gewerblich beschäftigt – in
klassischen Handwerksberufen am Bau. „Da sind die Möglichkeiten der
flexiblen Arbeitszeitmodelle eingeschränkt. Alle anderen arbeiten stark
selbstbestimmt und genießen die Freiräume“, sagt Hansen. Wobei nur
wenige wirklich den Freiraum ausschöpfen. Aber alleine die Möglichkeit, kurzfristig private Termine dazwischen schieben zu können, beflügelt. „Die Leute sind mit mehr Lust und Leidenschaft dabei“, sagt
Hansen, der mit seinen Mitarbeitern Ziele vereinbart und die Qualität
der Arbeit über Leistung anstatt über Anwesenheit definiert.
Wer seine Arbeit wann und wo erledigt, ist dabei zweitrangig. Ent-
Teamgeist wird groß geschrieben bei Gundlach
scheidend ist, dass die Arbeit termin- und leistungsgerecht fertiggestellt wird. „Wenn jemand mit seinem Laptop mal im Café arbeiten
möchte – gerne. Wir unterstützen jede Form der Flexibilität.“
Gundlach fördert darüber hinaus auch jenseits des Arbeitsalltags die
persönliche Entfaltung des einzelnen Mitarbeiters. Wer sich ehrenamtlich engagiert, kann einen finanziellen Beitrag beantragen. Das
Programm dazu heißt „Gundlach hilft helfen“. Mal wird ein Handballtrainerkurs einer im Sportverein aktiven Mitarbeiterin übernommen,
mal eine Taucherbrille für eine aktive DLRGlerin bezahlt, die nach Feierabend Nachwuchsarbeit leistet.
„Soziales Engagement steht hoch im Kurs und gehört zur Selbstverwirklichung dazu. Das merken wir schon in den Vorstellungsgesprächen immer wieder. Werte sind wichtig, auch uns als Unternehmen.
Wir engagieren uns vielschichtig, sind ökonomisch, ökologisch, sozial
und kulturell unterwegs. Dafür werden wir als Arbeitgeber geschätzt“,
sagt Hansen, der
die Gründerzeitvilla
nahe der Eilenriede
als Firmensitz in ein
„Soziales Engagement steht
modernes Bürogehoch im Kurs und gehört zur
bäude umgestaltet
Selbstverwirklichung dazu.“
hat, mit viel Glas
und Ruhezonen in
angenehmer Atmosphäre. Auch hier
steht das Wohl der Mitarbeiter im Vordergrund. Lohn des Engagements: Beim „Great Place to Work“ Wettbewerb belegte Grundlach
– erstmals teilgenommen – niedersachsenweit gleich Platz fünf.
BEISPIELE FÜR GELUNGENE FLEXIBLE ARBEITSZEITMODELLE
aus Mitarbeitersicht
aus Unternehmenssicht
Erfolgreiches
Warum Tina-Voß-Mitarbeiter
Jobsharing
flexible Arbeitszeiten
in der Telefonzentrale
gut finden
Die Telefonzentrale der Sonepar Deutschland/Region
Nord-Ost GmbH ist ein wichtiger Knotenpunkt. Bis zu 50
Anrufe in der Stunde sowie die Gewährleistung des Empfangs von Gästen des Unternehmens müssen bewältigt
werden. Dies erfordert hohe Belastbarkeit und Flexibilität.
„Mit Hilfe der Tina Voß GmbH konnten wir für diesen Arbeitsplatz eine optimale Lösung finden, indem eine Mitarbeiterin die Vormittagsschicht übernimmt und ein Kollege sie mittags ablöst. Beiden kommt dieses Teilzeitmodell sehr entgegen, zudem sind sie so flexibel, dass sie
im Krankheits- oder Urlaubsfall in der Lage sind, für einen
begrenzten Zeitraum die Schicht des Anderen zu übernehmen.
Da wir alle unsere Auszubildenden auch für eine gewisse Zeit in der Telefonzentrale einsetzen und in
der Bedienung der Telefonanlage schulen, haben wir
auch hier einen Notfallplan, sollten beide Mitarbeiter der Tina Voß GmbH
tatsächlich einmal gleichzeitig ausfallen."
