OLIMP Outpatient Lemtrada® infusion management plan

OLIMP
Outpatient Lemtrada® infusion management plan
Eine Prüfarzt-initiierte, offene, nicht-kontrollierte, multizentrische,
nicht-interventionelle Kohortenstudie zur Entwicklung von
Empfehlungen für das Management der intravenösen
Behandlung mit Lemtrada® bei Patienten mit schubförmiger
Multipler Sklerose
Studiennummer: NIS14MS03
Studienprotokoll
Version 2.0, 29.07.2015
Studienprotokoll
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Inhaltsverzeichnis
1.
Verantwortlichkeiten......................................................................................................... 4
2.
Abstract ................................................................................................................................ 5
3.
Hintergrund & Rationale .................................................................................................. 6
4.
Studienziele......................................................................................................................... 7
5.
Studiendurchführung ....................................................................................................... 8
5.1. Studiendesign.............................................................................................................. 8
5.2. Studienergebnisse ..................................................................................................... 9
5.3. Studiendauer.............................................................................................................. 10
5.4. Patientenpopulation ................................................................................................. 10
5.5. Stichprobengröße ..................................................................................................... 10
5.6. Studienabbruch ......................................................................................................... 11
5.7. Studienablauf (Therapiezyklen & Visitenschema) ........................................... 11
5.8. Datenmanagement & Anonymisierungsprozess ............................................. 16
6.
Unerwünschte Ereignisse (UE).................................................................................... 18
7.
Qualitätssicherung (QS) ................................................................................................ 18
8.
Statistische Auswertung ............................................................................................... 19
9.
Verantwortlichkeiten / Meldung der Studie .............................................................. 19
9.1.
Zuständige Behörden .................................................................................................. 19
9.2.
Unabhängige Ethikkommission ............................................................................... 19
9.3.
Patientenaufklärung / Patienteneinwilligung ........................................................ 20
9.4.
Honorierung der Dokumentation ............................................................................. 20
10.
Anhang – Fragebögen ................................................................................................. 21
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1. Verantwortlichkeiten
Wissenschaftliche Leitung
Principal Investigator
Datum:
NeuroTransData GmbH
Bernauer Straße 12
Unterschrift:
83209 Prien am Chiemsee
Co-Principal Investigator
Datum:
NeuroTransData GmbH
Pfauengasse 8
Unterschrift:
89073 Ulm
Verträge/rechtliche Angelegenheiten
NeuroTransData GmbH
Bahnhofstraße 103 b
86633 Neuburg a.d. Donau
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Organisation und Datenmanagement
Head of Study
NeuroTransData GmbH
Bahnhofstraße 103 b
86633 Neuburg a.d. Donau
NeuroTransData GmbH
Bahnhofstr. 103 b
86633 Neuburg a.d. Donau
2. Abstract
Kurzbeschreibung der Studie
Nach Zulassung von Alemtuzumab® als Therapieoption zur Behandlung der schubförmig
remittierenden Multiplen Sklerose in Europa müssen geeignete Maßnahmen für das
medizinische Management der intravenösen Infusion von Alemtuzumab® getroffen werden, um
die Applikation von Alemtuzumab® auch in ambulanten Zentren in Deutschland zu ermöglichen.
In
dieser
nicht-interventionellen
Kohortenstudie
sollen
in
ca.
20
ambulanten
MS-
Schwerpunktpraxen des NeuroTransData-Ärztenetzwerks in Deutschland Daten zu den
demographischen und klinischen
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Charakteristika
ambulanter
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Patienten
erhoben und
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ausgewertet werden, die mit Alemtuzumab® behandelt werden, den notwendigen Maßnahmen
zum medizinischen Management, dem klinischen Verlauf der Patienten während des
Screeningverfahrens und des Infusionszeitraums sowie Daten zum klinischen Gesamteindruck
und der Behandlungszufriedenheit, die durch den behandelnden Arzt und die Patienten
angegeben werden.
Der Infusionszeitraum besteht aus zwei Therapiezyklen:

