salzburg 5020 Salzburg, Alpenstraße 102–104, Tel. 0662 639 99-0, Fax 0662 639 99-45, E-Mail: [email protected] Damit alles fließt verkehrsbeeinflussungsanlagen reagieren auf aktuelle Ereignisse und sollen auf der Autobahn für besseren Verkehrsfluss und mehr Sicherheit sorgen. von aloisia gurtner Mehr Sicherheit durch Telematik: Die Verkehrsbeeinflussungs anlagen im Großraum Salzburg umfassen eine Strecke von 52 Kilometern. auto touring 56 jänner 2016 Salzburg club Wetterstation Fahrbahn sensor Sichtweiten messung So funktioniert eine VBA (Verkehrs-Beeinflussungs-Anlage): Verkehrsaufkommen, Fahrbahnanalyse, Wetter und Umweltdaten werden im Minuten intervall erfasst und ausgewertet. Zwei gesetzliche Grundlagen bilden die Basis für die Schaltung von Tempolimits: Straßenverkehrsordnung. In Gefahrensituationen, etwa bei Nebel, Glatteis oder Unfällen kann das Tempo reduziert werden. Verkehrssensoren und Wetterstationen erfassen im Minutenintervall unterschiedliche verkehrstechnische Daten wie Verkehrsstärke, Geschwindigkeit, Fahrzeugdichte, Sichtweite und Niederschlag. Nach Ablauf dieser Minute entscheidet die Steuerung, ob die erhobenen Daten eine automatische Schaltung auf den Anzeigen auslösen sollen. Es gibt dabei im Gegensatz zum IG-L keine Mindestschaltdauer. Die Schaltungen werden automatisch deaktiviert, sobald die Sensoren eine Entspannung der Verkehrsoder Witterungssituation erkannt haben. Da Schaltungen nach der StVO anlassbezogen sind, können auf einem Autobahnabschnitt kurz hintereinander unterschiedliche Geschwindigkeiten angezeigt werden. Immissionsschutzgesetz-Luft. Schaltungen aufgrund hoher Schadstoffbelastungen basieren auf dem ImmissionsschutzgesetzLuft und sind für die Autofahrer durch den Hinweis IG-L ersichtlich. Die Luftmessstellen des Landes übermitteln halbstündlich die gemessene Schadstoffbelastung an die Asfinag. Diese Werte werden mit Verkehrsdaten kombiniert und ergeben die Anforderung, die IG-L-Schaltung ein- bzw. auszuschalten. Der zugrunde liegende Algorithmus wird dabei vom Land vorgegeben. Die Änderung einer IG-L-Schaltung erfolgt höchstens einmal pro Stunde. Der bei vielen Autofahrern unbeliebte „Luft-80er“ ist auch nach fast einem Jahr Betrieb höchst umstritten. Verkehrsexperten bezweifeln die Effizienz des Tempolimits für die Luftqualität und orten einen starken Anstieg an Unfällen (siehe Interview nächste Seite). Schaltgründe im Geltungsbereich des IG-L 80 auf der A1 IG-L 80. ÖAMTC (1), ASFINAG (3). Illustration: ASFINAG 37,5 % Automatische Temporeduktion auf 60 oder 80 km/h aufgrund verkehrsbedingter Ereignisse. 0,3 % 3,4 % 4,3 % Geschwindigkeitsreduktionen auf 60 oder 80 km/h aufgrund witterungsbedingter Ereignisse. Manuelle Programmschaltungen aufgrund von Unfäl len, Pannen, Gegenständen/Tieren/Personen auf der Fahrbahn sowie zur Absicherung von Baustellen. 54,4 % Grundzustand (100 km/h Verordnung des BMVIT). auto touring 57 jänner 2016 Kommentar von Erich Lobensommer, Direktor ÖAMTC Salzburg Ist es das wert? Die flexiblen Anzeigen auf den Verkehrsbeeinflussungsanlagen bewähren sich, sie informieren schnell und verlässlich. Auch wenn es aus unserer Sicht noch Optimierungsbedarf gibt, etwa die immer noch vorhandenen Blechschilder beim Lärmschutztunnel Liefering und bei Salzburg Nord, die zur Verunsicherung führen, die elektronischen Anlagen sorgen für eine Optimierung