„Flexible Arbeitszeiten – gepaart mit dem
Vorteil, dass ich nicht weit vom Büro weg
wohne – geben mir die Möglichkeit, wann
immer es nötig ist nach Hause zu fahren, um
unseren Hund zu bespaßen. Mein Mann
arbeitet im Krankenhaus im Schichtdienst. Ich
kann durch meine flexibel handelbaren Zeiten
meine Pausen auf seine Arbeitszeiten
abstimmen.“
Daniela Klemp, Bewerbermanagement
„Ich habe meine Arbeitszeit auf 2/3 reduziert.
Zunächst hatte das familiäre Gründe (Pflege,
Übernahme familiärer Pflichten), dann bin ich
mit demselben Modell bzgl. meiner Weiterbildungen ins Rennen gegangen. Derzeit befinde ich mich mitten in einem Zusatzstudium
zum Pädagogen.“
Andree Zarbock, IT-Personalmanagement
„Mein Partner ist selbstständig und hat einen
Handwerksbetrieb. Um mich einarbeiten und
ihn unterstützen zu können, habe ich meine
Arbeitszeiten geändert. Ich bin ab November
freitags nicht mehr im Büro.“
Maren Lange, gewerbliches Personalmanagement
Sonepar Deutschland
Region Nord-Ost GmbH
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DAS AKTUELLE FACHTHEMA
vorgestellt von
Dr. Melanie Cordini
systemischer Management Coach
Expertin für Führung und
Kommunikation
www.fuehrunggeber.de
...............................................................................
Kontakt: [email protected]
Führen gegen jede Regel – warum nicht anders statt üblich?
Die Anforderungen an Arbeitsplätze sind ständig im Wandel. Aber
lassen sich etablierte Strukturen und Regeln überhaupt gravierend verändern? Glaubt man den Studien des renommierten Gallup Instituts, machen viele Top-Führungskräfte und Unternehmen
seit Jahren genau das. Ihre Methoden sind überraschend und stellen so manche Erkenntnis auf den Kopf.
Erfolgreiches Recruiting heißt herausfinden, was der Kandidat gut kann?
Die Hauptaufgabe von Mitarbeiterführung besteht darin, Talent in
Performance umzuwandeln. Was der Kandidat gut kann, ist dabei
erst in zweiter Linie interessant. Was ihm Spaß macht, zeigt die intrinsische Motivation, den Motor, der zur Spitzenleistung antreibt. Sie
entscheidet über die individuelle Art, auf sein Umfeld zu reagieren.
Viele erfolgreiche Führungskräfte fragen im Interview nicht mehr
nach Stärken, sondern nach Vorlieben.
Übrigens, viele kennen ihre eigenen Antreiber und Talente nicht.
Die beste Reinigungskraft putzt besonders sauber?
Viele Unternehmen wissen gar nicht, was den Unterschied zwischen
ihren Top-Leuten und dem Durchschnitt ausmacht und auf welcher
Ebene die wirklichen Leistungsträger eigentlich tätig sind. Eine Hotelkette in den USA stellte z. B. fest, dass Stammgäste oft wegen des
Putzpersonals wiederkamen. Die besten Reinigungskräfte putzten
allerdings nicht besser, sondern schafften ein „zu Hause“.
„Ich lege mich zuerst aufs Bett, weil die Gäste das auch oft machen,
und schaue, was mir jetzt fehlen würde."
Jede Rolle, die exzellent ausgeführt wird, wird entsprechend respektiert. In diesem Fall erhielten die Top-Reinigungskräfte neben guten
Gehältern sogar 1.000 Dollar Budget für eigene Ideen zur Kundenbindung.
Die Karriereleiter geht nach oben?
Arbeiten Sie noch nach dem Peter-Prinzip? Wenn Karrierewege Einbahnstraßen sind, befördern sie meist bis zur Inkompetenz. Eine hervorragende, zufriedene Fachkraft kann als Leitung ihrer Abteilung miserabel und unglücklich sein. Die Erkenntnis von L. J. Peter ist über 50
Jahre alt, wird aber leider wenig genutzt. Oft ist ein Rückschritt gleich
Scheitern. Wenn die Karriere aber ein Zurück zulässt, muss man sich
nicht zwischen sozialer Demütigung oder der falschen Position entscheiden. Das Zurück ist schwierig, weil mit einer höheren Position in
der Regel mehr Geld und Prestige verbunden sind? Nicht unbedingt.
