************6

Allgemeines
Kinder in
Entwicklungsländern
Interviews
Kinderrechte
Kinderarbeit
Die Narbenschrift
Hilfe für Straßenkinder
Algemeines über Straßenkinder:
 Über sieben Millionen Strassenkinder, über drei Millionen
arbeitende Kinder, über zwei Millionen Prostituierte unter 15
Jahren - das sind keine Sensationsberichte, sondern
belegte Zahlen. Ein Drittel der Bevölkerung des Molochs
São Paulo lebt in Favelas oder Einsturzgefährdeten
Häusern, im mondänen Rio lebt etwa die Hälfte der
Cariocas in über 400 Favelas. Die Väter kinderreicher
Familien kapitulieren häufig vor den Pflichten, die sie als
Ernährer haben, und lassen die Frauen oftmals alleine mit
sechs oder mehr Kindern. Diese müssen dann zwangsläufig
zum Familienunterhalt beitragen, falls sie sich nicht lieber
auf der Strasse als Selbstversorger durchschlagen wollen.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
 Gerade an den Kindern spiegeln sich die krassen gesellschaftlichen
Unterschiede Brasiliens wider. An einem Ende der Skala: Kleine
Mädchen, von Kindesbeinen an zu koketten Ladys erzogen, mit sieben
oder acht schon modisch herausgeputzt wie ihre Barbiepuppen, und
kleine Jungen als frühreife Kavaliere, kindliche Machos, bald
verschwenderische "Vatersöhne". Am anderen Ende der sozialen
Skala dann die Millionen Kinder, die schon von klein auf zum Unterhalt
der Familie beitragen müssen. Spätestens mit acht helfen Mädchen in
den Favelas beim Waschen und Putzen, passen auf ihre kleineren
Geschwister auf, fehlen noch öfter in der Schule als die Jungen, weil
sie zu Hause gebraucht werden. Unzählige gehen auf den Strich; noch
bevor sie zu Frauen geworden sind. Die Buben landen früh auf freier
Wildbahn, schlagen sich durch mit allerlei Jobs wie Strassenverkäufer,
Schuhputzer, Tütenträger an den Supermärkten, Autoscheibenwäscher
an den roten Ampeln, Parkwächter usw... Von diesen Jungen kehren
nur einige nachts heim, wenn sie überhaupt noch eine Familie haben.
Also bleiben die Kinder lieber weg, im Labyrinth der Strassen, wo sie
sich besser auskennen als jeder andere. Nachts sieht man sie dicht
aneinander gedrückt in den Hauseingängen schlafen, in den UBahnschächten, am Strand - Mädchen sind auch dabei.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
E
 Zum Phänomen der Strassenkinder gibt es zahlreiche
r
Literatur mit ebenso zahlreichen Widersprüchen, die sich
s
zwischen verklärter Sozialromantik und politischem
Ideologismus bewegen. Das Bild von dem Strassenkind wird,t
je nach Autor, in allen möglichen Schattierungen gezeichnet: e
Einmal wird es verherrlicht als Träger einer Gegenkultur zur S
e
herrschen Gesellschaftsordnung, deren Opfer es ist. Die
i
charakteristische Lebensweise auf der Strasse wird zur
Strassenkultur und die Werte geprägt von der Strassenethik. te
Ein anderes Mal wird das Strassenkind als reizend und
bemitleidenswert gehätschelt, allerdings nur so lange es
noch klein und niedlich ist. Viele dieser Kleinen haben ihre
Anlaufstellen, Bars oder Cafés z.B. wo sie sich Essensreste
holen. Es kommt aber immer häufiger vor, dass "bessere
Restaurants" ihre Abfälle chemisch behandeln, um sie
ungeniessbar zu machen. Den Gästen soll der Anblick von
Hungernden erspart bleiben. Die etwas Grösseren werden
nur noch als eine Bedrohung empfunden und jeder der sie
erspäht, drückt seine Geldbörse noch ein bisschen fester an
sich.