des Verkehrsflusses und damit für mehr Sicherheit. Wenig Freude haben die Autofahrer aber, wenn der IG-L-80er angezeigt wird. Erfüllt diese Maßnahme zur Verbesserung der Luftsituation tatsächlich die Zielsetzungen? Die bisher präsentierten Ergebnisse gehen wohl in die richtige Richtung, liegen aber deutlich unter den Erwartungen. Alarmierend sind die Zahlen, die der Unfallsachverständige Gerhard Kronreif vorgelegt hat: Tempo 80 führt zu mehr Unfällen. Bisher waren es nur Sachschäden, aber es ist eine Frage der Zeit, bis es auch Verletzte oder gar Tote gibt. Tagtäglich berichten ÖAMTC-Mitglieder von gefährlichen Situationen beim Auf- und Abfahren auf die Autobahn. Viele fühlen sich durch die nahe auffahrenden Lastwagen verunsichert und nehmen lieber einen Umweg durch die Stadt in Kauf, um sich nicht den Gefahrenmomenten auf dem Tempo-80-Abschnitt der Westautobahn auszusetzen. Minimale Luftverbesserung auf Kosten der Sicherheit? Ist es das wert? Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer muss für Politik und Verwaltung die oberste Richtschnur sein. Deshalb gilt es, den „Luft-80er“ noch einmal ernsthaft zu hinterfragen und Alternativen zu suchen. Ein gut durchdachtes Park-&-Ride-System oder attraktivere Bus- und Bahnverbindungen würden Autonutzer zum Umsteigen motivieren – und damit nicht nur bessere Luft, sondern auch mehr Sicherheit bringen. Salzburg Drei Fragen an den Sachverständigen für Verkehrsunfälle in Salzburg. DI Gerhard Kronreif —— Herr Kronreif, Sie haben die Unfallzahlen seit Einführung von Tempo 80 auf der a1 im Bereich der Stadt Salzburg genau analysiert. Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen? Die Maßnahme ig-l-Tempo 80 geht zulasten der Verkehrssicherheit, es haben sich die in Bezug zu Tempo 80 stehenden Unfälle zum fünfmonatigen Vergleichszeitraum im Vorjahr (100 km/h ab 20.05.2014) nahezu verdoppelt. Die größten Probleme haben die Autofahrer mit dem Einfädeln von den Beschleunigungsfahrstreifen der a1-Zufahrten, aber auch mit dem Ausfädeln, da durch die Verdichtung des Verkehrs am rechten Fahrstreifen das Finden einer Lücke zum sicheren Fahrstreifenwechseln erschwert wird. bis 31. Oktober 2014 gegenübergestellt wurde. Da vom 19. Februar bis 19. Mai 2014 der Testbetrieb ig-l-80 war und seit 4. März 2015 der ig-l-80 gilt, wurden dort einerseits 2,5 Monate mit gleichem Tempolimit verglichen, andererseits wurden in der Unfallstatistik des Landes Salzburg auch noch 30 Baustellenunfälle vom Sommer 2014 sowie etliche Parkplatzunfälle und ähnliches mit eingerechnet, was dann in der Gesamtheit zu keiner technisch zulässigen Bewertung der Gefahrenverhältnisse bei Tempo 80 im Vergleich zu Tempo 100 führen kann. Meinerseits wurden fachlich richtig diejenigen Unfälle betrachtet, welche in Bezug zu Tempo 80 stehen, also keine Stauunfälle, Unfälle im Baustellenbereich, Alleinunfälle oder Parkplatzunfälle. —— Das Land Salzburg spricht allerdings von einer Verringerung der Unfallzahlen... Seitens des Landes wurde eine GesamtunfallzahlStatistik präsentiert, in welcher der Zeitraum 4. März bis 31. Oktober 2015 dem Zeitraum 4. März —— Was empfehlen Sie den Verantwortlichen? Zum Wohle der Verkehrssicherheit sollte man die ig-l-Maßnahme zurücknehmen und den früheren Zustand der 100-km/h-Beschränkung wiederherstellen. Jugend forscht! „Gelbe Engel“ erfüllen Herzenswunsch HTL-Schüler