10 TVjournal
Je höher die Position desto besser die Bezahlung?
Was ist Fairness? Alle gleich behandeln oder jeden, wie er es verdient? Verdient ein Sachbearbeiter dann möglicherweise mehr als
sein Abteilungsleiter? Was kostet ein Wechsel von der Fach- zur Führungsebene und wer bezahlt das?
Broadbanding zum Beispiel nutzt keine hierarchische Lohnskala,
sondern wenige breite Gehaltsgruppen mit überlappenden Übergängen. Beförderung heißt hier nicht automatisch mehr Geld, sondern auch mal weniger, bis man sich in der neuen Position bewährt
hat. Der beste auf einem Level kann so mehr verdienen als der
Schlechteste auf dem nächst Höheren. Ein gutes Beispiel ist hier der
Disney-Konzern. In dessen Restaurants verdient ein brillanter Ober
auch mal doppelt so viel, wie sein Restaurant-Manager, der gerade
neu im Job ist.
Je besser der Mitarbeiter desto weniger Zeit muss in ihn investiert werden?
Wer alle Zeit in Durchschnitt investiert und seine Top-Leute sich
selbst überlässt, darf sich nicht über Abwanderung der Highperformer wundern. Wenn Sie viel Zeit in mittelmäßige Mitarbeiter investieren, was ist der größtmögliche Benefit? Statt schwache Mitarbeiter
zu Mittelmäßigkeit zu pushen, suchen viele innovative Unternehmen
nach neuen Ideen, wie die Besten noch stärker motiviert und unterstützt werden können.
Je schlechter die Leistung, desto größer der Trainingsbedarf?
Stärken folgen meist aus Denk- und Verhaltensmustern, nicht aus erlernten Fertigkeiten. Menschen verändern sich nicht grundsätzlich.
Es ist folglich Zeitverschwendung, zu trainieren, was im Ansatz nicht
vorhanden ist. Ein schlechter Redner, der zu einem Rednertraining
geht, weiß danach vielleicht, was Top-Redner anders machen, aber er
wird keiner sein. Nicht versuchen zu trainieren, was fehlt, sondern das
herauszuholen, was schon da ist. Erfolgreiche Fortbildung fokussiert
meist auf vorhandene Talente, nicht auf fehlende. Sie hält den Spiegel vor, damit die Mitarbeiter ihre Talente erkennen, was sie damit
erreichen können, und was nicht.
Disney hat einmal gesagt: „If You can dream it, you can do it."
Anerkannte etablierte Karrierewege, Recruitingformen oder
Trainingskonzepte sind genauso fraglich und veränderbar wie
Arbeitszeiten oder Arbeitsorte. Die Haupthindernisse sind oft
unsere eigenen Gewohnheiten und Überzeugungen.
VOLLTREFFER!
WIRTSCHAFTSMESSE
IM FUSSBALL-TEMPEL
Man soll aufhören,
ören, wenn es am schönsten ist. Das dachten wir uns
auch und pausierten
sierten einige Zeit als Aussteller bei der Wirtschaftsmesse Hannover.
ver. Diesmal waren wir bei der zweitägigen, lokalen
Leistungsschau
au in der HDI Arena Anfang Oktober gemeinsam mit
120 weiteren ausstellenden Unternehmen wieder mit dabei – und
waren überrascht.
scht. Denn entgegen unserer Erwartungen kamen
ganz andere Besucher ganz gezielt an unseren Stand: Nämlich Bewerber.
„Darauf waren wir anfangs gar nicht eingestellt. Wir hatten mit allem gerechnet, nur eben nicht mit zahlreichen Bewerbern, weil das
Messeformat im Grunde ein anderes ist“, sagt Julia Wohlfeld, die bei
uns fürs Kundenmanagement und fürs Marketing zuständig ist. Die
freudige Überraschung erforderte schnelles Handeln: Kurzerhand
wurden entsprechende Prospekte und Unterlagen herangeholt,
um den Informationsbedarf der Standbesucher zu befriedigen.