Therapiezyklus I:
5
Infusionen
an
aufeinanderfolgende
Tage
im
Monat
0
mit 6 Tagen Beobachtungsdauer

Therapiezyklus II:
3
Infusionen
an
aufeinanderfolgende Tage in
Monat
12
mit 4 Tagen Beobachtungsdauer
Diese „real-life“ Daten werden wertvolle Einblicke hinsichtlich der Entwicklung einer Empfehlung
zur Gestaltung eines Protokolls/SOP liefern, welche die standardisierte, effiziente Applikation
von Alemtuzumab® im ambulanten Setting definiert. Somit wird dieses Projekt die
Implementierung der Alemtuzumab-Therapie unterstützen und die Verfügbarkeit für MSPatienten verbessern.
Einschluss erster Patient (FPI)
15.09.2015
Einschluss letzter Patient (LPI)
31.08.2017
Ende Beobachtungszeitraum (LPO)
01.11.2018
Abschlussbericht
31.03.2019
3. Hintergrund & Rationale
Alemtuzumab® ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der an das Glykoprotein CD52 auf
der Zelloberfläche von normalen und malignen B- und T-Lymphozyten bindet und diese so
zerstört. Es bietet eine wirksame neue Option zur Behandlung der RRMS, erfordert aber
gleichzeitig ausgeklügeltes Management, um eine adäquate intravenöse Applikation zu
gewährleisten.
Die komplexen Prozesse, die für das Screening und die effiziente Applikation von Alemtuzumab®
notwendig sind, wurden bisher noch nicht standardisiert.
Bisher wurde Alemtuzumab® lediglich in stationärer Umgebung angewendet. Die Praxen des
NeuroTransData (NTD) Netzwerkes besitzen die notwendige Qualifikation, um Alemtuzumab®
auch im ambulanten Setting anzuwenden.
Diese Studie untersucht das medizinische Management der intravenösen Behandlung mit
Alemtuzumab® bei ambulanten Patienten in spezialisierten Praxen des NeuroTransData (NTD)
Netzwerkes in Deutschland.
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NTD ist ein deutschlandweites Ärztenetzwerk im Bereich Neurologie und Psychiatrie. Die
Gesellschafter rekrutieren sich aus modernen und leistungsstarken Praxen mit großer
Patientenzahl, die clusterartig über Deutschland verteilt sind. Die Gesellschaft besteht aktuell
aus 75 Praxen und 145 Gesellschaftern.
Jede Praxis wird nach der ISO 9001:2008 zertifiziert. Die Einhaltung dieser Kriterien dient als
offizieller Standard.
Alle
Praxen
werden
alljährlich
in
einem
Audit
durch
eine
externe,
zertifizierte
Prüfungsorganisation überprüft.
Aktuell arbeiten ca. 100 Neurologen, 55 Psychiater, 70 Nervenärzte, 30 Psychologen und 380
medizinische Fachangestellte in den NTD-Praxen. Diese betreuen ca. 600.000 Patienten pro
Jahr im neurologisch/psychiatrischen Fachbereich.
Viele der NTD-Praxen sind MS-Schwerpunktpraxen, die ihren Patienten eine ambulante
Versorgung nach hohen medizinischen Standards ermöglichen. Die NTD-Praxen behandeln pro
Jahr deutschlandweit über 22.000 MS-Patienten.
Sie besitzen umfangreiche Erfahrung in der Durchführung von nicht-interventionellen Studien
sowie klinischen Studien aller Phasen und Designs. Um eine standardisierte Dokumentation,
zentrale Überwachung und medizinische Forschung netzübergreifend zu ermöglichen, sind alle
Zentren über eine webbasierte Datenbank verbunden. Die NTD-Datenbank wurde von der EthikKommission der Bayerischen Landesärztekammer geprüft und positiv votiert (Bayerische
Landesärztekammer, 14.06.2012).
Diese etablierten Strukturen, netzübergreifenden Standards und Erfahrung des NTD-Netzwerks
bieten eine qualifizierte Plattform, um die Anwendung von Alemtuzumab® in der ambulanten
Versorgung in Deutschland zu ermöglichen. Die Ergebnisse dieser Studie werden wichtige
Impulse für die Implementierung der ambulanten Anwendung von Alemtuzumab® auch für
andere Länder liefern, vor allem hinsichtlich der Gestaltung eines standardisierten
Protokolls/SOP, welche sämtliche notwendigen Schritte bzgl. Screening und Behandlung der
Patienten sowie definierte personelle und infrastrukturelle Ressourcen umfasst, die für die
effiziente Anwendung von Alemtuzumab® notwendig sind.
4. Studienziele
Die primären Ziele dieser nicht-interventionellen Studie sind:
 Erhebung demographischer und klinischer Charakteristika ambulanter RRMS-Patienten
in Deutschland, die mit Alemtuzumab® behandelt werden
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 Erhebung von Art und Umfang der notwendigen Maßnahmen im Bereich des
medizinischen Managements während des Screening-Verfahrens und der intravenösen
Applikation von Alemtuzumab® im ambulanten Setting
 Dokumentation des Verlaufs der Patienten während des Screening-Verfahrens vor
Beginn der Therapie und während des Infusionszeitraums in Therapiezyklus I (6
aufeinanderfolgende
Tage
Infusion
in
Monat
0)
und
Therapiezyklus
II
(4
aufeinanderfolgende Tage Infusion in Monat 12)
 Evaluation des klinischen Gesamteindrucks und der Behandlungszufriedenheit mit
Alemtuzumab® durch den Patienten und den behandelnden Neurologen
 Entwicklung einer Empfehlung für ein Protokoll/SOP zur effizienten Applikation von
Alemtuzumab® im ambulanten Setting
5. Studiendurchführung
Diese Studie untersucht das medizinische Management der intravenösen Behandlung mit
Alemtuzumab® bei ambulanten Patienten in spezialisierten neurologischen Praxen in
Deutschland. Die Stellung der Indikation für die Therapie mit Alemtuzumab® erfolgt unabhängig
vor dem Einschluss in diese nicht-interventionelle Kohortenstudie.
5.1. Studiendesign
Design:
Prüfarzt-initiierte, offene, nicht-kontrollierte, multizentrische, nicht-interventionelle
Kohortenstudie
Einschlusskriterien:

