Leichlingen - 04.01.2016 BUCHHANDLUNG GILLJOHANN IN LEICHLINGEN Spenden sammeln für "Zeig mal"-Heftchen Wenn ihm die Worte fehlen, kann Stefan Ebert auf das Büchlein mit den Skizzen von Alltagssituationen zurückgreifen. Foto: Britta Berg Von Miriam Betancourt Kunden der Buchhandlung Gilljohann in Leichlingen können mit kleinen Spenden helfen. Für 1,50 Euro können sie einem Flüchtling ein "Zeig mal"-Heftchen kaufen, das Kommunikation auf Bildebene möglich macht. Wenn die Worte fehlen, können Bilder helfen. Das haben sich die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in dem Erstaufnahmelager in der ehemaligen Aldi-Filiale in der Brückenstraße gedacht. Deshalb wünschen sie sich zur Unterstützung ihrer Arbeit das Heftchen „Zeig mal“ aus dem Langenscheidt Verlag. 600 Bilder aus dem Alltag sind dort zu sehen: Es gibt farbige, eindeutig erkennbare Zeichnungen von Kleidung über Essen bis hin zu Notfällen. Auch eine Deutschlandkarte und die Flaggen der wichtigsten Herkunftsländer und Europas sind zu sehen. DIE FINANZIELLEN MITTEL FEHLEN „Wenn die Flüchtlinge etwas brauchen, können sie einfach auf das Bild tippen. Und das funktioniert nicht nur bei uns, sondern auch in der Stadt“, sagt Stefan Ebert vom DRK. „Wir können es aber leider nicht kaufen, weil wir dazu nicht die finanziellen Mittel haben.“ Helfen soll nun eine Kooperation mit der Buchhandlung Gilljohann. „Ich werde 100 Exemplare bestellen und sie vorrätig haben“, sagt Inhaberin Lisa Gilljohann. Für 1,50 Euro Schutzgebühr können Kunden dann ein Heft für die Flüchtlinge kaufen. Gilljohann sammelt alle bezahlten Exemplare und wird sie vermutlich gebündelt in der Flüchtlingsunterkunft abgeben. Der genaue Plan steht noch nicht fest. Billiger dürfe sie die Hefte aufgrund der Buchpreisbindung nicht abgeben. 50 Stück spendet die Buchhändlerin. Inzwischen sind die Hefte vorrätig. Ungewiss ist hingegen, wann jeweils neue Flüchtlingen in die Leichlinger Unterkunft ziehen, die auch zeitweise leersteht. Da ändert sich mitunter über Nacht. Wann und wie viele kommen, kann Ebert nicht sagen. „Wir haben darauf keinen Einfluss. Wir lassen uns überraschen und nehmen die Leute so wie sie kommen“, so der Leiter der Flüchtlingsunterkunft. Aber das seien die Helfer mittlerweile gewohnt. Dreimal schon hätte sie eine Gruppe Menschen an- und wieder abreisen sehen. Die meisten davon kamen aus Syrien und Afghanistan. Bisher hätten sich Helfer und Flüchtlinge meist mit Händen und Füßen verständigt. Zudem gibt es Menschen unter den Helfern, die Arabisch, Farsi, Dari oder Türkisch sprechen. Was funktioniert, wird gemacht. Mit den Heftchen soll es eine Erleichterung geben. „Wir werden aber nicht jedem einzelnen ein Heft geben, sondern darauf achten, dass zum Beispiel Familien mit einem Exemplar ausgestattet werden“, so DRK-Helfer Ebert. 123 neue Flüchtlinge eingetroffen In der Nacht zu Sonntag ist die Flüchtlingsnotunterkunft im früheren Aldi-Gebäude an der Brückenstraße neu belegt worden. 123 Menschen aus Syrien, Afghanistan, Iran und Irak wurden untergebracht, in erster Linie Familien mit Kindern sowie einige behinderte Menschen mit Rollstühlen. Hinzu kamen einzelne alleinreisende Männer und zwei unbegleitete minderjährige Jugendliche. Wie Bürgermeister Frank Steffes am Sonntag mitteilte, verlief die Aufnahme unkompliziert. Das Deutsche Rote Kreuz Rhein-Berg und der von der Stadt beauftragte Sicherheitsdienst kümmern sich um die Menschen, die in den nächsten Tagen zunächst medizinisch untersucht und geimpft werden. (red) Artikel URL: http://www.ksta.de/leichlingen/buchhandlung-gilljohann-in-leichlingen-spendensammeln-fuer--zeig-mal--heftchen,15189136,33055854.html Copyright © 2015 Kölner Stadtanzeiger
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