Wir hatten uns komplett auf Fußball eingestellt und uns CityCards
mit den besten Fußballersprüchen drucken lassen. Tinas Favorit:
„Wenn wir hier schon nicht gewinnen können, treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt“ (Rolf Rüßmann). Nun überlegen wir
noch eine sinnvolle Nachnutzung für die Messe-Blusen mit dem
Satz von Fritz Langner: „Ihr Fünf spielt jetzt Vier gegen Drei.“ Am
meisten mitgenommen wurde unsere Rote Karte. Augenscheinlich
kann man auch außerhalb eines Spiels sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für eine Auswechslung finden.
„Wenn
wir spielt
alle schlagen,
„Ihr fünf
jetzt
können
wir es
schaffen.
“
vier gegen
drei.
“
Horst
FritzHrubesch
Langner
„In einem Jahr
hab ich mal 15 Monate
durchgespielt.“
Franz Beckenbauer
„Wenn wir hier nicht gewinnen,
dann treten wir ihnen wenigstens
den Rasen kaputt.“
Rolf Rüßmann
„Ihr Fünf spielt jetzt
vier gegen drei.“
Fritz Langner
„Es steht im Augenblick 1:1,
aber es hätte auch umgekehrt
lauten können.“
Heribert Faßbender
„Wir haben
unsere Gegner
nicht unterschätzt.
„Die ersten 90 Minuten
sind die schwersten.“
Bobby Robson
Sie waren nur besser
als wir dachten. “
Robson
„Für uns verlief die Messe dadurch auf mehreren Ebenen erfolgreich“, sagt Julia Wohlfeld, die sich den Standdienst im hannoveraner Fußball-Tempel mit Tanja Funke, Andrea Reimer und Katharina
Knerich teilte.
„Ich glaube, dass der
Tabellenerste den Spitzenreiter
schlagen kann.“
Berti Vogts
>> Volltreffer
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Wir gratulieren der Gewinnerin unserer Fußball-Tombola Laura Benatzky
von BenatzkyMünstermann die zwei
VIP-Karten für das Spiel Hannover 96
vs. FC Ingolstadt 04 am 28.11.2015 gewonnen hat. Viel Spaß!
„Jetzt müssen wir
die Köpfe hochkrempeln.
Und die Ärmel natürlich
auch.“
Lukas Podolski
„Der Typ ist so quirlig,
der geht nach dir in die Drehtür und
kommt vor dir wieder raus.“
Rethy
„Ich grüße meinen Vater,
meine Mutter und ganz
besonders meine Eltern.“
Toni Polster
„Wir spielen am besten,
wenn der Gegner nicht
da ist.“
Otto Rehhagel
NOVEMBER | 2015
11
Marc Theis
DAS ANDERE
HANNOVER
Geheimnisvoll, überraschend, einfach anders –
so sind die Perspektiven, die der Kunstfotograf
Marc Theis in Hannover gefunden hat.
In dem Buch „Das andere Hannover“ zeigt er
verborgene Sehenswürdigkeiten oder längst vergessene Industrieanlagen. Ihr Reiz verbirgt sich hinter verer nur für einen kleischlossenen Türen, die sich entweder gar nicht oder
it dem Journalisten
nen Teil der Öffentlichkeit öffnen. Gemeinsam mit
elegten Kohletunnel
Zoran Pantic beschreibt er, was es in einem stillgelegten
m historischen Tresorunter Linden, in der Kabine von Hannover 96, einem
raum oder der Rüstkammer der Oper zu entdecken gibt.
>> GEWINNSPIEL
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Lust auf einen anderen Blick auf Hannover? Wir verlosen 3 x 1 Exemplar. Einfach E-Mail an [email protected], Stichwort: Das andere
Hannover, senden. Einsendeschluss ist der 04.12..2015. Das Los entscheidet. Viel Glück – und viel Spaß beim Anschauen.
