AUF DIE ANDERE SEITE Zeitgenössische Kunst auf und am Fusse des Gotthards (Juni – August 2016) „Auf die andere Seite“ Eine Gruppenausstellung Zeitgenössische Kunst auf und am Fusse des Gotthards vom Juni 2016 bis August 2016 Ausgangslage und Projekt Am 1. Juni 2016 wird der Gotthard-Basistunnel, die Eisenbahn-Alpentransversale NEAT eröffnet. Er wird mit 57 km der längste Eisenbahntunnel der Welt sein und Erstfeld mit Bodio verbinden, und den Süden dem Norden, der Norden dem Süden nochmals ein Stück näher bringen. „Auf die andere Seite“ bietet Kunstinteressierten über den Sommer 2016 Ausstellungen mit fünf Stationen, die über den Gotthard führen: Altdorf, Göschenen, die Passhöhe, Faido und Bodio. Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz und aus dem Ausland werden eingeladen, sich mit der Region des Gotthards auseinanderzusetzen: Der Berg, das Fremde und Andere, die verschiedenen Sprachen und Kulturen, die Wasserscheide und der Weg im Allgemeinen, die Identität, die Sehnsucht nach dem Süden rsp. Norden. Mit künstlerischen Interventionen sollen neue Perspektiven ermöglicht werden. Der Gotthard ist ein bekannter Unbekannter: Alle wissen, dass er als Verkehrsweg sehr wichtig ist und aus der Schule oder aus Geschichtsbüchern ist der Mythos vom Tauschhandel mit dem Teufel ein verinnerlichtes Bild. Aber im Gegensatz zum Matterhorn, das gänzlich ohne hintergründige Mythen auskommt und trotzdem ein schweizerisches Wahrzeichen darstellt, existiert vom Gotthard kein typisches Erkennungszeichen, kein eigenes Bild. Einerseits wird dem Berg seit Jahrhunderten eine gewisse Heiligkeit zugesprochen, zum anderen wurde er mehrmals durchbohrt und vorgängige und nicht mehr benutzte Verkehrswege wurden einfach stehen gelassen. Auf dem Gotthard sind die mit Abstand grössten Baubrachen der Schweiz sich selbst überlassen. Ein Europa ohne Gotthard ist nicht möglich. Die Ausstellung „Auf die andere Seite“ wünscht, im Gegensatz zu den physischen Röhren und Passstrassen, neue und andere Verbindungen zu schaffen, die in künstlerischer und poetischer Weise funktionieren sollen. Der Gotthard gilt hier als grosser Sockel. Die Ausstellung versucht zudem die Eröffnung des Gotthardbasistunnels in wunderbarer Art zu parieren: Touristen können auf dem Hinoder Rückweg von Ferienzielen den Gotthard neu entdecken und sich mit künstlerischen Interventionen auseinandersetzten, schlicht Kunst geniessen. Zu den Ausstellungen soll ein Kunstführer erscheinen, der sowohl als Katalog wie auch als Reisebroschüre funktionieren kann. Darin enthalten sind unter anderem Empfehlungen für Gaststätten, Zugverbindungen, Hotels und attraktive Wanderwege, Hinweise auf Denkmäler und weitere Sehenswürdigkeiten. Eine Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, dem Tourismuscenter und dem Gastgewerbe wird angestrebt. Ausstellungsstationen Altdorf: Haus für Kunst Uri Haus für Kunst Uri Das Haus ist Ausstellungsort und dient als Startpunkt der Ausstellungen von Norden her. Hier erhalten die BesucherInnen alle nötigen Informationen zu den diversen Ausstellungsorten. Göschenen: Sammlung Hürlimann und Strohhalle, evtl. Bahnhofbüffet Kunstdepot Göschenen Strohhalle, Göschenen Das Dorf Göschen lebt vom Mythos der Vergangenheit, ist jedoch in den letzten Jahrzehnten von der Abwanderung stark betroffen. Der Kunstsammler Christoph Hürlimann hat sich aber genau diesen Platz ausgesucht, um seine Leidenschaft zu verorten. Mit Christoph Hürlimann suchen wir die Zusammenarbeit und künstlerische Setzungen im öffentlichen Raum in Göschenen. Es wäre wünschenswert, dass diese einzigartige Privatsammlung während dieser Zeit zugänglich ist und dass die Künstlerinnen und Künstler in ihr Gastatelier Einblick gewähren. Passhöhe: Passo San Gottardo Museo Sasso San Gottardo Das ehemalige Réduit, der Rückzugsort der Schweizer Armee während des zweiten Weltkriegs, bietet vielfältige Möglichkeiten für künstlerische Interventionen. Das Betreten der sogar im Sommer eiskalten Gänge, die in den Berg hineinführen, bietet ein ungewöhnliches Erlebnis. Stollen und grosse Hallen im Berginnern ermöglichen Räume für Inszenierungen. Erste Gespräche mit Sasso San Gottardo sind geführt worden und Vorschläge sind erwünscht. Faido: Hotel Milano, Hotel Suisse Hotel Suisse, Hotel Milano Die beiden stillgelegten Hotelanlagen stehen gegenüber dem Bahnhof von Faido und bilden den Startpunkt der Ausstellungen von Süden her. Die geschichtsträchtigen Gebäudekomplexe sind während der Ausstellungsdauer auch Ort des Austauschs und der Vermittlung. Gespräche mit der Gemeinde Faido sind erfolgt und eine Zusammenarbeit ist sehr erwünscht. Künstlerinnen und Künstler Definitive Künstlerauswahl erfolgt Ende Oktober 2015. Team Barbara Zürcher, Direktorin/Kuratorin Haus für Kunst Uri: Projektleiterin und Ko-Kuratorin der Ausstellung Studium der Kunstwissenschaft, der neueren deutschen Literatur und der neueren allgemeinen Geschichte, lic Phil I und Master of Arts Management Universität Basel. Arbeitete als freie Kulturjournalistin u.a. für das Kulturmagazin „Du“, Koregie diverser Dokfilme, war Direktorin des Festivals Bieler Fototage, seit 2007 Direktorin im Haus für Kunst Uri, lebt in Zürich. Dogan Firuzbay, Ko-Kurator Freischaffender Künstler, arbeitete an der Expo.02 als Coach der Direction Artistique Arteplage Biel-Bienne, unterrichtet freies Gestalten, lebt in Luzern. Noah Stolz, Ko-Kurator Künstler, freier Kurator und Kunstkritiker, Mitglied der eidgenössischen Kunstkommission, lebt als Tessiner in Genf. Grobbudget Geschätzte Gesamtkosten ca. CHF 300‘000 Bereits gesprochene Mittel * CHF 50‘000 Gewünschtes Sponsoring von der UKB CHF 80‘000 * HfK Uri CHF 30‘000 * Landis &Gyr Stiftung CHF 20‘000 Restliches Sponsoring: Bundesamt für Kultur, diverse private Stiftungen, Pro Helvetia, Sachsponsoring www.hausfuerkunsturi.ch
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