RRMS-Patienten, bei denen die Entscheidung zur Behandlung mit Alemtuzumab®
gemäß der Zulassung getroffen wurde

Unterzeichnete Einverständniserklärung des Patienten zur Teilnahme an dieser Studie
Ausschlusskriterien:

Alle anderen Verlaufsformen der MS (Sekundär-progrediente MS, primär-progrediente
MS)

Unfähigkeit zur schriftlichen Einwilligung

Unfähigkeit oder Unwille zu notwendigen Follow-Up Maßnahmen im Anschluss an den
Infusionszeitraum
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
Kontraindikation zur Behandlung mit Alemtutzumab®

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der folgenden sonstigen
Bestandteile:

o
Dinatriumphosphat-Dihydrat (E339)
o
Dinatriumedetat-Dihydrat Kaliumchlorid (E508)
o
Kaliumdihydrogenphosphat (E340)
o
Polysorbat 80 (E433)
o
Natriumchlorid Wasser für Injektionszwecke
Human-Immunodeficiency-Virus-Infektion (HIV-Infektion)
Auswertungen:

Demographische Charakteristika ambulanter RRMS-Patienten in Deutschland, die
Alemtuzumab® erhalten

Klinische
Charakteristika
ambulanter
RRMS-Patienten
in
Deutschland,
die
Alemtuzumab® erhalten

Häufigkeit, Art und Umfang der Screening-Verfahren vor Applikation von Alemtuzumab®