12 TVjournal
Stadt, Land, Heilige Nacht
Wir legen Weihnachten auf den Tisch
Unser
Geschenk
für Sie
Damals, als wir alle noch Kinder waren, da war Weihnachten etwas
ganz besonderes. Vorfreude und schlechtes Gewissen lösten ein
Wechselbad der Gefühle aus. Bekommt man nun was geschenkt?
Oder schwingt der Weihnachtsmann die Rute?
Aus heutiger Sicht kann man darüber schmunzeln und das Ganze als
Nostalgie abtun. Nur: Weihnachten kommt dennoch alle Jahre wieder.
Und die Erwartungshaltung ist riesig – Friede, Freude, Honigkuchen.
Wenn sich schon nicht die Welt unterm Tannenbaum in den Armen
liegt, dann ja vielleicht Familie und Freunde. Um ein wenig Heiterkeit
und Überraschung in die adventliche Zeit zu zaubern, legen wir Weihnachten in diesem Jahr auf den Tisch.
Genauer: Wir schenken Ihnen Weihnachten als Tischset. Mit Gutscheinvordruck für die letzte Minute zum Ausfüllen und Ausschneiden einer „Stadt, Land, Fluss" adaptierten Weihnachtsvariante und interessanten Zahlen, Daten und Fakten rund um die statistische
Tannenbaumhöhe oder den längsten Lebkuchen der Welt. Wissen,
mit dem man am Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt trumpfen
kann. Viel Spaß damit und eine kurzweilige Vorweihnachtszeit.
Echt rockig:
Terry Christmas
11.12.
2015
Sie wurden als erste deutsche Band überhaupt bei
MTV London gespielt. Das ist gut 20 Jahre her und war
damals gleichsam Krönung wie Durchbruch für Terry
Hoax. Auch nach 26 Jahren hat die hannoversche Band
immer noch längst nicht genug! Am Freitag, 11. Dezember, rocken Frontmann Olli Perau und Co. das Capitol Hannover. Unter dem Motto „Terry Christmas“
feiert die Band mit alten und neuen Fans eine riesige
Weihnachtsparty – mit Hits wie „Live All”, „Freedom Circus” und ihrer Depeche Mode-Version von „Policy Of
Truth”.
>> GEWINNSPIEL
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Lust auf einen vorweihnachtlichen Hörgenuss? Wir verlosen 2 x 2 Karten für die
Terry Christmas-Show. Einfach E-Mail an [email protected], Stichwort: Terry
Hoax, senden. Einsendeschluss ist der 04.12.2015. Das Los entscheidet. Viel Glück.
Terry Hoax ist ohne Übertreibung eine der besten deutschen Live-Bands überhaupt. Nicht umsonst sind die traditionellen Konzerte in ihrem „Wohnzimmer“ Capitol seit
Jahren in der Regel ausverkauft. Veranstalter ist Hannover
Concerts. Karten für die Show gibt es unter der HAZ/NPTicket-Hotline 0511/12123333.
NOVEMBER | 2015
13
ERFOLGREICHE MITARBEITERÜBERNAHME
Im Kleinen kann man wunderbar etwas verändern
Haibin Zhong liebt schnelle Entscheidungen. Ganze zwei Tage
dachte er nach, dann zog der 32-Jährige von Bühl in Süddeutschland nach Hannover – wegen eines Jobs. Dem
ersten Job nach dem zweiten Studium. Haibin
Zhong hat in China erst Medizin studiert, seinen
Bachelor gemacht und dann festgestellt, dass
Humanmedizin zwar ehrenvoll ist, er aber eher
ein Mensch der Zahlen sei. Also sattelte er um
und auf, studierte in Clausthal-Zellerfeld Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Operation Research und heuerte als Werksstudent bei
Bosch in Bühl an.
„Gerade im Kleinen kann man wunderbar etwas verändern. Weil hier
die Bereitschaft groß ist, Änderungen zuzulassen“, sagt Zhong.
Hannover liebt er mittlerweile übrigens. „Das ist
meine deutsche Lieblingsstadt. Eine kleine Großstadt, die überschaubar ist, viel Grün und damit
Platz zur Erholung bietet und mit einem tollen Kulturprogramm trumpft. Ich fühle mich hier pudelwohl“, sagt Zhong mit höflicher Zurückhaltung.