 Wie viele dieser Strassenkinder, die auch abfällig "Pivetes Rotzbengel, Strassendieb, Taugenichts" genannt werden,
zu den berüchtigten Kinderbanden gehören, weiss
niemand genau. Täglich sind die Zeitungen vollen
Einzelheiten über jene, die in die Kämpfe der Drogenringe
geraten, die von Lynch-Kommandos aus gedungenen
Killern und Ex-Polizisten ermordet werden. Sie werden
willkürlich aufgegriffen und an einem verlassen Ort
vergewaltigt, gefoltert und ermordet. Verdächtigt als
Auftraggeber werden u.a. die um ihren Umsatz besorgten
Besitzer grosser Läden und Restaurants. Die Kinderhorden
verschreckten ihre Kunden, sagen sie.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
 Ein weiterer Stereotyp entsteht dadurch, dass alle
Kinder, die sich auf den Strassen aufhalten, unter den
Begriff "Strassenkinder" fallen. Die überwiegende
Mehrzahl ist jedoch nur scheinbar sich selbst
überlassen, die Strasse ist lediglich ihr Arbeitsplatz,
oder, aus Mangel an betreuten, bezahlbaren
Kindergärten und Jugendzentren, ihr Aufenthaltsort,
während die Eltern einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
Man nennt sie deshalb "Meninos na Rua - Kinder auf
der Strasse", während die relative Minderheit der
"Meninos da Rua - "echten" Strassenkinder"
tatsächlich schwache oder keine familiären Bindungen
haben und auf der Strasse leben und übernachten.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
 Ein weiteres erschreckendes Phänomen ist der
Diebstahl von Kindern. Die sogenannten "Crianças
de Avião - Flugzeugkinder" werden Familien, die in
extremer Armut leben, von skrupellosen Händlern
billig abgekauft oder schlicht entrissen und dann
auf dem "schwarzen Markt" zur Adoption
angeboten. Die "Käufer" sind meistens Europäer,
die die Kinder in ihr eigenes Land holen. Wer den
legalen Adoptionsweg wählt, muss sich auf
zermürbende Auseinandersetzungen mit der
brasilianischen Gesetzgebung einlassen. Schon
deswegen blüht der illegale Kinderhandel.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Kinder in
Entwicklungsländern
Kinderhilfe
Was ist ein Entwicklungsland?
Straßenkinder
Kinderarbeit
Kinderrechte
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Kinder in
Entwicklungsländern
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
 In diesem Bereich wollen wir verstärkt auf die Situation
der Kinder in den Entwicklungsländern hinweisen,
denn Kinder sind von Krieg, Hunger und Armut stets
besonders betroffen - und hier meist besonders die
Mädchen. Wir sehen in Kindern die Zukunft unseres
Planeten, daher richtet sich auch unseres besonderes
Augenmerk auf sie. Wir wollen jedoch nicht nur zeigen,
wie schlimm die Situation der Kinder ist, wir wollen
auch zeigen, wie man dagegen etwas tun kann Patenschaften bei renommierten Organisationen, bei
denen das Spendensiegel zeigt, dass sie mit den
gespendeten Geldern verantwortungsvoll umgehen,
sind ein Beispiel
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Was ist ein Entwicklungsland?
Nicht allen Menschen auf dieser Welt geht es so gut wie uns. In vielen Ländern außerhalb Europas
herrscht große Armut. Familien hungern, Eltern sind arbeitslos, die Kinder haben zum Teil keine
Möglichkeit, lesen und schreiben zu lernen. Viele Kinder müssen sogar selbst hart arbeiten, weil ihre
Eltern nicht genug für die Familie verdienen. Viele Menschen werden krank, weil sie keine richtigen
Wohnungen haben oder verschmutztes Wasser trinken müssen. Sie können nicht vom Arzt
behandelt werden, weil es zu wenige Ärzte und Krankenhäuser gibt. Auch der Staat kann nicht
helfen, weil er zum Beispiel nicht richtig organisiert ist oder falsch geführt wird. Oder der Staat ist
verschuldet. Er muss seine Schulden oft mit hohen Zinsen zurückzahlen und besitzt deswegen nicht
genügend Geld, um Krankenhäuser oder Schulen zu bauen. Länder, die so arm sind, bezeichnet
man als Entwicklungsländer.
Entwicklungshilfe
Viele reiche Länder und private Organisationen versuchen, diese Länder zu fördern, indem sie ihnen
so genannte Entwicklungshilfe anbieten. Damit soll das jeweilige Land so lange unterstützt werden,
bis es sich selber helfen kann. Diese Hilfe nennt man auch "Hilfe zur Selbsthilfe". Es werden zum
Beispiel Brunnen gebohrt, Lehrer und Ingenieure ausgebildet, Straßen gebaut und bessere
Methoden für die Landwirtschaft entwickelt.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Straßenkinder
Kinder in
Entwicklungsländern
Isabel aus Bogotá
Richard aus Manila
Isabel aus Bogotá
Isabel lebt auf den Straßen der
kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Sie
wuchs in der neuen Familie ihrer Mutter
auf. Sehr schnell bekam Isabel zu spüren,
dass sie dort eigentlich nicht erwünscht
war. Als ihre Mutter anfing zu arbeiten,
musste Isabel den Haushalt führen und
die kleinen Geschwister betreuen. Da sie
keine Zeit mehr zum Lernen hatte, bekam
sie in der Schule Probleme. Sie begann
ihren Kummer mit Drogen zu betäuben
und trieb sich auf der Straße herum. Hier
traf sie Kinder mit ähnlichem Schicksal.