Zeitfenster der Applikationsmaßnahmen

Art, Dosis, Zeitfenster und Häufigkeit der Co-Medikation in Verbindung mit der Applikation
von Alemtuzumab®

Klinischer
Gesamteindruck
und
Behandlungszufriedenheit
von
Patient
und
behandelndem Neurologen
5.2. Studienergebnisse
Die erwarteten Studienergebnisse durch die „real life“ Daten dieser Kohortenstudie sind

Charakterisierung des klinischen und demographischen Profils ambulanter RRMSPatienten in Deutschland, die mit Alemtuzumab® behandelt werden

Quantifizierung der notwendigen medizinischen Schritte und Patientenbetreuung
während des Screening-Verfahrens vor Beginn der Behandlung und während des
Infusionszeitraums in Therapiezyklus I (6 aufeinanderfolgende Tage in Monat 0) und
Therapiezyklus II (4 aufeinanderfolgende Tage in Monat 12)

Komprimierung von Erfahrung und Wissen ambulanter MS-Schwerpunktpraxen in
Deutschland in einer umfassenden Analyse dieser komplexen Therapieoption

Ermöglichung einer adäquaten Verteilung der Ressourcen, um maximale Effektivität zu
erzielen
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
Bereitstellung
einer
qualitativ
hochwertigen
Datenbank
zur
Diskussion
der
sozioökonomischen und politischen Fragestellungen in Zusammenhang mit der
Einführung komplexer, neuer Therapien in der MS
Diese Ergebnisse werden die Entwicklung von Empfehlungen für das Management der
intravenösen Applikation von Alemtuzumab® bei ambulanten RRMS-Patienten ermöglichen.
Somit wird die Einführung dieser Therapieoption unterstützt und die Verfügbarkeit für MSPatienten verbessert.
Der Transfer dieser Ergebnisse von Deutschland als Schlüsselmarkt in andere Länder wird auch
dort gezielte Empfehlungen zum medizinischen Management sowie der Ressourcen-Verteilung
ermöglichen.
5.3. Studiendauer
Dauer der Rekrutierungsphase
2 Jahre
Aufklärung erster Patient (FPC)
15.09.2015
Aufklärung letzter Patient (LPC)
31.08.2017
Last Patient Out (LPO)
01.11.2018
Abschlussbericht
31.03.2019
5.4. Patientenpopulation
Patienten mit Multipler Sklerose vom Typ RRMS, die mit Alemtuzumab® gemäß Zulassung
behandelt werden.
Jeder Patient muss über die prospektive Dokumentation sowie die Art der erhobenen Daten und
deren anonymisierte Übermittlung und pseudonymisierte Speicherung aufgeklärt werden. Ein
Einschluss in OLIMP ist nur möglich, wenn der Patient die Einverständniserklärung zur
Teilnahme unterzeichnet hat.
5.5. Stichprobengröße
Eine Anzahl von 120 Patienten wird als ausreichend angesehen, um Ergebnisse zu generieren,
die die Entwicklung von Empfehlungen für das Management der intravenösen Applikation von
Alemtuzumab® bei ambulanten RRMS-Patienten in Deutschland ermöglichen.
Es wird eine Teilnahme von ca. 20 Praxiszentren innerhalb des NeuroTransData (NTD)
Netzwerkes in Deutschland erwartet.
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5.6. Studienabbruch
Bricht der Patient diese nicht-interventionelle Studie vorzeitig ab, soll zum Zeitpunkt des
Studienabbruchs
eine
Abschlussuntersuchung
zum
neurologischen
und
allgemeinen
medizinischen Status stattfinden und ein Fragebogen zum Studienabbruch ausgefüllt werden.
5.7. Studienablauf (Therapiezyklen & Visitenschema)
Der Einschluss der Patienten erfolgt jeweils im lokalen Praxiszentrum im Rahmen der
Routinebehandlung. Die Patienten werden vom behandelnden Arzt auf die Studie angesprochen,
nachdem Patient und Arzt die gemeinsame Entscheidung zur Behandlung mit Alemtuzumab®
getroffen haben. Nach individueller Information und Aufklärung sowie Unterzeichnung der
Einverständniserklärung werden die Studiendaten während der Screeningmaßnahmen und dem
Infusionszeitraum in Therapiezyklus I über 6 aufeinanderfolgende Tage (Monat 0) und in
Therapiezyklus II über 4 aufeinanderfolgende Tage (Monat 12) erhoben.
Die Fragebögen werden den Patienten in Papierform oder elektronisch über Tablets zur
Verfügung gestellt. Sobald der Patient einen Fragebogen ausgefüllt hat, werden die Daten von
speziell geschulten Datenbank-Nurses in die Datenbank des NTD-Netzwerks eingetragen bzw.