entwickeln innovatives Elektroauto. Einmal mehr wird die HTL Itzling ihrem Ruf als Talenteschmiede für innovative Mobilitätsprojekte gerecht: Unter dem Namen „Scorpion“ konstruierten sie ein fahrtüchtiges, energieeffizientes Elektro-Fahrzeug. „Der Skorpion ist ein Tier, das lange Zeit mit sehr wenig Nahrung auskommt. Diese natürliche Effizienz aus dem Tierreich möchten wir auf unser Auto übertragen“, erklären die engagierten Nachwuchstechniker. Der ÖAMTC Salzburg unterstützt die jungen Forscher bei der Umsetzung ihrer Ideen. „Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Innovation werden die Mobilität der Zukunft bestimmen. Bei der Realisierung ihrer Ideen stehen wir dem HTL-Team gerne mit Rat und Tat zur Seite“, erläutert ÖAMTC-Chef Erich Lobensommer. Ziel der „Daniel Düsentriebe“ aus Salzburg ist es, mit ihrem „Scorpion“ die Straßenzulassung zu erlangen. Der dafür notwendige Check wurde unlängst beim Technischen Dienst des ÖAMTC Salzburg durchgeführt. Nächstes Ziel ist die Teilnahme am Shell Eco-Marathon, einem internationalen Wettbewerb von energieeffizienten Fahrzeugen, der 2016 in London stattfindet. Wir wünschen viel Erfolg! Rollstuhlfahrer Vinko Najdek bezeichnet sich selbst als größten Fan des gelben Notarzthubschraubers. Mit der Einladung zum Besuch des Christophorus6-Stützpunktes in Salzburg machte der ÖAMTC jetzt einen Wunschtraum wahr. Seit seiner Kindheit ist Vinko Najdek auf Grund einer unheilbaren Muskelerkrankung auf den Rollstuhl angewiesen. Trotz seiner Behinderung meistert der junge Thalgauer seinen Alltag mit großem Engagement. Um selbständig zu seinem Arbeitsplatz in der Landeshauptstadt zu gelangen, absolvierte der 23-Jährige kürzlich eine enorm aufwändige Führerscheinausbildung. Najdeks größte Leidenschaft gehört allerdings der Fliegerei. „Ich wäre wahrscheinlich Pilot geworden, wenn ich gesund wäre“, ist Vinko Najdek überzeugt. Der Zufall wollte es, dass während Najdeks Besuch der Leiter der ÖAMTC-Flugrettung, Reinhard Kraxner, als Pilot am Stützpunkt anwesend war. So erfuhr der junge Heli-Fan aus allererster Hand sämtliche technischen Details über den Hubschrauber. Nach einer ausgiebigen Besichtigung nahmen sich die Flugretter viel Zeit für ihren Gast und berichteten von ihrem spannenden Arbeitsalltag. Technik-Check beim ÖAMTC. Die Nach wuchs-Konstrukteure der HTL Salzburg mit ihrem Lehrerteam Franz Landertshamer, Thomas Weichenberger, Heinz Spitzauer (v. l.) sowie ÖAMTC-Direktor Erich Lobensommer als „Testpilot“ im Cockpit des futuristischen „Scorpion“. auto touring Ein unvergesslicher Tag bei den „Gelben Engeln“. Heli-Fan Vinko Najdek mit Flugretter Walter Pölzleitner (li.) und ÖAMTC-Chefpilot Captain Reinhard Kraxner. 58 jänner 2016 ÖAMTC (4), Peter Scharnagl (1) club Salzburg club Mein Club & ich Bei einem Besuch in Zederhaus haben wir versehentlich den Kofferraum unseres Autos, eines Mazda MX-5, geschlossen. Im Kofferraum befanden sich noch die Autoschlüssel und die Wohnungsschlüssel. Wir riefen den ÖAMTC und Markus Kocher vom Stützpunkt Tamsweg hat mit großer Ausdauer, erfinderisch und immer freundlich versucht, Dr. Silvia Maus (li.) & das Auto zu öffnen. Schließlich ist es ihm Mag. Verena Riedherr, mithilfe von Luftpolstern gelungen, den Salzburg, Kofferraum so weit zu öffnen, dass er die seit 11 Jahren beim Tasche, in welcher sich die Schlüssel befanÖAMTC. den, an