Schließlich ging sie gar nicht mehr zur
Mutter zurück. Sie versuchte als
Dienstmädchen zu arbeiten, blieb aber
nirgends lange.
Dann schloss sie sich einer Gruppe
von Straßenkindern an. Mit Stehlen,
Betteln und dem Verkauf von
Süßigkeiten und Drogen versuchten sie
gemeinsam zu überleben. Die Jungen
aus der Clique zwangen sie zur
Prostitution. Um anerkannt zu bleiben,
fügte sie sich.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Richard aus Manila
Richard ist 13 Jahre alt und lebt als
Straßenkind in Manila. Als sein
Pflegevater krank und arbeitslos
wurde, wurde die Stimmung zu
Hause unerträglich. Unter dem
Einfluss von "Freunden" begann
Richard die Schule zu schwänzen
und
sich
in
der
Stadt
herumzutreiben. Um ihn von der
Straße fern zu halten wurde er zu
seiner
leiblichen
Mutter
zurückgeschickt. Dort wurde er von
dem Freund der Mutter geschlagen.
Also wurde er wieder zu seiner
Pflegefamilie zurückgebracht.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Diese wurde mit Richard nicht mehr fertig
und schickte ihn immer wieder zu seiner
Mutter. Irgendwann bei dem Hin und Her
riss Richard aus. Er lebt davon, auf den
Straßen
Manilas
Plastiktassen
zu
sammeln und zu verkaufen. Er muss sich
draußen einen Schlafplatz suchen.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Kinderrechte
Kinder in
Entwicklungsländern
Kinderrechte
10 Kinderrechte
Exkurs: Kinder in Deutschland
10 Kinderrechte
1.
Das Recht auf Gleichheit, unabhängig von Rasse, Religion, Herkunft oder
Geschlecht.
2.
Das Recht auf eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung.
3.
Das Recht auf einen Namen und eine Staatsangehörigkeit.
4.
Das Recht auf ausreichende Ernährung, menschenwürdige Wohnverhältnisse
und medizinische Versorgung.
5.
Das Recht auf besondere Betreuung im Falle geistiger oder körperlicher
Behinderung.
6.
Das Recht auf Liebe, Verständnis und Geborgenheit.
7.
Das Recht auf unentgeltlichen Unterricht, auf Spiel und Erholung.
8.
Das Recht auf Beteiligung an der Gestaltung der eigenen Umwelt.
9.
Das Recht auf Schutz vor Grausamkeit, Vernachlässigung und Ausbeutung.
10.
Das Recht auf Schutz vor allen Formen der Demütigung und Erniedrigung und
auf eine Erziehung des Friedens und der Rücksichtnahme.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Exkurs: Kinderrechte in
Deutschland 1
Es gibt auch Rechte, die nur für Kinder in Deutschland gelten. Hier findest Du die Rechte,
die Du ab einem bestimmten Alter hast. Die Liste ist nicht vollständig:
Wenn Du 12 bist, darfst Du:
- mit Erlaubnis Deiner Eltern einen Pass beantragen
Wenn Du 13 bist, darfst Du:
- Leichte Aufgaben im Geschäft Deiner Eltern oder in der Landwirtschaft übernehmen
Wenn Du 14 bist, darfst Du:
- mit Erlaubnis Deiner Eltern ein Bankkonto eröffnen
- bist Du strafmündig nach dem Jugendstrafrecht
Wenn Du 15 bist, darfst Du:
- während der Ferien oder am Samstag arbeiten
-eigenständig eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Exkurs: Kinderrechte in Deutschland 2
Wenn Du 16 bist, darfst Du:
- ein Moped fahren (aber mit Helm!)
- entscheiden, was nach Deinem Tod mit Deinem Körper geschehen soll
- 3 bis 4 Tage in der Woche arbeiten (wenn Du nicht mehr der gesetzlichen
Schulpflicht unterliegst)
- in der Öffentlichkeit rauchen/ Bier trinken, wenn es Deine Eltern erlauben.