übernommen. Demographische und klinische Daten werden direkt während der Visiten
dokumentiert. Die mit der Dokumentation betrauten Nurses sind für diese Aufgabe speziell
geschult und haben Trainings im Umgang mit der NTD-Datenbank absolviert. Ebenfalls sind alle
Neurologen des Netzwerks darin geschult, diese Daten auf standardisierte Art und Weise in der
NTD-Datenbank zu dokumentieren. Alle Neurologen sind zertifizierte EDSS-Rater.
Die Daten der teilnehmenden neurologischen Praxen werden pseudonymisiert gesammelt und
bilden die Datenbank dieser Studie. Die Registerdatenbank des NTD-Netzwerks wurde am
14.06.2012 von der bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) positiv votiert.
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5.8. Datenmanagement & Anonymisierungsprozess
Datenmanagement
Die dokumentierenden Nurses und Neurologen besitzen eine GCP-Qualifikation (aktuelle GCPZertifikate) und haben eine Schulung für die Dateneingabe und den Umgang mit der NTDDatenbank absolviert.
Außerdem sind zur Optimierung der Datenbanknutzung und der Datenqualität in jedem Zentrum
speziell
geschulte
Datenbank-Nurses
angestellt.
Die
Datenqualität
wird
von
einem
Datenmanagement-Team der NeuroTransData GmbH geprüft und überwacht. Die durch die
Datenbank-Nurses eingegebenen Daten werden über eine Fehleranalyse auf Inkonsistenzen
und Fehler geprüft und den Praxen über ein studienspezifisches Query-System zur Korrektur
angezeigt.
Anonymisierungsprozess
Liste der Abkürzungen:
AID
Identifikationsnummer des behandelnden Arztes
KID
Daten eines definierten Kollektivs
IDAT
identifizierende Daten der Patienten
MDAT
medizinische Daten der Patienten
OrgDat
Stammdaten der Praxen und anderer Erhebungszentren
PID
Patientenidentifikationsnummer
PToken
Zugangskode eines Patienten
UID
User ID eines Patienten als Nutzer des Data Repository
VDB
Versorgungsdatenbank
Die verschlüsselte Patientenliste mit IDAT und die Versorgungsdatenbank (VDB) mit MDAT
werden getrennt betrieben (s. Abbildung 1). Ein Patient erhält eine mit den IDAT gespeicherte
Identifikationsnummer im Data Repository, die PID. Diese ist dem behandelnden Arzt bekannt
und dient der eindeutigen Verknüpfung von Primärdaten mit dem Data Repository. Zugriff auf
das
Versorgungsmodul
besteht
nur
für
den
behandelnden
Arzt
(AID)
im
Behandlungszusammenhang. Die AID werden in der Organisationsdatenbank verwaltet.
Regelhaft wird von einer Einbehandler-Situation ausgegangen. Die behandelnden Ärzte erhalten
daher bei entsprechender Berechtigung Zugriff auf die kompletten MDAT in jeglicher Form der
Aufbereitung. Ein Zugriff auf MDAT erfolgt immer über die Patientenliste. Ein Zugriff der
NeuroTransData
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GmbH
auf
das
Versorgungsmodul
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erfolgt
ausschließlich
zu
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Administrationszwecken. Die IDAT werden zentral verschlüsselt gespeichert. Hierbei kommt als
symmetrisches Verschlüsselungsverfahren AES 256 gemäß Empfehlungen des Bundesamts für
Sicherheit in der Informationstechnik zur Anwendung. Der Schlüssel ist nur dem behandelnden
Arzt bekannt. Eine Entschlüsselung der IDAT durch die NeuroTransData GmbH ist somit
ausgeschlossen. Die Schlüssel werden von einem externen Trust Center an der LudwigMaximilians-Universität München verwaltet.
Abb. 1: Datensätze und Identifikationsnummern im Data Repository
Obligate Daten in den Datenbanken sind in grauen Vierecken, Daten die nur in bestimmten Situationen
anfallen in weißen Vierecken dargestellt. Schraffierte Daten sind mit AES 256 verschlüsselt. Der Schlüssel
ist nur dem behandelnden Arzt bekannt.
Bei Datenextraktion und Übermittlung an Externe (z.B. unabhängiges Statistikinstitut) wird der
folgende Prozess angewendet:
1. Nur MDAT werden extrahiert
2. Die ursprüngliche PID wird durch einen zufälligen Wert ersetzt
Durch die ausschließliche Extraktion der MDAT und das Ersetzen der PID mit einem zufälligen
Wert stellt NTD die vollständige Anonymisierung der Daten sicher.
Referenzen:

