Sorge um Straßen und das Gemeinschaftshaus

DAS NACHRICHTENPORTAL RHEIN-NECKAR
Kommunalpolitik: Bürger für Beedenkirchen stellten sich und ihr
Programm vor
Sorge um Straßen und das
Gemeinschaftshaus
Von unserer Mitarbeiterin Gisela Grünwald
Peter Eckel (stehend) machte auf Missstände im Dorfgemeinschaftshaus
aufmerksam. Wie Peter Reimund, Hartmut Krämer und Thorsten Schenk kandidiert
er auf der Liste der BfB für den Ortsbeirat Beedenkirchen. © Lotz
Beedenkirchen. Zur Kommunalwahl am 6. März tritt in Beedenkirchen eine neue
Wählergruppierung an. Sie nennt sich Bürger für Beedenkirchen, kurz BfB. Die zehn
Kandidaten der Liste präsentierten sich und ihre Ziele im Dorfgemeinschaftshaus in
Beedenkirchen rund 100 Bürgern.
Die BfB möchten nach eigenen Angaben gerne in den Ortsbeirat gewählt werden, um
das Leben im Lautertaler Ortsteils zu verbessern. Man wolle selbst anpacken, aber
auch Anliegen gegenüber der Gemeinde geltend machen.
Die Kandidaten betonten immer wieder, dass es ihnen dabei nicht um
"parteipolitische Streitereien" gehe. Allen Mitwirkenden sei eines gemeinsam: " Wir
alle haben anlässlich der 1000-Jahr-Feier von Beedenkirchen gemerkt, wie gut wir
zusammenarbeiten können", erklärte Hartmut Krämer und ergänzte: "Deshalb haben
wir beschlossen, bei der Kommunalwahl anzutreten und unsere Anliegen
vorzubringen."
Einsetzen wollen sie sich insbesondere für vier Themen: Einen Schwerpunkt bildet
dabei die Ortsdurchgangsstraße. Hier hat die BfB insbesondere die bauliche
Ausführung und vorhandene Mängel im Blick. Jürgen Schellhaas erläuterte das
Thema bei der Versammlung in Beedenkirchen. Kritisiert wird, dass Kanalarbeiten
durchgeführt wurden, ohne die nach Einschätzung der BfB gleichzeitig erforderlichen
Instandhaltungsarbeiten anzuschließen. Nach Einschätzung von Schellhaas sind bei
den Verbindungsstraßen zu den Ortsteilen Wurzelbach, Staffel und Kuralpe
regelmäßige Reparaturen günstiger als umfangreiche Instandsetzungen. Seiner
Meinung nach gibt es zudem noch Versäumnisse aus der Vergangenheit, die den
Steuerzahler teuer zu stehen kommen könnten.
Das zweite Schwerpunktthema der BfB erläuterte Peter Eckel. Er wohnt in direkter
Nachbarschaft zu Dorfgemeinschaftshaus und Feuerwehrgerätehaus. Er gehört
zudem seit 25 Jahren der Freiwilligen Feuerwehr an und ärgert sich über die
Parksituation vor dem Dorfgemeinschaftshaus. Seiner Meinung nach werden
Löscheinsätze durch die an der Ein- und Ausfahrt parkenden Autos behindert. Der
Parkplatz vor dem Dorfgemeinschaftshaus sei für die Brandschützer gedacht, die mit
ihrem Pkw zu Einsätzen anfahren würden.
Im Rahmen einer Fotodokumentation zeigte er Mängel am Dorfgemeinschaftshaus
auf, die seiner Meinung nach zum langsamen Verfall des Gebäudes führen. Zu sehen
waren unter anderem eine Gebäudeecke, an der das Regenwasser an der Wand
herabfließt, oder die Wasseruhr, deren Eichdatum 1999 abgelaufen ist. Eckel äußerte
seine Befürchtung, dass dieser wichtige Treffpunkt in Beedenkirchen bald nicht mehr
genutzt werden kann.