den Rand ziehen und die Schlüssel aus der Tasche holen konnte. Mit bemerkenswerter Ausdauer und Freundlichkeit hat uns Herr Kocher in dieser unangenehmen Situation geholfen. Wir möchten uns ganz herzlich für diese Hilfe bedanken! Ihr Recht von Mag. Martina Schlegel-Lanz, Verkehrsjuristin des ÖAMTC Salzburg Heute schon geblinkt? Frau G. möchte wissen, ob man wirklich bei jedem Fahrstreifenwechsel auf der Autobahn blinken muss. Die StVO schreibt vor, dass die bevorstehende Änderung der Fahrtrichtung oder der bevorstehende Wechsel des Fahrstreifens so rechtzeitig angezeigt werden muss, dass sich andere Straßenbenützer darauf einstellen können. Außerdem muss der Lenker eines überholenden Fahrzeuges den bevorstehenden Überholvorgang über den Wechsel des Fahrstreifens anzeigen. Diese Anzeige erfolgt mittels Blinker oder bei Radfahrern durch ein deutliches Handzeichen mittels ausgestrecktem Arm. Aus der Formulierung, dass es für andere Straßenbenützer möglich sein muss, sich auf den Fahrvorgang einzustellen, ergibt sich, dass man nicht blinken (oder Armzeichen geben) muss, wenn entweder überhaupt keine anderen Straßenbenützer – auch Radfahrer oder Fußgänger – im Nahbereich sind oder wenn sie so weit entfernt sind, dass der Fahrvorgang für sie irrelevant ist. Ansonsten ist immer zu blinken. Wenn man den Blinkvorgang automatisiert, muss man nicht jedes Mal überlegen, ob das Blinken gerade wirklich nötig ist. Es erhöht überdies die Verkehrssicherheit für Verkehrsteilnehmer, die man irrtümlicherweise nicht wahrgenommen hat. Durch vorzeitiges Blinken darf man andere Verkehrsteilnehmer nicht über seine wahren Absichten in die Irre führen (z. B. im Kreisverkehr bereits vor einer Ausfahrt blinken, bei der man noch gar nicht ausfahren möchte). Die Anzeige ist überdies zu beenden, wenn das Vorhaben ausgeführt wurde oder man davon wieder Abstand nimmt. Eine Änderung der Fahrtrichtung liegt vor, wenn vom natürlichen Verlauf der Straße abgewichen wird; keine Änderung liegt vor, wenn die Straße selbst ihre Richtung ändert. Beispiele für eine Fahrtrichtungsänderung: links zufahren, einbiegen, umkehren. Aber auch wenn eine knieförmig verlaufende Vorrangstraße geradlinig von einer Nebenstraße fortgesetzt wird, muss man blinken, wenn man auf der Vorrangstraße bleibt. ÖAMTC-Tipp: Im Kreisverkehr gilt: Egal bei welcher Ausfahrt man den Kreisverkehr verlässt, vor dieser Ausfahrt muss immer geblinkt werden. Ebenso beim Spurwechsel innerhalb eines zweispurigen Kreisverkehrs. Beim Einfahren ist hingegen kein Blinken nötig. Mobil trotz Handicap Beratung für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Infos und Terminvereinbarung unter Tel. 0662 63 999-50 205 bzw. [email protected] KÜHLERPROBLEME ? AUTOKÜHLER MÜLLER & RAMERSDORFER • Neuanfertigung aller Kühlertypen • Handel mit ausländischen Originalkühlern • Reparatur aller Kühler für Pkw, Lkw, Baumaschinen, Traktoren und Kraftstofftanks • Neuberohrung von Öl- und Luftkühlern • Alukühlerreparaturen • Täglicher Versand A-4060 Linz-Leonding Wegscheiderstraße 23 Tel. 0732 / 34 20 72, Fax DW – 14 e-mail: [email protected] www.autokuehler.at Die Clubjuristinnen des ÖAMTC Salzburg stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Termine unter Tel. 0662 63 999-0. auto touring 59 jänner 2016 AMR 92x123_neu.indd 1 10.12.15 11:10
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