Höflichkeit ist eine seiner Tugenden, ebenso wie
Zielstrebigkeit und Flexibilität. Das kommt gut an.
Auch bei seinem neuen Chef, der begeistert ist und
dank Zhongs Impulsen über neue Aspekte nachdenkt.
Das war der erste Schritt. Der nächste folgte zielstrebig: „Ich wollte ins Controlling eines Konzerns.
„Ich habe meinen Haibin Zhong hat sich bei uns vom ersten Tag an
Darum habe ich mich letztes Jahr gezielt auf ein
Wunschjob über wohl gefühlt. „Ich bin bestens betreut worden
Jobangebot bei Tina Voß beworben“, sagt Zhong.
Im Januar fing er bei uns an. Anfang Oktober wurstieß immer auf offene Ohren. Das ist nicht
Tina Voß gefunden." und
de er fest übernommen. Nicht vom Großkonzern,
selbstverständlich. Und: Ich habe meinen Wunschwo die Gestaltungsmöglichkeiten – wie er schnell
job über Tina Voß gefunden. Das ist toll“, sagt er.
feststellen musste – sehr begrenzt waren, sondern von einem mittel- Nur danke sagen war ihm zu wenig. Darum versüßte er uns für eiständischen Bauunternehmen. Das bietet ihm den nötigen Freiraum, nen Tag den Arbeitsalltag und servierte zum Abschied einen riesium Änderungsprozesse anzustoßen, eben etwas zu bewegen. gen Käsekuchen.
96-Fans
aufgepasst!
Für das Spiel Hannover 96 vs. Darmstadt 98 am Spielwochenende 22.-24.01.2016 verlosen wir 1 x 2 VIPKarten mit Parkberechtigung Schützenplatz. Lust auf
Fußball pur? Dann senden Sie eine Mail bis zum
04.12.2015 an [email protected], Stichwort
„Alte Liebe“. Das Los entscheidet. Viel Glück.
14 TVjournal
IMPRESSUM
TVjournal November 2015
Herausgeber:
Tina Voß GmbH
Tintengraben 6–9
30177 Hannover
Tel.: 0511/69 68 48-0
V.i.S.d.P.:
Stefan Schlutter, Text-Büro Hannover
5 Fragen an …
Daniela Haß
Dispositionsassistenz
E-Mail: [email protected]
Tel.: +49 511 696848-44
Redaktionsteam:
Tina Voß, Daniela Klemp,
Sarah Wolkow, Tanja Funke, Julia Wohlfeld
Fotos:
123rf, shutterstock, Das Text-Büro, privat,
hannover concerts,Sonepar Deutschland,
Gundlach, Marc Theis
Was reizt Sie
an Ihrem Job?
Die Vielfältigkeit der
Bewerber und Mitarbeiter
und abwechslungsreiche
Arbeitstage.
Gestaltung und Produktion:
novum! Werbemedien GmbH & Co. KG
Auflage:
2.500 Exemplare
Wem oder was
können Sie nicht
widerstehen und
warum?
VERSTÄRKUNG AUF JEDER POSITION
kaufmännisches Personal
IT-Fachkräfte
gewerblich-technisches Personal
Techniker/Meister
PERSONAL IST UNSER JOB
Zeitarbeit
Arbeitsvermittlung
Bewerbermanagement
Bewerbertraining
On-Site Management
Outplacement
Outsourcing
Business-Coaching
key4you-Persönlichkeitsanalyse
Zeugniserstellung
Den regelmäßigen
Terminen mit meiner
Kollegin zum Currywurst-Pommes Essen.
Warum? Lecker essen in
netter Gesellschaft!
Welche Eigenschaften
mögen Sie an Menschen?
Ehrlichkeit und Humor.
Was gehört Ihrer
Meinung nach nicht
auf den Schreibtisch
und warum?
Welche Fremdsprache würden
Sie gerne noch
lernen und warum?
Chaos. Ich kämpfe täglich
dagegen an und irgendwann werde ich es auch
besiegen.
Englisch und Russisch, weil
diese Sprachen fast überall
gesprochen werden.
NOVEMBER | 2015
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