MINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT, FORSCHUNG UND KUNST Rede von Staatssekretär Jürgen Walter anlässlich der Feier des Spatenstichs „Neubau Theater ‚Die Tonne‘“ am 1. März 2016 in Reutlingen Es gilt das gesprochene Wort! Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Bosch, sehr geehrter Herr Landrat Reumann, sehr geehrte Frau Erste Bürgermeisterin Hotz, sehr geehrter Herr Bürgermeister Hahn, sehr geehrter Herr Lambeck, sehr geehrter Herr Decker, sehr geehrter Herr Urbanek liebe Freunde und Förderer des Theaters „Die Tonne“ in Reutlingen! Herzlichen Dank für die Einladung zum Spatenstich für den Theaterneubau. Ich bin sehr gerne hier hergekommen. Ich freue mich sehr, und vor allem deshalb, weil hier neue Räume entstehen - neue Räume für die Kunst! Königstraße 46, 70173 Stuttgart, Telefon 0711 279-0, Telefax 0711 279-3080, [email protected], www.mwk.baden-wuerttemberg.de, www.service-bw.de, Behindertengerechte Parkplätze: Innenhof Mittnachtbau (Einfahrt Gymnasiumstraße), VVS-Anschluss: S - Stadtmitte, U - Schlossplatz -2- Mit dem Großen Saal in der neuen Stadthalle hat Reutlingen bereits einen wunderbaren Raum für die Württembergische Philharmonie geschaffen, mit einer herausragenden Akustik! Doch nun macht Reutlingen mit dem Neubau für das Theater Tonne einen weiteren wichtigen Schritt. Mit einem Neubau mit multifunktionalen Sälen, variablen Spielmöglichkeiten und modernster Technik. Ich bin mir sicher: Hier liegt für die „Tonne“ eine große Chance, sich weiterzuentwickeln und neue Publikumsschichten zu erschließen. Die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen zu fördern, ist ein großes Anliegen der Landesregierung. Ganz besonders freue ich mich daher, dass der Neubau auch für das Kinder- und Jugendtheater bessere Arbeitsbedingungen schafft. Mit dem neuen Gebäude erhält „Die Tonne“ erstmals ein eigenes Haus. Dies zeigt die hohe Wertschätzung, die Bühnenkunst in Reutlingen genießt. Und der Neubau dokumentiert auch das bürgerliche Selbstbewusstsein dieser Stadt, die weiß, dass Kunst und Kultur eine starke Säule für eine moderne Gesellschaft sind. Denn Theater sind Orte der Reflexion, der kritischen Fragen, des Streits und der Versöhnung. Solche Orte der Besinnung, des Spiels und der Freude -3- braucht unsere Gesellschaft. Sie braucht sie zu jeder Zeit, aber heute ganz besonders. Das Theater als ein Ort der Kommunikation und der Debatte darf sich von den Krisen dieser Welt, von der Realität unserer Gesellschaft nicht abwenden. Es muss dazu beitragen, dass nicht Angst, sondern Vernunft die notwendigen gesellschaftlichen Debatten steuert. In unserer globalisierten Welt - so glaube ich - brauchen wir eine neue Erzählung, wer wir sind und wie wir werden wollen. Wir benötigen hierzu Debatten in der Zivilgesellschaft - und unsere Theater sind dafür die richtigen Orte. Diesen Debatten geben Sie, liebe Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, ein Haus. Einen Ort, mit dem sich die Stadtgesellschaft identifizieren kann. Dafür bauen Sie, und dafür baut auch das Land. Das Geld, das wir dafür ausgeben, ist eine kluge Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft. Die Rendite heißt Teilhabe, Bildung, Erkenntnis, Gemeinschaft und Orientierung. Kultur zahlt sich aus, sogar im wörtlichen Sinne: Alle Städte und Regionen, die eine lebendige Kultur- und Kreativszene besitzen, stehen auch wirtschaftlich gut da. -4- Meine Damen und Herren, Sie wissen, dass sich auch das Land der Aufgabe stellt, Räume für die Kunst zu schaffen - zum Beispiel mit dem Neubau der John-Cranko-Schule, mit Neubau- und Sanierungsvorhaben an den Staatstheatern in Karlsruhe und Stuttgart. Land und Städte teilen sich allein bei diesen drei Vorhaben ein Kostenvolumen von rund 500 Mio. Euro. Auch in Reutlingen fördert das Land Kunst und Kultur auf vielerlei Weise: Die Württembergische Philharmonie Reutlingen erhält eine Landesförderung von 2,5 Mio. Euro pro Jahr, das soziokulturelle Zentrum franz.K unterstützen wir mit rd. 180.000 Euro pro Jahr und der „Tonne“ geben wir einen laufenden Zuschuss von 190.000 Euro. Erst im vergangenen Jahr haben wir diesen Zuschuss dauerhaft um 32.000 Euro erhöht. Liebe Frau Oberbürgermeisterin Bosch, mit diesem Neubau zeigt sich Reutlingen von seiner allerbesten Seite: Mutig, tatkräftig, zukunftsgewandt. Ich danke Ihnen und allen, die an diesem Projekt mitwirken, sehr herzlich. Ich wünsche eine reibungslose Bauzeit und - natürlich - die Einhaltung des Kostenrahmens! Vielen Dank!
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