- bis 24.00 Uhr ohne Aufsicht in eine private Disko oder Kneipe gehen.
Wenn Du 17 bist, darfst Du:
- 5 Tage pro Woche arbeiten, jedoch nur wenn Du Deine gesetzliche
Schulpflicht erfüllt hast
Wenn Du 18 bist, darfst Du:
- wählen und Dich der Wahl stellen
- heiraten ohne Erlaubnis Deiner Eltern
- Deinen Führerschein machen
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Kinderarbeit
Was du dagegen tun kannst
Gedicht
Kindersklaven
Kinderarbeit
Kinder in
Entwicklungsländern
Kinderarbeit
Teppiche knüpfen, Steine hauen, auf Plantagen ackern - so sieht der Alltag von
weltweit über 250 Millionen Kindern aus. Statt zur Schule zu gehen, zu spielen und
zu lernen, müssen sie arbeiten. Kinderarbeiter sind bei Arbeitgebern sehr beliebt.
Sie lassen sich leicht ausbeuten: sind billig und können sich kaum wehren. Viele
der Kinder werden auch sexuell ausgebeutet. Die Kinder erleiden dabei
lebenslange Schäden an Körper und Seele. Kinderarbeiter finden wir nicht nur in
sogenannten Entwicklungsländern, sondern ebenso in EU-Mitgliedsstaaten, wie
etwa in Portugal. Nicht zuletzt kann uns jeder Einkauf direkt mit Kinderarbeit in
Kontakt bringen - Produkte aus Kinderhand liegen auf vielen Ladentischen.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Kindersklaven
Viele Dinge kann man bei uns sehr billig kaufen:
Seien es die Turnschuhe oder das Plastikspielzeug
im Discounter um die Ecke. Warum ist es so billig?
Manchmal müssen dafür Menschen wie Sklaven
leben und arbeiten.
Kinder sind immer mit am stärksten von Sklaverei betroffen, da sie sich am
wenigsten wehren können.
Das Schicksal vieler Kinder der Welt ist heute nicht viel besser als damals. Die
Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen geht davon aus, dass
jedes sechste Kind unter 15 Jahren auf der Welt arbeiten muss. Dabei ist
Kinderarbeit seit der UN-Kinderrechtskonvention verboten.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Was du dagegen tun kannst
Du kannst zum Beispiel beim Einkaufen darauf achten
Lebensmittel wie Zucker, Bananen oder Schokolade mit dem
TransFair-Siegel
zu
kaufen.
Das
TransFair-Siegel
kennzeichnet Produkte, die fair gehandelt wurden:
Handelsunternehmen aus Europa zahlen den Bauern faire
Preise, damit die ihre Kinder nicht aufs Feld, sondern in die
Schule schicken können.
Auch die Lebensmittel mit diesem Zeichen können bedenkenlos gekauft werden:
Die „Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der dritten Welt mbH“
(gepa) schließt Verträge mit 140 Partnern in Lateinamerika, Afrika und Asien um
mit stabilen fairen Preisen zu handeln.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Gedicht
Genau wie so viele andere
lernte ich von Kind auf zu schwitzen
weder lernte ich die Schule kennen
noch wusste ich was spielen heißt.
Sie holten mich aus dem Bett
früh im Morgengrauen
und an der Seite meines Vaters
wuchs ich bei der Arbeit heran.
Victor Jara, Chile
(aus: Pollmann, U.: Kinderarbeit. Lamuv Göttingen 1999 )
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Patio
 - offen genug fürs
Kommen und Gehen;
 - geschützt genug, um
sich sicher zu fühlen.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Lesen der Narbenschrift
 1. Straßenkinder: Zugang
über den Körper
- Narben auf der Haut
- Mitteilungsdrang
2. Körper als Lebenschronik
- Haut, Nahtstelle zwischen
innen und außen
- Narben, Chiffren der
Lebenserfahrung
- Schmerzgedächtnis, Archiv des
Elends

3. Entziffern der Narbenschrift
- Wirklichkeit erschließen
- therapeutischer Effekt
- pädagogischer Nutzen
4. Körpergedächtnis und
empirische Wirklichkeit
- Wahrheit und Lüge, Phantasie
und Wirklichkeit
- Art und Typen von Narben
- Geschichte des Körpers,
Geschichte der Gesellschaft
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Die Haut der Straßenkinder: gezeichnet von
Verwundungen, die von Schlägen, Messerstichen,
Gewehrkugeln, Verkehrsunfällen herrühren
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Worüber Straßenkinder – ausgehend von ihren Narben sprechen
Über ihre
Herkunftsfamilie
Über das Leben im
Herkunftsbarrio
Über ihre Beziehungen,
Streitigkeiten, Kontakte
Über Verliebtsein und
Liebesleid
Über ihre Anschauungen Über ihre
Glaubensvorstellungen
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Der Körper des Kindes stellt die Chronik seines Lebens dar
-
Der Körper ist Gefäß und
Text
der Erinnerung.