Eine Besucherin der Versammlung merkte an, viele der Mängel seien der
Gemeindeverwaltung bereits gemeldet worden - sowohl schriftlich als auch mündlich.
Peter Eckel erklärte sich öffentlich bereit, in diesem Jahr mitzuhelfen, das
Dorfgemeinschaftshaus in Eigenregie anzustreichen. Nur die Farbe müsste die
Gemeinde bezahlen.
Ihren dritten Themenschwerpunkt für den Wahlkampf zum Urnengang am 6. März
sieht die BfB im Bereich der Schülertransporte - insbesondere in den Ortsteilen
Wurzelbach, Staffel und Schmal-Beerbach. Thorsten Schenk, der in Staffel wohnt,
hat sich dazu die Abfahrtszeiten der Schulbusse näher angesehen. Er äußerte seine
Enttäuschung darüber, dass den Schulkindern nur vier Busse zur Verfügung stünden.
Er wünschte sich einen besseren Busverkehr in Richtung Reichenbach, Bensheim und
Gadernheim.
Schenk plädierte zudem für einen Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs für
alle Bürger. Er regte an, mit einem Fragebogen herauszufinden, wie viele Bürger des
Ortes einen solchen Vorstoß unterstützen würden.
Haltestellen schlecht beleuchtet
Sorgen bereiten Thorsten Schenk die Bushaltestelle an der Kreisstraße in Richtung
Kuralpe. Es sind schlecht beleuchtete Haltestellen, an denen die Kinder ein- und
aussteigen müssen. Eine Besucherin schilderte, dass ihre sechsjährige Tochter immer
um den Bus herum über die Fahrbahn gehen müsse, um auf den sicheren Gehweg
zu gelangen. Schenk will sich um dieses Thema kümmern, "damit das Etikett
kinderfreundliche Gemeinde Lautertal real wird".
Sonja Gärtner will sich thematisch um den Spielplatz in Beedenkirchen kümmern.
Schon im Sommer waren rund 30 Eltern, die sich dort regelmäßig mit ihren Kindern
treffen, bei der Gemeinde vorstellig geworden. Die in die Jahre gekommenen
Spielgeräte seien zum Teil repariert worden. Der Sand im Spielbereich solle zudem
ausgetauscht werden - allerdings nur im großen Sandkasten. Der Spielplatz liegt am
Bachlauf. Abgetrennt ist er mit einer Steinmauer. Manche Eltern wünschen noch
einen zusätzlichen Zaun. Damit der Ball nicht in den Bach fällt.
Der Brunnen auf dem Spielplatz ist heute mit Blumen bepflanzt - und das aus gutem
Grund. Er ist zu tief und kleine Kinder hätten darin ertrinken können. Sonja
Gärtnerberichtete, dass sie und weitere Eltern in diesem Jahr die vorhandenen
Spielgeräte streichen und für die Kinder einen Kriechtunnel bauen wollen. Die
gelernte Erzieherin hofft, für die Kinder auch einen Sandbagger organisieren zu
können.
Kandidaten und Mitbewerber
Spitzenkandidat auf der Liste der Bürger Beedenkirchen für den Ortsbeirat ist
Hartmut Krämer.
Es folgen auf der Liste: Peter Eckel, Peter Reimund, Thorsten Schenk, Sonja Gärtner,
Alexander Kempa, Sonja Stelz, Christine Rudolf, Michael Gemmer und Ralf
Kaffenberger.
Krämer und Reimund gehören aktuell für die CDU dem Ortsbeirat an.
Neben der BfB kandidiert für den Ortsbeirat Beedenkirchen die Liste der SPD, die
aktuell mit Werner Heist den Ortsvorsteher stellt.
Die Christdemokraten schicken in dem Ortsteil keine eigenen Bewerber ins Rennen.
gg/kel
© Bergsträßer Anzeiger, Mittwoch, 20.01.2016
http://www.morgenweb.de/region/bergstrasser-anzeiger/lautertal/sorge-umstrassen-und-das-gemeinschaftshaus-1.2605841