Stausberg, J.; Ngouongo, S. (2012). Register- und Studienmanagementsystem der
NeuroTransData GmbH – Datenschutzkonzept des Data Repository. LudwigMaximilians-Universität München, Institut für Medizinische Informationverarbeitung,
Biometrie und Epidemiologie (IBE).

Stausberg, J.; Ngouongo, S. (2012). Register- und Studienmanagementsystem der
NeuroTransData GmbH – Registerprotokoll zum Data Repository. Ludwig-Maximilians-
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Universität München, Institut für Medizinische Informationverarbeitung, Biometrie und
Epidemiologie (IBE).

Stausberg, J.; Ngouongo, S. (2012). Register- und Studienmanagementsystem der
NeuroTransData GmbH – Spezifikation – Beschreibung der Funktionalitäten eines
Register- und Studienmanagementsystems. Ludwig-Maximilians-Universität München,
Institut für Medizinische Informationverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE).

Votum der Ethik-Kommission der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) vom
14.06.2012
6.
Unerwünschte Ereignisse (UE)
Alle unerwünschten Ereignisse (UE) werden unabhängig von den Visiten auf einem dafür
vorgesehenen UE-Formular dokumentiert. Dieses UE-Formular wird sowohl für
die
Dokumentation von nicht schwerwiegenden als auch schwerwiegenden unerwünschten
Ereignissen verwendet.
Zu jedem UE werden das Datum des Auftretens, die Dauer, der Ausprägungsgrad, eine daraus
resultierende Änderung der Lemtrada® Behandlung, weitere Maßnahmen, der Ausgang und der
Zusammenhang mit Lemtrada® dokumentiert.
SAEs werden innerhalb von 24 Stunden nach dem erstmaligen Bekanntwerden des Ereignisses
an die NeuroTransData GmbH sowie die Sanofi-Aventis Deutschland GmbH per Fax oder E-Mail
gemeldet.
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Pharmakovigilanz
Fax: +49 69 305-17766
E-Mail: [email protected]
NeuroTransData GmbH
Fax: +49 8431 5373 228
E-Mail: [email protected]
7.
Qualitätssicherung (QS)
Die Qualitätskontrolle in den Zentren und durch die NTD-Zentrale stellt die Korrektheit,
Vollständigkeit und Validität der erhobenen Daten sowie die frühzeitige Erkennung und Korrektur
von Fehlern sicher.
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Bereits während der elektronischen Dateneingabe durch das Zentrum erfolgt eine Überprüfung
der Daten auf Plausibilität und Vollständigkeit. Fehlende relevante Informationen und
Diskrepanzen werden außerdem per Rückfragen mit dem Zentrum geklärt (Query-System der
NTD-Datenbank).
8.
Statistische Auswertung
Die Datenanalyse ist deskriptiv. Kontinuierliche Variablen werden mittels deskriptiver Statistik in
Form von Anzahl, Mittelwert, Median, Standardabweichung, 95% Konfidenzintervall, Minimum
und Maximum dargestellt, kategoriale Variable mittels Häufigkeit und prozentualer Anteile. Wenn
geeignet werden Korrelations- und Regressionsanalysen durchgeführt um die Beziehungen der
Variablen untereinander zu evaluieren. Korrekturmethoden werden wie notwendig angewandt.
Für die Analyse wird das Programm SPSS Version 22 eingesetzt. Die statistische Analyse wird
von
9.
, Mitglied von NTD, durchgeführt.
Verantwortlichkeiten / Meldung der Studie
NeuroTransData GmbH wird diese nicht-interventionelle Studie allen gesetzlich vorgesehenen
Behörden innerhalb der vorgeschriebenen Fristen anzeigen. Die notwendigen Anzeige- und
Meldepflichten sind im Folgenden detailliert beschrieben.
9.1. Zuständige Behörden
Die vorliegende Studie ist eine nicht-interventionelle Studie nach § 4 Abs. 23 des
Arzneimittelgesetzes (AMG) und wird gemäß § 67 Abs. 6 AMG bei der Bundesoberbehörde, der
kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen
(GKV) und dem Verband der privaten Krankenkasse (PKV) angezeigt.
Die beteiligten Ärzte werden der KBV, dem PKV und dem GKV-Spitzenverband namentlich
gemeldet. Der KBV werden die dem Zentrum ausbezahlten Honorare mitgeteilt (pro Quartal
sowie jährlich). Dem GKV-Spitzenverband wird nach Ende der nicht-interventionellen Studie
außerdem eine Liste übermittelt, aus der die Anzahl der dokumentierten Patienten und die Höhe
des ausbezahlten Honorars pro Zentrum ersichtlich sind.
9.2. Unabhängige Ethikkommission
Der wissenschaftliche Leiter (Principal Investigator) legt den Beobachtungsplan zusammen mit
der
Patienteninformation
und
Patienteneinwilligungserklärung
seiner
zuständigen
Ethikkommission zur Begutachtung vor. Weiters darf sich jeder teilnehmende Arzt im Rahmen
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seiner berufsrechtlichen Verpflichtung durch die für ihn zuständige Ethikkommission beraten
lassen. Zu diesem Zweck darf der Beobachtungsplan zusammen mit der Patienteninformation
und -einwilligungserklärung weitergegeben werden. Die Beratung durch die Ethikkommission soll
gewährleisten, dass Patientenrechte nicht beeinträchtigt werden und die nicht-interventionelle
Studie auf Erkenntnisgewinn ausgelegt ist.
9.3. Patientenaufklärung / Patienteneinwilligung
Die teilnehmenden Patienten werden in Bezug auf die Sammlung und Auswertung von Daten im
Verlauf der nicht-interventionellen Studie aufgeklärt und müssen der Teilnahme schriftlich
zustimmen. Der Patient erhält eine schriftliche Ausführung der Patienteninformation und eine
Kopie der datierten und unterschriebenen Einwilligungserklärung. Der Arzt dokumentiert
Aufklärung und Einverständnis des Patienten in der Krankenakte.
Patienten können jederzeit auf eigenen Wunsch und ohne Angabe von Gründen ihr
Einverständnis zur Teilnahme an der nicht-interventionellen Studie widerrufen ohne dass dies
nachteilige Auswirkungen auf die weitere Behandlung hat.
9.4. Honorierung der Dokumentation
Entsprechend der Vorgaben der EU-Kommission (Guidelines on Pharmacovigilance for
Medicinal Products for Human Use) beschränken sich die Zahlungen auf die Entschädigung des
zeitlichen und finanziellen Aufwands gemäß GOÄ, der den teilnehmenden Ärzten für die
beschriebene Dokumentation entsteht. Weitere Zahlungen oder Anreize, an dieser nichtinterventionellen Erhebung teilzunehmen, werden den Ärzten weder gewährt noch angeboten.
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10. Anhang – Fragebögen
Fatigue Severity Scale
Während der letzten Woche habe ich gemerkt, dass
Stimme nicht zu
stimme zu
1. Ich habe weniger Motivation wenn ich erschöpft bin.
1
2
3
4
5
6
7
2. Körperliche Betätigung führt zu mehr Erschöpfung.
1
2
3
4
5
6
7
3. Ich bin schnell erschöpft.
1
2
3
4
5
6
7
4. Die Erschöpfung beeinflusst meine körperliche
1
2
3
4
5
6
7
5. Die Erschöpfung verursacht Probleme für mich.
1
2
3
4
5
6
7
6. Die Erschöpfung behindert körperliche Betätigung.
1
2
3
4
5
6
7
7. Die Erschöpfung behindert mich bei der Ausführung
1
2
3
4
5
6
7
1
2
3
4
5
6
7
1
2
3
4
5
6
7
Belastbarkeit.
bestimmter Aufgaben und Pflichten.
8. Die Erschöpfung gehört zu den 3 mich am meisten
behindernden Beschwerden.
9. Die Erschöpfung hat Einfluss auf meine Arbeit, meine
Familie bzw. mein soziales Leben.
Gesamtwert
FSS Mittelwert = Gesamtwert der 9 Items geteilt durch 9.
Mittelwert
EQ-5D-5L
Bitte kreuzen Sie unter jeder Überschrift DAS Kästchen an, das Ihre Gesundheit HEUTE am
besten beschreibt.
BEWEGLICHKEIT / MOBILITÄT
Ich habe keine Probleme herumzugehen
Ich habe leichte Probleme herumzugehen
Ich habe mäßige Probleme herumzugehen
Ich habe große Probleme herumzugehen
Ich bin nicht in der Lage herumzugehen