- Zu jeder Narbe gehört eine
Geschichte.
- Narben sind Chiffren der
Lei –
denserfahrung,
Erinnerungsspuren des Schmerzes.
- „Nur was nicht aufhört, weh
zu
tun, bleibt im Gedächtnis.“
(Nietzsche)
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Das Gespräch mit Straßenkindern über
ihre Narben ist die privilegierte Methode
der Annäherung an sie.
1. Sie kann die empirische Wirklichkeit des Straßenkindes
erschließen helfen.
2. Sie kann therapeutisch wirken
und das Selbstbewusstsein des
Straßenkindes festigen.
3. Sie kann von pädagogischem
Nutzen sein.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
UNICEF oder auch terre des
hommes helfen Straßenkinder.
Allein im Jahr 2000 übernachteten
im terre des hommes –Projekt
„Shelter“ täglich 125-150 Kinder.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
 UNICEF (ursprünglich die Abkürzung für englisch: United
Nations International Children’s Emergency Fund, „Fonds
der Vereinten Nationen für internationale Kindernothilfe”),
Behörde der Vereinten Nationen (UN), die sich dem Wohl
der Kinder widmet. Die heute nur noch als United Nations
Children’s Fund bzw. Weltkinderhilfswerk der Vereinten
Nationen firmierende Organisation wurde von der UNVollversammlung im Jahr 1946 gegründet, um leidenden
Kindern in aller Welt nach dem 2. Weltkrieg zu helfen.
Derzeit konzentriert sich die UNICEF auf langfristige
Hilfsprogramme, besonders in den Entwicklungsländern,
wo die Not am größten ist. 1965 wurde UNICEF mit dem
Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
 UNICEF-Länderprogramme, die in Absprache mit den
jeweiligen Regierungen formuliert werden, umfassen die
Zusammenarbeit mit Privatpersonen und Organisationen
aus allen Teilen der Gesellschaft. Mehr als 130 Länder
erhalten von der UNICEF Unterstützung in den Bereichen
Gesundheitsfürsorge, Ernährung, Elementarunterricht
sowie für Wasser- und Hygieneprogramme. Bei einem der
Hauptprogramme der Behörde, der universalen
Kinderimmunisierung, konnte in Zusammenarbeit mit der
Weltgesundheitsorganisation (WHO), einer weiteren UNOrganisation, die Impfung von 80 Prozent der Kinder der
Welt gegen Diphtherie, Masern, Kinderlähmung,
Wundstarrkrampf, Tuberkulose und Keuchhusten realisiert
werden.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Kinderhilfe
Weltweit gibt es über 100 Millionen Straßenkinder. Sie arbeiten
und leben auf der Straße. Um sich ihre tägliche Portion Reis
verdienen zu können, verkaufen sie Zeitungen, Bonbons oder
Taschentücher, putzen Autofensterscheiben und Schuhe,
sammeln wiederverwertbaren Müll und verkaufen ihn weiter.
Die meisten haben kein Zuhause mehr und niemanden der
sich um sie kümmert, auch dann nicht, wenn sie krank sind.
Da sie keine Zeit und kein Geld haben um in die Schule zu gehen, können die
meisten Straßenkinder weder lesen noch schreiben. Das bedeutet sie haben
auch keine Aussicht auf ein besseres Leben in der Zukunft.
Terre des hommes setzt sich für diese Kinder ein und unterstützt
Straßenkinderprojekte in vielen verschiedenen Ländern. Diese Kinder
bekommen wenigstens eine warme Mahlzeit pro Tag, sie haben nachts einen
trockenen Platz zum Schlafen und werden im Lesen und Schreiben
unterrichtet.
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
 Was wir für Straßenkinder tun können:
 Spenden
 Patenkinder aufnehmen
 Hilfsorganisationen unterstützen
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e
Helft
Straßenkindern!
E
r
s
t
e
S
e
i
t
e