FÜR SICH SELBST SORGEN
Ich habe keine Probleme, mich selbst zu waschen oder anzuziehen
Ich habe leichte Probleme, mich selbst zu waschen oder anzuziehen
Ich habe mäßige Probleme, mich selbst zu waschen oder anzuziehen
Ich habe große Probleme, mich selbst zu waschen oder anzuziehen
Ich bin nicht in der Lage, mich selbst zu waschen oder anzuziehen





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ALLTÄGLICHE TÄTIGKEITEN (z. B. Arbeit, Studium, Hausarbeit,
Familien- oder Freizeitaktivitäten)
Ich habe keine Probleme, meinen alltäglichen Tätigkeiten nachzugehen
Ich habe leichte Probleme, meinen alltäglichen Tätigkeiten nachzugehen
Ich habe mäßige Probleme, meinen alltäglichen Tätigkeiten nachzugehen
Ich habe große Probleme, meinen alltäglichen Tätigkeiten nachzugehen
Ich bin nicht in der Lage, meinen alltäglichen Tätigkeiten nachzugehen





SCHMERZEN / KÖRPERLICHE BESCHWERDEN
Ich habe keine Schmerzen oder Beschwerden
Ich habe leichte Schmerzen oder Beschwerden
Ich habe mäßige Schmerzen oder Beschwerden
Ich habe starke Schmerzen oder Beschwerden
Ich habe extreme Schmerzen oder Beschwerden





ANGST / NIEDERGESCHLAGENHEIT
Ich bin nicht ängstlich oder deprimiert
Ich bin ein wenig ängstlich oder deprimiert
Ich bin mäßig ängstlich oder deprimiert
Ich bin sehr ängstlich oder deprimiert
Ich bin extrem ängstlich oder deprimiert





Studienprotokoll
Version 2.0, 29.07.2015
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